Silver Snake: Danke! Natürlich, dein Lieblingsjedi spielt doch eine Hauptrolle in der Geschichte... Naja, ob Anakin das denkst oder nicht, ist, gebe ich zu, nicht ganz so wichtig. Der hat eh anderes im Kopf. Und die Zwillinge müssen ja aus einem Grund gezeugt werden, ne? Wirst schon sehen! Und zwar schon bald! Ich wage zu behaupten, sogar noch heute.

Tenuous: Danke dass du meiner Geschichte treu bleibst! Schön auch, dass es für dich nachvollziehbar war, ich dachte schon, jetzt würdest du mich für verrückt erklären, denn was ich da mit meinen Figuren anstelle... Hm, ich habe für Padme eigentlich nicht so eine glückliche Rolle vorgesehen... hm, aber sie wird Mutter, das ist doch was!

Wünsche euch beiden viel Spaß beim nächsten Chap:

Der letzte Saphir

Unvorhersehbare Ereignisse

Sidja war den nächsten Tag über sehr verstört, und weder Obi- Wan noch Marga konnten den Grund erkennen.

„Gerade gestern warst du doch noch so glücklich, und da hast du auch allen Grund zu!", fühlte ihre Mutter ihr auf den Zahn. Später meinte Obi- Wan, dass sie sich wohl nach ihrem Ehemann sehne.

„Was soll ich denn jetzt tun, ich wollte morgen aufbrechen, aber in diesem Zustand kann ich sie nicht zurücklassen..." Marga war ratlos.

„Du kannst warten, bis Anakin wiederkommt. Wundert mich eh, dass er noch nicht hier ist. Wie auch immer, sie wird sich an zeitweise Trennungen gewöhnen müssen...", wollte Obi- Wan sie ermutigen und nahm Marga zärtlich in die Arme, küsste sie auf die Stirn. Sie saßen wieder im Wohnzimmer von Mirko und Kinkunda, besprachen die Situation und genossen einfach ihr Zusammensein.

„Ja, aber gerade jetzt, wo alles noch so frisch ist... Ich denke, ich bleibe noch ein paar Tage. Wie sieht es bei dir aus?"

„Ich sollte mich mal wieder auf Coruscant blicken lassen. Am besten, ich komme zu dir, wenn du auf Tatooine bist. Okay, Mäuschen?" Er nahm ihr Kinn in die Hand und drehte das besorgte Gesicht zu sich.

„Was immer du willst", hauchte sie noch willig, bevor die beiden in einen langen Kuss versanken.

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Sidja verkroch sich die meiste Zeit in ihr Zimmer, kümmerte sich um Emily und weinte die restliche Zeit. Was hatte sie getan! Sie hatte Anakin doch verletzt, das war genauso schlecht für ihn, das waren auch Gefühle, die er zulassen würde. Doch danach, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf, wenn es abklingt, kann er sich wieder auf seine Berufung konzentrieren. So hin und her gerissen verbrachte sie ihren Tag, sich immer wieder Mirko, Jihafu und auch Obi- Wan in den Kopf rufend, wobei letzterer nicht mehr ganz so viel half, war er doch ein lebendes Beispiel für einen gefühlsmäßigen Jedi.

Außerdem würde er dich nicht mehr zurücknehmen, kam es jedes Mal, wenn ihre Liebe drohte, die Oberhand zu übernehmen, du hast ihn gedemütigt. Ihn verstoßen... Ihm die Möglichkeit geraubt, sein Kind aufwachsen zu sehen...

Sidja hielt es nicht aus, dieses Stimmengewirr in ihrem Kopf war einfach kraftraubend. Und immer wieder verlangte Emily Aufmerksamkeit, meistens gerade dann, wenn Sidja es geschafft hatte, einzudösen. Aber sie wollte auch nicht Marga mit dem Säugling belasten, sollte wenigstens sie die Zeit mit ihrem Geliebten ausnutzen können.

Gegen Mittag klopfte es an die Tür, Sidja hatte kaum noch die Kraft „Herein" zu sagen. Sie lag auf ihrem Bett und starrte die Holzdecke an.

„Schätzchen, wie geht es dir? Ich bringe dir Tee von Kinkunda, entspann dich. Du siehst aus, als hättest du nicht viel geschlafen." Marga kam zu ihr, stellte eine Tasse auf das Nachttischchen und strich ihr behutsam über das Gesicht. Sidja dreht sich zu ihr. „Kann schon sein, Mama, es ist ja auch zu schrecklich. Und ich bin selber daran Schuld, doch was hätte ich denn tun sollen..."

„Sch... Ich werde Emily mit nach unten nehmen, damit du ein paar Stunden schlafen kannst." Marga deckte Sidja zu, so wie in alten Zeiten. In alten, geruhsamen und sorglosen Zeiten, in denen ihr Baby noch nicht selber ein Baby hatte. Dann holte sie die schlafende Emily und ging aus dem Zimmer, die Tür fiel leise hinter ihr ins Schloss.

Sidja warf sich noch eine zeitlang hin und her, bevor sie endlich einschlief.

