- 6. Kapitel -

Außer zu Harry hatte Hermine, nach ihrer Entlassung aus dem Krankenzimmer, keinen Kontakt. Ron ging ihr schon seit Tagen aus dem Weg und auch Draco redete nicht mit ihr.

„Mach dir keine Sorgen. Die beiden werden sich schon wieder einkriegen.", versuchte Harry sie immer wieder aufzumuntern, doch es klappte nicht wirklich.

„Lass stecken.", war immer Hermines Antwort gewesen.

Die nächste Monat verging wie im Flug und der Kalender zeigte schon den 27. April. Mittlerweile war mehr als deutlich das Hermine schwanger war. Am Anfang war das Gerede ziemlich groß gewesen, aber mit der Zeit ebbte es ab.

Professor Dumbledore hatte ihr seine Hilfe versprochen und Professor Harper sorgte dafür das Hermine sich nicht überanstrengte. Ihre Eltern hatten anderes reagiert als Hermine gedacht hatte. Sie hatten Hermine fest in den Arm genommen und gesagt sie würden ihr so gut helfen wie es ging.

Selbst Professor Snape hatte ihr angeboten, sie von seinem Unterricht zu entlassen und anstatt der Zaubertränke schriftliche Aufgaben zu geben.

Hermine hatte dankend sein Angebot angenommen.

Hermine war gerade auf dem Weg zu Professor Harper, weil die monatliche Untersuchung anstand, als sie Ron begegnete.

„Hallo Ron!", sagte sie und ging auf ihn zu.

„Hallo Hermine!", sagte Ron und wollte weiter gehen. Hermine jedoch hielt ihn fest.

„Ron, bitte. Wieso gehst du mit ständig aus dem Weg. Ich weis das es dir nicht passt, dass Draco der Vater ist, aber ich kann es nicht mehr ändern.", sagte Hermine.

Ron schwieg fing dann aber doch an zu reden.

„Hermine, ich bin ja nicht einmal auf dass sauer.", sagte Ron.

„Aber auf was denn dann?", fragte Hermine.

„Hermine, es kotz mich einfach nur an dass du es mit nicht gleich gesagt hast. Es hat mir weh getan dass du es mir verschwiegen hast. Ich dachte wir wären Freunde.", sagte Ron und ging.

Hermine wollte hinterher, aber Professor Harper rief sie zu sich.

Wiederwillig ging sie zu ihr.

„Ich komme schon.", rief sie ihr auf halben Weg entgegen.

„Es ist alles in Ordnung. Dem Baby geht es gut.", sagte Professor Wellington, die extra zu Untersuchung angereist war.

„Können sie mir schon sagen wann das Kind ungefähr auf die Welt kommt?", fragte Hermine.

„Sagen wir so zwischen dem 20. und 25. September.", sagte Professor Wellington, „dass hier ist für sie."

„Was ist das?", fragte Hermine und sah das kleine Bild an was ihr Professor Wellington gegeben hatte.

„Das ist ein Ultraschallbild. Sehen sie hier, dass ist ihr Kind Ms. Granger.", sagte Professor Wellington und zeigte ihr die Stelle.

„Wirklich, dass ist mein Kind?", fragte Hermine ungläubig und betrachtete stolz das Foto.

„Ja, wirklich.", sagte Professor Wellington, „wir sehen uns dann in einem Monat wieder."

„Ja, das tun wir.", sagte Hermine, zog sich wieder vollständig an und ging mit dem Bild in der Hand nach Ron suchen.

Sie fand ihn allein im Gemeinschaftsraum von Gryffindor.

„Ron, sieh mal!", rief sie ihm entgegen.

„Was ist das?", fragte er und sah das Bild an.

„Das, guck. Dass ist das Baby.", sagte Hermine und zeigte ihm die Stelle.

„Sieht ganz schön klein aus.", sagte Ron und lächelte Hermine an.

„Es tut mir leid Ron. Wirklich, ich wollte dich nicht verärgern. Weißt du. Ich hatte Angst davor wie du reagierst.", sagte Hermine und nahm Ron in den Arm.

„Ist schon in Ordnung. Ich kann dich auch irgendwie verstehen.", sagte Ron und erwiderte ihre Umarmung, „komm wir suchen Harry und zeigen ihm das Bild!"

„Ja, tun wir das.", sagte Hermine und machte sich mit Ron auf den Weg.

Sie fanden Harry unten in der Bibliothek. Er lernte gerade für eine Klausur und war ganz erstaunt als er Ron und Hermine gemeinsam sah.

„Sieh mal Harry. Das da ist unser Patenkind.", sagte Ron fröhlich.

„Unser Was?", fragte Harry verwirrt und auch Hermine sah verwirrt aus.

„Ich bitte dich Hermine, wir sind beste Freunde, da ist es doch klar das Harry und ich Patenonkel werde.", grinste Ron frech.

