Kapitel 8 – Versteckspielchen auf Slytherinart

Dann kamen die anderen Schüler in die Klasse, unter ihnen Blaise.

Harry stand ausgerechnet in dem Augenblick auf, wo sie an seinem Tisch vorbeiging. Notgedrungen rannten sie in einander und Harry hatte zu tun, auf den Füßen zu bleiben, während Blaise auf ihren Allerwertesten fiel.

„Potter!" spie sie mit eisiger Stimme.

„Sorry, Zabini!" erwiderte Harry abwertend, hielt ihr jedoch die Hand hin und zog sie hoch, „Glaube nicht, dass ich dir freiwillig zu nahe kommen würde, Slytherin!"

„Arrogantes Arschloch!" hisste Blaise und rannte absichtlich mit der Schulter in ihn, als sie vorbei ging.

„Arrogant? Und das von der Ice-Queen?" lästerte er, was Ron zum Lachen brachte.

Hermine sah Harry strafend an, „Soviel zu Toleranz!"

Harry zuckte nur mit den Schultern, innerlich lachend. Niemand hatte gesehen, dass er ihr eine Nachricht zugesteckt hatte.

„Willkommen zu einem weiteren Jahr VgddK!" sagte Remus, „Wir haben im letzten Jahr viel über das Duellieren gelernt. Jedoch haben wir zwei Schüler, die im letzten Jahr nicht da waren. Ich würde gern sehen, wie weit die beiden sind, obwohl ich kaum Zweifel habe, dass sie kompetent sind. Michelle, Harry, würdet ihr bitte nach vorn kommen?"

Sie standen auf und gesellten sich zu Remus.

„Beherrscht ihr die Sprüche für das sechste Schuljahr?"

„Klar!" sagte Harry und Michelle nickte.

„Dann möchte ich, dass ihr ein freundschaftliches Duell durchführt. Ich möchte wenigstens fünf Sprüche auf dem Level des sechsten Schuljahres sehen von jedem."

Die Potter-Zwillinge nickten und nahmen Aufstellung.

„Regeln?" fragte Harry Remus.

„Keine Unverzeihlichen, keine ernsteren Verletzungen."

Beide nickten und Remus zählte von drei rückwärts.

Als er bei ‚Los' angekommen war, schleuderte Harry eine ganze Serie von Flüchen auf seine Schwester und damit nahezu in einem einzigen Strahl fünf Flüche aus dem sechsten Schuljahr.

Michelle, die gespürt hatte, was ihr Zwilling vorhatte, schützte sich rechtzeitig durch einen Schild, den sie erst am Ende des siebten Jahres lernen würden und der sehr viel Energie forderte. Doch wie Harry hatte sie genug Reserven und nur damit konnte sie diesem Ansturm an Zaubern wirkungsvoll widerstehen.

Dann konterte sie mit einem Versteinerungszauber, der an die dunklen Künste grenzte und die Schüler, die ihn kannten stöhnten auf, also hauptsächlich die Slytherins.

Harry beherrschte jedoch den entsprechenden Konterspruch und neutralisierte den Zauber.

Nun war Michelle jedoch in der Offensive und deckte ihn mit Flüchen ein, die alle aus dem sechsten oder siebten Schuljahr stammten, wenn nicht sogar aus dem Training mit Ignatius.

Harry wich lässig aus und reflektierte einige der Zauber gekonnt. Ein Brandfluch traf einen der Slytherins, genauer gesagt Goyle und ein Fesselfluch, den Harry reflektierte traf, rein zufällig, Crabbe. Nur waren es keine normalen Seile, sondern welche, die sich immer enger zogen. Auch ein Fluch, der an die dunklen Künste grenzte. Remus eilte zu Crabbe und hob den Zauber auf, während die Zwillinge weiter duellierten.

Die Schüler waren von der Zurschaustellung von Können und Wissen gefesselt.

„Komm schon Bro!" rief Michelle vergnügt, „Das kannst du besser!"

Harrys Augen funkelten entschlossen, als er sagte: „Wie du willst, Sis! EXPILLIARMUS!"

Der Strahl von Harrys Entwaffnungszauber durchbrach den Schild von Michelle zur Überraschung aller und schleuderte sie hoch in die Luft. Harry hatte damit gerechnet und schoss ein: „ACCIO MICHELLE!" hinterher.

Kurz bevor seine Schwester hart auf die Wand aufschlagen konnte, wurde sie zurück gerissen und landete sicher in Harrys Armen.

Sie rieb sich den Bauch, wo der Zauber sie getroffen hatte und gab ihm einen Klapps auf die Schulter, „Das war nicht gerade das Verhalten eines Gentlemans."

Harry schmunzelte, „Das nächste mal lass ich dich in die Wand klatschen, Sis."

Sie steckte ihm die Zunge raus, „Würdest du doch nicht machen! Dafür hast du mich viel zu lieb."

Harry rollte mit den Augen, „Zu schade, dass du mich zu gut kennst." dann wandte er sich an Remus, „Kann ich sie irgendwo umtauschen?"

Die Klasse lachte laut, während Remus fassungslos den Kopf schüttelte und dabei vergaß, dass er sie eigentlich dafür belangen wollte, weil einige der Flüche dunkler Natur waren.

„Schade, aber man kann ja mal fragen." seufzte Harry, was ihm einen neuen Hieb auf den Arm einbrachte.

Harry gab ihr grinsend ihren Zauberstab wieder und sie setzten sich auf ihre Plätze.

Remus räusperte sich, „Das war ein sehr gutes Duell. Zwanzig Punkte für Gryffindor. Sie haben auch die geforderten Sprüche aus dem sechsten Schuljahr gezeigt, de facto scheinen sie sogar bereits die Sprüche des siebten Schuljahres gemeistert zu haben. Wir brauchen also nicht fürchten, dass sie nicht mitkommen. Eigentlich... würdet ihr beide mit assistieren, den anderen die Sprüche beizubringen?"

Harry und Michelle sahen sich an und nickten sich zu. Dann drehte sich Michelle zu Remus und rief laut: „Ja, Onkel Moony!"

Hermine, Ron und Harry lachten, während Remus sie strafend ansah, was sie wiederum mit ihrem besten Hundeblick quittierte, einem Blick, dem er nicht widerstehen konnte.

Wieder wurden die Schüler in Paare eingeteilt. Einer würde den Angriffszauber durchführen, der andere würde die Abwehr trainieren.

Blaise blieb über und Remus nickte Harry zu, „Harry, du gehst zu Miss Zabini!"

„Auch das noch!" seufzte Harry.

Doch Michelle gab ihm einen Schubs in die Richtung der Slytherin und rief ihm grinsend hinterher: „Schnapp sie dir, Tiger!"

Ron machte Brechgeräusche, Hermine schmunzelte und die Slytherins sahen Michelle an, als wäre sie etwas ‚loony'

Diese ignorierte das jedoch und gab Ron eine Schelle, „Lass das! Ich hab dir vorhin schon gesagt, sie ist ok! Außerdem musst selbst du hormongesteuerter Gryffindor zugeben, dass sie nicht schlecht aussieht."

Ron musterte die kühle Slytherin und in seinen Augen lag eindeutig Lust, doch er sagte dennoch abwertend, „Sie ist eine Slytherin!"

„Yadayadayada!" winkte Michelle ab und sah Hermine an, „Na? Worauf wartet ihr noch? Duellieren! Jetzt!"

Während Hermine und Ron versuchten, die Zauber hinzukriegen, kam Harry zu Blaise herübergeschlendert.

Sie sahen sich abwertend an: „Potter!" „Zabini!"

Für alle anderen sah es so aus, als könnten sich die beiden nicht riechen, doch sie gegenseitig erkannten in den Augen des anderen ein amüsiertes Funkeln.

Dann legten sie los.

Nach einer Weile begann Blaise ihn zu verhöhnen, „Ist das alles was du kannst, Potter?" oder „Damit willst du gegen Todesser antreten? Oder gar gegen den dunklen Lord?"

Harrys Augen blitzten auf und er packte etwas mehr Power in den nächsten Spruch. Wieder wurde Blaises Schild zerfetzt und sie zog sich eine blutende Wunde am Arm zu.

„Verdammt! POTTER, du Bastard!" rief sie wütend.

Remus kam auf die beiden zu geeilt und sah Blaise besorgt an, „Harry, bring sie bitte zu Poppy!"

Harry nickte und wollte Blaise stützen, doch sie riss sich los und schnaubte kalt, „Ich kann selber laufen, Potter!"

Harry verdrehte die Augen und ging mit ihr aus dem Klassenraum. Als sie um die nächste Ecke gebogen waren fiel ihm Blaise um den Hals, drückte ihn an die Wand und küsste ihn voller Verlangen.

„Du hast das absichtlich inszeniert!" warf ihr Harry vor, als sie sich gelöst hatten.

Sie grinste nur diebisch.

„Typisch Slytherin!" sagte Harry, doch in seiner Stimme lag ein Hauch von Anerkennung.

„Und? Dafür liebst du mich." Konterte sie.

Er küsste sie nur ein paar Minuten als Antwort.

Dann sah er sich ihren Arm an, „Sorry, Ice. Du solltest dir das aber wirklich untersuchen lassen. Gib mir das nächste Mal ein Zeichen, wenn du so was versuchst, ok, damit ich nicht wieder zuviel Power in den Spruch packe."

„Ist doch halb so wild, Storm."

Er küsste sie noch einmal kurz, dann führte er sie in die Krankenstation. Weil Draco noch immer dort lag, führten sie natürlich ihren Akt auf.

Am Abend wartete Harry nur darauf, dass Hermine und Ron ihre Runde drehten, als Vertrauensschüler.

Kurz nachdem sie weg waren, ging er auf Ginny zu.

„Gin, wie lange brauchen die beiden für ihre Runde?" fragte er.

Sie grinste, „Seitdem sie ein Paar sind, doppelt so lange wie früher, etwa zwei Stunden. Warum?"

Er sah sie ernst an, „Ich muss mit dir reden, allein!" sagte er mit einem Seitenblick auf Dean.

„Es geht um Ron, nicht wahr?" fragte sie, „Mir ist aufgefallen, dass irgendwas zwischen euch ist, aber entweder hat Ron keine Ahnung, oder er sagt es weder mir noch Hermine. Wo?"

„Raum der Wünsche."

Sie nickte und er holte einen Rucksack, seine Karte und seinen Tarnumhang.

Sie traten zusammen aus dem Raum und Michelle folgte ihnen.

Die drei schlichen sich durch die Korridore bis zum Raum der Wünsche, wo sie auf Blaise trafen.

Harry nahm den Tarnumhang von ihnen und Ginny starrte ihn überrascht an.

Zabini musterte sie kühl, „Potter, Potter und Weasley!" schnaubte sie.

Harry öffnete die Tür zum Raum der Wünsche und zog Blaise und Ginny herein, Michelle trat von allein ein.

