Kapitel 10 – Der Bruch der Weasley Familie

Am ersten Weihnachtstag erwachte Ginny unausgeschlafen. Sie hatte sich die ganze Nacht über unruhig im Bett hin und her gewälzt. An diesem Tage entschied sich ihre Zukunft. Es würde sich erweisen, ob Harry tatsächlich Dumbledore ausmanövriert hatte und alles gut ging, oder ob sie gezwungen war, Harry zu heiraten. Sicher, sie empfand etwas für Harry, doch sie wusste auch, dass sie Dean liebte. Sie wusste überdies, dass Harry sie nicht liebte, sie war wie eine Schwester für ihn, so wie er ein Bruder für sie war. Es würde kein schlechtes Leben mit ihm sein, aber sie beide würden nicht glücklich sein. Zudem hasste sie es genau wie Harry, wenn andere versuchten, über ihr Leben zu entscheiden oder sie zu kontrollieren, das war spätestens seit der Episode mit Riddle's Tagebuch so. Und noch mehr hasste sie es, benutzt zu werden und für niedere Zwecke wie Geld obendrein. Und als wäre das nicht genug, ging das von ihrer eigenen Familie aus, zumindest von ihrer Mum und ihrem eigenen Bruder Ron.

Nervös stand sie auf und ging ins Bad um zu duschen und wieder wach zu werden.

Wie immer im Fuchsbau wurde sie von einem herzhaften Frühstück begrüßt.

Im Vorbeigehen sagte Ron zu ihr, „Heut ist dein Großer Tag, Gin." Und grinste breit.

Ein Schauer des Abscheus lief über ihren Rücken und sie musste sich zusammenreißen, um ihren Bruder nicht anzugehen.

Molly lächelte fröhlich, als sie Ginny sah. Vermutlich dachten sie tatsächlich, sie würden ihr einen Gefallen tun. Innerlich seufzte sie, als sie sich an den Tisch setzte.

„Ein Frohes Weihnachtsfest, Ginny." Sagte sie freundlich.

„Dir auch, Mum."

„Ginny, du musst dich heut besonders schön machen. Harry und Michelle kommen heute und für dich ist heut ein großer Tag."

„Wieso das?" fragte sie scheinbar neugierig.

Molly lächelte geheimnisvoll, „Wir haben eine Überraschung für dich."

„Was ist es?"

„Wir reden nachher darüber, zusammen mit Arthur."

„Kommt Hermine heut auch?" fragte Ginny, wohlwissend, dass es Stress wegen Rons Betrug gab.

Molly schluckte und nickte, „Ja, Liebes. Sie wird ebenso kommen."

Natürlich hatte Molly mit Entsetzten reagiert, als sie erfahren hatte, dass Ron Hermine betrogen hatte. Nun war sie ein störender Faktor, doch um Harry's Willen mussten sie sie einladen. Zudem wäre sie wirklich eine gute Partie für Ron gewesen, auch wenn sie muggelgeboren war. Sie hätte Ron geholfen, etwas aus dem Geld zu machen. Molly hatte sich ihren Sohn deswegen ordentlich zur Brust genommen, doch was geschehen war, war geschehen.

Später, das heißt, nach dem Mittagessen, rief sie Ginny und Arthur zu sich.

„Mum?" fragte Ginny nervös, sehr wohl wissend, dass die Bombe nun platzen würde.

„Molly, was ist?" fragte Arthur überrascht.

Molly sah ihm tief in die Augen und flüsterte „Denk an den Hochzeitsvertrag von 1982."

Das war das Passwort, was den Gedächtnisblock aufhob. Natürlich konnte er die Zusammenhänge nicht sofort herstellen, doch ihr genügte zu wissen, dass er sich erinnern können würde, dass er den Vertrag mit unterschrieben hatte.

Sie wandte sich wieder ihrer Tochter zu.

„Ginny, wir wissen, dass du in deinem tiefstem Inneren schon immer Harry geliebt hast." begann sie mit funkelnden Augen. Sie hatte ihrer Tochter als Kind nicht umsonst die ganzen Geschichten des Jungen der lebte erzählt.
"Aber Mum, ich bin mit Dean zusammen, und ich liebe ihn." protestierte Ginny unsicher.

„Papperlapapp. Das ist nur eine Phase." wehrte Molly ab, „Arthur und ich haben schon vor vielen Jahren dafür gesorgt, dass sich dein Traum erfüllen wird, Liebes."

„Was?" fragte Ginny ehrlich entsetzt.

„Ja. Wir haben einen Heiratsvertrag für dich abgeschlossen. Du hast die Ehre, einen der reichsten und einflussreichsten jungen Männer deiner Generation zu heiraten, Ginny, niemand anderen als deinen Schwarm Harry Potter."

„Ihr habt was?" fragte Ginny entrüstet.

Sie sah ihren Vater flehend an, doch der schaute völlig konfus.

„Ich.. Ginny, ich weiß, dass es wahr ist, doch ich habe keine Ahnung, warum wir es getan haben." Überlegte Arthur unsicher, „Und ich weiß auch nicht, warum wir es dir nicht schon früher gesagt haben. Ich weiß nur, dass du ihn bis zum 30. März heiraten sollst." Sagte er entschuldigend.

„Aber...DAD! Ich liebe nicht Harry, ich liebe Dean." rief sie nun laut mit Tränen in den Augen. Sie war verzweifelt über den Verrat, der an ihr von ihrer eigenen Familie begangen wurde. Sicher, sie wusste, dass ihr Dad nur eine Puppe in diesem Spiel war und sie sah an seinen Augen, wie unangenehm es ihm war, doch es tat so weh.

„Diese Verträge sind bindend, Gin." sagte er bedauernd, „Aber... wenn wir ihn aufheben könnten. Wir müssten uns einverstanden erklären und Harrys Vormund... der den Vertrag geschlossen hat." Sagte er leise.

„Bitte, Dad! Ich flehe euch an!" weinte Ginny nun bitterlich.

„Nein!" rief Molly hart, „Du heiratest ihn und basta!" Etwas sanfter fügte sie hinzu, „Überleg doch mal! All die Probleme, die wir hatten. Wir konnten euch nie etwas kaufen! Diese Sorgen wirst du nicht mehr haben. Harry hat mehr Geld, als du es dir vorstellen kannst."

„Dir geht es nur ums Geld? ICH bin dir egal?" schluchzte sie.

„Ginny, vertrau mir, du liebst ihn, nicht diesen Dean! Das ist mein letztes Wort!" sagte Molly entschieden.

„Aber Molly..." versuchte Arthur seine Frau zu beschwichtigen.
"Arthur, wir haben entschieden!" hisste sie nun furios und sowohl Ginny als auch Arthur wussten, dass jede weitere Diskussion zwecklos war.

Arthur schluckte und sah Ginny entschuldigend an.

Sie rannte tränenüberströmt aus dem Raum.

„Ich weiß gar nicht, was sie hat!" schnaubte Molly, „Eine bessere Partie als Potter gibt es nicht!"

