A/N: Warum haben, seit feststeht, dass es ein Slash wird, nur so wenige reviewt? Ich dachte, BLB ist beliebt... ich mag es auf jeden Fall, vor allem das HP/DM Pairing. Und ich brauche Rückmeldung, das regt mich doch gerade zum Schreiben an! Also, auch wenn ihr Kritik habt oder so, bitte schreibt es mir! Ein oder zwei Sätze, und wenn's nur Stuss ist. Ich liebe Stuss. Das meiste, was ich schreibe, ist Stuss. Na und? Ach und da ich jetzt wahrscheinlich eh nur noch BLB Liebende Leser habe, soll ich doch vielleicht Lemon einbauen? Oder nur Lime? Beim ersten würde das Rating raufgehen, stört doch keinen, oder?
5 – Rons Plan und Harrys Verdruss
Hatte Harry am Vorabend noch behauptet, gut schlafen zu können, so hatte er sich getäuscht. Er lag die halbe Nacht wach und dachte über sein Leben nach. Und darüber, warum er und Malfoy eigentlich verfeindet waren.
Dementsprechend schlecht konnte er am nächsten Morgen aufstehen. Seine Laune verschlechterte sich noch mehr, als Hermine ihn freudestrahlend im Gemeinschaftsraum empfing. Ihre Augen blitzten förmlich.
„Hey Harry! Ist es nicht toll, Lockhart gibt heute eine Autogrammstunde, morgen ist Valentinstag und ich habe auch noch einen Verehrer!"
„Pah!", machte Harry. „Ich bin nur froh, dass Fred und George heute kommen."
„Ach, die kommen?", fragte Hermine, und während sie sich bei Harry unterhakte, sah sie schon nicht mehr ganz so fröhlich aus.
„Ja, Ron hat es mir erzählt."
„Oh, schön für Won- Won."
„Er ist aber nicht mehr Won- Won, Hermine", sagte Harry. Sie blickte ihn misstrauisch an.
„Ach? Du meinst, er hat mit Lav- Lav Schluss gemacht? Das glaube ich erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe."
„Davon kannst du dich gleich überzeugen", sagte Harry. Sie kamen in die Eingangshalle und gingen in die Große Halle. Sofort blickte Hermine zum Lehrertisch, bis Terry Boot ihr vom Ravenclawtisch aus zuwinkte. Sie winkte halbherzig zurück und dirigierte Harry zum Gryffindortisch.
„Ach übrigens, Harry", sagte Hermine, als sie saßen und mit dem Essen begannen. „Meine Freundin Rose wäre an einer Verabredung mit dir interessiert. Wie wärs?"
„Nein", sagte Harry prompt, so dass sie überrascht aufsah.
„Du kennst sie doch noch gar nicht!"
„Ich habe aber keine Lust auf weitere Heulsusen. Ein Grund, warum ich mich auf Malfoy eingelassen habe."
„Ja, genau. Willst du nicht langsam mal Schluss machen?"
„Hermine, ich habe jetzt keine Lust, zu diskutieren, okay?", sagte Harry unwirsch und pfefferte ein Toast auf seinen Teller. Hermine zog eine beleidigte Miene und widmete sich ihren Frühstücksflocken.
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Der Unterricht zog sich in die Länge. Harry brachte es nicht über sich, Malfoy anzublicken, weiß der Teufel, warum. In der Mittagspause dann saßen Fred und George am Gryffindortisch und Harry setzte sich sofort zu ihnen und Ron.
„Na, wie geht es denn so dem Retter der Zaubererwelt?", fragte George.
„Er ist nicht der –", warf Ron ein.
„Schon deinen Status genutzt, um die Mädel für morgen aufzureißen? Wie viele hast du? Jede Stunde eine andere?", fragte Fred.
Harry schüttelte den Kopf. „Nicht ganz."
„Harry ist im Moment –", sagte Ron.
„Ah, lass mich wetten! Du hast es schlau angestellt und sie diese Woche getestet, damit du morgen die Richtige hast!", sagte George.
„Nein, nein. Können wir über was anderes reden?", fragte Harry. „Warum seid ihr genau hier?"
„Verkaufen unsere Liebestränke, nicht, dass du sie brauchen würdest. Sind auch nur ganz harmlos, sonst hätt Dumbledore das nicht erlaubt. Und Karten, Kuchen, Zauberstäbe, die sich in Herzchen verwandeln, und unsere neueste Entwicklung: eine Kugel, die sich je nachdem, ob der Empfänger für den Schenker Gefühle hat oder nicht, in ein Herz oder in eine Träne verwandelt. Beim letzteren spritzt die Träne den Empfänger nass, das ist sehr lustig!" Fred lachte auf.
