Und Kapitel 6 ist endlich fertig! Gomen nasai.. es hat etwas gedauert.. hatte zwischendurch eine Schreibblockade und hab an anderen FF geschrieben! Schande über mich.. -drop- Aber ich in Zukunft gelob ich Besserung!

Nun zum Kapitel.. Hmm.. Fährt er oder fährt er nicht! Das ist hier die Frage! -grins- Ich sag dazu nur.. Lesen! ;-) Das Kapitel ist diesmal nicht so lang, da jetzt nur noch 2 Kapitel kommen werden. Also, viel Spaß.

Über Kritik, Verbesserungsvorschlägen und Rewies würde ich mich sehr freuen! -verbeug-

Kapitel 6

Fiona kämpfte gegen den Schmerz an. Auf der Fahrt in die Stadt ging in sie in Gedanken gegen alles an, was sie sich vorher eingestanden hatte. Sie machte sich vor, daß sie Sirius nicht liebte, weil es nicht sein durfte. Außerdem kannte sie ihn erst drei Tage. Warum tat es ihr dann trotzdem so weh, das er abreiste? Warum?

„Eine Fahrkarte nach … ?"

Sie drehte sich zu Sirius um. Er sah gerädert und gequält aus, wie er so dastand mit seinen Motorradtaschen. Sie fragte sich, ob sein Kopf noch schmerzte. Aber was ging sie das an?

„Wohin willst du eigentlich?"

Sirius zuckte mit den Schultern, eine Geste völligen Verlorenseins. Er hatte kein Ziel. Fiona konnte ihn kaum ansehen, so schmerzte sie seine Einsamkeit.

„Wo ist denn die Endstation?" fragte sie schließlich die Kassiererin.

Die Frau blickte Sirius abfällig an.

„San Antonio. Wollen Sie dahin, Mister?"

Sirius preßte die Lippen zusammen.

„Ja, das ist in Ordnung. Alles ist mir recht, wenn es nur weit genug entfernt liegt."

Fiona mußte sich abwenden, so verletzten sie diese Worte. Faith stand neben ihr und wartete stumm darauf, daß ihr Mutter die Fahrkarte gekauft hatte. Auch Faith war bei Sirius letztem Satz zusammengezuckt.

„Also, dann hätte ich gern eine Fahrkarte nach San Antonio." Sagte Fiona leise.

Fiona zahlte, nahm das Ticket entgegen und ging damit zu Sirius.

„Ich schicke dir das Geld, sobald ich angekommen bin und einen Job gefunden habe."

„Nein!"

„Fiona, ich möchte darüber nicht mehr diskutieren."

„Ich auch nicht. Nimm das Ticket und fahr. Du schuldest mir nichts."

„Na gut", lenkte er ein. Er würde ihr das Geld auf jeden Fall zurückschicken, ob sie nun wollte oder nicht. Sirius vermied es, ihr direkt in die Augen zu schauen. Es tat so entsetzlich weh. Ihr Blick verriet alles. Ihre Sehnsucht, ihre Zuneigung, ihre Enttäuschung, ihre Trauer. Außerdem war er selbst nervös beim Gedanken daran, Fiona und Faith hier zurückzulassen., wenn diese Horde brutaler Schläger die Gegend Tyrannisieren. Er hatte zwar ein Abkommen mit Jay geschlossen, aber was zählte schon das Versprechen von Jay Butler? Konnte Sirius es unter diesen Umständen überhaupt verantworten, abzureisen und die beiden zurücklassen? War er den tatsächlich so rücksichtslos?

Er war ein Feigling!

Fiona strich ihm sanft über die Wange.

„Du schickst mir das Geld ohnehin, nicht wahr?"

Er sah nur weg und antwortete nicht. Ihre liebevolle Geste drohte ihn um den Verstand zu bringen.

„Vielleicht bringst du es ja persönlich vorbei", fügte sie hinzu, voller Zärtlichkeit. Dann stellte sie sich auf Zehspitzen und gab ihn einen zärtlichen Kuß. Im nächsten Moment war sie verschwunden. Faith lächelte ihn an. Sirius sah, das sie Verzicht und Enttäuschung gewöhnt war. Sie versteckte all ihre Gefühle hinter diesen Lächeln. Und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er, wie ihm Tränen in die Augen stiegen, und das Bild von den beiden wurde verschwommen. Plötzlich kam Faith auf ihn zu und umarmte ihn voller Zuneigung.