Er schloss die Tür und versah den Raum mit Schallschutzzaubern.

„Du kannst den Akt fallen lassen, Ice, ich werde Ginny einweihen und ich brauch dich als Zeugin."

Sie grinste und warf sich ihm um den Hals und küsste ihn wild.

Sie hörten, wie Ginny überrascht nach Luft schnappte.

Harry sah sie grinsend an, als er sich von Blaise gelöst hatte, „Ginny, mach den Mund zu oder willst du Fliegen fangen?"

„Krass." sagte sie, dann grinste sie, „Ihr beide seid ziemlich gute Schauspieler."

Blaise hob nur eine Augenbraue, „Ich bin eine Slytherin."

„Wie wahr. Bevor ihr mir erzählt, wie ihr beide ein Paar geworden seid, warum bin ich hier?"

Harry seufzte, „Gin, liebst du Dean?"

„Ja, natürlich." sagte sie, als wäre das offensichtlich.

„Und du empfindest nichts mehr für mich?"

„Nein. Ich meine, du bist wie ein Bruder für mich, aber nicht mehr."

„Gut. Wusstest du, dass Dumbledore und deine Mutter einen Heiratsvertrag für dich und mich abgeschlossen haben?" ließ Harry die Bombe platzen.

„WAS? Das kann einfach nicht sein. DU LÜGST!"

Blaise schüttelte den Kopf, „Er sagt die Wahrheit."

„Warum sollten sie das tun?" stammelte Ginny.

„Dumbledore, weil er jemanden brauchte, der mich beeinflussen und beobachten kann namentlich Molly und Ron und zum Teil sogar Hermine, obwohl sie es unbewusst macht und Molly und Ron, weil sie hinter meinem Geld her sind."

„Das... das glaube ich einfach nicht." sagte Ginny mit Tränen in den Augen.

Harry nickte, „Ich weiß. Ich habe mein Denkarium mitgebracht, so kannst du es selbst sehen."

Als sie aus der Erinnerung wieder auftauchten, schluchzte Ginny.

„Wie konnten sie nur? Meine eigene Mum! Und Ron, er hat mir immer am nächsten gestanden!"

Harry umarmte sie um sie zu beruhigen.

Schließlich, als die Tränen nachgelassen hatten, fragte sie, „Was machen wir nun? Ich will Dean nicht verlieren und du... du bist mit Blaise zusammen."

Harry grinste fies, „Wir lassen sie auflaufen."

„Aber solche Verträge sind bindend. Nur Mum und Dumbledore können ihn aufheben und nur, wenn sie beide zustimmen." sagte Ginny.

„Du hast recht, solche Verträge sind bindend, wenn sie wirksam zustande gekommen sind." sagte Harry.

„Ist dieser Vertrag nicht..?" fragte sie mit einem Anflug von Hoffnung.
"Nope. Dumbledore war nie mein Vormund. Damit ist der Vertrag unwirksam. Deswegen haben wir auch dafür gesorgt, dass Sirius posthum freigesprochen wird, nur um sicher zu gehen. Er hat damit nie die Vormundschaft für mich verloren und voila, Dumbledore ist aus dem Rennen und wir aus dem Schneider."

„Da bin ich erleichtert. Ich finde es gut, dass du mich eingeweiht hast. Was soll ich nun machen?"

„Nichts. Spiele mit, nur warne Dean im Vertrauen vor, dass es passiert, sage ihm aber, dass er sich keine Sorgen machen soll. Er wird dich nicht verlieren, aber sage so wenig wie möglich. Sag nichts deinen Eltern gegenüber oder Ron. Wenn ich sicher bin, dass ich Hermine vertrauen kann, weihen wir beide sie ein, ok?"

Ginny nickte, „Wenn sie sich überhaupt unsicher ist, wird das sie hundertpro überzeugen, Harry."

Harry nickte und grinste.

„So, nun nachdem die ernsten Sachen aus der Welt sind, Storm, wann starten wir unseren ersten Streich und vor allem, wer ist das Ziel?" fragte Blaise.

„Storm?" fragte Ginny.

„Hey! Ice! Das sollte geheim sein..." sagte Harry vorwurfsvoll, „Allerdings ist Gin auch ein Schelm, genau wie die Zwillinge. Gin, darf ich vorstellen, Blaise ist Ice, Michelle ist Silverclaw oder kurz Claw und ich bin Nightstorm oder Storm."

Ein diebisches Grinsen schlich sich in Ginnys Gesicht, „Eine neue Generation Marauder also. Ich bin dabei, wenn ihr wollt und das erste Ziel ist Ron. Er muss dafür bezahlen, dass er sich mit meinem Fast-Bruder Storm anlegt und mich dafür benutzt!"

Harry strich sich über das Kinn, „Wie nennen wir dich dann?"

„Wie wäre es mit Firesprite kurz Sprite?" fragte Blaise.

„Passt! Feuerrotes Haar, heißes Temperament und ein Schelm bis auf die Knochen, genau wie die Sprites, also die dämonischen Kobolde." stimmte Michelle zu.

„Gin?" fragte Harry.

„Gefällt mir."

„Also, ich stimme auch zu. Damit ist es beschlossen. Willkommen im Club, Sprite. Was machen wir nun mit Ron?"

Ginnys Augen funkelten und sie erläuterte ihren Plan.

„Ich brauch nur noch die Sprüche für den Effekt." Schloss sie.

„Kein Problem..." sagte Blaise und brachte ihr die fehlenden Zauber bei. Harry und Ginny würden die Zauber morgen früh durchführen.

Am nächsten Tag saßen Michelle, Ginny und Harry schon zeitig unten am Frühstückstisch. Hermine und Ron kamen eine viertel Stunde später herunter. Hermine grüßte die drei freundlich lächelnd während Ron nur missmutig grummelte.

Harry hatte Ginny geholfen, sich sehr früh in das Zimmer der Jungs zu schleichen und zusammen hatten sie die Zauber appliziert.

Sie waren zeitverzögert und würden in einigen Minuten aktiv werden.

Ice würde die Visitenkarte hinterlassen.

„Hi Ron!" sagte Harry fröhlich, „Gut geschlafen?"

Ron musterte ihn verschlafen, er war es nicht mehr gewohnt, dass Harry so fröhlich mit ihm war.

„Hmm."

„Und du Hermine?" fragte Michelle.

„Ich hab gut geschlafen, nachdem ich gestern noch etwas leichte Lektüre gelesen habe. Was habt ihr denn gestern Abend gemacht?" erwiderte sie.

„Harry hat mir ein wenig von den Maraudern erzählt." sagte sie grinsend.

„Lass dich nur nicht auf irgendwelchen Unfug mit Harry ein!" warnte Hermine in ihrer besten Vertrauensschülerin-Stimme.

„Ich? Sie? Eher umgedreht!" verteidigte sich Harry und Ginny lachte.

„Und du bist auch nicht viel besser, Ginny!" warf Hermine ihr mit strengem Blick vor.

„Beweis es mir!" forderte Ginny sie auf und streckte ihr die Zunge raus.

Hermine schmunzelte nur.

Doch plötzlich wurde sie sich lauten Gelächters in der ganzen Halle bewusst. Sie sah sich um und folgte dem Blick der Schüler, bis ihre Augen schließlich auf Ron landeten und sie wurde knallrot.

„Ähm... Ron!" stammelte sie. Der sah von seinem Teller auf und sie fragend an.

„Wasch?" fragte er mit vollem Mund.

„Deine Robe!"

Er sah an sich hinunter und spuckte den Inhalt seines Mundes über den ganzen Tisch.

Er tastete an seiner Robe entlang und starrte Hermine ungläubig an, „Sie ist noch da!"

Tatsächlich hatte er seine Robe noch an, doch sie war unsichtbar. Harry, Ginny und Michelle lachten laut mit dem Rest der Schule.

„WER WAR DAS!" schrie Ron, nun rot vor Wut.

Die Schule lachte noch lauter, als er aufsprang und damit seine weißen Boxershorts enthüllte, die zum Vergnügen aller mit geflügelten rosa Elefanten bedruckt war, die munter um die Shorts flatterten.

„Rosa Elefanten, Ron?" fragte Harry und hielt sich den Bauch.

Es war gut, dass Ice für die Nachricht zuständig war, denn von den anderen hatte sich niemand genug im Griff, während die Ice-Queen zwar lachte, doch ruhig genug für den Zauber war. Unter dem Tisch führte sie ihn aus und eine Flammenschrift erschien inmitten der Halle: „Wie gefallen dir des Kaisers neue Kleider? Leg dich nie mit einem von uns an!"

Dann verwandelte sich die Flammenschrift in einen schwarzen Wirbelsturm, der etwa einen Meter hoch war und in Blitzen erschien die Schrift: „Nightstorm!", dann wurde dieser zu einer weißen Wolke und Schnee fiel und aus Eis bildete sich die Schrift „Ice", dann erschien eine Silberne riesige Klaue, die durch die Wolke fuhr und sie zerfetzte, die Wolkenfetzen bildeten den Schriftzug: „Silverclaw" und Klaue sowie Wolkenreste gingen in Flammen auf, bildeten ein dämonisches lachendes Gesicht unter dem der Text: „Firesprite!" erschien. Das Gesicht streckte Ron die Zunge raus, bevor es in einer Explosion mit einem Knall verschwand. Die Schüler klatschten und gröhlten, während Ron zurück ins Quartier rannte.

Harry konnte nicht mehr vor lachen, „Hermine! Sag, seid ihr schon so weit, dass du diese sexy Shorts gesehen hast?"

Sie lief knallrot an, „HARRY!"

Ginny schaute sie mit treuem Hundeblick an, „Komm schon! Verrat es uns!"

„Oder hast du sie ihm sogar geschenkt?" fragte Michelle grinsend.

„WAS? Du spinnst wohl! WENN wir so weit gekommen wären und er hätte das DING angehabt... ich sag euch, es wäre nicht einen Millimeter weiter gegangen... und nicht mehr bis dahin für das nächste Jahr." sagte Hermine und grinste fies.

„Dachte ich mir!" sagte Harry lachend.

„Und was trägst du drunter?" fragte Hermine mit einem diabolischen Blick.

Harry hob nur cool eine Augenbraue, „Nichts?"

Wieder lief Hermine rot an und Harry lachte nur umso mehr.

„Gut gekontert Bro!" sagte Michelle und gab ihm eine High Five.

„Meinst du das ernst?" fragte Ginny neugierig.

Harry schüttelte nur den Kopf.

Michelle flüsterte ihr ins Ohr, „Ich kenne jemanden, der es weiß."

Ginny sah sie überrascht an, dann schaute sie Harry an und rief. „Harry! Das hätte ich ja nicht von dir gedacht!"

Harry, der sich denken konnte, worum es ging, zuckte nur mit den Schultern, „Welcher Mann kann dieser Versuchung widerstehen?"

„Harry! Was meinst du?" fragte Hermine irritiert.