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Auf einem weit entfernten Planeten schlief Anakin zur selben Zeit. Träume plagten ihn, längst vergessene Fantasien drangen an die Oberfläche, doch wenn er aufwachen würde, könnte er sich an nichts mehr erinnern.

Nach zwei Stunden kam Jihafu, Padmé hatte Verständnis für seine Situation gezeigt, aber nicht erwähnt, ob sie Anakin vielleicht selber sprechen wollte. Das irritierte Jihafu ein bißchen, wo sie ihn doch letztens noch mit Umarmung empfangen hatte.

Aber er hatte andere Sorgen. Während er für Anakin und sich kochte, überlegte er, wie Anakin auf solche verrückten Ideen kommen könnte. Anscheinend hatte er es ernst gemeint. Waren es vielleicht doch nur Wahnvorstellungen? Wenn er nur mit Sidja sprechen konnte!

Er ging ins Wohnzimmer und warf seinen Holoprojektor an, kontaktierte Obi- Wan.

„Hallo Jihafu! Wie geht es Anakin? Ich habe gehört, dass er heute Nacht hier war, aber noch vor Morgengrauen wieder verschwunden ist. Und Sidja ist zu gar nichts zu gebrauchen. Haben sie sich gestritten?", kam dieser sofort auf das Thema zu sprechen, worüber er sich Sorgen machte.

„Ich befürchte es, ja. Um das zu klären, brauche ich Sidja, kann ich mit ihr sprechen?"

„Sie schläft gerade."

„Aber es ist wichtig! Bitte, weckt sie! Schiebt es einfach auf den nervigen kleinen Bruder!"

„Ja, schon gut." Jihafu sah, wie Obi- Wan sich in Bewegung setzte, anscheinend eine Treppe raufging, eine Tür öffnete, und dann kam Sidja, in einem Bett liegend, ins Bild. Obi- Wan rüttelte sanft an ihrer Schulter und sagte leise etwas zu ihr, was Jihafu nicht verstand. Dann verschwand er aus dem Projektionsfeld und nur noch Sidja war da.

„Jihafu? Du hast unmögliche Zeiten...", sagte sie verschlafen und mit einem Ton in der Stimme, der Jihafu aufs Äußerste beunruhigte. Er wünschte sich, persönlich bei ihr zu sein.

„Sidja, bitte sag mir, dass es nicht wahr ist!", flehte er sie an. Sie ließ einen Seufzer erklingen.

„Du weißt auch immer alles, stimmts?" Ihre Stimme zitterte, Jihafu wüsste, sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen und er hatte auch keine Zweifel daran, dass sie die ganze Nacht geweint hatte.

„Sidja! Warum hast du das getan? Ich weiß, dass du Mando nicht liebst, also, warum? Seit wann bist du masochistisch veranlagt? Und denkst du dabei nicht an Anakin? Nein, ich kann immer noch nicht glauben... Erzähl mir mal bitte mit eigenen Worten, was vorgefallen ist", forderte er sie auf. Vielleicht handelte es sich um ein dummes Missverständnis, hoffte er. Unterbewusst fühlte er jedoch, dass es nicht so war.

„Mann, Jihafu, was regst du dich so auf, wenn es nach dir gegangen wäre, hätte Anakin doch gar nicht erfahren, dass ich noch lebe. Und ich habe eingesehen, dass du Recht hattest. Er ist ein Jedi, ihm ist Besseres, Höheres bestimmt. Er sollte sich an die Regeln halten, sonst wäre es sein Untergang."

Jihafu stöhnte auf. Das war doch wieder typisch Sidja, er machte einen dummen Fehler und sie stürzte sich darauf und gab ihm auch noch Recht.

„Nein, Sidja, jetzt nehme doch Vernunft an! Ich wusste nicht, was ich tat! Du hast ihn also angelogen, gesagt, dass du Mando liebst. Und er hat dir geglaubt? Komisch, normalerweise ist er doch nicht so einfältig. Okay, und weiter?"

Sidja schluchzte mittlerweile und Jihafu bereute es, dieses Gespräch per Projektor führen zu müssen. Er wollte sie am liebsten tröstend in den Arm nehmen.

„Nichts weiter. Dann ist er gegangen. Für immer."

„Einfach so?" Jihafu kam das sehr verdächtig vor.

„Ja, was hätte er denn tun sollen?"

„Es als einen schlechten Scherz auffassen, was es jawohl auch war. Mann, Sidja, als würde es ihm jetzt besser gehen! Als würde er sich in diesem Zustand an die Regeln halten können, keine Gefühle zu empfinden, keine Anhaftung. Jetzt sind seine Gedanken doch erst Recht bei dir und ich wette auch bei Mando, Rachegefühle und Zorn wurden geweckt! Dabei hätte er einfach nur glücklich sein können und immer noch der Republik dienen, so wie Obi- Wan, warum hast du das nicht erkannt?"

„Ich weiß es doch nicht...Jihafu...was soll ich tun? Jetzt ist doch sowieso alles zu spät. Ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen..."

„Boah, Sidja, das war wirklich das Dümmste, was du jemals verzapft hast, tut mir leid. Ich gucke, ob ich ihn dazu bringen kann, noch mal zu dir zu kommen. Entschuldigen musst du dich selber. Und ob er die Entschuldigung dann annimmt, weiß ich nicht..."

