Bitter Hearts
von Rilla

Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit.
Disclaimer (Nici): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.

A/N (Rilla): Dieses Kapitel ist natürlich nach der SitcomAnything but Love" mit Jamie Lee Curtis/Richard Lewis aus den späten Achtzigern benannt. (Ü/N: Der deutsche Titel der Serie lautet „Alles außer Liebe", deshalb habe ich ihn übersetzt)
Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meinen Betas Pima und CallistaEvans und an alle Reviewer für Eure Kommentare.
Ich wünsche Euch viel Spaß mit dem nächsten Kapitel. Es wird wieder etwas ruhiger…


Kapitel 30 – Alles außer Liebe

Erschüttert folgte Severus dem Weg nach Hogsmeade. Er war von Hermiones Seite geflüchtet, in dem Moment, als Noah erwacht war. Sie brauchte ihn ab da nicht mehr; sie musste ihr Kind zu Poppy bringen. Es war pures Glück, dass er zu diesem Zeitpunkt in der Nähe gewesen war und er würde nicht weiter darüber nachdenken. Jeder andere hätte dasselbe getan. Er fragte sich einen kurzen Moment lang, warum sie nicht einfach wie er einen Ortungszauber gesprochen hatte, um den Jungen zu finden, vermutete aber, dass es ihr in ihrer Panik einfach nicht in den Sinn gekommen war.

Es war schwer gewesen seine eigene Erleichterung zu verleugnen, die er empfand, als Noah wieder angefangen hatte zu atmen. Er hatte nicht halb soviel Wasser geschluckt, wie Severus befürchtet hatte. Hermione mit diesem Ausdruck von Schrecken und Furcht in den Augen zu sehen, war ihm an die Nieren gegangen. Er stellte sich vor, dass sie in dem Moment an die schrecklichsten Momente ihres Lebens erinnert wurde. Er war in der Lage gewesen, fast vollständig kühl zu bleiben, angesichts der Schrecksituation; er hatte während seiner Zeit als Todesser weitaus Schrecklicheres gesehen und der Zauberspruch, um jemanden vor dem Ertrinken zu retten gehörten zu den einfachsten Heilsprüchen, die er während dieser Zeit aufgeschnappt hatte. Voldemort hatte einen beunruhigenden Hang dazu, mit Hilfe von mittelalterlichen Foltermethoden Informationen zu erhalten oder auch nur sich selbst zu unterhalten.

Als er den Roten Kessel betrat, stand Myrrhia hinter der Empfangstheke. Sie betrachtete ihn misstrauisch von oben bis unten, bevor sie ihn zu ihrem Zimmer führte.
„Ich werde dein Geld heute nicht nehmen, Severus."
„Ich erwarte nicht, dass du umsonst arbeitest", sagte er, verärgert über ihre Andeutung.
„Du weißt genau, was ich meine. Ich mache das nicht, nur weil du Beziehungsstress hast. Du hast Moral und ich werde nicht einfach zusehen, wie du sie aus dem Fenster wirfst."
„Ich habe es beendet, bevor es überhaupt anfangen konnte."
„Du bist verrückter, als ich geglaubt hatte, Snape."
„Ich bin nicht gut für sie. Ich nutze ihre Trauer aus."
„Sie ist eine erwachsene Frau und du behandelst sie wie ein Kind. Du liebst sie."
„Ich kann dir versichern, dass das Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruht."
„Woher willst du das wissen?"
„Ich weiß es."
„Aber sie hat Gefühle für dich."
„Das ist nicht dasselbe."
„Dann lässt du sie also gehen?"
„Das wird das Beste sein."
„Für wen? Sicherlich nicht für sie. Hast du denn überhaupt irgendeinen Respekt vor dieser Frau, Severus? Wenn du ihn hättest, würdest du bedenken, dass es genauso ihre Entscheidung ist wie deine. Sie hat ein Recht dazu!"

Severus saß stumm da. Er wollte nicht über das nachdenken, was sie sagte, aber er konnte es nicht verhindern. Es war Myrrhia, die die Stille durchbrach.
„Sela arbeitet heute. Ich überlasse die Entscheidung dir. Ich schicke sie in fünf Minuten hierher. Du kannst machen, was du willst." Sie schenkte ihm einen bedauernden Blick als sie den Raum verließ.