„Nix für unschuldige junge Ladies." sagte er grinsend.

„Aber Ginny sagst du es?" fragte sie entrüstet.

„Erstens ist es paradox, Ginny und 'unschuldig' in einem Satz zu verwenden..."

„HEY!" rief Ginny.

„... und zweitens habe ich es ihr nicht gesagt, sondern Michelle."

Hermine sah beide Mädchen fragend an, doch sie schwiegen, „Sorry, nicht unser Geheimnis. Frag Harry!"

„Ach ihr! Wer sind diese neuen Marauder? Ich hätte ja gedacht, es wäre Harry und vielleicht noch Ginny und im aller unwahrscheinlichsten Fall noch du, Michelle, aber wer ist dann der vierte?"

„Sorry, kann ich dir nicht sagen, Hermine. Ich kann dir nur sagen, das war noch viel weniger als er wirklich verdient hat." sagte Harry kühl.

„Harry! Was ist los mit euch beiden?" fragte sie nun besorgt.

„Noch nicht, Hermine, noch nicht." sagte Harry abwesend.

Mit Besorgnis bemerkte Hermine, dass nicht länger nur Michelle Harrys erzürnten Ausdruck teilte, sondern auch Ginny, wenn sie nicht sogar noch wütender aussah. Wieder speicherte sie die Information sorgfältig, konnte aber noch keine Zusammenhänge erkennen, außer, dass es scheinbar Harry und Ginny involvierte und letztere scheinbar gestern eingeweiht wurde.

Am nächsten Abend traf sich Harry mit Michelle und Blaise an dem Mädchenklo im 2. Stock.

„Was wollen wir hier?" fragte Blaise unsicher.

„Harry! Wie schön, dass du mich mal wieder besuchen kommst." rief der weibliche Geist, der plötzlich aufgetaucht war.

„Hi Myrte!" sagte Harry schmunzelnd, „Girls, das ist die maulende Myrte. Opfer des Basilisken der Kammer des Schreckens. Ach übrigens Myrte, ich habe das Monster getötet, das dich auf dem Gewissen hat."

„Ehrlich? Du bist mein Held, Harry!" flötete das tote Mädchen mit verträumter Stimme.

„Sie steht auf dich!" flüsterte Michelle lachend.

„Sei still!" murrte Harry, „Myrte, das ist meine Schwester Michelle und das hier ist meine Freundin Blaise."

Das Mädchen, das vor ihnen in der Luft schwebte, sah sehr enttäuscht aus und stand kurz davor in Tränen auszubrechen.

„Du hast schon eine Freundin?" fragte sie enttäuscht, „War ja klar! Niemand interessiert sich für die maulende Myrte." Sie flog hoch in die Luft und dann kopfüber in das nächste Klo, wo sie mit einem großen Platscher verschwand.

„Harry! Ich dachte, ich wäre deine einzige Freundin!" rief Blaise entrüstet.

„Klappe, Ice!" grummelte Harry.

„Aber wir sind sicher nicht hier, um diesen Geist zu besuchen, oder?" fragte Michelle.

„Woher kennst du Myrte überhaupt?" fragte Blaise interessiert.

„Oh, wir haben hier im 2. Jahr Vielsaft-Trank gebraut und dann die Formen von Crabbe und Goyle angenommen. Dann haben wir uns in den Slytherin-Gemeinschaftsraum geschlichen und Draco ausgehorcht." berichtete Harry uns stellte amüsiert fest, dass Blaise ihn mit Hochachtung anschaute.

„Vielsaft-Trank im 2. Jahr? Und dann habt ihr euch nach Slytherin geschlichen? Hut ab! Kaum zu glauben, dass ihr Gryffindors seid." sagte sie beeindruckt.

„Ja, obwohl wir es ohne Hermine nicht geschafft hätten, das gebe ich gern zu." sagte Harry, „Aber deswegen sind wir nicht hier. Wir wollen unser HQ einrichten."

„Die Kammer des Schreckens? Hier?" fragte Blaise.

„Jupp." sagte Harry, stellte sich vor das Bassin und sagte in Parsel: „Öffne dich!"

Die Mädchen staunten, als sich der Eingang zur Kammer öffnete.

Harry schoss ein paar starke Reinigungszauber in die Röhre und sprang kurzerhand hinein.

Die Mädchen sahen sich an und sprangen in kurzem Abstand hinterher.

Sie landeten auf dem Boden, wo ihnen sofort von Harry aufgeholfen wurde.

„Nicht gerade sehr einladend hier." murmelte Michelle.

Harry schwang ein paar mal seinen Zauberstab und schon war der Boden sauber.

„Besser wir wenden mal den Luftblasen-Zauber an. Wer weiß, wie das stinkt mit dem verwesenden Basilisk." schlug Harry vor. Die Mädchen nickten und kurz darauf schimmerte um jeden der Köpfe eine Blase die mit frischer Luft gefüllt war.

Harry levitierte gekonnt die heruntergebrochenen Felsen beiseite und verstärkte und reparierte die Höhlendecke. Das ganze dauerte eine Viertel Stunde. Dann öffnete er die letzte Tür vor der Kammer und die drei Schüler traten selbstbewusst ein, Zauberstäbe bereit.

Sie untersuchten den Basilisken. Viel Fleisch war nach den vier Jahren nicht mehr da, auch die Haut war bereits verfallen. Harry entfernte die Zähne des Basilisken, von denen er wusste, dass sie wertvolle Zutaten für Zaubertränke waren und drückte die Giftdrüsen aus, die noch intakt waren und füllte einige leere Glasampullen mit dem Gift.

Er suchte noch nach dem Herz, das er auch noch fand und in eine Plastik-Tüte steckte.

„Das dürfte es gewesen sein." sagte Harry.

Blaise, die wesentlich mehr von Tränken verstand wie Harry nickte, „Der Rest ist nicht mehr verwertbar."

Harry und die beiden Mädchen richteten die Zauberstäbe auf die Reste des einstmals so gefährlichen Monsters und verbannten sie mit kombinierter Anstrengung. Harry führte dann einen Zauber aus, der die komplette Luft in der Halle austauschte, dann beendeten sie die Luftblasenzauber.

„So, meine lieben, was sagt ihr?" sagte Harry und führte eine weit ausholende Geste mit dem rechten Arm aus.

„Perfekt und es sieht sehr beeindruckend aus." sagte Blaise und musterte die großen Schlangenstatuen.

Harry grinste, „Das konnte ja nur von einer Slytherin kommen."

Blaise grinste ebenfalls und gab ihm einen Klapps auf die Schulter.

Sie reinigten gemeinsam die gesamte Halle mit Zaubern und verstärkten sicherheitshalber noch mal die Decke mit Stützzaubern.

„So, ich werde mal nachsehen, was sich noch hinter dem Relief von Slytherin verbirgt, nicht, dass noch mehr Basilisken hier lungern.

Er stellte sich vor das riesige Gesicht und rief, „Sprich mit mir, Salazar Slytherin, größter der Hogwarts-Gründer."

Der Mund öffnete sich und Harry ging geduckt mit gezogenem Zauberstab durch die Öffnung.

Überrascht sah er sich um, er stand erneut in einem großen Raum, der acht mal acht Meter maß und an dessen Ende eine weitere Tunnelröhre war. Nach einem kurzen Blick durch die Röhre, war er sicher, dass sich dort erst das eigentliche Nest des Basilisken befand, das nun aber leer war.

Doch der Raum hinter dem Relief war eine Überraschung, denn er war mit alten Büchern gefüllt.

„Mädels! Kommt mal her!" rief Harry.

Kurz darauf standen die Mädchen neben ihm, „Bei Merlin!" entfuhr es Blaise.

Wie einer stürzten sie sich auf die Bücher.

„Wow, dunkle Künste von Slytherin." sagte Blaise.

„Aber das hier ist noch besser! Kampftaktiken von Gryffindor!" sagte Harry.

„Was? Du spinnst!" sagte Blaise und schaute sich das Buch an, was Harry in der Hand hielt.

„Hier, schaut!" rief Michelle, „Die Tagebücher von Slytherin und Gryffindor."

Blaise und Harry sahen sich bedeutsam an, „Scheint, als wären die beiden doch nicht so verfeindet wie es die Zaubererwelt so darstellt." sagte Blaise.

„Ja, genau wie mein Urgroßvater. Die Gewinner schreiben die Geschichte." sagte Harry bitter.

Michelle versuchte die Stimmung etwas aufzulockern, „Na, dir traut ja auch keiner zu, dass du ein angehender Meister der dunklen Künste bist. Vielleicht war es mit Gryffindor genauso. Aber lesen wir doch die Tagebücher."

Harry schmunzelte und nickte.

Er führte einige 'sanfte' Zauber auf die Bücher aus, „Keine Copyright- oder Schutzzauber. Ich kopiere sie..."

Kurz darauf hielt jeder eine Kopie jeden Tagebuches in der Hand. Die Originale legte er wieder zurück.

Dann grinste er und führte einen weiteren komplexen Zauber auf seine Bücher aus. Die Mädchen sahen sich grinsend an, als sie sahen, dass er eine Kopie von „Quidditch durch die Zeiten!" und „Newts für Dummies!" in der Hand hielt.

„Gute Idee, Bro!" sagte Michelle und hielt daraufhin zwei Liebes-Romane in der Hand. Harry schüttelt nur den Kopf.

Blaise hielt zwei Zaubertrank-Texte aus dem fünften Schuljahr in der Hand, „Wir wollen ja nicht, dass es sich irgendeiner ausleiht." sagte sie schelmisch.

Sie schufen sich in diesem Zimmer ein paar bequeme Sessel und begannen, in den gefundenen Büchern zu lesen.

„Eigentlich ganz gemütlich hier, fehlt nur noch ein Feuer."

Michelle, die besser als Harry war in Verwandlung schuf einen Kamin und Harry beschwor ein rauchloses Feuer darin.

„Besser." sagte Blaise und kuschelte sich an Harry.

Nach einer Stunde sah sie auf die Uhr, „Wir sollten zurück kehren."

Die beiden anderen legten die Bücher sorgfältig in die Regale zurück und schnappten sich ihre Kopien der Tagebücher.

„Moment noch!" sagte Harry mit einem leichten Lächeln.

„Was?" fragten beide Mädchen gleichzeitig.

„Nun, wir sind unter uns, brauchen keine Masken aufrecht zu erhalten, was sagt uns das?" fragte Harry.

Michelle nickte schmunzelnd, „Ich geh schon mal vor."

Blaise sah ihr hinterher, doch als sie sich wieder zu Harry zurück drehte, fand sie sich in Harrys starken Armen wieder und seine Lippen auf den ihren.

Sie öffnete ihre Lippen und ließ seine Zunge in ihren Mund, wo sie sofort mit der ihren zu spielen begann.

Es dauerte einige Minuten, bis sie sich wieder lösten.