Arthur schaute sie nur ungläubig an, kurz bevor er erneut ein „Obliviate!" hörte.

Doch Ginny war noch nicht weg, sie hörte es ebenfalls. Erst dann rannte sie auf ihr Zimmer... wo sie ein neues dunkelgrünes Kleid fand. Sie seufzte, aber sie hatte mit Harry vereinbart, widerstrebend mitzuspielen, bis er kam. Außerdem gefiel ihr der Gedanke an ein neues Kleid, warum sollte sie es nicht mitnehmen?

„Bitte habe recht mit deiner Aussage über diesen Vertrag, Harry!" wisperte sie. Dann wischte sie sich die Tränen aus den Augen und machte sie sich fertig.

Harry und Michelle erschienen pünktlich zum Abendessen bei den Weasleys. Auch Remus hatte sich zu ihnen gesellt. Dumbledore wollte, dass so viele Menschen die Harry nahe standen wie möglich bei ihm waren, so hatte er selbst den aufständischen Werwolf eingeladen.

Dumbledore selbst war natürlich auch anwesend. Sie begrüßten alle und setzten sich zu den anderen, die bereits am langen Esstisch der Weasley-Familie saßen. Der Tisch war bereits gedeckt, reichlich und vielfältig wie immer. Harry sah sich um, alle schienen ein wenig irritiert, doch ehe er sich einen Reim darauf machen konnte, was nicht stimmte klopfte Dumbledore an ein Glas. Harry fiel nun endlich auf, dass weder Ginny noch Molly anwesend waren und alles wurde ihm klar. Für die Weasleys war es völlig ungewöhnlich, dass die Matriarchin nicht in der Küche war.

Hermine sah Dumbledore neugierig an, nachdem sie Harry einen versteckten, wissenden Blick zugeworfen hatte.

„Harry, heute ist Weihnachten, das Fest der Liebe. Heute ist außerdem ein großer Tag für dich, der dein Leben nachhaltig verändern wird. Ich habe deinen Eltern versprochen, dass ich mich um dich kümmern würde, dass ich alles tun würde, um dich glücklich zu machen. Ich weiß, in der Vergangenheit gab es Differenzen zwischen uns, doch nicht alles war schlecht. Heute habe ich dir einen großen Gefallen getan das heißt, eigentlich in der Vergangenheit. Ich weiß, dass du dich nach Liebe und Familie sehnst. Beide Wünsche werden dir heute erfüllt. Du wirst ab heute offiziell zur Weasley-Familie gehören. Harry, darf ich dir deine große Liebe und deine neue Verlobte vorstellen?" fragte er und deutete auf die Treppe.

Fassungslose Gesichter wandten sich der Treppe zu, wo Molly mit einer bezaubernden Ginny an der Hand die Treppe herunter schritt. Ginny sah nicht besonders glücklich aus und wirkte sehr nervös. Immer wieder warf sie Harry fragende und flehende Blicke zu, die er mit einem sanften Lächeln erwiderte. In ihrem neuen dunkelgrünen Kleid, das in wunderbarem Kontrast zu ihren roten Haaren stand, sah sie dennoch einfach bezaubernd aus.

Ihre Brüder, abgesehen von Ron, sahen fragend zwischen Ginny, Harry und ihren Eltern hin und her.

„Was soll das? Seid wann bestimmen wir, wer mit wem zusammen kommt? Oder sind die beiden neuerdings ein Paar?" beschwerte sich Bill und Charlie nickte zustimmend.

„Ginny hat Harry schon immer geliebt und sie ist die Richtige für ihn. Wir tun nur, was das beste für alle ist." bestimmte Molly in finalem Ton.

Beide großen Brüder verschränkten protestierend die Arme über der Brust und schauten ihre Mutter mit wütend funkelnden Augen an. Ein Blick reichte ihnen, um zu sehen, dass ihr Dad keine Ahnung davon hatte und ein zweiter sagte ihnen, dass Dumbledore was damit zu tun hatte und Harry nichts davon wusste oder zumindest nichts davon hielt. Die Zwillinge musterten die betroffenen Parteien etwas länger, bevor sie sich einen Blick zuwarfen, den nur sie selbst deuten konnten.

Molly führte Ginny zu Harry.

Er stand auf und räusperte sich. Er nahm sanft Ginnys Hand und wandte den Blick Dumbledore zu.

„Ihr alle wisst, was mir die Weasley-Familie bedeutet, sie haben mich aufgenommen, wie einen Sohn und ihre Söhne waren wie Brüder für mich. Ihr alle wisst, dass mir Ginny sehr viel bedeutet."

Molly und Ron lächelten erleichtert. Doch dann verdüsterte sich Harrys Blick und seine Augen wurden hart.

„Aber das hier ist absolut lächerlich! Wenn ich eine Frau heiraten will, suche ich mir diese selbst aus und ich frage sie auch selbst. Ihr habt lange genug über mein Leben bestimmt." Er drehte sich zu Ginny, „Liebst du mich?"

Sie schüttelte leicht den Kopf.

„Ginny, du bedeutest mir sehr viel und uns verbindet viel mehr als nur Freundschaft. Ich liebe dich, aber nur wie eine Schwester."

„So geht es mir auch, Harry." sagte sie leise und schaute ihn hoffnungsvoll mit ihren rehbraunen Augen an.

„Seht ihr?" fragte Harry alle Anwesenden.

„Wir lieben uns nicht. Es tut mir leid, Molly, Professor Dumbledore, aber ich werde Ginny nicht heiraten." sagte er entschieden.

„Harry!" bellte Dumbledore nun mit kalten Augen und alle außer Ron und Molly sahen den alten Zauberer ungläubig an, „Du wirst den Vertrag erfüllen und Ginevra Weasley heiraten!"

„Warum sollte ich das tun? Mir ist sehr wohl bewusst, dass sie mich nur kontrollieren wollen und Molly und Ronald nur hinter dem Geld der Potters her sind." fragte Harry kühl.

In dem Moment flatterte der Abendprophet herein.

„Was? Aber den haben wir doch gar nicht abboniert!" sagte Molly unsicher.

„Ich weiß!" sagte Harry grinsend, „Es ist meiner. Aber vielleicht solltet ihr ihn lesen." schlug Harry vor. Dumbledore und Molly beugten sich über die Zeitung.

„Ich kann Ginny leider nicht um ihre Hand anhalten, ich bin bereits verlobt." sagte Harry amüsiert und hielt seine linke Hand hoch, an der ein funkelnder Ring aus Weißgold glänzte.

Hermine sog überrascht die Luft ein und strahlte ihn an, Molly und Ron liefen rot an während Dumbledore blass wurde und nach der Zeitung griff. Charlie und Bill zeigten ihm den Daumen nach oben und zwinkerten ihm und Ginny erleichtert zu. Remus betrachtete die gesamte Szene mit mühsam unterdrückter Wut. Harry sah mit funkelnden Augen, wie sehr Remus kämpfte, um nicht die Kontrolle zu verlieren.