„Cool, ich glaub, das brauch ich", sagte Ron mit verträumten Augen. George klatschte ihm auf die Schulter.
„Noch immer unsere Hermine? Wie stehts?"
Rons Gesicht verdunkelte sich. „Frag nicht. Sie geht mit Terry Boot aus. Und ich habe erst gestern Abend mit Lavender Schluss gemacht. Es ist so schrecklich."
„Ah, dann brauchst du unsere Liebeskugel wirklich, um herauszufinden, wie es zwischen euch steht. Gut, gut, gut."
Fred rieb sich die Hände und Harry blickte woanders hin, nur nicht zu den beiden. Nicht, dass sie ihn noch fragten, welchem Mädchen er so eine Kugel gerne geben würde. Denn die Antwort war: gar keinem. Allerdings war er auch nicht scharf darauf, von Ginny, Romilda, Rose und wie sie alle hießen, eines zu bekommen. Das würde nämlich bedeuten, dass er den ganzen Tag klitschnass durch die Gegend laufen würde.
„He, nachher gibt Lockhart eine Autogrammstunde, was macht ihr dann?", fragte Ron. Harry sah Malfoy aufstehen, umgeben von seinen Bodyguards.
„Du meinst, wir sollten ihn ein bisschen auf die Schüppe nehmen?"
„Gute Idee, Ron", sagte Fred.
„Nein, das meinte ich nicht, ich wollte nur nicht dorthin –"
„He, wie wäre es mit – dem Gugelhupf?", fragte George leise. Fred grinste. Harry stellte mit steigendem Unwohlsein fest, dass Malfoys Bodyguards die Halle verlassen hatten, Malfoy selber aber auf sie zusteuerte. Harry versucht, unsichtbar zu werden. Das ging aber nicht, und als er Malfoys Blick begegnete, konnte er sich nicht mehr abwenden.
„Welcher Gugelhupf?", fragte Ron mit einer Stimme, als hätte er eine wochenlange Erkältung hinter sich.
„Den wirst du mögen, der ist ein ganz besonderer, fast so wie die Kanariencremeschnitten. Es passiert ein – was will der denn hier?", fragte George.
Malfoy war nur noch wenige Meter von ihnen entfernt und es bestanden keine Zweifel daran, dass er auf sie zukam, den Blick auf Harry gerichtet. Fred und Georges Mienen verdüsterten sich und sie ballten die Fäuste. Ron hielt sich stöhnend die Hände vors Gesicht.
Malfoy grinste jetzt Fred und George an, als er sich neben Harry niederließ. Harrys Beine fingen urplötzlich zu zittern an. Malfoy legte einen Arm um ihn und sagte: „Was ist, willst du mich nicht deinen Freunden vorstellen?"
„Was willst du hier, Malfoy, wenn es nichts wichtiges ist, dann kannst du gleich wieder gehen!", sagte Fred.
„Oh, ich will nur ein bisschen Zeit bei meinem Freund verbringen", sagte Malfoy, hämisch grinsend wie immer.
„Ich sehe hier niemanden, der sich dein Freund nennen kann", sagte George.
„Dann hast du wohl eine Sehschwäche, wenn du Harry nicht siehst."
Harry wollte unterm Tisch versinken, aber Malfoys Arm hielt ihn an Ort und Stelle. Er starrte auf die Krümel auf seinem Teller und spürte, wie warm sein Gesicht war. Malfoy beugte sich nun auch noch vor und flüsterte: „Plötzlich so schüchtern, Potter?"
Harry schüttelte den Kopf. Er zwang sich, Fred und Georg anzusehen, die misstrauisch von Malfoy zu Harry sahen. Harry räusperte sich.
„Äh, ja. Fred und George, sicher kennt ihr M- Draco schon. Ähm, und Draco, du kennst die Zwillinge doch auch, was gibt's da groß vorzustellen. Komm mit."
Harry stand auf und zog Malfoy an der Hand nach draußen, wobei er die Blicke aller mied. In der Eingangshalle stieß er Malfoy gegen die Wand, aber Malfoy lachte nur.
„Was ist so lustig daran! Du solltest lieber aufpassen, was du machst, sonst geht das überhaupt nicht gut aus!"
„Uh, Potter, drohst du mir etwa? Leider verfügst du nicht über die geeigneten Mittel, die Drohungen wahr zu machen. Außerdem war zu ulkig, als du mich Draco genannt hast!", lachte Malfoy.
