Bitter Hearts
von Rilla

Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit
Disclaimer (Nici): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.

Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meinen Betas Pima und CallistaEvans und an alle Reviewer! Ihr seid echt großartig!
Hier ist nun also das angekündigte Kapitel, welches dem Rating der Story gerecht wird… Ich hoffe, es gefällt Euch und Ihr schreibt mir (und Rilla) ein Review!
Ach ja: Sollte noch jemand auf ein Review von mir warten, den kann ich beruhigen: Ab Donnerstag/Freitag bin ich wieder voll da und hole alles nach, was in der letzten Woche liegen geblieben ist. Versprochen!


Kapitel 27 – Liebe mich

„Danke Natalie, dass du bereit bist, heute Abend auf die Kinder aufzupassen. Sie sollten in den nächsten Stunden tief und fest schlafen. Ich habe ein paar Flaschen Muttermilch für Theresa dagelassen, falls du sie brauchen solltest."

„Kein Problem, Hermione. Ich kann sowieso einen ruhigen Ort zum Lernen gebrauchen. Die UTZ-Prüfungen fangen bald an."

Hermione lächelte. „Darum beneide ich dich nicht."

Schnell verließ sie den Raum und ging zu Severus' Tür. Er war ihr die ganze Woche über ausgewichen und sie hoffte, dass sie ihre Beziehung nicht unwiderruflich zerstört hatte. Sie konnte die letzten Tage nicht aufhören an ihn zu denken. Jedes Mal, wenn sie im gleichen Raum waren, bemerkte sie, wie er sie beobachtete, aber niemals ein Wort sagte. Zum ersten Mal erkannte sie, dass sie ihn vermisste. Er war jetzt ein Teil ihres Lebens, und sie wollte, dass dies so blieb.

Seit dem Tag, als Tonks ihr das Hirngespinst in den Kopf gesetzt hatte, dass er an ihr interessiert sein könnte, hatte Hermione ihn in einem anderen Licht gesehen. Er hatte ihrer kleinen Familie so viel gegeben und so wenig als Gegenleistung erwartet. Sie ertappte sich dabei, dass sie an den Silvesterabend dachte, und wie wohl sie sich in seiner Gegenwart gefühlt hatte. Sie hatte sich nie neben jemand anderem als Mark vorgestellt, aber nach mehr als einem Jahr seit seinem Tod, begann sie eine herzliche Verbindung zu jemand anderem zu entwickeln. Es war zu viel an beunruhigender Realität, um sie selbst daran zu erinnern, dass diese Person Severus Snape war. Aber sie dachte sich, dass vielleicht die Tatsache, dass er in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil von Mark war, es leichter machte, dies zu akzeptieren.

Er öffnete die Tür und trat ohne ein Wort beiseite. Sie trat ein, stand stumm da und blickte auf ihre Füße.

„Es ist eine Weile her", sagte sie dann endlich.

„Das ist es."

„Ich hätte diese Dinge nicht zu dir sagen sollen … draußen am See. Du hast ebenfalls Menschen verloren. Du hast vielleicht mehr Menschen verloren, als ich mir vorstellen kann."

„Die, die ich verloren habe, standen mir nicht … so nah."

„Trotzdem. Ich hätte dich nicht so abweisen dürfen. Du hast nur versucht mir zu helfen."

Es entstand eine lange Pause bevor er wieder sprach.

„Ich – ich habe nicht viele Erfahrungen im Bemitleiden. Ich habe noch niemals zuvor eine Frau geliebt."

„Vor was?", fragte sie und wunderte sich, warum sie auf einmal so nervös war. Er senkte den Blick.

„Dir", flüsterte er fast lautlos.

„Severus." Sie verringerte den Abstand zwischen ihnen und legte ihre Hände auf seine Schultern. Sein Blick hob sich und suchte ihren. „Schlaf' mit mir!" Das war es nicht, weshalb sie gekommen war, aber jetzt, wo sie so nah voreinander standen und nachdem, was er gerade gesagt hatte, wusste sie, dass sie ihn wollte – in jeder Beziehung.

Sie spürte, wie er unter ihren Händen schauderte. Dann lehnte er sich zu ihr und zog sie in einen tiefen Kuss. Seine Zunge glitt zwischen ihre Lippen, und sie stöhnte laut auf. Es war so lange her, dass jemand eine derartige Leidenschaft in ihr entfacht hatte, und ihre Begierde sehnte sich nach Erleichterung. Sie presste ihren Körper gegen seinen und fühlte wie seine Arme sie fest an ihn zogen. Sie wollte, dass er sie mit Haut und Haaren verschlang?

