Bitter Hearts
von Rilla
Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit
Disclaimer (Nici1807): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.
Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meine beiden Betas CallistaEvans und Pima für ihre klasse Arbeit und super Unterstützung.
Ich bedanke mich auch bei Angel-of-Mystic, nontwins, McAbe, CallistaEvans, Nadeshda, SweetChrisi, MomoSnape, Mina Harker Wilhelmina Murray, pima, Moin und sweet-wanda für Eure Reviews (und bei allen Schwarzlesern, die auch am Ball bleiben).
Ich hoffe, dass Euch dieses Kapitel auch so gut gefällt und Ihr mich wieder mit vielen, vielen Reviews verwöhnt!!
Kapitel 16 – Halloween
Severus saß in seinen Privaträumen und war erleichtert, dass das Halloweenfest zu Ende war. Zu sehen, wie die Schüler sich so auf die Süßigkeiten stürzten, ließen ihn dankbar dafür sein, dass diese Ereignisse nur ein paar Mal im Jahr stattfanden. Hermione und ihre Kinder waren nicht zum Essen erschienen, was ihn ein wenig überrascht hatte. Er folgerte daraus, dass sie vielleicht nicht wollte, dass die Kinder so vielen Süßigkeiten ausgesetzt waren. Vielleicht war sie doch fähig, vernünftige, mütterliche Entscheidungen zu treffen. Dieser letzte Gedanken ließ ihn kichern und sich selbst korrigieren. Natürlich war sie eine fähige Mutter, Markas morgendliche Besuche waren immer mehr zu einer Regelmäßigkeit geworden, und das kleine Mädchen war stets artig, wenn auch manchmal ein bisschen direkt.
Ein vertrautes zartes Klopfen an der Tür brachte ein zufriedenes Grinsen auf sein Gesicht. Er fegte durch den Raum und öffnete.
„Süßes oder Saures!" brüllte Marka.
Er blickte hinab und sah, dass sie in einen gaze-artigen, pastellfarbenen Stoff gekleidet war, der aus diversen Schichten bestand und an ihrem Rücken waren große silberne Flügel befestigt. In einer Hand hielt sie einen Funken sprühenden Stab mit einem Stern an der Spitze und in der anderen eine kleine Stofftasche. Noah stand neben ihr, als Ritter verkleidet und schwang ein Holzschwert. Als er den Kopf hob, hielt er bei dem Anblick von Hermione unwillkürlich die Luft an.
Sie trug ein smaragdgrünes Kleid, welches dem eines flämischen Muggelgemäldes aus dem frühen fünfzehnten Jahrhundert glich, das er einmal gesehen hatte. Der damals übliche hohe Bund, mit dem der Stoff zusammengerafft wurde, stand ihrem Schwangerschaftsbauch gut und begann kurz unterhalb ihrer Brüste, welche - was er zum ersten Mal seit ihrer Ankunft im Schloss bemerkte - durch die Schwangerschaft prall gefüllt waren. Ihr Haar war aber nicht, wie auf dem Gemälde, unter einem Schleier hochgesteckt. Stattdessen hing es in langen Locken ihren Rücken hinunter. Die Seiten hatte sie zu einem Zopf geflochten, der oben auf ihrem Kopf festgesteckt war. Sie lächelte strahlend erst ihre Kinder an und dann wieder ihn.
„Hallo Severus! Marka hat Albus überredet, dass sie mit Süßes-oder-Saures durch das Schloss ziehen darf. Da, wo sie herkommt, ist es zu Halloween eine Tradition. Kinder nehmen ihre Beutel, verkleiden sich und gehen von Tür zu Tür, um nach Süßigkeiten zu fragen. Albus hat ihr erlaubt, dass sie die Wohnungen des Personals und die Gemeinschaftsräume besuchen darf."
Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch. Die ganze Sache klang furchtbar merkwürdig.
„Mami? Kann Presser Snape mit uns gehen? Ja? Guck, er ist schon wie ein Vampir verkleidet."
Severus erwischte Hermione dabei, wie sie sich den Mund zuhielt, um nicht auf den Kommentar laut zu lachen.
„Nein, Süße, ich bin mir ziemlich sicher, dass Professor Snape für eine Nacht genug hat, was das Feiern betrifft."
Sie seufzte laut und legte sich mit verzogenem Gesicht eine Hand in den Rücken. „Lasst und gehen, Lieblinge. Gute Nacht, Severus. Frohes Halloween."
