Silver Snake: Ja, natürlich hat Anakin das falsch verstanden, er weiß ja nichts über Emily. Und Obi- Wan und Marga werden jetzt erst einmal von Strapazen verschont bleiben, sie hatten ja schon genug Ärger...
Tenuous: Wie schön, dass du noch weiterliest! Hat mich riesig gefreut! Jihafu hat Anakin nichts gesagt, obwohl er das bis zum Schluss noch vorhatte, weil er den Geistesblitz hatte, dass es besser für Anakins "Auserwählten- Zukunft" wäre. Nun, jeder macht mal Fehler, und Jihafu wird noch die Konsequenzen davon tragen müssen. Mace soll in meiner Geschichte für ein bißchen Auflockerung und Humor sorgen, nicht zu ernst nehmen. Und ich glaube, Obi- Wan ist nicht so der Typ, der sich betrinkt, aber dass er sich von einem Freund überreden lässt, einmalig so eine Pille zu schlucken, vor allem, da sie bei Mace ja anscheinend keine großen Auswirkungen haben, kann ich mir schon eher vorstellen. So, ich hoffe, alles ist geklärt, und du kannst das nächste Kapitel geniessen!
Viel Spaß dabei!
Der letzte Saphir
Jihafu im Tiefflug
Jihafu wachte von dem grellen Sonnenlicht auf, das seinen Weg durch die kleinsten Ritzen des Vorhanges fand. Er hatte unglaubliche Kopfschmerzen. Und das alles von zwei Drinks?, fragte er sich. Wo bin ich überhaupt?
Er setzte sich auf, hörte typische Morgengeräusche, die wohl aus der Küche kamen. Er stellte fest, dass er in seinen Klamotten geschlafen hatte und unbedingt eine Dusche gebrauchen könnte. Er ging den Geräuschen nach und kam tatsächlich in eine Küche, in der drei Personen, zwei Männer und eine Frau, frühstückten. Sie begrüßten ihn, als würden sie ihn schon jahrelang kennen und boten ihm an, sich zu ihnen zu setzen. Was Jihafu auch tat.
„Ich bin euch sehr verbunden, und dankbar, dass ihr mich aufgenommen habt...", fing er an.
„Aber ich bitte dich! Margas Sohn ist auch unser Sohn!", unterbrach ihn der ältere Mann, der, der ihm gestern geöffnet hatte.
„Ihr kennt Ma?"
„Sie ist unsere Nachbarin."
„Oh, gut. Dann kann ich ja gleich direkt zu ihr."
„Ja, mein Sohn, aber jetzt frühstücke erst einmal. Und dann erzähl, wieso es dir gestern so übel ging."
„Na, viel gibt es da nicht zu erzählen..."
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Gleich in der Nachbarshütte erwachten zwei überglückliche Menschen, die sich ein schmales Bett teilen mussten. Aber es machte ihnen nichts aus, im Gegenteil, sie begrüßten den dadurch entstehenden Körperkontakt.
„Ich hätte nie gedacht, dass es einmal soweit kommt", meinte Marga fröhlich. Wenn sie gestern Morgen glücklich gewesen war, was war sie dann nun? Die glücklichste Frau auf ganz Tatooine, so kam es ihr vor.
„Aber ich bin unglaublich froh darüber."
„Und ich kann gar nicht mit Worten ausdrücken, was ich fühle, und es sind keine Nachwirkungen von den Drogen mehr, versprochen!", meinte Obi- Wan und musste, nun, da er nicht mehr schlief, die Gelegenheit nutzen um Marga zu küssen.
„Welche Drogen?"
„Ach, nur so eine Redewendung...vermischt mit ein wenig Fantasie, einem übergeschnappten Mace", bei dem Gedanken musste Obi- Wan grinsen, „einem offenen Gespräch und einem hilfsbereiten Anakin führt das zu unserer jetzigen Situation."
„Ich verstehe nur Bahnhof."
„Macht ja nichts." Obi- Wan schwang sich voller Elan aus dem Bett und fing an, sich anzuziehen.
„Was wird denn das?", protestierte Marga. „Wenn du gehst, kommst du nicht mehr zurück, die Erfahrung habe ich schon einmal gemacht!"
„Keine Angst, diesmal wird es nicht so sein. Aber ich muss Anakin suchen und ihm zur Seite stehen. Ich komme so schnell ich kann zurück! Ach, am liebsten würde ich für immer bleiben!" Er setzte sich zu ihr an den Bettrand.
„Dann tue das doch! Wo meinst du, ist Anakin? Bei Sidja?"
„Ich schätze eher, er irrt verloren auf Alderaan herum, auf der Suche nach ihr. Ich habe Aufgaben zu erfüllen, ich bin immer noch ein Jedi."
„Hm..."
„Was überlegst du?", fragte Obi- Wan, während er ihr zärtlich über die Haare fuhr.
„Wenn du nach Alderaan gehst, werde ich dich begleiten. Ich möchte meine Tochter wiedersehen! Und meine Enkelin! Kannst du dir das vorstellen, ich bin Oma!"
„Huh, nein, überhaupt nicht, du siehst noch aus wie zwanzig!"