Auch Arthur atmete erleichtert aus und schenkte Harry und Ginny ein zustimmendes Lächeln.

„Das ist unmöglich! Harry, du..."
"Dumbledore!" unterbrach Harry ihn, „Sie haben mich zu siezen... wenn ich es recht bedenke, sprechen sie mich mit Lord Potter an!"

„Wie kannst du..." ein weiterer Blick Harrys brachte ihn zur Räson, „Lord Potter!" spie Dumbledore nun abfällig, „Sie haben den Vertrag zu erfüllen und werden Ginevra Weasley heiraten. Der Vertrag ist bindend. Basta!"

Damit warf er den Abendpropheten auf den Tisch und alle beugten sich herüber um einen Blick darauf zu werfen. Die Überschrift sagte alles: „Sensation bei Silversleave-Ball! Lord Harry James Potter, Oberhaupt der Familien Potter, Black und Malfoy hält um die Hand von Blaise Zabini an! Verlobung des Jungen der Lebt am Heilig Abend und in aller Öffentlichkeit!"

Harry grinste abfällig, „Sie sind ein alter manipulativer Bastard, Dumbledore. Sie haben in ihrer Egozentrik eine Kleinigkeit übersehen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ein Heiratsvertrag über diese arrangierte Hochzeit existierte. Doch er wurde zwischen Molly und Arthur Weasley und ihnen abgeschlossen. Leider hatten sie nie die Vormundschaft für mich. Sie können nicht über etwas bestimmen, das ihnen nicht gehört oder untersteht, Dumbledore. Sie waren nie mein Vormund. In der Folge ist der Vertrag unwirksam."

Dumbledore wurde sichtlich blass und musste sich setzen. Er begann zu hyperventilieren, „Das ist unmöglich."

Harry grinste erneut, „Wenn sie mir nicht glauben, kontaktieren sie das Ministerium! Der Vertrag wurde schon vor Monaten annulliert!"

Dumbledores Augen weiteten sich, „Du wusstest davon?"

„Sieht so aus, oder?" sagte Harry schmunzelnd, „Übrigens... nach ihren vorherigen Aktionen wird sich der Tagesprophet sicher für diese kleine Intrige interessieren."

„Das wagst du nicht!" hisste Dumbledore mit weiten Augen und seine Aura flammte auf und umgab ihn mit einem Gefühl von Macht, so dass es den Anwesenden die Nackenhärchen aufstellte. Doch sie sahen abrupt zu Harry, als diesen eine weitaus größere und zudem dunklere Aura umgab, die kurz darauf zu einem etwas geringeren Teil auch von Michelle kopiert wurde. Die grünen Augen beider Teenager leuchteten von innerem Feuer und unwillkürlich rückten die Anwesenden ein stück weg von beiden, selbst Dumbledore, der beide ungläubig und mit einem Ausdruck von Angst anstarrte.

Harry schnaubte nur, „Sie unterschätzen mich schon wieder, Dumbledore." Das wurde von einem Aufflackern seiner Aura begleitet, und wieder schauderten die Anwesenden.

Dann drehte er sich zu Molly, „Weißt du, Molly, bis ich von eurer Intrige erfahren habe, war Ron mein bester Freund und du warst wie eine Mutter für mich. Wenn ihr mich nur gefragt hättet, ich hätte euch das Geld geschenkt, hinter dem ihr so feige her wart. Ihr hättet nie wieder Not leiden müssen. Aber nein! Ihr wolltet mich benutzen und manipulieren, wie dieser weißhaarige alte senile Bastard dort drüben! Ich empfinde nur noch Abscheu für euch!" dann wandte er seinen Blick den anderen Weasleys zu, „Das gilt natürlich nicht für euch. Ich weiß, dass nur Ron und Molly dahinter gesteckt haben, zu einem Teil vielleicht auch Percy, aber der ist mir sowieso egal. Wenn ihr irgendwann Hilfe benötigt, zögert nicht, zu mir zu kommen!"

Die loyalen Weasleys nickten ihm dankbar zu. Das Duell der Macht war inzwischen beendet, alle wirkten wieder normal, wenn auch Dumbledore, Ron und Molly unsicher zwischen Harry und Michelle hin und her schauten.

Arthur räusperte sich, „Harry, Fred und George wohnen in der Winkelgasse, sie sorgen dank dir für sich selbst. Bill und Charlie haben ebenfalls eine eigene Wohnung und ein eigenes Leben. Doch mein Leben war bis jetzt hier. Ich kann dir nicht sagen, wie leid es mir tut, dass meine Familie dich so hintergangen hat. Ginny, auch für dich tut es mir leid. Ich danke Harry, dass er dieses Unheil von dir abgewendet hat. Werde glücklich mit Dean, meinen Segen hast du. Molly, ich reiche die Scheidung ein! Albus... es tut mir leid, aber du bist zu weit gegangen. Einen Jungen zu manipulieren, der fast wie ein Sohn für mich ist und meine Tochter dazu... du hast meine Unterstützung verloren und die des gesamten Weasley-Clanes. Mit der Scheidung wird aus der Weasley-Familie wieder ein Patriarchat. Weasleys, wir treten aus dem Orden aus. Wir sagen unsere Unterstützung Lord Potter zu! Streich mich aus dem Orden! Molly... dass du mich derart hintergehst,... ich habe dich geliebt, aber du hast mich nur benutzt. Es geht um das Wohl meiner Familie...Lebe wohl!"

Harry lächelte und sagte nur cool aber freundlich, „Willkommen in der Organisation, Arthur Weasley, Kopf des Hauses Weasley."

Dumbledore schnappte hörbar nach Luft, „Organisation? Welche Organisation?"

Bill fragte überrascht, „Harry... du bist der Kopf der Organisation? Die erste Machtkonzentration, die sogar die Kobolde in Unruhe versetzt?" er begann laut zu lachen, „Und Dumbledore mit seinem so exquisiten Orden hat keine Ahnung?" wieder lachte er, „Das ist zu köstlich."

Dann wandte Arthur sich mit einem flehenden Blick Harry zu, doch bevor er etwas sagen konnte, sprach Harry, „Arthur, du bist in meinem Haus willkommen, so lange du magst. Und ich habe einen guten Anwalt für dich. Das ist übrigens ein kurzer schmerzloser Fall. Molly hat dich zweimal mit Gedächtnisblöcken belegt, das ist strafbar und mit ein wenig Überzeugungsarbeit meinerseits bekommt sie die Höchststrafe von zwei Jahren. Das lässt sich leicht nachweisen. Bis dahin, wie ich schon sagte, ihr seid meine Familie. Ginny, ich würde es vorziehen, wenn du bei deinem Dad bleibst, als bei diesem Abschaum."

Sie nickte und umarmte ihn erleichtert.

Harry sah sich um und sagte dann ein Wort: „Hermine?"

Sie sprang auf und eilte auf ihn zu.