„Auf Wiedersehen, Sirius. Ich wünsche dir viel Glück. Ich werde dich vermissen."

Dann lief sie hastig hinter Fiona her. Diese zärtliche Umarmung brach ihm endgültig das Herz. Er hatte das Gefühl, das ihm die Knie versagten. Er ballte die Hände zu Fäusten, zerknüllte das Ticket dabei und in einem Anfall von Verzweiflung boxte er gegen die Wand.

Er liebte Fiona. Er liebte die beiden. Aber das änderte nichts an seiner Unfähigkeit, sich zu binden. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah er Mutter und Tochter in ein kleines Restaurant gehen. Sie setzten sich an einen Tisch am Fenster. Faith winkte ihm zu, Fiona sah nicht einmal auf. Seine Qual steigerte sich ins Unerträgliche. Er sah, wie Fiona Faith eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und er erinnerte sich an ihre zärtlichen Berührungen. Nichts wünschte er sich mehr, als das sie ihn berührte. Er wollte wieder ihre Hände auf seinem Körper spüren. Entschlossen riß er sich von den Anblick los und kämpfte gegen den Wunsch an, einfach die Straße zu überqueren und sich zu ihnen zu setzen.

Wann kam endlich dieser verdammte Bus?

Sirius schaute die Straße hinunter und sah, daß der Bus langsam um die Kurve kam. Er stand auf, als der Bus vor ihm anhielt und sich die Türen zischend öffneten. Dann war er weg.

In Fiona´s Kopf herrschte ein völliges Durcheinander. Am liebsten wäre sie hinausgerannt zur Bushaltestelle und hätte Sirius angefleht, noch zu bleiben. Das war natürlich idiotisch. Er würde nicht bleiben. Und das war auch besser so. Warum tat es dann so weh? Sie schloß die Augen und spürte wieder seine zärtlichen Hände auf ihrer Haut, sah wieder sein jungenhaftes Lächeln vor sich. Spontan entschied sie sich, doch noch einmal mit ihm zu reden. Dann sah sie den Bus vorfahren. In panischer Eile stand sie auf und eilte zur Tür und stoß direkt mit Jay Butler und seinen Brüdern zusammen.

„Wo ist den dein hübscher Retter in der Not? War wohl nur ein Liebesrausch für eine Nacht, was?"

Jay´s üble Bemerkung versetzte ihr einen Stich.

„Du solltest nicht zu sehr von dir auf andere schließen, Jay. Geh mir aus den Weg."

Angewidert schob sie seine Hand von ihrem Arm.

„Du hast mit den Ärger angefangen, neulich abends, du Hexe. Aber ich werde schon damit zurecht kommen. Du gehörst mir und nur mir."

Die Tür des Restaurants wurde wieder geöffnet. Tucker kam herein und schaute seinen Vater haßerfüllt an.

„Na, wenn das keine Überraschung ist! Du bedrohst jemanden. Was ganz Neues!"

Faith spürte, wie ihr Herzschlag schneller wurde, als sie Tucker sah. Der Sechzehnjährige war immer so ernst und ruhig und sie war mit ihm befreundet, so lang sie denken konnte. Tucker lächelte nicht viel, aber wenn, dann sah er unheimlich gut aus. Seit einiger Zeit hatte sie das Gefühl, das ihr das Atmen schwerfiel, wenn er in der Nähe war. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, obwohl er sich in der Schule von allen anderen Jugendlichen absonderte.

„Jay, warum läßt du sie nicht endlich in Ruhe?" fragte Tucker.

Faith hatte das Gefühl, das er sie absichtlich nicht ansah.

„Halt die Klappe, du Idiot und komm mich nicht in die Quere", bellte Jay zurück, ohne Fiona aus den Augen zu lassen. „Also, Fiona, du schuldest mir noch etwas!"

„Wohl kaum", gab sie eisig zurück und nahm die Hand ihrer Tochter. „Faith, wir gehen!"

Doch ehe Fiona mit Faith das Restaurant verlassen konnte, packte Jay sie grob an den Oberarm und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.

