Silver Snake: Jaah, es muss doch spannend bleiben! Wofür das folgende Kapitel auch sorgen wird, ich hoffe, es ist nicht zu verwirrt und unnachvollziehbar, was ich mir da zusammen gereimt habe! Ich entschuldige mich schon mal im Vorraus, bei euch beiden:-) Und allen anderen, die zufälligerweise lesen!

Tenuous: Gut, dass du mir nicht zu böse bist, dass ich den Mace "verulke". Der ist schon ne echte Granate. Mando mag zwar dumm sein, aber leider nicht erfolglos. Na ja, wer zuletzt lacht... Du wirst sehen!

Viel Spaß!

Der letzte Saphir

Nur zu deinem Besten

Anakin fieberte der Begegnung mit Dooku, dem Anführer der Separatisten, entgegen. Er hatte so eine Wut in seinem Bauch, er würde sich für alles rächen, was er ihm und Sidja angetan hatte!

„Anakin! Konzentrier dich gefälligst!", drohte Obi- Wan aus dem anderen Speeder. Hinter ihnen befanden sich viele andere Krieger, die sie zur Unterstützung mitgenommen hatten. Mit den Separatisten war nicht zu scherzen.

„Das tue ich doch! Ihr solltet lieber aufpassen, dass Ihr nicht aus Versehen die Falschen attackiert, so verträumt wie Eure Stimme klingt, seid Ihr in Gedanken wohl ganz woanders..."

„Spare dir deine bissigen Bemerkungen, mein junger, unerfahrener Jedi Ritter, und konzentrier dich jetzt! Du willst doch den Kanzler retten, oder nicht?"

„Unbedingt. Und auf unseren Freund Dooku freue ich mich auch schon." Anakins Miene versteinerte sich.

„Beherrsche deine Wut, sie führt dich gefährlich nahe an die dunkle Seite heran. Aber das weißt du ja, du Meister aller verbotenen Gefühle..."

„Ach so, dann muss ich Euch ja nicht mehr um Rat fragen", kam es spöttisch aus Obi- Wans Lautsprecher. Er sagte nichts weiter, es wäre töricht gewesen, Anakin noch mehr anzustacheln.

In diesem Moment kamen sie bei dem entsprechenden Schiff an und fingen an, es zu attackieren.

„Der Spaß kann beginnen", meinte Anakin mit einem Grinsen. Bald waren sie vertieft in die Schlacht und dabei, feindliche Droiden abzuschütteln. Nach einer langen Schlacht schafften sie es, in das Raumschiff einzudringen, bevor sich die Sicherheitstore verschlossen. Obi- Wans Speeder drehte sich und mit einem Sprung beförderte er sich hinaus, die Krieger, die bereit standen ließ er gar nicht erst zum Zug kommen und vernichtete sie geschickt mit seinem Laserschwert. Auch Anakin kam dazu und half ihm. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie alle vernichtet.

R2D2 ortete den Kanzler und wollte dann hinter ihnen her. „R2, ich möchte, dass du hier wartest!", befahl Anakin dem kleinen Droiden, bevor er mit Obi- Wan in einen Aufzug stieg. Eine zeitlang lief alles gut, doch dann blieb der Aufzug stehen.

„Was soll das denn?", fragte Obi- Wan irritiert. Nie verlief eine Mission mal so, wie er es sich vorstellte. Immer diese unnötigen Unterbrechungen!

Auch Anakin war ungeduldig, wollte er doch Dooku, der sich eindeutig auf diesem Schiff befand, endlich gegenüber treten und ihm zeigen, was er von ihm hielt. „Es gibt noch andere Wege hier raus!", meinte er und benutzte sein Lichtschwert, um ein Loch in die Aufzugdecke zu schneiden.

Obi- Wan bedachte ihn mit einem Blick, der besagte, dass er die Idee unsinnig fand. Er nahm Kontakt zu R2 auf. „R2, hörst du mich? Bring den Aufzug zum Fahren! R2!"

Mittlerweile hatte Anakin es geschafft, ein Loch in die Decke zu bohren und war mit einem Sprung draußen. Doch in dem Augenblick setzte der Aufzug sich in Bewegung, allerdings nach unten. Anakin hielt sich schnell an einem Vorsprung in der Wand fest und guckte nach unten. Ganz toll, was sein Meister da wieder veranstaltet hatte!

Türen über ihm öffneten sich und feindliche Roboter richteten ihre Waffen auf ihn. „Hände hoch, Jedi!", forderten sie auf. Anakin rollte nur mit den Augen. Schon sah er den Aufzug mit rasender Geschwindigkeit auf sich zukommen. Er bereitete sich vor und sprang an die gegenüberliegende Wand, um dann gezielt durch das Loch in der Decke im Aufzug zu landen. Dort begrüßte Obi- Wan ihn mit seinem gezückten Lichtschwert.

„Ach, du bist es", meinte er dann und steckte es wieder weg. Was sein ehemaliger Padawan wieder für unnötige Aktionen durchzog, konnte er nicht nachvollziehen. Anakin warf ihm nur einen beleidigten Blick zu. Wer sollte es denn sonst sein!

„Das mit dem Aufzug habt Ihr ja toll hingekriegt", meinte er.

„Das war R2´s Verdienst."

„Er versucht es immerhin", verteidigte Anakin seinen Droiden.

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Nachdem er das ohnehin schon saubere Wohnzimmer mit einem Lappen bearbeitet hatte, setzte Jihafu sich auf die Couch und starrte Löcher in die Luft. So weit war es mit ihm gekommen, nun saß er tatenlos rum beziehungsweise machte Sidjas alten Job. Er seufzte.

