A/N: So, Scheiß auf Reviews, wen interessieren die schon, pft! Ja okay, MICH! Ich beantworte sie jetzt mal explizit, vielleicht hat der eine oder andere ja Fragen... die Hoffnung besteht doch?

SilverSnake: Jaah, Danke für deine zuverlässigen Reviews, ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich machen sollte! Keine Angst, Mace wird noch öfter Auftritte haben, ich find ihn ja auch lustig...ggg Aber von Zwillingen habe ich nie was gesagt/geschrieben, kannst nachlesen! Das war wohl in deinem Kopf wegen Luke und Leia... Hm ja, wie ich auf Emilia Chantal gekommen bin? Ich mag den Namen Emily voll, und deswegen habe ich überlegt, wofür das die Abkürzung sein könnte. Ein Zweitname musste auch noch her, und Chantal klingt doch nicht schlecht oder? Hey, mach dir nicht zuviele Sorgen, Obi- Wan wird schon nicht drogenabhängig, sie sollen ihn nur ein bißchen redseliger machen... Das Chap wird dir gefallen, das verspreche ich! Abgesehen davon unterstütze ich deine Kampane "Keine Macht den Drogen". Zweites Schild raushol und sich trotzig daneben stell

Der letzte Saphir

Offenbarungen

Marga lebte nun schon fast ein Jahr auf Tatooine, ohne Obi- Wan vergessen zu können. Sie hatte sich jedoch daran gewöhnt, jeden Tag an ihn zu denken, ohne ihn sehen zu können. Ihre Schwester, die nicht weit entfernt wohnte, versorgte sie mit allem, was sie brauchte.

Ebenfalls in der Nähe lebte ein einbeiniger Farmer, Cliegg, der vorkurzem seine Frau verloren hatte. Marga verbrachte viel Zeit bei ihm und seiner Familie, die aus seinem Sohn Owen und dessen Frau Beru bestand. Sie musste noch oft an ihre eigene, verstorbene Familie denken, und nicht selten geschah es auch, dass sie und Cliegg sich gegenseitig trösteten. Doch sie lachten auch viel miteinander, und da Marga wusste, dass er noch jeden Tag an seine Frau dachte, konnte sie sich voll und ganz auf seine Freundschaft einlassen. Langsam fasste sie wieder Lebensmut.

Doch dann geschah etwas, dass ihr Leben wieder aus dem Ruder brachte. Sie glaubte, alles überwunden zu haben, die Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben, da tauchte ihr Sohn auf einmal wieder auf.

Es war ein warmer Morgen für den März, und sie erwachte von Sonnenstrahlen, die auf ihr Gesicht fielen. Sie lag in Shmis Bett, der verstorbenen Frau von Cliegg, da es gestern Abend spät geworden war. Er war schon auf, sie hörte ihn in der Küche hantieren und das Gelächter von Owen und Beru. Verschlafen setzte sie sich auf und fing an, sich anzuziehen.

Als sie die Küche betrat, wurde sie munter begrüßt.

„Morgen Marga, ausgeschlafen?"

„Und ob. Vielleicht hätte ich sogar noch länger geschlafen, wenn ihr nicht so laut gewesen wärt!"

„Ach komm, so laut waren wir nun auch wieder nicht. Vielleicht bist du von deinem eigenen Schnarchen wachgeworden!", verteidigte Cliegg sich.

Beru fing an zu kichern und auch Marga konnte nicht an sich halten. Ja, hier war sie glücklich, wo sie direkt nach dem Aufstehen schon einen Lachanfall bekam. Nach dem Frühstück machte sie sich auf den Weg zu ihrer eigenen Hütte, und sobald sie alleine war, dachte sie an Obi- Wan, Jihafu, Sidja und auch Juan.

Schon von weitem sah sie jemanden vor ihrer Vordertür sitzen und fragte sich, wer das wohl sein mochte. Sie sah nur seine blonden Haare in der Sonne leuchten.

Einige Schritte später stand sie vor ihrem Sohn, der sich bei ihrer Ankunft erhob. Seine Haare hatten die alte Länge und es war keine einzige Bartstoppel mehr zu sehen.

„Ma!", rief er aus und fiel ihr um den Hals. Marga konnte es nicht fassen und fing vor lauter Freude an zu weinen.

Dann führte sie ihn in ihr bescheidenes Heim und ließ sich Bericht erstatten, über jede Kleinigkeit. Als sie von Emily hörte, schlug sie die Hände vors Gesicht.

„Ich habe eine Enkelin! Wie entzückend! Ich muss die beiden so schnell wie möglich sehen!"

Doch dann fiel ihr etwas ein. „Dieser unverschämte Junge!", rief sie aus. „Dass der sich so schnell an Sidja vergreift, das war ja zu erwarten! Was habe ich mir nur dabei gedacht, sie zu diesem Date zu nötigen!" Verstört schnaufte sie in ein Taschentuch.

„Ma! Wovon redest du?"

