AN: Oh Mann! Gerade war Weihnachten, dann dreht man sich zwei mal um und nun ist schon die erste Hälfte vom 1. Monat des neuen Jahres um... und damit ist es höchste Zeit für ein neues Kap ;-)

Kapitel 9 – Bälle und Duelle

Am Nachmittag hatten sie Tränke und Blaise schob ihm unbemerkt ein Blatt mit Informationen zu.

„Achtung! Malfoy plant etwas! Er ist stinksauer, dass du ihn vorgeführt hast und will es beenden, ein für alle male."

Snape kam und sah, dass er außerunterrichtliches Material las.

„Was haben wir denn hier, Potter?" fragte er mit sarkastischer Stimme.

„Was meinen sie?" fragte Michelle hinter ihm.

Snape drehte sich um, „Ich rede nicht mit dir!"

„Oh, Severus!" flirtete sie mit verführerischem Augenklimpern, „Ich wusste gar nicht, dass wir auf Du waren."

Snape's Gesicht verhärtete sich und er setzte zu einer Tirade an, nur um von Harry unterbrochen zu werden.

„Professor Snape, als Kopf des Hauses Potter möchte ich sie bitten, meine Schwester respektvoll zu behandeln. Sollten sie ihr nicht den nötigen Respekt erweisen, wie es sich für eine niedere Familie gegenüber einer noblen Familie gehört, sehe ich mich gezwungen Massnahmen zu ergreifen."

Snape schnappte nach Luft, erstens wurde seine Familie als niedere Familie bezeichnet, was zwar im Vergleich zu den Potters stimmte, dennoch eine Beleidigung darstellte und zweitens... er wurde von einem Schüler gemaßregelt, schon wieder.

„Geben sie mir diesen Brief, Mister Potter!" hisste er.

Harry reichte ihm das Blatt Pergament, was inzwischen ausgetauscht war.

Er räusperte sich und las laut vor, fest entschlossen Potter zu blamieren, „Wer diesen privaten Brief liest, macht einen schweren Fehler."

Snape spürte ein Kitzeln in den Fingern und ließ den Brief fallen. Bevor er den Boden berührte, ging er in Flammen auf und verbrannte restlos.

„Was haben sie getan, Potter?" bellte Snape.

Harrys Augen wurden glashart, „Zum letzten Mal, Professor, sie haben mich mit Mister Potter zu adressieren, oder sie unterhalten sich demnächst nur noch mit Dementoren!"

Snape wurde blass, denn Harrys Ton war eiskalt und beherrscht, nicht wütend wie früher immer. Harry ließ keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte und die Klasse ächzte überrascht auf.

„Um ihre Frage zu beantworten, ich habe nichts getan, ich habe diesen Brief noch nicht mal gelesen. So wie ich das sehe, war es besser so." sagte Harry sichtlich amüsiert.

Langsam begannen sich Snapes Haare aufzustellen, als würde er statisch aufgeladen und das schwarz seiner Haare verwandelte sich in Regenbogenfarben.

Einzelne Schüler begannen zu lachen und zu kichern.

„WAS.IST.HIER.LOS?" bellte Snape. Die Schüler zuckten unter dem harrschen Ton des Tränkemeisters zusammen und schluckten ihr Lachen herunter. Nur Harry, Michelle und Blaise blieben cool und unbeeindruckt.

Snape beschwor einen Spiegel und setzte an: „PO..." doch er hielt ein, als er sah, wie sich Harrys Augen entschlossen verengten.

„Mr. Potter, bitte folgen sie mir zum Direktor! Miss Zabini, Miss Granger, sie sind dafür verantwortlich, dass der Klassenraum noch intakt ist, wenn ich wiederkomme."

„Severus! Mr. Potter! Was kann ich für euch tun?" fragte Dumbledore mit funkelnden Augen.

„Und eine nette Frisur hast du Severus." sagte er schmunzelnd.

„Das war Potter!" spie Snape, „Und ich will, dass er bestraft wird."

„Mr. Potter, was haben sie dazu zu sagen?"

„Ich habe nichts getan. Professor Snape hat mir einen persönlichen Brief abgenommen und ihn laut vorgelesen bevor ich ihn selbst lesen konnte. Es scheint so, als wäre er verhext gewesen." sagte Harry sachlich.

„Und darf ich diesen Brief sehen?" fragte Dumbledore mit funkelnden Augen.

„Er hat sich selbst verbrannt." hisste Snape.

„Das ist schlecht, Severus. So haben wir keine Beweise." Stellte Dumbledore fest.

„Prüfen sie seinen Zauberstab!" forderte der Tränkemeister.

Harry reichte ihn wortlos an Dumbledore. Alles, was zum Vorschein kam, war ein Reinigungszauber und ein Aufrufezauber sowie die Sprüche aus dem Zauberkunst-Unterricht.

„Tja, sieht so aus, als wäre es Harry nicht gewesen." sagte Dumbledore schmunzelnd.

‚Zumindest nicht mit Zauberstab.' dachte sich Harry innerlich amüsiert, nach außen trug er natürlich noch immer seine kalte berechnende Maske.

„War das dann alles?" fragte Dumbledore.

„Ja." rang sich Snape mühevoll ab, doch Harry sagte hart: „Nein!"

„Nicht? Was haben sie auf dem Herzen?" fragte auch Dumbledore überrascht.

„Ich möchte hiermit eine offizielle Beschwerde über Professor Snape einreichen, Sir. Er behandelt meine Schwester und mich respektlos und er versucht, mich vor der Klasse lächerlich zu machen. Im Namen der noblen Familie Potter kann ich das nicht auf sich beruhigen lassen, Sir. Haltlose Anschuldigungen wie diese, Punktabzug für zu lautes Atmen, schlechte Noten, weil das Pergament nicht korrekt gefaltet wurde sind nur einige Punkte, die ich hier anbringe, als Versuch, mich und den Namen meiner Familie in den Dreck zu ziehen, Sir. Sollten diese Vorfälle nicht eingestellt werden, werde ich weitere Schritte einleiten." sagte Harry cool, aber entschlossen.

„Harry, sicher wirst du nicht den Orden auf diese Weise kompromittieren." flehte Dumbledore mit nun sehr ernsten Augen.

„Wieso kompromittiere ICH den Orden, wenn Professor Snape sich nicht zusammen reißen kann? Und es heißt immer noch Mister Potter!" fragte Harry vorwurfsvoll.

Dumbledore schüttelte strafend den Kopf und richtete seinen enttäuschten Blick auf Snape, „Severus! Du hast ihn gehört! Im Namen des Ordens... und des gesunden Menschenverstandes, Harry ist nicht James! Und Harry, Mr. Potter, seien sie bitte etwas nachsichtig!"

„Es tut mir leid, Professor Dumbledore, aber ich war fünf Jahre lang nachsichtig. Inzwischen geht es um meinen Ruf und den lasse ich mir wegen irgendwelcher Kindischen Vorurteile nicht kaputt machen." sagte Harry in finalem Ton.

„Dei... Ihrem Ruf?" fragte Dumbledore überrascht.

„Natürlich! Die öffentliche Meinung ist mir persönlich zwar noch immer egal, jedoch muss ich an meine Zukunft nach Hogwarts denken, Sir. Mein Ruf könnte eine große Rolle spielen für das was ich nach Hogwarts tue."

„Aber ich dachte, du... sie wollten Auror werden?" fragte Dumbledore verblüfft.

„Ich habe beschlossen, nicht für inkompetente Idioten wie Fudge zu arbeiten." Schnaubte Harry.

„Aber Diggory ist nicht inkompetent." berichtigte Dumbledore.

„Ich weiß." sagte Harry gelassen, „Wenn das alles war...?"

„Sie können gehen, Mr. Potter." seufzte Dumbledore.

Als Harry raus war sagte Dumbledore ernst, „Severus, du musst dich zusammenreißen! Ich kann nichts tun, wenn er sich entschließt, gegen dich vorzugehen."

„Er ist nur ein arroganter Bastard, genau wie sein Vater. Du könntest ein Machtwort sprechen." sagte Snape abfällig.

„Das habe ich fünf Jahre lang getan. Doch es scheint, als wäre Harry erwachsen geworden. Und er war nie arrogant. Vielmehr ist er jetzt selbstbewusst geworden. Sag, meinst du, er hatte seine Hände im Spiel, dass Diggory gewählt wurde. Ich meine, ich hab nichts gegen Diggory, aber ich hätte es besser gefunden, wenn jemand aus dem Orden gewählt worden wäre." fragte Dumbledore nachdenklich.

„Potter? Der ist viel zu blöd um etwas von dieser Größenordnung durchzuziehen. Ich denke, es deutet alles auf diese Lightning-Firma hin?"

„Nach außen hin schon, obwohl sie ihre Spuren gut verwischt haben. Ehrlich gesagt, ich traue das Harry auch nicht zu. Mich wundert nur, dass er plötzlich soviel Wert auf seinen Namen legt." seufzte Dumbledore.

„Das gibt einem zu denken, zudem hat er den Namen Snape als niedere Familie bezeichnet. Wer hat ihm das beigebracht?" fragte Snape.

„Sein Mentor?" fragte Dumbledore abwesend.

Der Kopf des Tränkemeisters schoss hoch und seine schwarzen Augen weiteten sich, „Ignatius." Hisste er.

Dumbledores Kopf fuhr herum, „Ignatius? Hast du Ignatius gesagt?" fragte er blass.

Snape nickte.

„Warum hast du vorher nie etwas gesagt?" seufzte Dumbledore, „Wir müssen unsere Pläne beschleunigen, ehe er sich des Heiratsvertrages bewusst wird."

„Potter ist ahnungslos, was Frauen angeht, Albus." höhnte Snape, nun wieder selbstsicher, „Zudem konnte selbst ich sehen, dass er mit der Weasley geflirtet hat und sie mit ihm."

„Das ist unser Glück." sagte Dumbledore mit funkelnden Augen.

Harry musste Michelle und Blaise natürlich alles haarklein berichten und sie amüsierten sich herzlich über den neuen Dämpfer für Snape. Dann widmeten sie sich eine Stunde lang theoretischen Studien der dunklen Künste und anschließend führten sie die praktischen Übungen durch.

Sie hatten in diesem Sommer Blaise und Michelle einen zweiten Zauberstab von Satorius besorgt. Nur diesen würden sie für die wirklichen dunklen Künste einsetzen. Ihre offiziellen Zauberstäbe würden sie so nicht verraten können, sollten sie je einem Test ausgesetzt sein.

Der lange Gang zwischen den Schlangenstatuen lieferte eine hervorragende Duell-Platform. Die Fackeln, die in hellem magischen Feuer knisterten, beleuchteten die Halle ausreichend. Sie hatten inzwischen jeglichen Schmutz beseitigt und die Halle lieferte ein hervorragendes Ambiente für ihr Training.

Was die dunklen Künste anging, waren Michelle und Harry etwa auf einem Stand, wenn auch Michelle dunklere Flüche einsetzte als Harry. Dafür waren Harry's Zauber mächtiger. Blaise hing naturgemäß etwas hinterher doch das störte sie nicht. So großes Interesse hatte sie nicht an den dunklen Künsten. Sie wollte eine allgemein gute Ausbildung in der Magie über alle Gebiete, während sich Harry auf alles stürzte, was mit Kampf und Verteidigung zu tun hatte und das schloss nun mal zum großen Teil die dunklen Künste mit ein. Michelle war einfach noch etwas durch ihre Erziehung geprägt, wenn Harrys Einfluss sie auch sehr zügelte.

Der Knaller kam dann beim Abendessen.

„Werte Schüler... angesichts der dunklen Zeiten, haben wir Lehrer beschlossen, dass ihr etwas Aufmunterung bedürft. Wir werden daher dieses Jahr einen Ball abhalten am Tag vor den Weihnachtsferien. Schüler ab dem vierten Jahr aufwärts sind willkommen, jüngere, wenn sie ein älteres Date haben. Formelle Kleidung ist Pflicht." verkündete Dumbledore. Natürlich war er vor den versammelten Schülern wieder sein fröhliches leicht seniles Selbst und seine Augen funkelten fröhlich.

Sofort erhöhte sich der Geräuschpegel in der großen Halle, als die Schüler begannen, über den Ball zu reden. Harry warf Blaise einen versteckten Blick zu und zwinkerte ihr zu. Sie sah ihn ein wenig überrascht an, bevor ihr Gesicht wieder ausdruckslos wurde. Sie hatte sein Versprechen nicht vergessen, dass er mit ihr zum Ball gehen würde, sollte es einen geben, doch sie fragte sich, ob er das in dieser schwierigen Phase ihrer Pläne auch durchziehen konnte, besonders, wenn man die Situation mit Ginny bedachte.

Später nach dem Abendessen nahm Harry unauffällig Dean beiseite, noch bevor sie den Gemeinschaftsraum erreichten. Michelle sorgte sofort für Ablenkung und deckte die beiden vor Ron, der unbekümmert weiter ging.

„Dean, hast du Gin schon zum Ball gefragt?" wisperte Harry leise.

„Na klar! Sofort."

„Sie hat ja gesagt?" vergewisserte sich Harry grinsend.

„Logisch. Geht es immer noch um diesen Vertrag?" fragte Dean unsicher.

„Jepp. Mach dir keine Sorgen. Ich werde Ron etwas in Sicherheit wiegen, deswegen auch das Flirten. Und dann... lassen wir die Bombe platzen, wenn sie uns über den Vertrag informieren."

„Ihr seid ziemlich fies." sagte Dean grinsend.

„Nicht fieser als sie." erwiderte Harry kalt, doch seine Gesichtszüge entspannten sich sofort wieder. Dean konnte ja nichts für den Verrat der Weasleys. „Dann geh ich mal Gin fragen, damit sie mir einen Korb geben kann." Sagte er und zwinkerte Dean schelmisch zu.

„Mach das." sagte Dean kopfschüttelnd.

Im Gemeinschaftsraum saßen Hermine, Ginny und Ron zusammen. Michelle war wohl mit Taylor unterwegs.

„Hi Leute!" sagte Harry fröhlich.

„Hi."

„Harry, hast du schon ein Date für den Ball?" fragte Ginny.

„Ich? Nein. Möchtest du vielleicht mit mir gehen?" fragte er mit verführerischem Lächeln.

„Sorry, aber Dean hat mich zuerst gefragt."

„Oh! Heißt das, wenn ich dich zuerst gefragt hätte, wärst du mit mir gegangen?" fragte er überrascht.

Sie schaute unsicher, eine perfekte Schauspielleistung, „Ich weiß nicht, Harry." seufzte sie.

„Na, dann merke ich mir das für den nächsten Ball. Nun muss ich mir jemanden andern suchen." seufzte Harry.