Bill und Charlie sahen Molly enttäuscht an, „du magst uns geboren haben, aber du bist nicht länger unsere Mutter. Harry, danke, dass du unsere Schwester gerettet hast. Wenn du was brauchst..." Sie nickten ihm zu und disapparierten.

„Ginny, wir werden immer zu dir halten. Das gilt auch für dich Harry. Aber dir gehört sowieso ein Teil unserer Firma und wir sind stolz darauf. Molly, Ronald... wir schämen uns für euch. Dad, es tut uns leid für dich. Wenn du was brauchst. .. du weißt, wo du uns findest. Harry, wir gratulieren dir zu deiner Verlobung. Blaise ist absolut in Ordnung!" Damit disapparierten auch die Zwillinge.

Harry beschwor ein Stück Seil und murmelte, „Portus!"

„Das ist illegal, Potter!" spie Dumbledore.

„Dumbledore, sie werden langsam alt! Sie sollten mal aufwachen und versuchen zu erkennen wer die Macht hat. Ich habe eine Lizenz für Portschlüssel und zudem bin ich ein Lord. Das ist eines meiner Privilegien, auch wenn sie es nie für nötig hielten, mich darüber zu informieren. Kreuzen sie nicht noch einmal meine Wege, Dumbledore! Sie würden es bereuen!"

Arthur, Ginny, Hermine und Michelle ergriffen das Tau und verschwanden mit dem Portschlüssel in Richtung Potter Manor. Unbemerkt von den restlichen drei Weasleys, also Molly, Ron und Percy, erschienen zwei Hauselfen in den Räumen von Ginny und Arthur und sammelten ihre Sachen ein bevor sie mit diesen ebenfalls nach Potter-Manor verschwanden.

Harry wurde von einer erleichterten Blaise empfangen und umarmt. „Lief alles glatt?" fragte sie.

Harry nickte und küsste sie leicht, „Alles bestens, Liebes. Nur Dumbledore hat den Schock seines Leben bekommen."

Dann schaute er die anderen Anwesenden an, „Ignatius, Max, das sind Arthur, Ginny und Remus. Das ist mein Mentor Ignatius und meine rechte Hand Max Zabini, zudem mein Schwiegervater in spe." Fügte er strahlend hinzu.

Hermine schreckte auf und umarmte Harry glücklich, „Ich habe dir noch gar nicht gratuliert! Ich wünsche euch alles gute."

Nach einem kurzen Zögern umarmte sie auch eine überraschte Blaise.

„Dir auch alles gute, Blaise." sagte Hermine ehrlich.

„Danke, Gra... Hermine." Korrigierte sich Blaise.

Ginny tat es ihr gleich.

Dann begrüßten sie höflich die anderen.

Harry wandte sich an Remus, „Moony. Du bist in Potter Manor, die Schutzzauber erkennen dich nun. Geh und hol deine Freundin."

Arthur räusperte sich, „Ähm, Lord..."

„Arthur, für meine Freunde bin ich immer noch Harry, einfach nur Harry." sagte er grinsend, „Der Titel ist nur für meine politischen Gegner reserviert."

Arthur nickte dankbar, „Harry. Ich denke nach dem Schock wäre es besser, wenn Ginny jemanden bei sich hätte der ihr nahe steht... denkst du, es wäre möglich, Dean her zu holen?"

Ginny strahlte ihren Dad dankbar an und umarmte ihn.

„Natürlich. Remus, wärst du so freundlich ihn mitzubringen? Hier hast du einen Portschlüssel. Aktiviere ihn mit den Worten: Bring mich zum Heim der Potters!" sagte er und reichte ihm ein Stück Seil.

Remus nickte und disapparierte.

Arthur schluckte, als er sah, wie selbstverständlich Harry so etwas wir passwortaktivierte Portschlüssel erschuf. Es schien beinahe alltäglich zu sein für ihn.

Harry führte sie in das Wohnzimmer, wo eine sichtlich nervöse blonde Frau um die Vierzig wartete. Zu Harrys Überraschung trat Max eilig auf sie zu und küsste sie auf die Wange, „Beruhige dich, Liebes." sagte er leise.

Harry starrte sie überrascht an, „Habe ich da was verpasst, Narcissa? Wann ist denn das passiert?"

Sie sah ihn unsicher an, „Verzeiht, mein Herr... ich dachte nur.. sie sagten, ich könnte.."

Harry lächelte, „Narcissa! Beruhige dich! Ich meinte, was ich gesagt habe. Ich hatte nur nicht so schnell damit gerechnet. Ich gratuliere euch! Übrigens, das ist Narcissa Malfoy, das sind meine Freunde, Hermine Granger und Ginny, Arthur Weasley und Remus und Tonks werden gleich wieder kommen."

Narcissa begrüßte die Neuankömmlinge unsicher, was von diesen reflektiert wurde. Besonders unsicher handelte sie gegenüber Hermine. Harry trat an Hermine heran und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter, „Komm schon Narcissa! Sie beißt nicht... doll!"

Hermine konnte sich nicht helfen, sie musste lachen und das lockerte auch bei Narcissa die Spannung. So gab sie Hermine schließlich lächelnd die Hand.

„Es freut mich sie kennen zu lernen, Miss Granger. Harry spricht in den höchsten Tönen von ihnen."

„Danke, Mrs. Malfoy." sagte Hermine errötend.

„Nun kommt, setzt euch und macht es euch gemütlich!" forderte Harry seine Gäste auf.

Hermine hielt Harry zurück, „Kann ich dich mal kurz was fragen?"

Harry nickte und führte sie zu einem abgelegenen kleinen Tisch.

„Was gibt es, Hermine?" fragte er freundlich.

„Ich habe etwas nachgeforscht. Ich habe herausgefunden, dass hinter den Gesetzesänderungen und zudem der Ministerwahl eine Firma zu stecken scheint, die mit allen involvierten Leuten irgendwie in Kontakt steht, oder gar Spenden hat zukommen lassen."

Harry lehnte sich zurück und musterte sie indifferent.

„Interessant. Und zu wem führen deine Spuren?"

„Zu Lightning ltd., einer Firma die kurz nach deinem Verschwinden mit einer Menge Kapital gegründet wurde. Ich habe außerdem herausgefunden, dass dieser Firma die Mehrheit des Tagespropheten gehört.

Alle meine Informationen deuten darauf hin, dass Max Zabini diese Firma leitet, doch wie du selbst sagtest, er ist ‚nur' in Anführungszeichen deine rechte Hand.

Nur du konntest die Artikel in der Detailgetreue veröffentlichen lassen. Du hast schon damals begonnen, Dumbledore zu diskreditieren. Nebenbei hast du den Minister gestürzt und deinen Mann an der Spitze positioniert. Ich kann nur ahnen, wie weit dein Einfluss auf andere Politiker reicht, wenn du so etwas gravierendes wie die Werwolfgesetzte so komplett umdrehen konntest. Sag mir bitte, liege ich richtig? Bist du der Kopf von Lightning?"

Harry musterte sie eine Weile, dann nickte er, „Wie hast du es herausgefunden?"

