Bitter Hearts
von Rilla
Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit.
Disclaimer (Nici): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.
Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder ein meinen Betas Pima und CallistaEvans und an alle Reviewer für Eure Kommentare.
Und wieder die Anmerkung: Falls Ihr also irgendwann mal feststellen solltet, dass die Story hier verschwunden ist, dann schaut doch mal in mein Profil – dort gebe ich dann den neuen Fundort bekannt (und auf ff-de könnt ihr zur Not auch noch weiter lesen)
Kapitel 34 – Erste Verabredung
„Es ist lange her, seit ich deine Räume von innen gesehen habe, Severus", meinte Remus, als er die kleine Kammer im Slytherin Territorium betrat.
„Mmm", antwortete Severus gleichgültig, ließ ihn eintreten und widmete sich dann sofort wieder den Knöpfen seines Hemdes.
„Hast du darüber nachgedacht dein Erscheinungsbild heute Abend eventuell ein wenig aufzulockern?", fragte Remus.
„Was meinst du damit?"
„Es ist nur…du führst Hermione aus, Sev! Ist ein hochgeschlossenes Hemd wirklich nötig?"
Severus öffnete den oberen Knopf und wandte sich dann mit einem finsteren Blick dem Werwolf zu.
Remus lachte. „Oh ja, so ist es schon viel lässiger."
„Bist du fertig?", fragte Severus knapp. Remus richtete sich auf und folgte ihm hinaus auf den Flur.
Als er vor Hermiones Tür Halt machte um zu klopfen, drehte Severus sich zu Remus um.
„Lupin", sagte er angespannt und rückte seinen Kragen zurecht, „vielleicht hattest du Recht…"
Der Werwolf wirkte amüsiert.
„Ich weiß nicht, warum du so nervös bist, Severus. Wenn ich mich nicht irre, hast du das Mädchen schon längst erobert. Du siehst gut aus. So, und jetzt lass sie nicht länger warten."
Severus klopfte an die Tür. Tonks öffnete.
„Kommt rein. Hermione sollte jeden Moment aus dem Schlafzimmer kommen."
Marka rannte aufgeregt zu Severus.
„Kann ich mitkommen? Mami sagt, ich muss hier bleiben. Kann ich mitkommen? Bitte!"
Er ging direkt vor ihr auf die Knie und beobachtete, wie sich die kleine Unterlippe vorschob. „Du wirst nein sagen, oder?"
„Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mich stattdessen morgen früh zum Frühstück begleiten würdest"
Ihre Augen begannen zu leuchten.
„Wirklich? In der Großen Halle? Mit all den Kindern?"
„Ja."
„Und Noah muss hier bleiben?"
Er nickte.
„Hurra!"
Sie rannte zum Schlafzimmer, um Hermione davon zu erzählen, als diese auch schon erschien. Severus stand langsam auf und erlaubte sich selber einen Moment um sie genau zu betrachten. Sie trug ein schlichtes, dunkelblaues Kleid mit langen Ärmeln und einen tiefen Ausschnitt. Ihr Haar war an den Seiten hochgesteckt und fiel ihr in langen Kaskaden über den Rücken. Nervös strich sie das Kleid glatt.
„Du siehst unglaublich aus", sagte er und grinste über ihr scheues Lächeln.
Sie griff nach ihrem Mantel und wandte sich an Tonks und Remus. „Ich danke euch so sehr, dass ihr heute auf die Kinder aufpasst. In der Küche sind Flaschen für Theresa. Und ich bin sicher Marka und Noah werden keine Probleme damit haben, euch zwei zu beschäftigen."
„Habt viel Spaß!", zwitscherte Tonks. „Bleibt solange, wie ihr möchtet. Wir haben alles unter Kontrolle."
Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, hörte Severus einen lauten Knall, gefolgt von Markas Schrei: „Tonks! Bist du ok?"
Er schnaubte, schüttelte den Kopf und bot Hermione seinen Arm an. Sie schob ihren Arm in den seinen und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter.