„Frag doch deine Partnerin in Verteidigung!" schlug Hermine grinsend vor.

„Eine Slytherin?" spie Ron.

„Ich wette, du traust dich nicht!" triezte ihn Ginny.

„Wetten, dass? Ich hab keine Angst vor Slytherins." fragte Harry herausfordernd.

„Aber davor, Frauen zum Ball zu fragen." konterte Hermine.

„Touché." sagte Harry lachend.

„Das machst du doch nie!" sagte Ron lachend.

„Wetten?" fragte Harry überheblich.

„Die Wette gilt. Um was?" fragte Ron.

„Die Ehre! Bedingungen?" fragte Harry.

„Du fragst sie morgen zum Frühstück in der großen Halle!" sagte Ron und streckte ihm die Hand hin.

„Einverstanden." sagte Harry und schlug ein.

Hinter Ron's Rücken formte Ginny mit ihrem Mund das Wort ‚Slytherin!'

Harrys Augen funkelten nur vergnügt.

Harry ließ Blaise mit seinem Phönix eine Nachricht zukommen, weil er wusste, dass sie in ihrem Zimmer ungestört war und sein Phönix unbemerkt dorthin kommen würde.

Am nächsten Morgen, saßen Harry und seine Schwester bereits am Frühstückstisch, als Ron mit Hermine herunter kam.

„Hat dich Martin gefragt?" fragte Harry.

„Ja." sagte sie mit funkelnden Augen.

„Habt ihr sonst noch was gemacht?" fragte er schmunzelnd.

„Na ja, er hat mich geküsst." sagte sie leise und wartete auf seine Reaktion. Sie hatte gesehen, wie Ron auf ähnliches von Dean bei Ginny reagiert hatte und war sich nicht sicher, wie Harry sich verhalten würde.

„Und? Wie war es?" fragte Harry lässig.

Ihre Augen leuchteten erleichtert auf, „Einfach himmlisch. Er ist so höflich und nett."

„Ich freu mich für dich, Sis." sagte Harry ehrlich.

„Morgen Harry!" rief Ron fröhlich, „Bereit?"

„Was denkst du? Ich bin ein Gryffindor." sagte Harry mit stolz geschwellter Brust.

„Ich glaub es erst, wenn ich es sehe."

„Was denn?" fragte Michelle.

„Ich habe mit Ron gewettet, dass ich mich traue Zabini zum Ball einzuladen." erklärte Harry.

„Na dann mal los. Das muss ich sehen." sagte sie lachend.

Harry nahm einen letzten Schluck von seinem Kürbissaft und stand auf. Die Gryffindors, die in der Nähe saßen hatten das natürlich gehört und sahen ihm gespannt hinterher.

Selbstsicher ging er hinüber zum Slytherin-Tisch herüber und inzwischen waren die Augen aller Schüler auf ihm.

„Was willst du hier, Potter?" schnaubte Malfoy.

Harry sah ihn an und grinste, „Ich will jemanden fragen, mit mir zum Ball zu gehen, Malfoy, aber mach dir keine falschen Hoffnungen, ich stehe nicht auf blonde Frettchen."

Einige Slytherins lachten laut über Draco und Harry neigte zu diesen leicht schmunzelnd sein Haupt.

„Kein Slytherin würde sich mit dir abgeben, Potter." sagte Malfoy abfällig.

„Warum nicht? Slytherins stehen auf Geld und Macht, oder? Ich habe mehr Geld als du je haben wirst und mehr Macht, als du dir vorstellen kannst. Und nicht alle Slytherins sind hinter meinem Kopf her und küssen einem Halb-Blut die Robe."

Malfoy schnaubte ungläubig, „Mehr Geld, als wir? Nie."

Harry schmunzelte nur, „So gern ich diese geschäftliche Unterhaltung auch weiterführen würde, deswegen bin ich nicht hier."

Er ging den Tisch entlang und mehr als ein Slytherin-Mädchen wandte sich ihm hoffnungsvoll zu, sehr zu Malfoys Missfallen.

Schließlich blieb er vor Blaise stehen und sah sie lächelnd an, „Blaise Zabini, ich weiß, wir stehen nicht im besten Verhältnis zu einander. Würdest du mir dennoch die Ehre erweisen, mich zum diesjährigen Weihnachtsball zu begleiten?" fragte er höflich.

Sie musterte ihn abschätzend und mehr als eine Slytherin sahen Blaise neidisch an. Vor allen Dingen hatten inzwischen auch alle anderen Schüler und Lehrer mitbekommen, was Harry da vorhatte und dementsprechend war es in der großen Halle absolut still, alle Augen waren auf Harry und Blaise gerichtet.

„Hmm, du siehst nicht mal allzu schlecht aus. Ich stimme zu, unter zwei Bedingungen, Potter. Erstens, du wirst angemessene Kleidung tragen und mich in keiner Weise blamieren. Zweitens..." sie lächelte ihr eisiges Geschäfts-Lächeln, „wirst du mir Zugang zum diesjährigen Ball von Silversleave verschaffen." Die anderen Slytherins jappsten nach Luft. „Wenn du wirklich so mächtig und reich bist, wie du eben gesagt hast, sollte das ja kein Problem für dich sein."

Harry schien kurz nachzudenken, dann nickte er, „Ok, Blaise. Ich akzeptiere. Wenn ich dich allerdings da rein bringe, muss ich darauf bestehen, dass du das Haus Potter nicht blamierst und ich werde dafür sorgen, dass du dort angemessen gekleidet bist. Wir können ja nicht zulassen, dass du dort mit solch billigen Klamotten aufschlägst."

Er streckte ihr die Hand hin und sie schlug ein, „Deal Potter! Sei pünktlich!"

Harry nickte knapp, drehte sich mit elegant wehender Robe um und schritt mit einem überlegenen Grinsen zurück zum Gryffindor-Tisch. Alle, die das mitbekommen hatten, schauten ihn sprachlos an und am besten war Rons offen stehender Mund.

„Das war clever, Bro. Nun hast du gleich dein Date für den offiziellen Weihnachtsball und ein ganz passables noch dazu." sagte Michelle lachend.

Harry grinste nur und nickte.

„Ich fass es nicht." stammelte Ron, „Du hast es wirklich durchgezogen."

„Warum nicht? Sie ist hübsch, intelligent und kann sich durchsetzen." sagte Harry schulterzuckend.

„Aber sie ist eine Slytherin!"

„Du sagst es." sagte Harry indifferent.

Es war natürlich Schulgespräch, dass Harry mit einer Slytherin zum Ball gehen würde und zusätzlich verbreitete sich Malfoys Abfuhr wie ein Lauffeuer.

Überall lachten die Schüler, wenn er durch die Flure ging und am Abend beim Abendessen eskalierte die Situation.

Er kam wutschnaubend zu Harry an den Gryffindor-Tisch.

„Malfoy?" fragte Harry cool.

"Potter, du hast unser Haus in den Dreck gezogen!" spie er.

„Habe ich das? Das war mir gar nicht bewusst." sagte Harry überrascht.

„Und du hast meinen Vater getötet!" rief er laut.

„Wie ich schon sagte, Malfoy, in Notwehr." bestätigte Harry.

Inzwischen war die Aufmerksamkeit aller wieder einmal auf die Erzrivalen gerichtet.

McGonagall setzte sich bereits in Richtung der Streithähne in Bewegung.

Doch bevor sie die beiden erreichte, drehte sich Malfoy zur Halle hin und rief laut: „Ich, Draco Malfoy, Kopf des Hauses Malfoy fordere hiermit Harry James Potter, Kopf des Hauses Potter zu einem Duell nach den alten Regeln der Lords."

Dann drehte er sich grinsend zu Harry um.

„Du bist dir schon bewusst, dass dieses Duell bis zum Tode gehen wird." sagte Harry cool, „Und, dass wenn du verlierst, nicht nur dein ganzer Besitz an mich fällt, sondern auch deine Mutter."

„Was meinst du, warum ich das vorgeschlagen habe? Und wenn du verlierst, kriege ich nicht nur all dein Geld, sondern dann gehört mir auch deine Schwester. Sie gibt sicher eine heiße Lustsklavin ab." höhnte Malfoy.

„Harry!" riefen Remus und Dumbledore gleichzeitig warnend.

Harry sah nur Michelle fragend an und sie nickte entschlossen, „Zeig es diesem Frettchen, Bro!"

Er nickte und grinste diabolisch, „Ich, Harry James Potter, Kopf des noblen Hauses Potter, nehme die Herausforderung des niederen Hauses Malfoy an. Ich verbitte mir jegliche Sekundanten, das Duell wird nur zwischen uns beiden ausgeführt."

„So sei es, hier und jetzt!" sagte Malfoy mit überlegen funkelnden Augen.

Inzwischen hatten Dumbledore, McGonagall und Remus den Tisch erreicht.

„Harry! Wie konntest du nur?" schalt ihn Dumbledore.

„Weißt du, dass in einem Duell nach diesen alten Regeln sogar die Unverzeihlichen erlaubt sind? Du hast keine Chance." rief Remus.

Harry zuckte nur cool mit den Schultern, „Das ist mir durchaus bewusst. Wer bezeugt die Vereinbarung? Normalerweise muss das ein Ministeriumsangestellter machen."

Dumbledore seufzte, „Ich bezeuge es, als Vorsitzender des Zaubergamots."

„Sie sorgen dafür, dass ich Potters Geld und Schwester kriege?" fragte Malfoy gierig.

Dumbledore schaute Michelle mitleidig an und nickte.

„Aber das ist doch Sklaverei!" schrie Hermine entsetzt.

Harry brachte sie mit einem Blick zum Schweigen.

Dumbledore gab Anweisungen, dass die Schüler Platz machten und sorgte für eine große Fläche in Mitten der Halle. Zusammen mit Flitwick und McGonagall beschwor er Schilde, welche Streu-Zauber aufhalten würden.

Malfoy und Harry nahmen inmitten der Halle Aufstellung. Auf ein Kommando Dumbledores drehten sie sich um und machten zehn Schritte voneinander weg.

Dann drehten sie sich um und zogen ihre Zauberstäbe.

„Also gut! Alles ist erlaubt. Möge der bessere gewinnen! LOS!" rief Dumbledore.

Im selben Moment rief Malfoy: „CRUCIO!"

Harry wich dem roten Strahl gewandt aus.

„Ich werde dich leiden lassen, bevor du stirbst, Potter!" höhnte Malfoy.

„Flippando!" murmelte Harry leise. Der Strahl des Zaubers schlug voll in Malfoy ein und schleuderte ihn hart zu Boden.

Eilig sprang Malfoy auf. Währenddessen fügte sich Harry einen Schnitt an seiner linken Handfläche zu und ballte seine Hand zur Faust. Blut tropfte langsam aus der Faust heraus und auf den Boden der Halle. Die Zuschauer sahen ihn verwundert an und begannen wild zu spekulieren.

Während Malfoy den nächsten Cruciatus sprach, öffnete Harry seine Hand und streckte ihm die blutrote Handfläche entgegen. Dann rief er „ANCILE ABEO CADES!" und von der Handfläche ausgehend, breitete sich ein flacher leuchtender blutroter Schild aus. Dieser leuchtete grellrot auf, als der Schmerzfluch auf ihn traf und schleuderte diesen Fluch mit einem deutlich hörbaren Knistern zu Malfoy zurück. Dieser war so überrascht, dass er nicht mal daran dachte, auszuweichen und ging schreiend und sich windend zu Boden.

„Du reißt dein Maul ganz schön weit auf, Malfoy!" sagte Harry kalt.

Dieser richtete sich stöhnend auf, als der Fluch abgeebt war und hisste: „Genug der Spiele. Zeit zu sterben, Potter! AVADA KEDAVRA!"

Der grüne gleißende Strahl schoss auf Harry zu, doch dieser sprang zur Seite, rollte sich elegant auf dem Boden ab und sprang in der selben Bewegung wieder auf.

Der Strahl ging weit an ihm vorbei und schlug in einen Stuhl ein, der mit einem Knall zersplitterte.

Malfoy schleuderte den Todesfluch noch drei mal und wurde sichtlich schwächer. Dieser Fluch kostete schließlich eine Menge Magie und nur sehr mächtige Zauberer wie Voldemort konnten ihn längere Zeit ohne Unterbrechung anwenden.

Harry machte eine scharfe Bewegung mit seinem Zauberstab und rief: „Ardeo ensis!"

Diesmal war es kein Strahl, der aus Harrys Zauberstab kam, sondern eine Linie aus Flammen, die quer auf Malfoy zuflog. Dieser konnte nicht ausweichen und sie drang ihm durch den Hals und schlug in den nächsten Stützpfeiler ein, wo sie in einer Explosion voller Steinsplitter verging.

Mit weiten Augen rutschte Malfoys Kopf von seinen Schultern und eine halbe Sekunde später fiel der Rest des Körpers zu Boden.

Einige der Schüler übergaben sich, Mädchen und die jüngeren schrieen entsetzt während Harry mit einem Schwung seines Zauberstabs eine schwarze Decke beschwor, die sich sanft auf den Leichnam herabsenkte und den grauenhaften Anblick verdeckte. Er hob den Zauberstab in einem letzten Salut an einen starken Zauberer gerade vor sein Gesicht nach oben und senkte ihn scharf herab, wie es Kämpfer mit einem Degen machen mochten und wie es Sitte bei den alten Duellen unter Zauberern war.

Während Dumbledore und die anderen Lehrer die Schilde senkten, heilte Harry seine Hand mit seinem Zauberstab und steckte ihn unbeeindruckt in sein sichtbares Holster.

Remus rannte auf ihn zu, „Bist du in Ordnung?" fragte er besorgt.

Harry zuckte nur mit den Schultern, „Ich bin nicht gerade glücklich darüber, dass es so weit kommen musste, Moony, aber körperlich bin ich in Ordnung."

Snape sah ihn überheblich an, „Sie haben Blutmagie angewandt und den Fluch der Flammenklinge, der mindestens im Grenzbereich zur dunklen Magie angesiedelt ist. Dafür kriege ich sie."

„Sie haben keine Ahnung von den Regeln der Lords, oder?" fragte Harry kalt, drehte sich um und ging zu seiner Schwester, die ihn erleichtert umarmte.

Die Schüler starrten ihn entsetzt an und sahen zwischen ihm und der verdeckten Leiche hin und her.

Dumbledore kam zu ihm und räusperte sich, „Musste das sein?"

„Direktor, er ließ mir keine Wahl. Sie wissen selbst, dass man solch ein Duell nicht so ohne weiteres ablehnen kann. Zudem war er bereits so weit in seinem Hass verloren, dass er mich so oder so angegriffen hätte. Damit ist jetzt Schluss und es wird anderen eine Lehre sein."