„Ich habe die Artikel verfolgt und habe an das Firmenregister geschrieben. Du weißt ja, wenn du ein begründetes Interesse vorweisen kannst, bekommst du einige öffentliche Informationen, wie Inhaber, Geschäftsführer, Adresse und so. Ich habe Stunden in der Bibliothek und mit dem Schreiben von Briefen verbracht. Ursprünglich wollte ich nur wissen, wer hinter den Werwolfgesetzen steckt, er könnte mir mit BELFER helfen. Dann hatte ich die Ahnung dass du hinter alledem steckst. Wenn ich ehrlich bin, anfangs konnte ich es nicht glauben, ich hätte dir das nie zugetraut. Das ist nicht böse gemeint. Und dabei habe ich nicht mal was von dieser Organisation gehört."

Harry schmunzelte, „Vertraue Hermine, sie wird das Puzzle lösen. Nicht mal Dumbledore hat herausgefunden, wer hinter Lightning steckt. Er ist schon lange hinter uns her, wollte uns für seinen Orden gewinnen. Was die Organisation angeht, dazu wirst du vorerst auch nichts erfahren. Ich kann dich in diese Sache leider nicht involvieren, Hermine und das geht nicht gegen dich."

Sie seufzte, „Ich wusste, dass du das sagen würdest und ich weiß, dass du nichts gegen mich hast. Es sind die alten Häuser, oder? Ich bekomme leider keine Informationen über die Machtverschiebungen. Ich habe nur gehört, dass sich etwas geändert hat, doch ich konnte beim besten Willen nicht herausfinden, was."

„Es tut mir leid, Hermine." Sagte er aufrichtig.

„Ich weiß. Es ist, weil ich muggelgeboren bin, nicht wahr?"

Harry nickte mit einem bedauernden Ausdruck in den Augen.

„Aber das ist nicht deine Ansicht, oder?" fragte sie mit feuchten Augen.

„Nein. Ich muss momentan nur die Regeln respektieren. Wenn der Kampf vorbei ist, werde ich auch das ändern." sagte er mit freundlichem Lächeln.

Ihre Augen weiteten sich, „Die Vorschläge für die neuen Schulfächer! Das kommt auch von dir? Du... du änderst das System!"

Harry lachte leise, „Sagen wir, ich versuche meinen Einfluss sinnvoll zu nutzen."

Sie umarmte ihn spontan, „Danke Harry! Du bist ein großartiger Mensch."

Dann setzten sie sich wieder zu den anderen.

Gerade als sie sich gesetzt hatten, erschien ein nervöser Hauself im Zimmer, „Master Potter, ein dringender Anruf über das Flohnetz!"

Harry sprang auf und rannte in die Halle.

Remus Kopf war im Feuer, „Harry! Wir brauchen Hilfe! In der Straße bei den Thomas sind Todesser aufgetaucht. Noch haben sie uns nicht gefunden, doch sie beginnen die Muggel in der Nachbarschaft anzugreifen. Es sind etwa zwanzig!"

„Wir kommen Remus. Bleibt im Haus! Wir regeln das."

Remus nickte und zog seinen Kopf zurück. Harry war Flohpulver in den Kamin, „Lightning!"

Ein älterer strikt wirkender Mann erschien im Kamin, „Mister Potter! Was kann ich für sie tun?"

„Einsatz! Zwanzig Todesser greifen die Straße bei den Thomas an. Schickt ein Team! Ich selbst werde ebenfalls kommen."

„Ja, Sir." Damit verschwand er bereits aus dem Kamin.

Harry rannte zurück und warf sich derweil bereits seine dunkelrote Kampfrobe über.

„Harry! Was ist?" rief Blaise, als sie sah, dass er Kampfausrüstung anlegte.

„Angriff bei den Thomas! Ich habe ein Team hinbeordert."

„Wir kommen mit!" entschied Blaise und sie, Michelle und Ignatius standen auf wie einer und riefen mit Zaubern ihre Kampfroben. Innerhalb von Minuten waren aus den lockeren Teenagern und dem älteren Mann beeindruckende Kämpfer der Magie geworden. Nur Harry und Ignatius trugen Schwerter an den Seiten... und alle trugen Pistolen.

Ihre Gäste sahen sie überrascht an.

Arthur sprang auf: „Ich kann helfen!"

Harry zögerte einen Moment, dann nickte er, „Ok. Aber du hältst dich im Hintergrund. Und greife die Leute mit den grauen Roben nicht an, ok? Das sind meine Leute."

Damit beschwor er aus dem Handgelenk einen Portschlüssel und sie verschwanden.

„Er... er wird doch nicht allein gegen Todesser antreten wollen, oder?" stammelte Hermine.

Ginny sah ebenfalls ungläubig aus und wisperte: „Harry! Dad!" Tränen schossen ihr in die Augen, "Dean…".

Narcissa stand auf und setzte sich zwischen die aufgebrachten Mädchen und umarmte beide.

„Macht euch keine Sorgen, sie alle können auf sich aufpassen. Mr. Abraxas ist ein Meister den dunklen Künste und Harry und Michelle stehen ihm kaum mehr nach."

„Wa... Was? Harry lernt wirklich die dunklen Künste?" stammelte Hermine ungläubig.

„In der Tat. Doch denkt daran, dunkel heißt nicht böse. Oder denkt ihr, Harry ist ein schlechterer Mensch geworden?"

Hermine schüttelte den Kopf, „Ne.. nein! Wenigstens hat er bessere Chancen."

Ginny schmiegte sich in die mütterliche Umarmung von Narcissa, was Max zu einem Lächeln veranlasste, „Es ist nur eins wichtig, dass er und Dad wieder heil nach Hause kommen und Michelle und Blaise natürlich auch." sagte sie leise, „Und ich hoffe, Dean ist nichts passiert."

Die fünf erschienen in einer Seitengasse, direkt neben dem Haus der Thomas. Harry warf einen Blick zu dem Haus und sah, wie Remus aus dem Fenster schaute. Er zog seinen Zauberstab, diesmal den von Satorius und zeigte Remus den Daumen nach oben, dass sie die Lage im Griff hatten.

Dann wandte er sich an Ignatius und Arthur: „Ihr beide gebt uns Rückendeckung! Wir drei gehen aktiv vor."

Arthur starrte die drei Teenager an, die alle einen entschlossenen Gesichtsausdruck hatten. Seine Augen weiteten sich, als sie ihre Kapuzen aufsetzten und ihre Gesichter in undurchdringlichen Schatten verschwanden.

Harry nickte den beiden Mädchen zu und zusammen huschten sie durch die Schatten auf die Todesser zu.

Diese machten ja auch mehr als genug Lärm.

Vier Todesser liefen laut gröhlend über die Straße.

Arthur beobachtete fassungslos, wie aus den Schatten, in denen sich die Teenager versteckt hatten zwei blendend weiße und ein grüner Strahl schossen. Darauf folgte noch ein weißer Strahl und die Todesser fielen leblos zu Boden.