Marga schnappte sich ihr Kissen und schlug ihn damit. „Deine Ironie kannst du dir sparen", sagte sie lachend. Dann stand sie ebenfalls auf und zog sich an. „So, startklar."
Als sie vor die Tür traten, begegneten sie Jihafu, er ziemlich mitgenommen aussah.
„Sohn! Unter welches Gerät bist du denn geraten?" Marga zog ihn zu sich und umarmte ihn erst einmal. „Ma! Ich bin kein Kind mehr!", gab Jihafu von sich und „Wohin wollt ihr?", als Marga ihn losließ.
„Da du noch hier bist, nehme ich an, Anakin hat den Speeder?"
Jihafu nickte. „Und jetzt wollt ihr ihn suchen?"
„Ja. Wir machen das so: Du bringst Marga zu Sidja, während ich den Umkreis nach Anakin abgrase."
„Wieso glaubt Ihr, dass er sie nicht gefunden hat? Er kann auch die Macht nutzen."
„Wir werden ja sehen.", meinte Obi- Wan.
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Als die Sonne auf Alderaan aufging, erwachte Anakin. Er kam sich zufrieden vor, aber nur zufrieden gestellt. Zu seinem Glück hatte er nicht in der Hütte, sondern ein paar hundert Meter davon entfernt übernachtet, sonst wüsste er jetzt gar nichts mehr. Doch sobald er sich mit der Macht verband, war sein Verstand entnebelt und er sprang auf die Füße.
Noch am selben Vormittag kam er zu dem Bauernhof, von dem er fühlte, dass Sidja sich dort aufhielt. Eine unbändige Vorfreude erfüllte ihn, auch entgegen seiner Gedanken, sich nicht zu früh zu freuen. Er ging zur Tür und klopfte an, eine alte Bäuerin öffnete ihm und blickte ihn misstrauisch an.
„Sie wünschen?"
„Ich habe mich gefragt, ob bei Ihnen ein Mädchen, eine Frau wohnt, sie hat langes schwarzes Haar, und ist sehr hübsch...", er wusste sie nicht besser zu beschreiben. Er brachte sowieso kaum einen Ton heraus. Was, wenn er sich irrte?
„Kommt ganz darauf an. Wie heißen Sie?"
„Anakin. Skywalker", fügte er noch hinzu. Die Bäuerin lächelte, was er für ein gutes Zeichen hielt. Und tatsächlich, sie bat ihn herein. „Ich hätte nie gedacht, dass du dich hier blicken lässt, was hätte ich dagegen gewettet", plapperte sie darauf los. Aus einem angrenzendem Raum kam ein Mann in ihrem Alter, offenbar ihr Gatte.
„Mirko, das ist Anakin", stellte sie ihn mit einem Zwinkern vor. Der Mann streckte ihm die Hand entgegen.
„Willkommen in der Familie! Ich bin Mirko, dies ist meine Frau Kinkunda. Unser Sohn ist vor kurzem ausgezogen." Anakin nahm alles sehr verwundert auf, aber er schüttelte die Hand. Der Mann betrachtete ihn weiter. „So, so, du bist also Anakin..."
„Aus Ihren Kommentaren..."
„Wir duzen uns hier alle!"
„Aus euren Kommentaren entnehme ich, dass Sidja hier ist?", stellte Anakin seine gefürchtete Frage. Doch als Kinkunda ihn strahlend annickte, machte sein Herz einen Hüpfer.
„Und kann ich zu ihr...?", setzte er zögernd hinzu. Kinkunda schien zu überlegen. „Es ist noch früh..."
„Kinkunda, spann den jungen Mann doch nicht länger auf die Folter! Wie ich an seiner Kleidung sehe, muss er heute im Wald übernachtet haben, nur um zu ihr zu gelangen. Stimmts, mein Junge?"
Anakin nickte zaghaft.
„Und ich gehe davon aus, dass Sidja nicht ärgerlich sein wird, wenn sie aus diesem Grund geweckt wird. Wobei es auch schon fast Mittagzeit ist und auch sie sollte nicht so lange schlafen, selbst wenn die Nächte hart sind.", schloss der Bauer stolz seine Rede.
„Schon gut, schon gut", gab Kinkunda lachend auf. „Komm mit, Anakin!" Sie begann, eine Treppe hinauf zu steigen, und mit einem dankbaren Blick zu Mirko folgte Anakin ihr.
Im nächsten Stock ging sie durch einen Flur, bis sie vor einer Tür stehen blieb und leise darauf deutete. Dann nickte sie Anakin aufmunternd zu, klopfte ihm auf die Schulter und verschwand dahin, wo sie her gekommen waren.
Leise öffnete Anakin die Tür. Der Raum war ein wenig verdunkelt, was an den Vorhängen lag. Anakin flitzte in den Raum, schloss die Tür hinter sich und öffnete die Vorhänge. Dann sah er Sidja, wie sie in dem Bett lag und sich umherwälzte, als wolle sie noch weiterschlafen. Er fühlte eine unbeschreibliche Wärme in seinem Bauch aufsteigen, gleichzeitig mit tausenden von Schmetterlingen und er wollte am liebsten laut auflachen. Stattdessen schlich er sich zum Bett und setzte sich an den Rand.
