Bitter Hearts
von Rilla

Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit
Disclaimer (Nici): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.

Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meinen Betas Pima und CallistaEvans!
Ich bedanke mich auch bei Nifilwen, cuteGinny, Schreggi, cardie, snowflake, Auriane02, Mariacharly, HexeLea, Nena, MetaCapricorn, Quaniela, SweetChrisi, Celina-HP, McAbe, CallistaEvans, Mina Harker Wilhelmina Murray und Ginny-the-dark für die Reviews und wünsche Euch allen viel Spaß mit dem nächsten Kapitel (zur Abwechslung mal wieder etwas actionreicher…)


Kapitel 29 – Die Familie steht an erster Stelle

Hermione war wegen seiner Reaktion völlig schockiert. Sie machte sich dafür verantwortlich, folgerte, dass er sie nicht abgewiesen hätte, wenn sie unmittelbar nachdem sie sich geliebt hatten, ehrlich mit ihren Gefühlen gewesen wäre. Sie war aus der Übung was solche Spielchen betraf. Sie hatte kein gutes Timing, wenn es darum ging die richtigen Worte zur richtigen Zeit zu sagen. Um ehrlich zu sein, hatte es in ihrer Beziehung mit Mark nie eine Intrige oder fragwürdige Motive gegeben; es war Liebe auf den ersten Blick gewesen, inmitten einer Menschenmenge; im wahrsten Sinne des Wortes … Ah, daher wehte der Wind: Mark. Sein Platz in ihrem Leben war immer noch so stark, vielleicht hatte Severus ihr einen Gefallen getan, als er sie weggeschickt hatte.

Vielleicht auch nicht. Schon allein an seinen Namen zu denken versetzte ihr einen Stich im Herzen. Sie wusste, dass er die Worte, die er vorhin gesagt hatte, nicht so gemeint hatte; jedenfalls die meisten davon. Du kannst nicht jemanden auf so intime Art lieben und dann am nächsten Tag nicht wissen, ob er die Wahrheit sagt, wenn du in seine Augen schaust. Trotzdem war da dieser schleichende Verdacht, dass ein Teil von ihm wirklich Angst hatte, dass sie nur einen Ersatz gesucht hatte. Natürlich musste es so aussehen, besonders in Anbetracht seiner Beziehung zu Marka.

Sie rieb sich die Augen. Theresa begann sich in ihrem Bettchen zu regen. Das bedeutete, dass es halb sechs war. Noah würde in weniger als einer halben Stunde aufwachen, danach Marka. Sie wusste nicht, ob sie in der letzten Nacht geschlafen hatte oder nicht. Zum Glück musste sie heute nicht arbeiten.

In Zeitlupentempo quälte sie sich aus dem Bett, hob das quengelnde Baby hoch und trug es zum Wickeltisch. Zumindest würden die Kinder sie heute auf Trapp halten und ihr keinen Raum für Gedanken an Severus lassen. Sie schloss einen Moment die Augen und erlaubte ihren Gedanken zu dieser Nacht zurückzukehren. Die Wärme seiner Umarmung hatte sie vollkommen eingehüllt. Oh Gott, es war so lange her, dass sie auf diese Art und Weise berührt worden war. Und er wollte sie; ein Blick in seine Augen ließ keinen Zweifel offen.

„Mami! Wo ist meine Zahnbürste?"

Hermione rollte mit den Augen. Sie waren heute früh auf den Beinen. Das war nie ein gutes Zeichen. „Wo hast du sie zuletzt hingelegt?"

„Ich glaube, Noah hat sie genommen!"

„Marka, komm bitte hierher, damit ich dich hören kann!"

„Aber ich bin beschäftigt!"

Hermione grinste. Womit kannst du schon beschäftigt sein, dachte sie. Du bist erst fünf!

Im anderen Zimmer hörte man Noah knurren.

„Noah! Lauf mir nicht nach!"

„Rooooooarrrr!"

„Mami! Mami! Ich kann meine Zahnbürste immer noch nicht finden! Noah, hör auf!"

„Argh!" Hermione schrie niemanden bestimmtes an. Theresa stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus, der nur bedeuten konnte, dass sie hungrig war.

„Ok, ok!" Hermione nahm sie hoch und lief aus dem Schlafzimmer. Marka kreischte, als Noah sie gegen das Sofa drückte.

„Sind wir heute ein Dinosaurier, Noah?"

Er nickte und knurrte weiter.

„OK, warum spielst du nicht da drüben Dinosaurier…" Sie führte ihn durch das Zimmer. „Marka, hier ist deine Zahnbürste, sie lag unter dem Sofa. Igitt. Warte, ich wasche sie dir ab."

Theresa drückte sich gegen sie, als sie versuchte die Zahnbürste im Becken abzuwaschen. Hermine schüttelte ihre Brust aus dem Nachthemd und schaffte es Theresa in eine aufrechte Position zu bringen. Sie grinste über ihr fleißiges Manöver und überreichte Marka die saubere Zahnbürste.

„Jetzt setze ich mich erstmal hin!", verkündete sie.

„Aber ich habe Hunger! Ich möchte Frühstück!"

„Marka, ich setze mich jetzt hin. Ich mache dir dein Frühstück, wenn Theresa versorgt ist."

„Kann ich mit Severus frühstücken?"

„Ähm, nein. Ich denke, du solltest heute hier bleiben. Ich glaube, Severus braucht ein bisschen Freiraum."

