Bitter Hearts
von Rilla
Disclaimer (Rilla): Mir gehört nichts, was ihr wieder erkennt. Ich verdiene kein Geld damit.
Disclaimer (Nici): Mir gehört ebenfalls nicht, weder die Personen noch die Story. Alles gehört JKR bzw. Rilla.
Ein riesengroßes Dankeschön geht wieder an meine Betas Pima und CallistaEvans und an alle Reviewer!
Kapitel 39 – Zurück in der Realität
Als das Schuljahr begonnen hatte, fand Hermione schnell heraus, dass ihre neue Stelle als Vollzeit-Bibliothekarin fast ihre ganze Zeit in Anspruch nahm. Die Kinder kamen mit Natalie gut zurecht und Tonks kam vorbei, wenn Hermione bis spät abends arbeiten musste, aber sie war am Ende des Tages dennoch immer erschöpft. Die Morgen entwickelten sich zu einer schrecklichen Sache; sie konnte sich einfach nicht aus dem Bett quälen. Sie hörte damit auf, selber zu kochen, da sie nun alle Mahlzeiten in der Großen Halle einnahmen.
Doch das Schlimmste von allem war, dass es bereits Oktober war und sie ihren Eltern immer noch nichts von der bevorstehenden Hochzeit erzählt hatte. Sie beschloss, Ivory mit einer Nachricht loszuschicken, doch was sollte sie schreiben? Sicherlich würden ihre Eltern sich an jede Diskussion über Professor Snape erinnern. Sie würde erklären müssen, dass sie schon vor dem Sommer miteinander ausgegangen waren, in dem Hermione ihre Eltern besucht hatte. Sie atmete tief durch, setzte sich mit ihrem Federkiel hin und schrieb den Brief. In der Hoffnung, eine vernünftige Erklärung abgegeben zu haben, band sie den Brief an Ivorys Bein und schickte sie los.
Zwei Tage später erhielt sie eine Antwort.
Liebe Hermione,
ich muss gestehen, dass Dein Vater und ich entsetzt waren, zu erfahren, dass Du Dich mit jemandem getroffen hast, ohne uns davon zu erzählen. Wir möchten, dass Du weißt, dass wir Dich niemals wegen Deiner Entscheidungen verurteilen würden. Wir haben niemals erwartet, dass Du für den Rest Deines Lebens alleine bleiben würdest. Wir möchten nur, dass Du glücklich bist. Ich bin überrascht, dass Du Dein Glück in Deinem ehemaligen Professor gefunden hast, aber wenn es das ist, was Du möchtest, dann werden wir Dich unterstützen.
Nun, wo ich das klar gestellt habe, möchte ich Dir einige Ratschläge geben. Vergiss nie, dass dieser Mann auch ein wichtiger Teil im Leben Deiner Kinder sein wird. Du bist eine sehr intelligente junge Frau, und ich weiß, dass Du dies wohl bedacht haben wirst. Und ich bin gewillt, Marks Eltern von den Neuigkeiten in Kenntnis zu setzen, wenn es Dir unangenehm sein sollte, dies selber zu tun.
Wir freuen uns schon auf Eure Hochzeit an Weihnachten. Es ist eine schöne Zeit, um zu heiraten.
Gib Marka, Noah und Theresa einen Kuss von uns und sag ihnen, dass wir sie bald sehen werden.
In Liebe
Mutter
Hermione atmete erleichtert aus. Ihre Mutter nahm die Tatsachen scheinbar nicht nur gut auf, ihr blieb auch die Konfrontation mit Marks Eltern erspart. Sie hatte Angst davor gehabt, ihnen die Neuigkeit zu erzählen. Sie waren zwar ungewöhnlich verständnisvolle Leute, aber sie wollte den Blick in ihren Gesichtern nicht sehen müssen, wenn sie erfuhren, dass sie ihr Leben weiterlebte.
-o-
Als der Hochzeitstermin näher rückte, veränderten sich Hermiones Träume. Seit mehr als sechs Monaten hatte sie es geschafft, die Alpträume fernzuhalten, aber allmählich fingen sie wieder an, sich in einem Winkel ihres Geistes einzunisten.
Sie stand in ihrem einsamen Landhaus in New York, der Durchzug ließ sie bis auf die Knochen frösteln. Draußen peitschte der Wind und eine dicke Schneeschicht lag auf der Fensterbank. Sie ging zum Kamin, fand aber nur zu Asche verbrannte Holzreste vor. Schritte hallten auf der hölzernen Treppe wieder; sie drehte sich herum und sah Mark, der hinunter stieg und seine Hand dabei über das Geländer gleiten ließ.