Er beendete die Verbindung und blieb einen Moment auf der Couch sitzen, unfassbar war das, was er eben erfahren hatte. Er war wütend auf Sidja, dass sie alles kaputt machte. Er wusste, es würde noch böse enden, wahrscheinlich hatte er Anakin deshalb Sidjas Weiterleben verschwiegen. Er seufzte. Plötzlich roch er etwas Verkohltes. „Oh nein, nicht doch...", murmelte er, als er in die Küche stürmte.

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Ein paar Stunden später saß er mit einem immer noch erschöpft aussehendem Anakin im Restaurant und schaufelte sich genauso lustlos wie dieser Suppe in den Mund. Bis jetzt hatten sie noch nicht viel gesprochen.

Jihafu legte seinen Löffel beiseite und blickte Anakin an. Er machte den Mund auf, doch Anakin kam ihm zuvor.

„Kommst du gleich mit zum Kanzler?" Jihafu blieb der Mund offen stehen. Das war ganz und gar das falsche Thema. „Was sollte ich da?"

„Ach, er wollte, dass ich eine Person mitbringe, der ich vertraue..." Anakin guckte ihn bittend an. Jihafu fühlte sich geehrt, trotz allem vertraute Anakin ihm noch! Er lächelte. „Klar komm ich mit. Aber jetzt mal was anderes... Du glaubst doch nicht diesen Quatsch, den Sidja verzapft hat?" Neugierig erwartete er Anakins Reaktion. Dieser zuckte die Schultern, wandte den Blick nicht von seinem Teller.

„Ich sehe jetzt ein, Jihafu, dass sie mich nur wegen Emily geheiratet hat. Ich bin zutiefst betrübt, dass sie mir nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt hat, sie hat mich die ganze Zeit belogen, war das denn nötig? Und wenn sie einen anderen liebt, warum hat sie dann noch mit mir geschlafen? Sie hätte dann auch nicht die Konsequenzen tragen müssen..."

„Sag mal, glaubst du wirklich, was du da redest?" Jetzt blickte Anakin ihn an, und Jihafu sah, dass seine Augen verräterisch glitzerten, aber gleichzeitig funkelten sie trotzig. „Jihafu, ich muss doch! Was bleibt mir anderes übrig als das zu akzeptieren, was sie mir selber gesagt hat?"

„Jetzt überleg doch mal! Wie du gesagt hast, hatte Sidja keinen Grund, dich anzulügen, wenn sie Mando lieben würde, den sie übrigens nur einmal gesehen hat, und zwar, weil Ma sie dazu gezwungen hat, hätte sie dir das sofort gesagt und basta. Sie hätte dich nicht absichtlich in Schwierigkeiten gerissen, das weißt du..."

„Okay, ich glaube nicht alles. Mando ist wahrscheinlich nur eine Ausrede, aber sieh ein, dass sie mich nicht mehr liebt, vielleicht lag das an unserer langen Trennung."

„Ah, ja, deswegen hat sie dich auch überstürzt geheiratet."

Anakin schluckte. Er hatte ja auch bis gestern selber das Gefühl gehabt, Sidja würde ihn lieben. Und er wusste nicht, was er glauben sollte, Mando hatte ihm oft genug eingetrichtert, dass Sidja seine Freundin war, und jetzt erzählte Jihafu ihm, sie hätten sich nur einmal getroffen. Aus Zwang. „Nun, auf jeden Fall will sie mich nicht mehr sehen, das kannst selbst du nicht leugnen."

„Exakt. Und zwar, weil sie denkt, es wäre das Beste für dich. Aber du hast vorhin gesagt, gäbe es noch die kleinste Chance, würdest du um sie kämpfen...Mann, warum muss ich dich eigentlich darauf hinweisen, du machst doch sonst auch immer, was du willst!"

Jihafu wusste, dass Anakin in seinem Stolz verletzt war, aber das war kein Grund, den Sturkopf aufzugeben. Er musste ihn einfach nur überzeugen, dass Sidja ihn immer noch liebte.

„Also, was ist, glaubst du mir, dass Sidja überzeigt war, dir etwas Gutes zu tun? Nur weil sie dich so unglaublich liebt, wollte sie dich nicht an sich fesseln und dich dein Schicksal erfüllen lassen..."

Anakin zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern, doch Jihafu wusste, wie aufgewühlt sein Freund war.

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Pablo stattete zu der Zeit Ian Bericht ab.

„Der Saphir Junge war schnell wieder weg und wirkte sehr uninteressiert. Was sollen wir tun? Soll ich weiter an ihm dranbleiben?", wollte er wissen. Ian rieb sich nachdenklich das Kinn.

„Hm, harter Brocken, was? Dann müssen wir wohl auch zu verschärften Mitteln greifen. Er muss auf unserer Seite stehen, er muss! Sonst sind unsere Tage gezählt!"

„Aber wieso denn?", fragte Pablo unbeholfen. „Sicher gibt es noch andere Saphir Nachfahren, warum sollte der Orden untergehen, wann Jihafu sich uns nicht anschließt?"