„Geht es dir nicht gut?", vernahm er eine Stimme hinter sich. Als er seinen Kopf drehte, sah er die Senatorin aus ihrem Zimmer kommen. Er zuckte mit den Schultern. Padmé setzte sich neben ihn.

„Ach komm schon, mir kannst du es erzählen", forderte sie ihn auf.

„Ich kenne dich doch gar nicht", wich er aus.

„Hat Sidja dir denn nie über mich erzählt?"

„Das ist etwas anderes. Du siehst in mir auch nur den Bruder deiner einstmaligen Zofe, habe ich Recht?"

„Nein, das ist nicht wahr. Ich sehe in dir einen Mann, der im Moment verzweifelt ist und nach Liebe hungert."

„Was?" Erstaunt blickte Jihafu sie an. Nur weil sie Senatorin war, konnte sie sich noch lange nicht alles erlauben. Doch Padmé schien es ernst zu meinen.

„Ich verstehe das, danach suchen wir doch alle. Liebe ist unser Antrieb, warum wir hier auf Erden wandeln, kämpfen und die uns immer weiter hoffen lässt."

„Nein, du verstehst nicht. Anakin redet nicht mehr mit mir, und auch Obi- Wan ignoriert mich. Niemand braucht mich mehr."

„Ist Freundschaft denn keine Form der Liebe?"

Jihafu stutzte. Wenn er so darüber nachdachte, hatte sie Recht.

„Vielleicht..." Padmé rückte näher zu ihm. „Und, sag mal, hatte Mace denn vorhin Recht?"

„Mace?" Jihafu dachte verwundert an den junggebliebenen Jedi Ritter. Wer stellte denn so eine Frage?

„Mit deinen Ambitionen, eine Familie zu gründen. Deine Freundin wäre sicher glücklich."

Jihafu verzog das Gesicht. „Also bitte! Allein der Gedanke!"

„Oh! Dann wird sie sicher enttäuscht sein."

„Wer?"

„Na, deine Freundin."

„Meinst du eine bestimmte?"

„Du Dummerchen! Bist du denn in keiner Beziehung?"

„Ach! Nein, wo denkst du hin. Ich habe anderes im Kopf."

„Das merke ich." Padmé lehnte sich zurück. Obwohl Jihafu kaum jünger als Anakin war und reifer aussah, besaß er noch den Geist eines Kindes. Sie seufzte. Das konnte nervenaufreißend werden.

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Anakin, Obi- Wan und Kanzler Palpatine kehrten nach erfolgreicher Befreiungsmission und einer kleinen Bruchlandung nach Coruscant zurück. Sie hatten gegen Dooku gekämpft, dieser hatte Obi- Wan außer Gefecht gesetzt, doch Anakin gelang es, ihn zu besiegen. Anstatt ihn als Gefangenen zu nehmen, ermutigte Palpatine Anakin, ihn umzubringen, und nach einem Moment des Zweifels siegten Anakins Wut und sein Hass gegenüber diesen Mannes. Obi- Wan hatte erst nach langer Zeit und einer spektakulären Flucht das Bewusstsein wiedererlangt und sich dann geweigert, dem Rat entgegen zu treten um das wohlverdiente Lob anzunehmen. Anakin wusste sehr wohl, was er stattdessen vorhatte und würde am liebsten auch wieder nach Alderaan fliegen. Doch hiervor konnte er sich nicht so einfach drücken. Außerdem fühlte er sich auch ein klein wenig dem Kanzler verpflichtet.

„Sehr mutig du warst", fing Yoda an.

„Ganz recht", sagte Mace.

„Und klug dazu."

„Sehr schlau, unser Anakin."

„Listig wie ein Fuchs und geschickt wie eine Elster."

„Vergiss nicht Obi- Wan zu erwähnen!"

Yoda warf, leicht verärgert über die ständigen Unterbrechungen, einen bösen Blick zu Mace.

„Ich meinte natürlich Meister Kenobi", verbesserte sich dieser.

„Du und Meister Kenobi wir zu Dank verpflichtet sind. Und einen neuen Auftrag wir für dich haben."

Mace zwinkerte Anakin zu. „Jetzt geht es los, jetzt kriegst du massenhaft Aufträge, pass nur auf", und er streckte einen Daumen hoch, als wäre es etwas, worauf Anakin sich unheimlich freuen könnte.

„Der Kanzler nach dir gefragt hat."

„Hast einen Stein im Brett bei ihm."

„Deswegen ausspionieren du ihn sollst!" Yoda lehnte sich zufrieden zurück. Hätte Mace nicht noch seine Zustimmung durch ein „Jau!" ausgedrückt, wäre er glücklich gewesen. Der junge Skywalker dagegen blickte nicht so erfreut, wie er erwartet hatte.

„Ich soll den Kanzler ausspionieren?"

„So will es das Schicksal, Anakin, leider, leider...", versuchte Mace ihn aufzumuntern.

„Das Schicksal."

„Jaaaa, du bist der Auserwählte, derjenige, der, nach meiner Interpretation, dem Kanzler die Macht entreißen soll."

„Ach so. Werde ich dann Kanzler anstelle des Kanzlers sein?"

„Nein! Das werde ich dann. Du bist nur derjenige, der den Auftrag ausführt, kapiert?"

„Sei auf der Hut!", beschwichtigte Yoda Mace, „kein Kanzler du sein wirst. Sondern ich."
Da zwischen den beiden ein Streit entbrannte, und die anderen Jedi ebenfalls Privatgespräche anfingen, schloss Anakin daraus, dass er entlassen war. Schweren Herzens machte er sich auf den Weg zu Kanzler Palpatine. Aus Alderaan würde heute wohl nichts mehr werden.