„Wir sollten vielleicht eine schöne Couch oder gar ein Bett anstatt der Sessel hier aufstellen." sagte Blaise grinsend.

Harry nickte, „Das können wir sogar tun, Ice. Müssen wir nur Claw bescheid geben."

Sie gingen Arm in Arm zurück in die Vorhalle der Kammer des Schreckens und der Mund Slytherins schloss sich wieder. Auch die große Tür schloss sich hinter ihnen.

„Wie kommen wir wieder nach oben?" fragte Blaise.

„Gute Frage. Aber es muss einen Weg geben." sagte Harry.

Er sah, dass unten an der Röhre auch eine Schlange zu sehen war und hisste in Parsel „Aufwärts!"

Plötzlich erschienen Stufen in der Röhre und Harry grinste. Sie brauchten ganze fünf Minuten, bis sie oben waren und stellten überrascht aber auch zufrieden fest, dass der Eingang der Röhre wieder verschlossen war.

„Perfekt, so kann uns keiner folgen." sagte Harry und öffnete den Eingang.

Als Michelle und Harry kurz vor zehn wieder in den Gemeinschaftsraum traten, wandten sich ihnen sofort drei Köpfe zu.

„Wo wart ihr?" fragte Hermine aufgeregt.

„Uhm, lernen?" sagte Harry, „Warum?"

„Wir wollten etwas über die DA besprechen, Harry und wir haben dich gesucht!" sagte Hermine vorwurfsvoll.

„Ja, wir waren überall! Du warst nirgends zu finden!" warf ihm Ron vor.

„Nicht mal im Raum der Wünsche." sagte Ginny, doch ihre Augen funkelten amüsiert.

„Und in der Bibliothek wart ihr auch nicht." sagte Hermine streng.

Harry grinste, „In der offiziellen Bibliothek nicht, das ist wahr. Aber es gibt mehr als nur eine Bibliothek in Hogwarts, Hermine."

„WAS?" fragte sie, „WO?"

Harry und Michelle lachten, „Zum Beispiel hat Dumbledore eine eigene Bibliothek."

„Aber ihr wart nicht bei Dumbledore!" sagte Hermine, „Der hat nämlich auch nach euch gefragt."

„Tja! Haben wir auch nicht gesagt. Alles was wir gesagt haben ist, dass wir gelernt haben." sagte Michelle.

„Kommt schon! Wo wart ihr?" murrte Ron, sauer dass er erneut nichts aus Harry raus bekam.

„Unser Geheimnis. Wir als Geschwister müssen schließlich auch ein paar Geheimnisse haben." sagte Harry und umarmte seine Schwester mit einem Arm freundschaftlich.

„Wie ihr meint!" murrte nun auch Hermine.

Ginny zwinkerte ihnen zu, doch auch in ihren Augen lag eine unausgesprochene Frage.

Doch Harry und Michelle verrieten auch ihr nicht das Geheimnis. Sie hatten nicht vor, sie in die dunklen Künste einzuweihen.

„Also, wann fängst du die DA wieder an?" fragte Hermine.

„Gar nicht." sagte Harry ernst, „Ich hab keine Zeit dafür und letztes Jahr hat sie ja auch funktioniert."

„Ni... nicht?" fragte Hermine überrascht.

„Nein. Ich habe beschlossen, dieses Jahr wirklich zu lernen." sagte Harry todernst, „Außerdem habe ich neue Verantwortungen übernommen, die mich viel Freizeit kosten. Was bleibt, widme ich Michelle..." er ließ den Satz so geschickt offen, dass es nur Michelle und Ginny bemerkten.

„Was für Verantwortungen?" fragte Ron auffällig neugierig.

„Das Familiengeschäft zum Beispiel." sagte Harry cool und das war sogar die Wahrheit. Er bekam von Ignatius mindestens wöchentlich Updates über die Situation der Geschäfte, von Lightning und natürlich der 'Organisation' Oft genug kamen auch Anfragen und Informationen der 'Familien' um die er sich kümmern musste. Nicht zuletzt war er inzwischen aktiv in die Ministeriumspolitik involviert und momentan arbeitete er mit Hilfe seiner Mittel und Alliierten daran, einige alte Gesetze zu kippen und neue einzuführen.

„Hörst dich an wie Malfoy." brummte Ron mit einer Mischung aus Eifersucht und Hass.

„Das Vermögen verwaltet sich nicht von allein." sagte Harry ernst, „Und das, was ich im letzten Jahr gelernt habe, teile ich natürlich auch Michelle mit, das kostet extra Zeit. Obwohl ich als Kopf der Familie zwar das Sagen habe, teile ich nicht die konventionellen Ansichten der alten Purblutfamilien, die patriarchaisch aufgebaut sind. Michelle ist extrem intelligent und clever und sie ist ein Mensch, dem ich komplett vertraue, das Potential lasse ich nicht ungenutzt. Sie wird meine rechte Hand neben einer potentiellen Frau. Auch sie werde ich entsprechend in das Geschäft involvieren." sagte Harry entschlossen.

Hermine sah ihn voller Anerkennung an. Doch dann runzelte sie die Stirn, „Das hört sich an, als hättest du schon sehr genaue Vorstellungen von deiner 'zukünftigen'"

„Die habe ich in der Tat, Hermine. Neben einem guten Aussehen lege ich sehr viel Wert auf Intelligenz, Cleverness und Durchsetzungsvermögen." sagte Harry.

„Also nicht nur die Äußeren Werte, sondern auch die inneren?" fragte Hermine lächelnd.

„Jepp, ich habe aus meinen Fehlern," er hüstelte hinter vorgehaltener Hand, „CHO!" „... gelernt."

Ginny lachte laut.

„Warum schnappst du dir nicht Ginny?" fragte Ron.

Ginny und Harry starrten ihn an, allerdings eher über den plumpen Versuch überrascht.

„Du spinnst, Ron! Ginny ist wie eine Schwester für mich. Ich fange niemals etwas mit ihr an. Sicher, sie ist schön und intelligent aber wie schon gesagt, ich liebe sie wie eine Schwester, nicht wie eine Partnerin. Sie ist über ihre Verknalltheit hinweg und liebt außerdem Dean." sagte Harry beiläufig.

„Genau! Ich finde zwar Harry immer noch süß, aber er ist inzwischen wie ein Bruder für mich." sagte Ginny und strahlte Harry an.

Ron schaute sie ziemlich wütend an und Hermine registrierte den Blick und langsam schwante ihr etwas.

Sie gingen kurz darauf ins Bett, doch Hermine nutzte die Gelegenheit und hielt Ginny zurück. Michelle, die ja in einem Zimmer mit Hermine schlief, blieb ebenfalls zurück.

Hermine sah sich noch mal um bis sie sicher war, dass die Jungs weg waren.

„Raus damit!" sagte Hermine ernst.
„Was meinst du?" fragte Ginny.

„Ihr beide wisst was ich meine. Erstens, Harry ist alles mögliche, aber nicht mehr Rons Freund. Michelle ist ebenso nicht freundlich auf Ron zu sprechen. Irgendetwas ist passiert und Ron weiß nicht was, ich habe ihn unauffällig ausgehorcht. Er scheint nicht mehr so dicke mit Harry zu sein, hat aber sonst nichts bemerkt. Eigentlich ein Wunder. Und plötzlich zeigst du die selben Symptome Ginny. Da ist etwas im Busch und ich denke, es hat etwas mit dem plumpen Kupplungsversuch von vorhin zu tun. Ihr könnt mir vertrauen!"

„Hermine, ich vertraue dir absolut. Du bist meine beste Freundin, du bist wie meine große Schwester. Doch es ist nicht mein Geheimnis, obwohl ich involviert bin.", sagte Ginny ernst und nahm beruhigend Hermines Hand.

„Es ist Harrys Geheimnis? Vertraut er mir nicht?" fragte sie betroffen. Sie schien ehrlich verletzt zu sein und bekam sichtlich feuchte Augen.

Michelle nahm ihre andere Hand, „Versteh das bitte nicht falsch, Hermine. Harry wurde mehrfach von Leuten verraten, denen er blind vertraut hat. Momentan gibt es außer mir nur zwei Leute, denen er völlig vertraut."

„Ginny und..?"

Michelle schüttelte den Kopf, „Sorry, aber ich meinte nicht Ginny."

Ginnys Kopf fuhr überrascht herum, „Nicht?"

„Ginny, er vertraut dir mehr, als den meisten, doch er hat nicht alles mit dir geteilt. Er meinte es, als er sagte, du wärst wie eine Schwester für ihn, aber es gibt Dinge, die er vor dir geheim hält und meiner Meinung nach, ist es besser so."

Ginny seufzte, „Ich vertraue euch! Wenn ihr meint, es wäre besser, dann ist es so. Ich habe mich nur gewundert. Ich weiß, dass es keine Vertrauensfrage ist. Ich weiß, dass er mir vertraut. Ich weiß also, wer eine Person neben dir ist?"

Michelle lächelte, „Korrekt."

Dann wandte sie sich wieder Hermine zu, „Es ist also nichts persönliches Hermine. Wenn du willst, warten wir bis Ron schläft und holen Harry hierher. Ich finde, du bist bereit eingeweiht zu werden. Ginny?"

Ginny lächelte und nickte, „Von mir aus schon."

Michelles Ton wurde ernst, „Du musst dir bis dahin aber über einige Dinge im Klaren werden, Hermine. Ich kenne dich nur ein paar Tage, doch du bist wirklich ok. Doch ich habe festgestellt, dass du sehr regeltreu bist und Autoritäten nahezu blind vertraust. Es mag sein, dass du dich zwischen Harry und gewissen Autoritäten entscheiden musst."

Hermine nickte nachdenklich, „Ich weiß, dass Harry eine ehrliche und absolut ehrenhafte Person ist. Ich gehe davon aus, dass ihr Dumbledore meint. Wenn es etwas gibt, dass ihn gegen Dumbledore und Ron dermaßen aufbringt, wird er triftige Gründe haben. Zudem kann ich mir nach der Aktion im letzten Sommer sehr gut vorstellen, dass Dumbledore ihn nur benutzt oder ihm sehr viel vorenthalten hat."

„Du bist auf dem richtigen Weg, Hermine." sagte plötzlich eine Männerstimme hinter den Mädchen.

„HARRY!" riefen Hermine und Ginny erschrocken. Michelle hatte irgendwie gewusst, dass er wieder kommen würde.

Er schmunzelte nur und hielt die Karte hoch, „Ich hatte schon das Gefühl, dass ihr noch wach bleibt."

Er setzte sich zu den Mädchen und führte einen Zauber aus, der unerwünschte Lauscher fernhalten würde.

„Harry, was geht hier vor?" fragte Hermine.

Er sah ihr sehr ernst und fragend in ihre braunen Augen, schließlich schien er gefunden zu haben, wonach er suchte und nickte.