„Hermione." Seine Stimme drang voll von Sehnsucht gegen ihren Kopf. Sie fühlte sich, als würden tausend Jahre Druck und Verzweiflung von seinen Schultern genommen. Ihre Entschlossenheit schmolz leicht dahin, als er sie wieder küsste, und dabei ihre Zähne und Lippen mit seiner Zunge neckte. Ihr kurzer Kuss an Silvester war nur ein Bruchstück dessen, was dieser Mann mit seinem Mund vollbringen konnte; und sie wollte diese Mal alles davon. Seine Lippen wanderten ziehend und saugend ihren Kiefer entlang und über die weiche Haut ihres Nackens. Sie fühlte sich völlig losgelöst, allein dadurch in seinen Armen zu liegen, nur weil er sie hielt, und sie vergrub beide Hände in seinem Haar und zog ihn so zu sich herab.

Nachdem sie seinen Mund mit dem ihren verschlossen hatte und ihre Zungen hungrig übereinander herfielen, begann sie damit, ihre Kleidung abzustreifen. Sie hörte, wie sich die Nähte ihres Kleides spannten und zerrissen, als sie es über die Schultern zog; aber sie wagte es nicht, den Kuss zu unterbrechen. Seine Hände halfen ihr nun, indem sie an dem Stoff zogen und sich den Weg über ihren Körper bahnten. Er hob sie sanft hoch und trug sie ohne den Kuss zu unterbrechen
ins Schlafzimmer.

Er legte sie auf das Bett, setzte sich neben sie und fuhr sanft mit einer Hand die Konturen ihres Körpers nach. Als er ihren Bauch erreichte, hielt er inne und sah sie an. Sie wurde sich plötzlich der Schwammigkeit des Gewebes dort bewusst, aber jeder kleinste Zweifel wurde weggewischt, als er ihr in die Augen sah und lächelte. Es war ein aufrichtiges Lächeln, nicht sein gewöhnliches, halb selbstgefälliges Grinsen, und sie musste sich auf die Lippen beißen, um zu verhindern, dass sie bei diesem Anblick vor Schock keuchte. Stattdessen schloss sie ihre Augen und lehnte sich, leise stöhnend, in seine Berührungen.

Sein Mund war jetzt an ihrem Bauch angekommen. Seine warmen Lippen hinterließen in jeder Richtung die Spur eines komplizierten Musters. Kurz unter ihrem Bauchnabel entdeckte seine Zunge die kaum sichtbare Furche alter Dehnungsnarben, die dort begannen; sie folgte dieser geraden Linie abwärts und verschwand in dunklen, gelockten Haar. Sie spürte die Feuchtigkeit seines Mundes, als er den nachzog, während seine Hände zu ihren Hüften hinunter wanderten.

Eine kleine Stimme in ihrem Kopf flüsterte: „Das ist Professor Snape! Was glaubst du, was du da tust?" Sie befahl ihr sich sofort zu verpissen. Dies war ein Mann, der sie wollte, der sie liebte, der sich um sie und ihre Familie kümmerte; und das in einer Art, die vollkommen untypisch für seinen Charakter war. Und sie wollte ihn auch.

„Sag mir, wie ich dich verwöhnen soll, Hermione", flüsterte er in einem gepressten Ton, der sie atemlos machte. „Zeig mir was du möchtest."

Sie stieß mit einem kehligen Ton die Luft aus, während sie ihre Hände in seinen Haaren vergrub und seinen Kopf hinunter zu der heiß pulsierenden Stelle zwischen ihren Beinen dirigierte. Sie spürte, wie er sanft lachte. Er griff nach ihren Händen, und sie führte ihn ihren Körper entlang nach oben. Er begann damit in langen, langsamen Zügen an ihrem Oberkörper entlang zustreicheln, was ihre Erwartungen steigerte. Er schien genau zu wissen, wo er sie berühren musste, um die gewünschte Reaktion bei ihr hervorzurufen. Sie fragte sich, wo er diese Dinge gelernt haben konnte; das waren keine Todesserfertigkeiten. Seine Zunge zog eine glatte Linie über ihre inneren Lippen, teilte diese auf ihrem Weg nach oben geschickt auseinander und umkreiste ihr pulsierendes Lustzentrum bevor sie wieder nach unten glitt.

Hermione stöhnte und winkelte ihre Knie an. Es war so lange her, dass sie auf diese Art berührt worden war, und jeder Gedanke, der ihr nun durch den Kopf ging, wurde von purer Lust vernebelt. Sie zog an seinen Haaren und hob seinen Kopf gerade so weit, dass sie ihm in die Augen schauen konnte. Er zog sich schnell an ihrem Körper nach oben, lehnte sich über sie und verschloss ihren Mund mit seinem eigenen. Sie konnte sich selber auf seinen Lippen schmecken und riechen und wurde sich plötzlich bewusst, dass er immer noch angezogen war.

Fast gleichzeitig begannen sie, an seinen Knöpfen zu fummeln und ihm seine Kleider ohne Rücksicht vom Lieb zu reißen. Es war schon so lange her, seit sie sich so begehrt, so gewollt gefühlt hatte, und sie wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Als er nackt auf ihr lag, konnte sie nicht länger warten.