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„Es läuft ganz und gar nicht gut, überhaupt nicht!", beschwerte Ian sich bei Pablo. „Count Dooku wurde getötet! Er kann sich nicht mehr um die Auslöschung von Jihafus Familie kümmern, und überhaupt war er unser engster und mächtigster Verbündete! Wir müssen einen anderen Weg finden, Jihafu zum Eintritt zu bringen!"

„Habt Ihr ihn gefragt? Der einfachste Weg ist meist der Beste", brachte dieser vor, was ihm einen verständnislosen Blick von Ian einbrachte. Doch dann erhellte sich seine Miene.

„Warum eigentlich nicht. Du arbeitest doch im Tempel, dir läuft er eher über den Weg, also suche ihn auf und frage ihn, ob er es noch einmal versuchen will. Nein, warte, freunde dich erst mit ihm an und quetsche aus ihm heraus, wie jetzt seine Einstellung ist. Denkst du, du schaffst das?"

„Kein Problem! In so was bin ich klasse!"

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Als Anakin vor dem Büro des Kanzlers war, kam gerade Mando heraus.

„Was hast du denn hier zu suchen?", fragte Anakin verblüfft.

„Das geht dich überhaupt nichts an. Geh mir aus den Augen, du erinnerst mich bloß daran, dass meine Freundin wegen dir dran glauben musste!" Mando guckte so böse er konnte. Immer schön reizen und dick auftragen, wie sein Papi es ihm gesagt hatte.

Anakin atmete tief ein und unterdrückte seine aufkeimende Wut. Mit zitternder Stimme antwortete er: „Sie war nicht deine Freundin. Geht das nicht in dein kleines Hirn?"

„Ach, aber das sie wegen dir sterben musste, gibst du zu?"

„Jetzt halt mal den Rand!", schnauzte Anakin ihn an und schupste ihn. Mando taumelte etwas und fing sich wieder. Er konnte sein Grinsen nicht unterdrücken, das lief ja wie geschmiert.

„An deiner Reaktion sehe ich, dass ich wohl Recht habe", meinte Mando, und sein Grinsen wurde noch breiter, als er hinzufügte: „In allen Punkten." Dann ging er an Anakin vorbei, doch der packte ihn am Arm und schaute ihm in die Augen.

„Was soll das Spielchen? Habe ich dir irgendwas getan?"

Mando riss sich los. „Sorry, aber ich konnte dich schon damals nicht ertragen. Bevor du sie in den Tod gerissen hast, waren wir wirklich glücklich. Wäre es umgekehrt, würdest du nicht anders reagieren."

„Jetzt mal ehrlich, wir wissen beide, dass du Quatsch redest."

Mando blieb ernst. „Denkst du? Dann will ich dich mal in dem Glauben lassen. Aber sieh dich vor, Skywalker, ich kann dem Jedirat immer noch stecken, dass du was mit Sidja hattest." Dann machte er auf der Stelle kehrt und ging weg.

Anakin ärgerte sich über sich selbst, aber langsam fing er an, diesem Mando zu glauben. Warum sonst sollte er immer wieder darauf bestehen? Was, wenn Emily vielleicht sogar sein Kind war? Mitten auf dem Gang konnte Anakin ein paar Tränen nicht zurückhalten. Der Schmerz war einfach zu stark. Er wischte sich mit der Hand über die Augen und holte tief Luft. Er hoffte, einigermaßen gefasst auszusehen, als er anklopfte und eingelassen wurde.

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„Ihr Zofen habt ja wirklich einen leichten Job", behauptete Jihafu, als er auf dem Bett der Senatorin saß und Dormé, die daneben stand, beim Falten der frisch gewaschenen Kleider half.

„Leicht? Nur, weil du nicht in alle Aufgaben eingespannt wirst! Ich muss ihr schon morgens beim Einkleiden helfen, und die Frisur und das Make- up herrichten, das dauert Stunden! Dann das Frühstück servieren. Dann bei diversen, langweiligen Gesprächen oder Ratsitzungen assistieren, obwohl ich meistens nur im Hintergrund stehe. Die anderen Mahlzeiten kommen noch dazu, und wenn sie sich ausruht, bin ich für die anfallende Hausarbeit zuständig! Ein Glück, dass in den letzten Tagen dieser Putzjunge dazu gekommen ist!", meinte Dormé.

„Ich bitte dich! Was ist das alles schon gegen einen Tag eines Jedis, der kämpfen und beinahe stündlich sein Leben riskieren muss!"

„Na, deswegen bist du wohl keiner mehr?"

„Nein, deswegen nicht. Puh, das ist eine lange Geschichte."

„Wir haben doch Zeit", sagte Dormé und hing ein Kleid in den Schrank.

Jihafu fing an, von dem Orden zu erzählen, und wie sehr er sich zu der Möglichkeit, selbstständig zu sein, hingezogen fühlte.

„Aber jetzt bin ich auch selbstständig", schloss er, klang jedoch nicht überzeugt.

„Nur hast du niemanden, der die Aufträge zukommen lässt, und an den du dich im Notfall wenden kannst?", bemerkte Dormé spitzfindig.

„Ja. Das ist das Problem. Zofenarbeit! Nimm es nicht persönlich, aber das ist nichts für mich."

Dormé lachte. „Kann ich mir vorstellen. Du bist viel zu ungeschickt!" Sie nahm einen der von ihm gefalteten Röcke und wiederholte den Vorgang auf ihre Weise.

„So, sieht doch gleich viel ordentlicher aus."

