Hallo alle zusammen!

Mir ist doch glatt beim ersten Kapitel was durch die Lappen gegangen.

Habe vergessen zu erwähnen, dass nix in dieser Geschichte mir gehört, außer –und das möchte ich betonen- der Handlung und Elena. Das ist nämlich meiner verdrehten Fantasie entsprungen und ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein klitzekleines Review hinterlassen würdet. Am Liebsten mit konstruktiver Kritik oder vielleicht sogar Sachen, die euch gefallen haben "

Also, viel Spaß jetzt beim Lesen!

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Reale Erinnerung

Hotel in Russland...

„Boah...war das lecker!"

„Mann...Tyson...kannst du dich denn nicht mal zusammenreißen?", stöhnte Hillary.

„Aber es hat nun mal geschmeckt und das kann man ja wohl auch sagen!", empörte sich Tyson lauthals.

„Hey Leute, meint ihr nicht es sei mal Zeit, dass wir wieder auf unser Zimmer gehen und uns ins Bett legen? So wie ich Kai nämlich kenne, hat der sich für morgen ein besonders hartes Training ausgedacht", gab Kenny zu bedenken.

Alle stimmten ihm zu und sie gingen wieder rauf in ihr Apartment. Dort begaben sich dann alle auf ihre Zimmer, um sich ins Bett zu legen.

Als Ray in sein Zimmer ging, wunderte er sich nicht, dass es im Zimmer dunkel war, also machte er auch nur seine Nachttischlampe an, um sich umzuziehen.

Kais Bett war leer.

Sofort rannte er wieder raus und klopfte bei seinen Teamkollegen an die Tür. Da die anderen noch nicht schliefen, kamen sie auch schnell raus.

„Leute, Kai ist nicht in seinem Zimmer!", erklärte Ray ein wenig beunruhigt. Tyson rollte daraufhin mit den Augen und sagte:

„ Mein Gott und deswegen das ganze Theater. Das wäre doch nicht das erste mal, dass er über Nacht weg ist. Der kommt und geht doch, wie er lustig ist."

„Mann, Tyson, findest du das denn überhaupt nicht seltsam?"

„Nö!"

„Tyson hat Recht, das wäre nicht das erste Mal", ergänzte Kenny und gähnte dabei müde.

„Ich fange erst an mir Sorgen zu machen, wenn er morgen Abend noch nicht da ist", sagte Tyson, drehte sich um und verschwand wieder in seinem Zimmer.

„Ray, du solltest dich auch hinlegen. Kai wird schon nichts passiert sein, du kennst ihn doch. Außerdem ist er auch kein Kleinkind mehr. Er ist mittlerweile 18 und kann schon auf sich selber aufpassen", beruhigte ihn Max. „Wenn er morgen nicht auftaucht, dann gehen wir ihn suchen."

Die anderen gingen wieder in ihre Zimmer. Ray blieb noch einen Moment im Wohnraum stehen und guckte den anderen perplex hinterher. Dass sie einfach so unbesorgt schlafen gehen konnten. Naja, aber vielleicht machte er sich wirklich viel zu viele Sorgen. Kai war nun einmal eigenwillig und wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, dann nimmt er auch wenig Rücksicht auf seine Freunde.

Jetzt drehte sich auch Ray wieder um und ging in sein Zimmer zurück.

Währendessen in der Abtei in Russland...

„Herein!", befahl eine barsche Stimme. Ein fahlhäutiger, schwarzhaariger Mann betrat den Raum.

„Hast du ihn?", fragte der alte Mann.

„Ich habe ihren Auftrag so erfüllt, wie sie es mir aufgetragen haben", antwortete der Mann förmlich und neigte dabei seinen Kopf. Ein Grinsen war nun in dem Gesicht des Alten zu sehen.

„Hat er sich gewehrt?", fragte er, wusste allerdings die Antwort schon und grinste noch breiter. Der jüngere Mann verzog keine Miene und antwortete:

„ Ja hat er, aber er wird bald zu sich kommen. Ich habe ihn in sein altes Zimmer bringen lassen."

„Gut! Bring ihn zu mir, sobald er wach ist, ich möchte mit ihm reden und ich denke, er wird sich über ein Treffen mit mir bestimmt freuen", der Alte grinste zynisch.

Der jüngere Mann nickte gehorsam und verließ den Raum.