Harry verschränkte die Arme. „DU hast mich zuerst beim Vornamen genannt."
„Sicher, aber ich hätte nicht gedacht, dass du meinen überhaupt kennst", sagte Malfoy.
„Spinnst du? Für wie blöde hältst du mich eigentlich?"
Malfoy lachte. „Als ob du das nicht wüsstest."
Harry entfaltete seine Arme und blickte auf den Boden. „Eigentlich weiß ich nicht, warum ich bei deinem kranken Spiel mitspiele, Malfoy. Für mich ist da nichts drin. Ich denke, ich..."
Malfoy trat auf Harry zu und sah ihm in die Augen. Harry schluckte. „...steige aus."
„Aber Harry, das kannst du mir doch nicht antun", sagte Malfoy leise. Er zog Harry nahe zu sich und ließ seine Hand über Harrys Rücken hinabgleiten, bis sie auf seinem Po liegen blieb. Harry konnte (oder wollte) sich nicht bewegen.
„Hör auf mit dem Scheiß, Malfoy!"
Malfoy schloss die Augen und atmete tief ein, als ob er überlegen würde. Dann setzte er ein nichtssagendes Grinsen auf.
„Okay, Potter. Ich hör auf mit dem Scheiß. Keine Zungenküsse mehr, und meinetwegen können wir übermorgen lautstark Schluss machen. Aber ich überstehe den morgigen Dienstag nicht, wenn du jetzt... also... bitte?"
Harry riss die Augen auf. Seine Gedanken überschlugen sich. Würde er zustimmen, hatte er Malfoy in der Hand, etwas, was zugegebenermaßen sehr verlockend klang. Aber... wieso keine Zungenküsse mehr? Harry war in Gedanken versunken und merkte nicht, wie er auf Malfoys Lippen starrte. Erst, als sie sich zu einem Grinsen verzogen, kehrte er aus seinen Gedanken zurück und räusperte sich.
„Oder mochtest du die Küsse, hm? Wenn du willst, können wir auch morgen den ganzen Tag rumknutschen, falls dir das eher zusagt. Aber nur morgen", sagte Malfoy. Er ließ seine Hand von Harrys Hintern nach vorne auf seinen Bauch wandern und strich sachte darüber. Harry erschauderte. Er trat einen Schritt zurück.
„Red keinen Stuss, Malfoy. Ehrlich gesagt, bin ich auch froh, wenn ich morgen eine Ausrede habe, nicht mit Rose ausgehen zu müssen. Ist ja allgemein bekannt, dass ich eigentlich eher auf Mädchen stehe."
Malfoy grinste noch breiter. Er ließ es nicht zu, dass Harry nach hinten ging und zog ihn wieder zu sich, platzierte seine Lippen neben Harrys Ohr.
„Danke", hauchte er. Warmer Atem streifte Harrys Ohr und Nacken. Er spürte, wie er eine Gänsehaut bekam. Malfoys Lippen landeten auf seiner Wange und Harry schloss die Augen, während er sich automatisch stärker an Malfoy anlehnte. Die Lippen bahnte sich flatternd ihren Weg zu Harrys Mund. In Harrys Magen kribbelte es heftig, aber auch in tieferen Regionen.
Malfoy küsste Harrys Mundwinkel, und dann leicht Harrys Lippen. Harry seufzte auf, schlang seine Arme um Malfoy und zog ihn näher. Er konnte sich nicht zurückhalten, automatisch leckte er über Malfoys Lippen, die sich sofort öffneten.
„Was – es stimmt doch nicht, dachte ich?", ertönte auf einmal Georgs Stimme in der leeren Eingangshalle. Harry schreckte zurück und starrte Fred und Georg an, die außergewöhnlich weiß waren. Malfoy grinste und strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Tja, das Denken solltest du wohl sein lassen, Weasley. Also, ich muss jetzt zum Unterricht, Harry. Wir sehen uns heute Abend."
„Ja", nickte Harry. „Ich muss auch zum..."
Er sprach nicht weiter und blickte Malfoy hinterher, der im Kerker verschwand. Langsam füllte sich die Halle mit Schülern, und Dumbledore kam, um Fred und Georges Stand herbei zu zaubern. Während George sofort eilte, um ihm zu helfen, blickte Fred Harry zweifelnd an.
„Seit wann stehst du überhaupt auf Jungs?"
Harry zuckte mit den Schultern. „Seit Malfoy?"
„Aber das ist unlogisch. Ich habt euch immer angekeift."