Dumbledore nickte, „Was ist nun mit Mrs. Malfoy und dem Vermögen?"

„Erst mal bleibt alles so, wie es ist. Ich muss mich erst über die Hintergründe informieren. Ich erwarte Narcissa in drei Tagen, also am Samstag in Hogsmeade im Drei Besen. Richten sie ihr das zusammen mit der Meldung über das Duell aus?"

Dumbledore nickte und zog sich zurück.

Harry sah seine Freunde an und sagte, „Ich ziehe mich zurück."

Sie nickten und Michelle begleitete ihn zum Gemeinschaftsraum.

Seine Freunde gesellten sich später zu ihm. Ron klopfte ihm auf die Schulter, „Mann, dem hast du es aber gezeigt!"

„Das ist nichts, worüber man sich freuen sollte, Ron." seufzte Harry.

„Warum nicht? Du hast jetzt eine Sklavin! Hermine wird sich freuen, ein Hauself weniger, den du beschäftigst." sagte Ron lachend.

Hermine verzog das Gesicht, „Ron, du bist widerlich!"

„Warum? Sie ist eine Malfoy! Das geschieht ihr recht!" dann wandte er sich an Harry, „und sie sieht gar nicht mal so schlecht aus!"

Harry runzelte die Stirn, „Ron, du bist krank. Ich würde es vorziehen, wenn du mich momentan allein lässt. Solch abartige Gedanken brauche ich jetzt nicht. Ich hab gerade einen Menschen getötet."

Ron schaute wütend und stürmte aus dem Gemeinschaftsraum.

„Du wirst sie doch nicht wirklich als Sklavin einsetzen, oder?" fragte Hermine unsicher.

„Hermine, du solltest mich besser kennen. Nur leider kann ich sie nicht einfach so gehen lassen." seufzte Harry, „Sie muss mir dienen. Das sagen die Regeln. Und glücklich wird sie darüber auch nicht sein."

Harry rieb sich die Schläfen, „Life sucks." Murmelte er.

Michelle umarmte ihn tröstend, „Komm schon, du hattest keine Wahl. So ist die Lösung wenigstens endgültig. Und wie du schon gesagt hast, keiner in der Schule wird dich jetzt noch angreifen."

„Danke." seufzte Harry.

Hermine lächelte auch beruhigend, „Harry, mach dir keine Sorgen. Du hast getan, was du tun musstest und die Folgen managst du auch. Du hast dich in dieser Hinsicht schließlich verändert und ich wette, du setzt auch sie zu deinem Vorteil ein."

Harry lachte leise, „Das werde ich sicher. Doch momentan ist es etwas viel auf einmal. Vielleicht sollte ich sie einfach Ignatius schenken."

„HARRY!" rief Hermine entsetzt.

„Reg dich ab! War nur Spaß."

„Das will ich dir auch geraten haben!" sagte sie ernst.

Dann nahm sie ein Buch und las, während Harry abwesend die Karte der Marauder studierte. Plötzlich weiteten sich seine Augen.

„Ähm, Hermine?" fragte er.

„Ja?"
"Hat dich Ron schon zum Ball eingeladen?"

„Nein. Er denkt wahrscheinlich, das wäre selbstverständlich. Kein Sinn für Romantik!" murrte sie bitter.

„Kommt drauf an, was du unter Romantik verstehst. Vielleicht solltest du eine Runde als Vertrauensschülerin drehen." Schlug er vor und hielt ihr die Karte hin. Er zeigte mit dem Finger auf einen Punkt der Karte und Hermine wurde blass.

Sie begann zu schluchzen, „Dieser Bastard!"

Harry setzte sich neben sie und umarmte sie beruhigend.

Michelle und Ginny beugten sich herüber und sahen auf den Punkt, dort tummelten sich zwei Namen, Ronald Weasley und Lavender Brown.

Hermine sah Harry flehend an, „Kommst du mit mir? Es reicht! Ein für alle Male!"

Harry nickte, „Natürlich, Hermine. Obwohl... Ah nein. Wir planen die Rache später, Marauder-Style."

Hermines Augen nahmen einen teuflischen Ausdruck an, „Aber nur, wenn ich dabei bin."

Harry zuckte mit den Schultern, „Logo! Komm, schnappen wir sie uns inflagranti."

Sie standen auf, schnappten sich Harrys Tarnumhang und rannten leise durch die Gänge.

Schließlich erreichten sie den Punkt auf der Karte, es war ein leerer Klassenraum. Harry packte den Tarnumhang weg und öffnete leise die Tür.

„Uhm, Hermine, vielleicht solltest du besser draußen..."

doch sie schob ihn einfach beiseite und trat gegen die Tür, dass sie auf flog.

Ron schreckte hoch, er war gerade über Lavender gebeugt, seine Hose herunter gezogen während sie auf dem Tisch lag, offensichtlich noch weniger bekleidet, als Ron und sie schienen gerade ineinander.. vertieft... zu sein.

Seine Augen weiteten sich nahezu unmöglich, „Her... Hermine! Ich kann es..."

Sie schritt furios auf ihn zu, seine Blöße ignorierend und verpasste ihm einen Schwinger, der ihn tatsächlich auf die Bretter schickte, „Wir sind die längste Zeit ein Paar gewesen, Weasley, du Bastard!"

Sie schickte der nahezu komplett nackten Lavender einen bösen Blick und sagte kalt: „Schlampe!"

Damit drehte sie sich um und stürmte mit Tränen in den Augen aus dem Raum. Harry folgte ihr, vermutlich hatten ihn Ron und Lavender nicht mal gesehen.

Als Ron kurz darauf in den Gemeinschaftsraum stürzte, traf ihn hart eine Faust, dass er mehrere Meter über den Fußboden schlitterte. Als er seine Benommenheit abgeschüttelt hatte, sah er einen wütenden Harry über sich stehen, „Das war für Hermine du Arschloch."

Das Feuer, was in Harrys Augen leuchtete, machte ihm in diesem Moment eine Heidenangst und er bedauerte jeden, der ernsthaft Harrys Weg kreuzte.

„Ich kann es erkl..." setzte er an... doch ein Flederwichtfluch von Ginny brachte ihn effektiv zum Schweigen.

McGonagall kam herein, angelockt durch den Aufruhr und rief: „Was ist hier los?"

„Oh, ich habe Ron Weasley und Lavender Brown dabei erwischt, wie sie im Klassenraum für Geschichte mit einander Geschlechtsverkehr hatten." antwortete Hermine eiskalt.

„Ha... haben sie Zeugen?" stammelte McGonagall perplex und schnappte nach Luft.

„Ja, ich habe es ebenfalls gesehen, Professor." sagte Harry kalt.

„Und das ist wahr?" fragte McGonagall.

„Ich gebe ihnen mein Wort, als Kopf des noblen Hauses Potter, Professor. Wenn sie darauf bestehen, zeige ich es ihnen mit Hilfe meines Denkariums."

„Das ist nicht nötig. Das Wort eines noblen Hauses ist mehr als genug, zudem würde Hermine mich nie anlügen und schon gar nicht über so etwas. Mr. Weasley, ich informiere den Direktor und natürlich ihre Eltern. Normalerweise steht dafür Rauswurf, das gleiche gilt auch für sie, Ms. Brown. Sie sind eine Schande für das Haus Gryffindor." Damit verließ sie den Raum und ließ einen blassen zitternden Ron und eine schluchzende Lavender zurück.

„Ihr... ihr Verräter!" rief er laut.

Alle Gryffindors, die noch anwesend waren, schauten ihn kalt und drohend an, „Der Verräter bist du Ron. Du bist mit Hermine gegangen und hast sie betrogen. Du bist der Verräter, niemand anderes." sagte Neville entschlossen.

„Sehr richtig!" sagte Ginny und schmiegte sich an Dean.

Die Schüler warfen Lavender nicht minder freundliche Blicke zu und sie floh in ihr Schlafzimmer.

Harry zog sich unbemerkt von den anderen zurück und kam einige Minuten später wieder. Nur Hermine und ihre beiden Freundinnen hatten es bemerkt.

„Was hast du getan?" fragte Hermine leise.

„Storm hat zugeschlagen. Wart es ab." sagte Harry kühl, „Ron wird heut Nacht nicht in seinem Bett schlafen."

Sie sah Harry fragend an, doch ihre Augen funkelten vergnügt.

Als Ron erkannte, dass ihn keine Freundlichkeit erwartete, beschloss er ins Bett zu gehen.

Harry sah ihm nach, wie er die Treppe hinauf ging und auf die Uhr. Nach einer Minute begann er zu zählen, so dass es alle anderen mitbekamen: „5...4...3...2..."

Ein schriller Schrei ertönte aus dem Quartier der Siebt-Klässler.

„Verdammt, auf den Kerl ist aber auch kein Verlass." sagte Harry enttäuscht, aber er lachte schallend mit den anderen, als Ron nur in Boxer-Shorts die Treppe herunter gerannt kam und seinen Körper heftig mit seinen Händen abstreifte.

Er schüttelte sich und zitterte am ganzen Leib.

„Wer... wer war das?" stammelte er.

Plötzlich ertönte ein Klacken, wie das übergroßer Mandibeln und eine schnarrende Stimme sagte „Du hast dich mit einer Freundin angelegt, nun wirst du leiden, so wahr ich Nightstorm bin und das war erst der Anfang, Wiesel."

„Sag Ron, was ist dir denn über die Leber gekrabbelt?" fragte Harry voller Hohn.

Ron wurde noch eine Spur blasser und zitterte nur noch mehr.

„Du! Das warst du!" stammelte er.

„Was denn? Ich weiß nicht mal, was geschehen ist. Außerdem war ich die ganze Zeit hier, Sorry." sagte Harry gelassen.

„Übrigens, dein Aufzug ist nicht gerade angemessen." spie Hermine abfällig.

„Ich.. ich kann nicht zurück nach oben gehen." stammelte er.

„Dann verzieh dich dahin, wo dich keiner sieht!" hisste Ginny, „Du widerst uns an."

Verstört zog sich Ron in eine dunkle Ecke zurück und deckte sich mit einer Decke zu.

„Harry! Was hast du getan?" fragte Ginny ungeduldig.

„Ich?" fragte er.

Er räusperte sich, „Wenn ich Storm wäre, hätte ich eine Illusion geschaffen." sagte er nachdenklich.

„Was für eine?" fragte seine Schwester.

„Nun, ich stelle mir gerade vor, wie Ron sich fühlen würde, wenn er sich ins Bett legt und oben in seinem Baldachin plötzlich einen Acrumatula hängen sieht, der so groß ist, wie der Baldachin breit und im selben Augenblick unzählige Spinnen unter der Bettdecke hervor krabbeln und über seinen Körper." sagte Harry leise und mit funkelnden Augen.

„Krass!" sagte Michelle.

„Das war ziemlich gemein. Seine Angst so gegen ihn zu verwenden." sagte Hermine ernst, doch dann grinste sie, „Danke, Harry. Ich wünschte, ich hätte es gesehen."

„Das war eines Marauders würdig, Harry." freute sich Ginny.

Die anderen Schüler jubelten, als sie das hörten.

„Das hätte ich auch gern gesehen." sagte Neville lachend.

„Es gab nichts zu sehen, Nev. Die Spinnen existieren nur in Rons Kopf. Natürlich wird er sie sofort wieder sehen, wenn er sich wieder ins Bett legt." sagte Harry lachend.

„Kommt, wir gehen ins Bett." sagte Harry und umarmte Hermine noch mal beruhigend.

Sie dankte ihm noch einmal für alles und alle gingen ins Bett. Außer Ron natürlich.

So fanden die Gryffindors einen schnarchenden Ron auf der Couch, als sie herunter kamen.

Ginny flüsterte Hermine und Michelle etwas ins Ohr und beide nickten. Sie woben einen Schlafzauber auf Ron und einen Stillezauber. Dann levitierten sie ihn halbnackt, wie er war, allerdings verdeckt mit Harrys Tarnumhang in den Klassenraum für Zaubertränke. Dort entfernten sie den Umhang und den Stillezauber und zogen sich zurück. Der Schlafzauber würde noch für Stunden halten, oder bis ihn jemand weckte.

Es gab natürlich ein böses Erwachen für den rothaarigen Gryffindor an diesem Morgen, als er von Snape als Versuchskaninchen für ein pickelerzeugendes Elixier der Zweitklässler zu benutzt wurde. Schreiend und heulend rannte er voller Pickel zurück in sein Quartier.

Das nächste positive Ereignis an diesem Tag war, dass Terry Boot Hermine zum Ball einlud, in der Minute, wo er erfuhr, dass Hermine und Ron kein Paar mehr waren.

Die restlichen Tage bis zum Wochenende vergingen wie im Fluge und das einzig ungewöhnliche waren die Streiche, die Ron und zu einem geringeren Grad Lavender ständig gespielt wurden. Was niemand wusste, war, dass Ron sich eine saftige Standpauke von Dumbledore einfing dafür, dass er die Mission gefährdet hatte. Nur, weil Dumbledore ihn noch brauchte, konnte er in der Schule bleiben und in der Folge Lavender auch. Beide empfingen einen Heuler von ihren Eltern der sie nochmals zum Gespött aller Schüler machte.

Es war natürlich klar, dass das einzige, was Ron Dumbledore berichten konnte war, dass Harry nahezu täglich verschwand und niemand wusste wohin, außer Michelle, die oft mit ihm ging... aber nicht jeden Tag. Hätte irgend jemand es für nötig befunden und wäre Blaise nicht generell eine Person, die im Hintergrund blieb, wäre sicher aufgefallen, dass Blaise an den selben Tagen verschwand.

So schritt das Training der drei Gefährten weiter fort. Sie lernten natürlich nicht nur die dunklen Künste, sondern alles, was ihnen an Wissen dort unten in die Hände gefallen war, viele alte und mächtige Zauber, wie auch den Blut-Schild, den Harry im Duell mit Draco benutzt hatte.

Am Freitagabend orderte ihn Dumbledore zu sich ins Büro.

„Harry..."

„Hem! Hem!" machte Harry.

„Verzeihung, Mr. Potter." seufzte Dumbledore enttäuscht.

„Was kann ich für sie tun?" fragte Harry.

„Verschiedene Dinge. Zunächst einmal müssen wir besprechen, was du Mrs. Malfoy sagen sollst. Es ist wichtig, dass du sie für den Orden gewinnst. Mit ihrem Wissen über die Todesser und deren Pläne wäre sie ein wahrer Schatz für uns. Also du machst am besten folgendes..."

Harry begann laut zu lachen, richtig heftig zu lachen, so dass er sich den Bauch hielt.

„Was... was ist?" fragte Remus, der wie üblich anwesend war. Nur Snape hatte es diesmal vorgezogen, weg zu bleiben. Dumbledore schaute den lachenden Teenager fragend an.