„Du gehst nirgendwo hin, bevor ich nicht den Kuß bekomme, der mir zusteht."

„Laß meine Mutter los!" fauchte Faith. „Sie würde eher den alten McCoy küssen als Sie, Mister Jay!"

Jay´s Gesichtfarbe veränderte sich bedrohlich. Fiona riß sich von Jay´s Griff los und drängte Faith zur Tür.

„Geh jetzt Fai. Warte im Jeep auf mich!" sagte Fiona leise, ließ aber Jay nicht aus den Augen.

„Aber Mom.." fing Faith an, doch durch den strengen Blick ihrer Mutter, der nun auf ihr lag unterbrach sie sich gleich wieder.

„Faith, du tust, was ich dir sage. Geh in den Jeep und warte da auf mich!"

„Ja, Mom." sagte sie zögerlich und wollte zur Tür gehen, aber Stuart, Jay´s jüngster Bruder, versperrte ihr den Weg. Herausfordernd hob Faith das Kinn.

„Sie stehen im Weg, Mr. Butler. Würde es Ihnen was ausmachen, kurz zur Seite zu treten?"

Fiona mußte sich sehr zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Faith Stimme klang scharf wie eine Rasierklinge. Doch Stuart zog nur spöttisch grinsend an Faith´s Zöpfen. Faith hob als Gegenleistung ihren Fuß und trat ihm mit voller Wucht auf den Fuß. Als er sich immer noch nicht rührte, seufzte sie gereizt auf und sagte: „Mein Gott, sogar das blödeste Tier verzieht sich, wenn es getreten wird."

Stuart wich überrascht zur Seite.

„Oh, vielen Dank, Gentleman", fügte sie spöttisch hinzu.

Tucker mußte unwillkürlich grinsen. Das mochte er so an Faith. Faith warf einen schnellen Blick auf Tucker und erwiderte das grinsen. Er sah so toll aus, wenn er mal lächelte. Und seine Augen funkelten dann immer so.. Langsam verlor sie sich in diesen Blick. Seine Augen waren so dunkel und sein Blick so geheimnisvoll und fremd.

„Faith.. Geh jetzt zum Jeep. Sofort!" hörte sie die strenge und besorgte Stimme ihrer Mutter, die sie aus ihren Schwärmereien riß. Schnell wandte sie den Blick von Tucker ab, nickte und wollte gerade das Restaurant verlassen, als Jay´s Hand sie grob umpackte.

„Du gehst nirgendwo hin, kleine Hexe." Jay´s Blick ging wieder zu Fiona. „Ihr beide geht nirgendwo hin. Ihr beide redet mir zu klug daher. Damit ist jetzt Schluß!"

Fiona funkelte Jay wütend an. Wie konnte er es wagen, seine Tochter anzufassen. Und wie konnte sie ihre Tochter nur in so eine Situation bringen, dachte sie verzweifelt. Der ängstliche Blick von Faith lag auf ihr und sie hatte absolut keine Ahnung was sie tun sollte. Sie sah sich verzweifelt um. Die anderen Gäste hatten sich entweder das Restaurant verlassen oder gafften bei diesen Schauspiel. Was für Feiglinge, dachte Fiona wütend. Schauten nur zu, unternahmen nichts, obwohl eine Frau und ein Kind bedroht wurden. Und das machte sie noch wütender, so das es ihr Tränen in die Augen trieb.

„Laß sofort meine Toch.."

„Rühr die beiden nicht an, Cowboy!" unterbrach eine ihr vertraute Stimme sie. Sie Herz fing an heftig zu schlagen. Sie traute sich nicht sich umzudrehen und ihn zu erblicken. Zu viel Angst hatte sie, das sie sich das nur eingebildet hatte. Doch als sie herumfuhr, stand er da. Der geheimnisvolle Fremde.. Vor Stuart und grinste überlegen und eisig.

„Sirius.." stieß sie hervor und er schenkte ihr einen Blick, was sie auf der Stelle dahin schmelzen ließ.

Jay wurde augenblicklich steif und drehte sich zu Sirius um.

„Du bist noch in der Stadt, Fremder? Ich dachte, du hättest es so eilig von hier wegzukommen.", fragte er spöttisch mit einen angedeuteten Seitenblick auf Fiona.