„Was... was war das?" fragte Arthur leise.

„Die Weißen, das waren Intanso."
"Was sind das für Zauber?"

„Zauber, die einen Menschen durch einen Nervenschock töten. Nicht ganz so schwarze Magie, wie der Todesfluch. Das war das grüne, kam sicher von Michelle. Sie hat da wenig Hemmungen. Kein Wunder, sie wurde ja auch von einem Todesser aufgezogen." seufzte Ignatius.

Arthur schüttelte sich, „Sie wenden dunkle Magie an?"

„Sicher. Das ist der einzige Weg mit der Bande effektiv zu verfahren, Arthur. Oder wäre es dir lieber, wenn sie zahllose Muggel foltern und töten?"
"Nein, das nicht. Ich möchte nur nicht, dass sie sich im Sog der dunklen Magie verlieren."

„Das werden sie nicht. Harry und Blaise passen sehr genau auf, dass das nicht geschieht. Deswegen auch der Intanso-Zauber. Der ist nur leicht dunkel. Und Harry passt sehr auf Michelle auf und führt sie wieder auf den richtigen Pfad zurück. Doch sie ist sehr stark, viel stärker als es alle ahnen. Sie könnte den Todesfluch Dutzende Male anwenden und würde weder ausgelaugt werden, noch ihre Menschlichkeit verlieren."

„Dann ist ja gut." sagte Arthur und verfolgte weiter die Aktionen der Teenager, die noch immer nicht entdeckt worden waren.

Eine Gruppe von sechs Todessern hatte den Fall der anderen vier bemerkt und kam vorsichtig auf die Stelle zu.

Als sie noch zehn Meter von den Leichen entfernt waren, blitzte es wiederholt aus den Schatten auf, gefolgt von lauten Knall-Geräuschen. Die Todesser gingen leblos zu Boden.

Harry, Blaise und Michelle steckten ihre Pistolen wieder ein und hatten sofort wieder ihre Zauberstäbe in der Hand. Lautlos bewegten sie sich weiter durch die Dunkelheit.

Mit lauten Crack-Geräuschen erschien eine Gruppe von zehn grau-gewandeten Zauberern inmitten der Straße und nahm die sichtbaren Todesser sofort mit legalen Flüchen unter Feuer. Innerhalb von Sekunden verteilten sie sich strategisch und betäubten und fesselten acht Todesser.

Derweil hatten sich Harry und die anderen beiden im Schatten der Hauswände weiter bewegt, die Ohren sorgfältig nach verdächtigen Geräuschen offen haltend.

Sie trafen eine weitere Gruppe Todesser, die gerade eine Muggel-Familie quälte.

Auf ein Zeichen Harrys hin, traten sie leise mitten auf die Straße, im Rücken der Todesser.

„Hey ihr Bastarde!" rief Harry laut.

Die Todesser fuhren herum.

„Was haben wir denn hier? Drei Helden!" verhöhnte sie der Todesser.

„Was wollt ihr tun? Uns betäuben?" rief ein anderer.

„Fick dich!" rief Michelle abfällig.

„Wow, ein Mädchen. Wir werden viel Spass mit euch haben." Rief einer der schwarze gewandeten Gestalten lachend.

Harry wurde wütend und seine Aura flammte wieder auf, „Ihr werdet sie nicht anrühren!"

Er richtete nur seinen Zauberstab auf den Todesser ohne einen Spruch und dieser ging schreiend und sich windend zu Boden.

Gleichzeitig ertönten ein „CRUCIO!" von Michelle und ein „GLADICO!" von Blaise. Zwei weitere Todesser sanken schreiend zu Boden. Die Muggel nutzten die Pause und krochen in Sicherheit.

Die Todesser richteten sich überrascht wieder auf, „Das ist.. unmöglich." Stammelte einer, doch dann wurden sie bereits von Todesflüchen niedergestreckt.

Harry und die Mädels fuhren herum, als ein lautes Crack ertönte.

Eine dunkle Gestalt erschien, begleitet von zehn weiteren schwarz gewandeten Todessern.

„Voldemort!" hisste Harry.

Sofort spürte Harry, wie die Wut seiner Schwester anstieg und das nur wegen ihm, weil er so sehr unter Voldemort gelitten hatte. Zum ersten Male spürte er, dass er genug Hass empfand um einen Schmerzfluch zu sprechen.

„Wen haben wir denn hier? Kämpfer des Lichts? Kommt ihr von Dumbledore?" höhnte der dunkle Lord.

Harry nickte Blaise und Michelle zu, „Dieses eine Mal." Wisperte er. Die Mädchen nickten verstehend.

Sie hoben ihre Zauberstäbe und der dunkle Lord lachte: „Was denn? Wollt ihr mich fesseln oder betäuben?" rief er voller Hohn und breitete seine Arme aus, wie zu empfangen, was da kommen möge.

Seine roten Augenschlitze weiteten sich, als ein dreifaches „CRUCIO!" ertönte und drei sehr dicke tiefrote Strahlen von Zaubersprüchen in ihn einschlugen. Er schrie sofort auf und zwar so laut und schrill, dass innerhalb einer Sekunde seine Stimmbänder versagten.

Die anderen Todesser griffen sofort ein, doch Harry und Co. Waren bereits disappariert und sofort gingen drei Todesser tot zu Boden. Die Teenager waren hinter ihnen wieder aufgetaucht und hatten ihre Todesflüche losgeschickt.

Voldemort sackte kraftlos zu Boden, Blut lief aus seinem Mund und aus seinen Nasenschlitzen. Er zog einen kleinen Gegenstand aus seiner Tasche und verschwand. Einen Sekundenbruchteil danach schlugen drei Todesflüche an der Stelle ein, wo er eben noch gewesen war. Als die restlichen Todesser das sahen, disapparierten sie.

Harry nickte den Mädchen zu und sie verschwanden so abrupt wie sie gekommen waren.

Als sie zu Hause angekommen waren, dauerte es noch mehrere Minuten, bis fünf weitere erschütterte Gestalten in Potter-Manor auftauchten.

Eine davon, Dean, wurde sofort von einer aufgelösten Ginny umarmt. Der Rest, bis auf Ignatius, starrte Harry und die Mädchen fassungslos an.

Harry tippte Dean mit seinem Zauberstab an und wisperte „Obliviate!"

Ginny sah ihn fragend an, doch Harry legte nur seinen Zeigefinger an seine Lippen.

Alle setzten sich, nur Arthur, Remus und Tonks bedeutete Harry ihm ins Arbeitszimmer zu folgen.

Er setzte sich und deutete auf die Sessel. Daraufhin setzten sich auch die anderen.

„Ist alles in Ordnung? Seid ihr verletzt?" fragte er.

Remus riss sich zuerst aus seiner Starre, „Ja, ich meine nein. Wir sind unverletzt. Als du gesagt hast, du würdest das regeln... Das hätte ich sicher niemals erwartet."

„War es unangemessen?" fragte Harry sachlich, „Wir befinden uns im Krieg, ganz offiziell."