Auf der dritten Stufe blieb er stehen und sprach.
„Warum hast du mich verlassen, Hermione?"
Sie wollte sprechen, ihm sagen, dass sie ihn nicht verlassen hatte, dass er derjenige gewesen war, aber ihre Worte froren in ihrem Hals fest, als ein Ring aus eisiger Kälte ihren Nacken hinauf kroch. Der Raum war unerträglich kalt. Er kam zu ihr hinüber und legte eine eiskalte Hand an ihre Wange.
„Wo sind meine Kinder? Warum hast du sie mir weggenommen? Warum lässt du mich mein Baby nicht sehen?"
Sie zwang sich dazu, zurückzuweichen, aber er folgte ihr. Sie kniff ihre Augen zusammen und versuchte das Bild von Mark aus ihrem Kopf zu vertreiben. Als sie spürte, wie der Raum sich erwärmte, öffnete sie die Augen, nur, um eine viel schrecklichere Entdeckung zu machen. Sie war in einem Raum mit Voldemort, Ron und Harry. Ron lag schon am Boden und Harry würde der Nächste sein. Severus erschien vor ihr und beobachtete gleichgültig, wie Harry niedergestreckt wurde.
Hermione erwachte mit einem erstickenden Keuchen. Die Laken waren schweißnass und klamm, und sie zitterte. Sie glitt schnell aus dem Bett und ging in die Küche, um sich Tee zu kochen.
Sie setze sich mit einer warmen Tasse Kamillentee auf die Couch und versuchte an etwas anderes als ihren Traum zu denken. Sie spielte an ihrem glitzernden Verlobungsring und lächelte. Als sie den Kopf hob und ihr Blick auf das Hochzeitsbild auf dem Couchtisch fiel, erstarb ihr Lächeln. Entschlossen, sich nicht von einem dummen Traum in ihren Gefühlen beeinflussen zu lassen, nahm sie das Bild und legte es mit der Sicht nach unten in ihre Schreibtischschublade.
Wieder zurück auf der Couch, machte sie es sich gemütlich, umklammerte ihre Teetasse und genoss die Stille. Die späte Nachtstunde stellte sich als angenehme Unterbrechung des Chaos' bei Tage heraus. Das Geräusch schneidender Schritte auf dem Kerkerboden, draußen auf dem Gang, unterbrach ihre Gedanken.
Sie öffnete vorsichtig die Tür, gerade weit genug, um hinaussehen zu können. Severus schritt in Gedanken versunken auf und ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Hermione trat hinaus.
„Severus?"
Er schien bei dem Klang ihrer Stimme aus seinem meditativen Gang hinaus gerissen zu werden.
„Ich wollte dich nicht erschrecken … Ich konnte nicht schlafen."
„Das konnte ich auch nicht."
Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und schlang ihre Arme um seine Hüfte. Er schloss sie langsam in eine sanfte Umarmung und küsste sie auf den Kopf. Nach einer Minute Schweigen, sah Hermione zu ihm auf.
„Ich muss wieder hineingehen, für den Fall, dass die Kinder aufwachen. Möchtest du mich begleiten?"
Er nickte und folgte ihr hinein.
„Ich habe Tee gemacht. Möchtest du eine Tasse?"
Er schüttelte den Kopf. Sie setzte sich neben ihn auf die Couch und verschlang ihre Finger in seinen.
„Es kommt mir vor, als hätte ich dich seit Wochen nicht mehr gesehen. Ich vermisse dich."
Er strich ihr sanft durchs Haar. „Ich vermisse dich auch. Ich bin froh, wenn diese Hochzeitsangelegenheiten endlich hinter uns liegen."
„Du auch?", fragte sie grinsend. „Zum Glück wird es eine kleine Feier. Ich könnte es nicht ertragen, noch eine große Hochzeit planen zu müssen."
Sie konnte seinen verwirrten Blick spüren. „Meine Hochzeit mit Mark war riesig. Seine Familie hat ewig gefeiert. Es gibt so viele lächerliche Traditionen bei Muggelhochzeiten. Das kannst du dir gar nicht vorstellen."
„Dieses Mal wird es nicht ewig dauern", sagte er.
Sie seufzte und kuschelte sich unter seinen Arm. Sie saßen auf der Couch, dösten vor sich hin und küssten sich ab und zu, bis Hermione einschlief. Severus trug sie zum Bett, legte sie hinein und sah noch kurz nach Marka, bevor er in seine Wohnung zurückkehrte.
-TBC-
Bitte vergesst das kleine Reviewknöpfchen nicht…