„Wo gehen wir hin?", fragte sie. „Ich habe überlegt, selbst für uns zu kochen, aber unglücklicherweise hast du in diesem Bereich immer noch die Oberhand. Deshalb führe ich dich zum Essen aus."
Hermiones Augen leuchteten. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie lange es her ist, dass ich irgendwo ohne die Kinder gewesen bin!"
-o-
Als sie in den Kerkergang zurückkehrten und Severus seinen Arm fest um Hermiones Schulter gelegt hatte, hielt diese an ihrer Tür an. „Ich schaue nur mal kurz nach den Kindern und dann treffen wir uns bei dir." Sie lächelte ihn viel versprechend an.
Nur zögerlich ließ er sie ziehen, aus Angst, die Kinder würden ihre Anwesenheit benötigen. Aber er wollte nicht allzu anhänglich wirken, deshalb nickte er und verschwand in Richtung seines Quartiers. Beim Eintreten zündete er die Kerzen an und stellte zwei Gläser Wein heraus. Das Essen war seiner Meinung nach sehr gut verlaufen. Hermione hatte die ruhige Zeit in der Bibliothek dazu genutzt, sich über die letzten Errungenschaften im Bereich Zaubertränke und Arithmantik zu informieren und ihre Unterhaltung war kaum ins Stocken geraten.
Als er gerade seinen Kopf gegen die Couch lehnte, öffnete sich die Tür und Hermione kam schwungvoll hinein.
„Gute Neuigkeiten! Ich habe Theresa in den Schlaf gewiegt und Marka und Noah waren schon im Bett. Tonks sagte, sie könnten so lange bleiben, wie wir wollen. Ich habe die Couch in ein Bett verwandelt, damit die beiden dort schlafen können. Ich kann natürlich nicht hier übernachten, aber ich dachte, das macht die Sache einfacher!"
Sie verstummte für einen Moment um Luft zu holen und nahm das Weinglas, welches Severus ihr anbot.
„Danke! Es tut mir Leid!", sagte sie und setzte sich neben ihn. „Ich bin nur so unendlich froh, weil wir noch mehr Zeit mit Reden verbringen können. Es war ein wunderschöner Abend."
„Das finde ich auch", sagte er und legte einen Arm um sie. Hermione kuschelte sich auf die Couch, legte ihren Kopf unter sein Kinn und lehnte sich an ihn. Er küsste ihren Kopf und atmete den süßen Duft des Fruchtshampoos ein.
Nachdem sie ein paar Minuten lang still dagesessen hatten, spürte er, dass Hermione leicht aus seinem Griff rutschte. Zuerst dachte er, sie sei vielleicht eingeschlafen, aber nachdem der ersten Bewegung weitere folgten, bemerkte er ihr Weinen.
„Hermione?", fragte er und drehte sie so, dass sie ihn ansehen musste. Sie warf einen stummen Blick in seine Richtung, bevor sie den Blick senkte. Ihr Haar fiel ihr dabei wie ein Vorhang vor ihr Gesicht. Vorsichtig strich er es beiseite.
„Hermione?", wiederholte er. Sie schloss ihre Augen.
„Es tut mir Leid. Es ist nur…es ist schon so lange her, seit ich mich so…sicher gefühlt habe." Er nahm ihre Hand und fuhr ihre Fingerspitzen entlang. Ihre Tränen verwandelten sich in ein bitteres Lachen.
„Ist die Situation nicht einfach nur lächerlich?", platzte sie heraus.
Severus hielt für einen Moment inne und starte sie an. Er fragte sich, wovon um alles in der Welt sie sprach.
Sie fuhr fort: „Letztes Jahr um diese Zeit, lebte ich ein hundertprozentiges Muggelleben am anderen Ende der Welt und jetzt bin ich hier, ausgerechnet mit dir, und es ist, als wäre ich nie weg gewesen. Es ist, als hätte ich zwei Leben, die miteinander in Einklang gebracht werden müssen und es ist so überwältigend. Und dann sind da die Kinder. Sie sind immer da. Immer. Es gibt Tage, da kann ich noch nicht einmal denken, weil ich nicht einen Moment zur Ruhe komme. Sogar wenn ich schlafe, ist es nicht erholsam, weil ich genau weiß, dass ich geweckt werde, bevor ich ausgeschlafen habe. Dann gehe ich hin und verbringe Zeit mir dir, unterhalte mich wirklich mit jemandem und…und…es ist die einzige Sache, aus der ich Trost schöpfen kann. Nun, nicht die einzige Sache." Sie erröte und senkte den Blick.