„Ja. Er war unerreichbar, gerade das hat ihn mir schmackhaft gemacht. Hast du noch nie für jemanden geschwärmt, der unerreichbar war?"
„Wenn, dann war es eine ‚sie'."
„Siehst du." Mehr wollte Harry dazu nicht sagen. Er ließ Fred bei seinem Bruder und beeilte sich, zum Unterricht zu kommen. Er hatte nur zwei Stunden Astronomie Theorie, aber es kam ihm vor, als wären mindestens vier Stunden vergangen, als er in den Gemeinschaftsraum ging. Ron erzählte die ganze Zeit von seinem Plan, Hermine eine Liebeskugel zu schenken. Harry überlegte, ob er ihn nicht davon abbringen sollte, da Hermine ganz glücklich mit Terry schien, dann aber wieder dachte er daran, dass Ron und Hermine einfach füreinander bestimmt waren und Terry nur eine Schwierigkeit war, die sie überwältigen mussten. Er hoffte es jedenfalls.
Der Gemeinschaftsraum war ungewöhnlich leer. Im Grunde waren alle Jungs da, doch es gab kein Zeichen von einem anwesenden Mädchen. Ron schlug sich vor den Kopf. „Die sind doch alle in der Halle, wegen diesen Lockvogel. Und Fred und George haben ihren Stand davor, eine perfekte Gelegenheit, eben einen Liebestrank zu kaufen. Mann, ich hoffe, niemand schüttet mir einen in meinen Saft. Ich pass auf jeden Fall auf."
„Aber der ist doch eh nicht stark", sagte Harry. Ron zuckte mit den Schultern.
„Irgendwas muss er bewirken, und ich will gar nicht erst wissen, was Fred und George sich da ausgedacht haben."
Harry nickte. „Hey, sollen wir ihnen nicht beim Verkauf helfen oder so? Ich habe keine Lust, hier oben rumzuhocken."
Ron nickte. „Ja, dann kann ich auch ne Liebeskugel abstauben. Vielleicht schenken sie mir eine, wenn ich helfe, das ist gut!"
Und so gingen sie nach unten. In der Eingangshalle war eine lange Schlange, die in die Große Halle führte und vorwiegend aus Mädchen bestand. Die paar Jungs, die da waren, schauten sich betreten um und versicherten sich gegenseitig, dass sie ein Buch für ihre Freundin als Valentinstaggeschenk signieren ließen. Harry entdeckte auch Jack mit den zugeklatschten Haaren unter ihnen.
„Hey, wie läuft der Verkauf?", fragte Ron, als sie an Fred und Georges Stand ankamen. Die beiden waren beschäftigt mit Warenabgabe und Geldannahme, von daher war die Frage eigentlich überflüssig. Fred grinste Ron nur kurz an.
„Super. Gib mir mal den Karton da hinter dir."
Ron tat, wie ihm geheißen. „Ich habe mich gefragt, wo ihr doch meine Brüder seid und so..."
„Wir geben nichts umsonst ab, das ist dir schon klar?" Fred öffnete den Karton mit einer Zauberstabbewegung und ließ rosarote Karten in ein aufgebautes aber leeres Regal schweben.
„Aber ich bin euer Bruder! Ich will doch nur eine Liebeskugel, das ist doch wirklich nicht viel! Ich meine, es wird euch nicht in den Ruin treiben!"
„Liebeskugeln sind schon aus, Ron. Die waren der Renner."
Ron sah aus, als hätten die Cudley Canons ein Finalspiel verloren und gleichzeitig ihre Auflösung bekannt gegeben. „Aus?"
„Alle, leer, ausverkauft. Wenn ihr nun bitte Platz machen würdet, wir haben zu tun."
Fred scheuchte die beiden weg. Ron schlich mit gesenktem Kopf Harry hinterher, der sich auf die Treppe setzte und das Gewühl in der Halle beobachtet.
„Ich bin froh, dass wir Lockhart nicht auf den Gängen getroffen haben! Ich meine, er hätte wieder einen großen Aufstand gemacht und so..."
Ron nickte. Harry stupste ihn an.
„Nicht verzagen, Ron. Es gibt noch andere Möglichkeiten, herauszufinden, was sie für dich fühlt. Du könntest einfach fragen. Oder einem Mädchen ihre Liebeskugel abkaufen oder so."
„Denkst du, das geht?"
„Es muss." Harry ließ seinen Blick über die Kopf der aufregenden schnatternden Mädchen schweifen. Er entdeckte Hermine weiter vorne in der Schlange, sie sprach mit einer Blondhaarigen und drückte dabei ein Buch an sich. Ihre Wangen waren gerötet. Harry warf einen Seitenblick auf Ron, aber der starrte den Boden an.