Ian stöhnte. „Wie oft denn noch? Direkte Saphir Nachfahren gibt es nur sehr wenige, und Jihafu ist bis jetzt der Letzte. Zur einer Zeit, als die Saphirs noch ohne Orden waren, aber glorreiche Sith, stellte einer eine Prophezeiung auf, und bis jetzt ist noch jeder Punkt eingetroffen. Dass sie sich von der dunklen Seite abwenden werden, dass sie im Geheimen agieren würden, und dabei unparteiisch sind. Dass es zwischendurch Leute gibt, die immer auf der Kippe sein werden, und sich immer mehr abwenden, bis am Ende nur noch wenige übrig bleiben. Und dann, dass es soweit sein wird, dass nur noch einer da ist, der das Schicksal zum Besseren wenden kann, oder den endgültigen Untergang bringen wird."

„Aber woher wissen wir, dass es ausgerechnet Jihafu ist? Was, wenn irgendwo ein jüngerer Saphir existiert?"

„Weil so vieles daraufhin deutet. Erstens haben wir zu allen mit dem Namen Saphir Kontakt, von Coruscant über Tatooine bis zur hintersten Ecke der Galaxie und glaub mir, es sind wenige. Alles ältere, die ihr Leben dem Kampf widmeten ohne eine Familie gegründet zu haben. Zweitens: Als Juan geboren wurde, war ich zwanzig, und der damalige Ordensführer Gyllen, ein mächtiger Jedi, spürte etwas Besonderes im Zusammenhang mit ihm, so dass wir alle glaubten, Juan wäre der Auserwählte, obwohl die Zeit laut Prophezeiung erst ein paar Jahre später sein würde. Doch dann wurde er Bibliothekar und enttäuschte uns. Wir hielten trotzdem an ihm fest, noch Gyllens Worte im Kopf. Und dann bekam er endlich einen Sohn, ziemlich spät. Danach wurde uns keine einzige Geburt mehr gemeldet und alle anderen in diesem Alter kamen auf mysteriöse Weise ums Leben. Überzeugt?", endete Ian seinen Vortrag und massierte sich die Schläfen. Solche Ausführungen hielten ihn vom Pläne- schmieden ab.

„Na gut, dann ist es eben Jihafu. Doch er hat noch keinen Weg eingeschlagen, der dem Orden schaden könnte. Er ist Zofe bei der Senatorin, mir kommt es so vor, als würde er verzweifelt nach einem Sinn in seinem Leben suchen..."

„Aber er hat sich dir nicht anvertraut! Er hält nichts mehr vom Orden! Er hat anscheinend noch Freunde, an die er sich wenden kann, er ist nicht auf uns angewiesen. Bald wird seine kämpferische Ader wieder rauskommen, doch auf welcher Seite wird er dann stehen? Wir müssen uns etwas einfallen lassen..." Ians Gesicht erhellte, sich, als ihm die Lösung seines Problems vor Augen trat. „Pablo, finde heraus, wo seine engsten Verwandte verweilen...Wollen wir doch mal schauen, ob unser kleiner Jihafu ohne sie noch genauso mutig ist."

Pablo salutierte und ging schweigend davon.

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Obi- Wan landete auf Coruscant und strebte zielbewusst Anakins Apartment an. Doch auf halber Strecke überlegte er es sich anders und stattete erst einmal Mace und Yoda einen Besuch ab. Die Zeiten waren zu kritisch, als dass er seine Kollegen und Vorgesetzen umgehen konnte.

„Was gibt es Neues?", fragte er Mace ohne Umschweife. Dieser zuckte mit den Schultern und sah nicht von seinem Videospiel auf.

„Anakin hat noch nichts erzählt, zum Beispiel ob der Kanzler nun die Macht übernehmen will oder nicht! ARGH Scheiß, du, ich habe nach links gelenkt!"

„Ja, und du sitzt hier rum und drehst Däumchen?" Obi- Wan guckte ihn erstaunt an. Nicht, dass er etwas anderes erwartet hätte.

„Ich dreh doch kein Däumchen, was ergebe das für einen Sinn! Ich trainiere meine Däumchen hier bei, YEAH! Das haste nun davon!"

„Was habe ich wovon?"

„Mensch Obi- Wan! Fühl dich nicht immer angesprochen."

„Mace, hier ist niemand sonst. Wo ist Yoda eigentlich?"

„In einem Seminar, irgendwas von wegen Durchsetzungsvermögen. GRR! SCHEIßKERL!" Er schüttelte seinen Computer, als würde der für sein Scheitern verantwortlich sein.

„Mace!"

Mace blickte Obi- Wan an. „Ja?", fragte er unschuldig. Obi- Wan seufzte. „Ach, schon gut. Ich guck mal, was Anakin so treibt."

„Apropos, was hast du eigentlich so lange auf Tatooine gemacht?"

„Auf Tatooine? Ach, richtig, ich äh, Spione der Handelsföderation unschädlich gemacht...", nuschelte Obi- Wan in seinen Bart und machte, dass er davon kam.

„Seit wann hat die Handelsförderation Spione auf Tatooine?", fragte Mace sich, aber nur kurz, denn dann fing er sofort ein neues Spiel an, entschlossen, zu gewinnen.

