Ich lasse mich nicht entmutigen…ich schreibe weiter…bis ich endlich mein erstes Review kriege…bis zum Erbrechen und wenn es wirklich so schrecklich ist, wie die nicht vorhandenen Reviews erahnen lassen, dann müsst ihr mir auch ein Review schreiben, damit ich aufhöre diabolisch grinz

Also, bitte lesen und schreiben, würd mich echt freuen.

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Der kalte Stein

Nächster Morgen im Hotel...

Als Kai aus einem unruhigen Schlaf erwachte, war es draußen noch dämmerig. Die anderen schienen noch zu schlafen, denn es herrschte eine ungewohnte Ruhe.

Die Schmerzen hatten fast aufgehört und er beschloss aufzustehen, um etwas frische Luft zu schnappen. Seine Rippen schmerzten bei einzelnen Bewegungen immer noch, aber es war nicht mehr annähernd so schlimm, wie am letzten Tag.

Leise schlich er sich aus dem Zimmer, um Ray nicht aufzuwecken. Er wollte jetzt alleine sein. Die Gegenwart seiner Freunde, denen er schon bald Leid zufügen würde, war beklemmend. Er wollte es nicht tun.

Im Aufenthaltsraum angekommen öffnete er die Tür, die auf den Balkon führte und ging hinaus. Es war noch sehr kühl und auf seinem nackten Oberkörper bildete sich eine Gänsehaut. Mit einem tiefen Atemzug sog er die kalte, klare Morgenluft ein und sie erfüllte seinen Körper auf eine merkwürdige Art und Weise mit neuer Kraft.

Kai setzte sich im Schneidersitz auf den Balkon und blickte direkt in den Sonnenaufgang. Es war beruhigend.

Er wusste nicht, wie lange er so da saß, doch als er sich in die Gegenwart zurückholte, war es bereits hell. Plötzlich tauchten hinter ihm Schritte auf und er zuckte zusammen, drehte sich allerdings nicht um.

„Kai!", sagte eine vertraute Stimme in vorwurfsvollen Ton, „Du sollst im Bett bleiben, du hast immer noch Fieber und wenn du hier draußen halb nackt sitzt wird es garantiert nicht besser."

Erst jetzt drehte Kai seinen Kopf und blickte in das Gesicht eines äußerst verärgert schauenden Ray.

„Ich brauchte frische Luft", antwortete er ruhig und ungewohnt normal.

„Na gut, du hattest jetzt genug frische Luft. Lass uns wieder rein gehen", sagte Ray immer noch verärgert. Kai stand auf und ging bereitwillig hinter Ray her. Sie machten sich immer noch Sorgen um ihn, dabei ging es ihm doch schon wieder recht gut.

„Der Arzt wollte gleich noch mal nach dir gucken und sag ihm bloß nicht, dass du schon aufgestanden bist, sonst bringt er dich und uns gleich vor Ort und Stelle um", sagte Ray an Kai gewand und er klang schon wieder etwas freundlicher.

Die anderen schliefen scheinbar noch. Wollten sie etwa nicht trainieren?

Eine halbe Stunde später stand auch schon der Arzt in der Tür und ging schnurstracks in Kais Zimmer. Ray folgte ihm.

Als er fertig war mit seiner Untersuchung, die Kai kommentarlos über sich ergehen ließ, war er mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Fieber war zwar noch nicht ganz abgeklungen, aber außerhalb des Gefahrenbereichs. Auch die Verletzungen befanden sich auf dem Wege der Heilung.

Der Arzt drehte sich zu Ray und sagte: „Der Patient soll noch zwei Tage das Bett hüten und dann langsam wieder mit dem Training beginnen. Achten sie aber bitte darauf, dass er sich nicht überanstrengt."

„Ist gut Doktor!", antwortete Ray und brachte den Arzt noch zur Tür, danach kehrte er in Kais Zimmer zurück.

Kai saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt in seinem Bett. Er sah Ray mit ausdruckslosem Gesicht an.

„Ich bleibe garantiert nicht noch zwei Tage in diesem Zimmer liegen!"