„Aber auf jeden Fall, oder hast du die Rolle schon an jemanden anderen gegeben.", sagte Harry nun lachend.

„Nein, habe ich nicht. Es freut mich das ihr die Rolle so ernst nehmt.", lenkte nun auch Hermine ein.

Zusammen saßen sie eine ganze Weile so dort und unterhielten sich einfach.

Sie unterhielten sich, wie schon lange nicht mehr.

So verging die Zeit und es ging auf Abend zu.

Nach dem Abendessen war Hermine runter an den See gegangen.

Sie saß unter einer alten Weide und beobachtete den Blutroten Sonnenuntergang.

Zwischendurch jedoch, konnte sie es nicht lassen auf das Ultraschallbild zu sehen.

Sie war so vertieft darauf, dass sie nichts um sie herum mitbekam.

„Was ist dass?", fragte nun eine männliche Stimme hinter ihn.

Verwundert drehte sie sich um.

Es war Draco.

„Das ist ein Ultraschallbild.", sagte Hermine und zeigte es Draco.

„Und was kann man darauf sehen?2, fragte Draco und setzte sich neben sie.

Hermine war kurz still.

„Unser Kind!", sagte Hermine und benutzte bewusst das Wort unser.

„Da sieht man doch gar nichts.", sagte Draco und wirkte zu Hermines Verwunderung ziemlich interessiert.

„Doch, hier, schau!", sagte Hermine und zeigte mit ihrem Finger darauf.

„Das ist doch niemals ein Kind.", sagte Draco und sah Hermine skeptisch an.

„Doch. Das hier sind die Beine, die Arme und das hier, dass ist der Kopf.", sagte Hermine und erklärte ihm alles.

„Er hat meine Hände.", scherzte Draco worauf Hermine lachen musste.

Stille herrschte.

„Hermine.", fing Draco an, „ich hab lange nach gedacht. Du hattest Recht. Ich bin ein Feigling. Aber das soll sich ändern."

„Wie meinst du das?", fragte Hermine.

„Ich werde mich mit um das Kind kümmern.", sagte Draco.

„Ist dass dein Ernst.", sagte Hermine verwundert.

„Ja, mein voller. Nachdem du zusammengebrochen warst, hat Harry mit mir gesprochen.

Daraufhin hab ich angefangen nachzudenken. Mir sind deine Worte durch den Kopf gegangen und ich habe gemerkt dass du recht hattest. Ich habe damals nur gesagt, dass ich das mit dem Kind nicht kann, weil ich meinen Ruf nicht verlieren wollte. Und da ist mir klar geworden, das ich ein noch größeres Arschloch wäre, wenn ich mich nicht um das Kind kümmern würde, als was ich jetzt für ein Arschloch bin. Ich habe mit meinen Eltern geredet. Natürlich war mein Vater am Anfang nicht wirklich davon begeistert, aber dann haben sie gesagt dass ich auf ihre Unterstützung zählen kann. Und dass hat mir noch einmal mehr Mut gemacht.", sagte Draco.

Hermine sah ihn lange an und nach kurzer Zeit formten sich ihre Lippen zu einem liebevollen Lächeln.

„Es freut mich, dass du deine Meinung geändert hast.", sagte Hermine.

Nun lächelte auch Draco.

Eine Weile saßen sie wieder stumm nebeneinander, bis Hermine wieder das Wort ergriff.

„Ich finde, wir sollten dem Kind zu liebe uns erst einmal richtig kennen lernen. Was sagst du dazu?", sagte Hermine und sah ihn an.

„Das ist eine sehr gute Idee.", sagte Draco.

„Was hältst du davon wenn wir das nächste mal zusammen nach Hogsmead gehen. Du, Harry, Ron und ich.", sagte Hermine.

„Warum Harry und Ron?", fragte Draco verwirrt.

„Du sollst du Patenonkel des Kindes ja schließlich auch besser kennen lernen.", sagte Hermine.

Draco lächelte.

„Wenn's denn sein muss.", sagte er und lächelte.

„Ja, es muss sein.", sagte Hermine und sah auf den See.

Auch der letzte Rest der Sonne war nun verschwunden und alles war dunkel.

Die Kälte überfuhr Hermine und sie begann zu zittern.

Draco legte ihr seine Jacke über die Schultern und stand auf.

Hermine sah ihn dankend an.

„Wir sollten lieber rein gehen.", sagte Draco und half ihr auf.

Hermine nickte ihn an und so gingen sie nebeneinander zurück ins Schloss.

To be continued

Und schwups ist auch das nächste Kapitel fertig. Schon das Dritte, ich breche noch meinen eigenen Rekord und der liegt bei 7 Kapiteln an einem Tag.

Hoffe wieder auf einige Reviews, bis dahin viele liebe grüße, eure brandybockswife