Disclaimer: Die bekannten Charaktere gehören J. K. Rowling, der Plot und die unbekannten Charaktere gehören mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.

Malina: Hier ist das nächste Kapitel. Ich hoffe, es gefällt dir ebenso, wie das erste.

gwiwileth: Danke für deine Review und danke, dass es macht dir nichts ausmacht, dass ich den gleichen Titel habe wie du. Das war unbeabsichtigt. Severus bleibt so, wie er ist, jedenfalls im Inneren. Die Weichen für seine Zukunft werden aber schon gestellt. Mehr verrat ich nicht. 

DerEisbaer: tiefe Verbeugung Vielen Dank.

In diesem Kapitel geht es hauptsächlich um Remus und seine Familie. Ein bisschen Severus ist aber auch dabei.

2. Remus

Remus stand immer noch da, mit dem Buch in der Hand, als der andere Junge, Severus, den Laden längst verlassen hatte. Er wusste nicht, was ihn so an ihm fasziniert hatte: sein Interesse für Werwölfe, seine freundliche schüchterne Art oder diese schwarzen Augen. Er hatte noch nie einen Menschen mit schwarzen Augen gesehen.

„Remus?"

Er wand den Kopf und sah in die warmen dunklen Augen seiner Mutter. Sie lächelte.

„Hast du etwas Interessantes gefunden?"

Der Junge nickte und zeigte ihr das Buch.

„Gut, dann wollen wir mal gucken, wo deine Geschwister sind."

Remus folgte ihr. Sie fanden den 13jährigen Raoul bei den Quidditchbüchern, während die 8jährige Eliza einige Bücher beobachtete, die in einem Käfig herumflatterten.

Alexa Lupin lächelte traurig. Sie hoffte, dass ihre kleine Tochter ebenfalls das magische Talent geerbt hatte und wie Remus eines Tages nach Hogwarts gehen würde und nicht das Schicksal von Raoul würde teilen müssen.

Ihr ältester Sohn war ein Squib. Sie war fassungslos gewesen, als der 11. Geburtstag ihres Sohnes herankam und kein Brief aus Hogwarts eintraf. Sie hatte ihn nach St. Mungos gebracht und dort die Diagnose erfahren. Sie hatte ihre Tränen kaum zurückhalten können und sich immer wieder gefragt: Warum? John und sie waren beide Zauberer. Sie kam aus einer magischen Familie und Johns Eltern waren ein Muggle und eine Hexe. Raoul hatte relativ gelassen reagiert. Er wusste natürlich, dass alle Menschen um ihn herum Zauberer waren, aber sein Vater hatte ihm immer beigebracht, dass Muggel genauso viel wert waren. So war er auf eine Muggelschule im Nachbarort gegangen und hatte nach kurzer Zeit viele Freunde gefunden.

Alexa war stolz auf ihn. Er erinnerte sie in seiner ruhigen sicheren Art oft an ihren Mann, der bei einem Auroreneinsatz von Todessern getötet worden war. John Lupin war einer der besten Auroren gewesen und war wegen seiner natürlichen Autorität von Kollegen und Auszubildenden sehr geschätzt worden. Seit seinem Tod, ernährte nun Alexa ihre kleine Familie. Sie war die einzige Heilerin im Dorf und verdiente so genug, dass die Lupins zwar nicht reich waren, aber genug hatten zum Leben.

Alexa unterdrückte einen Seufzer. Sie vermisste ihren Mann immer noch, auch wenn er schon 6 Jahre tot war. Sie hatte seit dem keinen Mann mehr angesehen, obwohl es an Angeboten nicht gemangelt hatte. Sie war mit 35 Jahren immer noch eine attraktive Frau, aber sie hatte auch ihre Kinder, die sie brauchten. Besonders Remus. Sie würde niemals die furchtbare Nacht vergessen, als Nachbarn ihren schwer verletzten 6jährigen Sohn in ihr Haus gebracht hatten

Wir haben Wolfsgeheul gehört."

