Bitter Hearts
von Rilla

Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit
Disclaimer (Nici1807): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.

Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meine beiden Betas CallistaEvans und Pima für ihre klasse Arbeit und super Unterstützung.
Ich bedanke mich auch bei MissySnape, Mina Harker Wilhelmina Murray, Severina V. Snape, cardie Ginny-the-Dark, Sevena, Moin, Nadeshda, Angel-of-Mystic, Kardia, Nifilwen, Maria3261102, CallistaEvans, SweetChrisi, Anja, Skoyer, Meta Capricorn und Little Nadeshiko für die Reviews.
Eine Runde Weihnachtskekse und Schokoniciläuse für alle


Kapitel 19 – Einladung zum Abendessen

Hermione war geschäftig durch die Zimmer gehuscht, und hatte aufgeräumt und saubergemacht, während ihre älteren Kinder draußen mit Severus spielten. Sie wusste, dass es besser wäre zu schlafen, wenn das Baby schlief, aber dies war ihre Chance wach und für sich zu sein, während Theresa ein Nickerchen machte. Es war ein seltenes Ereignis und sie war entschlossen, das Beste daraus zu machen. Sie setzte ihren Weg in die Küche fort, wo sie das Abendessen zu bereiten wollte.

Sie wusste nicht, was genau der Auslöser für Severus Snapes Veränderungen gewesen war, aber sie wusste, dass sie dem Mann auf ewig dankbar sein würde, für alles, was er in letzter Zeit für sie getan hatte. Um ehrlich zu sein, war sie überrascht gewesen, dass er heute morgen aufgetaucht war; sie war sich sicher gewesen, die Tatsache, dass er ungünstigerweise mitten in Theresas Geburt geraten war, hätte ihn von ihrer Familie fort getrieben. Stattdessen war er gekommen und hatte angeboten, die Kinder mit nach draußen in den Schnee zu nehmen. Professor Snape. Unglaublich. Einfach unglaublich.
Irgendwann zwischen Knoblauch Zerhacken und Zwiebeln Sautieren hörte sie, wie sich die Tür öffnete. Sie steckte den Kopf aus der Küche und sah ein Bild, das ihr allmählich immer vertrauter wurde: Severus trug den schlafenden Noah. Weiter unterhalb stand Marka und flüsterte mit einem Finger auf ihrem Mund: „Schhh!" Hermione lächelte, als Severus den Jungen in sein Zimmer trug und folgte ihnen.

Sie ging davon aus, dass sie Noah den Schneeanzug ausziehen musste, aber als sie das Bett erreichte, hatte Severus ihn schon halb davon befreit. Sie beobachtete überrascht, wie er den Jungen vorsichtig hochhob und unter die Decke legte. Marka hatte ihre Wintersachen beim Abstreifen auf den Boden gleiten lassen und rannte in die Küche, vermutlich auf der Suche nach einem Snack. Severus richtete sich auf und drehte sich vom Bett weg. Hermione konnte nicht schnell genug reagieren und prallte ziemlich unförmlich gegen ihn.

„Oh", sagte sie nervös, als sie beiseite trat. „Das tut mir Leid." Er legte nur den Kopf leicht schief und sah sie mit undurchschaubarem Ausdruck an. Sie entschied einen nächsten Schritt zu wagen. „Ich habe überlegt, wie ich Ihnen Ihre Gefälligkeit wieder gut machen kann. Möchten Sie vielleicht heute zum Abendessen bleiben?"

„Das wäre höchst akzeptabel", sagte er in einem leicht weniger bedrohlichen Ton als üblich.

„Ich bin gerade dabei die Suppe zu machen. Möchten Sie vielleicht einen Tee, während Sie warten?"

Er nickte. Hermione hätte fast über seine Förmlichkeit gelacht; sein Haar war mit Eisstückchen gespickt und sein Mantel war zerknittert und von Schnee bedeckt, aber trotzdem ließ er seine Wachsamkeit ihr gegenüber nicht fallen.

In der Küche reichte sie ihm eine Tasse Tee und wandte sich wieder dem Kartoffel Schälen zu.

„Sie kochen?", fragte er skeptisch.

„Ja."

„Ist das nicht der Grund, warum die Küche so gut mit Hauselfen besetzt ist?"

„Ich mache es für Marka und Noah. Es ist so, wie wir es zu Hause gemacht haben. Ihr Leben hat sich völlig auf den Kopf gestellt seit Marks…Tod." Es fiel ihr immer schwer, dieses Wort auszusprechen. „Ich wollte, dass manche Dinge beim Alten bleiben."

„Die Hauselfen könnten die Mahlzeiten sicherlich auch so herrichten."

„Mit Sicherheit. Aber es geht nicht um das Essen, das sie gewohnt sind, sondern um das Kochen an sich." Sie schob die Kartoffeln vom Küchenbrett in das Wasser. „Der Geruch der Küche, mich zu fragen, ob es schon fertig ist, helfen, das Essen vorzubereiten… es ist für uns wie ein Ritual."