Da lag sie, quicklebendig. Ihr Haar war offen und verstrubbelt, und ihm wurde bewusst, dass er noch nie neben ihr aufgewacht war, wenn man den kurzen Schlaf im Hotel nicht mitzählte. Das würde sich aber bald ändern. Er beugte sich hinab und küsste sie auf die Stirn, dann streichelte er mit seinen Händen ihre Haare. Sie lächelte im Schlaf.
„Aufwachen, mein Schatz", flüsterte er so sanft es ging. Ihre Augen flackerten, dann öffneten sie sich vollends. Als sie ihn sah, wurde aus ihrem Lächeln ein glückliches Lachen.
„Was für ein schöner Traum", sagte sie. „Wunderschön"
Sie streckte ihr Hand aus, um ihn zu berühren, doch er verschwand nicht wie eine Fata Morgana, sondern nahm ihre Hand und küsste sie, während er grinste. Augenblicklich war Sidja wach und setzte sich auf.
„Wie kann das sein? Bist du etwa echt?", fragte sie, voller Hoffnung und strich über seine Haare, sein Gesicht, das voller Schrammen war, und über seine dreckige Kleidung. Als ihr bewusst wurde, dass dies kein Traum war, stieß sie einen Freudenruf aus und umarmte ihn.
„Sachte, sachte, ich laufe dir schon nicht weg", kommentierte er ihren festen Griff, aber er nahm sie auch in die Arme. Sidja fing an zu weinen.
„Hey, was ist denn los?" Er rückte sie weg, nur so weit, dass er ihr ins Gesicht blicken konnte. Sie schaute ihn voller Sehnsucht an. „Ich will nicht nur einen sehr realen Traum haben. Wer garantiert mir, dass du echt bist?"
„Ich", antwortete er und küsste sie auf die Lippen. Glücklich erwiderte sie den Kuss und schlang sich an ihn, in der Absicht, ihn nie mehr loszulassen. Nach ein paar Minuten löste sie den Kuss und blickte ihn erneut an.
„Aber du musst ein Traum sein. Deine Haare!" Sie nahm eine Strähne und zog daran.
„Autsch! Lass das! Deine Haare sind auch gewachsen."
Sie strahlte ihn an. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Du lebst...und bist hier..."
„Nein, du lebst...Ich dachte, du wärst tot, und sogar Jihafu hat mich wochenlang angelogen."
„Jihafu? Nein, das glaube ich nicht..."
„Glaub es ruhig. Ich wäre schon viel früher hier aufgetaucht... Ach, Sidja!" Er umarmte sie wieder, zog sie so fest es ging an sich. In seine Augen traten Freudentränen. „Ich verlasse dich nie wieder."
„Das will ich auch hoffen. Wir brauchen dich, und ich kann ohne dich nicht leben. Wenn du jemals gehen solltest..."
„Nein, ganz bestimmt nicht. Ich kann doch auch nicht ohne dich leben, die letzten Monate waren die schlimmsten in meinem ganzen Leben. Lass uns noch heute heiraten!"
Sidja nickte, vor Freude und Liebe überwältigt. Dann fiel Anakin etwas auf. „Wen meinst du mit „wir""?
Statt zu antworten blickte Sidja zu Emilys Wiege, die Anakin noch nicht aufgefallen war. Er folgte ihrem Blick und Überraschung malte sich auf sein Gesicht. Sidja stand auf und hob Emily behutsam aus der Wiege. Sie schlief tief und fest. Dann setzte sie sich neben Anakin, der sie keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte.
„Emily, darf ich dir vorstellen, dein Papa!", sagte sie leise und küsste Emily auf den leichten Flaum auf dem Kopf. Dann schaute sie Anakin an, der erstaunt auf sein Kind blickte. „Anakin, darf ich dir vorstellen, Emilia Chantal, deine Tochter."
„Meine Tochter...du meinst, wirklich meine? Ganz sicher?"
Sidja nickte und lächelte. „Ganz sicher. Willst du sie halten?"
„Oh, ich weiß nicht, ich bin so dreckig und ich habe keine Erfahrung mit Babys..."
Sidja legte Emily vorsichtig in seine Arme, und etwas unbeholfen hielt er sie fest. Er konnte es nicht fassen, dass sah man an seinen Augen. Aber er freute sich wahnsinnig, auch das sah Sidja. Sie kuschelte sich an ihn.
„Endlich ist unsere Familie vereint." Anakin schaukelte Emily ein bißchen, langsam gewöhnte er sich daran, so etwas kleines, lebendes auf dem Arm zu haben. „Ich wünschte, ich wäre bei der Geburt dabei gewesen!"
„Das warst du. Ich habe dich gespürt, auch wenn mein Gehirn zu diesem Zeitpunkt keine Erinnerungen an dich hatte."
Plötzlich schlug Emily die Augen auf und sah den neuen Menschen, den sie noch nicht kannte, direkt an.