„Was ist? Ich habe über den Witz von Professor Dumbledore gelacht, Moony." sagte Harry.

„Witz? Mr. Potter, das war mit Sicherheit kein Witz." begehrte Dumbledore auf.

„Nicht? Ich dachte, ich hätte gehört, wie sie mir vorschreiben wollten, was ich mit meinem Eigentum zu tun hätte. Ich muss mich wohl verhört haben."

Dumbledore starrte ihn perplex an, „Aber sie ist wichtig für den Orden."

„Das mag sein. Ich habe dennoch nicht die Absicht persönlich oder mit irgendwelchen anderen Mitteln diesem Orden zu dienen, Professor. Ich dachte, das hätte ich klar gemacht. Was wollten sie sonst noch von mir?"

„Es ist an der Zeit, dass wir beginnen, dich für den Kampf vorzubereiten." sagte Dumbledore enthusiastisch, „Du musst Okklumentik lernen, Apparieren und vielleicht kannst du es sogar schaffen, Animagus zu werden."

„Jetzt erst wollen sie mich ausbilden, Professor?" fragte Harry entsetzt, „Sie wollen mir in einem halben Jahr so viel beibringen, dass ich mich Voldemort stellen kann? Das kann nicht ihr ernst sein."

„Aber du hast mehr als ein halbes Jahr Zeit, Ha... Mr. Potter."

„Ehrlich? Ich dachte, meine Schulzeit wäre in einem halben Jahr vorbei."

„Aber du bleibst hier in Hogwarts um ausgebildet zu werden." sagte Dumbledore als wäre es das natürlichste der Welt.

„Oh, das sehen sie falsch. Sorry. Und es ist zu spät, mich auszubilden. Das hätten sie spätestens nach dem vierten Schuljahr machen sollen, Professor. Wenn nicht sogar schon viel früher. Sie haben ihre Waffe vor zwei Jahren verloren, als sie und nur sie es zugelassen haben, dass Sirius gestorben ist, Sir."

„Har... Mr. Potter! Ich muss darauf bestehen, dass sie sich diesem Training unterziehen!"

„Bestehen sie soviel sie wollen. Ich halte mich an meinen Stundenplan. Im übrigen habe ich nie gesagt, dass ich gegen Riddle kämpfen würde. Vielleicht sollten sie in Betracht ziehen, dass mir eine Prophezeiung von einer Fake-Seherin ziemlich gleichgültig ist? Vielleicht sollten sie ihren kümmerlichen Orden um sich scharen und ihn angreifen? Oh, ich vergaß, das widerstrebt ihrer Natur. Sie benutzen lieber Werkzeuge und werfen sie hinterher weg." sagte Harry sarkastisch.

Remus starrte ihn fassungslos an, doch in seinen Augen funkelte Anerkennung.

„Einen schönen Abend noch, Professor." sagte Harry und ging aus dem Büro.

„Remus, du musst etwas tun! So kann es nicht weiter gehen! Er entgleitet unserer Kontrolle!"

Remus wollte schon fragen, was daran falsch wäre, doch er verkniff es sich und nickte statt dessen, „Ich rede mit ihm, Albus."

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück suchte ihn McGonagall auf.

„Mr. Potter, ich fürchte, der Direktor untersagt ihnen bis auf weiteres, das Schulgelände zu verlassen." sagte sie mit einem Hauch von Widerwillen.

„Auf welcher Grundlage?" fragte Harry gelassen.

„Ähm... ich bin mir nicht sicher." sagte McGonagall.

„Na, dann sollten wir den alten Mann besser fragen. Ich lasse mich nicht länger ohne sachliche Begründung rumkommandieren. Das geht nicht gegen sie, Professor." sagte Harry galant und stand auf. Ohne zu zögern schritt er zum Tisch der Lehrer und baute sich in aufrechter Haltung vor Dumbledore auf.

„Sir, Professor McGonagall richtete mir aus, sie würden mir untersagen, die Schule zu verlassen. Nur war sie nicht in der Lage, mir eine Begründung zu nennen."

Dumbledore sah ihn irritiert an, „Eine Begründung?"

„Direktor, ich dachte, sie wären sich bewusst, dass sie eine Schule leiten und kein Gefängnis. Solche restriktiven Maßnahmen, wie sie sie angeordnet haben, verlangen nach einem triftigen Grund, insbesondere, da sie meine persönliche Freiheit einschränken."

Remus schmunzelte, während Dumbledore ihn überlegen anstarrte.

„Sie haben keine schriftliche Erlaubnis ihres Vormunds, dass sie nach Hogsmeade gehen dürfen." sagte er.

„Das ist richtig. Doch analog der Schulordnung benötige ich auch keine, da ich volljährig bin." gab Harry zurück.

„Dann werden sie nachsitzen." Bestimmte Dumbledore.

„Aus welchem Grund? Keiner der Lehrer hat mich auf einen Verstoß gegen irgendwelche Regeln aufmerksam gemacht, Sir und wie sie wissen, ist das im Nachhinein nicht möglich."

„Genug davon! Sie bleiben hier und damit basta! Minerva, führen sie Mr. Potter in den Gryffindor-Turm! Er hat Stubenarrest und hat den Turm bis zum Montag nicht zu verlassen!"

„Aber Direktor..." stammelte Minerva.

„Ich habe entschieden."

„Professor Dumbledore, ich weise sie hiermit darauf hin, dass sie mir nicht nur die Freiheit rauben, sondern auch die Möglichkeit nehmen, meine Studien durchzuführen indem sie mir den Zugang zur Bibliothek verwehren. Das dürfen nicht einmal sie als Direktor, Sir." sagte Harry cool, „Zudem haben sie mir immer noch keine Anschuldigung genannt. Ich lege hiermit vor Zeugen offiziell Protest ein!"

Dann erinnerte er sich an etwas und grinste, „Remus, ich meine Professor Lupin, Professor McGonagall, kraft des mir verliehenen Rechts, stelle ich die Entscheidung von Professor Dumbledore in Frage und bitte sie beide, diese Situation kritisch zu würdigen und diesen Arrest zu überdenken."

Remus grinste und wandte sich an McGonagall, „Minerva, ich schließe mich Harry an, die Schulordnung verbietet eine solche Freiheitsberaubung ohne Grund. Triftige Gründe wären nur ein Angriff auf einen Schüler oder Lehrer und eine Gefahr für die Schüler. Der Junge der Lebt und der bereits mehrmals die Schule gerettet hat, ist sicher keine Gefahr für Schule und Schüler. Er ist zweifellos im Recht, was seine Emanzipation angeht. Er hat jedes Recht, die Schule zu verlassen, wie die Schulregeln besagen, sogar wann er will, da die Beschränkung auf Hogsmeade-Wochenenden für emanzipierte Erwachsene nicht gilt."

Minerva nickte nachdenklich, „Du hast recht, ich erinnere mich. Ich schließe mich deiner Meinung an, Remus. Direktor, sie wurden aufgrund der vom Zaubergamot und dem Gericht festgelegten Bestimmungen hinsichtlich des Hauses Potter überstimmt. Harry, du bist frei zu gehen."

Dumbledore, der sonst allem gelassen mit einem Funkeln in den Augen entgegensah, kochte vor Wut.

„Minerva! Remus! In mein Büro!"

Harry ging grinsend zu seinen Freunden zurück und Michelle gab ihm eine High-Five.

Im Büro herrschte natürlich eine angespannte Stimmung.

„Minerva, dass du mir so in den Rücken fällst, hätte ich nicht gedacht." schalt Dumbledore seine langjährige rechte Hand.

„Albus, du hattest kein Recht, Harry festzuhalten. Wenn du weiter so machst, schaufelst du dir dein eigenes Grab. Wenn das an die Öffentlichkeit gelangt, wie du mit dem Helden der Zaubererwelt umspringst, und das ohne jegliche Grundlage, wird das deinen Untergang bedeuten."

„Ihr beide seid zur Verschwiegenheit verpflichtet und Harry hasst die Presse." winkte Dumbledore ab.

Remus schmunzelte, er war nicht so verblendet, was den einst so medienscheuen, schüchternen und ahnungslosen Gryffindor anging. Harry mochte die Presse hassen, doch das hieß nicht länger, dass er sie nicht zu seinen Gunsten nutzte. Er wusste sehr wohl, dass nur Harry die Berichte an den Tagespropheten gegeben haben konnte, die den zweiten Aufstieg Voldemorts genau darstellten.

„Remus! Wenn du so weiter machst, schließe ich dich aus dem Orden aus..."

„Das ist nicht nötig, Albus. Ich trete hiermit aus." winkte Remus ab.

„Aber..." stammelte Dumbledore.

„Was? Ich dachte du willst mich loswerden? Ich nehme dir nur die Arbeit ab." sagte Remus kalt.

„Ich dachte nur, du wolltest James, Lily und Sirius rächen." sagte Dumbledore ernst.

Remus Augen verhärteten sich, „Vielleicht sollte ich anfangen mit Sirius. Ich habe nachgedacht über das, was Harry gesagt hat. Es gibt jemanden, der genauso schuld an Sirius Tod ist, wie Voldemort und Lestrange und das bist du." spie Remus.

Dumbledores Augen weiteten sich, „Das meinst du nicht ernst!"

„Oh doch! Wolltest du sonst noch was?" fragte Remus cool.

„Ja... du lässt mir keine andere Wahl. Du bist gefeuert!"

Minerva sprang auf, „Das kannst du nicht tun!"

„Fristlose Kündigungen bedürfen eines trifftigen Grundes, Dumbledore." spie Remus.

„Aber ich habe einen Grund, Mr. Lupin." sagte Dumbledore voller Hohn, „Sie sind ein Werwolf und die Regeln des Ministeriums verbieten eine Anstellung."

Remus starrte den alten Professor fassungslos an, „Das war unter der Gürtellinie, Dumbledore. Und... es wird nicht ungesühnt bleiben."

Damit schritt Remus aus dem Büro und McGonagall folgte ihm auf dem Fuße.

„Es tut mir leid, Remus." sagte sie leise.

„Minerva, in dieser Sache ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Es wird Dumbledore leid tun, dass er das gegen mich verwendet hat. Ich kenne jemanden, der mir helfen wird."

„Wen?" fragte sie neugierig.

„Dumbledores schlimmsten Albtraum... Nightstorm."

„Nightstorm? Hmm.. ich dachte immer Harry wäre Nightstorm."

„Das denke ich auch, obwohl nicht einmal ich ihm das beweisen kann. Doch wie dir die Aktionen in diesem Jahr gezeigt haben, solltest du eins nicht tun... Harry unterschätzen. Ich schwöre dir Stein und Bein, er war in seinem sechsten Schuljahr nicht krank, sondern hochaktiv. Und ohne etwas gegen dich zu sagen, er gehört nicht länger in dein Haus, er gehört nach Slytherin, genau wie seine Schwester."

McGonagall nickte lächelnd, „Ich weiß. Na dann, ich bin auf die nächste Runde gespannt. Wie steht es bisher, Dumbledore 0 : Harry 3?"

„Soweit wir wissen, ja." sagte Remus lachend, „Sorry, ich muss Harry treffen."

„Viel Erfolg und sage ihm, ich stehe auf seiner Seite."

„Das weiß er. Aber danke."

Remus erwischte Harry gerade, als er Hogwarts verlassen wollte.

„Harry, Dumbledore hat mich gefeuert und ich bin aus dem Orden ausgetreten." sagte er ernst.

„Welche Begründung hat er dir genannt?" fragte Harry unbeeindruckt.

„Dass ich ein Werwolf bin." sagte Remus leise.

„Dieser Bastard." spie Harry, doch dann grinste er, „Remus, ich möchte, dass du bis zum Ende des Schuljahres als Lehrer bleibst. Du bist wenigstens kompetent. Danach kannst du für mich arbeiten."

„Aber er hat mich gekündigt!"

„Dann wird es Zeit ihn mal auf den neuesten Stand zu bringen, was die Werwolfsgesetze angeht."

„Aber... ich dachte, sie verbieten..."

„Remus, sie wurden bereits zum 1. Januar komplett neu gefasst. Es gibt einflussreiche Leute, die einen Werwolf zum Freund haben." sagte Harry ehrlich.

„Du? Du hast die Gesetze ändern lassen? Aber dazu brauchst du mindestens die Hälfte des Zaubergamots hinter dir, mehr noch, wenn du es hinter dem Rücken Dumbledores durchgezogen hast." sagte Remus mit weiten Augen.

Harry lächelte salomonisch, „Ich habe einen Termin, Remus. Du wirst später Post von meinem Anwalt bekommen. Der regelt das. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass dein Name morgen in der Presse auftaucht. Mach dir keine Sorgen. Ach ja, du solltest Tonks sagen, sie soll ihre Bande mit dem Orden lösen. Wenn mir Dumbledore krumm kommt, lass ich den Sauhaufen auffliegen."

„Aber dann gibt es niemanden mehr, der gegen Vo.. Voldemort arbeitet."

„Nicht? Wie erklärst du dir dann seine scheinbare Passivität?" fragte Harry grinsend und ging Richtung Hogsmeade mit den anderen Schülern und holte schnell seine Schwester und Hermine ein.

„Das ist eine gute Frage, Harry. Es scheint, ich hätte dich gewaltig unterschätzt und ich hätte dir schon mehr zugetraut als alle anderen." murmelte Remus und kehrte in sein Quartier zurück, um einen Brief zu schreiben.

Harry traf sich zuerst kurz mit Max Zabini. Dieser gab ihm eine Tasche mit Akten über die aktuellsten Entwicklungen. Harry gab ihm dann ein paar neue Aufträge hinsichtlich eines Artikels im Tagespropheten und einen im Klitterer. Zudem setzte er auf Priorität eins, Remus rechtliche Unterstützung zukommen zu lassen.
"Wird erledigt, Harry. Wie geht es meiner Tochter?"

„Bestens. Wir gehen ganz offiziell zum Weihnachtsball." sagte Harry grinsend.

„Irgendwann, wenn du mal Zeit hast, musst du mir mal erzählen, wie du das geschafft hast. Aber nun geh, es ist bereits zehn und ich muss noch das Zaubergamot anrufen."

Harry nickte und verabschiedete sich. Dann ging er in das Drei Besen.

Dort an einem separierten Tisch saß bereits eine Frau, die mehr als nur schön aussah, dafür, dass sie knapp Vierzig war.

Als sie Harry erblickte stand sie auf und erwiderte seinen Blick.

Harry sammelte sich innerlich und ging nach außen hin ruhig auf sie zu.

Er nahm ihre Hand und küsste diese leicht.

„Vielen Dank, dass du so kurzfristig kommen konntest, Narcissa." Sagte Harry höflich.