„Prinzipiell genau das, was du vermutet hast. Dumbledore benutzt mich nur, zumindest als Waffe. Ich bin nicht sicher, ob er noch mehr plant. Ich wusste das schon eine Weile, doch die Ausmaße wie weit er mich benutzt und welche Methoden er dabei anwendet haben selbst mich geschockt." sagte Harry und seine Stimme war unterlegt von Wut und Entschlossenheit.

„Was meinst du damit?"

„Ich meine damit, dass er Ron dazu benutzt mich auszuspionieren und Molly und Ron, um mich subtil zu lenken."

„Was?" rief Hermine entsetzt, „Warum sollten sie das tun?"

„Geld." war alles, was Harry dazu sagte.

„Geld? Aber sie lehnen doch alles ab, was du ihnen schenken willst." protestierte Hermine.

„Das ist alles nur Fassade. Zudem sind sie hinter dem großen Geld her. Du hast sicher eine Vorstellung, wie groß das Vermögen der Potters und nun auch das der Blacks ist." sagte Harry.

Sie seufzte und schaute ihn ungläubig an, „Wie wollen sie das erreichen?"

„Dumbledore. Er hat ihnen die Hälfte meines Vermögens versprochen, wenn ich sterbe oder wenn ich meinen Heiratsvertrag mit Ginny erfülle." sagte Harry cool.

„Deinen was?" sie sah entsetzt zwischen Harry und Ginny hin und her.

„Das glaube ich nicht." sagte sie, doch es war mehr sarkastisch gemeint. Harry würde sich so etwas nie aus den Fingern saugen.

„Komm! Ich zeige es dir." sagte er und rief sein Denkarium.

Er platzierte die Erinnerung an den Tag im Grimmauld Place in dem Gefäß und ließ sich mit Hermine in die Erinnerung ziehen. Fassungslos hörte sie, wie sich ihr Freund bei seiner Mum über ‚Potter' beschwerte.

Als sie wieder aus der Erinnerung zurück kehrten, hatte sie Tränen in den Augen. Ginny umarmte sie beruhigend.

„Ich... nie hätte ich gedacht, dass Ron so etwas tun würde." schluchzte sie.

„Es tut mir leid." sagte Harry leise.

Ihr Kopf fuhr herum und nahezu drohend sagte Hermine, „Denk nicht mal dran, dir dafür die Schuld zu geben!"

Er grinste schwach.

„Ich kann es nicht fassen, dass ich auf diesen Verräter hereingefallen bin." Hisste sie wütend, „Und Dumbledore dieser... dieser Bastard!"

Die drei Teenager sahen Hermine entsetzt an. Sie lächelte verlegen und sagte: „Na ist doch wahr!"

Harry grinste, „Way to go, Hermine!"

"Also eins ist mal klar, meine Beziehung mit Ron ist Geschichte. Warum tust du so, als wärest du noch sein Freund?" fragte Hermine neugierig.

„Zwei Gründe, erstens, ich wollte dich nicht verlieren, sollte sich herausstellen, dass du loyal bist, was ich nun fest glaube und zweitens, nun, da ich weiß, dass er ein Spion ist, kann ich ihn manipulieren."

„Ok. Ihr habt meine Unterstützung. Ihr beide wart immer für mich da, im Gegensatz zu Ron. Hmm.. ich werde mich wohl etwas öfter mit ihm streiten und etwas ernster lernen... dann löst sich die Beziehung von selbst auf."

„Danke, Hermine." sagte Harry ehrlich.

„So, dann werde ich morgen mal in die Bibliothek gehen und herausfinden, wie ihr diesen Vertrag umgehen könnt." sagte Hermine entschlossen.

„Das ist unsere Hermine." sagte Harry stolz, „Doch das Problem ist schon gelöst. Dumbledore war nie mein Vormund, deswegen ist der Vertrag nichtig. Punkt. Ende. Er ist bereits im Ministerium annulliert."

„Oh!..." sagte sie und dann grinste sie teuflisch, „Und ihr wollt sie auflaufen lassen?"

„Sicher doch! Dean ist informiert, damit er nicht ne Herzattacke bekommt, aber ansonsten bleibt es dabei."

„Ich freu mich schon auf die Gesichter." sagte Hermine.

„Sonst noch irgendwas, was ihr mir bis jetzt vorenthalten habt.. wie z.B. die vertrauenswürdige Person, die zumindest Ginny kennt?"

„Oh, ja. Ich könnte dir Ice vorstellen." sagte Harry cool.

„Ice?" fragte Hermine mit weiten Augen, „So wie in Nightstorm, Silverclaw, Firesprite und Ice?"

„Zum Beispiel." sagte Michelle schmunzelnd, „Natürlich dürftest du diese eben genannten Maraudernachfahren nicht an die Autoritäten verraten."

„Ich doch nicht!" sagte sie grinsend, „Raus damit! Wer ist wer?"

„Nightstorm." Sagte Harry und verbeugte sich.

„Silverclaw." sagte Michelle ebenfalls mit einer theatralischen Verbeugung und Ginny folgte auf dem Fuße, „Firesprite."

„Und wer ist Ice?" fragte Hermine lachend.

„Meine Freundin." sagte Harry cool.

„Deine... deine Freundin? Wie in deine Partnerin-Freundin?" stotterte sie geschockt.

„So wie meine Partnerin seit über einem Jahr-Freundin, ja." bestätigte Harry.

„Über ein Jahr?" fragten Ginny und Hermine gleichzeitig.

„Ja." sagte Harry und lachte zusammen mit Michelle.

„Harry! WER. IST. SIE?" fragte Hermine fordernd.

Harry grinste nur, „Das rätst du nie!"

„Cho?"

„Komm schon! Ich hab gesagt, sie ist intelligent und durchsetzungsfähig." sagte Harry etwas ärgerlich.

„Gib mir einen Tipp!" flehte Hermine.

„Oh, sie ist schön und sexy." sagte Harry grinsend.

„Clever und Hochintelligent und cool drauf." Fügte Michelle aufrichtig hinzu.

„Etwa in meinem Alter." ergänzte Harry, „Und hier in Hogwarts."

Hermine schaute immer noch ratlos.

„Ich würde mal sagen, Harry ist der erste, der es geschafft hat, ihr eiskaltes Herz zum Schmelzen zu bringen." sagte Ginny.

„Sag nicht... die Ice-Queen?" fragte Hermine, „Wie bist du denn an die geraten?" entfuhr es Hermine und sie schämte sich augenblicklich und wurde rot.

„Genau so wie an dich." sagte Harry grinsend, „Ich habe sie aus einer Gefahrensituation gerettet. Nur nicht vor einem Troll, dafür vor ein paar Todessern."

Ginny und Hermine starrten ihn an.

„Was? Uhm, das war nicht so gemeint, Harry. Ich meinte nur, selbst ich nenne sie ab und an die Ice-Queen, weil sie niemanden an sich heran lässt. Aber mit deiner Einschätzung hast du zweifellos recht."

„Sag mal, Hermine, weißt du schon, was du nach der Schule machen willst?" fragte Harry.

„Ich wollte immer was mit B.E.L.F.E.R. machen, aber Ron hat sich immer beschwert, ich solle was vernünftiges machen, wenn überhaupt. Wenn es nach ihm geht, würde ich zu hause bleiben." murrte sie.

„Nun, das allein wäre schon ein Grund, warum eure Beziehung nie funktioniert hätte." sagte Harry bedauernd, „Doch nun ist dein Weg frei. Du solltest aber nicht zwangsweise die Elfen befreien. Sie wollen das nicht. Doch du könntest dafür sorgen, dass sie mehr Rechte bekommen, also langsam Schritt für Schritt vorgehen und ihr Leben verbessern."

„Da hast du recht, in beiden Dingen." sagte sie ein wenig traurig über ihre Beziehung, „Eigentlich würde ich das für alle magischen Kreaturen machen, wie z. B. für Werwölfe oder auch Kobolde. Nur woher soll ich das Geld nehmen?" seufzte Hermine.

Harry lächelte, „Wo ein Wille ist..."

Sie musterte ihn fragend.

„Jedenfalls, ist dir aufgefallen, dass die Anti-Werwolf-Gesetze von Fudge und Umbridge bereits wieder gekippt sind?" fragte er sie mit funkelnden Augen.

„Wie?" fragte sie überrascht.

„Nun, es gibt noch mehr Leute, die sich für ihre Freunde einsetzen." sagte Harry salomonisch.

„Du?" fragte Hermine verblüfft.

Michelle nickte stolz, „Ja. Harry hat das von sich aus durchgezogen, komplett in eigener Verantwortung."

„Wow. Du musst einen ganz schönen politischen Einfluss haben, wenn du das geschafft hast, vor allem in der kurzen Zeit." sagte Hermine beeindruckt.

„Mehr als du ahnst." sagte Harry schmunzelnd, „Jedenfalls kann ich dir später vielleicht etwas helfen, wenn du es ernst meinst. Leider nur inoffiziell aus politischen Gründen aber auf jeden Fall finanziell. Und du solltest magisches Recht studieren, wenn du es ernst meinst. Ich kenne sogar eine Firma, die dir vielleicht das Studium finanzieren könnte."

„WAS? WOW! Ich ... ich denke, das wäre toll, Harry. So könnte ich meine wahren Träume verwirklichen ohne mich von einem konventionellen Macho bremsen zu lassen."

„Hmm, du scheinst nicht sehr bedrückt zu sein, über deinen Verlust. Nur der Neugier halber, hast du schon deine Augen auf einen anderen potentiellen Freund geworfen?" fragte Harry amüsiert.

Hermine wurde etwas rot und Harry triezte sie, „Ts! Ts! Hermine. Wer ist dein heimlicher Liebhaber?"

Sie streckte ihm die Zunge raus, dann grinste sie, „Er ist groß, sieht gut aus und ist sehr intelligent und sehr höflich. Nur etwas schüchtern."

Harry dachte einen Moment nach, „Ist er in unserem Alter?"

„Er ist etwas älter, aber in unserem Schuljahr." sagte Hermine.

„Terry? Terry Boot?" fragte Harry und sah sie fragend an.

„Woher..." fragte Hermine verblüfft.

Harry schmunzelte, „Ich bemühe mich, meine Umgebung und die Leute, mit denen ich zu tun habe besser kennen zu lernen und sie zu beurteilen. Er passt perfekt zu deiner Beschreibung und, wenn ich das sagen darf, er passt gut zu dir."

Michelle und Ginny nickten beide und strahlten.

Dann wandte sich Harry an seine Schwester, „So, Miss Potter, was ist mit dir?"

„Ich habe ein Date für das nächste Hogsmeade-Wochenende." Sagte sie schmunzelnd, „Und wie es der Zufall so will, hatte ich bereits ein Auge auf ihn geworfen."

„Gib uns einen Tipp!" forderte Ginny neugierig.

„Warte! Lass mich raten!" sagte Harry und überlegte kurz mit geschlossenen Augen, „Martin Taylor?"

