- 2. Kapitel –

Langsam trottete Hermine durch die Gänge von Hogwarts. Seit sie erfahren hatte, dass sie schwanger war, irrte sie Ziellos herum. All ihren Freunden ging sie aus dem Weg.

Immer wieder liefen ihr Tränen über ihr schönes Gesicht. Sie konnte es immer noch nicht fassen. „Reiß dich zusammen Hermine! Du wirst das schon schaffen, so wie du immer alles schaffst!", redete sie immer wieder auf sich ein.

Sie achtete nicht darauf wie die Personen auf den Portraits sie verwirrt ansahen.

Ohne es mitzubekommen war sie am Portraitloch von Gryffindor angekommen. Schluchzend sah sie auf und nannte das Passwort. Auch die dicke Dame war schockiert über Hermines auftreten, sagte aber nichts zu ihr.

Als Hermine den Gemeinschaftsraum betrat, war alles leer.

„Wo sind sie denn alle?", fragte Hermine in den Raum.

„Aber Kindchen. Es ist doch Hogsmeadwochenende!", sagte der Mann von dem Portrait das über dem Kamin hing.

„Ach stimmt ja.", sagte Hermine und trottete auf ihr Zimmer.

Schluchzend warf sie sich auf ihr Bett. Wieder überfiel sie ein Heulkrampf. Doch diesmal waren es eher die Hormone die ihn auslösten. Nachdem sie sich einigermaßen wieder beruhigt hatte, stand sie auf und stellte sich vor den Spiegel.

Sie versuchte sich vorzustellen, wie es sein würde wenn sie einen dicken Bauch hätte. Doch es funktionierte nicht. Kurzerhand schnappte sie sich ein Kissen von ihrem Bett und stopfte es sich unter ihr T-Shirt. Wollte sie das Kind überhaupt bekommen? Sollte sie es abtreiben lassen?

Aber wenn sie es abtreiben lassen würde, dann würde das vielleicht bedeuten, dass sie nie wieder Kinder bekommen könnte.

Hermine bestaunte sich im Spiegel. Jeder der jetzt herein gekommen wäre, hätte sie für verrückt gehalten.

Nachdem Hermine das Kissen wieder auf ihr Bett geworfen hatte, machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek.

Sie wollte wissen ob es schon einmal so einen Fall gegeben hatte. Und tatsächlich, im Jahre 1907. Die Schülerin hieß Marina Rainbow und war im Hause Hufflepuff. Der Vater, Devin Fynn, kam aus Ravenclaw. Die beiden waren schon Jahre zuvor ein Paar gewesen. Das Kind war nicht geplant, und doch hatte sie es behalten.

Beide waren im letzten Jahrgang gewesen, aber Marina hatte das Jahr beenden können. Als sie ihren Abschluss hatte war sie im 5. Monat. Darunter war ein Bild der beiden zu sehen.

„Sie sehen so glücklich aus.", sagte Hermine traurig und schloss das Buch der Hogwartsgeschichte wieder.

Sie blieb noch eine Weile dort sitzen und dachte nach. Sollte sie Draco erzählen, dass sie von Ihm schwanger war? Oder sollte sie es lieber für sich behalten? Früher oder später würde es sowieso auffallen.

Langsam quälte sich Hermine von ihrem Stuhl nach oben.

Es war nun 17:56Uhr und Hermine machte sich auf den Weg zum Abendessen.

Außer Professor Trelawney war noch niemand in der großen Halle. Zu Hermines Verwunderung stand dass Essen bereits da. Schnell hatte sie sich auf ihren Platz gesetzt und angefangen zu Essen. Wehrend sie aß dachte sie über vieles nach.

Nun kam Draco in den Raum. Er hatte Hermine gleich bemerkt als er die Halle betreten hatte.

Er hatte vor Scham den Kopf gesenkt um sie nicht ansehen zu müssen. Er setzte sich sogar mit dem Rücken zu ihr. Hermine war das ganze ziemlich recht. Sie wusste das sie einen Heulkrampf bekommen würde, wenn er sie ansehen würde.

Sie war gerade dabei sich etwas von den Spaghettis zu nehmen, als Harry und Ron an den Tisch kamen.