„Das ist selbstverständlich, mein Lord." sagte sie mit einer leichten Verbeugung. Dann, auf Harrys Aufforderung, setzte sie sich und Harry rückte ihr galant den Stuhl zurecht. Erst dann setzte er sich.

„Narcissa, zunächst einmal möchte ich dir mein aufrichtiges Beileid für den Verlust deines Sohnes aussprechen." sagte er ehrlich.

Sie seufzte leicht, „Als Mutter tut es mir natürlich leid. Doch als Tochter eines noblen Hauses sehe ich, dass sie keine Wahl hatten, mein Lord."
"Du bist dir bewusst, dass er ein Duell nach den alten Regeln der Lords verloren hat und was die Konsequenzen sind?" fragte Harry.

„Natürlich. Der Besitz der Familie Malfoy gehört jetzt euch und nach den alten Regeln, zähle ich dazu. Ich stehe euch zu Diensten."

Harry nickte, „Gut. Wie denkst du darüber und ich möchte deine ehrliche Meinung hören."

„Draco war ein Idiot. Er hatte keine Ahnung vom Geschäft und sich für nichts interessiert, was mit dem wahren Tun unserer Familie oder aller alten Familien zu tun hat. Hätte er das gehabt, hätte ihm klar sein müssen, dass ihr ein überlegener Gegner seid. Ihr habt eure Spuren gut verwischt, doch niemand kann eine Ansammlung von dieser Macht und so viel Unterstützung der noblen Häuser aufbauen, ohne dass unsereins davon erfährt. Das legt den Schluss nahe, dass ihr euch auch magisch weiter entwickelt habt. Zudem hat das Duell um den Hogwartsexpress das bereits bewiesen. Ich wusste, dass Draco nicht über seinen Schatten springen konnte, was Euch angeht. Ich finde es nur arrogant von ihm, dass er mich und das Vermögen der Malfoys dafür eingesetzt hat. Sicher, es war eine Möglichkeit euch legal zu töten, doch eine riskante, wie sich erwiesen hat. Er hat verloren und ich stehe für die Verpflichtung ein."

„Ihr seid sehr clever, Narcissa."

„Danke, aber das gilt auch für euch. Ich habe mir die Freiheit genommen, ein Zimmer für den Rest des Gespräches zu reservieren."

„Dann nutzen wir es." sagte Harry und stand auf.

Sie gingen nach oben. Sie führte ihn in ein gemütliches Doppelzimmer wo bereits ein paar Snacks und Getränke für sie bereit standen.

„Zuerst einmal muss ich die Frage nach deiner Loyalität stellen." begann Harry ohne Umschweife.

„Ich bin keine Todesserin, mein Lord und ich wurde traditionell erzogen. Ich akzeptiere die Folgen des Duells und stehe euch zu Diensten. Wenn sie wünschen, schwöre ich einen Hexeneid."

„Das wäre mir sehr lieb, Narcissa."

Sie zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf ihr Herz, „Hiermit schwöre ich bei der Macht meiner Magie, dass ich dem Kopf des Hauses Potter treu dienen werde und loyal sein werde, solange ich lebe. Ich werde seine Geheimnisse und sein Leben schützen, wenn es nötig sein sollte, mit meinem Leben."

Der Zauberstab leuchtete auf und ihr Brustkorb ebenso. Sie würde nun sterben, noch bevor sie den Eid brechen konnte. Und willentlich war es nicht einmal mehr möglich.

„Danke." sagte Harry ehrlich.

Narcissa zögerte einen Moment, „Mir ist bewusst, dass die Sieger eines Duells nach den alten Regeln der Lords meist von ihrem neuen ‚Besitz' gebrauch machen, um den Sieg angemessen zu feiern.." sagte sie leise und begann, ihre Robe zu lösen.

Harrys Augen weiteten sich und schnell legte er seine Hand auf die ihre und hielt sie fest.

„Narcissa, möchtest du dich mir hingeben, ich meine willentlich?" fragte er sanft.

Sie schüttelte leicht den Kopf, „Aber ihr seid ein Teenager und es würde euren Sieg über meinen Sohn perfekt machen."

„Narcissa, ich mag zwar inzwischen den Verstand und das Verhalten eines Slytherins haben, doch in meinem Herzen bin ich ein Mensch und wie du vielleicht sagen würdest ein Gryffindor. Du bist sehr schön und verdammt sexy, selbst wenn man unseren Altersunterschied bedenkt. Doch mein Herz gehört bereits einer Frau und ich würde sie nie betrügen. Zudem würde ich nie mit einer Frau gegen ihren Willen schlafen."

Sie lächelte zum ersten Male. Narcissa konnte Blaise locker den Titel einer Eiskönigin abnehmen, wenn sie wollte. So war dieses Lächeln etwas ganz besonderes.

„Wie kann ich ihnen dann dienen, mein junger Lord?" fragte sie.

„Wie stehst du zu Voldemort?" fragte er nachdenklich.

Sie verstand, dass die Frage über Voldemort hinaus ging, „Ich bin eine echte Black und als solche von der Überlegenheit der Reinblütler überzeugt. Niemals wird ein Muggelgeborener die Macht eines Reinblütlers erlangen. Ich weiß, Miss Granger scheint die Ausnahme, Draco war nichts peinlicher, als stets hinter ihr her zu hängen. Doch ihre Stellung erreicht sie durch Intelligenz und Wissen. Sie ist mächtig, zweifelsohne, doch im Vergleich zu Reinblütlern ist sie bestenfalls guter Durchschnitt, was an sich schon exzellent ist. Doch ich bin nicht blöd. Ich weiß sehr wohl, dass wir muggelgeborene Zauberer und auch Muggel brauchen. Ich hasse sie nicht, ich verachte sie nicht mal, jedenfalls nicht, wenn sie sich so gut anpassen, wie Miss Granger. Was ich verachte ist genau das, wenn sie sich nicht unserer Kultur anpassen."

„So wie ich zum Beispiel." sagte Harry missmutig.

Sie sah ihn fragend an.

„Niemand hat mich über meine Familie, mein Erbe, meine Rolle und überhaupt die Welt der Zauberer aufgeklärt. Bei mir lag es daran, dass ich nur benutzt wurde. Allgemein ist es genau das Problem. Doch es lässt sich einfach lösen."

„Indem man eine Klasse dafür in Hogwarts einführt." sagte Narcissa verstehend.

„Genau. Und eine für Muggelstudien, die Pflicht ist. Zauberer müssen die Muggel verstehen lernen, nur so können sie erkennen, dass die Zauberer von den Muggeln abhängig sind. Und so können auch Vorurteile abgebaut werden."

„Ihr wollt das System ändern." sagte Narcissa leicht überrascht, als sie die weiteren Schlüsse zog. Sie wusste, dass er was vor hatte, das wusste jeder, der denken konnte, doch welche Wellen das schlagen wurde, überraschte selbst sie.

Harry lächelte nur schwach, „Wir werden sehen, wie weit ich komme. Zunächst einmal muss ich mich um das größenwahnsinnige Halbblut Riddle kümmern."

„Riddle?" fragte Narcissa.

"Voldemort."

"Der dunkle Lord ist ein Halbblut?" fragte sie und begann laut zu lachen.

„Du hast ein schönes Lachen, Narcissa. Du solltest öfter lachen."

Sie wurde ernst, „Frauen in meiner Situation können nicht lachen."

Harry nickte, „Doch, jetzt kannst du. Ich habe beschlossen, das Malfoy-Vermögen von meinem Vermögen separat zu behandeln. Es wird deiner Kontrolle unterliegen. So wie ich dich einschätze, bist du sehr geschäftstüchtig. Ich erwarte von dir, dass du es auf legale Geschäfte umstellst. Es stört mich nicht, wenn du dadurch zunächst Verluste hast. Wenn du Gewinne erwirtschaftest, möchte ich, dass 25 davon in mein Vermögen fließen. 25 sind für dich persönlich, du kannst damit machen, was du willst, solange es nicht dunklen oder illegalen Zwecken dient. Den Rest kannst du neu investieren. Solltest du davon absehen, entscheiden wir gemeinsam, was wir damit machen. Ich möchte quartalsweise Berichte über die Entwicklung des Malfoy-Vermögens. Weiterhin erwarte ich eine detaillierte Aussage über alles, was du an Informationen über Todesser, Voldemort selbst oder Anhänger des dunklen Lords hast. Ich erwarte die Vernichtung aller dunkler Artefakte im Malfoy-Vermögen und ich erwarte deine volle politische Unterstützung und deinen Rat. Ist das akzeptabel?"

Sie starrte ihn nun mit offenem Mund an, „Meint ihr das ernst? Ihr wollt mir die volle Kontrolle über das Malfoy-Unternehmen geben?"

Harry schmunzelte, „Wenn du es dir zutraust, es zu verwalten?"

„Natürlich!" sagte sie hochnäsig, dann umarmte sie ihn spontan, „Danke, mein Lord."

„Ich war noch nicht fertig, Narcissa." sagte er ernst.

„Nicht?" fragte sie leicht besorgt.

„Nein, ich weise dich hiermit an, zu leben. Mach mit deinem Teil des Geldes, was du willst. Kauf dir neue Sachen, gehe aus! Reise! Was immer du möchtest. Ich kann mir vorstellen, dass dein Leben als Ehefrau von Malfoy nicht angenehm war. Das ist jetzt vorbei. Technisch gesehen, magst du mir gehören. Doch ich verabscheue solche Dinge, wie Sklaverei... da fällt mir ein, ich möchte dich bitten, deine Hauselfen vernünftig zu behandeln." fügte er grinsend hinzu, „Ansonsten habe ich glaube ich klar gestellt, dass ich keinerlei sexuelle Interessen an dir habe. Du bist frei, dir einen Liebhaber oder einen neuen Mann zu suchen. Ich stelle nur die Bedingung, dass er kein Todesser oder Anhänger irgendeinen dunklen Lords oder ähnlichem ist. Wenn du es bevorzugst, kannst du dir auch eine Frau suchen." sagte er lachend.

Sie rümpfte die Nase, doch dann lachte sie mit ihm.

„Also, nur um das klar zu stellen, technisch gesehen, gehöre ich dir. Praktisch gesehen, bin ich frei und arbeite in gewisser Weise unabhängig für dich, mit der Bedingung, dass es legal ist?"

„Genau so dachte ich mir das. Und wie gesagt, ich schätze deinen Rat."

„Ihr seid wirklich so edel, wie alle immer behaupten, mein Lord." sagte sie aufrichtig und zum ersten Mal, sah er ihre sonst so harten blauen Augen glücklich funkeln.

„Ach ja, noch etwas. Bitte nenn mich Harry. Niemand nennt mich bei meinem Titel... solange ich es nicht für nötig halte, darauf zu bestehen."

Sie nickte lächelnd, „Wie du willst, Harry. Ich muss gestehen, ich bin froh, mich endlich von der dunklen Seite lösen zu können und danke dir für die Chance auf ein neues, freies Leben."

„Gern, Narcissa. Ich denke, ich werde gehen. Meine Schwester wartet sicher auf mich und meine Wachen."

„Wachen?" fragte sie überrascht.

„Ja natürlich. Es sind Leute hier, die für mich arbeiten und die Umgebung im Auge behalten." sagte er grinsend.

„Du bist doch ein Slytherin. Da fällt mir ein, du sagtest, du hättest eine Frau deines Herzens?" sie schaute ihn neugierig an.

„Blaise Zabini." sagte Harry.

„Die Ice-Queen? Wow. Draco hat sich stets aufgeregt, dass er machen konnte, was er wollte, sie hat sich nicht für ihn interessiert... und angeblich liegt ihr euch sogar nur in den Haaren." sagte sie schmunzelnd.

„Ich wollte nicht, dass es irgend jemand erfährt. Für sie ist es sicherer..."

„...und du hast Augen und Ohren in der Schlangengrube."

„Richtig. Zudem habe ich noch eine kleine Überraschung für Dumbledore."

„Die ist?"

„Oh, er hat einen Heiratsvertrag mit Weasley abgeschlossen... über mich und Ginny."

„Ah, ich verstehe. Indem du Sirius für unschuldig erklären ließest, hat er nie die Vormundschaft übernommen und damit ist der Vertrag nichtig, was er vermutlich auch so gewesen wäre nur so vermeidest du Streitereien. Und ich nehme an, er weiß noch nichts von seinem Glück?"

„Nein. Er hat keine Ahnung. Ginny weiß Bescheid und wir flirten etwas, um ihn und Ron, der mit Dumbledore unter einer Decke steckt, in Sicherheit zu wiegen."

„Wann wollen sie euch verloben?"

„Weihnachten." sagte Harry grinsend.

„Eine schöne Bescherung." sagte Narcissa lachend.

Harry nickte.

„Blaise ist eine gute Wahl, Harry, wenn ich das sagen darf. Halte sie fest!"

„Das werde ich, das wird eventuell die zweite schöne Bescherung." schmunzelte er.

Sie strahlte ihn förmlich an, „Du willst um ihre Hand anhalten?"

Harry nickte, „Ja. Ich liebe sie und wir sind bereits über ein Jahr zusammen. Sie ist die richtige. Warum warten? Und dann werde ich es Dumbledore unter die Nase reiben!"

„Wir kennen uns nicht lange, Harry, aber ich freu mich für euch. Wirklich."

„Danke. Ich muss jetzt. Weißt du was? Du bist doch momentan allein?"
Sie nickte.

„Komm doch zum Heiligabend zum Potter-Manor. Dann bist du nicht so einsam."

Sie schluckte berührt, „Es wäre mir ein Vergnügen, Harry."

Er zwinkerte ihr zu, „Schließlich gehörst du zur Familie."

„Ja, ich gehöre dir." Schmunzelte sie.

„Das meinte ich nicht mal, du bist Sirius Cousine. Tonks wird auch kommen, ebenso Remus."

„Ich hoffe, sie akzeptieren mich."

„Ich rede mit ihnen. Mach dir keinen Kopf. Übrigens, zögere nicht zu fragen, wenn du Hilfe brauchst, egal womit, ok? Du kannst dich an mich oder an Mr. Zabini wenden. Er weiß Bescheid. Wenn du Schutz brauchst, wende dich direkt an Lightning."

Ihre Augen weiteten sich, „Du steckst hinter dem neuen Unternehmen?"

Er zuckte mit den Schultern, „Ich verstecke mich hinter dem Offensichtlichen."

„Das kann man wohl sagen." sagte sie mit einem Blick auf seine Narbe.

„Nebenbei bemerkt, hat es als Hobby angefangen."

„Lightning? Ein Hobby?" das haute sie sprichwörtlich aus den Socken.