„Sieht so aus, als säße ich hier für eine Weile fest. Mein Motorrad wurde zertrümmert und ich bin ausgeraubt worden. Aber Glücklicherweise habe ich ja einen Job angeboten bekommen."

Er lächelte Fiona zu, die das lächeln mehr als glücklich erwiderte.

„Ach ja? In Fiona´s Schlafzimmer, oder was?" grinste Jay sarkastisch.

Heiße Wut stieg in Sirius auf und Jay und seine Brüder begannen ihn wie ein gefährliches Raubtier zu umzingeln.

„Nein, ich bin ab heute ihr Vorarbeiter. Sie hat mich eingestellt. Tja, Jay, du hättest dich an unsere Abmachung halten sollen. Jetzt wirst du meine Gesellschaft leider noch ertragen müssen."

Er hörte den überraschten Aufschrei von Fiona und spürte förmlich den glücklichen Blick von ihr auf sich ruhen, doch er wagte es nicht, Jay und seine Brüder aus den Augen zulassen. Er überlegte kurz und kam zur Erkenntnis, das hier Angriff die beste Verteidigung war. Darum zögerte Sirius nicht lange, wirbelte her und versenkte seine Faust in das Gesicht von Clovis. Der Mann fiel um, wie ein alter Baum. Dann spürte Sirius ein Schlag im Gesicht. Er drehte sich um und sah das Jay erneut ausholte, doch diesmal duckte er sich rechtzeitig weg und nutzte Jay´s kurze Verwirrung und schlug zurück. Jay schrie auf und hielt sich seine Nase. Blut lief durch seine Finger.

„Du verdammter Bastard, du hast mir die Nase gebrochen." schrie er mit schmerzerfüllter Stimme.

Sirius grinste nur kühl.

„Paß auf, das ich dir nicht noch mehr breche."

Doch Sirius kurze Unaufmerksamkeit, nutzte Emmett aus und umklammerte ihn von hinten und versuchte ihm die Luft abzudrücken. Doch der schwarzhaarige holte mit seinen Ellenbogen aus und rammte ihn in Emmetts Magen. Der Druck an seinen Hals ließ nach und Emmett sank zusammen.

Sirius schaute über seine Schulter und sah das Fiona mit den Serviettenspender aus Metall in der Hand, den sie gerade Jackson auf den Kopf schlug. Dann sah er zu Faith hinüber, über deren ausgestreckten Bein Stuart stolperte. Spontan mußte Sirius laut lachen. Er fühlte sich plötzlich fast ausgelassen.

Emmett half Jay auf die Beine und versuchte ihn aus den Restaurant zu zerren, der sich aber wütend dagegen wehrte, das sogar Jackson helfen mußte, ihn rauszuschaffen.

Sirius wischte sich mit den Handrücken das Blut von der Lippe. Der Schmerz in seinen Rippen pochte. Erst jetzt bemerkte er, das einige Gäste applaudierten. Sirius mußte lächeln und sah zu Fiona rüber. Sie stand etwas verloren da und strich sich dann eine rote Strähne aus den Gesicht und erwiderte dann den Blick. Sie lächelte leicht und ging dann zu Sirius rüber und strich ihm sanft über die Wange.

„Du bist ja wieder da!" flüsterte sie leise, doch er konnte in ihren Gesicht sehen, wie glücklich sie darüber war. Er ergriff ihre Hand und führte sie zu seinen Mund und küsste sie zärtlich.

„Ich konnte nicht einfach zu fahren." flüsterte er leise zurück.

Tucker stand etwas abseits und wartete bis sein Vater mit seinen Onkeln das Restaurant verlassen hatten. Faith zögerte erst, ging aber dann zu ihm rüber.

„Hey.. Alles in Ordnung?" fragte sie vorsichtig.

Zum ersten Mal sah Tucker ihr direkt in die Augen.

„Gar nichts ist in Ordnung, Faith. Mein Vater ist ein brutales Schwein und findet Spaß daran, Frauen und junge Mädchen zu belästigen, weil er sich an Stärkere nicht herantraut. Mein Gott, die sind doch nur eine Bande von feigen Idioten." sagte der Junge frustriert.

„Du warst sehr mutig!" sagte Faith und lächelte ihn an.