Plötzlich bekam Harry einen Schlag in den Nacken. Ehe er sich umdrehen konnte, war Ginny schon vor seine Füße gesprungen und funkelte ihn an.
„Na, auch was schönes für deinen Lover gekauft? Aber das habt ihr sicher nicht nötig, in so einer harmonischen Beziehung, wie nur ein Potter und ein Malfoy sie führen können! Oder hast du Schluss gemacht?"
Harry schüttelte den Kopf. Ginny schnaubte. „Natürlich nicht. Ich hab gehört, ich bin nicht die einzige, die diese Beziehung verurteilt, ich mach mich jetzt mal auf die Suche nach Nott. Hörst du, ich gehe in den Kerker. Wenn ich es mir recht überlege, könnte ich auch mal Malfoy suchen und ihn davon überzeugen, dass er gar nicht schwul ist!" Sie grinste Harry an und drehte sich um. Harry sprang auf und riss sie herum.
„Fasse ihn an und du bist tot!"
Ginny lachte auf. „Harry, du musst ihn nicht verteidigen. Er hat Bodyguards und alles. Ich bin sicher, alles, was er machen wird, macht er gerne, freiwillig und vor allem mit mir!"
Harry knurrte, und Ginny quetschte sich zwischen ein paar Mädchen durch, die sofort aufschrieen und auf sie einschlugen. Aber Ginny ignorierte sie und war bald verschwunden. Voller Groll setzte Harry sich zu Ron zurück.
„Vielleicht sollte ich Malfoy warnen", sagte er.
„Warum? Sie hat Recht, er kann sich schon selber verteidigen!"
„Harry, fang!"
Harry wusste nicht, wer gerufen hatte, aber plötzlich flog eine dunkelblaue faustgroße Kugel auf ihn zu. Er schnappte sie automatisch, aber nichts geschah.
„Was ist das?", fragte Ron.
„Eine Liebeskugel, vermute ich."
„Warum passiert nichts?"
Harry zuckte mit den Schultern und blickte sich um. „Vielleicht, weil ich nicht weiß, wer der Absender ist?"
Schon erblickte er Romilda Vane, die ihm zuwinkte, lächelte und mit den Wimpern klimperte. Harry verdrehte die Augen. Plötzlich bemerkte er, wie seine Hände und seine Hose durchnässt wurden.
„Okay. Sie war es wohl", meinte Ron.
„Uäh, ich bin ganz nass! Blöde Erfindung!" Harry sah, wie Romilda sich abwendete. Sie erschien nicht allzu enttäuscht. Harry stand auf und ließ seine Hose anklatschen. „Also, so geht das nicht. Ich muss mich umziehen."
„Harry", sagte Ron. Er zog seinen Zauberstab, richtete sie auf Harrys Hose und murmelte etwas. Sofort war Harrys Hose trocken.
„Oh. Stimmt. Danke, Ron."
Ron nickte und steckte den Stab weg.
Sie saßen noch eine Weile dort auf der Treppe, tief in Gedanken versunken. Harry unterdrückte den Drang, aufzuspringen, in den Kerker zu rennen und Ginny eine zu klatschen. Aber Ron hatte Recht, Malfoy würde sie von seinen Bodyguards grün und blau prügeln lassen.
Hermine wollte an ihnen vorbeirauschen, als Harry aufsprang und sie am Arm packte.
„Was ist?", fragte sie.
„Wie, was ist? Ich bins, Harry!"
„Ich weiß, wer du bist, Harry! Das hier ist übrigens Rose", sagte Hermine mit einer Handbewegung zu dem blonden Mädchen, mit dem sie sich vorhin unterhalten hatte. Es lächelte Harry schüchtern an, aber er bedachte sie nur mit einem kurzen Blick.
„Hör mal", meinte er zu Hermine. Sie lächelte selig und schlug ihr Buch auf.
„Guck mal!"
Harry sah, was auf der ersten Seite stand: „Für Hermine Granger, die beste Schülerin, die Hogwarts jemals gesehen hat und mein persönlicher Lieblingsfan. Gilderoy Lockhart." Der i-Punkt in Gilderoy war ein Herzchen.
„Schön. Sag mal, kannst du mit Ron reden, er –"
Hermine schlug ihr Buch zu. „Nein, Harry", sagte sie, und ging weiter.
„Aber –" Harry starrte hinter ihr her, als ein lauter Schrei, der alles Geschnatter übertonte, durch die Halle schallte.
„POTTER!"