„Hallo!", meinte Anakin. „Wer ist denn da wach geworden?" Aber als Emily dann anfing zu schreien, weil sie Hunger hatte, wurde es ihm doch zuviel. Sidja nahm Emily wieder zu sich und stillte sie.
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Dooku gefiel es nicht, dass er nun in Ians Schuld stand. Er hatte das Ruder herumgerissen und war nicht länger sein Mittel zum Zweck, sondern wollte ihn dazu machen.
Grimmig starrte er auf die Anzeigetafel seines Raumschiffes. Er wusste gar nicht, wie er alles schaffen sollte, denn sein Meister Lord Sidious hatte nun auch noch angeordnet, ihn zu entführen. Der Teufel alleine wusste, was er damit bezweckte. Anstatt ihn einzuweihen, wie es sich für einen Meister gehörte, hüllte er sich in mysteriöses Schweigen.
Dooku beschloss, Ians Forderung hinten anzustellen. Ihm war er schließlich nicht verpflichtet. Außerdem suchte er insgeheim noch einen Ausweg, nicht schon wieder das ganze Spielchen mit Jihafus engen Vertrauten durchziehen zu müssen. Da pries er doch lieber seinen Meister, der ließ sich wenigstens immer etwas neues einfallen, damit ihm nicht langweilig wurde.
Gezielt landete er auf der Plattform von Geonosis, hier war er mit seinem Meister verabredet.
Palpatine stand auch schon dort und erwartete ihn. Dooku kam schnellen Schrittes auf ihn zu und verbeugte sich.
„Meister."
„Mein erfahrener Schüler. Hast du alles vorbereitet?"
„Mein Raumschiff wartet nur darauf, Euch aufnehmen zu dürfen. Wenn ich jedoch erfahren dürfte..."
„Du wirst noch früh genug alles erfahren. Nur wisse, dass wir, wenn alles gut geht, bald einen neuen Sith Schüler begrüßen dürfen."
„Ihr meint, ich kriege einen Schüler...?" Tränen vor Rührung traten in Dookus Augen. Das hatte er sich so gewünscht! Palpatine deutete nur ein Lächeln an und ging an ihm vorbei. Sollte Dooku doch glauben, was er wollte. Seine Zeit war sowieso abgelaufen.
Er machte es sich in dem Raumschiff so bequem, wie es ein „Entführter" haben durfte und überließ Dooku alles weitere, welcher sofort das Schiff startete und vermeintliche Lösegeldforderungen an den Jedi Rat stellte.
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Obi- Wan, Jihafu und Marga erreichten den Bauernhof auf Alderaan, auf dem Sidja wohnte. Jihafu klopfte an die Tür und sofort wurden alle eingelassen und herzlich begrüßt, wie schon Anakin zuvor.
„Jihafu! Du bist zurückgekehrt! Heute ist wirklich ein Freudentag!" Kinkunda umarmte den verblüfften Jihafu.
"Huh, danke. Ich habe auch Besuch mitgebracht. Das ist Marga, meine Mutter..."
„Guten Tag", sie schüttelten die Hände und bevor Jihafu Obi- Wan vorstellen konnte, fragte Marga übereifrig: „Wo ist meine Tochter? Und ihr Baby? Kann ich sie sehen?"
Kinkunda lächelte. „Ich denke, wir sollten ihnen Zeit lassen, bis sie von alleine runterkommen."
„Das ist gut, ihr macht es euch hier bequem, und ich geh dann mal Anakin suchen. Willst du mitkommen, Jihafu?"
„Das wird nicht nötig sein. Anakin ist hier."
„Wie bitte? Tatsächlich?", fragte Obi- Wan überrascht. „Und ich habe das nicht gefühlt? Ich sollte wirklich mehr meditieren!"
„Dann habt ihr alle jetzt ja Zeit für eine Tasse Tee, nicht wahr?", lud Kinkunda sie ein. Sie begaben sich in die Wohnstube und tauschten die neuesten Neuigkeiten aus.
Etwas später horchten sie auf, weil Tritte die Treppe herunterkamen. Arm in Arm traten Sidja und Anakin ein, Sidja mit Emily auf dem Arm. Prompt sprang Marga auf und rannte auf Sidja zu, umarmte sie.
„Sidja! Wie schön, dass du lebst!"
„Mama!"
„Und das ist Emily..." Tränen der Rührung traten in Margas Augen, als sie Emily betrachtete und Sidja sie ihr in den Arm legte. Sie wiegte sie ein bißchen, in ihren Träumen versunken und gab sie dann ihrer Mutter zurück. Dann wandte sie sich Anakin zu, der nicht von Sidjas Seite gewichen war.
„Und du, mein Junge.." Sie schüttelte den Kopf und umarmte ihn dann auch. „Danke. Und willkommen in der Familie!"
Sie ließ von ihm ab und zog die Nase hoch, immer noch gerührt und voller Freude. Anakin strahlte sie an. „Ihre Anerkennung ist mir sehr wichtig, danke..."
„Hey, jetzt musst du mich aber Marga nennen. Schließlich bin ich quasi deine Schwiegermutter...", meinte Marga. Obi- Wan trat neben sie und legte einen Arm um sie, und Anakin strahlte ihn ebenfalls an. Jihafu ignorierte er gekonnte.