Michelle starrte ihn an, „Wie machst du das? Bist du wirklich so gut geworden?"

„Du hast dir ein Blatt aus Harrys Buch genommen." sagte Hermine schmunzelnd.

„Wer ist Taylor?" fragte Ginny enttäuscht, dass sie nicht wusste, um wen es ging.

„Ein Slytherin aus dem Siebten Schuljahr, dunkelbraune Haare, blaue Augen, etwas größer als ich, sportlich gebaut im Schnitt sechster von den Noten des gesamten Jahrgangs. Seine Mutter arbeitet offiziell nicht, sein Vater hat ein seriöses Immobiliengeschäft. Die Mutter verwaltet angeblich die Familienfinanzen aus dem Hintergrund. Beide sind traditionelle Reinblütler aber neutral und nicht radikal, genau wie Martin selbst. Er ist allerdings an den Muggeln interessiert und hat selbst Muggel-Freunde." zitierte Harry was er wusste.

Die drei Mädchen starrten ihn an, „Wow. Du hast dich wirklich extrem geändert." sagte Hermine überrascht.

„Woher weißt du das alles?" fragte Claw.

„Erstens, ich habe meinen persönlichen Spion in Slytherin und einen Profi noch dazu," sagte Harry grinsend, „Im übrigen kenne ich das Ehepaar persönlich. Ich habe sie vor zwei Monaten geschäftlich getroffen. Und woher ich vermutet habe, dass er dein Date ist? Blaise und ich haben unsere Vermutungen hinsichtlich eines möglichen Freundes für dich ausgetauscht und sind zu dem selben Schluss gekommen. Während mir deine Blicke für ihn aufgefallen sind... und ich schaue sehr genau hin, welche Jungs du abcheckst, Sis, sind Blaise seine Blicke für dich aufgefallen. Man muss dazu sagen, dass er nicht der einzige ist, der dir hinterher starrt, doch er ist der einzige, der dich nicht nur mit seinen Blicken auszieht."

„Wie gewisse Rotschöpfe." murrte Hermine leise.

„So ist es." sagte Harry drohend.

„Du wirst dich nicht in meine Beziehung einmischen!" warnte ihn Michelle.

„Sehe ich so aus, als hätte ich Todessehnsucht?" fragte Harry lachend, „Ich weiß, du kannst dir selbst helfen. Dennoch, ich werde mal ein Wörtchen mit ihm reden, wenn es ernst werden sollte." Fügte er ernst hinzu.

Michelle lächelte liebevoll, „Solange du es nicht übertreibst, Bro."

„Nah. Ich sehe doch, was Sprite ständig durchmacht. Ich halte mich zurück." winkte Harry ab.

Ginny seufzte, „Ich wünschte, meine Brüder wären auch so verständnisvoll."

„Kopf hoch, Sprite! Wenn du dich für deinen Liebsten einsetzt, lassen deine Brüder, Ron ausgeschlossen, die Finger von ihm. Wenn du willst, stellst du selbst die Zwillinge in den Schatten. Und wenn man es recht bedenkt, Bill und Charlie sind weit weg, Percy zählt nicht, und die Zwillinge habe ich in der Hand... bleibt nur dein anderer Bruder.. und ich." fügte er grinsend hinzu.

Sie nickte strahlend und gähnte.

„Zeit ins Bett zu gehen." murmelte auch Hermine schläfrig.

Dann sah sie Harry an, „Danke, dass du mir vertraust."

Er lächelte nur ehrlich, etwas, das seltener geworden war in den letzten beiden Jahren.

Sie verabschiedeten sich und gingen endlich kurz vor Mitternacht ins Bett.

Am nächsten Morgen hatten sie alle etwas Mühe aus dem Bett zu kommen. So war Harry doch tatsächlich einmal nach Ron wach und wurde von diesem unsanft mit einem geworfenen Kissen geweckt.

Harry schreckte sofort hellwach hoch, seine Hand fuhr unter das Kopfkissen und umfasste sofort das vertraute Holz seines offiziellen Zauberstabes.

„Aufwachen du Schlafmütze!" rief Ron lachend.

Für einen winzigen Augenblick fühlte sich Harry an die alten Zeiten erinnert, wo für ihn die Welt noch in Ordnung war, doch sein Verstand schaltete im Bruchteil einer Sekunde um auf die Realität und er erinnerte sich an das Gespräch gestern und Hermines geschockte Reaktion auf die Offenbarung, dass Ron falsch spielte. Er hatte lange überlegt und gefürchtet, dass Hermine ebenfalls auf der Seite Dumbledores stand, doch er hatte gestern sanft Legilimens angewandt, so wie er es mit Ignatius und auch Michelle ausgiebig trainiert hatte und nur aufrichtige Loyalität festgestellt, und zwar Loyalität zu ihm und zum Guten, nicht zu Dumbledore oder dem Orden.

„Ich bin ja schon wach!" murmelte er scheinbar im Halbschlaf, obwohl er hellwach war.

„Das ist ja was ganz neues, dass du noch schläfst!" lachte Ron.

Harry rieb sich nur schauspielerisch den Schlaf aus den Augen und machte sich auf ins Bad.

„Hattest du einen schlechten Traum?" fragte Ron besorgt. Früher hatte Harry tatsächlich geglaubt, dass Ron, sein 'Freund' sich sorgte, doch heute hörte er, wie scheinheilig es eigentlich klang und seine Wut begann zu steigen. Deswegen sparte er sich eine Antwort.

Er duschte kalt diesen Morgen, um auf andere Gedanken zu kommen.

Aus der Dusche zurück griff er in seinen Koffer und zog eine nagelneue schwarze Robe aus feinster Seide an. Er bemerkte Rons neidischen Blick und fragte: „Ist irgendwas?"

Er sah, wie Ron eine ehrliche Antwort runter schluckte und sagte, „Nee. Ist nur gut, endlich aus den abgetragenen Sachen deines Cousins raus zu sein, oder?"

„Das kannst du laut sagen." sagte Harry fröhlich, scheinbar erleichtert, aber tatsächlich froh, Ron leiden zu sehen. Eines der ersten Dinge, die Ignatius mit ihm gemacht hatte, war, seine Garderobe komplett neu zu gestalten, dem Stande eines Potters angemessen. Zuerst fand er es übertrieben, aber er fühlte sich sehr wohl in den neuen Sachen und es war zudem nötig, in den Kreisen, in denen er nun verkehrte.

Er schnappte sich seine Bücher für den Tag und steckte sie in einen verzauberten Rucksack, wo sie nichts wogen und kaum Platz wegnahmen.

Wieder bemerkte er Rons Blick, doch diesmal ignorierte er ihn. Das war eigentlich das perfekte Geschenk für Hermine. Er machte sich eine geistige Notiz, ihr und auch Ginny einen zu besorgen. Sie waren zwar etwas teuer, doch gerade für Hermine, die stets unendlich viele Bücher mit sich rumschleppte, lohnte sich die Ausgabe. Vielleicht sollte er Ginny auch einen neuen Besen schenken. Einen eigenen MkII vielleicht, nur um Ron's Gesicht zu sehen? Er lachte innerlich. Ein normaler Feuerblitz tat es auch. Obwohl... sie sollten Ron bewusst in Sicherheit wiegen und etwas flirten. Das war Slytherin!

Er begrüßte Hermine, Michelle und Ginny freundlich, als sie hinunter in den Gemeinschaftsraum kamen.

Ron wollte Hermine einen Kuss geben, doch sie zuckte zurück, „Nicht in der Öffentlichkeit, Ron!" schalt sie ihn. Zu ihrem Vorteil musste man sagen, man sah ihr nichts an. Sie war nach außen genau wie früher, vielleicht nur etwas strikter.

Harry beugte sich zu Ginny hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dabei flüsterte er ihr ins Ohr: „Lass uns etwas flirten, wenn Ron in der Nähe ist."

Sie lächelte ihm freundlich zu und sagte enthusiastisch, „Guten Morgen Harry! Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt, dass du gestern meintest, ich wäre hübsch."

„Oh! Das brauchst du doch nicht. Du bist schließlich hübsch, Ginny. Sehr hübsch sogar." sagte Harry freundlich.

Dann ärgerte er Ron bewusst, indem er Hermine ebenfalls auf die Wange küsste, „Hi! Ginny ist natürlich nicht die einzige, die schön ist."

Hermine wurde doch tatsächlich etwas rot.

Auch Michelle küsste er auf die Wange, „Morgen Sis."

„Was? Bin ich etwa nicht schön?" fragte sie die Hände in die Hüften gestemmt.

„Du? Natürlich bist du schön." sagte Harry ehrlich, „Wenn du nicht meine Schwester wärst, hättest du sicher hunderte Verehrer, doch so halten sie dich entweder für den Bruder eines Verrückten oder sie haben zu viel Angst vor mir." fügte er grinsend hinzu.

„Korrekt! Du bist schuld, dass sich keiner traut mich anzusprechen!" sagte sie vorwurfsvoll.

Harry strahlte wie ein Honigkuchenpferd, „Dabei habe ich doch gar nichts gemacht, noch nicht."

Michelle grinste, „Das ist auch besser so. Lass uns frühstücken gehen!"

Sie gingen hinunter und unterwegs flirtete Harry offen mit Ginny und sie war ausnahmsweise auch kein Kind von Traurigkeit. Sie alle sahen das triumphierende Funkeln in Rons Augen, als er es endlich mitkriegte.

Sein Liebesglück schien jedoch rapide zu sinken, als sie sich an den Tisch in der großen Halle setzten.

„Ron, hast du den Aufsatz für McGonagall geschrieben?" fragte Hermine beiläufig.

„Was? Welchen Aufsatz?" fragte Ron in Terror.

„Den, den wir schon eine Woche auf haben. Also ehrlich, Ron! Du hast kein Verantwortungsbewusstsein!" schalt ihn Hermine enttäuscht.

„Hermiieeene?" fragte er mit Hundeblick, „Lässt du mich abschreiben?"

Sie sah ihn vorwurfsvoll an, „Ron! So geht das nicht weiter! Du musst lernen, die Verantwortung für deine Taten zu übernehmen! Wie soll das denn mal später werden, wenn du auf eigenen Beinen stehst? Mit so wenig Pflichtbewusstsein kannst du keine Familie gründen. Ich werde dich nicht abschreiben lassen! Lass dir das eine Lehre sein!"

Er saß da, als hätte Hermine ihm gerade eine geknallt.

„Hermine! Du bist meine Freundin!" konterte er bestimmend.

„Und? Ich will nur das beste für dich." sagte sie ernst.

„Ja, dass ich eine schlechte Note kriege!" blaffte er.

„Was? Machst du mich für deine Faulheit verantwortlich?" fragte Hermine schockiert.

„Na ja... aber du als meine Freundin musst mir helfen." flehte er.

„Nein! Diesmal nicht. Besser du änderst dich etwas, Ron. Das Leben ist kein Spiel!" sagte sie enttäuscht.