„Na, von Mando diesem Unhold! Ach, du weißt es ja noch gar nicht, ich habe dir auch etwas zu erzählen. Nachdem ihr auf Alderaan verschwunden seit, hat sich so einiges ereignet..."

Jihafu hörte geduldig zu, und vergaß währenddessen ganz seine Ungläubigkeit darüber, dass seine Mutter glaubte, Mando wäre Emilys Vater...

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Obi- Wan versuchte, sein Umfeld klar wahrzunehmen. Gar nicht so leicht, da er gedankenlos die Tabletten geschluckt hatte, die Mace so wunderbar fand. Warum sollte er auch nicht? Was hatte er schon zu verlieren, außer seinem Job, für den er Marga verlassen hatte. Wenn er seinen Job verlor, konnte er bedenkenlos zu Marga gehen. Moment, wenn er seinen Job loswerden wollte, warum kündigte er dann nicht einfach? Aber da war ja immer noch Anakin, den es zu halten gab.

„Ja, ja, das ist alles nicht so einfach...", seufzte Obi- Wan leise im Selbstgespräch. Der Moment für Selbstgespräche war jedoch ungünstig, weil er sich in einer Ratsitzung befand. Yoda hielt eine Rede über Kriegsstrategien, und die meistens anderen Jedi hörten zu. Die meisten.

„Das kannst du laut sagen", meinte Mace neben ihm im Flüsterton, „aber ich befürchte, das würde unserem kleinen, grünen Alien nicht gefallen."

„Mace, hattest du eigentlich je Zweifel an deinem Beruf?"

„Und ob, Obi- Wan. Aber ich habe es mir angewöhnt, alles auf die leichte Schulter zu nehmen. Allerdings, solltest du jemals in die verzwickte Situation kommen, einen Rucksack tragen zu müssen, würde ich dir beide Schultern empfehlen."

„Hm", machte Obi- Wan nur, lauter als beabsichtigt.

„Meister Kenobi uns etwas mitzuteilen hat", stellte Yoda fest.

„Äh, ich wollte nur meine Zustimmung äußern...zu...", verzweifelt blickte er Mace an, der mit den Achseln zuckte und dir Unterlippe vorschob. Wenn man ihn mal brauchte! „Zu Eurer Aussage...äh...jedem Padawan hm, ein paar kniffelige Tricks beizubringen."

Yoda nickte. „Meister Kenobi nicht zugehört hat. In Zeiten wie diesen äußerst unangenehm das ist."

Hinter vorgehaltener Hand flüsterte Mace zu Obi- Wan: „Als würde ihm je irgendjemand zuhören!"

Geschickt ignorierte Yoda das Tuscheln der beiden. Bei den anderen Jedi war er wenigstens noch ein hoch angesehener Meister.

Nach der Sitzung begab sich Obi- Wan zu Anakin, der mit Reparaturen an einem Raumschiff beschäftigt war.

„Wie kommst du voran?"

„Ziemlich gut." Anakin drehte die letzte Schraube zu und suchte nach einem Tuch, um seine Hände abzuputzen. Obi- Wan sah es auf einem Tisch liegen und reichte es ihm.

„Danke. Also, alles bereit für neue Missionen", sagte Anakin und versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen.

„Ach Ani, ich...woah!" Obi- Wan strauchelte und klammerte sich an Anakin fest. „Alles in Ordnung?" Anakin half ihm auf. „Immerhin habt Ihr mich Ani genannt", meinte Anakin und runzelte die Stirn.

Obi- Wan lachte fanatisch. „Ja, hi hi, ist das nicht lustig! Hui, und alles dreht sich so!"

„Ich bringe Euch jetzt mal lieber zum Arzt."

„Nein! Nicht, das geht weg, ja..."

„Da wäre ich mir nicht so sicher."

„Ani", Obi- Wans Stimme nahm einen tieferen Ton an als gewohnt, doch dann räusperte er sich. „Ich bin auf Drogen!"

„Was redet Ihr da? Vielleicht habt Ihr Fieber?" Anakin fasste mit seiner freien Hand auf Obi- Wans Stirn. An seinen rechten Arm krallten sich Obi- Wan und versuchte, das Gleichgewicht zu halten.

„Okay, okay, sagt mit, was ich tun kann!" Nun wurde Anakin langsam panisch. Warum tat sein ehemaliger Lehrmeister denn so etwas?

„Hi hi, gar nichts kannst du tun! Mir den Gnadenstoß geben! Ani!" Obi- Wan atmete tief ein. Anakin führte ihn ins Raumschiff, da es in der Werkstatt keine Sitzmöglichkeiten gab. Nachdem er ihn auf einen Sessel verfrachtet und sich selbst daneben gesetzt hatte, beschloss er, dass man bei Drogen nur warten konnte, bis sie aufhören zu wirken.

Doch zwischenzeitlich war er mit der Situation überfordert, da Obi- Wan nun anfing, Tränen zu vergießen und sich, obwohl er saß, wieder an seinen Arm klammerte.

„Ani! Ich habe so viel für dich getan! Bitte versprich mir, dass es nicht umsonst war!"