„Anakin, so glücklich habe ich dich lange nicht gesehen. Wenn ich es mir recht überlege, noch nie."
„Ich Euch auch nicht", erwiderte Anakin mit einem breiten Grinsen, und Obi- Wan grinste zurück. So sollte es sein, so fühlte es sich richtig an. Doch Jihafu riss ihn in die Realität zurück.
„Ich unterbreche ja nur ungern dieses gemütliche Beisammen sein, aber wir sollten nach Coruscant zurückkehren. Nicht, dass wir dort noch vermisst werden..."
Obi- Wan seufzte, warum hatte dieser Jihafu bloß immer Recht?
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Am Flughafen herrschte Hochbetrieb. Sidja hatte Emily in Margas Obhut überlassen und brachte die anderen noch weg. Sie war froh, nichts mehr vor Obi- Wan geheim halten zu müssen.
„Obi- Wan, können wir in ein paar Minuten nachkommen?", fragte Anakin. „Wir wollen noch etwas erledigen."
Obi- Wan runzelte die Stirn. „Aber beeilt euch, je eher wir hier wegfliegen, desto eher können wir zurückkehren."
„Schon klar!" Damit verschwanden die beiden in der Menge, während Obi- Wan und Jihafu weiter den Flughafen anstrebten. Jihafu fühlte sich unwohl, weil Anakin ihn nicht einen Blickes gewürdigt hatte.
„Denkt Ihr, er redet jemals wieder mit mir?"
„Ich weiß nicht. Wenn er deine Beweggründe versteht und einsieht, dass du nur sein Bestes wolltest, bestimmt. Aber es könnte schwierig werden, da er es als das Beste betrachtet, bei seiner Familie zu sein, während du eher sein Schicksal meintest..."
Sie betraten ihr Raumschiff und warteten in den Steuersesseln. Irgendwie kam Jihafu diese Situation sehr bekannt vor, und auch Obi- Wan dachte an das Letzte Mal, als sie so auf die beiden gewartet hatten.
„Immer, wenn wir auf sie warten, habe ich das ungute Gefühl, Anakin weiß nicht, was er tut. Beziehungsweise er weiß es, und glaubt, das Richtige zu tun. Aber was rede ich da, gerade ich sollte lieber den Mund halten..."
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In derselben Stadt, nur ein paar Straßen weiter, befand sich ein Standesamt. Es war elegant und schlicht eingerichtet, und hatte sich auf Hochzeiten aller Art spezialisiert. Von aufwendig, kostspielig und glamourös bis hin zur preisgünstigen Blitzheirat. Anakin und Sidja reichte letztere Version, vor allem, da Obi- Wan auf Anakin wartete.
„Schade nur, dass meine Mama nicht dabei sein kann", meinte Sidja, während sie in der Vorhalle darauf warteten, an die Reihe zu kommen.
„Ja. Oder meine", seufzte Anakin.
„Hey, nicht traurig sein. Heute solltest du Grund zur Freude haben." Liebevoll strich sie ihm übers Gesicht.
„Den habe ich ja auch, und wie! Es ist der schönste Tag meines Lebens!"
„Meiner auch." Aufgeregt hielt sie Anakins Hand. Endlich öffneten sich die Türen und ein strahlendes Paar kam raus. Dahinter der Standesbeauftragte, der auf seine Liste blickte.
„Die nächsten, Anakin Skywalker und Sidja Saphir."
Die beiden gingen in den Raum und der Beamte runzelte die Stirn beim Anblick von Anakins Kleidung, sagte jedoch nichts.
„Also, bereit?" Die beiden nickten.
Der Mann hielt seine Rede, die nicht sehr lang ausfiel. Schnell kam er zu dem Punkt, an dem sie ihr Jawort geben mussten. Dann steckte Anakin Sidja ihren Saphirring symbolisch noch einmal auf, sie hatten keine Zeit gehabt, neue Ringe zu kaufen. Außerdem konnte er sowieso keinen tragen, da hätte er ja gleich zu Meister Mace rennen können um ihm alles zu beichten.
„Dann erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau", schloss der Beamte. Glücklich versanken die beiden in den traditionellen Kuss, bis er Beamte sie unterbrach. „Verzeiht, aber andere wollen auch noch heiraten..."
Anakin blickte ihn an, und schüttelte ihm dann die Hand. „Danke sehr!" „Kein Problem. Das ist mein Job." Sie nickten ihm noch einmal zu, dann verließen sie den Raum und das Gebäude.
Draußen fiel Sidja Anakin in die Arme. „Ich kann es gar nicht glauben! Jetzt heiße ich Sidja Skywalker, endlich!"
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Obi- Wan und Jihafu spielten Schnick- Schnack- Schnuck. Es war schon ein ziemlicher Kampf, der meistens unentschieden endete, da beide die Macht einsetzten, um zu sehen, was der andere wählen würde. Endlich kam Anakin ins Raumschiff geschlendert, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Jihafu wünschte, er könnte normal mit ihm reden, aber er wusste, dass Anakin ihn ignorieren würde. Stattdessen fragte Obi- Wan ihn etwas zweiflerisch: „,Na, alles in Ordnung?", während der junge Jedi- Ritter sich auf dem hinteren Sitz anschnallte. Eine unangebrachte Frage, wenn man das Strahlen in Anakins Augen beachtete, aber Obi- Wan wusste keinen besseren Ausdruck für das, was er dachte.