Wir konnten ihn gerade noch verjagen."

Es tut uns so leid."

Sie brauchte die Diagnose der Spezialisten nicht, um zu wissen, welches Schicksal ihren Sohn erwartete. Natürlich hatten die Ministeriumsbeamten darauf bestanden, dass er ab jetzt die Vollmondnächte an einem sicheren Ort verbrachte. Es zerriss ihr heute noch fast das Herz, wenn sie Remus einmal im Monat in den Keller bringen musste, wo der Käfig stand, in dem er bis zum Sonnenaufgang bleiben musste.

Am schlimmsten waren aber die Verletzungen, die Bisse und tiefen Wunden, die er sich in diesem Nächten selbst zufügte, und sie konnte den Göttern nicht genug dafür danken, dass sie eine sehr gute Heilerin war. Sie war überglücklich gewesen, als er den Brief bekommen hatte und trotz seines Zustandes als Schüler an ihrer alten Schule akzeptiert worden war. Trotz allen Widrigkeiten würde er ein Zauberer werden. Sie würde Albus Dumbledore dafür ewig dankbar sein.

Alexa ging zur Kasse und bezahlte Remus´ Schulbücher, das obligatorische Buch über Werwölfe - Remus hatte mindestens ein Dutzend davon - und noch einige Bücher über Quidditch, einen Sport, für den sich Raoul begeisterte, obwohl er ein Squib war und selbst keinen Besen fliegen konnte. Allerdings ließen ihn manchmal seine magischen Freunde, von denen er auch einige hatte, mitfliegen. Sie hatten ihn sogar schon einmal zu einem Match mitgenommen.

Als sie wieder auf der Straße standen, erlaubte sie ihrem ältesten Sohn sich in einem Quidditchgeschäft umzusehen, allerdings unter der Bedingung, dass er seine kleine Schwester mitnahm. Raoul versuchte zu protestieren, aber ein Blick seiner Mutter brachte ihn zum Verstummen. Also packte er Eliza an der Hand und zog sie hinter sich her in Richtung seines Lieblingsladens.

Remus und seine Mutter machten sich auf den Weg zu Ollivander´s, denn Remus würde jetzt seinen ersten Zauberstab bekommen. Der Junge schwankte zwischen Freude und Nervosität. Er wusste, dass es fast einem Wunder gleich kam, dass er überhaupt nach Hogwarts gehen würde und seine Mutter hatte ihm erzählt, dass sich der Zauberstab seinen Besitzer aussuchte.

Was war, wenn kein Zauberstab einen Werwolf als Besitzer haben wollte? Würde er dann nicht mehr nach Hogwarts gehen können?

Allerdings wäre das bei näherer Betrachtung auch nicht wirklich schlimm. Schließlich ging Raoul auch nicht nach Hogwarts, und er war glücklich. Remus liebte und bewunderte seinen großen Bruder. Obwohl er kein Zauberer war, war er sehr beliebt im Dorf. Er hatte ständig Freunde um sich herum, deren unumstrittener Anführer er war. Er brachte auch oft seine Muggelfreunde aus dem Nachbardorf mit, die mit ihm zusammen Fußball spielten. Raoul hatte den Muggelsport auch einigen seiner magischen Freunde gezeigt und so kam es, dass Fußball im Dorf fast so beliebt war, wie Quidditch. Remus hoffte, dass er in Hogwarts Freunde finden würde, denn seit dem Werwolfzwischenfall wollten nur noch wenige mit ihm befreundet sein. Seine stille zurückhaltende Art und seine Liebe zu Büchern konnten diesem Zustand nicht wirklich abhelfen.

Plötzlich riss ihn eine unangenehme Stimme, die ihm seltsam bekannt vorkam, aus seinen Gedanken. „Aus dir soll mal etwas Besonderes werden? ´Wir können Großes von Ihnen erwarten, Mr. Snape.´ Das ich nicht lache."