Jihafu legte die Hände in den Schoss. „Bitte, dann mach doch gleich alles!", antwortete er ein wenig beleidigt. Doch Dormé lachte immer noch und puffte ihn in dem Arm. „So war das doch nicht gemeint!"

Jihafu ließ sich das nicht gefallen und boxte sie, was in eine Kabbelei ausartete. In ihrem Gelächter hörten sie Padmé nicht hereinkommen, die eine zeitlang das Schauspiel beobachtete, mit einem nicht erklärbaren Schmerz in ihrem Herzen. Dann trat sie näher heran, und Jihafu sprang auf, während Dormé ihren Blick zu Boden richtete.

„Padmé! Hab gar nicht gemerkt, wie du reingekommen bist", meinte Jihafu.

„Das war nicht zu überhören. Könntest du dich einen Augenblick losreißen und mitkommen?"

„Aber sicher doch." Schweigend folgte er Padmé aus dem Zimmer in den Hauptraum der Wohnung. Ein Mann mit schulterlangen, schwarzen Locken stand dort.

„Der junge Herr hier will den Temperaturregulator überprüfen, aber ich kenne mich dabei nicht aus...könntest du ihm helfen?" Sie schaute ihn bittend an, und Jihafu nickte. Warum verlangten immer alle Sachen von ihm, die er nicht gelernt hatte?

Er begleitete den Mann ins Bad und zeigte ihm den Schrank, der den Elektrokram beherbergte. Kurz musste Jihafu an die Elektrozentrale denken, und es kam ihm vor, als wäre das ewig her. Doch schnell wurde er wieder in die Realität zurückgerissen.

„Können Sie das mal kurz halten?", fragte der Mann ihn. Jihafu nahm einen Deckel von irgendwas entgegen und wartete, bis der Mann mit seinen Untersuchungen fertig war. „Ich bin übrigens Pablo", stellte dieser sich vor, während sein Kopf im Schrank verschwunden war, „Pablo Saphir."

„Jihafu. Auch Saphir. Sind wir verwandt?", fragte Jihafu misstrauisch. Pablo zog den Kopf zurück und blickte Jihafu prüfend an.

„Jihafu? Du bist Jihafu? Auf den Bildern sahst du aber anders aus."

„Was? Bilder? Ich verstehe nicht." Jetzt war Jihafu erst recht misstrauisch und verwirrt.

„Ach, dein Vater hat mir Bilder von dir gezeigt, er war so stolz auf dich! Es tut mir leid um ihn."

„Braucht es nicht, er hat uns verraten. Erst am Schluss hat er eingesehen, wer seine Familie war, aber da war es zu spät..."

„Was redest du da! Er ist gestorben, weil er dich retten wollte!"

„Wie?"

„Hat die niemand erzählt, wie er gestorben ist? Ich glaub es nicht! Bei uns im Orden geht das rum, er wird schon als Held verehrt!"

„Im Orden? Aber... Wie ist er denn gestorben? Dooku hat ihn erschossen, so habe ich es gehört."

„Sicher hat er das, aber nur, weil Juan sich auf ihn gestürzt hat, als er dich erschießen wollte."

Jihafus Mund klappte auf. Warum hatte ihm das niemand gesagt? Als er nicht antwortete, wandte Pablo sich wieder seiner Arbeit zu. Schnell war er fertig und bereitete sich darauf vor, zu gehen. Er reichte Jihafu eine Hand.

„Schade, dass aus deinem Eintritt nichts geworden ist. Aber wie sieht es aus, hast du vielleicht Lust und ein kleines Schwätzchen? Heute Abend in der Mokka Bar?"

Sprachlos nickte Jihafu und dann war Pablo auch schon wieder verschwunden.

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Anakin trat aus dem Büro des Kanzlers heraus. Er hatte kaum zugehört, was dieser geredet hatte. Was er nicht wusste, war, dass Palpatine nur zu gut bemerkt hatte, wie ihm anderes im Kopf herumspukte. Doch Anakin war blind gewesen, zu unkonzentriert, zu sehr in seinen Gefühlen verloren. Noch nicht einmal das war ihm bewusst, er ließ sich gehen, passte nicht mehr auf, was er dachte. Abwechselnd stiegen Zorn und Eifersucht wegen Mando und Verlustängste gegenüber Sidja und Emily in ihm hoch. Er musste einfach wissen, was Sache war, er würde jetzt nach Alderaan aufbrechen, auch wenn das hieße, dort mitten in der Nacht anzukommen. Er hielt es keine Sekunde länger in diesem Nichtwissen aus. Nichts wünschte er sich sehnlicher, als endlich zu Sidja zu kommen, dann könnte sie ihm erzählen, dass er sich keine Sorgen machen brauchte.

Aber andererseits machte er sich Sorgen, die er nicht einfach so abstellen konnte. Sie hatte ihn mit Mando betrogen, diesem Drecksack, während sie ihre Beziehung hatten verheimlichen müssen, hatte sie die Chance genutzt, mit ihm auszugehen! Eine wahnsinnig große Enttäuschung und ein Schmerz machten sich in ihm breit, den er einfach nicht unterdrücken konnte. Auch wenn er versuchte, an etwas anderes zu denken, war er da, als Druck in seiner Brust.

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Immer noch sprachlos ging Jihafu ins Wohnzimmer zurück, wo Padmé auf ihn wartete. Natürlich würde sie das nicht zugeben und tat, als lese sie einen wichtigen Brief. Doch bevor Jihafu wieder ins Schlafzimmer verschwinden konnte, hielt sie ihn auf.

„War alles in Ordnung?"

„Ja. Außer... Ach, interessiert dich bestimmt nicht."