„Ja." sagte er und lachte, „Ich hab den Tagespropheten übernommen um meinen Leumund zu kontrollieren. Dann hatte ich ein paar politische Ziele, die Lightning finanziell unterstützt hat, wie Fudge oder die Werwolfgesetze. Und nebenbei brauchte ich es als praktisches Wirtschaftstraining. Und ganz nebenbei kontrollieren sie eine kleine Gruppe von Kämpfern und Wachen, wie Auror-Veteranen und so."

Sie schüttelte ungläubig den Kopf, „Unglaublich. Ich glaube, das reicht für einen Tag, Harry."

Sie verabschiedeten sich und Harry verbrachte den Tag mit seiner Schwester und seinen Freunden.

Der nächste Tag war ein Schock für Dumbledore und den Rest der Schule. Remus setzte sich ganz selbstbewusst mit an den Lehrertisch.

„Was wollen sie hier, Lupin?" fragte Dumbledore, „Ich hab sie gekündigt!"

„Ja, und ich habe hier eine einstweilige Verfügung des Zaubergamots, welche diese Kündigung aufhebt, weil sie gegen die Werwolf-Rechte verstößt."

„Seit wann haben Werwölfe Rechte?" spie Snape.

„Seit Anfang des Jahres." sagte Remus und fügte grinsend hinzu, „Es ist mir allerdings ein Rätsel, dass sie als Vorsitzender des Zaubergamots nichts davon wissen, da dieses Gremium maßgeblich an der Durchsetzung der Gesetze gearbeitet hat."

Dumbledore las die einstweilige Verfügung und steckte sie wütend ein. Remus lachte nur prostete Harry mit seinem Kelch zu und trank genüsslich seinen Kürbissaft.

Das Chaos brach jedoch aus, als der Tagesprophet reingeflogen kam. Die Schüler begannen, laut miteinander zu tratschen und auf Dumbledore zu deuten.

Hermine starrte Harry ungläubig an und las den Tagespropheten nochmals.

Nazi-Methoden in Hogwarts!

Albus Dumbledore ein Rassist?

Wie uns aus vertrauenswürdiger Quelle berichtet wurde, wollte Albus Dumbledore, der viele öffentliche Ämter inne hat, Vernichter Grindelwalds und derzeitiger Schulleiter von Hogwarts einen Schüler ohne Grund unter Arrest stellen. Darüber hinaus wollte er ihm die Möglichkeit zu Lernen verweigern. Nur durch das Eingreifen zweier Lehrer, einer niemand geringeres als der Professor für Verteidigung gegen Dunkle Künste, Professor Remus Lupin, konnte dieser Eingriff in die Rechts auf persönliche Freiheit vermieden werden.

Bei diesem Schüler, der widerrechtlich gefangen gehalten werden sollte, handelte es sich um niemanden geringeren als den Jungen der Lebt, Harry James Potter, Oberhaupt der noblen Häuser Potter, Black und seit kurzem auch Malfoy. Gerüchten zu folge, wollte Albus Dumbledore die Ikone des Kampfes gegen den, dessen Name nicht genannt werden darf zu einer bestimmten Handlung erpressen. Wir werden den Vorfall weiter untersuchen.

In der Folge dieses skandalösen Vorfalles hat Direktor von Hogwarts Albus Dumbledore den Professor Remus J. Lupin fristlos gekündigt. Die Kündigung erfolgte mit der Begründung, Professor Lupin sei ein Werwolf. Das ist eine widersprüchliche Handlung aus mehreren Gründen. Zunächst hat Albus Dumbledore selbst und persönlich Remus Lupin angeheuert in dem Wissen, dass er ein Werwolf ist. Zum zweiten wurden mit Wirkung zum ersten Januar diesen Jahres neue Gesetze hinsichtlich der Rechte von Werwölfen erlassen. In diesem Gesetz wurden alle vorangegangenen Beschränkungen annulliert. Ausdrücklich wurden ihnen alle Rechte normaler Zauberer zugestanden. Dass Remus Lupin ein Werwolf ist, kann demnach also kein Grund für eine fristlose Kündigung sein. Unseren Nachforschungen zu folge ist er einer der besten Lehrer für Verteidigung, die Hogwarts in der letzten Dekade hatte, somit liegt überhaupt kein Grund für eine Kündigung vor. Albus Dumbledore hat demnach gegen ein Gesetz verstoßen, welches vom Zaubergamot selbst erlassen wurde, ein Wunder, da er Vorsitzender dieser Institution ist. Zum Glück für Direktor Dumbledore hat Remus Lupin auf eine Anklage gegen ihn verzichtet. Professor Lupin hat mit Hilfe eines fähigen Anwaltes eine einstweilige Verfügung erwirkt, welche seinen Arbeitsplatz bis zum Ende des Schuljahres sichert. Die Schüler können also beruhigt sein. Darüber hinaus, kann der Schulrat die Kündigung jederzeit außer Kraft setzen und die Köpfe des Schulrates haben uns einstimmig versichert, dass Remus Lupin nicht gekündigt wird.

So bleibt uns die Frage zu stellen, was bewog Albus Dumbledore gegen zwei Ikonen im Kampf gegen das Böse vorzugehen? Ist er zu alt? Ist er mit seinen vielen Posten überlastet, da er offensichtlich nicht mal die Gesetze kennt, die das Zaubergamot erlässt? Oder hat er sich gar der dunklen Seite zugewandt?

Ihr M. Orion

Redakteur

Luna kam aufgeregt zu ihrem Tisch herüber und warf den Klitterer vor ihnen auf den Tisch.

Eine große Überschrift zierte die Zeitung: „Der Orden des Phönix, die neue Macht des Bösen!"

In dem Artikel wurde darauf eingegangen, dass der Orden des Phönix unter dem Vorwand Gutes zu tun gegen Voldemort kämpfte. Aber sie kämpften auch gegen das Ministerium. Gerüchten zu folge kämpfte der Orden aber nicht für das Gute, sondern darum, selbst die Nummer 1 in der Welt des Bösen zu werden, wie auch die Anschläge des Leiters des Phönixordens Albus Dumbledore auf zwei Kämpfer des Guten, Harry Potter und Remus Lupin zeigten. Sie führten unter anderem aus, wie Dumbledore Harry immer zu seinen gehassten Verwandten geschickt hat, wo er wusste, dass der Junge misshandelt wurde und wie er ihn bewusst stets Gefahren aussetzte, ihn anlog und ausnutzte.

Der Klitterer erzeugte natürlich viel Wirbel um den Gryffindortisch, so dass McGonagall schließlich hinzukam, um die Ursache festzustellen. Als sie den Klitterer sah, lief sie blass an.

„Miss Lovegood, darf ich mir ihre Zeitung einmal ausleihen?"

„Aber natürlich, Professor." antwortete sie mit ihrer Sing-Sang-Stimme.

Mit zitternden Händen nahm sie den Klitterer und brachte ihn zu Dumbledore.

Der schnappte sichtlich nach Luft und wurde rot. Dann starrte er Harry wütend an.

Schließlich stand er abrupt auf und verließ wortlos die Halle.

Er hörte nur wie Remus zu McGonagall sagte: „Harry 5 : Dumbledore 0"

„Wieso fünf?" fragte McGonagall.

„Der 4. Punkt dafür, dass er meinen Job gerettet hat, der 5. für die Diskreditierung Dumbledores." sagte Remus lachend.

„Er hat deinen Arsch gerettet?"

„Ja, und das scheinbar ohne große Anstrengungen." bestätigte Remus.

„Ich hatte Albus gewarnt, dass er sich selbst sein Grab schaufeln würde, doch ich hätte nicht gedacht, dass ich damit so recht hatte. Harry muss wesentlich mehr Einfluss haben, als wir vermutet haben."

„Viel mehr, Minerva. Weißt du, was er mich gestern gefragt hat?"

„Nein, erzähl!"

„Ob mir aufgefallen wäre dass Voldemort in letzter Zeit so ruhig war. Ich habe nie darüber nachgedacht, aber er hat recht. Im Orden wurde nur vermutet, er plane was größeres. Doch ich habe mir die Zeitungen der letzten Wochen angeschaut, Minerva. In der letzten Zeit wurden zehn Mitglieder des Ministeriums überführt, Anhänger Voldemorts zu sein, teilweise waren es Mitglieder des inneren Zirkels. Zusätzlich führten Auroren Razzien durch, bei denen weitere fünfzehn Todesser festgenommen wurden, alles einflussreiche Leute in Politik und Wirtschaft. Gleichzeitig gingen fünf große Firmen pleite, von denen wir vermutet haben, dass sie zur Finanzierung des dunklen Lords dienten. Voldemorts gesamte Machtstruktur wurde zerstört und der Orden hat es nicht mal gemerkt."

„Sollte das Ministerium plötzlich so effektiv werden?" fragte McGonagall perplex.

„Das nicht, aber die Leute hinter dem Ministerium, Minerva. Wir wissen, dass selbst hinter dem Minister jemand steht, wir wissen nur nicht wer, jedenfalls nicht wir. Irgendjemand ließ den Leuten die Informationen zukommen und er wusste, dass dementsprechend gehandelt wird. Und jemand von außen muss für die Pleite der Firmen gesorgt haben."

McGonagall starrte ihn fassungslos an, „Und du glaubst, Harry steckt hinter all dem?"

Remus schmunzelte, „Ich weiß es nicht sicher, ich kann es nicht beweisen und will es auch gar nicht, aber ja, ich glaube schon."

McGonagall dachte eine Weile nach, „Wenn ich eins über Harry gelernt habe, dann dass das Wort ‚unmöglich' für ihn nicht gilt. Ich werde einmal mit dem Familienrat reden, ob es unter den alten Häuser neue Allianzen gegeben hat und wenn, wo wir in der Sache stehen. Ich meine, er ist Oberhaupt von drei alten Häusern und er scheint sich dessen bewusst zu sein."

„Wenn es eine Allianz gegeben hat, ist kein Haus des Lichts dabei, sonst wüsste es Dumbledore. Aber wie die wenigen verbliebenen schwarzen Häuser, sind die Häuser des Lichts eine Minorität gegenüber den zahlreichen grauen Häusern." stellte Remus fest.

„Gut, dass Sonntag ist. Ich werde sofort mal mit dem Oberhaupt der Familie reden. Komm heut abend zu mir, dann kann ich dir vielleicht mehr sagen."

Remus nickte.

Als Remus am Abend zu McGonagall in ihr Quartier kam, öffnete sie und zog ihn schnell hinein. Sie legte ihren Finger an ihre Lippen und führte ihn in die Küche. Das war neben ihrem Schlafzimmer und ihrem Bad das einzige Zimmer, in dem keine magischen Portraits hingen, die Dumbledore benutzte, um für ihn zu spionieren. Zusätzlich wob sie einige Schallschutzzauber und andere Zauber, die ihre Privatsphäre schützten.

„Anhand deiner Reaktionen gehe ich davon aus, was du herausgefunden hast ist ziemlich… bewegend?" riet Remus.

McGonagall nickte, „Das kannst du laut sagen. Wie du weißt, gibt es ein paar Häuser, die dem Licht treu sind, wie das der Weasleys, der Dumbledores und bisher der Potters. McGonagall war von jeher ein graues Haus. Die grauen Häuser sind nahezu doppelt so zahlreich wie die dunklen Häuser und die Häuser des Lichts zusammen."

„So habe ich es gehört." bestätigte Remus.

„Na dann halt dich fest, Remus. Wenn wir die neue Allianz als eigene Macht betrachten, ..."

„Wie groß im Vergleich zu den Häusern des Lichts?" fragte Remus interessiert.

„Remus, wenn ich Stillhalteabkommen und finanzielle Abhängigkeiten dazu zähle, gibt es noch ganze vier graue Häuser, alles andere wird direkt oder indirekt durch den Anführer der neuen Allianz gesteuert. Und das ist ebenfalls ein Novum, er kontrolliert die grauen Häuser nicht, er nutzt sie nur, wenn er sie braucht. So lange sind sie immer noch graue Häuser. Wenn er sie braucht, aktiviert er sie... und nur so viel, wie er braucht. So fällt diese Machtkonzentration nicht auf, sie ist mobil und flexibel ohne Ende."

„Nicht zu vergessen machtvoll. Wo steht ihr?"

Sie schluckte, „Aktiv hinter der Allianz oder der Organisation, wie sie es nennen. Aufgrund meiner Nähe zu Dumbledore haben sie mich außen vor gelassen."

„Und wer führt die Allianz?" fragte Remus.

McGonagall lächelte, „Musst du noch fragen?"

„Harry." stellte Remus fest, „Unglaublich. Und früher hat er sich nie für Politik interessiert."

„Es kommt noch besser. Die vier neutralen Häuser... weißt du welche das sind?"

„Woher denn?"

„Die Millers, die Smonas, die Quarreys und Snyder."

„Das sind die Anführer der Liga gegen die dunklen Künste! Warum wollten sich diese nicht Harry anschließen? Und das heißt anders herum, die Liga pro dark hat sich ihm komplett angeschlossen?"

„Aktiv!"

„Das ist... es sei denn... er hat die dunklen Künste gelernt. Er sagte einmal so etwas zu Hermine... dunkel ist nicht zwangsläufig böse. Und sein Mentor... er weiß, wer sein Großvater war, Minerva!"

„Abraham? Und Dumbledore hat keine Ahnung, was für einen Gegner er hat. Er geht normal in die Schule, muss unglaublich viel gelernt haben und hat dennoch Zeit gefunden, diese Organisation aufzubauen? Was soll werden, wenn er sich voll Voldemort widmet... oder Dumbledore." seufzte McGonagall.

„Albus hat sich das selbst zuzuschreiben. Ich weiß, dass er noch etwas vorhat, Harry zu kontrollieren und es muss Ron beinhalten! Doch Albus hat noch nicht realisiert, dass Harry das bereits ahnt, oder sogar schon weiß."

„Das ergibt Sinn. In seiner Überheblichkeit hat Albus die grauen Häuser völlig ignoriert und in seiner Engstirnigkeit sich nur auf Voldemort und Harry konzentriert. Währenddessen hat sich der Ring um ihn geschlossen. Und Harry manövriert ihn locker raus, wie es scheint."

„Die Mittel, die Harry anwenden muss, scheinen ihm selbst etwas zu drastisch zu sein." seufzte Remus.

„Aber er zögert dennoch nicht, sie einzusetzen."

„Das ist wahr. Minerva, wie stehst du zu der Entscheidung deiner Familie?"

„Wenn ich ehrlich sein soll, sie ist richtig. Aber nichtsdestotrotz, du kennst die Traditionen. Alle unterstützen nach außen, was der Familienrat entschließt." sagte sie entschlossen.

Remus nickte.

