So! Endlich das langerwartete letzte Kapitel! Tausend Dank an all meine Reviewer, an die vom lezten Kapitel, an die von der ganzen Geschichte und schon mal im Voraus an die für dieses Kapitel! Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen.

10 – Liebe? Lieber nicht.

Harry ging am Mittwoch nicht zum Unterricht, niemand hatte es geschafft, ihn aus dem Bett zu zerren. Er ging auch nicht zum Essen. Er blieb in seinen Decken gekuschelt liegen und starrte sein Himmelbett an. Manchmal weinte er, manchmal schlief er, und immer träumte er von Malfoy. Auch eine gewisse Parkinson mischte sich in seine Träume ein. Unerlaubt, versteht sich.

Nachmittags kamen Ron und Hermine zu ihm. Hermine setzte sich neben ihn und strich ihm über den Kopf, während Ron sich auf sein eigenes Bett setzte und ausstreckte.

„Also, Harry. Die Liebeskugeln scheint es nicht mehr zu geben. Und du hast Fred und Georges Abreise verpasst. Schöne Grüße von ihnen übrigens. Es tut ihnen sehr leid, dass es mit Malfoy nicht geklappt hat."

Hermine blickte Ron vorwurfsvoll an. „Noch taktloser ging es nicht?"

„Ich fürchte, nein."

„Lass ihn, er meint es nur gut. Und sie haben Recht. Ich weiß, ich sollte nicht auch noch heulen deswegen."

„Hm, Harry, eigentlich hast du keinen Grund, dich so hängen zu lassen. Unser Plan steht nach wie vor, nicht wahr, Ron?"

Ron streckte ihr einen Daumen entgegen.

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Harry stand mit zitternden Beinen zwischen Ron und Hermine. Sie hatten gleich Zaubertränke. Er würde Malfoy wiedersehen. Malfoy, dem er nichts bedeutete. Malfoy, der sein Herz gestohlen hatte. Einfach so, innerhalb weniger Tage.

Hermine drückte ihm aufmunternd die Hand, und Ron klatschte auf seine Schulter. Seit Harry sie zusammengebracht hatte, waren sie nicht nur wieder ein starkes Dreiergespann, sie wollten ihn auch unbedingt glücklich sehen und taten viel dafür. Vor allem aber waren sie für ihn da.

Harry seufzte. Und dann krampfte sein Magen sich zusammen und heiße Wellen durchfuhren seinen Körper. Malfoy, Crabbe und Goyle waren angetreten. Draco erzählte den beiden etwas, schüttelte sich aus vor Lachen und blieb dabei vor dem Kerkertür stehen. Dann fiel sein Blick auf Harry, der ihn beobachtete.

Er hielt den Blickkontakt ein paar Sekunden und blickte dann weg. Harry zog die Augenbrauen zusammen. Innerlich gab er sich eine Ohrfeige nach der anderen, um nicht wieder neue Hoffnungen aufzubauen, die immer entstanden, wenn er nur an Draco dachte.

Zu seinem Leidwesen konnte er sich im Unterricht überhaupt nicht konzentrieren. Bei Snape hieß das: Er verlor eine Menge Hauspunkte. Als die beiden Stunden endlich um waren, war Harry so erleichtert wie nie zuvor. Er lief hinter seinen tuschelnden Freunden aus dem Raum.

„Potter, warte mal", rief jemand. Harry schloss kurz die Augen und drehte sich dann um.

„Was ist, Malfoy?"

Draco saß auf einem Tisch, die Arme überkreuzt und blickte ihn ausdruckslos an.

„Wie, was ist? Seit Dienstag haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Wo warst du gestern?"

„Was interessiert dich das? Alles verlief nach Plan. Ganz so, wie du es wolltest."

Gut, jetzt dreh dich um und geh, dachte Harry. Aber er konnte nicht. Seine Neugierde zwang ihn, zu bleiben. Und vielleicht hatte sein Herz auch damit zu tun.

„Ja, aber ist das ein Grund, spurlos zu verschwinden oder mich zu ignorieren?"

„Ich soll dich ignoriert haben? Spinnst du jetzt ganz?"

Draco stand auf und nahm seine Tasche, die er sich umhing. „Na, wenn du meinst. Hab eh keine Lust, mehr als nötig mit dir zu reden, Potter."

Er ging an Harry vorbei. Harry sah wie im Traum, wie sich seine Hand ausstreckte und Draco festhielt.

„Warum wolltest du mit mir reden?"