„Äh..."

„Marga habe ich verlassen, deinetwegen! Ja, du weißt es nicht, kannst es nicht wissen, aber ich liebe sie! So wie du Sidja geliebt hast!"

„Ihr wisst nicht, was Ihr da redet."

„Ich sehe es klarer als Kloßbrühe! Mein Leben muss neu überdacht werden. Wozu lebe ich denn? Bei dir, ja, du bist der Auserwählte, aber ich, nein..."

„Redet nicht so wirr, Ihr macht mir Angst! Immerhin habt Ihr mich jahrelang trainiert!"

„Ach Ani! Meine Aufgabe hier ist zuende! Aber ich bin zu stolz, Marga anzubetteln, dass sie mich zurücknimmt..."

„Ihr habt es aber verdient, einen friedlichen Lebensabend zu haben! Geht zu ihr! Der Jedi Rat muss doch nichts mitbekommen!"

„Aber das wäre Verrat!"

Anakin schüttelte den Kopf. „Ich wünschte, ich hätte Euch damals nicht vor die Wahl gestellt. Aber es hat so wehgetan, Euch und Marga glücklich zu sehen, nachdem Sidja gerade erst gestorben war. Ich bin so ein Idiot!"

„Nein, das hätte ich auch nicht anders gemacht, Ani, wenn ich das über euch gewusst hätte. Aber ich war blind, vor allem wegen meinen Gefühlen zu Marga. Ich bin kein guter Jedi..."

„Jetzt reicht es aber mit den Selbstvorwürfen! Ohne Euch wäre ich nie so weit gekommen! Wahrscheinlich wäre ich nach Qui- Gon Jinns Tod wieder zum Sklaven geworden..."

Bei der Erwähnung seines verstorbenen Meisters schluchzte Obi- Wan erst recht auf.

„...und Ihr habt jetzt einen Wunsch frei! Wie möchtet Ihr Euer Leben weiterleben? Ihr könnt Jedi bleiben und Marga zwischendurch sehen! Niemand wird es je erfahren! Erst recht nicht von mir!"

Er schüttelte Obi- Wan ab, schloss die Tür und startete das Schiff. Glücklicherweise konnte man auch aus der Werkstatt starten, sonst gäbe es ja auch keine Möglichkeit für die Schiffe, dorthin zu gelangen.

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Kanzler Palpatine beschlich seit kurzem das Gefühl, dass nicht alles so verlief, wie er es geplant hatte. Natürlich, Count Dooku hatte, obwohl er geschnappt worden war, seine Befehle tadellos ausgeführt. Er hatte auch schon eine Gruppe losgeschickt, um ihn und seine Männer zu befreien, das war nicht das Problem.

Es war eher dieser Anakin Skywalker, der sich immer noch nicht so aufführte, dass er ihn manipulieren konnte. Palpatine würde seine Anstrengungen verdoppeln müssen. Außerdem hatte er erfahren, dass dieser Junge, Jihafu Saphir, wohl doch nicht tot sei. Da würde er noch mal ein Wörtchen mit Jango reden müssen.

Im Moment tat er sein Bestes, um Anakin auf seine Seite zu ziehen, doch der junge Jedi war viel unterwegs. Er brauchte ein Druckmittel...

Er erhob sich von seinem Stuhl, in dem Hauptsitz der Sith (gut, es gab nur zwei von ihnen, aber wen störte das?), und wanderte würdevoll zu seinem Computer. Dann loggte er sich ins Internet ein und in den Zentralcomputer des Jedi- Ordens. Von dort aus hatte er sämtliche Informationen sowie die Überwachung aller Wohnzimmer, die sich in dem Tempel befanden. Manchmal fand er es ganz amüsant, sie einfach nur zu beobachten. So hatte er auch herausgekriegt, dass Kenobi etwas mit dieser Bürgerin angefangen hatte.

Im Wohnzimmer von Skywalker sah es unordentlich aus. Im Moment wohnten zwei junge Männer da, also war das kein Wunder. Kenobis Wohnzimmer sah aus wie immer, eben so, als würde dort kaum jemand Zeit verbringen. Was ja auch der Wahrheit entsprach. Ein anderes Bild fesselte Palpatines Blick. Es war ein herumtänzelnder Junge, der einen Staubwedel schwenkte. Nachdem er diesen eine zeitlang beobachtet hatte, stellte er die Überlegung an, dass er nicht gerade intelligent sein konnte. Um so leichter zu beeinflussen also... Er musste nur noch gucken, ob er mit einem willenlosen Sklaven etwas anfangen konnte.

Palpatine lachte auf. Was für eine Frage, dachte er. Wer kann das nicht?