Padmé blickte ihn streng an. „Wann waren mir deine Gedanken jemals gleichgültig?"

Jihafu runzelte die Stirn, in Anbetracht dessen, dass er Padmé erst seit heute morgen kannte. „Na ja...", meinte er unbeholfen.

„Da siehst du es. Setz dich neben mich und erzähle mir, was du auf dem Herzen hast!"

Jihafu warf einen letzten, unbedachten Blick ins Schlafzimmer. Dormé war eine bessere Gesellschaft als Padmé, fand er, aber sie war die Senatorin. Also gehorchte er ihr, er erzählte ihr alles, was Pablo ihm gesagt hat.

„Und? Gehst du?", wollte diese wissen. Jihafu zuckte mit den Schultern. „Irgendwie habe ich keine Lust mehr, mich mit dem Orden abzugeben. Ich komme auch ganz gut alleine zurecht. Aber ich habe ja jetzt zugesagt..."

„Du kannst ja sagen, du hast nur wenig Zeit, weil die Senatorin dich noch erwartet."

„Ach, Lügen hilft auch nicht weiter..."

„Und was, wenn das keine Lüge ist?" Herausfordernd blickte sie ihn an. Jihafu sah ihr erstaunt in die Augen. Warum war sie so versessen darauf, ihm zu helfen?

„Ich erwarte dich wirklich um Punkt elf Uhr in diesen Gemächern!", sagte sie, nicht ganz ohne Hintergedanken.

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Als Obi- Wan endlich den Bauernhof erreichte, war die Sonne schon untergegangen. Er hoffte, die Bauern würden ihm trotzdem öffnen. Und seine Hoffnung wurde nicht enttäuscht, da auf Alderaan Frieden herrschte. Lange Zeit saß er dann mit allen in der Wohnstube, bis das Bauernpaar ihnen eine gute Nacht wünschte und sich Sidja einige Zeit später ebenfalls verabschiedete.

„Was hast du eigentlich vor, Marga, werdet ihr für immer hier bleiben?", sprach Obi- Wan seine Geliebte an.

„Aber nein! Wir haben noch nicht darüber gesprochen, also weiß ich nicht, was Sidja vorhat, aber ich werde auf jeden Fall in meine Hütte auf Tatooine zurückkehren. Ich habe dort gute Freunde gefunden, und ich hoffe, Sidja begleitet mich. Was ist mit dir?"

„Ich werde, so bald ich kann, zu dir kommen. Aber im Moment habe ich das Gefühl, noch gebraucht zu werden. Als ob ich noch etwas zu erledigen habe, vor dem Ende, wenn du verstehst."

„Sicher verstehe ich das", meinte Marga, „Hauptsache, dieses Ende kommt schon bald."

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Sidja war oben in ihrem Zimmer. Gerade hatte sie Emily in die Wiege gelegt, und jetzt hatte sie sich auf ihrem Bett ausgestreckt. Es kam ihr unglaublich vor, dass es erst diesen Morgen gewesen war, als sie beim Aufwachen Anakins Gesicht erblickt hatte. Sie war so überwältigt gewesen vor Freude, dass sie sich gedankenlos auf die Hochzeit eingelassen hatte. Aber als Anakin weg war und Mirko seine Vermutung, es könnte Anakins Untergang sein, wenn er sich daran gewöhnt, übermäßige Gefühle zuzulassen, geäußert hatte, fing sie an, die ganze Sache zu überdenken. Noch dazu kam, dass sogar Jihafu Anakin ihren Verbleib verschwiegen hatte. Jihafu, von dem sie wusste, er würde ihr nie grundlos wehtun. Er musste der gleichen Meinung sein wie Mirko, und wenn selbst Jihafu das dachte...

War es vielleicht doch ein Fehler gewesen? Sidja wollte ganz bestimmt nicht Anakins Untergang sein. Auch wenn das bedeuten würde, Emily alleine groß zu ziehen, und ihn nie wiedersehen zu können. Bei dem Gedanken kamen ihr die Tränen und sie weinte sich in den Schlaf.

Mitten in der Nacht rüttelte eine Hand sie wach und verschlafen setzte sie sich auf, rieb sich die Augen. Dann erkannte sie Anakin, der sie ernst anblickte und fiel ihm in die Arme, wieder in Tränen ausbrechend. Überrascht hielt er sie eine zeitlang, wollte sie trösten. „Ich muss mit dir reden", schluchzte sie. Anakin runzelte die Stirn.

„Also stimmt alles?", fragte er.

„Was? Ich glaube, du machst einen großen Fehler, wenn du bei mir bleibst..." Tränen flossen ihr über das Gesicht, auf ihre Hände. Zärtlich wischte Anakin sie aus dem Gesicht, aber er blickte sehr betrübt, verletzt, enttäuscht.

„Ja, aber, warum Sidja?" Er konnte nicht glauben, was er hörte, anstelle von tröstenden Worten gab sie alles zu. Anscheinend hatte sie ein äußerst schlechtes Gewissen, so wie sie schluchzte. Vielleicht liebte sie ja Mando...

„Und... was ist mit Emily?", brachte er stotternd über die Lippen.

Sidja schüttelte den Kopf. „Ich kümmere mich schon um sie. Sie wird es gut haben."

„Du glaubst ernsthaft, dass ich dich verlasse? Wegen so einer Kleinigkeit? Oder gibt es da noch etwas, was du mir sagen möchtest?"

„Kleinigkeit! Ganz und gar nicht Anakin, was könnte denn wichtiger sein..."

„Als was Sidja? Ich muss nur wissen, wen liebst du, Mando oder mich?" Er blickte ihr in die Augen. Sag jetzt bloß nichts falsches, ich bitte dich...