„Hör auf zu flirten , Faith. Du bist noch zu jung." riß die Stimme ihrer Mutter Faith aus der grad so schönen Situation. Genervt drehte sie sich zu ihrer Mutter um.

„Mom..", fing Faith warnend an. Doch Fiona lächelte nur zu Tucker und ihr rüber und verließ dann mit Sirius das Restaurant.

„Sorry, manchmal ist sie eine schreckliche Mutter!" entschuldigte sie sich bei Tucker, der verlegen seine Hände tief in seiner Jeanshose hatte.

„Ich wäre froh, so eine Mutter zu haben, Fai. Also.. sehen wir uns dann vielleicht, ähm.. beim Frühlingsball?"

Fai.. Faith starrte den Jungen überrascht an. Er hat mich Fai genannt. Ihr Herz fing plötzlich schnell anzuschlagen.

„F-frühlingsfest? Ja.. ja.. ja, klar!" Sie strahlte Tucker an, der sie erleichtert anlächelte.

„Super. Also bis dann." gab er zurück und lief dann schnell los.

Faith winkte noch schnell hinterher und ging dann zu den Jeep ihrer Mutter, wo sie auch schon mit Sirius auf sie wartete. Als sie Sirius erblickte, rannte sie ihn in die Arme.

„Du bist doch geblieben! Ich dachte, schon ich würde dich nie wieder sehen!" sagte das Mädchen und drückte sich an den Mann.

Sirius sah erst erstaunt auf das Mädchen runter, das ihn umklammerte, strich ihr aber dann lächelnd über die Haare.

„Ich konnte euch doch nicht einfach alleine lassen."

Faith sah zu ihm hoch.

„Weißt du, du hast noch niemals unfair gekämpft." sagte sie bewundernd.

„Woher kannst du das den überhaupt beurteilen?" fragte er erstaunt. Faith grinste ihn an.

„ich hab genug Clint Eastwood Filme gesehen." gab sie zurück.

Sirius hob Faith in den Sitz und zog ihr sanft an den Zöpfen.

„Du siehst zuviel fern. Ich kämpfe nur, wenn es sich nicht vermeiden läßt. Gewalt löst nämlich keine Probleme."

„Das mag sein. Das war cool, wie du ihn die fette Nase gebrochen hast. Es hat dich ziemlich wütend gemacht, wie Jay Butler über meine Mutter geredet hat. Wie gemein er zu ihr war."

Sirius sah Fiona genervt über die Schulter an.

„Schau mich nicht so an. Ich kann nichts dafür, das sie so clever ist!", sagte sie nur entschuldigend.

Er sah wieder zu Faith an und stupste ihre Nase an.

„Der Himmel stehe und bei." lächelte er und sah das Fiona sich ans Steuer setzte.

Als er zögerte auch ins Auto zu steigen, stieg Fiona wieder halb aus und lehnte sich an die Fahrertür.

„War das ernst gemeint? Ich meine, was du im Restaurant gesagt hast? Das du die Stelle als Vorarbeiter annimmst?"

Sie gab sich Mühe, gelassen zu klingen, aber ihr hoffnungsvoller Unterton war nicht zu überhören.

„Schätze schon. Ich habe es ja schließlich gesagt, oder?"

„Na schön, Mr. Black, dann hieven sie mal ihren Knackpo in den Wagen, damit wir loskommen. Eine Menge Arbeit wartet auf uns.", befahl Fiona betont ernst.

„Jawohl, Chefin", antwortete er.

Ein vergnügtes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und stieg dann ins Auto. Alle Ängste schienen auf einmal von ihn abzufallen. Er hatte das Gefühl, nach Hause zurückzukehren.

Als sie vor dem Haus angekommen waren, ließ Sirius Faith aussteigen und sah dann zu Fiona rüber.

„Kann ich dich eine Minute unter vier Augen sprechen?"

„Natürlich! Faith, geh doch bitte schon mal vor. Ich komme gleich nach!"

Das Mädchen nickte und winkte eben noch Sirius zu und lief dann zum großen Ranchhaus. Sirius kam auf die Fahrerseite herum und lehnte sich auf den Rahmen des heruntergekurbelten Fensters.

„Ich halte es für besser, wenn wir nicht alles komplizierter machen und nicht mehr miteinander schlafen." kam er sofort zur Sache.