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Obi- Wan und Anakin wanderten durch die Öde Tatooines. Ein nicht gerade angenehmer Marsch, denn der Wind pfiff ihnen stark um die Ohren, aber nicht stark genug, um die Hitze der Sonnenstrahlen zu dämpfen. Noch dazu war es das erste Mal nach dem Tod seiner Mutter, dass Anakin seinen Heimatplaneten wieder betrat. Hätte er vorher gewusst, wohin Marga sich zurückgezogen hatte, wäre es sicher nicht so weit gekommen. Aber Anakin wollte nicht umkehren, nachdem er Obi- Wan solche großen Versprechungen gemacht hatte. Dieser lief immer noch etwas unbeholfen neben ihm her.

Sie waren bei Margas Schwester gewesen und hatten von ihr eine Richtung gewiesen gekriegt. Zudem hatte sie Obi- Wan umarmt und ihm „Ich wusste, Ihr würdet kommen!" ins Ohr gehaucht.

Langsam begann Anakin sich jedoch Sorgen zu machen, da ihm die Gegend, so öde sie auch war, anfing, bekannt vor zu kommen. Hier irgendwo musste Cliegg Lars leben, der Mann seiner Mutter. Doch bevor die Farm auftauchte, ragte eine einsame Hütte vor ihnen auf.

„Das muss es sein", rief er seinem Begleiter zu. Obi- Wan nickte nur und merkte, wie ihm plötzlich schlecht wurde. Lag das an den Tabletten, oder daran, dass er bald Marga wiedersehen würde? Anakin klopfte an und wer öffnete ihm?

„Verfolgst du mich etwa?", fragte Jihafu überrascht.

„In deinen Träumen vielleicht. Ich vermute, du besuchst gerade deine Mutter?"

Jihafu nickte, und bemerkte Obi- Wan etwas entfernt hinter Anakin stehen. „Kommt herein", bat er sie.

Das taten sie, und Obi- Wan blickte sich nervös um. Die Einrichtung war spärlich, ein paar Stühle und eine Bank waren alles, was in dem vermutlichen Wohnzimmer stand. Marga saß auf der Bank und erhob sich, als sie ihn sah.

„Obi- Wan! Anakin! Was macht ihr denn hier? Meine Güte, habe ich euch lange nicht gesehen!"

„Marga, es tut mir leid, es ist meine Schuld...", trat Obi- Wan auf sie zu.

„Was ist deine Schuld?"

„Na...das hier." Er deutete um sich herum.

„Wieso Schuld? Denkst du, ich kann hier nicht glücklich sein?"

Darauf wusste Obi- Wan keine Antwort. Marga zuckte mit den Schultern und fiel ihm dann in die Arme. „Verzeihst du mir?", fragte Obi- Wan, und wollte sie am liebsten nie mehr loslassen.

„Es gibt nichts zu verzeihen", hauchte sie nur und dann versunken die beiden in einen langen und langerwarteten Kuss.

Anakin wandte sich währenddessen Jihafu zu, der die beiden angrinste, was sie natürlich nicht mitbekamen. „Sie haben es verdient.", stellte er fest.

„Ja, das haben sie. Aber was hat Obi- Wan jetzt vor?"

Anakin zuckte mit den Schultern. „Mal hier, mal auf Coruscant sein, schätze ich."

„Hm, hm. Und der Orden?"

„Orden? Welcher Orden? Du meinst doch nicht etwa den Jedi Orden, aus dem du ausgetreten bist und an deren Regeln sich sowieso niemand hält?"

„Doch, genau den meine ich."

„Ich denke, wenn wir diskret bleiben, worin wir ja schon Übung haben, dürfte das kein Problem werden..."

„Stimmt. Na, dann lass uns die beiden Glücklichen mal alleine lassen!"

„Womit bist du hier?"

„Mit einem Speeder, den ich Obi- Wan gerne überlasse. Komm!"

„Warte, nicht so schnell! Obi- Wan? Ich unterbreche ja nur ungern...?" Er tippte ihn leicht an die Schulter, und nach einigen Sekunden zeigte sich sogar eine Reaktion, die daraus bestand, dass Obi- Wan seinen Mund von Marga löste und ihm ein wenig den Kopf zuwandte.

„Ich hoffe, es ist wichtig, mein junger Padawan!"

Anakin verdrehte die Augen. „Ich wollte Euch bloß sagen, dass Ihr mit Jihafus Speeder zurückfliegen kannst!"

Jihafu stand schon in der geöffneten Tür und wartete ungeduldig auf Anakin. Obi- Wan nickte.

„Na dann, ich wünsche euch noch viel Spaß! Marga." Anakin wandte sich zu Tür und war schon bei Jihafu, als Marga noch hinter ihm her rief.

„Danke Anakin! Das ist der schönste Tag meines Lebens! Erst erfahre ich, dass meine Kinder noch leben, und dann bringst du Obi- Wan zu mir! Danke!"

Anakin erstarrte, den Griff der Tür in der Hand. Hinter sich vernahm er ein Klatschen, doch er registrierte es nicht. „Sie meinen, dass Ihr Sohn noch lebt."

„Und meine Tochter. Hat Jihafu dir das nicht erzählt?" Marga runzelte die Stirn, Obi- Wan löste nun auch die Umarmung mit Marga und blickte Jihafu zweifelnd an.