Draco zuckte mit den Schultern. „Du meine Güte, Potter, wer hat denn damit angefangen? Dienstagabend, schon vergessen?"

„Unser nicht beendetes Gespräch meinst du?" Harry riss die Augen auf, dann kniff er sie zusammen. Denk jetzt bloß nichts falsches, denk jetzt bloß nichts falsches, wiederholte er wie ein Mantra. Er öffnete die Augen vorsichtig. „Bist du jetzt doch mit Parkinson zusammen?"

„Was? Nein! Warum hat das ganze denn angefangen? Schon vergessen?"

„Nein. Wie könnte ich", murmelte Harry.

Draco nickte. „Um halb sieben vor dem Slytherinkerker?"

„Was ist da?"

Draco rollte mit den Augen. „Treffen. Ich scheuche Zabini und die anderen aus dem Zimmer."

Harry nickte wie in Trance und sah dann Draco zu, wie er aus dem Verlies verschwand. Plötzlich war Harry alleine in dem Zaubertränke- Unterrichtsraum. Was war denn das eben gewesen? Malfoy wollte sich mit ihm treffen? Um zu reden? Träumte Harry, oder war er in einer verkehrten Welt gefangen?

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„Oh Harry, das ist ja wunderbar!", rief Hermine aus und klatschte die Hände zusammen.

„Ich weiß nicht. Wenn das eine Falle ist?"

„Ron und ich bleiben in der Nähe, du kannst jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen. Wir haben ja noch die Münzen. Sag, freust du dich denn nicht?"

„Doch, natürlich. Aber ich bin auch misstrauisch."

„Zu Recht", sagte Ron. Sie saßen im Gryffindorgemeinschaftsraum, hatten eine Freistunde und versuchten, Hausaufgaben zu erledigen. Harry hatte sich nicht konzentrieren können, also hatte er beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und den anderen von Malfoys Anliegen zu erzählen.

„Ich bin sicher, er hat gestern gemerkt, dass Harry ihm fehlt, wenn er nicht ständig um ihn ist", sagte Hermine mit einem Kichern.

„Und ihn knutschen kann", sagte Ron und machte Schmatzgeräusche. Hermine kicherte noch mehr, woraufhin Ron sich stolz in die Brust warf.

„Was ist eigentlich mit Terry, wie hat er es aufgefasst?", fragte Harry, dem Terry plötzlich leid tat. Er konnte ihn gut verstehen.

Hermine jedoch winkte ab. „Er ist jetzt hinter Mandy aus seinem Haus her."

Harry schnaufte. „Dann meinte er es mit dir nicht ernst."

„Natürlich nicht!", warf Ron ein. „Das habe ich von Anfang an gesagt!"

„Ah, deswegen wolltest du auch zulassen, dass Hermine sich am Valentinstag mit ihm trifft, anstatt ihr deine Gefühle zu gestehen", sagte Harry. Ron wurde daraufhin rot und nuschelte etwas in seinen nicht- vorhandenen- Bart.

Das Portraitloch schwang auf, Ginny kam herein und setzte sich zu ihnen an den Tisch.

„Haaach!", machte sie. „Ich bin so verliebt!"

Harry rutschte ein Stück von ihr weg. Ron kratzte sich hinterm Ohr und Hermine schaute sie fragend an.

„Echt? Immer noch?"

„Aber doch nicht in Harry, tut mir leid, Harry. Ich weiß, du hast jetzt Schluss mit Malfoy, die ganze Schule weiß es schon, aber ich bin jetzt diejenige, die vergeben ist." Sie grinste. Harry nickte langsam.

„Jaah... Wirklich schade."

Sie nickte und ihre langen Ohrringe klimperten. „Ja, Theo ist ja so hinreißend und verführerisch. Haaach."

Harry räusperte sich. Er hielt sich sehr stark zurück, etwas gegen Nott zu sagen. Schließlich war sein Angebeteter auch nicht gerade ein Engel.

In seinem Magen rumorte es ganz kräftig, wenn er an den kommenden Abend dachte. Wie es wohl werden würde? Eins war sicher, Hoffnungen brauchte er sich nicht zu machen. Aber dass Draco ihn als Freund haben wollte, bedeutete ihm sehr viel.

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Pünktlich um sechs brach Harry mit den anderen auf. Lieber zu früh als zu spät da sein, außerdem dauerte der Weg nach unten schon lange.