Alles war schwarz, er konnte nichts erkennen, doch er erkannte den Geruch. Das durfte nicht sein. Hier wollte er nicht sein. Kais Verstand war noch nicht klar und die Bilder drangen nur langsam und verschwommen in seinen Kopf. Als er die ersten vertrauten Gegenstände erkannte, riss er panisch die Augen auf und schnellte hoch. Ein pulsierender Schmerz durchfuhr seinen Körper und seine Hand krallte sich instinktiv an seinen Bauch. Langsam kehrte auch die Erinnerung an die letzten wachen Momente in sein Gedächtnis zurück. Mit einem Mal wurde ihm klar, was hier vorging. Er war in der Abtei, doch wie sollte er hier wieder rauskommen. Er kam allerdings gar nicht dazu, weiter über eine Flucht nachzudenken, denn auf einmal hörte er Schritte vor der Tür, die laut durch die kahlen Gänge hallten. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Er wollte sich verstecken, doch er versuchte das Gefühl der Angst zu verdrängen. Er blieb einfach auf seinem Bett sitzen. Ihm war schlecht. Was würde jetzt passieren?

Die Tür öffnete sich und ein Mann betrat den Raum. Kai kannte ihn, aber er hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert. Er war noch fahler geworden und sein Gesicht war wie aus Eis, doch das war bei den Leuten hier normal. Irgendwann musste man einfach gefühllos werden.

„Kai, bist du wach?", ertönte die Stimmen und sie klang genauso förmlich, wie bei ihrer letzten Begegnung. Kai antwortete nicht.

„Dein Großvater möchte dich sehen und ich hoffe, dass du dieses Mal einfach so mitkommst. Du kommst hier sowieso nicht raus, also wehr dich nicht unnötig."

Es klang plausibel und im Unterbewusstsein wusste Kai ganz genau, dass es stimmte, doch er wollte es nicht wahrhaben. Es musste eine Fluchtmöglichkeit geben. Die Tür...sie war noch immer auf und es waren keine weiteren Männer zu sehen. Er verharrte auf dem Bett. Der Mann schritt auf ihn zu und packte ihn unsanft am Unterarm. In dem Moment schlug er zu...genau in den Magen. Er rannte los. Die Bewegungen schmerzten, doch er ignorierte es. Hauptsache er kam hier raus.

Er rannte aus seinem Zimmer und den Gang hinunter. Er kannte das Gebäude und dieser Weg würde ihn auf dem schnellsten Weg nach draußen führen. Der Mann war mittlerweile auch aus Kais Zimmer gekommen und rief in Russisch etwas den Gang hinunter. Kai wand den Kopf nach hinten, um zu verstehen, was er sagte, doch im selben Moment schlug ihm etwas sehr hartes gegen die Brust und da er noch in vollem Lauf war, schlug er nach hinten über und landete hart auf dem Rücken. Sein Kopf knallte auf den Steinboden und im ersten Moment bekam er keine Luft. Schnell verging dieser Zustand, doch als er aufstehen wollte, waren der Mann aus seinem Zimmer und der Mann der ihm seinen Arm vor die Brust geschlagen hatte schon über ihm. Sie zerrten ihn grob auf die Beine, hielten aber seine Hände gut auf dem Rücken fest.

„Binde ihm die Hände zusammen, ich will nicht dass er wieder abhaut!", befahl der fahlhäutige Mann grob und er schien jetzt ziemlich zornig zu sein. Der andere Mann gehorchte und schnürte Kais Hände so fest auf den Rücken, dass sie nach kurzer Zeit blau anliefen.

Sie führten ihn jetzt den Gang wieder zurück zu den Räumlichkeiten seines Großvaters. Victor klopfte kurz an und betrat den Raum sofort. Der andere Mann schob Kai vor sich in den Raum.

Der Alte hinter dem Schreibtisch sah sie fröhlich an und setzte nun ein überraschtes Gesicht auf, was allerdings zu übertrieben war, um echt zu wirken.

„Was ist denn mit dir passiert, mein Enkelchen. Das sieht ja fast so aus, als habe dir einer übel mitgespielt", und jetzt konnte er sein Grinsen nicht mehr verbergen.

Kai musterte seinen Großvater mit Verachtung. Der Alte schritt um den Tisch herum und blieb dicht vor seinem Enkel stehen.

„Na, freust du dich etwa nicht, deinen Großvater auch mal wieder zu sehen?", fragte der Alte sarkastisch. Kais Blick verdunkelt sich und es sprach der pure Hass aus seinen Augen.