„Nein. Wie schon gesagt, schönen Tag noch." Anakin knallte die Tür zu, drehte sich um und stapfte durch die Sandwüste. Er spürte nichts von dem peitschenden Wind. Jihafu hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten.

„Anakin! Warte doch!"

Ruckartig blieb Anakin stehen und sah ihm ins Gesicht. „Wann wolltest du es mir sagen, Jihafu? Wenn ich alt und grau bin? Wenn es keinen Zweifel mehr daran gibt, dass meine Aufgabe hier beendet ist?"

„Ich hielt es für das Beste..."

„Was das Beste ist, kannst du doch gar nicht entscheiden! Du hättest einfach nur die Wahrheit sagen müssen! Hast du nicht bemerkt, wie unglücklich ich war? Ich kann es nicht glauben...und du hieltest es für das Beste, mich nicht von meinem Schmerz zu erlösen. Oder ist es nur eine Lüge, die du deiner Mutter aufgetischt hast, weil du entschieden hast, dass es besser für sie ist?"

„Jetzt mach aber mal halblang! Ich würde meine Mutter nicht belügen!"

„Aber deine Freunde, ja?"

„Nein! Ja, aber... Mensch. Versteh doch,..."

„Nein. Tut mir leid, aber das kann ich nicht verstehen." Er ging wieder los und ließ einen verwirrten und verzweifelten Jihafu zurück.

Als dieser sich endlich wieder fing und zum Flughafen kam, sah er, dass das Raumschiff noch da war, dafür sein Speeder aber nicht mehr, und es war nicht schwer für ihn, sich auszumalen, was Anakin vorhatte.

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Ian Saphir stöhnte. Pablo hatte Gerüchte aus dem Tempel an ihn herangetragen, nach denen Jihafu noch leben sollte. Und jetzt blickte er ihn auch noch stolz an, als wäre es das Großartigste auf ganz Coruscant.

„Und du glaubst gar, dass er nach diesem Fiasko immer noch eintreten will?", fragte er seinen verwirrten Mitbewohner.

„Sicher. Wer kann schon was dafür, dass sie von diesem Dooku gefangen genommen wurden?"

„Du Dummkopf! Wir natürlich! Dooku war es, der verlangt hatte, Jihafu solle nach Alderaan fliegen!"

„Oh."

„Ganz genau."

„Aber davon weiß unser junger Saphir doch nichts."

„Nein. Trotzdem glaube ich, dass er uns unbewusst die Schuld daran geben wird. Ein Trauma- geschädigter kehrt nicht so schnell zurück."

Pablo zuckte die Schultern. „Dann eben nicht. Wir sind ja nicht auf ihn angewiesen."

„Nein. Bloß die Kleinigkeit, dass er der Letzte der mittlerweile sehr geschrumpften Familie ist, der Einzige, der dem Orden zu neuen Glanz verhelfen könnte und sogar derjenige, der laut Prophezeiung das Schicksal der Familie besiegeln könnte, wenn er auf falsche Wege gerät... Was solls, läuft doch ganz nach Plan, findest du nicht?"

Pablo war während Ians Rede blass geworden. Er hatte nicht gewusst, dass es so ernst stand.

„Wir müssen uns noch einmal um ihn bemühen... Juan fällt aus, und es sollte sowieso nicht sofort ins Auge fallen, wer dahinter steckt..." Ian überlegte. Es musste jemanden geben, der Jihafu so weit brachte, dass er von alleine ankam. Seinem Familienorden beitreten wollte, um nicht alleine in der Welt dazustehen. Vielleicht sollte Ian erst einmal dafür Sorge tragen, dass Jihafu wirklich alleine in der Welt dastand.

Er rieb sich die Hände. Zeit, Dooku bei einem Ausbruch zu helfen, damit er ihm einen Gefallen schuldete.

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Obi- Wan stand noch immer verduzt da, als Anakin die Tür zuschmiss. Er wandte sich Marga zu. „Sidja lebt?"

„Ja. Warum hat Jihafu euch das verschwiegen?"

„Ich habe da so eine Ahnung... er wollte wohl Anakin dazu bringen, auf seinem Pfad zu bleiben." Obi- Wan fuhr sich mit der Hand über die Augen. Die Welt um ihn herum drehte sich nicht mehr, dafür war er unendlich müde. Er setzte sich auf die Bank, und Marga folgte ihm sofort.

„Sein Pfad? Welcher ist das? Und wieso sollte er ihn verlassen wollen?"

„Nun ja...", zärtlich nahm er ihre Hand, während er weitersprach. „Anakin ist sehr machtsensitiv, sehr empfänglich und begabt, wenn es darum geht, mit der Macht umzugehen. Fast so wie dein Junge." Er küsste sie auf die Stirn.

„Aber Anakin eben noch ein bißchen mehr. Und seine Mutter empfing ihn von Midi- Chlorianen. Die Prophezeiung bezeichnet ihn als denjenigen, der die Macht eines Tages wieder ins Gleichgewicht bringen wird."