„Hermine, du weißt gar nicht was du heute alles verpasst hast.", fing Ron an, „in Hogsmead war heute der Teufel los. Ein paar Jungen aus Slytherin haben sich eine Schlägerei mit Schülern aus Ravenclaw geleistet. Du hättest sie sehen müssen. Sie hatten alle grüne und blaue Augen als Professor Snape dazwischen gegangen war."

„Schön für sie.", sagte Hermine die nur mit halben Ohr zugehört hatte.

„Was hast du Hermine?", fragte Harry, „du siehst so blass aus."

„Nichts, ich bin bloß ein wenig müde.", sagte Hermine und tat sich zwei Kellen voll Bolognese auf die Spaghetti.

Danach herrschte eine kurze Stille.

„Hast du heute noch nichts gegessen?", fragte Ron besorgt.

„Doch, wieso fragst du?", sagte Hermine.

„Na ja, normaler Weise kaust du dein Essen wie es sich gehört 32mal und jetzt schlingst du es hinter als hättest du die letzten Wochen nichts mehr zu Essen bekommen.", sagte Ron.

„Ich habe halt Hunger.", sagte Hermine und aß weiter.

Ron und Harry tauschten verwirrte Blicke untereinander aus. Sie wussten das etwas nicht stimmen konnte. „Hermine! Du weist das du mit uns reden kannst, wenn du Probleme hast!", sagte Harry.

„Ja, ich weiß. Aber ich habe keine Probleme Harry! Glaub mir!", sagte Hermine und goss sich etwas Kürbissaft in ihr Glas.

Harry und Ron sagten nichts weiter dazu, sie wollten keinen Streit.

Hermine ging nach dem Essen gleich auf ihr Zimmer. Sie konnte nicht glauben was sie alles gegessen hatte. Todmüde fiel sie in ihr Bett. Vielleicht sollte sie noch einen Spaziergang durch die Gänge machen.

„Das ist eine seht gute Idee Hermine.", sagte sie zu sich selbst und stand wieder auf.

Sie durchstreifte sehr viele Gänge in der Zeit und kam auch noch einmal an der großen Halle vorbei. Sie war kurz vor den Toiletten als sie eine komische Übelkeit überkam.

Sie merkte wie es sie immer wieder hob. Schnell hatte sie sich die Hand auf den Mund gelegt und war in Richtung Toiletten gerannt. Dabei kam sie an Harry und Ron vorbei.

„Hermine! Was hast du denn?", fragte Ron und drehte sich verwirrt zu ihr um.

„Es war klar das sie das ganze Essen nicht in sich behalten würde!", sagte Harry und lief ihr hinterher.

Auch wenn es verboten war, gingen die beiden in die Mädchentoilette um Hermine beizustehen. Harry rieb ihr beruhigend den Rücken, wehrend Hermine sich übergab.

„Was hast du eigentlich alles gegessen?", fragte Ron.

„Ich weis nicht.", sagte Hermine und lehnte sich langsam gegen Harrys Beine der immer noch hinter ihr stand.

„Komm erst mal hoch. Wir bringen dich in den Gemeinschaftsraum, dann sehen wir weiter.", sagte Harry.

„Ich geh ihr von Madame Pomefrey einen Pfefferminztee holen.", sagte Ron.

„Tu das.", sagte Harry und stützte Hermine, „komm."

Hermine war froh, dass die beiden ihr halfen. Sie war froh, dass sie zwei so gute Freunde hatte.

Alle Schüler aus Gryffindor waren bereits auf ihren Zimmer als Harry und Hermine den Gemeinschaftsraum betraten.

„Komm, setzt dich hier an den Kamin!", sagte Harry.

Die Wärme die vom Kamin ausging legte sich angenehm um Hermines Körper.

Harry hatte ihr eine herumliegende Decke übergelegt und sich neben sie gesetzt.

Weil sie Angst davor hatte, sich wieder übergeben zu müssen legte sich Hermine hin. Ihr Kopf ruhte nun auf Harrys Schoß und ihre Beine waren hochgelegt. Harry strich ihr sacht die Strähnen aus dem Gesicht.

„Jetzt erzähl Hermine. Was ist wirklich mit dir los? Ich kenn dich. Du hast irgendwas!", sagte Harry.

„Ich hab bloß was falsches gegessen.", versuchte Hermine sich raus zu reden doch es funktionierte nicht.