Remus schluckte, er sah, dass Harry darunter litt, dass er Menschen getötet hatte und trotz aller dunkler Magie, er konnte es Harry nicht verübeln.

So schüttelte er schließlich den Kopf, „Nein, eigentlich nicht. Ich habe mich informiert, der Intanso ist sogar nur leicht dunkel, wenn auch ein ziemlich alter Fluch, den heute kaum mehr jemand beherrscht. In allem, was ich darüber lesen konnte, wurde er als Selbstverteidigung akzeptiert. Aber wer hat den Todesfluch gesprochen?"

„Das werde ich nicht offenbaren." sagte Harry.

„Aber das ist illegal!" murrte Tonks, „Nicht, dass ich dich anzeigen würde."

„Irrtum, heute Mittag wurde ein Gesetz verabschiedet, dass gegen Todesser und Voldemort JEDE Art von Verteidigung erlaubt." sagte Harry schmunzelnd.

„Heute Mittag? Woher weißt du dann davon?" fragte Tonks.

„Lass mich raten! Dein Gesetz?" fragte Remus mit funkelnden Augen.

Harry verneigte sich theatralisch und nickte dann amüsiert.

„Dein Gesetz? Aber woher weißt du, dass es durchgegangen ist?" fragte Arthur ungläubig.

„Sagen wir einfach, ich habe ein paar Freunde im Zaubergamot." sagte Harry schmunzelnd.

Arthurs Augen weiteten sich, „Die Organisation!"

Harry lächelte nur salomonisch.

„Aber Harry, der Cruciatus?" fragte Tonks zweifelnd.

Harry zuckte mit den Schultern, „Wer wird mir einen Vorwurf machen, wenn ich Voldemort seine eigene Medizin spüren lasse?"

„Auch wieder wahr... nebenbei, ich gönne es diesem Bastard. Aber warum..." sie schluckte, „...warum habt ihr ihn nicht gleich getötet?"

„Wir sind uns nicht sicher, dass ihn ein Todesfluch tötet. Es besteht die Möglichkeit, dass er wieder nur körperlos wird. Wir suchen noch nach einer anderen Möglichkeit. Nebenbei sind wir noch nicht so weit, dass wir dieses Machtvakuum schaffen können, politisch gesehen. Dumbledore würde sich gegen uns stellen."

Arthurs Augen weiteten sich, „Du spielst Alb... Dumbledore und Vo.. Voldemort gegeneinander aus?"

„Ein wenig. Sicher, ich habe Voldemort die Krallen gestutzt, so dass es keine unschuldigen Opfer mehr gibt, aber so lange er existiert, ist Dumbledore gebunden. Wenn Voldemort weg ist, wird er versuchen, mich los zu werden und sich der Organisation zuwenden oder sie vereinnahmen. Schon ich allein bin ihm zu mächtig geworden und ein Dorn im Auge, erst recht, wenn er erfährt, was die Organisation ist und wer sie lenkt."

Remus nickte, „Sehr gut erkannt, Harry. Ich nehme an, du möchtest, dass wir Stillschweigen über die Details eures Eingreifens bewahren?"

„Wenigstens, dass ihr wisst, wer sich hinter den Umhängen verborgen hat. Alles andere wurde sowieso von Zeugen gesehen." sagte Harry gelassen, „Lassen wir Riddle und Dumbledore noch ein wenig rätseln, wer den Todessern den Arsch aufgerissen hat."

Seine Gäste nickten einstimmig und kehrten zu den anderen zurück.

Sie wurden schon von Ginny erwartet: „DAD! Was ist denn nun passiert? Michelle und Blaise sagen nichts."

„Nun, was soll ich sagen? Ignatius und ich haben eigentlich gar nichts gemacht. Wir haben nur Deckung gegeben."

„Was war denn nun mit den Todessern?" fragte sie, „Und Dean sagt, Du-weißt-schon-wer wäre aufgetaucht."

„Wir haben die Todesser besiegt und Voldemort ist geflohen." sagte Harry mit funkelnden Augen, „und wir sind alle unverletzt. Mehr brauchst du nicht wissen, Ginny. Du hattest genug Aufregung für einen Tag, findest du nicht?"

Sie seufzte und nickte, „Damit hast du allerdings recht. Den Rest werden wir morgen aus der Zeitung erfahren."

Hermine runzelte die Stirn, „In der Zeitung? Irgendwie bezweifle ich, dass dort Details drin stehen, wenn Harry schon so zurückhaltend ist."

Ginny, Arthur und Remus sahen sie fragend an, „Wieso sollte das nicht der Fall sein? Sie haben doch in der letzten Zeit detailliert berichtet?"

Hermine schluckte und sah Harry unsicher an, der schüttelte leicht den Kopf, er wollte nicht alle Karten auf den Tisch legen.

„Wir werden sehen. Ist nur so ein Gefühl." sagte Hermine ausweichend, was Harry zu einem Schmunzeln veranlasste.

Dean tat nun, wozu er eigentlich gekommen war und tröstete seine Freundin. Remus klärte Tonks über die neuesten Entwicklungen mit Dumbledore auf und sie verfasste augenblicklich ein Schreiben, dass sie ebenfalls aus dem Orden austrat.

„Wird er mich nicht beim Ministerium kompromittieren?" fragte sie anschließend.

Harry lächelte ihr beruhigend zu, „Er wird es versuchen. Aber hab keine Angst, ich bin mit deinem Boss auf du und du."

„Mit Shaklebolt? Der steht auf Dumbledores Seite."

„Nein, mit Diggory. Und wenn Dumbledore das versucht, werde ich dem Zaubergamot und dem Minister Beweise zukommen lassen, dass Shaklebolt dem Orden angehört und du nur seine Befehle befolgt hast." sagte Harry grinsend, „Niemand wird dich kündigen."

Arthurs und Tonks Augen weiteten sich, Remus nickte nur anerkennend. Er hatte das schon vermutet.

„Fehlt nur noch, dass du hinter Lightning steckst und du kontrollierst tatsächlich fast das ganze Ministerium." murmelte Remus. Tonks und Arthur schreckten hoch und sahen Harry fragend an, doch der war absolut ausdruckslos und äußerte sich nicht dazu.

Derweil hatte Dumbledore ein Treffen des Ordens einberufen, bzw. des Teils der noch davon übrig war. Der alte Zauberer ließ seinen Blick über die verbliebenen Mitglieder schweifen.

Die beiden Weasleys, Molly und Ron, waren noch da, doch sie wirkten nervlich am Ende. Kein Wunder, sie hatten mit hohem Einsatz gespielt und verloren, nicht nur mit Geld, davon hatten sie sowieso nie viel, nein, ihre Familie. Zudem gab es nun niemand, der für sie sorgte und Molly hatte noch nie in ihrem Leben gearbeitet.