„Ist die Macht denn unausgeglichen?"

„Hm, wir wissen nicht so genau, was es bedeutet, aber es ist unglaublich wichtig. Das ist Anakins Weg, wenn alles gut geht."

„Und warum kommt Jihafu auf die Idee, nur weil Sidja auf Alderaan lebt, weicht Anakin von diesem Weg ab?"

Obi- Wan schaute Marga liebevoll an und nahm sie ihn den Arm. Lange genug war ihm das verwehrt geblieben. „Weil Anakin zu ihr gehen würde, ohne sich um sein Schicksal zu sorgen. Weil er es ohne sie nicht aushält, so wie ich keine Minute mehr ohne dich sein möchte."

Marga lächelte. „Oh, Obi- Wan, ich möchte auch nicht mehr ohne dich sein! Aber ich denke, Anakins Gefühle Sidja gegenüber sind doch ein wenig anders."

„Diesmal hat Jihafu dich wohl nicht richtig informiert, der kleine..."

Marga strich ihm durch sein Haar. Wie seidig es sich anfühlte. „Ja, ja, er erzählt immer nur die halbe Wahrheit, so kenne ich ihn."

„Jedenfalls waren die beiden verlobt." Er machte Anstalten, Marga zu küssen, aber sie wich zurück.

„Moment! Verlobt? Meinst du das ernst? Sie kannten sich doch nicht lange!"

„Marga! Ich habe dich vom ersten Tag an geliebt, ohne dass ich es mit meinem Verstand erklären kann! Ich gebe es nur ungern zu, aber in diesem Fall habe ich Verständnis für die beiden."

„Bedeutet das etwa, Mando ist nicht... ach du je, und ich habe Sidja gezwungen, mit ihm auszugehen, dabei war sie verlobt..."

„Wer ist Mando? Wovon redest du?"

„Ich wollte doch nur, dass sie glücklich wird! Ich dachte, Mando könnte der Richtige sein! Warum hat sie mir denn nicht erzählt, dass sie ihn schon gefunden hatte?"

„Weil er ein Jedi war?"

„Ich habe ihr von dir erzählt! Und wenigstens von ihrer Mutter sollte sie Schweigen erwarten können. Ich hätte sie doch nicht verraten!"

„Ich weiß..." Endlich schaffte Obi- Wan es, sie zu küssen. Er wollte am liebsten gar nicht mehr reden. Doch Marga war zu aufgebracht, zu viel Neues hatte sie an diesem Tag erfahren.

„Und Emily, ist sie...?"

„Emily? Ich kenne keine Emily, und das ist mir jetzt egal..."

„Emily ist Sidjas Tochter."

Obi- Wan erstarrte und blickte Marga ungläubig an. Waren das noch die Nachwirkungen der Tabletten?

„Kannst du das noch einmal wiederholen?"

„Ja, Sidja hat auf Alderaan einem Mädchen das Leben geschenkt. Ich dachte, Mando wäre der Vater, wie absurd! Aber Jihafu hielt es ja nicht für nötig, mich aufzuklären!"

„Du meinst Anakin hat ein..."

„Ein Kind, Obi- Wan! So schwer ist das Wort nicht auszusprechen."

„Unfassbar! Anakin als Vater! Das geht nicht. Jetzt weiß ich, warum Jihafu nichts erwähnt hat."

„Ein Kind ist doch ein Wunder! Erlebe mal eine Geburt mit..."

„Aber sieh doch! Wenn Anakins Feinde davon erführen... wie leicht Anakin zu beeinflussen wäre, wenn seine Tochter entführt würde..."

„Niemand weiß davon. Nur wir, und wir werden es niemandem sagen, einverstanden?" Sie küsste ihn und er erwiderte den Kuss, bereit, alle Verwicklungen und neueste Erkenntnisse eine zeitlang zu vergessen.

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Jihafu saß in einer Bar (in der, in der Jahre später ein gewisser Obi- Wan Kenobi auf der Suche nach einem Piloten sein würde) und bestellte sich seinen zweiten Drink. Er war es nicht gewohnt, zu trinken, aber jetzt hatte er das nötig. Er fragte sich, ob Anakin jemals wieder ein Wort mit ihm wechseln würde. Und Sidja, nachdem sie erfuhr, dass er Anakin absichtlich alles verschwiegen hatte.

„Danke!" Er bezahlte den Barkeeper und kippte den gesamten Inhalt des Glases in seinen Hals. So ging das nicht weiter, er musste etwas unternehmen. Doch ehrlich gesagt, hatte er keine Ahnung, an wen er sich wenden oder wohin er gehen konnte. Vor allem nicht ohne die Schlüssel des Schiffes. Davon abgesehen war er zu betrunken, um fliegen zu können. Oder reden.

„Hee, Kollege, schon die neuesten Typen der ultimativen Hyperuhr ausprobiert?", laberte ihn ein schleimiger, aber gleichzeitig sehr haariger Alien von der Seite an.