Ron wandte sich an Harry, „Hast du den Aufsatz geschrieben?"

„Na klar!" sagte Harry enthusiastisch, „Wir waren doch mit Michelle und Hermine zusammen in der Bibliothek, gleich am ersten Tag. Erinnerst du dich nicht?" fragte Harry.

Ron starrte ihn an, als hätte er noch eine geknallt bekommen, „Toll, jetzt fällst du mir noch in den Rücken!"

„Weißt du, Hermine hat recht. Wir sind bald aus der Schule raus. Du solltest auch etwas Verantwortung übernehmen. Ich habe im letzten Jahr gelernt, wie schwer es ist, sein Geld zu verdienen, zumindest, wieviel Verantwortung es erfordert."

„Ich denke, du warst krank!" sagte Ron.

„Ich konnte mich nicht bewegen, das heißt nicht, ich konnte nicht denken, rechnen oder lernen. Werd erwachsen Ron!"

„Hmmpf!"

Der Tag verlief ohne Zwischenfälle, abgesehen davon, dass Blaise ihn während Tränke fragte, ob sie sich heut in der Kammer trafen, was er bestätigte.

Nach dem Abendessen jedoch wurde Ron zum Direktor beordert und Hermine gleich dazu.

Dank Harry war sie ja nun vorgewarnt, was sie erwarten konnte und vorbereitet ging sie mit Ron.

„Kommt herein!" sagte Dumbledore mit funkelnden Augen, „Nehmt Platz! Zitronenbonbon?"

„Nein, Danke." sagte Hermine freundlich lächelnd.

Ron nahm natürlich einen und schmatzte laut beim Lutschen.

„Ron! Benimm dich!" schalt ihn Hermine.

Ron rollte mit den Augen, bemühte sich aber, leiser zu lutschen.

„Was können wir für sie tun?" fragte Hermine den Direktor.

Der alte Mann seufzte, „Ich mache mir Sorgen um Harry. Er ist so verschlossen."

„Das ist nichts neues, Professor. Harry war schon immer verschlossen. Im Gegenteil, seit er mit Michelle wieder vereint ist, scheint er sogar offener zu sein, zumindest ihr gegenüber. Ich halte das für einen Fortschritt." sagte sie in überzeugter sachlicher Stimme.

„Ich weiß nicht. Er scheint sich abzukapseln." sagte der Zauberer.

„Ich sehe das auch so!" gab Ron zum Besten. „Er verrät uns nichts mehr, hängt nur noch mit Michelle ab."

„Ron! Also ehrlich! Sie ist seine Schwester und er hat sie nach 16 Jahren wieder gefunden. Was würdest du tun?" fragte Hermine.

„Da hast du sicher recht." entschärfte Dumbledore die Situation, bevor sie zum Streit eskalieren konnte.

„Trotzdem, sie verheimlichen uns was!" murrte Ron.

„Wir sollten in Betracht ziehen, dass Michelle nicht die ist, die sie vorgibt zu sein." sagte Dumbledore scheinbar zögernd.

„Was meinen sie?" fragte Hermine genauso nur scheinbar besorgt.

„Meinen Informationen zufolge wurde sie von einem Todesser aufgezogen. Und nicht nur das, sie wurde in den dunklen Künsten ausgebildet."

„Woher wissen sie das so sicher?" fragte Hermine. Damit manövrierte sie ihn in eine schwierige Situation. Er konnte Hermine ja schlecht verraten, dass er gewusst hatte, wer sie entführt hatte und dennoch nichts getan hatte.

„Das ist nur, was ich gehört habe." wich Dumbledore aus.

„Wir haben auch gehört, Harry wäre nicht ganz dicht. Auf mich macht Michelle einen soliden Eindruck. Sie ist offen, ehrlich und man sieht ihr an, wie froh sie ist, dass sie mit Harry vereint ist." stellte Hermine als Fakt fest.

Dumbledore nickte, „Dennoch, Harry hat sich verändert."

'Ja,' dachte Hermine, 'Er denkt für sich selbst!'

„Wir wissen nicht, wo er im letzten Jahr war." sagte Dumbledore.

„In Potter Manor." stellte Hermine fest. Das war ein offenes Geheimnis.

„Ja, aber was hat er dort gemacht? Er ist sehr fortgeschritten, mehr noch, da ihm ein Jahr fehlt. Wer hat ihn ausgebildet?"

„Gute Frage." sagte Hermine, die wusste, dass Ron keine Ahnung von Ignatius hatte, „Er hat nur gesagt, dass er einen weisen Mentor hatte."

„Ja, noch was, was er uns verschweigt." maulte Ron.

„Trotzdem er im Gericht gewonnen hat, halte ich es für wahrscheinlich, dass er dunkle Magie gelernt hat. Wir müssen ihn beobachten! Ihr müsst mir unbedingt sagen, wenn ihr in dieser Hinsicht etwas herausfindet!" forderte Dumbledore eindringlich.

„Natürlich, Professor!" sagte Ron, „Wir wollen schließlich keinen zweiten Du-weißt-schon-wen!"

„RON WEASLEY! Wie kannst du so etwas sagen? Ich dachte, Harry wäre dein Freund!" verteidigte Hermine ihren Fast-Bruder.

Ron grummelte etwas, „Dennoch, er hat dunkle Magie angewandt, er hat es selbst gesagt."

„Aber dunkle Magie heißt nicht automatisch böse. Er hat sich nur verteidigt. UND UNS MIT!" konterte Hermine und nun war sie ehrlich aufgebracht. Sie hatte keine Zweifel mehr, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.

„Sie haben sogar recht, Miss Granger. Doch das ist ein sehr schmaler Grat. Das wissen sie, sicher."

Hermine nickte, „Natürlich. Doch Harry ist nicht böse. Ich spüre es! Außerdem würde er nie so ein Monster werden, wie das, was seine Eltern getötet hat."

Dumbledore nickte.

„Danke, das wäre alles, Miss Granger. Mr. Weasley? Auf ein Wort, bitte!"

Hermine ging und gab Ron einen Kuss auf die Wange.

Als sie draußen war, fragte Dumbledore: „Ist sie auf unserer Seite?"

„Klar! Sie ist meine Freundin! Ich werde ihr schon ausreden, dass Potter ein heiliger ist!" sagte Ron überheblich.

Dumbledore nickte nachdenklich, jedoch mit funkelnden Augen.

„Was hast du herausgefunden?"

„Nichts! Er sagt mir nichts mehr. Oder er hat wirklich nichts gemacht. Er scheint ein paar Geheimnisse mit Michelle zu teilen, aber ansonsten gab es keine Hinweise auf irgend etwas. Ich dachte für einen Moment, er gehöre zu diesen neuen Maraudern, doch ich habe ihm nichts getan, mich also nicht mit ihm angelegt. Es muss Malfoy gewesen sein. Und wer sollte der vierte sein?"

„Ich dachte das gleiche. Jedoch stehe ich genauso vor einem Rätsel, wie du. Dennoch, es war eine nette Zauberei."

„Sie waren ja auch nicht das Ziel." schnaubte Ron.

„Wohl wahr. Was macht deine Schwester? Weihnachten wollten wir beide informieren, wenn die Potters mit euch Weihnachten feiern."

„Ach ja!" sagte Ron feixend, „Sie haben heut geflirtet, beide. Dachten sicher, ich sähe es nicht."
„Denk dran, schreite nicht ein!" warnte ihn Dumbledore, „Sie dürfen keinen Verdacht schöpfen und vor allem nicht demotiviert werden."

„Klar doch." sagte Ron und winkte ab.

„Gut, das war alles. Du kannst gehen. Schick eine Eule, wenn es was außerplanmäßiges gibt und viel Glück mit Hermine. Sie ist ein gutes Mädchen."

„Ich weiß." sagte Ron grinsend und ging.

In der selben Zeit war Harry allein mit Blaise in der Kammer des Schreckens und Hermine informierte Michelle und Ginny über das Verhör.

Beide nickten nur cool und dankten Hermine.

„Wo ist Harry?" fragte Hermine.

„Mit Ice unterwegs." sagte Michelle schmunzelnd.

„Wo?" fragte Ginny, „Ich war vorhin im Raum der Wünsche mit Dean! Wo sind sie?"

„Sorry." sagte Michelle mit einem entschuldigenden Lächeln.

Ginny rollte mit den Augen, doch Hermine musterte sie fragend.

Harry und Blaise vergnügten sich währenddessen mit Küssen auf einem großen Bett, das Harry mit Blaises Hilfe transfiguriert hatte.

„Sag mal, Storm. Was sollte das Geflirte vorhin mit Sprite? Ein Ablenkungsmanöver?"
„Du hast es erfasst Ice. Ich dachte mir, ihn in Sicherheit zu wiegen. Dann sieht es sogar aus, als hätten uns Molly und er einen Gefallen getan... bis die Bombe platzt. Eifersüchtig?"

„Harry! Du bist zwar ein Slytherin, aber du bist zumindest denen gegenüber aufrichtig, die dir nahe stehen. Da bist du eher Gryffindor. Ich weiß, dass du mir nie leichtfertig sagen würdest du liebst mich, aber du hast es gesagt. Ich weiß, dass du mich wirklich liebst, genau wie ich dich. Obwohl ich das nie für möglich gehalten hätte, ich bin schließlich durch und durch Slytherin. Doch ich sage es auch unter Wahrheitsserum aus, ich liebe dich, Harry. Ich vertraue dir und ich dachte mir schon, dass es eine Finte ist. Ich weiß auch, dass Ginny Dean liebt. Aber ich werde dir zeigen, warum du mich liebst..."

damit streifte sie ihre Robe von ihren Schultern, nur um zu offenbaren, dass sie nichts darunter trug. Und sie zeigte ihm, wie sehr sie ihn liebte. Und er gab ihr den Gefallen zurück und sie lebten ihre Liebe in heißer körperlicher Leidenschaft aus.

Als sie später erschöpft auf dem Bett lagen, fragte Blaise: „Gibt es sonst was neues von deiner Front?"

„Oh ja, Hermine weiß Bescheid."

„Und? Ist sie loyal?"

„Absolut."

„Dachte ich mir. Sie hatte keine wirklichen Freunde, bis auf euch beide. Zu dir hat sie immer aufgesehen, sie hat immer den großen Bruder in dir gesehen, während Ron sie hier und da fallen gelassen hat oder benutzt hat. Beides würdest du nie tun und das ist eines der wenigen Dinge, die sie sicher weiß."
„Du bist viel zu intelligent, Love." sagte Harry anerkennend, „Sie hat es fast gelassen aufgefasst, zumindest, dass Ron ein Arsch ist. Dass Dumbledore und die Weasleys mich benutzen wollten, traf sie schon mehr. Doch sie steht zu uns. Und sie war etwas überrascht, ...hmm... wie hat sie gesagt? Ach ja, 'Die Ice-Queen? Wie bist du denn an die geraten?' Aber das ist ihr nur raus gerutscht." sagte Harry amüsiert.