Jihafu warf die Maschinen an und steuerte das Schiff aus dem Hafen ins All. Anakin guckte Obi- Wan freudig an. „Ja, letztendlich ist alles in Ordnung gekommen", meinte er. Obi- Wan konnte nicht anders, als sich von seiner guten Laune anstecken zu lassen. Er stand auf und setzte sich auf den Sitz neben Anakin.
„Na gut, Obi- Wan, aber erzählt es niemandem, wirklich nicht!"
„Dann würde ich mich doch nur selber ans Messer liefern."
„Stimmt. Sidja und ich sind seit gerade eben ein Ehepaar!"
Obi- Wan verschlug es die Sprache und auch Jihafu, der vorne alles mithörte, stockte der Atem. Reflexartig drehte er sich um und grinste Anakin an, der jedoch nur Augen für Obi- Wan hatte. Dieser wiederum warf Jihafu einen fassungslosen Blick zu, bevor er Anakin gratulierte. „Herzlichen Glückwunsch. Dass du so weit gehen würdest..."
„Natürlich, warum denn nicht. Wenn meine Gefühle nicht so stark wären, würde ich doch auch nicht gegen die Regeln verstoßen."
„Na, wenn du so argumentierst, scheint es das Richtige für euch zu sein. Und für Emily. Wird sie ihren Vater denn oft zu Gesicht kriegen? Werden die beiden weiterhin auf Alderaan wohnen?"
„In nächster Zeit schon, aber ich möchte sie so schnell wie möglich in meiner Nähe haben. Nur warte ich noch, bis der Krieg zuende ist. Und ich werde jede Möglichkeit nutzen, um sie zu besuchen, wenn Alderaan nur nicht so weit weg wäre... Und als Jedi werde ich noch weiter aktiv sein, und mein Bestmögliches tun, um die Republik zu verteidigen..."
Obi- Wan nickte, so ähnlich hatte auch er es geplant. Er vermutete, dass Marga eine Zeit bei Sidja blieb, vielleicht sogar für immer. Nach dem Krieg würde er sich zu Ruhe setzen, und bei ihr bleiben. Er hatte zwar noch lange nicht das Alter erreicht, welches man als seinen Lebensabend bezeichnen konnte, aber er hatte schon so viel erlebt und erreicht, dass es ihm nur gerecht schien, von nun an glücklich bis an sein Lebensende zu leben.
Jihafu hörte nach einiger Zeit weg und kam sich ziemlich ausgeschlossen vor. Okay, er hatte Anakin verschwiegen, dass Sidja noch lebte, aber das hatte er nicht geplant. Es erschien ihm richtig! Konnte nicht jeder mal einen Fehler machen? Wie ungerecht, dass Anakin ihn nun mit Nichtbeachtung strafte!
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Mando putzte die Wohnung der Senatorin. Seit sein neuer Vater sich ihm offenbart hatte, kam er sich sehr wichtig vor. Nicht mehr der einfache Junge, der putzte und Spaß am Leben hatte, nein, jetzt war er der Sohn des Kanzlers. Bald würde es öffentlich gemacht werden, und dann konnte er bestimmt die Nachfolge übernehmen.
Er verstand bloß nicht, was Skywalker damit zu tun hatte. Warum sollte er diesen solange reizen, bis er ausflippte? Sich vielleicht sogar mit ihm prügeln? Mando erkannte den Zusammenhang nicht, aber sicher gab es einen.
Einen persönlichen Wunsch hatte er auch, ohne seinem „Vater" davon erzählt zu haben: und zwar die Senatorin. Sidja war ja tot, aber langsam verspürte sogar Mando das leichte Bedürfnis, sich zu binden. Da kam ihm nur recht, dass er hier putzen durfte, so verband er Arbeit und Vergnügen. Allerdings hatte er sie noch nicht zu Gesicht bekommen.
Die Türen glitten auf und Mando bekam einen gewaltigen Schock, denn Obi- Wan Kenobi, Anakin Skywalker und Jihafu Saphir kamen herein. Moment, war Jihafu Saphir nicht auch gestorben? Verwirrt schüttelte er den Kopf. Da hatte er wohl etwas durcheinander gebracht. Die beiden Jüngeren erkannten ihn sofort.
„Mando! Du hier?", rief Jihafu erstaunt aus. Anakin runzelte die Stirn in Erinnerung an ihre letzte Begegnung.
„Hey Jihafu! Skywalker. Noch deprimiert?"
„Hab keinen Grund dazu."
„Also bist du darüber hinweg gekommen, dass zwischen Sidja und mir mehr war als reine Freundschaft. Das ist gut für dich!"
„Du kleiner Lügner. Wenn du die Mühe wert wärst, würde ich dich fertig machen."
„Ich lüge nicht, verstanden? Na los, wenn du meinst, tragen wir es von Mann zu Mann aus!"