„Severus, bitte", flüsterte sie. „Ich brauche dich jetzt, bitte!"

"Du kannst alles von mir haben, was ich zu geben fähig bin." Er strich ihr das Haar aus ihrem Gesicht.

Vorsichtig ihre Beine um ihn schlingend, schob sie ihren Körper in Position, atmete gleichmäßig und sah ihm aufmerksam in die schwarzen Augen.

„Wunderschön." Er sprach leise, als er nach vorne glitt und seine harte Erektion leicht in ihre feuchte Furche gleiten ließ.

Sie fühlte sich leicht wie der Wind, der durch das Laub weht, als wäre sie schwerelos und könne mit der Brise fliegen. Sämtliche Spannung und Frustration entflohen ihrem Körper als sie ihn in sich drängte. Er begann sofort sich zu bewegen, in sie hinein und wieder hinauszugleiten; so als hätten sie dies schon tausende Male zuvor getan. Er senkte den Kopf, presste seine Wange gegen ihre, und sie seufzte in seine Halsbeuge.

Sie fuhr mit ihren Füssen die ganze Länge seiner Beine nach. Sie wollte jede Stelle seines Körpers erreichen. Ihre Körper bewegten sich synchron zu dem des anderen. Seine Bewegungen waren gleichmäßig und fühlten sich an, als würden sie niemals enden. Sie schauderte, als seine gleichmäßigen, konstanten Stöße sie zum ersten Orgasmus brachte. Sie warf ihren Kopf zurück in das Kissen und ließ ihren Emotionen freien Lauf, während sie sich einprägte, auf welche Weise ihr Körper auf seinen reagierte.

Sie liebten sich leise. Einzig ihr Keuchen und das Rascheln von Stoff erfüllte die Luft. Sie schob sein Haar mit ihren Fingern zurück, küsste seine Wange und Stirn, bis sein Mund wieder auf ihrem war. Zungen leckten über Zähne und Haut, zu sehr von der Sensation des Augenblicks gefangen, um zu sagen, wem welcher Geschmack gehörte. Seine Lippen zitterten über ihren als sein Rhythmus sich verstärkte und sie eine zweite Welle der Lust sich in ihrem Unterleib breit machte. Leicht die Knie anhebend, schob sie ihre Hüften gegen ihn und nahm ihn vollständig in sich.

Er stieß einen scharfen Schrei aus und erbebte, gegen sie gelehnt. Momente später rollte er sich auf die Seite und hielt sie in einer festen Umarmung. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und fuhr mit ihren Fingern in leichten Kreisen durch die dünnen Haare seiner Brust. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie wollte jeden kleinsten Augenblick dieses Momentes einfangen, seinen Duft, das Gefühl seiner Haut an ihrer, das Geräusch seines Atems. Nach einer langen Zeit des Schweigens, sprach sie endlich.

„Ich muss zurück … Natalie wartet."

Er küsste ihre Stirn. "Ich hole deine Kleider."

Er sammelte ihre Sachen ein, legte sie neben sie aufs Bett und wickelte sich selbst in eine lange, schwarze Robe. Sie gingen Hand in Hand zur Tür. Bevor er diese öffnete, lehnte er sich zu ihr hinunter und gab ihr einen lang andauernden Kuss. Sie lächelte ihn an und ging ohne ein Wort.

Der kurze Weg zu ihren Räumen war angefüllt mit einer überwältigenden Zusammensetzung von Emotionen; sie war zugleich ekstatisch, entspannt, verwirrt und erschöpft. Sie hatte sicher nicht damit gerechnet, in dieser Nacht Sex zu haben. Was war das, was da gerade passiert war? Sie hatten noch nicht einmal darüber gesprochen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie zueinander standen. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, aber was bedeutete das genau? Sie beschlich das ungute Gefühl, dass sie vielleicht alles zwischen ihnen nur noch schlimmer gemacht hatte.

Aber es hatte sich so gut angefühlt. Sie lächelte. Wenn sie hätte auswählen müssen, mit wem sie anfing wieder Sex zu haben, dann hatte sie gerade genau die richtige Wahl getroffen. Einen Moment später überlegte sie, wie sie reagiert hätte, wenn sie gewusst hätte, dass er zu so etwas fähig war, als sie noch seine Schülerin war. Dennoch war es nicht nur der Sex. Und genau das war es, was sie am meisten daran störte; nicht mit ihm gesprochen zu haben. Sie wollte niemanden haben, der nebenan wohnte und gelegentlich mit ihr schlief; sie wollte ihn, Severus, ganz in ihrem Leben. Sie würde es ihm sagen müssen, aber das konnte bis morgen warten.


-TBC-

Und jetzt bitte den kleinen Knopf da unten drücken und Dampf ablassen ;-)