Er lehnte sich vor und setzte leichte Küsse auf ihre ihren Hals und ihr Schlüsselbein, woraufhin sie seufzte.
„Hermione."
Er wollte etwas sagen, was sie besser fühlen ließ, etwas, durch das all ihre trüben Gedanken verflogen, aber er wusste, nichts würde an ihrer Situation etwas ändern. Deshalb sagte er das, was ihm in den Sinn kam: „Du bist nicht allein."
Offenbar war dies genau das, was sie hören wollte. Sie schlang die Arme um seinen Hals und glitt auf seinen Schoss. Sie küsste ihn leicht und fuhr mit ihren Fingern schlangengleich durch sein Haar. Den Kuss unterbrechend, sah sie ihm in die Augen.
„War ich wirklich eine so unerträgliche Neunmalkluge als Schülerin?"
„Jenseits des Unerträglichen."
„Nun, das zeigt nur, dass du keine Ahnung hast, wie oft ich mich für dich eingesetzt habe."
„Ja, ich habe es sehr genossen, angezündet und beklaut zu werden. Danke schön."
Sie lachte einen Moment und wurde dann wieder ernst.
„Kann ich dich etwas Persönliches fragen?"
„Ich denke, das wäre akzeptabel."
„Was ist zwischen dir und Remus gelaufen?"
Offensichtlich hatte er Hermiones Auffassungsgabe unterschätzt. Aber der Frage ausweichen konnte er jetzt nicht. Er seufzte. Sie hätte es früher oder später sowieso erfahren.
„Als du noch Schülerin hier warst, da waren Remus und ich…zusammen. Erinnerst du dich daran, was ich dir Weihnachten erzählt habe? Dass ich nicht entschieden hatte, wo meine Loyalität lag, bis es zu spät war?"
Sie nickte.
„Remus hat das nicht akzeptieren können. Er hat mich beschuldigt, dem Orden nicht treu zu sein. Du musst wissen, dass ich in meinem Handeln treu gewesen war, immer, aber ich war dem Orden nicht treu vom Herzen her. Er…hat sich von mir abgewendet. Das müsste in deinem siebten Jahr gewesen sein, glaube ich. Es ist sehr schmerzhaft gewesen. Ich habe alles in Frage gestellt, für das ich gekämpft hatte, auf beiden Seiten. Ich war an dem Punkt angekommen, an dem ich entschied, dass ich nur noch für mich selber kämpfen würde. Ich mache Remus keinen Vorwurf. Ich hätte mehr Charakterstärke zeigen müssen, denke ich."
„Severus." Sie liebkoste sanft seine Wange und er schloss die Augen. „Du warst Teil eines sehr gefährlichen Spiels, für eine sehr lange Zeit. Ich klage dich…für keine Entscheidung an, die du getroffen hast. Danke, dass du es mir das anvertraut hast."
Sie küsste ihn und er zog sie näher an sich heran und verschloss ihren Mund mit seinem. Sie stöhnte und bewegte ihren Körper unter den Berührungen seiner wandernden Hand. Er zog ihren Duft mit einem tiefen Atemzug ein und vergrub seinen Mund in ihrer Halsbeuge. Er wusste, dass er sich jetzt auf gefährlichem Gebiet befand. Seine Liebe zu ihr wuchs von Sekunde zu Sekunde mehr, aber ihre Gefühle waren offensichtlich viel komplizierter. Er schob die Angst, sich verletzbar zu zeigen beiseite und ließ Hermione auf die Couch gleiten. Seine Sorge schwand unter dem Klang ihres Stöhnens dahin.
-TBC-
Wollt Ihr noch mehr? Dann schreibt mir doch bitte ein Review!