„Du bist kein Mann, Mando." Gleichgültig wendete sich Anakin Obi- Wan zu, der die Szene kritisch beobachtete. Doch so leicht gab Mando sich nicht geschlagen. „Wenn du mir nicht glaubst, frag ihren Bruder da!"
„Jetzt ist aber gut, junger Mann! Wir haben hier eine Besprechung und wünschen nicht gestört zu werden", versuchte Obi- Wan den Streit zu schlichten. Anakin guckte Jihafu stirnrunzelnd an, als bemerke er jetzt erst, dass dieser sich in seiner Begleitung befand.
„Sofort, Meister! Los Jihafu, sag Skywalker, dass ich mit deiner Schwester aus war! Nicht freundschaftlich!"
Jihafu befand sich in einer Zwickmühle. Er wollte nicht noch mehr tun, was Anakin verärgern könnte, außerdem log Mando wirklich. Obwohl sie natürlich wirklich aus waren, aber so wie Mando das darstellte, konnte man wer weiß was dahinter vermuten.
„Das stimmt zwar, aber..."
„Ha! Danke, mehr wollte ich nicht hören! Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet?" Er deutete eine Verbeugung Obi- Wan gegenüber an und verschwand dann. Hier war ihm eine zu gespannte Stimmung.
Anakin war zu geschockt, um seine Umgebung weiterhin wahrzunehmen. Sidja hatte ihm doch gesagt, sie waren nur aus Spaß weg gewesen. Aber wenn sogar Jihafu zustimmte... obwohl er Jihafu auch nicht mehr vertrauen konnte. Aus dem Gewirr sollte einer schlau werden.
Just in diesem Moment trafen Meister Windu und Senatorin Amidala ein. Mace begrüßte sie alle mit einem Handschlag, und Padmé ließ es sich nicht nehmen, Anakin zu umarmen. Sollten die anderen doch denken, was sie wollen. Obi- Wan streckte sie auch die Hand entgegen und dann wandte sie sich Jihafu zu.
„Sie sind aber doch kein Jedi?", fragte sie, seine Kleidung betrachtend.
„Nein, Amidala, freier Mitarbeiter, immer da, um Euch zu beschützen" Jihafu verbeugte sich tief und Padmé konnte es nicht verleugnen, dass sie sich geschmeichelt fühlte.
„Das ist Jihafu Saphir, der Bruder Eurer ehemaligen Zofe Sidja", mischte Obi- Wan sich ein. Erkenntnis malte sich auf Padmés Gesicht. „Sidja hat oft von dir gesprochen. Freut mich, dich endlich kennen zu lernen."
„Das Kompliment kann ich nur erwidern, ich habe ebenfalls viel von Euch gehört."
Padmé musste schmunzeln. „Aber du bist nicht erfreut, mich kennen zu lernen?"
Jihafu wurde rot. Was sollte er sagen, oft hatte er sie in Gedanken verflucht. Aber sie schien nicht so schlimm zu sein, wie er sich immer ausgemalt hatte. „Doch, natürlich. Es ist mir eine große Ehre", antwortete er standesgemäß.
Etwas geniert blickte er zu Boden, doch Padmé lächelte ihn an. Obi- Wan räusperte sich, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
„Ihr wolltet uns sprechen?"
Statt Padmé antwortete Mace ihm: „Obi- Wan, Kanzler Palpatine wurde entführt, General Grievous hat schon Lösegeldforderungen eingehen lassen."
„Die Separatisten machen auch nichts als Ärger. Sollen Anakin und ich uns darum kümmern?"
Jihafu blickte Obi- Wan an. Warum vergaß er ihn? Nur, weil er kein Jedi mehr war? Oder hatte er schon wieder vergessen, dass er existierte, so wie den gesamten Flug über?
„Ja, das wäre angemessen. Eile ist angesagt, am besten, ihr brecht sofort auf."
„In Ordnung. Anakin." Er machte eine Kopfbewegung zu ihm und Anakin folgte ihm widerwillig. Obwohl er sauer auf Jihafu war, fühlte er, wie dieser sich übergangen vorkam und empfand Mitleid. Doch dann raffte er sich auf. Selber schuld!
Als der Turbolift nach unten fuhr, sprach er Obi- Wan trotzdem darauf an.
„Ach, Jihafu! Den habe ich ehrlich vergessen. Aber er wollte doch kein Jedi sein, deswegen habe ich ihn wahrscheinlich nicht mitgezählt."
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Sidja kehrte, noch immer beschwingt, zu dem Bauernehepaar, ihrer Mutter und ihrer Tochter zurück. Sofort erzählte sie ihnen von dem glücklichen Ereignis, ihnen konnte sie voll und ganz vertrauen.
Marga flippte noch mehr aus und umarmte sie immer wieder. „Ach, Sidja! Ich freue mich so für dich! Und Anakin! Und Emily! Und natürlich auch für mich, die letzten Tage waren einfach herrlich! Ich hätte nie gedacht, dass mir soviel Glück zugedacht ist!"
Mirko war jedoch zweifelhaft. „Aber er darf doch gar nicht heiraten?"
