Bitter Hearts
von Rilla
Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit.
Disclaimer (Nici1807): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.
Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meine beiden Betas CallistaEvans und Pima für ihre klasse Arbeit und super Unterstützung.
Ich bedanke mich auch bei Nifilwen, Mina Harker Wilhelmina Murray, Amicelli, Avarra, Sevena, Maria3261102, cardie, Nadeshda, CallistaEvans, Taro Misaki, Kissymouse, MissySnape, Little Nadeshiko, McAbe, Angel-of-Mystic und MomoSnape, für Eure Reviews (und bei allen Schwarzlesern, die auch am Ball bleiben).
Ich hoffe, dass Euch dieses Kapitel auch so gut gefällt und Ihr mich wieder mit vielen, vielen Reviews verwöhnt!!
Kapitel 15 – Seine Inkompetenz
Als Hermione es geschafft hatte Noah nach Severus' Wutanfall zu beruhigen, hüpfte Marka ungeduldig durch das Zimmer. Sie hatte darum gebettelt, nach draußen gehen zu dürfen und das über eine Stunde lang, als Noah sich aus dem Raum in den Korridor geschlichen war.
„Gut", schnappe Hermione. „Sucht eure Schuhe, dann gehen wir raus."
„Danke, danke, danke!", rief Marka als sie in ihr Zimmer lief. Sekunden später kehrte sie zurück, mit einem violetten Sneaker und einer Sandale.
„Ziemlich nah dran", seufzte Hermione und schob sie ihrer Tochter an die kleinen Füße. „In Ordnung, bist du fertig, Noah?" Er nickte aufgeregt. „Lasst uns gehen. Sollen wir am See entlang spazieren?"
Das erste, was ihr auffiel, als sie auf den Gang hinaustraten, war ein eigenartiger Geruch. Hermione runzelte leicht die Stirn, setzte ihren Weg aber fort, in der Hoffnung, dass Severus schon wieder in seine Wohnung zurückgekehrt war und ihnen nicht über den Weg laufen würde. Als sie sich dem Zaubertrank - Klassenzimmer näherte, bemerkte sie den dichten schwarzen Rauch, der an der Decke entlang kroch.
„Bleibt hier", flüsterte sie den Kindern zu. Sie nahm ihren Zauberstab und näherte sich langsam der Tür.
Sie konnte im Inneren des Raumes nichts erkennen, außer einer dichten Schicht Dunkelheit. Mit zwei schnellen Schwenkern ihres Zauberstabes teilte sie den Rauch in der Mitte und gab so den Blick auf Severus frei, welcher zusammengesunken über einem Tisch lag.
„Nein!" Sie wusste genau, was passiert war und um den erstickenden Effekt, den der verpfuschte Trank auslösen konnte. Sie rannte in das Klassenzimmer, griff nach seinem Handgelenk und fand einen schwachen Puls. Er atmete nicht. „Mobilcorpus!", befahl sie und der Körper des Zaubertrankmeisters schwebte gehorsam und folgte ihr aus dem Raum.
Sie senkte ihn auf den Boden des Ganges und strich ein paar verirrte Haarsträhnen aus seinem Gesicht, bevor sie auf Muggelart mit der Wiederbelebung begann.
„Mami? Ist Presser Snape ok?"
Sie antwortete nicht auf die Frage des Mädchens sondern konzentrierte sich stattdessen auf die vorliegende Aufgabe. Nach ein paar Versuchen, stieß er ein würgendes Geräusch aus und Hermione sank zurück auf ihre Füße.
„Severus, können Sie mich hören?"
Er stöhnte und kniff seine Augen eng zusammen, als ob das Licht Flur schmerzhaft wäre.
„In Ordnung, ich bringe Sie in den Krankenflügel. Bleiben Sie nur ruhig, alles wird gut."
Noah und Marka hüpfen neben ihnen her und schlüpften gelegentlich unter Severus' Körper hindurch, als wäre er ein Limbostock. Als sie den Krankenflügel erreichten, stürzten sie durch die Tür, während Marka lautstark ihre Ankunft verkündete.
„Madam Po´frey! Presser Snape ist verletzt! Mami hat ihn hierhin geflogen!"
„Oh du liebe Güte! Was ist passiert?" Poppy erschien hinter einer Trennwand.
„Es gab einen Unfall im Zaubertrank - Klassenzimmer", sagte Hermione ruhig. „Es sieht so aus, als hätte er etwas an den Kopf bekommen. Da war ziemlich viel Rauch; er hat eine Zeitlang nicht geatmet."
Poppy half dabei, ihn auf ein Bett zu legen, überprüfte dann seine Vitalfunktionen und scannte seinen Körper mit ihrem Zauberstab.
„Ich habe ihn im Nu wieder auf den Beinen. Danke, dass du ihn hergebracht hast, Hermione."
„Nicht der Rede wert", antwortete sie und schenkte dem bewusstlosen Mann einen letzten Blick, bevor sie die Kinder schnell aus der Tür scheuchte.
„Mami! Ich dachte, wir gehen nach draußen!", jammerte Marka, als Hermione an den Toren vorbeilief, die nach draußen auf die Ländereien von Hogwarts führten.