„Hermine, ich bin dein Freund. Du kannst es mir ruhig erzählen.", sagte Harry versuchte sie aber nicht zu drängen.

Hermine setzte sich wieder auf und begann zu weinen. Harry nahm sie tröstend in den Arm.

„Harry. Ich... ich.. ich bin schwanger.", brach es aus ihr heraus.

Harry war zuerst geschockt, doch verwarf dies dann um Hermine zu trösten.

Er wartete bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. „Und wer ist der Vater?", fragte er weiter.

Hermine war still. Sie wusste nicht wie Harry reagieren würde, deshalb wollte sie es ihm verschweigen.

„Hermine, ich werde dir dafür nicht den Kopf abreißen.", sagte Harry aufbauend.

„Draco Malfoy.", sagte Hermine schluchzend.

„Was hast du gesagt?", fragte Harry geschockt.

„Es ist Draco Malfoy. Er ist der Vater.", wiederholte Hermine und ein weiterer Heulkrampf brach aus.

„Pst, alles wird gut Hermine. Alles wird gut.", sagte Harry und wiegte sie in seinen Armen, „wir werden das schon irgendwie hinbekommen."

„Aber, aber bitte erzähl es niemanden.", sagte Hermine, „niemanden. Hörst du? Auch Ron nicht."

„Ich verspreche es dir. Ich werde es niemanden erzählen.", sagte Harry und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.

Hermine erzählte ihn darauf im Schnelldurchlauf was in der besagten Nacht passiert war.

Harry wollte Draco am liebsten in Grund und Boden schlagen. Doch er konnte nicht. Es war nicht seine Schuld gewesen. Jedenfalls nicht Direkt.
Die beiden waren betrunken gewesen. Und trotzdem.

Harry sah auf Hermine. Sie schien sich wieder beruhigt zu haben. „Ron wird sicher gleich mit dem Tee kommen.", sagte Harry worauf Hermine nickte.

Es dauerte noch eine Weile, doch dann kam er endlich.

„Wo warst du denn so lange?", fragte Harry.

„Tut mir leid. Madame Pomefrey musste sich den Tee erst bei Professor Snape abholen. Und der wollte ihn nicht gleich rausrücken weil es sein letzter war.", sagte Ron und gab Hermine die Tasse.

„Danke.", sagte Hermine leise und wärmte sich an der Tasse ihre Finger.

„Ist es so schlimm?", fragte Ron als er ihre rotgeweinten Augen sah.

„Nein, es geht schon wieder. Trotzdem danke.", sagte Hermine und bemühte sich um ein lächeln.

„Madame Pomefrey hat gesagt, du sollst zu ihr kommen wenn es schlimmer wird.", sagte Ron und legte ihr seine Hand auf ihre Schulter.

„Das werde ich tun.", sagte Hermine und trank schluckweise den Tee aus.

Nachdem die Tasse leer war blieben sie noch eine Weile dort sitzen.

Hermine war mittlerweile eingeschlafen.

„Ich schlage vor, wir bleiben heute Nacht hier und passen auf sie auf.", flüsterte Ron.

„Ja, das ist eine gute Idee.", sagte Harry.

Er hatte Hermine ausgestreckt auf das Sofa gelegt und sorgsam zugedeckt.

„Schlaf gut Hermine.", hauchten beide und legten sich neben sie auf den Boden.

Sie hatten sich einen Stapel Kissen als Matratze auf den Boden gelegt und versuchten nun selbst einzuschlafen.

Als beide schon schliefen, wachte Hermine auf.

Sie sah zu den beiden nach unten und wieder hinauf zur Decke.

Tränen liefen ihr die Wange hinunter. Sie hatte ihre Hand auf ihren Bauch gelegt. Natürlich konnte man noch nichts fühlen, aber trotzdem hatte sie einen Entschluss gefasst.

Sie würde dieses Kind auf die Welt bringen. Egal was Draco und die anderen sagen werden.

Sie will dieses Kind um jeden Preis.

to be continued

Und da ist das nächste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Nach diesem Kapitel kommen natürlich viele Fragen auf. Z.B.: Wann wird Hermeine Draco einweihen, oder, Wie wird Ron regieren, wenn er es erfährt?

Viele, viele Fragen, die aber erst in den nächsten Kapiteln beantwortete werden.

Also bis dahin reviewt mir und ein paar schöne Tage noch.