Marka kletterte auf einen Stuhl neben Hermione und begann mit den großen Kohlblättern zu spielen.

„Selbstverständlich", fuhr sie fort, als sie den ungläubigen Blick in Severus' Augen, „nutze ich hier und da ein wenig Magie." Sie tippte mit ihrem Zauberstab gegen den Herd und der Brenner entzündete sich. „Ich genieße es. Kochen ist sehr meditativ. Es ist fast so, wie Zaubertränke brauen."

Er hob eine Augenbraue und sie lächelte. „Fast, habe ich gesagt. Marka, kannst du die Schüsseln bitte auf den Tisch stellen? Danke dir, Süße."

Als die Suppe fertig war, flüsterte Hermione eine kurze Zauberformel darüber und beobachtete, wie sie sich von selbst in dicke grüne Creme pürierte.

So viel einfacher, als einen Mixer zu nehmen, dachte sie.

Severus schien das Essen zu genießen, was Hermione ermutigte. Sie hatte Angst gehabt, dass es zu schlicht war - im Vergleich zu den normalen Gerichten, wie sie in Hogwarts in der großen Halle aufgetischt wurden. Er plauderte fast die ganze Zeit während des Essens mit Marka. Hermione musste darüber lachen, wie ihre Tochter versuchte dem Zaubertrankmeister einen Hauch von Kultiviertheit zu vermitteln, indem sie sprach, als ob sie über alles, was man auf der Welt wissen müsse, Bescheid wüsste. Sie musste zugeben, dass dieses Kind ihr selbst im gleichen Alter wie aus dem Gesicht geschnitten war.

Als sie gerade das Essen beendet hatten, fing Theresa im Nebenraum an zu weinen. Hermione entschuldigte sich, um das weinende Neugeborene zu holen und die Windeln zu wechseln. Als sie zurück in das Zimmer kam, saß Severus auf dem Sofa. Marka saß auf seinem Schoss und Noah stand vor ihm. Er lass ihnen in einem hypnotisierenden, samtigen Ton aus einem Bilderbuch vor. (Ü/N&B/N: Wie geht denn hier der Ton lauter??) Noah, der erst während des Essens von seinem Nickerchen erwacht war, rieb sich die Augen und wiegte sich hin und her.

Gut, dachte Hermione. Er wird heute früh schlafen gehen.

Als ob er ihren Gedanken gelesen hätte, fiel der Junge nach vorne auf Severus' Schoss und begann zu schielen, während er die Augen schloss.

Marka erging es nicht anders, sie hatte ihren Kopf unter Severus' Kinn einen Stuhl, um Theresa zu stillen.

Als die Geschichte zu Ende war, schnarchte Marka leise gegen seine Brust. Hermione kicherte.

„Was?", fragte er ernst.

„Och nichts. Es ist nur… Professor Snape von schlafenden Kindern belagert. Es ist ein wenig…seltsam, das ist alles."

Er blickte hinunter zu seinem Schoss, wo Noah seinen Kopf hingelegt hatte, während der Rest seines Körpers noch aufrecht auf den Boden stand. „Ich denke, ich stimme Ihnen zu."

„Es ist die kalte Luft. Sie scheint auf kleine Kinder eine ermüdende Wirkung zu haben." Sie nahm die Schlinge von der Stuhllehne und legte sie fachmännisch um das Baby. „Lassen Sie mich sie ins Bett bringen", bot sie an und erhob sich. Sie schaffte es, Noah hochzunehmen und über die noch freie Schulter zu legen. Severus nahm Marka auf den Arm und trug sie ins Bett. Nachdem der kleine Junge einmal ins Bett gepackt war, kehrte Hermione ins Wohnzimmer zurück und setzte sich neben Severus auf die Couch.

„Kann ich Ihnen etwas zu Trinken anbieten?", fragte sie, als sie bemerkte, dass er ausdruckslos in die Flammen starrte.

„Was? Nein, danke." Er schüttelte leicht den Kopf, als würde er versuchen, seine Gedanken zu klären und sah ihr direkt in die Augen. „Bekommen Sie genug Schlaf, Hermione?"

Sie war sich bewusst, dass die dunklen Ringe unter ihren Augen von Minute zu Minute mehr heraus stachen und sie versuchte auch nicht länger ihre träge Körperhaltung zu korrigieren.

„Es ist nur in den ersten paar Wochen, nachdem das Baby geboren ist. Es zehrt ganz schön an meinen Kräften. Ich werde wieder die Alte sein, wenn sich alles wieder normalisiert hat." Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihr bewusst, dass sich in Wirklichkeit nichts normalisieren und es nur noch hektischer werden würde. Sie schloss für einen Moment die Augen. Theresa strampelte und ihr Schreien erklang aus der Schlinge.