Um halb sieben dann, Harry stand schon zehn Minuten vor der geschlossenen Wand und die anderen hatten es sich in einem benachbarten Kerker gemütlich gemacht, glitt die Tür auf und ein Blondschopf trat hinaus.

„Ah, Har-ry. Komm."

Harry ging an ihm vorbei. Er hat mich Harry genannt, zum aller ersten Mal, dachte Harry mit einem Triumphgefühl. Er unterdrückte ein breites Grinsen, was nicht schwer war, bei den misstrauischen Gesichtern, die ihn anstarrten. Draco überholte Harry, nahm seine Hand und knurrte die Schaulustigen beim Vorübergehen an. Sofort wandten sie sich ab, wie Harry beeindruckt feststellte.

Sie liefen die Treppe hoch und erst, als sie vor der Zimmertür standen, ließ Draco Harrys Hand gehen. Während Draco schon eintrat, strich Harry verträumt über seine Hand.

„Komm rein", kam es von drinnen. Harry zuckte zusammen und trat ein. Er ging wieder erst zum Fenster und warf einen Blick hinaus, dann setzte er sich auf Dracos Bett. Draco lag darauf, die Arme hinterm Kopf verschränkt, und blickte ihn erwartungsvoll an.

Harry lächelte ihn an und schaute dann verlegen auf den Boden. Unter Zabinis Bett lag eine Liebeskugel. Wahrscheinlich wusste keiner hier, wie man die Dinger benutzte.

„Hast du vor, mich die ganze Zeit anzuschweigen?", fragte Draco.

Harry schreckte hoch. „Nein, nein. Aber du wolltest doch reden... also fang an."

„Wo waren wir denn stehen geblieben?"

„Weiß nicht mehr."

„Hm."

Harry zuckte mit den Schultern. Mann, warum war das auf einmal so schwer?

Draco setzte sich in den Schneidersitz und zupfte an der Bettdecke herum. „Also... das ist ungewohnt. Eigentlich frage ich mich immer noch, warum ich dich eingeladen habe, herzukommen."

„Bereust du es?" Harry tadelte sich innerlich. So was fragt man doch nicht!

Draco blickte auf und sah Harry an. „Nein. Ich kann mich nicht so gut ausdrücken, aber es tut gut, jemand Unvoreingenommenen zum Reden zu haben."

Harry lächelte. „Ich und unvoreingenommen?"

„Ja, ich weiß. Paradox. Ich hätte nie gedacht... dass wir uns mal anfreunden würden. Und dann noch durch solche Umstände!" Draco lachte, und Harry zwang sich, mitzulachen. Solche Umstände, ja, haha!

Harry setzte sich bequemer aufs Bett, zog die Beine darauf. Er musste sich außerdem stark konzentrieren, nicht dem Drang nachzugeben, einfach über Draco herzufallen. Vielleicht war Freundschaft doch eine schlecht Idee.

Dracos Lachen verklang. „Schon gehört? Nott und Weasley?"

„Was ist mit Ron?", fragte Harry. Draco grinste.

„Nein, die kleine Weasley meinte ich. Du bist echt zum Schießen, Potter."

Harry sah auf die grüne Bettdecke. „Vorhin hast du mich Harry genannt."

Draco rutschte unbehaglich hin und her. „Auch das ist ungewohnt."

Harry rückte ein Stück zu Draco hin. „Bleibst du dabei?"

„Meinst du denn, wir könnten es schaffen, befreundet zu sein, ohne uns in die Haare zu kriegen?"

Harry rückte noch ein kleines Stück näher. „Wenn wir uns anstrengen. Wenn du immer so bist, wie du jetzt bist."

Draco kniff die Augen zusammen. „Ach, also liegt es an mir, ja?"

Natürlich liegt es das, dachte Harry. Er blickte Draco in die Augen. „Zum Teil. Wir strengen uns einfach beide an, ja?"

Harrys Beine berührten jetzt schon fast Dracos Knie. Harry schloss die Augen. Er sollte nicht so denken, er machte alles nur kaputt. Aber kann ich mit ihm befreundet sein, mit dem Wissen, dass es nie mehr sein wird? Wenn ich jetzt alles auf eine Karte setzte, werde ich vielleicht noch einmal enttäuscht, aber dafür weiß ich, dass ich alles mögliche getan habe.

Harry atmete tief ein. Er schlug die Augen wieder auf. Draco sah ihn fragend an und Harry blinzelte. Also los.

Er rückte ein Stück näher, so dass sie sich berührten und Draco es bemerken müsste. Der runzelte die Stirn.