„Und ob du das wirst, du hast gehört, was der Arzt gesagt hat."

„Das interessiert mich nicht, ich werde gleich trainieren gehen."

„Das wirst du nicht!"

„Versuch mich doch aufzuhalten!" Kais Gesicht verfinsterte sich und er blickte Ray direkt in die Augen. Er gewann. Ray verließ ohne ein weiteres Kommentar das Zimmer. Wenn Kai etwas wollte, dann war es zwecklos ihn aufzuhalten. Ray kochte vor Zorn. Wie konnte er nur so leichtsinnig sein? Sein Körper würde den Belastungen noch nicht standhalten und es bestand die Gefahr, dass das Fieber zurückkehrte.

Wenig später waren auch die anderen endlich aufgewacht. Zusammen gingen sie dann zum Frühstück. Kai wartete in seinem Zimmer bis er von draußen keine Stimmen mehr hörte, dann zog er sich an und verließ den Raum. Er ging durch die Hotellobby und betrat den Park vor dem Hotel. In seiner Hand trug er Dranzer und steuerte den Trainingsplatz zielstrebig an.

Dort angekommen erwartete ihn bereits jemand, den er lieber nicht gesehen hätte. An der Arena stand Victor. Woher wusste er, dass Kai hierhin kommen würde?

Kai blieb abrupt stehen und warf Victor einen finsteren Blick zu.

„Was willst du noch von mir?", fragte er unfreundlich.

„Ich soll dich von deinem Großvater nur noch einmal an deinen Auftrag erinnern", sagte er förmlich und trat langsam auf Kai zu.

„Außerdem soll ich dir sagen, dass er nicht allzu lange warten möchte. Spätestens in drei Tagen sollst du zur Abtei kommen und ihm berichten, wie weit du bist. Solltest du nicht kommen, dann werde ich dich erneut holen."

Kai zuckte bei dem Gedanken daran unmerklich zusammen. Victor stand nun dicht vor ihm und holte etwas aus seinem Mantel. Er zog einen dunkelroten Stein hervor und hielt ihn Kai hin.

„Du sollst die BitBeasts in diesen Stein sperren und sie deinem Großvater übergeben."

Wie gebannt starrte Kai auf den Stein vor ihm, versuchte jedoch nicht ihn zu nehmen. Victor ließ den Stein in Kais Tasche gleiten. Der grauhaarige Junge starrte ihn fassungslos an.

„Wir sehen uns wieder, Kai!", sagte Victor abschließend, ohne auf Kais Reaktion einzugehen, drehte sich um und verließ den Trainingsplatz.

Kai blieb noch einen Moment reglos stehen, griff dann aber in die Tasche, in der der Stein lag und holte ihn hervor. Er schimmerte in seiner Hand und er war ungewöhnlich kalt. Was war das für ein Stein?

Wenig später kamen auch die anderen Bladebreakers auf den Trainingsplatz und gingen auf Kai zu.

„Mann, Kai, das find ich aber klasse, dass du wieder auf den Beinen bist!", rief Tyson ihm schon von Weitem entgegen. Auch die anderen schienen sich zu freuen, nur Ray sagte nichts dazu. Anscheinend hatte er den anderen nichts von der Empfehlung des Arztes erzählt.

„Dann können wir ja anfangen zu trainieren!", sagte Tyson an alle gewand und sie gingen zu den Arenen. Ray stellte sich mit Kai an eine Arena und die beiden begannen. 3...2...1...Let it rip!

Schon das Starten stellte für Kai eine echte Herausforderung dar, denn seine Handgelenke schmerzten heftig, als er an der Leine riss.

Ray beobachtete sein Benehmen skeptisch. Er erkannte genau, dass Kai noch nicht in der Lage war ein ganzes Match durchzustehen, deshalb ließ er es zu Anfang langsam angehen.

Als Kai das bemerkte, war er sauer. Er wollte nicht zimperlich behandelt werden, nur weil er leichtes Fieber hatte. Er würde Ray schon zeigen, wie gut es ihm ging.