Mit einem Anflug eines schlechten Gewissen stimmte Sidja ihm zu. „Normalerweise dürfte er nicht lieben. Aber er meinte, dass er sich nicht gegen seine Gefühle wehren konnte..."
„Na, wenn das mal kein schlechtes Ende nimmt. Wenn er anfängt, Liebe zu akzeptieren, werden bald noch andere Gefühle dazu kommen. Solche wie Eifersucht, vielleicht sogar kombiniert mit Zorn. Ist das nicht der Untergang eines Jedis?"
„Kann gut sein. Aber Anakin hat keinen Grund, eifersüchtig zu werden. Ich werde ihm immer treu bleiben."
„Er muss ja auch keinen Grund haben. Alleine die Vorstellung könnte ihn zum Verzweifeln bringen. Nicht wahr, Kinkunda?", er zwinkerte ihr zu. Anscheinend sprach er aus Erfahrung.
„Aber er hat doch noch nicht mal einen Grund, sich so was vorzustellen!", versuchte es Sidja weiter. Marga fiel etwas ein.
„Weiß er, dass du einmal mit Mando aus warst?"
„Ja, klar. Ich habe ihm auch gesagt, dass es nur freundschaftlich war."
„Und weiß das auch Mando?"
Sidja spitzte die Lippen. Sie war gar nicht dazu gekommen, ihm das mitzuteilen.
„Ach, die beiden werden kaum ein Wort miteinander reden", meinte Marga ermunternd, als sie Sidjas Reaktion sah.
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Als die beiden den Raum verlassen hatten, wandte Mace sich Padmé zu, doch dann bemerkte er Jihafu.
„Huch, du bist nicht mit? Das wundert mich jetzt aber. Ach, was solls, wir finden schon was für dich...Hast du vorher vielleicht Lust auf ein kleines Kartenspiel?"
Jihafu starrte Mace an. Meinte er es ernst? Es war Krieg, ihr Kanzler entführt und ihre Truppen wurden immer kleiner, und einem der obersten Jedi- Ritter fiel nichts besseres ein, als Karten zu spielen?
„Ich habe einen anderen Vorschlag, Meister Windu", brachte Padmé hervor. „Jihafu, als freier Mitarbeiter kannst du doch sicher für einige Zeit an Sidjas Stelle schlüpfen? Dormé ist schon überlastet, ich werde schon bald eine weitere Zofe anstellen. Aber bis jetzt kam ich einfach nicht dazu..."
Jihafu wollte ihr Angebot gerade höflich zurückweisen, da schlug Mace die Hände zusammen.
„Eine hervorragende Idee, hätte von mir sein können! So lernt unser Junge auch häusliche Pflichten zu erledigen, was ja wichtig ist, merke dir meine Worte!", fügte er mit erhobenem Zeigefinger hinzu. „Als Nicht- Jedi hast du ja sicher Ambitionen, eine Familie zu gründen. So, wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet... Jihafu, Senatorin." Er verbeugte sich und verließ dann schnellen Schrittes die Wohnung. Jihafu starrte ihm nach. Nein, solche Ambitionen hatte er sicher nicht, hieß er etwa Anakin?
Padmé riss ihn aus seinen Gedanken, indem sie ein Lachen ertönen ließ und ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Mace ist schon ein verrückter Typ, nicht war? Ein echtes Unikat!"
„Oh ja Senatorin, das könnt Ihr laut sagen."
„Jihafu, bitte sag Padmé zu mir. Ich habe das Gefühl, mit dir wegen Sidja verbunden zu sein."
„Okay. Übrigens ist Sidja..."
„Nein, bitte, ich möchte nicht über sie reden. Ich verband mit ihr ein Gefühl, das ich nicht kannte, es war merkwürdig... aber was erzähle ich dir das überhaupt! Als würde es dich interessieren! Ich ziehe mich jetzt kurz zurück, würdest du vielleicht Mandos Arbeit zuende bringen?"
Schweigsam nickte Jihafu. Er hatte noch nie in seinem Leben geputzt. So tief war er also gesunken! Und er hatte nicht damit gerechnet, Padmé so offen zu ihm zu sehen. In seiner Vorstellung war sie immer streng und gerecht, auch sich selbst gegenüber. Nie hätte er eine solche Fröhlichkeit und Aufgeschlossenheit mit ihr in Verbindung gebracht.
Padmé betrat ihr Zimmer und lehnte sich gegen die Tür. Während sie tief einatmete, bemerkte sie das Zittern ihrer Hände. Jihafu hatte in ihr etwas aufgewühlt, was sie nie gekannt hatte. Sie hatte lange geglaubt, in Sidja verliebt zu sein, doch jetzt wusste sie, das es bloße Zuneigung gewesen war, entstanden aus ihrer Einsamkeit. Denn Verliebt- sein fühlte sich eindeutig anders an.
Als sie sich auf ihr Bett legte, wusste sie, dass alles, was ihr bisher wichtig gewesen war an Bedeutung verloren hatte. Mit Beunruhigung registrierte sie das Ziehen in ihrer Magengrube, als ihre Gedanken wieder zu Jihafu zurückkehrten.