Hermione nahm das Baby heraus und seufzte. „Um ehrlich zu sein, nein. Ich bekomme nicht genug Schlaf. Und ich bin ziemlich sicher, dass ich auch während der nächsten zwei, drei Jahre nicht genug Schlaf bekommen werde."

„Wie können Sie so leben?", fragte er. Es war eine einfache Frage, aber die Antwort war so komplex, dass Hermione nicht sicher war, wie sie es erklären sollte. Schließlich geschah es nicht jeden Tag, dass man einem ehemaligen Todesser erklärte, wie man mit dem Dasein als Mutter fertig wurde.

„Meine Großmutter pflegte immer zu sagen: ‚ Das wird auch vorbeigehen'. Sie sagte es bei jeder Gelegenheit. Aber dann, kurz bevor sie gestorben ist, als Marka noch ein Baby war und wir sie mit zu ihr genommen hatte, war sie eines Nachts auch wach, als ich mit Marka über den Flur gewandert bin. Da sagte sie es zu mir und es hat mich…berührt. Babys bleiben nicht für immer klein. Ich werde eine kurze Pause haben, zwischen der Zeit, wo sie nachts schreiende Säuglinge sind und der Zeit, wo ich die ganze Nacht wach bleibe und stundenlang darauf warte, dass sie nach Hause kommen. Dann habe ich Zeit zu schlafen."

Severus grinste sie schadenfroh an und sie grinste zurück. Es war anders als sein üblicher Spott. Diesmal schien er wirklich amüsiert zu sein. Man könnte fast sagen, dass er freundlich aussah.

„Was würden Sie davon halten, Weihnachten mit uns zu feiern?", fragte sie aus einer Laune heraus.

Er sah sie einen Moment nur an, und sie konnte beinahe sehen, wie es in seinem Kopf ratterte. Nach einem langen Moment des Schweigens, antwortete er: „Ich denke, das würde machbar sein."

Die Welle der Erleichterung, die sie überkam, als er zusagte, überraschte sie selber. Sie freute sich tatsächlich auf die Aussicht, die Feiertage mit ihn zu verbringen. Er erhob sich um zu gehen.

„Das Dinner war zufrieden stellend. Vielen Dank." Die Formalität setzte sich fort. (Ü/N: Kann dem Mann mal jemand Manieren beibringen??) (B/N: Ich würde ja gern, aber weißt du, wie wir nach Hogwarts kommen?)

„Gute Nacht, Severus", sagte sie und schob Theresa auf die andere Seite.

„Gute Nacht." Und dann war er verschwunden.

Einige Stunden später öffnete Hermione die Augen und fand sich zusammengesunken auf der Couch wieder, während Theresa leise in ihren Armen schlummerte. Für einen Moment saß sie still da, starrte ins Feuer und dachte über den Traum nach, den sie gerade verlassen hatte. Es war eine weitere Erinnerung. Diesmal waren sie in einem riesigen öffentlichen Park, im Herbst, kurz nach ihrer Hochzeit. Das Laub leuchtete in allen Farbschattierungen. Sie standen auf einem aufgetürmten Hügel und betrachteten einen perfekten Wasserfall in der Ferne. Sie lehnte sich in Marks Arme zurück und spürte, wie er durch ihr Haar strich als er sanft ihre Schläfen küsste.

Dann standen sie auf einem Kinderspielplatz, im Frühjahr, und beobachten Marka beim Rutschen und wie Noah seine ersten Schritte machte. Mark setzte sich neben sie auf eine Bank und Wind zog auf. Das war der Punkt, an dem der Traum sich veränderte. Es war nicht mehr das Angst einjagende Ende, das sie sonst des Nachts so quälte. Dieser Traum war viel mehr rätselhaft, ja fast beunruhigend. Marka rannte an ihr vorbei, um auf den Schoss ihres Vaters zu klettern. Als sie sich umdrehte, um das zu beobachten, sah sie, dass ihre Tochter tatsächlich auf einem Schoss auf der Bank saß, aber besagter Schoss gehörte Severus.

Kopfschüttelnd stand sie auf, vorsichtig darum bemüht, Theresa nicht zu wecken. Sie ging vorsichtig ins Schlafzimmer und legte das Baby geübt in die Wiege. Dann schlüpfte sie aus ihren Kleidern und in ein warmes T-Shirt, kletterte ins Bett und redete sich selber ein, dieser seltsame Traum sei lediglich das Resultat ihres Schlafmangels. Sie schloss wieder ihre Augen und hoffte darauf, wenigstens zwei ruhige Stunden ohne Unterbrechung zu haben. Als sie wieder einschlief, war der dunkelhaarige Mann, der in ihren Träumen auftauchte nicht der, mit dem sie verheiratet gewesen war.


-TBC-

Und zum Schluss – wie immer und weil es so gut geklappt hat – die Bitte: Hinterlasst doch bitte ein (ich-war-hier-) Review…

Countdown: Noch zwei Kapitel bis Weihnachten und noch drei Kapitel bis zum Showdown /einbißchenVorfreudeerzeugen/