Vollkommen unerwartet spuckte er dem alten Mann ins Gesicht. Der Alte wich erschrocken zurück und sein Gesicht wirkte überrascht, doch sofort spiegelte sich Zorn auf seinen Zügen wieder und er schlug Kai so feste ins Gesicht, dass er fast zusammengesackt wäre, wenn ihn der andere Mann hinter ihm nicht gehalten hätte.

„Das wagst du nicht noch einmal, du wertloses Stück Dreck!"

Er ging wieder auf Kai zu, vergrub seine schrumplige Hand in dessen Haaren und zog seinen Kopf so ruckartig nach hinten, dass sein Genick knackte. Seine andere Hand schloss sich um Kais Kehle und drückte zu.

„Wenn du es noch einmal wagen solltest, dann bringe ich dich genauso um, wie ich es auch schon mit deiner Mutter getan habe!", flüsterte er ihm nun bedrohlich zu. Der Alte ließ ihn wieder los und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch, ohne zur Kenntnis zu nehmen, dass Kai hustend nach Luft schnappte.

„Setzt dich!", befahl er. Der zweite Mann drückte Kai auf einen Stuhl runter. Victor hatte sich in eine Ecke des Raumes zurückgezogen und beobachtete die Situation mit finsterer Miene. Er füllte Mitleid mit dem Jungen und insgeheim gab er sich die Schuld daran. Kai wollte nicht hierhin, doch er hatte ihn hierher gebracht, nur um nicht selbst dem Zorn des Alten zum Opfer zu fallen. Wie feige er doch war!

„Kai, ich habe dich herbringen lassen, weil ich etwas von dir möchte!", begann der Alte. Kai zeigte keine Reaktion, er hatte so etwas erwartet, doch was es auch sein mochte, er würde es nicht tun.

„Du wirst mir die BitBeasts deines Teams bringen, denn ich brauche sie für meine Experimente."

Zum ersten Mal zeigte Kai eine Reaktion. Seine Augen waren nun weit aufgerissen und starrten den Alten ungläubig an. Warum sollte er das tun? Er wusste zwar, wie es funktionierte, denn er hatte es damals schon für seinen Großvater getan, doch jetzt nicht mehr.

„Niemals!", schrie er und sprang auf. Der Mann hinter ihm drückte ihn gewaltsam wieder in den Stuhl.

„Niemals werde ich mehr was für dich tun und ich werde schon gar keine BitBeasts mehr stehlen."

Der Alte grinste.

„Und ob du das wirst! Wusstest du eigentlich dass du eine Schwester hast?"

Kai blickte ihn fassungslos an. Nein, er hatte keine Schwester. Sie war gestorben...mit seiner Mutter zusammen. Es war vor zwölf Jahren gewesen. Sie war gerade geboren und er war zu diesem Zeitpunkt gerade mal Sechs, doch er wusste noch genau, wie sie hieß: Elena.

Er hatte den Namen nie vergessen und er hatte sich oft vorgestellt, wie sein Leben mit ihr hätte sein können, wenn er eine ganz normale Familie gehabt hätte.

Der Alte sah die Fassungslosigkeit in dem Gesicht seines Enkels mit Genugtuung. Genau diese Reaktion hatte er erwartet. Mit einer Fernbedienung schaltete er den Monitor in der Wand ein. Der Monitor zeigte das Bild eines kleinen Mädchens mit weisblonden, langen Haaren, was in einem großen Garten spielte. Im Hintergrund erhob sich ein prächtiges Haus. Es sah so aus, als ob das Mädchen nicht wüsste, dass sie fotografiert würde.

Kais Augen weiteten sich und er starrte wie versteinert auf den Monitor. Das durfte nicht sein, aber die Ähnlichkeit war unverkennbar. Sie hatte dieselben Augen wie er, sie schien fröhlich zu sein.

Die Stimme des Alten riss Kai aus seiner Trance.

„Das ist deine Schwester, Elena Hiwatari. Sie wurde nach dem Tod deiner Mutter von einer reichen Familie adoptiert und wohnt nun in Moskau."

Kai starrte nun seinen Großvater entsetzt an. Er konnte es immer noch nicht fassen. Er hatte eine Schwester und es ging ihr gut.