„Weißt du, Draco, ich habe mir gedacht... warum machen wir nicht einfach da weiter, wo wir aufgehört haben?"

„Was meinst du?"

Statt zu antworten, strich Harry mit der Hand sachte über Dracos Knie. Sein Herz klopfte wie wild und er wusste nicht, ob es nicht bald zerspringen würde. Außerdem wurde Harrys Hals ganz trocken. Auch Schlucken half nicht.

Harry sah Draco in die Augen und lehnte sich leicht vor. Jetzt kam es darauf an. Würde Draco die Geste verstehen? Würde er Harry küssen?

Draco legte seine Hände auf Harrys Schultern – und schob ihn zurück.

„Harry, meinst du das ernst?"

Harry schloss kurz die Augen. Innerhalb einer Sekunde zerbrach sein gesamtes Inneres, seine gesamte Hoffnung und sein Lebenswille. Schon zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit. Harry atmete aus und stand auf.

„Ich kann das nicht, Draco", sagte er. „So tun, als wäre nichts."

Draco sah ihn mit versteinerter Miene an. „Was genau?"

Harry schüttelte den Kopf und setzte sich in Bewegung, wobei er den Kopf zu Boden gerichtet hielt. Es schmerzte ihn, Draco zurücklassen zu müssen, viel mehr, da er es war, der ging – was ihm wirklich nicht leicht fiel – aber so wäre es am Ende das Beste. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Als er an Zabinis Bett vorbeikam, bückte er sich.

„Die sind so was von out, Malfoy", sagte er und warf die Liebeskugel auf Draco. Geschah ihm nur Recht, was spielte er auch mit Harrys Gefühlen!

Harry hatte schon die Hand auf der Türklinke, als Vogelgezwitscher durchs Zimmer erklang. Was war das, ein Wecker?

„Was soll das, Harry, warum bewirfst du mich mit Herzen?", fragte Draco ärgerlich. Harry fuhr herum.

Dort auf dem Bett saß Draco und schlug nach ihn umschwirrenden Herzchen. Sie flatterten mit ihren Flügeln und zwitscherten wie Vögel, bevor sie langsam verblassten. Dann sah Draco ihn mit säuerlicher Miene an.

„Du kannst doch nicht einfach –"

Doch er kam nicht weiter. Harry war mit einem Sprung bei ihm und küsste ihn immer wieder. „Das meinte ich, Draco", sagte er dabei.

„He, nicht so stürmisch!"

Draco drückte ihn an den Schultern zurück. „Hör auf, mich zu verarschen, Harry. Es ist aus, schon vergessen?"

Harry schüttelte den Kopf und grinste. „Es ist nicht aus. Es hat gerade erst angefangen. Aber diesmal richtig."

„Hör auf, okay?"

Harry fuhr mit der Hand Dracos Gesichtkonturen nach. „Nein. Du wirst mich nicht mehr los. Nicht, wo ich weiß, was Sache ist."

Er beugte sich vor und küsste Dracos Lippen. Zärtlich und voller Gefühl, das er in den letzten Tagen zu unterdrücken versucht hatte. Mit den Händen streichelte er über Dracos Schultern. Draco saß steif da und tat nichts. Erst nach einiger Zeit, als Harry einfach nicht genug davon bekommen konnte, an seinen Lippen zu lecken, saugen und zu knabbern, kam Bewegung in ihn. Er stieß Harry gewaltsam zurück.

„Ich habe gesagt, hör auf! Das ist nicht witzig!"

Harry fiel rückwärts auf das Bett. „Mann, Draco, du bist sturer als jeder, den ich kenne. Oder hast du Angst davor, deine Gefühle auszuleben?"

Draco verbarg sein Gesicht in seinen Händen. „Du willst mir doch nicht weis machen, dass du mich liebst? Das ist lächerlich, Potter."

Harry kniete sich vor Draco hin und nahm sanft dessen Hände von seinem Gesicht. „Ich mache es dir nicht weis. Ich zeige es dir. Ich meine es wirklich ernst." Wieder küsste Harry Draco. Er verteilte Küsse auf seinem ganzen Gesicht, bis er sah, wie Draco die Augen schloss. Da ließ Harry seine Hände los und küsste ihn auf die Lippen.