Fiona umfasste den Lenker des Autos fester.

„Oh. War es so schlecht!" stieß sie leise sarkastisch aus.

Instinktiv riß Sirius die Fahrertür auf und packte Fiona an den Armen und zwang sie so, ihn anzusehen. Als ihr Gesicht nur noch Zentimeter von seinen entfernt war, sagte er: „Ich werde das jetzt nur einmal sagen, Fiona. Also hör gut zu. Es war phantastisch. Und du warst wunderbar, unwiderstehlich."

Er konnte nicht anders, er mußte ihre Lippen kurz mit seinen streifen, während er sprach.

„Ich will dir keinen falschen Hoffnungen machen, das ich lange bleiben werde. Um ganz ehrlich gesagt, der Gedanke, mit dir zu schlafen und dich anschließend zu verlassen, ist unerträglich für mich."

„Dann.." fing sie an, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen.

„Nein, Fiona. Ich kann nicht bleiben. Ich bin nicht der Mann, den du eigentlich brauchst. Das werde ich nie sein. Es wäre einfach nicht fair dir gegenüber."

„Und was ist, wenn es mir egal ist, was die Zukunft bringt? Was, wenn ich einfach nur die kurze Zeit mit genießen will?"

„Mir ist es aber nicht egal, Darling." Er strich mit den Fingerspitzen zärtlich über ihr Gesicht. „Du bedeutest mir zu viel. Außerdem bist du keine Frau für eine Nacht."

Er drehte sich um uns wollte gehen. Fiona fühlte, wie Wut in ihr aufstieg. Zornig stieg sie aus den Auto und packte ihn energisch am Arm und drehte Sirius zu sich herum.

„Das war kein flüchtiges Abenteuer für eine Nacht und das weißt du auch ganz genau!"

Sein Blick durchbohrte sie. Er spiegelte seine Ängste wider, seine Sehnsucht und auch seine Verletzlichkeit.

„Na schön. Wie wollen wir es dann nennen? Eine einmalige Begegnung?" konterte er kühl.

Fiona holte tief Luft.

„Sirius, hör doch mal zu…"

„Nein, du hörst jetzt zu. Ich reise jetzt sofort ab, wenn du das Thema nicht endlich auf sich beruhen läßt. Das schwöre ich dir!" Er wandte sich von ihr ab.

„Wovor hast du solche Angst?" rief sie ihm verzweifelt hinterher.

Sirius blieb stehen und drehte sich zu ihr um.

„Vor dir", gab er barsch zurück und nickte in Richtung Haus, wo Faith stand. „und vor deiner frühreifen Tochter."

„Aber.. aber warum den?"

„Weil ihr in mir den Wunsch nach einen geregelten Familienleben weckt." stieß er verzweifelt aus. „Ich kann nicht hier bleiben. Ich kann nicht der Mann für dich sein. Und Faith…" er machte eine verzweifelte Handbewegung in ihre Richtung. „… sie erweckt Vatergefühle und das ist genauso schlimm, denn ich werde nie Kinder haben!"

Fiona wollte auf Sirius zugehen, ihm in die Arme nehmen, doch er hielt sie mit einer weitern Handbewegung zurück.

„Du sollst glücklich sein, Fiona und Faith braucht einen normalen Vater."

Wieder wandte er sich zum gehen ab.

„Denkst du mir fällt es leicht? Denkst du etwa ich könnte dich jetzt einfach so vergessen?" schrie sie ihm aufgebracht hinterher.

„Und du denkst, mir fällt es leicht?" konterte er, ohne stehen zu bleiben.

Fiona schaute ihm verzweifelt hinterher, als er mit den Motorradtaschen auf den Schultern zu seiner Hütte lief. Wie sollte sie Sirius bloß begreiflich machen, das sie auf ihn ihr ganzes Leben lang gewartet hatte? Das er sie erst frei gemacht hat? Das er ihr bereits soviel gegeben hatte? Er war ihr Schutzengel geworden und die Leidenschaft, die sie letzte Nacht empfunden hatte, war das schönste, was sie in ihrem Leben je erlebt hatte.

„Die Diskussion ist noch nicht beendet, Sirius Black." murmelte sie vor sich hin.

Dann drehte sie sich um und marschierte entschlossen zum Haus.