„Gehen wir ja, Süße. Ich muss nur zuerst kurz in der Bibliothek vorbeischauen."
Als sie die Tür öffnete, bestätigte sich ihre Intuition; Natalie saß an einem Tisch in der Mitte des Saales mit einem Stapel Bücher vor sich.
„Natalie?"
„Oh, hallo Hermione."
„Hallo, meine Liebe. Ich weiß, es ist ziemlich kurzfristig, aber Professor Snape braucht meine Hilfe in seinem Klassenzimmer und die Kinder möchten so gerne draußen spielen."
„Das macht mir nichts aus. Es wird langsam ziemlich stickig hier drin und es ist so ein schöner Tag. Ich könnte auch ein bisschen frische Luft vertragen."
„Vielen, vielen Dank, Natalie. Ich weiß das wirklich zu schätzen."
„Mami?" Marka zog an ihrem Ärmel, als sie gehen wollte. „Wird Presser Snape auch sterben, so wie Papi?"
Die Worte trafen Hermione mitten ins Herz. Ein vierjähriges Kind sollte sich keine Gedanken darum machen, die Menschen, die sie mag verlieren zu müssen, nicht auf diese Art.
„Nein, Süße", sagte sie leise. „Madame Pomfrey sagt, er wird wieder ganz gesund." Sie brachte sie schweigend zum Haupttor, Markas Worte im Geist immer wieder hörend, wobei sie jedes Mal ein kaltes Frösteln spürte.
Nachdem die Kinder versorgt und draußen waren, kehrte Hermione in das Zaubertrank Klassenzimmer zurück. Sie verscheuchte schnell den verbliebenen Rauch und machte sich dann daran, die Glasscherben und Kessel, die auf dem Boden verstreut lagen, aufzusammeln. Sie schüttelte den Kopf, als sie die immer noch volle Schüssel mit dem Lilienpulver von Tisch nahm. Sie fragte sich, ob er dies absichtlich gemacht hatte, um zu beweisen, dass sie Unrecht hatte.
Nein, dachte sie. Dafür ist er zu sehr Profi. Trotzdem, es ist gar nicht Severus´ Art einen solchen Anfängerfehler zu machen.
Nachdem der Klassenraum sauber und fest verschlossen war, begab sie sich sie wieder in den Krankenflügel, um zu sehen, ob er mittlerweile aufgewacht war. Auch wenn sie es vor Marka nicht hatte zugeben wollen, sah die Wunde an seinen Kopf sehr böse aus, was sie sehr beunruhigt hatte. Im Krankenflügel fand sie ihn im Bett sitzend vor, beide Arme über seiner Brust verschränkt, wie ein kleinen, stures Kind.
„Sie sind aufgewacht!", verkündete sie sehr offensichtlich.
„Mir geht es gut."
„Ich – Marka hat sich Sorgen gemacht." Sie senkte den Blick, leicht verlegen, dass ihre Begeisterung auf solche Kälte stieß.
Er schien sich ein wenig zu entspannen. „Sie können ihr sagen, dass es mir gut geht."
„Wie geht es Ihrem Kopf?", fragte sie sanft und trat näher an sein Bett.
„Viel besser", erwiderte er und fuhr mit einer schmalen Hand über die Wunde.
Sich mutig fühlend, setzte sie sich auf das Bettende und grinste, als er eine Augenbraue hob, als ob er sie herausfordern wollte. Sie rutschte ein Stückchen näher.
„Sie haben sich fast umgebracht."
„Und wäre das nicht unglaublich schade gewesen?"
„Wie können Sie so etwas sagen?" Sie wurde plötzlich von Emotionen überrollt, bei dem Gedanken, dass jemand das Leben und den Tod so leicht nehmen konnte. Nach allem was sie in den letzten acht Jahren erlebt hatte; sie hatte die drei liebsten Menschen in ihrem Leben verloren. Wie konnte irgendjemand so leichtfertig mit seinem Leben umgehen?
„Hermione", seine Stimme war sanft und geduldig, etwas, was sie bei ihm noch niemals zuvor erlebt hatte. „Die Menschen, die Sie verloren haben … die Ihnen genommen wurden, führten ein ganz anderes Leben als ich. Ich bezweifle, dass mich jemand vermisst hätte, wenn Sie mich nicht im Klassenzimmer gefunden hätten."
„Marka wäre am Boden zerstört gewesen", sagte sie und sah ihm dabei fest in die Augen. Sie stand auf. „Und man hätte Sie vermisst."
Als sie die Tür erreichte, hörte sie ihren Namen.
„Hermione." Seine Stimme hatte wieder den üblichen seidig kalten Ton. Sie drehte sich um, um ihn anzusehen. Seine Augen blickten sie ausdruckslos an. „Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben."
Sie schloss die Augen, lächelte und stieß einen kleinen Hauch Belustigung durch ihre Nase. „Es war mir ein Vergnügen, Severus."
Sie verließ den Krankenflügel und machte sich auf die Suche nach Natalie und ihren Kindern.
-TBC-