Es war die unfreundliche Frau aus dem Buchladen, die den Jungen mit den schwarzen Augen, Severus, vor sich her stieß. Der Junge hielt den Kopf gesenkt und umklammerte einen langen schmalen Kasten. Er wehrte sich nicht, noch schien er etwas von seiner Umgebung wahr zu nehmen.

Remus und seine Mutter betraten ein dunkles Geschäft. In dem Dämmerlicht konnte Remus Regale ausmachen, die bis zur Decke reichten und mit schmalen Schachteln voll gestopft waren. Ein kleiner Mann mit grauem Haar und hellblauen Augen kam auf sie zu und stellte sich als Mr. Ollivander vor.

Alexa schüttelte ihm die Hand.

„Guten Tag. Mein Sohn wird im September nach Hogwarts gehen und braucht nun einen Zauberstab."

Ein Hauch von Stolz schwang in ihrer Stimme mit und Remus´ Nervosität wuchs. Was, wenn er keinen Zauberstab fand?

„So, so."

Mr. Ollivander zog ein Maßband hervor.

„Was ist deine Zauberstabhand?"

Ohne zu Zögern streckte Remus seinen linken Arm vor. Mr. Ollivander lächelte. Das Maßband wickelte sich um Remus Handgelenk und schlängelte sich dann von der Spitze seines Mittelfingers bis zur Schulter, um schließlich zu seinem Besitzer zurückzukehren.

„Dann wollen wir mal sehen … Vielleicht dieser hier. Eberesche mit einem Veelahaar."

Er hielt Remus den Zauberstab hin. Er schwang ihn, aber es passierte nichts.

„Das macht nichts" sagte Ollivander, „Vielleicht ist es dieser hier: Ebenholz mit einer Drachenherzfaser."

Er war es nicht. Auch nicht der nächste, der nächste und der nächste. Nach dem fünften Versuch packte Remus die Verzweiflung. Würde er doch nicht nach Hogwarts kommen?

„Keine Sorge", versuchte Ollivander ihn zu beruhigen, „Du bist nicht der einzige, der mehr Versuche braucht. Genauer gesagt bist du schon der zweite heute."

Der Hersteller unzähliger Zauberstäbe lächelte ihn an und seine Augen funkelten.

„Vielleicht ist es dieser hier. Er ist gestern erst fertig geworden."

Er holte eine Schachtel und öffnete sie. Auf dunkelblauem Samt lag ein Zauberstab aus hellem Holz. „Weide mit dem Haar eines Einhorns, besonders gut geeignet für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Verwandlungen."

Remus nahm den Zauberstab. Es fühlte sich an, als würde er in seine Hand gehören. Er schwang ihn und ein Regen goldener und weißer Funken sprühte aus der Spitze. Ollivander strahlte.

„Sie werden sicher eine Bereicherung für unsere Welt sein, Mr. Lupin."

Remus stutzte. Wusste Ollivander um sein Geheimnis? Aber das Gesicht des alten Zauberers verriet nur begeisterte Freude. Er packte den Zauberstab ein, seine Mutter bezahlte und verließ mit einem überglücklichen Remus das Geschäft.

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Anmerkung und Frage:

Dieses Kapitel ist etwas kürzer geworden, aber ich wollte die Fahrt im Hogwartsexpress nicht noch hier rein quetschen. Dafür ist sie zu wichtig, denn auf ihr wird Remus eine Entscheidung fällen, die letztendlich für den Tod von James Potter mitverantwortlich sein wird. Hier wollte ich lediglich Remus Hintergrund kurz vorstellen.

Über Reviews würde ich mich sehr freuen.

Um den Anreiz etwas zu erhöhen, habe ich noch eine Frage:

Fällt irgendjemandem von euch ein Grund ein, warum Severus James und Sirius auf Anhieb unsympathisch ist, bzw. warum sie ihn ärgern sollten?

Ich schreibe nämlich schon an dem nächsten Kapitel und hänge an dieser Frage fest. Vorschläge sind herzlich willkommen. Umso schneller kann ich wieder updaten. 