„In Wirklichkeit, Hermione", begann er und fragte sich zugleich, wie ein vierjähriges Mädchen es nur schaffte, dass ihn dieses Angebot über die Lippen kam, „habe ich keine weiteren Pläne für heute Abend. Sie sehen so aus, als könnte Ihr Rücken eine Ruhepause vertragen. Wenn die Kinder möchten, dann gehe ich mit ihnen bei den restlichen Kollegen betteln."
„Sind Sie sicher? Ich möchte nicht, dass Sie das Gefühl haben, für mich Babysitten zu müssen. Ich bin durchaus in der Lage, selber mit ihnen zurechtzukommen."
„Nein, Mami! Ich möchte mit Presser Snape gehen! Bitteeeee?"
Hermione blickte stirnrunzelnd von Marka zu Severus. Tief Luft holend gab sie nach. „In Ordnung, aber ihr müsst in einer Stunde zurück sein. Der Professor verdient ebenfalls ein bisschen Zeit für sich!"
„Ja, Mama", sagte Marka in einem Sing-Sang-Ton, welcher, darauf hätte Severus geschworen, herablassend klang.
„Süß saues!" brüllte Noah und knallte sein Schwert auf den Boden.
Hermione blickte Severus in die Augen. „Sind Sie sicher?", fragte sie.
„Ähm, ja", antwortete er und versuchte überzeugend zu klingen, während er Noah nachblickte, der gerade seinen Stoffbeutel über den Kopf zog und direkt gegen die nächste Wand lief.
„Ja dann, danke schön."
„Kommt schon!", rief Marka vom Ende des Flures. „Ich muss Albus mein Kostüm zeigen!"
Noah rannte hinter ihr her und Severus folgte ihnen zögernd, während er gedanklich über die Anzahl der Kollegen spekulierte, die sie besuchen würden, bevor die Nacht vorüber war.
-o-
Diese Süßes-oder-Saures-Sache war nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. Marka bezauberte jeden Professor mit ihrem Charme und Severus stellte mit hinterhältigem Vergnügen fest, dass die Großzügigkeit der Schüler, die sich in ihren Gemeinschaftsräumen versammelt hatten, ihre Süßigkeiten mit Marka und Noah zu teilen, in seiner Gegenwart viel größer war, als sie gewesen wäre, wenn Hermione mitgegangen wäre. Albus bedachte ihn, als sie in seinem Büro ankamen, mit einem ironischen Lächeln, in Kombination mit seinem typischen Augenzwinkern; das war der einzige Zeitpunkt an diesem Abend, in dem er seine Zurechnungsfähigkeit, das hier zu tun, in Frage stellte. Abgesehen von diesem Moment, war er freudig überrascht, wie schnell die Stunde verstrichen war. Und außerdem fand er Noahs Anwesenheit erträglicher, als er gedacht hatte.
Marka stürmte mit einer riesigen Tasche voller Süßigkeiten in ihr Zimmer. Severus folgte ihr mit Noah auf dem Arm, der sich kurz vorher auf eine der Steinstufen hatte plumpsen lassen und eingeschlafen war. Hermione setzte sich auf dem Sofa auf und lächelte verschlafen, als Marka auf ihren Schoss kletterte. Sie trug immer noch ihr Kleid. Den verwirrten Blick von Severus bemerkend, zeigte sie mit ihrem Kopf zu Noahs Schlafzimmer, wohin er den Jungen brachte und ihn auf das Bett legte. Vorsichtig nahm er die Decke und bedeckte ihn bis zum Hals damit, nicht sicher, wie dieses „zu Bett bringen" funktionierte. Er entschied, dass er genug getan hatte und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
Marka lag in Hermiones Armen, die Augen geschlossen und den Mund weit offen. Severus spürte, wie ihn eine plötzliche Panik überkam.
„Ist sie…"
„Vor Erschöpfung eingeschlafen!", flüsterte Hermione mit einem triumphierenden Lächeln. Das kleine Mädchen auf ihrem Schoss atmete tief ein und ließ ein Schnarchen ertönen, welches eines erwachsenen Mannes würdig gewesen wäre. „Ich bringe sie nur schnell ins Bett, warten Sie hier."
Als Hermione zurückkam, bedeutete sie ihm, sich zu setzen.
„Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, Severus. Bei den Beiden bleibt mir nie ein Moment zum verschnaufen. Wenn Natalie da ist, muss ich arbeiten. Möchten Sie eine Tasse Tee?"
„Ich muss ablehnen", sagte er mit einen vagen Gefühl von Unbehagen durch die Aussicht mit Hermione allein zu sein. „Ich sollte gehen."
„Oh, bitte bleiben Sie!" sagte sie unerwartet. „Es kommt so selten vor, dass ich mal über etwas anderes, als über neue Strophen für "Leuchte, leuchte kleiner Stern" reden oder Diskussionen über den Vorzug von Orangensaft gegenüber Apfelsaft diskutieren kann."
„Ich denke, für eine Tasse kann ich bleiben", lenkte er ein, als er realisierte, dass auch er ein wenig Erwachsenenkonversation vertragen konnte.
Nachdem Hermione den Tee herbeigezaubert herbeigerufen hatte, nahm sie Markas Tasche und begann, darin herumzustöbern und einen Großteil der Schokolade herauszunehmen. Zu Severus' Überraschung, begann sie damit, diese hastig zu öffnen und sich in den Mund zu stopfen.
„Ich war der Auffassung, dass Schokolade auf der verbotenen Liste für schwangere Frauen steht."
„Oh, Unsinn!", sagte sie mit vollem Mund. „Es ist das Einzige, worauf ich in letzter Zeit Heißhunger habe."
Nachdem sie drei Schokoriegel verdrückt hatte, lehnte sie sich mit der Teetasse in der Hand auf das Sofa zurück.
„Das ist viel besser", seufzte sie. „Marka verehrt Sie, wissen Sie."
„Sie ist sehr gut erzogen, für ein Kind in ihrem Alter."
„Das aus Ihrem Mund ist fast ein Kompliment, Severus. Ich möchte mich für das, was vor ein paar Wochen in Ihrem Klassenzimmer passiert ist, entschuldigen. Ich wollte Sie nicht derart aus der Fassung bringen."
„Entschuldigung angenommen."
Hermione lächelte. „Es war schwer, den Herbst für die Kinder angenehm zu gestalten. In New York ist diese Jahreszeit fantastisch. Die Bäume leuchten in einer Farbenpracht, ganz anders als jede Magie, die ich jemals gesehen habe. Wir sind immer zur Apfelernte gegangen und haben die Kürbisfelder besucht; das war immer Markas Lieblingsbeschäftigung. Mark liebte … er liebte diese Zeit des Jahres." Sie sah traurig auf das Hochzeitsfoto auf dem Beistelltisch. „Wir haben im Herbst geheiratet."
Er spürte etwas in seiner Brust wachsen, dass vielleicht Sympathie war, aber es war zu ungewohnt, um es einzuordnen. „Ich muss jetzt wirklich gehen; da sind noch ein paar Arbeiten, die ich bis morgen korrigieren muss."
„Ich verstehe. Ich könnte auch ein bisschen Schlaf gebrauchen. Gute Nacht, Severus." Sie machte keine Anstalten sich zu erheben, als er den Raum verließ.
„Gute Nacht", sagte er herzlich. „Und Hermione", er stockte leicht und versuchte jegliche Emotion aus seiner Stimme zu nehmen." Sie sehen heute Abend wunderschön aus." Er schloss die Tür hinter sich, bevor sie Zeit hatte zu reagieren.
-TBC-
A/N (Rilla): Die Beschreibung von Hermiones Kostüm basiert auf dem von Giovanna Cenami Arnolfini, in dem sie auf dem Portrait von Jan Van Eyck, "Portrait von Giovanni und Giovanna Arnolfini" (1434) zu sehen ist. Es wird manchmal auch als "Die Hochzeit Giovanni Arnolfini und Giovanna Cenami" oder einfach als "Das Arnolfini Hochzeitsportrait" bezeichnet (er gibt eine große Diskussion darüber, ob das Bild überhaupt eine Hochzeit darstellt). Zu der Zeit, als das Bild gemalt wurde, war es üblich, dass die Kleider von reichen Frauen eine ziemliche Fülle im Bauchbereich besaßen (eine Wirkung, die in Portraits regelmäßig übertrieben dargestellt wurde), um zu zeigen, dass sie wohl genährt und deshalb wohlhabend waren. Ich war schon immer der Meinung, dass ein Gewand in diesem Stil wunderbar zu seiner schwangeren Frau passen würde.
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