„Sie weiß es also. Gut. Was meinst du? Will sie die dunklen Künste lernen?"
„Ich weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher. Ich hab kein Problem damit, ich meine in Durmstrang wird es auch gelehrt und sie hat den Unterschied zwischen dunkler und böser Magie akzeptiert. Doch ich denke, wir lassen sie auf uns zu kommen. Doch Ginny werde ich nicht einweihen. Sie ist zu impulsiv und zu unschuldig dafür."

„Ich schließe mich deiner Meinung absolut an, Storm. Perfekt analysiert und gedacht." sagte sie un küsste ihn ganz im Gegensatz zu ihrem Spitznamen heiß und leidenschaftlich.

„Übrigens lagen wir richtig mit Taylor und Hermine steht auf Terry." sagte Harry lachend, als sie endlich wieder nach oben gingen.

„Super. Wieder einmal hatten wir recht. Wir sind unschlagbar." sagte Blaise triumphierend.

„Fragt sich nur, wo Ronnikins da bleibt." fügte sie in scheinheilig bedauerndem Ton hinzu.

„In den Höschen von Lavender vermutlich." sagte Harry abfällig.

„Hmm... das wäre doch was, wenn wir DIE beiden erwischen, am besten, wenn er offiziell noch mit Hermine zusammen ist." sagte Blaise und rieb sich die Hände.

„Die Frage ist nur... wie stellen wir das an?" fragte Harry mit funkelnden Augen.

„Hmm... uns fällt schon was ein, nicht wahr, Storm? Für den Anfang kannst du ja die Karte beobachten."

Beide grinsten breit und küssten sich zum Abschied.

Als er wieder in den Gemeinschaftsraum kam, wurde er von drei Mädchen erwartet, die mühsam ein Grinsen unterdrückten und einem missmutigen Ron.

„Wo warst du?" fragte er sofort.

„Ich? Ich habe gelernt." sagte Harry schmunzelnd.

„Gelernt? Allein? Was denn?" fragte Ron ungläubig.

„Biologie." sagte Harry cool und Hermine starrte ihn an.

„Bio... HARRY!" schalt sie ihn und wurde rot.

„Hermine? Was hast du? Du hast doch nicht etwa was gegen Lernen?" fragte Harry perfekt überrascht.

Sie lief knallrot an, „Das kommt auf das Gebiet an! Also wirklich! Das hätte ich nicht gedacht." sagte sie vorwurfsvoll.

„Was?" fragte Ron ahnungslos.

„Ron, es ist Zapfenstreich! Er darf sich um die Zeit nicht draußen rumtreiben! Schon gar nicht für ein Fach, das es in Hogwarts nicht gibt!" sagte Hermine trocken und ernst, sie hatte sich sehr schnell im Griff.

Michelle flüsterte Ginny ins Ohr, was Biologie war und sich kicherte hinter vorgehaltener Hand. Beide lachten über Hermines und Harrys trockenen Humor angesichts der Situation, und sie waren gerade über Hermine erstaunt. Obwohl natürlich Harry auch ungewöhnlich offen mit dem Thema umging. Doch er war in den letzten zwei Jahren erwachsener geworden, auch in dieser Hinsicht.

„Was ist denn dieses Biogoligie?" fragte Ron.

„Die Lehre vom Leben bei den Muggeln," sagte Hermine in ihrer Lehrstimme, „Pflanzenkunde, Tierkunde und so was."

„Und das lernst du?" fragte Ron ungläubig.

„Hmm, dann und wann lohnt sich das schon." sagte Harry grinsend.

„Es ist spät, wir sollten ins Bett gehen. Sonst träumt Harry noch von ...Biologie." sagte Hermine mit bedeutendem Blick auf Harry.

Als Harry und Ron weg waren, wandte sich Hermine an die beiden anderen, „Also das hätte ich wirklich nicht von Harry gedacht." sagte sie überrascht.

„Nicht? Hermine, sie sind seit einem Jahr zusammen. Und Harry hat sich verändert. Er ist selbstsicher und nicht im entferntesten mehr schüchtern. Beide sind über ihre Jahre hinaus erwachsen. Was erwartest du?" fragte Michelle ernst.

„Du hast recht, und ich freue mich sogar für sie. Ich wäre sicher noch nicht so weit. Obwohl, mit Harry... wer weiß?" sagte sie nachdenklich.

„Und weißt du, warum du so denkst?" fragte Michelle ernst, „Weil du dir bei ihm sicher wärst, dass er der richtige ist. Es gibt kaum Männer wie ihn. Die Frau die ihn hat, kann sich glücklich schätzen. Wärst du dir bei Ron sicher gewesen, hättest du auch anders darüber gedacht."

Hermine lächelte, „Du bist genauso tiefsinnig wie er neuerdings." sagte sie anerkennend.

Michelle lächelte, „Wir sind ähnlicher, als du denkst."

„Ab ins Bett, sonst geh ich zu Dean und zerr ihn aus dem Bett." drohte Ginny.

Der nächste Morgen begann entspannt. Bis auf eine Kleinigkeit, Errol, die Familieneule landete in einer Bruchlandung auf dem Tisch.

Sie trug einen Brief für Ginny. Sie entfernte den Brief und streichelte Errol mitleidig.

„Ruh dich aus, alter Freund." sagte sie sanft.

Dann öffnete sie den Brief. Ron wollte ihr über die Schulter schauen, doch Hermine gab ihm einen Klapps hinter die Ohren.

„Ron! Das geht dich nichts an!"

Ron murrte widerwillig.

Ginnys Augen weiteten sich, „Sie schreiben, ich kann Dean nicht mitbringen zu Weihnachten. Aber dass Harry, Michelle und Hermine eingeladen sind."

„Ist es nicht ein wenig früh dafür?" fragte Hermine.

„Na, es ist nur noch ein Monat." sagte Harry, „Und doch... ich kann am Weihnachtsabend nicht, und Michelle eigentlich auch nicht."

„WAS?" fragte Ron aufgebracht.

„Sorry, aber ich hab schon was vor."

„Was denn?" fragte Ron.

„Na ja, wir sind zu einem Ball eingeladen." sagte Harry verlegen.

„Oh wie schön!" seufzte Hermine, „Wo denn?"

„Bei Lord Silversleave." antwortete Harry leise.

„Bei... das ist nicht dein Ernst." sagte Hermine neidisch, „Seine Bälle sind legendär!"

Ron klappte einfach nur die Kinnlade herunter und selbst Ginny schaute etwas neidisch.

„Was steht noch in dem Brief?" fragte Michelle.

„Oh, ähm... wow, sie schreiben, zu Weihnachten würde sich ein lang gehegter Traum für mich erfüllen und das würde mein gesamtes Leben verändern." sagte sie unsicher.

Harry und Michelle sahen sich wissend an.

„Ich freu mich für dich, Schwesterchen." sagte Ron begeistert.

Harry schaltete wieder in den Flirt-Modus, „Sag, Ginny, was ist denn dein großer Traum?" fragte er mit verführerischer Stimme.

Sie schluckte und wurde rot, „Etwas, dass sich sowieso nicht erfüllen wird." sagte sie etwas enttäuscht, doch bis auf Ron wussten alle, dass es ein Spiel war.

Der sah allerdings aus, als hätte er gerade im Lotto gewonnen.

Doch dann schaute er nachdenklich, „Kommt ihr denn am ersten Feiertag?"

Harry sah Michelle fragend an und sie nickte, „Solange sich nichts ändert bis dahin, würde es uns freuen." sagte Harry ehrlich. Es waren ja nur zwei Weasleys, die sich gegen ihn verschworen hatten.

Ron atmete hörbar erleichtert aus.

Doch Harry ließ die nächste Bombe platzen, „Sag, Ginny, steht etwas drinnen, ob Michelle und ich jemanden mitbringen können? Ich meine bis dahin ist noch viel Zeit, vielleicht sind wir bis dahin nicht mehr single."

Ron lief blass an, „Uhm, der Fuchsbau ist so schon ziemlich eng, Harry." wich er aus.

„Keine Sorge. Ist ja nicht so, dass wir schon feste Partner hätten." winkte Michelle fröhlich ab. Innerlich lachten die Freunde jedoch.

Dann schmunzelte Ron, „Harry! Mit wem gehst du denn zu diesem Ball?"

„Gute Frage." murmelte Harry und fuhr sich mit der Hand über sein Kinn.

„Ich meine, du hast doch vorhin selbst festgestellt, dass du genug hübsche Mädchen kennst." schlug Ron vor.

„Ron! Ich gehe doch nicht mit meiner Schwester! Ich meine, nicht mit ihr als meiner Begleitung." sagte Harry entrüstet.

Ron rollte über die offensichtliche Naivität mit den Augen.

„Ich meinte nicht Michelle."

„Aber Ginny und Hermine sind liiert, wie du wissen solltest." sagte Harry.

„Ja, aber ich bin mir sicher, die meisten Mädchen würden alles geben, um auf diesen Ball zu gehen. Ich meine, selbst ich weiß, dass der Silversleave-Ball das Ereignis des Jahres ist."

„Hmm, bist du dir sicher, Ron?" fragte Harry ernst.

„Natürlich!" sagte Ron.

Harry grinste und sah Hermine an, „Sag Hermine, wenn ich bis dahin kein Date finde..."
Ron fiel das Besteck aus der Hand, „HARRY!" rief er.

„Was? Du hast doch gerade gesagt..."
„Ich meinte nicht Hermine." sagte er geschockt.

„Ach, du meintest Ginny! Nun, im Gegensatz zu dir hätte Dean sicher was dagegen, wenn seine Freundin mit einem anderen Mann zu einem Ball geht. Sorry! Ich häng mich da nicht rein."

Ron verschränkte enttäuscht die Arme vor der Brust.

„Gut zu wissen, dass ich dir so wichtig bin, dass du mich ‚ausleihen' würdest." schimpfte Hermine, sie war furios.

„Aber..." stammelte Ron.

„Schweig!" bellte Hermine und drehte sich weg. Eine einzelne Träne lief ihre Wange hinunter.

„Das ist alles deine Schuld!" bellte Ron zu Harry.

Harry schaute ihn nur indifferent an, „Warum? Hatte ich diese schwachsinnigen Ideen oder du?"

Ron setzte an, was zu sagen, doch er schloss seinen Mund wieder.


AN: Sorry, dass es mal wieder so lange gedauert hat. Aber ich verspreche euch, weder diese Story, noch Lord von Scyde oder Hüter Britanniens wird abgebrochen. Diese drei Stories werden bis zum Ende hochgeladen, wenn auch Hüter noch lange net fertig ist. Ansonsten bedanke ich mich ganz artig für die Reviews und hoffe, ihr hattet ein wenig Spaß an diesem etwas längeren Kapitel ;-)