Obi- Wan klingelte bei Anakin an, doch niemand öffnete ihm. Also war auch Jihafu nicht da, was hatte er eigentlich die ganze Zeit gemacht, als sie nicht da waren? Obi- Wan zuckte in Gedanken versunken mit den Schultern und überlegte, wo die beiden sich aufhalten könnten.

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Besagte junge Männer befanden sich gerade bei Kanzler Palpatine. Dieser war ganz begeistert von Jihafu, auch wenn er das nicht offen zeigte.

„Jihafu heißt du? Warum habe ich dich noch nicht kennen gelernt?"

Jihafu zuckte mit den Schultern. „Nun, Ihr könnt ja nicht alle Padawan kennen lernen, nicht?"

„Du bist also ein Padawan? Du siehst aber schon zu alt dafür aus."

„Nein, nicht mehr, ich bin aus dem Jediorden ausgetreten. Aber das mit dem Alter täuscht, ich bin jünger als Anakin hier."
Jung und formbar...gut, lechzte der Kanzler in Gedanken. „Kein Jedi? Was machst du dann als Beruf?"

Wieder zuckte Jihafu mit den Schultern. „Mal dies, mal das. Ehrlich gesagt, im Moment bin ich Zofe, aber das macht mich nicht glücklich, ich bin es auch nicht freiwillig..."

„Dann habe ich eine Idee. Warum wirst du nicht mein Handlager? Ich habe manchmal Sachen, um die ich mich nicht persönlich kümmern kann. Anakin greift mir zwar manchmal unter die Arme, aber ich kann ihn nicht allzu oft darum bitten, schließlich hat er noch andere Verpflichtungen..."

„Wenn die Senatorin dem Wechsel zustimmt, bin ich damit einverstanden."

„Natürlich wird sie das, Zofenarbeit ist doch was für Frauen. Ich setzte ein Schreiben auf, welches du ihr bringen kannst. Amidala wird keine andere Wahl haben...", meinte der Kanzler mit einer Spur eines Lächelns und fing an zu schreiben.

Anakin blickte Jihafu durchdringend an, er hielt das für keine gute Idee, warum auch immer. Aber Jihafu verstand den Blick nicht und lächelte ihn glücklich an. Ja, endlich keine Hausarbeit mehr. Er nahm den Brief für Amidala an und machte sich sofort auf den Weg. Als er weg war, sprach Palpatine Anakin an. „Mein Junge, was bedrückt dich? Ich spüre dein schweres Gemüt."

„Es ist nur..." Anakin wusste, dass er dem Kanzler nichts zu genaues über Sidja verraten durfte. „Na ja, ich möchte einen Menschen, der mir nahe steht, nicht verlieren, aber es sieht ganz so aus, als hätte ich das bereits."

Der Kanzler nickte verständnisvoll. „Wusstest du, dass die Sith Fähigkeiten erlernen können, um Menschen vor dem Tod zu retten?", fragte er geradeaus.

„Nein. Aber so meinte ich..."

„Ja, ja, das können sie aber. Natürlich können Jedi das nicht lernen", meinte er geheimnisvoll.

„Wollt Ihr mir etwas Bestimmtes sagen?"

„Kommt drauf an. Ich glaube, du bist noch nicht bereit dazu. Bereit, die Macht zu studieren, mit all ihren Aspekten."

„Kanzler, bei allem Respekt, ich habe alles gelernt, was die Jedi mir beigebracht haben, ich muss nur noch meine Fähigkeiten verbessern..."

„Die Jedi, papperlapapp! Sie betrachten die Macht nur von einer Seite! Egal, ich erzähle dir es ein anderes Mal, wenn auch mein neuer Gehilfe dabei ist! Ich muss erst einmal herausfinden, ob ich ihm vertrauen kann."

„Oh, Jihafu könnt Ihr ganz sicher vertrauen."

Der Kanzler lächelte gütig. So, so, anscheinend waren Anakin und Jihafu eng befreundet. Er wusste allerdings noch nicht, ob das gut oder schlecht war.

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Jihafu trat in die Wohnung von Padmé. Unerklärlicherweise spürte er ein leises Bedauern, nicht mehr für sie zu arbeiten, aber die Freude, endlich etwas Spannendes zu erleben, überwiegte. Sie war tatsächlich da, Jihafu hatte schon damit gerechnet, eine leere Wohnung vorzufinden. Von Dormé war keine Spur, auch von ihr hätte Jihafu sich gerne verabschiedet. Er räusperte sich und Padmé, die auf der Couch saß und Akten durchlas, wandte ihm ihren Kopf zu.

„Jihafu!", meinte sie überrascht, „was ist los? Du hattest doch den Rest des Tages frei!"

Wortlos trat er auf sie zu und übergab ihr den Brief. Er beobachtete ihre Gesichtsmimik, als sie las. Enttäuschung spiegelte sich darauf ab. „Oh", meinte sie, als sie geendet hatte. „Dann ist deine Zeit bei mir wohl zuende? Wer weiß, wann wir uns wiedersehen?"

Jihafu zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, Padmé, aber Hausarbeit war wirklich nicht mein Ding."