„Also, um noch einmal auf deinen Auftrag zurückzukommen: du bringst mir die BitBeasts und ich werde dir versprechen, dass deine Schwester so weiterlebt wie bisher", dem Alten stand nun wieder das siegessichere Grinsen im Gesicht. Kai verspürte einen Zorn, wie er ihn noch nie zuvor verspürt hatte. Der Alte wollte nicht nur sein Leben mit Qualen erfüllen, sondern auch das Leben seiner Schwester. Das durfte er nicht zulassen, wenigstens sie sollte ein normales Leben führen dürfen. Sein Blick verfinsterte sich nun wieder und er senkte den Kopf. Das war für den Alten Antwort genug.

„Ich hoffe, du versagst nichts, sonst...!", der Alte fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Kehle und das zeigte deutlich, wie die Konsequenzen bei einem Versagen aussahen.

„Victor...!"

Victor trat aus seiner Ecke wieder hervor.

„Geleite meinen lieben Enkel doch bitte nach draußen!", sagte er gespielt fröhlich. Kai stand schon auf. Sein Blick war leer und seine Gedanken kreisten nur um seine Schwester.

Auf dem Weg nach Draußen ging Kai wie ein geprügelter Hund vor Victor her.

„Es tut mir leid!", flüsterte Victor leise zu Kai, doch dieser schien es gar nicht wahr zu nehmen.

Als sie vor den Toren des Klosters angelangt waren, schnitt Victor die Fesseln durch und verschwand geräuschlos wieder hinter den Mauern der Abtei.

Kai verharrte vor den Toren. Er durfte nicht zulassen, dass seiner Schwester etwas geschehen würde. Sie sah auf den Bildern so glücklich aus und so sollte es auch bleiben. Zwar wollte er sie gerne sehen, doch er fürchtete, sie dadurch mit ihrer wahren Familie zu konfrontieren und das konnte schlimme Folgen für sie haben.

Benommen und in Gedanken ging er los. Er wusste nicht wohin. Es war mitten in der Nacht. Sollte er zurück ins Hotel gehen und seinen Auftrag erfüllen? Nein, das konnte er nicht. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, so waren die BladeBreakers doch so etwas wie seine Freunde und er wollte niemandem mehr Leid zufügen. Er wollte sich keine Feinde mehr machen.

Vollkommen wahllos taumelte er durch Strassen und Gassen. Jetzt wo er für sich war, kamen auch die Schmerzen wieder. Sein Kopf dröhnte von dem Sturz und dem Chloroform. Seine Rippen schmerzten bei jedem Atemzug und Schritt, den er machte.

Schließlich fand er sich in einer Sackgasse wieder. Er stand vor einer hohen Mauer. In seinem Kopf ging alles wirr und die ständigen Schwindelanfälle verhinderten es, einen klaren Gedanken zu fassen. Langsam ließ er sich an der Mauer herabsinken und lehnte sich mit dem Rücken gegen sie. Die Schmerzen machten ihn wahnsinnig, aber er durfte nicht ruhen, er musste etwas unternehmen. Der Boden war kalt. Er ignorierte es. Er wollte aufstehen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Sein Blick wurde wieder undeutlich und eine beklemmende Dunkelheit drohte ihn zu verschlingen. Und da war noch etwas...Verzweiflung. Auf der ständigen Suche nach einer Lösung, war er immer wieder auf Hindernisse gestoßen, die ein Gelingen unmöglich machten. Diese Verzweiflung trieb ihn in den Wahnsinn. Dann setzte sein Denken aus und er wurde wieder bewusstlos.

Nächster Morgen im Hotel...

Ray war als erster auf den Beinen. Sein erster Blick wanderte zu Kais Bett hinüber, doch es war immer noch verlassen. Rasch stand er auf und zog sich an, dann weckte er auch die anderen, die allerdings nicht so begeistert davon waren.

„Hat Kai dich etwa geschickt, um uns unseren Schlaf zu rauben?", muckierte sich Tyson lauthals.

„Schön wäre es, aber er ist immer noch nicht wieder aufgetaucht", gab Ray ernst zurück. „Ach komm schon, der taucht schon wieder auf, mach dir mal keine Sorgen!"

„Ich mache mir aber Sorgen!", keifte Ray zurück. „Und mir ist es auch egal, was ihr jetzt macht, aber ich werde ihn jetzt suchen gehen."

„Mann, mach keinen Aufstand, wir kommen ja schon mit. Zu Mehreren haben wir ein bessere Chance ihn zu finden", antwortete Tyson ein wenig genervt.