Mit leichten Bewegungen massierte er sie. Endlich fing Draco an, zu erwidern. Anders als in der Öffentlichkeit ging er hier vor, vorsichtig und zögerlich. Harry schmunzelte. Mit seiner Zunge strich er über Dracos Unterlippe. Draco erschauderte und seufzte auf. Harrys nutzte die Gelegenheit und schlüpfte mit seiner Zunge in die Mundhöhle des anderen. Sie war heiß und eine Stromquelle, die heftige Schauer durch Harrys ganzen Körper jagte. Er befreite sich mit einem Stöhnen von ihnen, doch es kamen immer mehr. Genüsslich strich er über die Zähne des anderen, nahm die Oberlippe kurz in den Mund und kitzelte Dracos Gaumen, bevor dessen Zunge ihn begrüßte und anfing, zu spielen.

Harry drückte sich näher an Draco, der nun mit beiden Hände über seinen Rücken fuhr. Draco sank nach hinten und Harry kam ihm nach, den Kuss nicht unterbrechend. Er fühlte sich in Dracos Mundhöhle so richtig zuhause.

Doch auch der schönste Kuss endet irgendwann. Harry grinste Draco an. „Glaubst du mir jetzt?"

„Ja, ich glaube schon", hauchte Draco. Harry nickte und ließ seinen Kopf auf Dracos Brust sinken. Sie hob und senkte sich schnell. Geistesabwesend fuhr Harry mit der Hand darüber.

„Woher kam deine plötzliche Hartnäckigkeit?"

Harry grinste. „Die Liebeskugel. Ich liebe Fred und George."

„Was? Die Weasley Zwillinge? Was haben die damit zu tun?"

Harry blickte auf, in Dracos blasse Augen. „Die Kugel, die ich zu dir geworfen habe, war eine Liebeskugel. Sie zeigte mir, dass du etwas für mich empfindest."

Dracos Augen wurden ganz groß. „Hätte ich das gewusst, hätte ich dich schon längst beworfen."

„Ach ja?" Harry stützte sich auf den rechten Ellbogen und fuhr mit der linken Hand unter Dracos Hemd. Er liebte diese unglaubliche weiche und warme Haut darunter. Ein Leben ohne sie war undenkbar.

„Ja", grinste Draco. „Also, wo warst du gestern?"

„Ich hatte Liebeskummer." Harry zuckte mit den Achseln.

„Och, hatte der kleine Harry Liebeskummer?"

Harry nickte. Draco wuschelte durch seine Haare und zog ihn zu einem Kuss zu sich. „Hmm", machte Harry.

„Später, Schatz", sagte Draco. Sie küssten sich weiter, ihre Münder verschmolzen und ihre Zungen fanden zueinander. Dann löste Harry sich mit einem Schmatzer.

„Wiedervereinigung?", fragte er grinsend.

Auch Draco grinste. „Ich bin eher für einen Neustart."

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Pfeifend lief Harry durch den Gang. Er ließ seine Finger auf der Wand entlang tanzen und machte hier und da einen kleinen Hüpfer. Er hatte so viel Energie, er wusste gar nicht, wohin damit. Schließlich kam er zur Fetten Dame.

„Regentropfen", sagte er.

Innen saßen nur noch zwei Schüler, die bei seiner Ankunft aufsprangen.

„Mensch Harry, wo warst du denn so lange? Wir haben uns schon Sorgen gemacht, aber als es dann neun wurde, hatten wir keine Lust mehr, da unten zu sitzen. Und Malfoy hätte auch bestimmt nicht so lange gewartet, wenn es eine Falle gewesen wäre. Wie war's, habt ihr euch angefreundet?"

Hermine und Ron blickte ihn erwartungsvoll an. Harry zuckte mit den Schultern. „Wer weiß..."

Ron schlug ihm auf die Schulter. „An deinem Grinsen sehe ich, dass er dir zumindest nicht wehgetan hat. Gut für ihn."

Harry nickte und umarmte Ron, der die Augen aufriss. „Wisst ihr was? Wir sind jetzt zusammen", sagte Harry.

Hermine stieß einen Freudenschrei aus und umarmte die beiden gleichzeitig. „Das ist wundervoll, Harry! Die ganze Geschichte musst du und morgen erzählen. Ich bin todmüde."

Die drei trennten sich voneinander. Hermine verschwand in den Mädchenschlafsaal, während Harry und Ron in den der Jungs gingen. Viel Zeit zum Schlafen hatten sie nicht, und Harry war sich sicher, dass er es eh nicht konnte. Lauter schöner Gedanken schossen ihm durch den Kopf.

Wie praktisch, dachte er, dass wir die anderen nicht erst darauf vorbereiten müssen, dass Draco und ich zusammen sind.

#Ende#