Die Tage bis Weihnachten verliefen friedlich in Hogwarts. Hermine und Terry kamen sich näher, Michelle und Martin ebenfalls, obwohl hier von beiden die typische Slytherin-Vorsicht dominierte und Harry und Blaise waren absolut verliebt. Das Training von Blaise, Harry und Michelle verlief ebenfalls vielversprechend und sie funktionierten ebenfalls exzellent als Team dadurch, dass sie stets zusammen trainierten.

Ron und Lavender gingen inzwischen offiziell zusammen und Ron schien zufrieden zu sein. Ron tat alles, um wieder in Harrys Gunst zu gelangen. Er entschuldigte sich öffentlich bei Hermine, versuchte Harry in Gespräche, Schach- und Quidditch-Spiele zu verwickeln und so weiter. Harry ließ ihn nicht mehr nahe an sich heran, so konnte Ron Dumbledore nichts mehr berichten. Doch er vergab ihm so weit, dass Ron ihn zu Weihnachten in den Fuchsbau einladen konnte.

Ignatius und Max hatten in seinem Auftrag ein Haus in Hogsmeade gekauft, das nun als ihr Büro diente. Es befanden sich ständig vier der besseren 'Muskeln' von Lightning in dem Gebäude und sicherten es. Harry und Max oder Ignatius trafen sich dort regelmäßig. Harry schlich sich nahezu alle zwei Tage raus zu einem Treffen. Ab und an traf er sich auch mit Narcissa und erkundigte sich, wie es ihr ging. Sie war sichtlich aufgeblüht, seit sie ihm 'gehörte'

Und so rückte Weihnachten immer näher. Schließlich war es der 22. Dezember, der Tag des Weihnachtsballes in Hogwarts.

Harry und seine Freunde, inklusive Ron, saßen im Gemeinschaftsraum, als er auf die Uhr sah.

„Ich werde mich langsam fertig machen." sagte Harry und stand auf.

Ron sah Harry überrascht an, dann sah er auf Hermine, Ginny und Michelle.

„Spinnst du? Selbst die Mädchen sind noch hier! Du hast noch drei Stunden Zeit, Harry!"

„Ron, Blaise hat Bedingungen gestellt, unter anderem betrafen sie mein Aussehen und ich gedenke nicht, sie zu enttäuschen."

„Und das alles für eine Slytherin." spie Ron.

„Nicht nur das, es ist eine Frage der Ehre. Ich habe ihr mein Wort gegeben, dass ich präsentabel erscheine und pünktlich und genau das werde ich tun."

Damit ging er nach oben.

Er duschte ausgiebig, wusch seine langen dichten Haare. Diese trocknete er mit einem sanften Zauber und bürstete sie ordentlich, bis sie vernünftig lagen und glänzten. Er fügte wieder silberne Strähnen ein, wie er es damals bei seinen Besuchen bei den alten Familien getan hatte. Er raffte sie etwas zusammen und ließ sie locker über den Rücken fallen, wo sie bis in die Mitte seiner Schulterblätter reichten. Er hatte sich inzwischen seinen schwarzen schimmernden Anzug angezogen, den er von Blaise geschenkt bekommen hatte. Dazu trug er wieder seinen roten fast schwarzen Umhang, ebenfalls ein Geschenk von Blaise. Er wusste, ihr würde gefallen, dass er diesen Anzug trug. Als Lord gehörte es sich natürlich, dass er sein Schwert an seiner Seite trug, das war obligatorisch. Seine Stiefel waren hochglanzpoliert und alles saß nach einer letzten Inspektion perfekt. Als er fertig war, hatte er noch zwanzig Minuten Zeit.

So ausstaffiert schritt er elegant hinunter in den Gemeinschaftsraum.

Alle Blicke, egal ob Mann oder Frau wandten sich ihm zu, als er den Raum betrat.

Ron starrte ihn ungläubig an. Harry hatte sich seit er zurückgekehrt war bereits eleganter gekleidet, aber so herausgeputzt hatte er ihn noch nicht gesehen. Und Harry sah mit einem Wort... Edel aus.

Selbst Ron kam nicht umhin, das zuzugeben. Er schaute auf seine Uhr und stieß einen Schrei aus. Er hatte sich noch immer nicht umgezogen.

Harry ignorierte ihn, hakte seine Schwester in seinem Arm ein und führte sie zu den Slytherin-Gemeinschaftsräumen.

Wie auch im Gemeinschaftsraum wandten sich zahllose Blicke dem Paar hinterher. Auch Michelle sah umwerfend aus. Wo Harry edel und selbstbewusst aussah und auf gewisse Art eine Aura von Macht ausstrahlte, war Michelle in ihrem dunkelgrünen Kleid aus schimmernder Seide mit ihrem tief ausgeschnittenen Rücken das wunderbar ihre schöne weibliche Figur akzentuierte, einfach nur wunderschön und sexy. Harry wettete, dass sich mehr als einer der Jungs an denen sie vorbeischritten, sich nach einer kalten Dusche sehnte.

So kamen sie pünktlich fünf Minuten zu früh vor die Tür des Slytherin-Gemeinschaftsraumes.

„Wollen wir sie überraschen, Sis?" fragte Harry grinsend.

„Warum nicht? Was hast du vor, Storm?" fragte sie neugierig.

Er wandte sich der schlangenverzierten Mauer zu und hisste in Parsel, „Öffne dich für einen wahren Slytherin!"

Die Schlangen kamen in Bewegung und hissten: „Seid gegrüßt, Sprecher! Tretet ein!"

Damit verschwand die Mauer und die beiden schritten elegant und selbstbewusst in den Gemeinschaftsraum.

Sofort standen sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

„Wie seid ihr hier reingekommen?" fragte Parkinson arrogant, „Wir haben eben erst das Passwort geändert!"

Harry hob nur arrogant eine Augenbraue, „Warum sollte ich dir das sagen? Wichtig ist nur, ich bin drinnen."

Martin trat aus seinem Schlafraum und ging sofort auf Michelle zu. Er begrüßte sie mit einem Handkuss und küsste sie anschließend leicht auf die Lippen.

Harry räusperte sich und bohrte seine grünen Augen, die nun hart wie Diamant waren, in die Augen des Slytherins.

„Wir beide," grollte Harry drohend, „Müssen uns einmal ernsthaft unterhalten, Taylor!"

Es schien, als würde sich eine Wolke von Magie um Harry ballen und sich dann konzentriert auf Martin stürzen. Er fühlte sich, als würde er ersticken und wand sich unter dem stechenden Blick Harrys. Harry spürte das Missfallen seiner Schwester, aber sie hatte sich gut genug im Griff, um ihm nicht vor allen Leuten in seine Aktion zu fahren.

Schließlich nickte Martin, „Wie sie wünschen, Lord Potter." und verneigte sich leicht.

Harry lächelte und sofort löste sich die Manifestation der Macht um Harry wieder auf.

„Ich gebe dir über Michelle einen Termin." sagte er und wandte sich dem Schlafraum der Mädchen zu.

Und richtig, Blaise trat Sekunden später in den Gemeinschaftsraum. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Sie trug ein Kleid, wo er sich nicht sicher war, ob es weiß oder silber war. Es umschmeichelte ihrer schlanken weiblichen Figur und betonte ihre blonden Haare. Das Kleid war schulterfrei und am Rücken nicht so tief ausgeschnitten wie Michelles. Dafür hatte es vorn einen tieferen Ausschnitt als das von Michelle.

Harry trat auf sie zu und gab ihr einen eleganten Handkuss. Mehr Küsse gab es für Blaise nicht, da außer Martin niemand von ihrer Beziehung wusste, doch in seinen Augen lag das Versprechen, dass sie das nachholen würden.

Er sah das dankbare Lächeln, als sie sah, dass er ihr Geschenk trug, doch dann funkelten ihre Augen amüsiert.

„Du siehst sogar halbwegs passabel aus, Potter." sagte sie überheblich.

„Aus deinem Mund ist das glatt ein Kompliment, Zabini. Aber, wenn ich ehrlich sein soll, du siehst wunderschön aus. Doch eine Kleinigkeit könnten wir noch verbessern." sagte er schmunzelnd.

Sie sah ihn irritiert an, als er in seine Tasche griff und eine lange schmale Box herausholte.

Er reichte sie ihr mit einer leichten Neigung seines Kopfes.

Sie öffnete sie neugierig und für einen kurzen Augenblick weiteten sich ihre Augen überrascht.

„Du bist also doch nicht so hoffnungslos. Vielleicht wird ja doch noch ein Gentleman aus dir, ... Harry." sagte sie nun zum ersten Mal seinen Vornamen offiziell. Dann nahm sie eine funkelnde filigrane Kette aus Weißgold aus der Box und packte die Box weg. Sie gab Harry die Kette und drehte sich um. Sanft legte er ihr die Kette um und schloss sie mit einem sicheren Handgriff.

Als sie sich umdrehte funkelte der Anhänger, der mit Diamantsplittern besetzt war und einen größeren Diamant in der Mitte hatte. Es war eine nachgebildete Schneeflocke, die wunderbar zu ihrem Kleid passte und außerdem zu ihrem Spitznamen.

Die Freunde konnten nicht umhin als die neugierigen und mehr als nur neidischen Blicke der anderen Mädchen zu sehen und feixten innerlich.

Äußerlich hielt Harry ihr galant seine Hand hin, welche sie locker ergriff und führte sie aus dem Gemeinschaftsraum.

Sie beugte sich leicht zu ihm herüber und flüsterte ihm ins Ohr, „Sie ist wunderschön Harry. Danke. Aber das wäre nicht nötig gewesen."

„Ich weiß, doch es kam von Herzen. Nebenbei, die Blicke der anderen war es definitiv wert."

„Ich verstehe immer noch nicht, wie du nach Gryffindor gekommen bist." schmunzelte sie als sie in die Große Halle traten.

Der Abend war ein voller Erfolg. Beide genossen das Versteckspiel, während sie nur mit Blicken und minimalen Gesten ihre Gefühle füreinander ausdrückten aber nach außen hin kühle Distanz wahrten. Noch mehr genossen sie die neidischen Blicke aller Schüler, die wütenden Blicke Rons, die unsicheren Blicke Dumbledores und die anerkennenden Blicke ihrer wahren Freunde. Beide konnten es nicht erwarten, offiziell zusammen auf einen Ball zu gehen. Und für Harry persönlich waren die Momente am bemerkenswertesten, als er mit Blaise elegant über die Tanzfläche schwebte und während er diesen Tanz mit Blaise genoss, sich innerlich halb kaputt lachte über die fassungslosen Gesichter seiner Freunde und aller anderen Mitschüler, die gedacht hatten, er könne nicht tanzen und würde sich königlich blamieren.

Es war zwei Tage später, als sie nach Hause fuhren. Harry und Blaise reisten mit getrennten Portschlüsseln nach Potter Manor. Michelle reiste natürlich mit Harry. Dort angekommen, wurden sie herzlich von Ignatius, Max, Manfred und seiner Frau begrüßt. Auch ihre persönlichen Hauselfen kamen zur Begrüßung und Harry entspannte sich sichtlich, nun da sie wieder unter sich waren.

„Es ist schön, wieder zu Hause zu sein. Endlich können wir die Fassade fallen lassen." Sagte er und drehte sich zu Blaise, um sie in eine innige Umarmung einzuschließen.

Sie alle verbrachten einen ruhigen und gemütlichen Abend im Rahmen ihrer kleinen Familie. Am nächsten Tag, am Heiligabend stand alles im Zeichen des Balles. Vorbereitungen mussten getroffen werden. So kam ein in den edleren Kreisen sehr anerkannter Schneider vorbei und brachte das Kleid und die Fest-Robe die Harry bestellt hatte. Auch für Michelle hatte er ein Kleid bestellt, doch im Unterschied zu Blaise hatte sie sich ihr Kleid selbst ausgesucht. Harrys Freundin hingegen wusste noch nicht, was sie erwartete. Harry hatte die Maße von Madam Malkin in Erfahrung gebracht und an den Schneider zusammen mit einem Foto weitergeleitet. Die Sachen waren zwar Maßanfertigungen, dennoch mussten sie anprobiert werden, für den Fall, das noch kleine Änderungen von Nöten waren.

So war Blaise etwas nervös, als sie vom Schneider in den Raum gerufen wurde, sie hatte schließlich keine Ahnung, was sie erwartete..

„Miss Zabini, sie sind die nächste, bitte folgen sie mir!" sagte der Mann freundlich.

Harry lächelte ihr aufmunternd zu und sie folgte dem Schneider in das Zimmer, das sie für den Schneider in Beschlag genommen hatten. Es war eines der unzähligen Gästezimmer.

Es dauerte eine knappe halbe Stunde, dann öffnete sich die Tür wieder und eine sichtlich ergriffene Blaise trat heraus. Sie hatte Tränen in den Augen und Harry lächelte, als er das sah. Erst dann sah er von ihrem Gesicht herunter und musterte sie. Was er sah, verschlug ihm den Atem. Sah das Kleid des Weichnachtsballes von Hogwarts schon schön aus, war das hier einfach unglaublich. Es war ebenfalls schulterfrei, jedoch war es vorn ziemlich hoch geschlossen. Nur bis auf zwei bis drei Zentimeter ließ es frei Blaises helle Haut sehen. Am oberen Ansatz war es etwas gerafft. Der hellblaue Seidenstoff schimmerte sanft im Licht und durch die Raffung sah es aus, als wäre es ein Wellenspiel, das sie umschmeichelte.

Der obere Bereich bis zur Hüfte war sehr figurbetont und so geschnitten, dass es genau den richtigen Ton zwischen Schlichtheit und Extravaganz traf. Ab der Hüfte fiel es etwas lockerer und war auch hier kunstvoll gerafft. Sie schien einen leichten Reifrock darunter zu tragen, denn es endete etwas weiter. Blaise war sehr schön, ohne Frage, doch so bezaubernd wie in diesem Moment hatte er sie noch nie gesehen und sie sich vermutlich auch nicht, wenn er ihren Gesichtsausdruck richtig deutete. Man konnte auf hundert Meter Entfernung erkennen, dieses Kleid war für Blaise gemacht und für niemand anderen.

Als sie sah, wie seine Augen aufleuchteten, als er sie in ihrer Pracht in sich aufnahm, ließ sie jegliche Maske fallen und stürmte auf ihn zu. Sie umarmte ihn fest und küsste ihm sanft auf die Lippen.

„Du siehst einfach umwerfend aus, Love." Wisperte er.

Sie strahlte und eine Träne der Freude kullerte über ihre Wange, „Ich hatte noch nie ein solch schönes Kleid, Harry. Ich danke dir dafür. Ich.. ich fühle mich wie eine Märchenprinzessin." sagte sie verlegen.

„Du bist vielleicht keine Märchenprinzessin, Blaise, aber du bist die Prinzessin meines Herzens. Und alle sollen es heute erfahren."