„Wie?" Sidja konnte es nicht fassen, wie konnte er etwas so Lächerliches glauben?

„Das wäre der einzig Grund, warum ich dich alleine lassen würde, Sidja. Alles was zählt, ist Liebe!"

Sidja schluckte. Beinahe wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihm zugestimmt, ihn darum angefleht, für immer bei ihr zu bleiben. Doch das kam ihr egoistisch vor, in Anbetracht dessen, wie es um Anakins Zukunft stand.

„Ja." Sidja mied seinen Blick. „Ich...ich liebe Mando."

Die Worte erreichten Anakins Ohr und hinterließen auf ihrem Weg zu seinem Gehirn eine schmerzhafte Spur, die sich in seinem ganzen Körper auszubreiten begann. Seine Hände zitterten unmerklich, als er Sidja losließ.

„Das kannst du nicht ernst meinen!", bat er mit belegter Stimmte. Sidja hielt den Blick stur auf den Boden gerichtet.

„Verdammt, warum hast du mich dann geheiratet?" Er hatte nicht die Kraft wütend zu klingen, nur maßlos enttäuscht. Sidja fing wieder an zu weinen, sie hasste sich selber für das, was sie tat.

„Glückwunsch. Du hattest mich wirklich überzeugt, ich dachte, du liebst mich, so wie ich dich", meinte Anakin nun, als er aufstand und zur Tür ging. In der Tür stehend sagte er noch: „Tue mir einen Gefallen und zieh Emily, von wem immer sie auch ist, nicht auch zu so einer intriganten Lügnerin auf." Damit war er weg, und Sidja schmiss sich in ihre Kissen. In dieser Nacht fand sie keinen Schlaf mehr und wimmerte noch lange nachdem ihr alle Tränen versiegt waren.

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Jihafu trat in die Mokka Bar ein und blickte sich um. Tatsächlich, dort saß schon Pablo und winkte ihm zu. Mit einem leisen Seufzer bahnte er sich seinen Weg zu ihm. Niemand achtete auf ihn, alle führten ihre Gespräche fort. Am Tisch nahm er gegenüber von Pablo Platz.

„Hey, da bist du ja!"

„Bin ich wohl. Wie geht's denn so?", fing Jihafu belanglos an. Jetzt, wo er hier war, kam ihm alles immer verdächtiger vor.

„Gut, kann nicht klagen. Bin vollends zufrieden", grinste Pablo ihn an. Jihafu wusste, dass von ihm nun die Frage nach dem Warum erwartet wurde, aber er sprang nicht darauf an. Stattdessen nickte er und wechselte das Thema. Doch Pablo machte immer wieder Andeutungen, wie toll doch der Orden war, wie ihn alle vermissen würden und dass es einfach das Beste war, was ihm jemals zugestoßen ist. Jihafu ertappte sich dabei, wie seine Gedanken auf Wanderschaft gingen, er Pablo nicht zuhörte.

„Ist irgendwas?", fragte dieser, der Jihafus abschweifenden Blick bemerkt hatte.

„Was? Ach, ja, mir ist eingefallen, dass ich noch zur Senatorin muss." Jihafu glaubte, Pablo musste aus seinen Worten alleine erkennen, dass es sich keineswegs um ein von der Senatorin erzwungenes Treffen handelte. Doch dem war nicht so.

„Was denn, um diese Uhrzeit noch?", antwortete er stattdessen betroffen. Jihafu nickte nur.

„Hm, hm. Ich mach mich dann am besten gleich auf den Weg...", nutzte Jihafu seine Chance, obwohl es noch lange nicht elf war. Er verließ Pablo ohne ein weiteres Wort, und als er aus dem Café raus war, grinste er. Ihm war vollkommen bewusst, dass Pablo nun seinen Drink mitbezahlen musste, aber das interessierte ihn herzlich wenig.

Er ging zu Padmé und berichtete ihr von dem Ausgang des Gespräches, doch danach verabschiedete er sich schnell. Er bemerkte dabei Padmés Enttäuschung nicht.

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Als Anakin seinen ersten Schock überwunden hatte und er im Raumschiff Zeit zum nachdenken fand, kam ihm alles so unwahrscheinlich vor. Warum sollte Sidja ihm etwas vorgespielt haben, was brachte ihr das? Aber genauso wenig brachte es ihr etwas, wenn sie über Mando log. Vielleicht hatte sie es einfach nur zu spät gemerkt. Aber das war auch unlogisch, warum sollte sie es gerade jetzt gemerkt haben? Verzweifelt schlug Anakin auf das Armaturenbrett und fluchte, bevor er letztendlich in Tränen ausbrach. Er war sich so sicher gewesen, so kann doch niemand schauspielern! Und ihre Augen hatten immer nur eins gesagt: Ich liebe dich!

Der Scherz saß tief, Anakin hatte die leichte Vermutung, dass er ihn nie wieder loswerden würde. Da fand er sie endlich wieder, nach so langer Zeit... Moment mal, war das der Grund, warum Jihafu ihm verschwiegen hatte, dass sie noch lebte? Er hätte es wissen müssen, Jihafu hatte immer seine Gründe. Und Anakin hatte ihn ignoriert, gedacht, er wollte ihm sein Glück zerstören. Dabei hatte er es nur bewahren wollen. Immer noch blind vor Tränen nahm Anakin sich vor, sich bei Jihafu zu entschuldigen.