„Ja, das sehe ich ein." Traurig blickte sie ihn an, erforschte seine Augen. Waren da jetzt Gefühle für sie oder nicht? Verzweiflung überkam sie, als ihr klar wurde, dass sie keine Zeit mehr hatte, das herauszufinden. Nur eins blieb ihr übrig. Sie trat auf ihn zu und fasste seine Hand, während sie ihm immer noch tief ihn die Augen blickte. „Ich will nicht, dass du gehst", flüsterte sie.

Jihafu schluckte. Noch nie hatte eine Frau seine Hand gehalten, mit der er nicht verwandt war. Er war dementsprechend unsicher, wie er darauf reagieren sollte.

„Ich muss." Unbewusst flüsterte er auch. Padmé verstärkte den Druck auf seine Hand, und ihre andere legte sie auf sein Gesicht, streichelte seine Wange.

„Jihafu, ich habe die kurze Zeit mit dir sehr genossen...", setzte sie an. Sie spürte seine Unsicherheit und hoffte, dass sie von seiner Verliebtheit kam. Entschlossen platzierte sie einen kurzen Kuss auf seinen Lippen, und als sie merkte, dass er nicht zurückzuckte, wiederholte sie den Vorgang.

Jihafu empfand ihre Küsse als sehr angenehm, und plötzlich erwachte ein Verlangen in ihm, dass er nie gekannt hatte. Und während ihre Küsse intensiver wurden und Padmé immer fordernder wurde, ihn langsam auf die Couch runterzog, erwachte noch etwas ganz anderes an seinem Körper.

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Anakin schlug den Weg zu seinem Apartment ein und begegnete Obi- Wan.

„Nanu, Ihr seid hier?", stellte er erstaunt fest.

„Ja, Anakin, auch ich komme manchmal meiner Pflicht nach. Warst du bei Palpatine?"

„Ja. Kommt rein, dann erzähle ich es Euch."

Er öffnete die Tür und Obi- Wan steuerte automatisch auf die Couch zu. Anakin setzte sich neben ihn und räusperte sich.

„Also, der Kanzler hat solche Andeutungen gemacht, die Jedi betrachten die Macht nur von einer Seite... Er will mir und Jihafu bald mehr erzählen."

„Jihafu? Was hat der damit zu tun?"

„Er ist jetzt des Kanzlers neuer Gehilfe."

„Oh, das ist gut. Ihm könnte er noch mehr erzählen als dir, da er ja weiß, dass du dem Orden verpflichtet bist. Aber Jihafu ist dann nur ihm verpflichtet..."

„Und was macht Euch so sicher, dass Jihafu uns dann Palpatines Geheimnisse verraten wird?"

„Aber Anakin, Jihafu steht auf unserer Seite. Und wenn der Kanzler mit der dunklen Seite der Macht in Verbindung steht, würde er uns natürlich davon in Kenntnis setzen."

Anakin runzelte die Stirn. Er hatte keine Zweifel an Jihafus Loyalität ihm gegenüber, aber warum sollte er sich dem Jediorden anvertrauen? Hatte er sich nicht vor kurzem noch gegen ihn entschieden?

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Etwas später zog Jihafu sich mit schlechtem Gewissen wieder an. Wozu hatte er sich da hinreißen lassen? Aber andererseits durfte man sich der Senatorin nicht einfach so widersetzen... Im Moment blickte sie ihn erwartungsvoll an, während er in Gedanken schon wieder auf dem Weg nach draußen war.

„Was?", fragte er, ihren Blick bemerkend.

„Ich frage mich, was sich nun in unserer Beziehung ändert..."

„Hm, Padmé, es hat mir wirklich gefallen, du warst göttlich..."

Augenblicklich verlosch ihr glücklicher Gesichtsaudruck. „Aber?", fragte sie, obwohl sie sich denken konnte, was jetzt kam.

„Aber wir können nicht zusammen sein. Ich bin doch nur ein einfacher Junge, und du eine Senatorin! Wie würde das denn aussehen?"

„Das ist doch kein Grund!", empörte sie sich. „Wenn zwei sich lieben..."

Jihafu zuckte zusammen. „Du sprichst von Liebe? Nach so kurzer Zeit?"

„Ich sehe schon, ich bedeute dir nichts."

„Doch, natürlich, sehr viel! Aber, wenn ich ehrlich bin, ich kann nicht behaupten, dass ich dich liebe..." Jihafu brachte es kaum übers Herz, sie so zu enttäuschen.

„Und was, wenn du es nach einiger Zeit tun würdest? Willst du es nicht versuchen?", flehte sie ihn an.

„Und es würde dir nichts ausmachen, mit jemandem zusammen zu sein, von dem du nicht weißt, ob er dich jemals lieben wird?"

„Auf einen Versuch kann man es doch ankommen lassen", hauchte sie. Bitte, Jihafu, ein Versuch, ein paar Tage, und du siehst klarer!

Jihafu überlegte kurz, schüttelte dann den Kopf. „Ich bin nun Beauftragter des Kanzlers, werde oft lange weg sein und vielleicht mein Leben riskieren müssen. Du würdest dich nur selber unglücklich machen. Und ich weiß wirklich nicht, wie ich noch die Zeit finden soll, mich zwischendurch mit dir zu treffen."

„Ist das dein letztes Wort?"