Sie lächelte, doch dann weiteten sich ihre Augen, „Du willst es offiziell machen?"

Er nickte, „Das ist mein Wunsch. Ich habe diese Heimlichtuerei satt und morgen platzt Dumbledores Plan sowieso. Unser größter Gegner in Slytherin ist ausgeschaltet... so gibt es nicht mehr viele Gründe, unsere Liebe geheim zu halten, oder? Oder möchtest du nicht?"

„Doch, ich warte schon so lange auf den Augenblick, mein Liebster."

Wieder küssten sie sich liebevoll.

Dann breiteten sie sich auf den Ball vor. Harry bekam seinen Anzug und auf Blaise wartete die nächste Überraschung, eine Stylistin nur für sie, welche ihre Haare und ihr Make-up perfekt her richtete. Als sie alle perfekt waren, fuhren sie mit einer Kutsche, die von Manfred gelenkt und von den sechs besten Rappen aus Harrys Gestüt gezogen wurde zum Anwesen Lord Silversleaves, das nicht mal acht Meilen entfernt war. Sie waren praktisch Nachbarn und inzwischen Freunde. Das war auch der Grund, warum Harry die Einladungen erhalten hatte. Martin begleitete sie natürlich als Michelles Date, doch er wirkte ziemlich unsicher, vor allem für einen Slytherin.

Harry bemerkte das amüsiert, „Was hast du, Martin? Du bist ja nervöser als Neville in Zaubertränke."

Martin schluckte, „Lord Potter..."

„Martin, du gehst mit meiner Schwester, bitte nenn mich Harry."

„Gut, Harry, in der Schule... da hielt ich dich nur für selbstbewusster. Aber das hier... du hast dich wirklich tiefgreifend geändert. Ich meine, du lenkst selbst und allein das ganze Potter-Vermögen. Du bewegst dich auf einmal mit einer Sicherheit eines geborenen Lords und beherrscht komplett den nötigen Stil. Du strahlst Selbstbewusstsein, Eleganz und Macht aus und das im klassischen politischen und ökonomischen Sinn und vor allen Dingen im magischen Sinn. Es fühlt sich so an, als läge dir die Welt zu Füßen. Ich.. ja, ich bin ein Slytherin, aber du...ich weiß nicht. Du bist kein Gryffindor mehr und du bist das, was sich jeder Slytherin zu sein wünscht. Und ich gehe nun mit Michelle und ich habe ernste Absichten, die hatte ich schon, bevor ich deine Position realisiert habe. Doch ich habe Angst. Ich habe Angst, eine drastische Reaktion bei dir auszulösen. Ich habe Angst, deinen oder Michelles Ansprüchen nicht zu genügen. Und nun fahre ich mit euch beiden zum wichtigsten Ball des Jahres, aus gesellschaftlicher und aus politischer Sicht. Ich war noch nie unsicher in meinem Leben, aber jetzt bin ich es und das macht mir Angst."

Harry lächelte beruhigend, „Martin, ich sehe deine Absichten gegenüber Michelle und solange sie glücklich ist, habt ihr meinen Segen. Das ganze Geld, das edle Verhalten, all das... das ist nur Mittel zum Zweck, Martin. Das bedeutet mir nichts und auch Michelle nicht. Es dient uns nur, unsere Ziele zu erreichen. Du hast keinen Grund, unsicher zu sein. Entspann dich! Ihr beide seid nur da, um euch einen schönen Abend zu machen, nicht mehr."

„Danke, Harry."

„Ich meine es. Nur Blaise und meine Wenigkeit werden ein wenig ‚arbeiten' also uns ein wenig in das politische Spiel einklinken." sagte er schmunzelnd.

„Du... du wirst aktiv?" fragte Martin überrascht.

Harry lächelte nur salomonisch während Blaise und Michelle sich nicht mehr halten konnten und laut lachten.

Als sie vor dem kleinen Schloss von Silversleave ankamen und die Kutsche hielt, wurde sie von einem Diener geöffnet. Harry stieg aus gefolgt von seiner Partnerin und den anderen.

Die Paare gingen galant untergehakt durch die große Doppeltür, die ebenfalls von zwei Dienern in roten Fräcken geöffnet wurden. Von einem weiteren Diener wurden sie in den Ballsaal geführt wo schon leise Musik spielte.

Harry und Blaise schritten bis vor den throngleichen Sessel des Lords und seiner Frau. Harry neigte nur minimal sein Haupt, während Blaise nur einen minimalen Knicks ausführte. Harry hatte sie dahingehend sorgfältig instruiert.

Unter den Gästen brach sofort Geflüster aus, das war unerhört, wie sich Harry benahm. Jeder der anwesenden Gäste hatte sich ordentlich und tief verneigt, wie es seinem Rang entsprach.

Das Geflüster verstummte augenblicklich, als Lord Silversleave, ein Mann mit graumeliertem Haar, das er offen und in leichten Wellen bis auf den Rücken trug aufstand und auf Harry zuging.

Sie staunten fassungslos, als er Harry mit einem Lächeln unkonventionell die Hand gab und selbst sein Haupt minimal neigte, so wie Harry es getan hatte und Blaise einen Handkuss gab.

„Seid willkommen in meinem bescheidenen Heim, Lord Potter und auch ihr Miss Zabini."
Harry lächelte ebenfalls, „Habt Dank für die Einladung zu eurem wunderbaren Ball, Lord Silversleave." Dann wandte sich Harry an die Frau, „Ihr seht wie immer bezaubernd aus, Mylady." Und gab ihr einen Handkuss.

„So, genug der Förmlichkeiten, Harry. Lass uns begrüßen, wie es für Freunde angemessen ist." sagte Silversleave anschließend lachend und Harry und der Mann mittleren Alters umarmten sich brüderlich ohne sich um das ungläubige Starren der Gäste zu kümmern.

„Hallo Harry, schön, dass ihr hier seid. Nun, da meine wichtigsten Gäste eingetroffen sind, kann der Ball ja beginnen." sagte Silversleave fröhlich.

„Alexandrius, sag nicht, dass du die Gäste nur wegen uns warten ließest?" fragte Harry amüsiert.

Der lachte nur und begrüßte freundlich Michelle ebenfalls mit einem Handkuss und zusätzlich einem Kuss auf die Wange. Danach begrüßte er einen sichtlich blassen und verstörten Martin mit einem Handschlag.

Harry ließ seinen Blick über die erstarrten Gäste schweifen und zum Schluss blieben seine Augen auf einer sichtlich geschockten McGonagall hängen, die ihn mit offenem Mund anstarrte. Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu und entschuldigte sich von Alexandrius.

Mit sicheren eleganten Schritten ging er zu seiner Professorin herüber. Seine Robe wehte elegant hinter ihm her und enthüllte das Schwert Gryffindors, das er an seiner Seite trug. Außer ihm war nur Silversleave selbst berechtigt, ein Schwert zu tragen und der trug es nicht mal.

Er begrüßte McGonagall mit einem Handkuss und sagte freundlich, „Ich sehe, das Haus McGonagall ist ebenfalls bei diesem Ball vertreten. Ich freue mich, sie zu sehen, Professor."

„Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Lord Potter." Fügte sie überrascht hinzu, als sie Harrys wahren Status endlich realisierte.

„Es sah weniger aus, wie ein Vergnügen, als wie ein Schock." sagte er schmunzelnd und Minerva wurde tatsächlich rot.

Harry lachte nur leise, „Ich habe eine Bitte, an das Haus McGonagall."

Sie schluckte, „Mis.. Lord Potter, ich bin mir ihrer Rolle in der ‚Organisation' inzwischen bewusst. Was kann ich für sie tun."

Harry nickte und sagte leise, „Ich werde später etwas tun, was Mr. Dumbledore nicht gefallen wird. Ich möchte sie bitten, Stillschweigen darüber zu bewahren, wenigstens bis nach Weihnachten. Es wird auch erst dann mit der Presse bekanntgegeben. Soweit ist bereits alles geregelt. Nur sie sind ein kleiner Unsicherheitsfaktor, doch ich habe vollstes Vertrauen in sie, Professor."

„Sie haben mein Wort, Lord Potter. Nichts, was heute hier geschieht, wird über meine Lippen kommen. Doch Albus wird mich fragen, wenn er es aus der Presse erfährt. Er weiß, dass ich hier bin."

„Das ist mir bewusst. Nach Weihnachten können sie es ihm sagen, auch von sich aus. Vielleicht sind sie bis dahin... verhindert?" schlug Harry gelassen vor.

Sie lächelte leicht, „So leid es mir auch tut, Mylord, aber ich muss gestehen, sie gehören nicht mehr in mein Haus. Und doch, es macht mich stolz, wenn ich auch nicht mal ansatzweise eine Ahnung habe, wie weit ihr Netz reicht... oder was sie heute abend vorhaben."

Harry schmunzelte nur und verabschiedete sich mit einem weiteren Handkuss bevor er wieder zu Blaise und Alexandrius zurückkehrte.

Später am Abend wurde es Minerva klar und sie wusste nicht, ob sie aus Schock ohnmächtig werden sollte, oder aus Freude.

Harry gab der Band ein Zeichen und die Lautstärke der Musik sank auf ein kaum hörbares Level ab. Er hatte alles genau mit Silversleave abgesprochen und der hatte sich enthusiastisch mit allem einverstanden erklärt.

Er ging in die Mitte der Tanzfläche und die Menge teilte sich vor ihm und bildete einen weiten Kreis um ihn und Blaise herum, die unsicher an seiner Seite war. Neugierig musterte ihn die Menge.

„Ich möchte diesen herrlichen Ball zum Anlass nehmen, um etwas bekannt zu geben, meine werten Freunde." Begann er und nahm Blaises Hand in die seine.

„Wie sie wissen, unterhält das Haus Potter Beziehungen zu vielen anderen noblen Häusern. Eines meiner engsten Vertrauten ist das Haus Zabini. Mit dem Kopf des Hauses Max Zabini verbindet mich ein enges geschäftliches als auch freundschaftliches Verhältnis. Doch das wissen sicher die meisten von ihnen.

Was viele nicht wissen ist, dass seine Tochter, die junge wunderschöne Frau, die hier neben mir steht, nicht nur seit über einem Jahr mit mir befreundet ist, sondern auch meine Partnerin und Geliebte."

Aufgeregtes Tuscheln bereitete sich unter den Gästen aus. Harry sah amüsiert, wie sich die Augen von McGonagall überrascht weiteten und sie kurz darauf anerkennend nickte.

„Nun ist es offiziell bekannt, ich liebe Blaise Zabini und das tue ich aus ganzem Herzen."

Die Gäste applaudierten tosend zu dem öffentlichen und romantischen Bekenntnis.

Er wandte seinen Blick Blaise zu und ihre Augen weiteten sich, als er vor ihr auf ein Knie sank, sie tief mit seinen strahlenden grünen Augen ansah und fragte: „Blaise, Worte können nicht ausdrücken, was ich für dich empfinde. Du bist mein Sonnenschein, die Luft, die ich atme du bist meine Liebe. Zusammen haben wir gelernt, gelebt und schon einiges durchgestanden. Ich möchte dich nicht mehr missen und ich möchte dich ganz offiziell an meiner Seite. Blaise Zabini, möchtest du meine Frau werden?"

Sie schaute ihn für einige Sekunden fassungslos an, dann zerbröckelte ihre Maske und Tränen liefen aus ihren Augen. Sie nickte langsam, „Ja, das will ich."
Er stand auf und küsste sie liebevoll vor allen Zuschauern. Dann steckte er ihr einen Ring an ihren Finger und das Publikum klatschte berührt als er sie erneut in eine feste Umarmung schloss und sie liebevoll an sich drückte.

Er wisperte, „Bist du glücklich, Love?"

Sie nickte und wisperte zurück, „Mehr als du es je ahnen kannst, Harry. Trotzdem ich dir mein Herz geschenkt habe, hatte ich immer leichte Zweifel. Ich habe gedacht, der große Harry Potter... mein Geliebter? Kann das wirklich wahr sein? Ich wusste, ich liebe dich, aber ich hatte stets Angst, du würdest es doch nicht ernst meinen... Verzeih meine Zweifel, aber es erschien immer mehr wie ein schöner Traum." sagte sie erleichtert, „Doch jetzt... jetzt weiß ich, dass es wahr ist, dass sich mein schönster Traum erfüllt hat."

Harry strich ihr sanft über den Rücken, „Ich habe dir gesagt, ich liebe ich und das meinte ich so, von Anfang an. Dennoch, ich kann es nachvollziehen. Umso glücklicher bin ich jetzt, wo du mir glaubst, Love."

Sie sah ihm in die Augen und küsste ihn sanft.

Der Rest des Balles flog wie ein Traum an ihnen vorbei. Die Gäste gratulierten ihnen, allen voran der Gastgeber Lord Silversleave. Einer der herausstehenden Momente für die beiden war die Gratulation von Minerva McGonagall. Sie trat an die beiden heran und hatte Tränen in den Augen.

„Harry... Lord Potter, bei all dem, was ich mir vorgestellt hatte, als sie mich um mein Stillschweigen gebeten haben, war das nicht darunter. Ich freue mich für sie, für sie beide. Sie haben mein Wort, von mir wird Albus nichts erfahren."

„Professor, sagen sie es ihm am zweiten Feiertag. So bleiben sie in seiner Gunst und dann ist alles vorbei. An diesem Tag wird es auch in der Presse stehen. Wir brauchen nur morgen."

Sie lächelte und nickte, „Danke, dass sie sich um mich sorgen. Also gut, übermorgen."

Glücklich und im Freudentaumel kehrten sie nach Hause zurück und informierten die anderen über die Verlobung bevor sie sich in ihr Bett zurückzogen.


AN: Danke euch allen (sehr geduldigen) Lesern ;-)

Jolinar89: Tonks als Spionin wäre sicher gut, doch das wird nicht passieren. Diese Geschehnisse in dieser Story spielen sich mehr auf einem politischen Level ab, jedenfalls sollte das der Sinn dieser Story sein. Ich weiß, dass man das hätte besser und komplexer gestalten können… aber hey, es ist eine meiner ersten Stories. Jedenfalls hat Tonks keine politische Macht oder Funktion und wird keine Spionin. Aber keine Angst, sie wird ihre Rolle schon noch spielen ;-)

Carika:… ähm… Autorin? Darf ich dich freundlich darauf hinweisen, dass ich dem männlichen Geschlecht angehöre? lacht Trotzdem danke für das Lob über die Story.

Avallyn Black: Tja, kitschige Liebesszenen… das passiert mir ab und an immer mal. Meist, wenn ich eine romantische Phase hab und damals war ich noch mit meiner Freundin zusammen, da ist so was öfter mal vorgekommen ;-)