Er sammelte all seine Kraft und erhöhte das Tempo enorm. Seine Attacken donnerten nur so auf Drigger nieder und Ray fiel es immer schwerer ihnen auszuweichen. Allerdings war das nicht Kais volle Stärke. Anscheinend wollte er aber richtig kämpfen und sich nicht schonen. Ray war wütend. Dieser leichtsinnige Kerl. Ray würde ihm schon zeigen, dass er noch nicht gesund war, auch wenn er ihm dafür wehtun musste.

Auch Ray sammelte jetzt seine ganze Kraft und Drigger legte los. Er raste wie von der Tarantel gestochen durch die Arena und attackierte Dranzer immer wieder aufs Neue.

Kai wurde blass und er begann zu zittern, doch er würde nicht verlieren. Er musste all seine Kraft zusammennehmen, doch da war nichts mehr. Ray schien indessen immer stärker zu werden.

„Los Drigger! Tiger Clow Attack!", schrie Ray. Mit diesen Worten kam ein gewaltiger Tiger aus seinem Beyblade heraus und stürmte auf Dranzer zu. Kai konnte nicht mehr ausweichen. Die Attacke schleuderte Dranzer auf dem direkten Weg aus der Arena. Kai brach zusammen. Die Wucht der Attacke hatte ihm schwer zugesetzt. Ray rannte sofort um die Arena zu Kai.

Kai zitterte am ganzen Leib und war blass. Seine Haut war wieder heiß und nass. Das war zuviel für ihn. Er hatte die Augen geschlossen, schlug sie dann aber flackernd wieder auf. Wie hatte das passieren können? Er hatte sich so gut gefühlt.

„Hillary! Komm mal schnell her!", rief Kai. Hillary kam sofort.

„Wir müssen Kai zurück ins Hotel bringen, ich glaube, er hat schon wieder Fieber", sagte er eilig und zog Kai vorsichtig auf die Beine. Er schob seine Schulter unter Kais Arm und legte seinen Arm um Kais Rücken. Hillary tat es ihm gleich und so gestützt führten sie Kai zurück ins Hotel. Er wehrte sich nicht. Auf ihrem Zimmer angekommen legten sie Kai sofort in sein Bett. Ray holte den feuchten Lappen wieder heraus und legte ihn auf Kais Stirn. Hillary beobachtete die Szene still.

Kai schlug die Augen wieder auf und wollte aufstehen, aber Ray drückte ihn mit sanfter Gewalt ins Bett zurück.

„Du bleibst jetzt liegen und Hillary wird hier bleiben, und dafür sorgen, dass du das auch tust", sagte Ray streng. Hillary guckte ihn ein wenig erschrocken an. Sie und Kai verstanden sich nicht allzu gut und ausgerechnet sie sollte nun auf ihn aufpassen. Sie sagte aber nichts, sondern nickte nur. Kai sagte auch nichts dazu. Vielleicht hatte Ray wirklich Recht und es war besser, wenn er erst einmal liegen blieb, aber wie sollte er dann seinen Auftrag erfüllen.

Er war müde und schloss die Augen. Seine Muskeln entspannten sich und seine Gedanken wurden ruhiger. Er schlief wieder ein.

Ray und Hillary verließen den Raum.

„Ich werde jetzt wieder zu den anderen gehen und noch etwas trainieren. Ich denke er wird jetzt erst einmal schlafen. Es wäre gut, wenn du zwischendurch mal das Tuch wechseln würdest", sagte Ray an Hillary gewand.

„Warum muss ausgerechnet ich auf ihn aufpassen. Kai kann mich doch gar nicht leiden", empörte sie sich jetzt.

„Du kannst ja auch für mich trainieren gehen, aber das würde mir wenig bringen", antwortete Ray zynisch.

„Is ja schon gut, ich mach es, aber nicht gerne!"

„Wir kommen heute Abend wieder, aber vielleicht komme ich dich gleich ablösen", sagte Ray und verließ das Zimmer.

Hillary blieb pikiert im Wohnraum stehen.

„Warum immer ich? Menno!", fluchte sie leise zu sich selbst, setzte sich dann schmollend auf das Sofa und schaltete den Fernseher an.