„Ja. Tut mir leid.", sagte er und wandte sich zum Gehen. Er kam noch einmal zurück und gab ihr die Hand, alles andere könnte sie falsch verstehen. Dann verließ er endgültig ihre Wohnung und Padmé blickte ihm noch lange hinterher, ihr Herz gebrochen und stille Tränen flossen über ihr Gesicht.

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Erwartungsvoll saß Sidja auf dem Sofa, Emily an ihrer Brust und ihre Mutter saß neben ihr und strickte. Noch immer quälte sie sich mit Selbstvorwürfen. Jihafu hatte ihr zwar gesagt, dass es Anakin nicht helfen würde, wenn sie getrennt blieben, und nichts wünschte sie sich sehnlicher, als wieder bei ihm zu sein, aber sie fragte sich immer noch, ob dies das Richtige wäre. Sein Schmerz würde doch sicher versiegen, dann hätte er einen freien Kopf... Wird dein Schmerz jemals versiegen, fragte eine Stimme in ihrem Kopf. Wirst du jemals aufhören, an ihn zu denken?

Sie schüttelte sich unbewusst, wollte nicht mehr so denken. Aber es half nichts. Marga, die mittlerweile wusste, was vorgefallen war, konnte sich denken, was in ihrer Tochter vorging. Sie seufzte.

„Schatz, ich weiß, du hast einen Fehler gemacht, aber den machen wir alle mal. Wirf dir nichts vor."

„Das ist leicht gesagt."

„Ach, ich weiß. Ich hoffe, er wird dir vergeben, aber Sidja, wie kamst du überhaupt darauf, so etwas zu behaupten?"

„Wie oft denn noch? Alle wissen, er ist der Auserwählte. Also, wie kann ich mir das Recht herausnehmen, ihn von seiner Aufgabe abzuhalten?"

„Und was, wenn du seine Aufgabe bist? Wie kannst du behaupten, das Schicksal zu kennen? Es ist unberechenbar."

Sidja zuckte nur mit den Schultern. Ihre Worte überzeugten sie nicht wirklich. Egal, ob Anakin zurückkehren würde oder nicht, sie müsste sich nun um Emily kümmern. Aber Alderaan wollte sie verlassen, wenn sie nur wüsste, wo sie sonst hin könnte...

Marga wollte sie überzeugen, mit nach Tatooine zu kommen. Doch Sidja schüttelte den Kopf.

„Nein. Da ist nicht mein Platz, und hier ist er auch nicht. Wenn ich nur wüsste, wo er ist...", seufzte sie verzweifelt. An Anakins Seite.

„Ach, dein Unglück ist ja nicht mit anzusehen. Du machst es dir aber auch nicht leicht."

„Ja, ich weiß, alles ist meine Schuld. Deswegen möchte ich ja hier weg, alles hinter mir lassen, noch einmal von vorne beginnen..."

„So meinte ich das doch nicht."

„Kommt Obi- Wan hierhin oder nach Tatooine?"

„Oh, wie treffen uns wieder auf Tatooine. Also wirst du ihn nicht mehr antreffen, wenn du woanders hingehst."

„Das ist vielleicht auch besser. Er lässt mich nur wieder an Anakin denken."

„Und was ist mit Jihafu? Deinen Bruder willst du doch wiedersehen?"

„Natürlich! Ich hoffe, dass er mich besuchen kommt, wo immer ich bin. Und ich werde dich auch zwischendurch besuchen, mach die da keine Sorgen, Mama."

„Ach Kindchen, ich mache mir aber Sorgen um dich." Marga schüttelte den Kopf. Wenn sie nur wüsste, wie sie Sidja helfen könnte.

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Genau als er Anakins Apartment erreichte, traf Jihafu auf Mando. Wütend funkelte er ihn an.

„Mando! Du Mistkröte, du verursachst nichts als Ärger!"

„Das ist mein Job! Was habe ich denn jetzt schon wieder getan? Maße dir mal nicht zuviel an, mein Vater ist sehr einflussreich!"

„Ach, klar! Wer s glaubt! Sag mal, macht es dir Spaß, überall Lügen zu verbreiten? Intrigen zu schmieden?"

„Ich habe dir gar nix getan, du Schleimbeutel, was hast du bloß?"

„Schleimbeutel, ja? Nimm dich bloß in Acht! Zwei Menschen haben sich wegen dir ins Unglück gestürzt, ich wünschte, ich könnte kurzen Prozess mit dir machen!"
Von dem Lärm angelockt riss Anakin die Tür auf. Sobald er Mando sah, verfinsterte sich sein Gesicht noch mehr, als es eh schon war. Er stürzte auf Mando zu und packte ihn am Kragen.

„Sag einmal die Wahrheit, Mistkerl, einmal in deinem Leben! Wie oft hast du dich mit Sidja getroffen?"

„Glaubst du, das habe ich gezählt?", sagte Mando, auch in dieser brenzligen Situation nicht den Mut verlierend. Dafür verlor Jihafu seine Geduld und riss ihn Anakin aus der Hand, schleuderte ihn zu Boden und stieß ihm die Faust ins Gesicht. Mando schrie auf und Blut rann aus seiner Nase.