„Mami?"

„Was denn noch?"

„Ich möchte ein kleines Mädchen bleiben. Ich möchte nicht erwachsen werden."

„Warum?"

„Weil ihr Leute einfach viel zuviel Freiraum braucht."

-o-

Hermione beobachtete ihre Kinder, wie sie in der Nähe des Sees über die Wiese rannten. Theresa lernte zurzeit, sich selber hochzuziehen und benutzte einen großen Felsen, um sich auf den Beinen zu halten. Dies war bei weitem der problemloseste Platz, wo sie die Kinder hinbringen konnte, wenn sie selber etwas Zeit zum Nachdenken brauchte. Sie hatten Platz zum Laufen und Spielen und sie selbst konnte ein paar Minuten in ruhiger Abgeschiedenheit verbringen.

Sie dachte darüber nach, wie es mit Severus und ihr weitergehen sollte. Sie musste mit ihm reden. Selbst wenn diese Beziehung nirgendwo hinführte, mussten sie über das Geschehene reden. Und Hermione wollte Marka nicht in diese Sache hineinziehen.

Wenn man vom Teufel spricht, dachte sie, als sie die schwarz gekleidete Person erblickte, die auf einem entfernten Hügel erschien. Als er sie erblickte, änderte er seine Richtung und lief davon, den Weg nach Hogsmeade hinab. Hermione war drauf und dran seinen Namen zu rufen, als sie Marka schreien hörte.

„Mami! Mami! Noah ist ins Wasser gefallen!"

Hermine spürte, wie ihr das Blut in den Adern gefror, als sie ihren Kopf herumdrehte und sah, wie Marka vom See aus auf sie zu rannte; Noah war nirgends zu sehen. Sie fühlte, wie das Pochen ihres Herzschlags in ihren Ohren widerhallen und die ganze Welt um sie herum schien sich in Zeitlupe zu bewegen, als sie in Richtung See rannte und Noahs Namen rief.

„Er hat den Kraken gesehen!", schrie Marka. „Ich glaube, er wollte mit ihm spielen!"

Hermione stürzte sich knietief ins Wasser und suchte hektisch nach Noah.

„Wo war er, Marka?", fragte sie bebend.

Genau hier." Sie tauchte an der Stelle unter, auf die Marka gezeigt hatte, kam aber mit leeren Händen wieder hoch. Als sie aus dem Wasser auftauchte, hörte sie ein lautes Klatschen vor ihr. Sie blickte auf und sah, wie Severus in den Wellen verschwand.

Ihre Blicke schossen über die Wasseroberfläche und suchten nach Zeichen von einem der beiden; aber sie fanden nichts. Sie watete weiter hinein, bis das kalte Wasser ihre Hüfte bedeckte. Sie bemerkte nicht, wie heftig sie zitterte, als ihr nasses Haar ihr ins Gesicht klatschte. Nach einer halben Ewigkeit voller Bewegungsunfähigkeit, tauchte Severus, Noah an sich gepresst, in der Entfernung auf.

Sie konnte sich nicht erinnern, wie sie ans Ufer gelangt war, aber dann kniete sie auf einmal neben Noah, der leicht blau angelaufen war. Sie sah hilflos zu, wie Severus sich über den Jungen beugte und den Zauberstab erhob. Er murmelte eine schnelle Beschwörung und der kleine Junge begann Wasser zu spucken. Hermione ergriff ihn und presste ihn weinend an sich. Als ihr bewusst wurde, wo sie war, blickte sie sich panisch um. Sie entspannte sich leicht, als sie sah, wie Marka Theresa in ihre Richtung schob. Sie schloss die Augen und wiegte Noah in ihren Armen.

Seine kleinen Finger griffen in ihr Haar und er flüsterte: „Mami." Sie atmete tief aus und küsste ihn auf den Kopf.

Als sie aufblickte, um Severus zu danken, bemerkte sie, dass er verschwunden war. Sie musste ihn finden, aber das konnte warten. Im Augenblick stand ihre Familie an erster Stelle und sie musste Noah hineinbringen, dorthin, wo es sicher und trocken war.

Sie zog ihren Zauberstab und sprach einen Spruch, der sie beide trocknete.

„Marka", sagte sie und versuchte ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, „Komm jetzt. Wir müssen rein gehen."

„Mami?", fragte das kleine Mädchen, als Hermione Theresa mit dem zweiten Arm aufhob.

„Ja, Süße?"

„Warum ist Severus gegangen ohne mit mir zu reden?"

„Weil gerade etwas ganz Schlimmes mit Noah passiert ist. Er wäre fast ertrunken. Ich denke, dass Severus darüber nachgedacht hat. Ich bin mir sicher, dass er dich nicht ignorieren wollte."

„Das denke ich auch."

„Ich rede mit ihm vor der nächsten Unterrichtsstunde am Donnerstag, Marka. Ich werde sicherstellen, dass alles in Ordnung ist." Sie wusste, dass sie ihm jetzt so viel mehr schuldete, als nur die Erklärung ihrer Gefühle.

Marka lächelte sie an und lief schneller um mithalten zu können.


-TBC-

So, das war es dann mal wieder für heute…
Jetzt dürft Ihr noch ein (kleines) Review schreiben und Euch dann etwas anderem widmen, um die Zeit bis zum nächsten Kapitel zu überbrücken ;-)