Es war vormittags, als er auf Coruscant ankam. Eine zeitlang blieb er hinter dem Steuer sitzend, um sich zu sammeln, dann machte er sich auf den Weg zum Kanzler, der Einzige, der von der ganzen Sache nichts wusste und trotzdem sein Freund war. Sicher, Yoda und Mace wussten auch nichts davon, aber gegenüber ihnen war Anakin misstrauisch. Sie hatten ihn nicht zu einem Meister ernannt, obwohl er das sicher verdient hatte. Und Mace wollte ihn doch nur benutzen, um sich selber einen Vorteil zu verschaffen.

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Kanzler Palpatine saß gelangweilt in seinem Sessel und spielte mit einem Bleistift. Manchmal ödete das Kanzler- Dasein ihn schon an. Oh, er wollte jetzt gleich Imperator sein! Ein paar Planeten in die Luft jagen, das wärs doch! Plötzlich teilte seine Sekretärin ihm mit, dass Skywalker ihn zu sprechen wünschte.

„Sehr schön, lassen Sie ihn nur herein", antwortete er mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Schon stürmte ein aufgewühlter Anakin auf ihn zu und verschränkte die Arme, als er zum Stehen kam.

„Mein Junge! Was kann ich für dich tun? Du scheinst etwas unerfreuliches erlebt zu haben?", zeigte Palpatine sich verständnisvoll und wartete darauf, dass Anakin sich ihm anvertraute. Dieser nickte jedoch nur. „Es ist...ich kann nicht darüber reden. Ich muss mich ablenken. Gibt es keine Feinde zu bekämpfen, im Moment?"

Palpatine schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, die Zeit ist noch nicht reif...aber ich werde auf dich zurückkommen." Das verläuft ja ausgezeichnet. Der junge Jedi ist zornig und verletzt, in diesem Zustand ist er wie Wachs in meinen Händen.

„Wenn du heute Abend wieder kommst, ich habe etwas mit dir zu besprechen. Aber ich muss erst noch genaueres planen. Gibt es noch jemanden, dem du vertraust, den du mitbringen kannst?" Damit ich auch ihn ausschalten kann?

Anakin zögerte, anscheinend war er sich nicht sicher.

„Na ja, falls es sich ergeben sollte, kannst du ihn natürlich mitbringen. Und nun, entferne dich."

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Nachdem er bei Palpatine gewesen war, wollte Anakin erst mal wissen, wo Jihafu sich befand und verschob die Gedanken, was für einen Auftrag der Kanzler für ihn und einen ihm Vertrauten haben könnte. Er hoffte, dass Jihafu nicht den Planeten verlassen hatte. Wer konnte ihm da am besten helfen? Richtig, Mace war noch da gewesen, als er Jihafu das letzte Mal gesehen hatte, er wüsste vielleicht Bescheid. In solchen Sachen konnte er ihn ja ruhig zu Rate ziehen.

Bei den Jedi- Sälen angekommen, wurde er sofort freudig begrüßt.

„Hey Anakin!" Mace schlug im auf den Rücken. „Alles klar? Was sagt der Kanzler so?"

„Der Kanzler...?" Anakin hatte seinen Spionage- Auftrag ganz verdrängt. „Ach so, er erzählte mir etwas von seinem Ärger mit den Separatisten und so. Ich habe ihn in der Angelegenheit voll unterstützt." Er nahm einen großen Schluck Wasser, wann hatte er das letzte Mal getrunken?

Yoda nickte. „Bald er mehr dir offenbaren wird."

„Und was treibt Obi- Wan so?", wollte Mace wissen. Anakin verschluckte sich prompt und musste husten. Zum Glück fuhr Mace das nicht auf seine Frage zurück, konnte er ja nicht wissen, dass er damit ins Schwarze getroffen hatte, und klopfte ihm behilflich auf den Rücken. Anakin unterdrückte ein Grinsen und meinte:

„Er ist sehr beschäftigt auf Tatooine." Alderaan konnte nicht herhalten, es gab keinen Grund für Obi- Wan dort zu sein. Eine Notlüge war schon angebracht.

„Ja, ja, unser guter, alter Obi- Wan. Immer bei der Arbeit, immer so aufopfernd."

Ja. Fast. Anakin entschlüpfte nun doch ein Lächeln, bevor er schnell das Thema wechselte.

„Wo ist Jihafu?"

„Ach, der gute Junge ist jetzt eine ´Zofe der Senatorin."

Hätte Anakin immer noch getrunken, hätte er sich direkt wieder verschluckt.

„Jihafu? Eine Zofe?" Das konnte er sich überhaupt nicht vorstellen.

„Ja, ich weiß auch nicht, warum er diesen Job bevorzugt. Hm." Für Mace war das Gespräch wohl beendet und er wandte sich wieder anderen Dingen zu. Anakin runzelte die Stirn, er wusste es nur zu genau.

Also gut, auf zu Padmé, dachte er sich und strebte die Gemächer der Senatorin an. Den Weg kannte er gut, er würde ihn sogar im Schlaf finden.

Er legte seinen Daumen auf das Tastfeld und sofort öffneten die Türen sich. Er erhielt also immer noch Eintritt, nicht, dass er das nach ihrer letzten Begegnung noch angezweifelt hatte, wo er von ihr so herzlich begrüßt worden war, obwohl sie seit seinem Abgang nur noch ein paar Mal geredet hatten.

Padmé war nicht zu sehen, dafür saß ein Löcher- in- die- Luft- starrender Jihafu auf der Couch. Als Anakin zu ihm trat, wendete er den Kopf und blickte dann überrascht. Wie sollte er jetzt reagieren? Doch Anakin kam ihm zu vor und setzte sich einfach neben ihn. „Jihafu..."