„Uah, das wirst du büßen, Saphir, das schwör ich dir!"

„Jetzt gib es zu! Sag endlich, dass du ein dreckiger Lügner bist!"

Doch Mando war mittlerweile selber von seinen Märchen überzeugt. Er packte Jihafu, der über ihm kniete, am Hemd und zog ihn zu Boden, boxte ihm dabei in den Magen. Jihafu krümmte sich vor Schmerz, doch bevor Mando noch einmal zuschlagen konnte, hatte Anakin ihn gepackt und zog ihn mit Gewalt nach oben. Mando zappelte und trat aus, und da er nicht schwach war, entwand er sich Anakins Griff und stand ihm gegenüber. Sie warfen sich bösartige Blicke zu. Jihafu hatte sich wieder erholt und hing sich an Mandos Beine, wollte ihn zu Fall bringen. Nach kurzer Zeit gelang es ihm auch und die beiden rauften sich auf dem Boden.

„Aufhören!", schrie Anakin und versuchte die beiden zu trennen. Doch das einzige, was er davon bekam, waren blaue Flecke. Plötzlich griff Jihafu an Anakins Gürtel, nahm dessen Lichtschwert und aktivierte es. Blau und bedrohlich surrte es in dem Gang, und Mando verharrte augenblicklich in seinen Bewegungen. Erschrocken blickte er Jihafu an, der sich nun über ihm aufbaute.

„Das wagst du doch nicht, Saphir", höhnte er, doch in seiner Stimme schwang diesmal Furcht mit.

„Jihafu!", sagte Anakin, doch Jihafu starrte nur hasserfüllt Mando an.

„Jetzt sag Anakin die Wahrheit!", forderte er leise.

Mando bekam große Augen, doch dann grinste er siegesgewiss und mit dem Mut eines Verrückten.

„Ich habe nie etwas anderes getan. Sidja und ich waren unzertrennlich..."

Mit dem vertrauten Surren, das Anakin tagein, tagaus hörte, bewegte sich das Schwert nach unten und im nächsten Augenblick durchtrennte es Mandos Hals. Anakin zog die Luft ein. Jihafu atmete stoßweise, deaktivierte das Lichtschwert und ließ es fallen. Dann blickte er Anakin an.

„Was habe ich getan?"

Anakin sah auf Mandos Körper, dann auf dessen Kopf, der daneben lag. „Du hast Mando getötet", stellte er fest, doch seine Stimme zitterte.

„Anakin? Was ist denn nun?", kam ein Ruf aus dessen Apartment. Beide wurden sich nun der Situation bewusst, sie standen mitten im Gang, eine Leiche zu ihren Füßen. „Wir müssen ihn loswerden", meinte Anakin, Jihafu war immer noch unfähig, sich zu rühren. Anakin benutzte die Macht und verfrachtete den toten Körper in seine Wohnung. Obi- Wan sprang auf.

„Anakin! Anakin, was hat das zu bedeuten! Ich sehe wohl nicht richtig!"

Jihafu trat ein und schloss die Tür. „Meister, ich... es war meine Schuld. Ich war so wütend, er hat die ganze Zeit gelogen, ich..." Seine Stimme versagte ihren Dienst. Obi- Wan starrte von Jihafu zu Mando, dann blickte er Anakin an und wieder Jihafu.

„Meister, was sollen wir tun?", fragte Anakin. „Niemand darf etwas davon erfahren."

„Und wie stellst du dir das vor, Anakin? Ein Putzjunge verschwindet, und niemand bemerkt es? Das ist vollkommen verrückt!"

Jihafu setzte sich auf die Couch und starrte einen Punkt an.

„Ich glaube, es war das erste Mal, dass er jemanden getötet hat", flüsterte Anakin Obi- Wan zu, welcher es immer noch nicht fassen konnte.

„Aber er hat jemanden getötet! Das wird Konsequenzen nach sich ziehen."

„Nein! Ihr könnt ihn doch nicht verraten!"

„Anakin, jemand muss die Verantwortung dafür übernehmen. Das war vorsätzlicher Mord. Oder besaß Mando auch ein Lichtschwert und sie hatten einen fairen Kampf?"

„Er hatte kein Lichtschwert, aber es war Notwehr!"

„Ach? Wie das? Womit hat Mando ihm denn gedroht? Mit seinem Luftgewehr?", sagte Obi- Wan spöttisch.

„Meister! Ich bitte Euch! Jihafu, es darf ihm nichts geschehen! Er war nur so wütend, weil er mich beschützen wollte!"

„Komm endlich zu Verstand! Wie willst du das dem Rat erklären?"

„Gar nicht! Der Kanzler, er wird ihn schützen! Wir müssen zum Kanzler! Komm, Jihafu!"

Obi- Wans Augen verengten sich zu Schlitzen. Es gefiel ihm noch nie sonderlich, dass Anakin so eine gute Beziehung zum Kanzler hatte. Und dass er diese jetzt nutzen wollte, um seinen Freund zu schützen. Doch Anakin ließ sich nicht davon abhalten, zerrte Jihafu zur Tür und weg waren sie. Mit einem tiefen Seufzer ließ Obi- Wan sich auf die Couch fallen und betrachtete den toten Mando.