Statt zu antworten torkelte Jihafu nach draußen. Er hätte jetzt nichts dagegen, ein paar Jahre in Carbonit eingefroren zu werden. So in zehn, zwanzig Jahren würden sie alle zu schätzen wissen, dass er manchmal Sachen vorenthielt. Und die Welt, oder auch mehrere, würde er retten müssen, er würde als Held in die Geschichte eingehen.

Leider halfen diese Gedanken nicht gerade dabei, seine Laune aufzuheitern, vor allem nicht, da er immer noch in der Gegenwart feststeckte. Noch nie war er sich so hilflos vorgekommen, er, Jihafu Saphir! Normalerweise war er derjenige, der die anderen in verzwickte Situationen brachte.

Er begann, zu Margas Hütte zu spazieren, ohne jedoch groß auf seinen Weg zu achten. Er lief in Schlangenlinien und hatte zwischendurch Anfälle von geistiger Umnachtung. Zu seinem Glück kam er bei einer Farm an, von der er dachte, es müsse die von Tante Pua sein. Er klopfte, aber ein wildfremder Mann öffnete ihm. Er schob das auf seinen Zustand.

„Ist...Ma, Marga da? Meine Ma…"

Dann sackte er bewusstlos auf der Schwelle ein.

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„Komm, guck nicht so betrübt drein! Ich kenne jemanden, den würde das nicht sehr glücklich machen!", meinte Kinkunda.

„Hör mir bloß damit auf! Drei Abende haben mir genügt!", wehrte Sidja ab.

„Aber Reduck mag dich wirklich sehr! Du gefällst ihm, und er akzeptiert auch Emily."

„Wäre ja noch schöner, wenn nicht!", antwortete Sidja empört. Wer Emily nicht mochte, war bei ihr ganz unten durch. Kinkunda war auf die großartige Idee gekommen, sie verkuppeln zu müssen, wie ihre Mutter einst. Dabei wusste Kinkunda von Anakin, Sidja hatte ihr alles erzählt. Und auch, dass sie noch lange, lange nicht über ihn hinweg war.

„Ich weiß auch nicht, ob ich jemals aufhören kann, ihn zu lieben", hatte sie noch hinzugefügt, und das stimmte. Warum sollte sie auch? Er war der Vater ihres Kindes, und selbst wenn nicht...

Kinkunda war verständnisvoll gewesen, doch gleichzeitig sehr vorantreibend. „Du musst dich trotzdem umgucken. Es tut mir leid, das zu sagen, aber Mirko und ich können dich nicht ewig hier wohnen lassen."

Daraufhin hatte Sidja gelacht und sie geboxt und hielt das Thema für erledigt. Bis Kinkunda abends diesen schmierigen Reduck angeschleppt hatte. Und den darauffolgenden Abend, und den danach...

Im Moment war ihr nicht nach reden zumute. Eigentlich nach gar nichts. Sie dachte an ihren letzten ungestörten Augenblick mit Anakin, als sie beide auf dem Boden liegend beschlossen, so schnell wie möglich zu heiraten. Voller Wehmut betrachtete sie den Ring an ihrem Finger.

Kinkunda bemerkte ihre melancholische Stimmung und wusste, dass alle Aufmunterungsversuche scheitern würden. Sie stand auf und ging in die Küche arbeiten. Sidja starrte aus dem Fenster. Draußen war es regnerisch und kalt. Wo Jihafu wohl blieb? Er war schon einige Wochen weg. Was gab es denn so wichtiges, dass er es nicht für angebracht hielt, zu ihr zurückzukehren? Würde er überhaupt jemals kommen? In ihrer Stimmung wagte Sidja sogar das zu bezweifeln. Emily fing an zu schreien und Sidja machte sich auf den Weg nach oben, um sie zu stillen.

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Mando ließ einen Kieselstein fallen, als er um die nächste Ecke ging. Jetzt wurde er sogar zum Kanzler bestellt! Vielleicht hatte die hübsche Senatorin ja ein gutes Wort für ihn eingelegt? Möglich war alles. Geleitsleute sorgten dafür, dass er den Weg fand, aber den Rückweg musste er nachher alleine managen. Dann trat er in das Büro des Kanzlers ein.

„Mein lieber Junge!", begrüßte dieser ihn. Mando nickte verunsichert. Die Leute ließen ihn mit dem alten Mann alleine, welcher nun auf ihn zukam.

„Sag mal, was hast du denn noch für Karrierepläne?"

Mando glotzte ihn verwirrt an, unfähig, etwas zu sagen.

„Ich meine, in deinem Beruf gibt es keine wirklichen Aufstiegschancen. Ist dir das denn genug?" Wieder nickte Mando.

„Und was, wenn ich dir mehr bieten würde, viel mehr? Geld, Reichtum, Macht?"

„Na ja..." Ehrlich gesagt, war Mando zu dumm, um danach zu streben.

„Und so viele Frauen wie du willst?"

Mandos Gesicht leuchtete auf. Damit konnte er etwas anfangen. „Das würde ich nicht schlecht finden."