„Nein, Anakin, bevor du etwas sagst, musst du wissen, dass mir alles so wahnsinnig leid tut! Ich dachte, ich tue dir etwas Gutes! Aber dem war nicht so, ich weiß."

„Nein, Jihafu, du hattest Recht. Das sehe ich jetzt auch ein."

Anakin holte tief Luft. Nur selten kam es vor, dass er kleinlaut beigab. „Ich wusste einfach nicht, was dich bewegt, aber jetzt habe ich gemerkt, dass du mich verschonen wolltest. Und daraus erkenne ich, dass Sidja dir schon alles anvertraut hat. Ich frage mich nur, warum sie mich noch geheiratet hat? Was sollte das ganze Theater? Oder war es wegen Emily?" Er starrte jetzt auch in die Luft und seine Augen füllten sich mit Tränen, als ihm der offensichtlichste aller Gründe auf einmal erkenntlich wurde.

„Wegen Emily...also bin ich auf jeden Fall der Vater?" Er schniefte, blickte Jihafu an, welcher den Blick verständnislos erwiderte.

„Tut mir leid, ich wollte mich nur bei dir entschuldigen, und dir nicht die Ohren zujammern. Aber weißt du, ich habe nicht gespielt, ich liebe Sidja, und bei dem kleinsten Funken Hoffnung..." Er ballte die Faust, doch dann erschlaffte sie wieder, wie bei jemandem, der alles aufgegeben hatte.

„Ja, Jihafu, ich würde um sie kämpfen. Denkst du, das sollte ich? Ach, was rede ich da. Es tut mir auf jeden Fall leid, du hast mich immer unterstützt, auf dich hätte ich mehr Rücksicht nehmen sollen..."

Tröstend nahm Jihafu Anakin in die Arme, denn dieser brach nun endgültig in Tränen aus. Ein paar Minuten saßen sie schweigend da, und Anakin weinte den ganzen Schmerz und die Enttäuschung des letzten Tages hinaus. Dann aber ergriff Jihafu das Wort.

„Ich weiß es sehr zu schätzen, Anakin, dass du dich entschuldigst. Ich hätte es nicht länger ausgehalten, wenn du mich weiter ignoriert hättest. Aber mal ganz ehrlich..."

Er atmete ein und guckte Anakin an, dessen Augen ganz rot waren. „Ich versteh im Moment nicht, was du da faselst."

Anakin schickte ihm einen bohrenden Blick. „Willst du etwa, dass ich alles noch einmal auslege, und mich damit quälen? Als Strafe wofür?"

Jihafu schüttelte den Kopf und Anakin fiel ein, dass dieser noch nichts von letzter Nacht wusste. Woher auch. Bevor er also zu einer Antwort ansetzen konnte, meinte Anakin:

„Alles ist raus, du brauchst nichts mehr vor mir verheimlichen."

„Das ist ja schön und gut...aber was verdammt noch mal ist raus? Und wie kommst du auf die bescheuerte Idee, es gäbe auch nur eine 0,0001 prozentige Chance, es könnte jemand anderes Emilys Vater sein? Wieso glaubst du, um Sidja kämpfen zu müssen, ihr habt gestern geheiratet. Meine Glückwünsche übrigens."

Anakin schnaubte auf. „Ja, vielen Dank auch", meinte er ironisch. „Kannst mir bald zur Scheidung gratulieren. Oder zur Annullierung, nach so kurzer Zeit."
Jihafus Augen weiteten sich. „Du willst mir doch nicht etwa weismachen... Sidja und du... habt ihr euch gestritten? Aber in jeder guten Ehe gibt es Streit, da gibt man doch nicht so schnell auf!"

„Pah, ich wünschte, es wäre so! Gestritten! Was soll das überhaupt, warum spielst du den Unwissenden? Du hast es letztens selber noch zugegeben, wie konnte ich nur so blöd sein..."

„Anakin! Ist dein Verstand auf Alderaan geblieben, oder was? Ich weiß echt nicht, wovon du redest, also klär mich auf, wenn du nicht bis Morgen hier sitzen willst." Neugierig lehnte er sich zurück, betrachtete Anakin. Dieser schien sich in etwas verrannt zu haben, und je eher rauskam, worin, desto besser.

Anakin seufzte. „Sidja liebt Mando und hat mich wegen ihm verlassen. Klingelt da etwas bei dir?"

Jihafu sah Anakin zweifelhaft an, doch dann meinte er zu verstehen. Er brach in Lachen aus, worauf Anakin beleidigt einen Schmollmund zu.

„Du... du verarschst mich, du willst dich rächen! Jetzt verstehe ich! Mensch, du hast mir echt einen Schrecken eingejagt!"

Anakin verschränkte die Arme und schaute Jihafu an, als hätte der nicht mehr alle Tassen im Schrank. Nun ja, so, wie er sich benahm, hatte er die auch nicht mehr. Langsam beruhigte er sich und sah in Anakins ernstes Gesicht.

„Das meinst du doch nicht ernst, oder? Hast du vielleicht schlecht geträumt? Sehr intensiv vor allem?"

„Jihafu! Ich habe heute noch nicht einmal geschlafen! Also wie sollte ich..."

„Ah, dann ist ja alles klar! Leg dich hin und nimm ne Mütze voll Schlaf! Danach können wir reden! In ein paar Stunden komme ich, mache dir Essen und so..."

Er half ihm hoch und begleitete ihn zur Tür. Anakin wollte erst protestieren, doch dann merkte er, dass er ziemlich müde war. Dies alles hatte ihn doch sehr geschlaucht. Also folgte er Jihafus Anweisungen und begab sich in sein Apartment, in sein Bett. Sofort fiel er in einen tiefen Schlaf.