Was wollte er? Er war hergekommen, weil er menschliche Nähe suchte. Nachdem er sich selber jegliche Berührung durch Hermione verboten hatte, stellte er nun fest, dass er auf ein Leben voller brennender Einsamkeit blickte. Sela konnte ihm zumindest so viel zur Verfügung stellen. Aber was würde sein, wenn sie fertig war? Er würde ihr das Geld geben, das sie sich verdient hatte und den Raum mit dem gleichen Gefühl der inneren Leere verlassen, wie er ihn betreten hatte. Was es auch immer war, wonach er suchte, hier würde er es nicht finden. Das wurde ihm mehr und mehr klar.

Die Tür öffnete sich und Sela trat ein. Er betrachtete sie leidenschaftslos. Es kam ihm in den Sinn, dass es nicht Sex war, was er wollte. Sela erregte ihn in keinster Weise, als sie in ihrer üblichen katzengleichen Kleidung ans Bett trat. Er wollte eine persönliche Note, und diese Frau war nicht im Stande ihm diese zu geben. Und noch mehr als das wollte er Kontakt, eine Verbindung; sie musste nicht physisch sein, aber sie sollte gewiss intim sein. Er hatte in der anderen Nacht einen flüchtigen Eindruck davon bekommen, was möglich war. Im Roten Kessel würde er keine Intimität finden. Er wollte Hermione.

Er erhob sich und drückte dem Mädchen zwei Münzen in die Hand. „Ich brauche deine Dienste heute nicht, aber hier ist etwas für deine Unannehmlichkeiten."
Sie bedachte ihn mit einem wissenden Grinsen und Severus fragte sich, wie viel Myrrhia ihr erzählt hatte. Mit großen Schritten eilte er aus dem Roten Kessel, in dem Wissen, dass es wahrscheinlich das letzte Mal war.

-o-

Nachdem er nach Hause zurückgekehrt war, dachte er darüber nach, was er als nächstes zu tun hatte. Er musste die Sache mit Hermione ins Reine bringen. Er bezweifelte, dass sie ihm überhaupt eine zweite Chance geben würde; sie hatte schon so viele Verluste zuvor erlitten, dass sie ihn mit größter Wahrscheinlichkeit abgeschrieben haben würde. Er musste trotzdem versuchen etwas zu retten. So sehr es ihn auch umbringen würde, zu wissen, dass er die letzte Chance auf eine Beziehung zu Hermione vertan hatte, so sehr musste er es doch für Marka tun.

Er wusste, dass Hermione am nächsten Tag in der Bibliothek arbeiten würde; dies würde ein guter Platz sein, um mit ihr zu reden. Es war auf neutralem Grund und an einem Sonntag würde die Bibliothek fast leer sein. Er konnte nicht einfach die Dinge zurücknehmen, die er gesagt hatte; sie waren beide viel zu intelligent für dieses oberflächliche Zuschaustellen von Reue. Er nahm an, dass sie eine ehrliche Erklärung über seine Verhaltensweise bevorzugen würde. Und das war es, was sie bekommen würde.

Als er in dieser Nacht einschlief, erlaubte er es sich, sie in seinen Träumen zu umarmen. Das würde vermutlich das letzte Mal sein, dass er sich diesen Luxus genehmigte. Wenn sie sich morgen von ihm abwandte, würde er sie nicht länger belästigen. Er schloss die Augen und stellte sich Hermione in seinen Armen vor, während der Duft ihrer Haut in seine Nase stieg. Der Traum wurde süßer, je weiter die Nacht voranschritt.

Am nächsten Tag wartete er bis kurz nach Mittag, um zur Bibliothek zu gehen. Hermione würde jetzt aus der Mittagspause zurückkehren. Das würde eine gute Zeit sein, um sie abzupassen. Als er durch den Flur schritt, spürte er, wie jemand mit ihm zusammenstieß. Er drehte sich um und sah, dass Hermione ihr Quartier verließ. Sie hielt an und biss sich auf die Unterlippe. Er machte ein Schritt nach vorne bereit, etwas zu sagen, irgendetwas, aber sie sprach zuerst.


-TBC-

So, das war es dann mal wieder für heute… Ich weiß, dass der Cliffhanger gemein ist, aber dafür müsst Ihr Euch bei Rilla beschweren - am Besten in Form eines Reviews ;-))