Nach einer halben Stunde war dann auch der Letzte fertig und sie verließen das Hotel. Sie teilten sich auf. Kenny, Hillary und Max gingen zusammen auf die Suche und Tyson und Ray zogen los.

Ray hielt es für gut, die Gassen zu durchsuchen und auch Passanten nach Kai zu fragen.

Gegen Mittag kamen sie in die Gegend der Abtei und durchsuchten dort alle Strassen. Es war eine heruntergekommene und schmutzige Gegend, die nicht besonders Vertrauen erweckend aussah. Nach einiger Zeit trafen Ray und Tyson auf einen Passanten, der ihnen sagte, dass er in einer Sackgasse einen Jungen habe liegen sehen, sich aber nichts draus gemacht habe, weil das hier keine Seltenheit wäre. Er erklärte den beiden noch, wie sie dort hinkämen und ging dann unbeirrt weiter. Ray und Tyson rannten los.

Als sie in die dunkle Sackgasse einbogen konnten sie schon von weitem den Umriss einer Person erkennen und als sie näher kamen verschlug es ihnen den Atem.

Es war Kai.

Er lag auf dem Boden und war übersäht mit blauen Flecken. Seine Lippe war aufgeplatzt und an seinen Handgelenken, befanden sich tiefe Einschnitte.

„Kai!", rief Ray und kniete sich zu ihm herunter. Kai reagierte nicht. Ray legte eine Hand auf seine Stirn.

„Er ist ganz heiß!", stellte er mit Erschrecken fest. „Wir müssen ihn sofort ins Hotel bringen!"

„Kai, du musst aufwachen!", sagte er nun wieder zu Kai und legte dessen Kopf auf seinen Schoss. Langsam öffnete Kai die Augen und guckte mit glasigem Blick direkt in Rays Gesicht.

„Ray!", sagte er schwach.

„Bleib ruhig liegen, wir kümmern uns um dich", beruhigte in Ray und strich ihm vorsichtig die Haare aus dem Gesicht. Kai schloss die Augen wieder und verlor erneut das Bewusstsein.

Hotel...

Als er wieder zu sich kam, lag er in einem weichen Bett und die warme Sonne strahlte durch das Fenster. Er schlug die Augen auf und blickte sich im Raum um. Erstaunt stellte er fest, dass Ray neben seinem Bett saß und ihn beobachtete.

„Geht es dir besser, Kai?", fragte er mit gedämpfter Stimme. Kai nickte schwach, auch wenn das eine Lüge war. Mit seinem Erwachen waren nämlich auch die Schmerzen zurückgekehrt und quälten ihn nun erneut. Sein Blick wanderte an seinem Körper herunter. Man hatte ihm das Oberteil ausgezogen und seine Prellungen und Platzwunden an Brust und Bauch verbunden. Auch seine Handgelenke waren verarztet worden. Doch er konnte sich noch immer nur schwer bewegen. Die Schmerzen waren zu stark.

Nun stand Ray auf und griff nach einem Tuch, was auf Kais Stirn platziert war. Kai zuckte zusammen. Dann erst realisierte er, dass nichts geschehen würde. Ray war ein wenig verwundert über Kais Reaktion, doch er ließ sich nichts anmerken und griff unbeirrt, aber vorsichtig nach dem Tuch. Er wrang es aus und ließ es in einem Eimer mit kaltem Wasser verschwinden. Dann wrang er es wieder leicht aus und legte es Kai erneut auf die Stirn. Es fühlte sich gut an und kühlte seine erhitzte Haut angenehm ab. Dann begann Ray einen Verband am Handgelenk zu öffnen, um nach der Wunde zu schauen und neue Salbe drauf zu tun. Kai ließ alles kommentarlos geschehen. Es war schon seltsam. Er war immer so kalt zu ihnen und zeigte nicht einmal Gefühle und doch kümmerten sie sich so gut um ihn. Schuldgefühle durchsteiften seine Gedanken.

Als Ray fertig war, sagte er: „Ich gehe jetzt den anderen Bescheid sagen, dass es dir besser geht, aber du solltest noch im Bett bleiben, du hast nämlich hohes Fieber und der Arzt hat gesagt, dass du dich noch immer in einer bedrohlichen Lage befindest. Der Arzt wird morgen früh noch einmal nach dir sehen. Du kannst aber ruhig schlafen."

Mit diesen Worten verließ Ray den Raum und ließ Kai alleine.