„Sicher fragst du dich, warum ich das alles für dich tue..." Palpatine kam näher zu Mando und hakte sich bei ihm ein, die Nummer des alten Schwächlings abziehend.

„Hm..."

„Du musst eins wissen, Mando", find Palpatine an und atmete tief ein, „ich bin dein Vater."

„Was?"

„Sicher hat deine Mutter es dir verschwiegen. Und wir wollten es ja auch geheim halten, aber ich denke, nun ist es Zeit für dich, das zu erfahren. Bitte sag deiner Mutter nicht, dass ich es dir verraten habe, okay? Sie wäre sonst sehr böse auf mich, und das willst du doch nicht, oder?"

„Nein, natürlich nicht."

„Gut." Palpatine grinste. Zu schade, dass sein neuer Sith Schüler schlau sein sollte, Mando würde sich wirklich hervorragend dafür eignen.

„Und es ist auch nur eine kleine Aufgabe, die zu erfüllen sollst, mir zuliebe, mein Sohn."

„Ja... Papa", kam es Mando zögernd über die Lippen. „Welche denn?"

„Kennst du Anakin Skywalker?"

„Ja." Sofort verdunkelte sich Mandos Gesicht.

„Oh, bist du nicht gut auf ihn zu sprechen?"

„Überhaupt nicht! Er hat mir mein Mädchen ausgespannt."

Verwundert blickte Palpatine ihn an. Glaubte der Junge das wirklich? Amidala hatte gute Arbeit in seinem Gehirn geleistet, wenn dem so war.

„Dann ist jetzt die Zeit der Rache gekommen!"

„Gut!" Mando schlug die Fäuste zusammen.

„Du musst mir nun ganz genau zuhören! Das ist genau die richtige Aufgabe für dich..."

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Anakin landete an dem Platz, wo einst Dooku sie terrorisiert hatte. Nichts war mehr zu sehen, selbst das Wrack des Schiffes, mit dem sie angekommen waren, war gehoben worden. Doch der Anblick des Waldes in der Ferne ließ alles wieder hochkommen, und Anakin sah Sidja vor seinem inneren Auge, wie sie darauf zulief und dann...

Während des Fluges hatte er sich kaum konzentrieren können. Wie konnte es sein, dass sie lebte, er hatte sie mit eigenen Augen fallen sehen. Ihr Blut war durch die Luft gespritzt, sie war eindeutig getroffen worden. Und warum war sie nicht mit Jihafu zurückgekehrt, warum wollte sie hier bleiben? Wollte sie ihn nicht mehr sehen? Hatte sie jemand anderes gefunden? All diese Gedanken ließen ihn an seinem Vorhaben zweifeln, doch er wollte es genau wissen. Er hatte solche Qualen durchgestanden, für nichts und wieder nichts. Ihn konnte nichts mehr schocken. Und dann war da immer noch der kleine Funke Hoffnung, der in seinem inneren tanzte und zeitweise so warm war, dass Anakins Gemüt sich aufhellte.

Nun hatte er die Stelle erreicht, an der Sidja gefallen war. Er erkannte nichts. Aber er wusste, dass Jihafu bei einer Frau im Wald gehaust hatte, und genau die hatte er vor zu finden. Wahrscheinlich war Sidja noch da, denn bei den Bauern war Jihafus Erinnerung ja zurückgekehrt. Das würde es sein, Sidja erinnerte sich nicht mehr an ihn.

Aber obwohl er sich einredete, dass das ein guter Grund war, warum sie wegblieb, wurmte es ihn auch. Was brachte es ihm, zu ihr zu gehen, wenn sie ihn nicht erkennen würde?

Er legte einen Laufschritt ein und ließ sich von der Macht zu Annas Hütte führen. Als er dort ankam, wurde es dunkel, und ein flackerndes Licht, wie Feuer, kam aus dem Innern des Hauses. Er klopfte an, und Anna öffnete ihm, ängstlich, weil sich sonst niemand hierhin verirrte.

„Ja, bitte?"

„Ich bin auf der Suche nach, ähm, Sidja."

„Oh, dann bist du der Vater? Sidja ist aber schon lange hier fort. Ich kann dir nicht helfen. Aber wenn du reinkommen willst..?" Sie machte eine einladende Geste.

„Nein, ich darf nicht bleiben", sagte Anakin, gegen die starke Müdigkeit, die ihn plötzlich anfiel, kämpfend. „Ich kann nicht. Ich bin auch nicht ihr Vater. Ich muss sie trotzdem finden. Wiedersehen."

Mit dem letzten Willen, den er aufbringen konnte, entfernte er sich Schritt für Schritt von der Hütte. An dem Fluss angekommen, wurde sein Geist langsam wieder klarer. Er watete ins Wasser, spritzte sich Wasser ins Gesicht, um einen klaren Kopf zu kriegen. Was hatte sie Frau noch mal gesagt, wo Sidja war? Er schaffte es, zurück zum Ufer zu gehen und fiel dann auf der Wiese in einen tiefen Schlaf.

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