Eben erst hatte sie eine Eule bekommen, in der die Scheidung bereits für rechtskräftig erklärt wurde. Selbst Dumbledore war ahnungslos, wie das so schnell geschehen konnte. Das einzige, was Dumbledore nun tun konnte, war Ron kostenlos die Schulbildung beenden zu lassen. Doch es würde nicht leicht für ihn werden, sein Verrat würde sich rumsprechen.

Dann waren da noch Shacklebolt, Moody, Snape, Jones und ein paar andere, unwichtigere Mitglieder.

Der alte Zauberer räusperte sich, „Wir sind zusammengekommen, um die neuesten Entwicklungen zu besprechen. Wie ihr nun sicher schon wisst, hatte ich in der Vergangenheit einen Heiratsvertrag zwischen Harry und Ginny abgeschlossen. Ziel dieser Aktion war es, Harry über die Weasley-Familie besser unter unsere Kontrolle zu bringen."

„Und sicher etwas vom Potter-Vermögen abzustauben." warf Moody sarkastisch ein.

Dumbledore warf ihm einen missbilligenden Blick zu und fuhr fort, „Jedenfalls hat er irgendwie davon erfahren, wie ist mir ein Rätsel. Doch nicht nur das, er hat den Vertrag effektiv für unwirksam erklären lassen, wiederum ohne mein Wissen."

„Ich würde mich auch nicht verheiraten lassen, insbesondere, wenn mir die Motive bekannt wären." murmelte Moody kritisch, „Nebenbei, er ist inzwischen verlobt. Noch ein Grund mehr, dagegen vorzugehen."

„Ja, Alastor! Das wissen wir nun auch! UND WIEDER OHNE UNSER WISSEN!" hisste Dumbledore.

Moody grinste nur anerkennend, „Er ist gut geworden."

„Das ist er und das wirft die Frage auf, wie weit sein Einfluss reicht! Er muss Unterstützung haben, doch alle Häuser des Lichts haben mir versichert, dass er nicht an sie herangetreten ist. Wer also unterstützt ihn?"

Moody fragte: „Was ist mit den grauen Häusern?"

„Alastor, die alten Familien halten sich aus dem Krieg raus. So ist es schon immer gewesen, deswegen heißen sie ja auch die grauen Häuser!" belehrte ihn Dumbledore.

„Ich wäre mir da nicht so sicher, Albus. Du kannst nicht die gesamte politische Umgebung ignorieren. Du hast generell mit dem Krieg recht, doch was ist, wenn Potter es so eingefädelt hat, dass der Krieg nur ein kleines Hindernis für seine Ziele ist? Wenn er größere Ziele hätte? Würde er dann einige der alten Häuser überzeugen können?"

Dumbledores Augen weiteten sich, „Du könntest etwas auf der Spur sein. Bill meinte etwas von einer sogenannten ‚Organisation' welche sogar die Kobolde in Gringotts beeindruckt und das hat früher nur die Allianz geschafft."

„Die Allianz?" fragte Ron unwissend.

Albus setzte sein typisches überlegenes Lehrer-Lächeln auf, „Die alte Allianz war die Vereinigung aller alten Häuser im Kampf gegen die Kobolde während der großen Kriege. Ich bezweifle, dass Harry so viel Macht zusammengeballt hat. Severus, hast du in deinen Kreisen etwas darüber erfahren?"

Snape schüttelte den Kopf, „Der dunkle Lord hat noch nichts über diese Organisation gehört. Doch er hat eines festgestellt was wir bisher ignoriert haben. Was Moody sagt, macht Sinn. Erinnert ihr euch, dass innerhalb kurzer Zeit einige Leute im Ministerium verhaftet wurden, die mit dem dunklen Lord in Verbindung standen?"

Die Ordensmitglieder nickten, „Das waren die Top-Leute des dunklen Lords im Ministerium und zudem zwei Drittel des inneren Zirkels. Allein das war der Grund, warum ich aufgestiegen bin. Alle anderen unwichtigen Leute wurden auf Außenposten abgeschoben, soweit ich weiß. Und dann die Firmenpleiten, die wir als glückliche Fügung abgetan haben. Was ist, wenn das alles kein Zufall war, sondern Teil eines Planes? Irgendjemand muss dem Ministerium mit Informationen und Taten geholfen haben, es wird nicht über Nacht von allein schlagkräftig und effektiv."

Dumbledore fuhr sich nachdenklich durch den Bart, „Wenn das wahr ist, haben wir ein Problem. Wir müssen uns vergewissern, wie es in den alten Häusern aussieht. Gibt es was neues von Lightning? Habt ihr die Hintermänner herausgefunden?"

Molly räusperte sich, „Arthur steht uns ja nicht mehr zur Verfügung," eine Träne rollte ihr über die Wange, „Aber er hat nichts erfahren. Das einzige, was wir herausgefunden haben ist, dass Maximilian Zabini der Geschäftsführer ist."

„Zabini?" fragte Dumbledore, „Ich dachte der ist Rechtsanwalt."
"Anwalt und Vermögensverwalter, Albus und damit weißt du auch wem die Firma gehört und wer sie lenkt." sagte Moody und hatte zu tun, nicht laut zu lachen.

„Was? Wer?" fragte Albus.

„Albus, mit wem hat sich Potter verlobt?" fragte er lachend, „Wessen Anwalt ist Zabini?"

„Harry? Harry soll diese Firma gegründet haben? Das ist nahezu unglaublich. Zudem hasst er seine Narbe. Er würde nie eine Firma so benennen." sagte Albus blass, „Und wir wissen noch immer nicht, was genau sie machen."

„Was den Namen angeht, es ist die perfekte Tarnung weil er weiß, dass wir so denken. Wir wissen, sie ‚spendeten' Geld an das Ministerium, unterstützten Diggory im Wahlkampf und sie haben einige der besten Auroren-Veteranen als ‚Sicherheitspersonal' eingestellt. Einige von denen bewachen den Tagespropheten." berichtete Moody, „Ich hab rein zufällig einen alten Kollegen wieder erkannt und konnte mich mit ihm unterhalten."

„Auroren? Stellen sie nur Sicherheit für den Tagespropheten oder steckt mehr dahinter?" dachte Dumbledore laut, „Ich meine mit den Artikeln macht es sogar Sinn, dass er ihnen Schutz gewährt."

„Fakt ist, dass einiges in Bewegung geraten ist im Ministerium. Die Neuerungen überschlagen sich förmlich." sagte Shacklebolt.

„Da bringst du mich auf den nächsten Punkt." murrte Dumbledore, „Wie haben die es angestellt, dass ohne mein Wissen die Gesetze für Werwölfe geändert wurden? Und dann noch so weitreichend? Ich meine, ich habe nichts dagegen, das wird die Werwölfe für das Ministerium begeistern und auf unsere Seite ziehen..."

„...wie Harry sehr wohl wusste und außerdem ist Remus sein Freund." warf Moody ein.

„Alastor! Du willst mir doch nicht weiß machen, das wäre auf Harrys Mist gewachsen!" sagte Dumbledore aufgebracht.

„Albus! Betrachte die Fakten! Was wissen wir über Lightning und die neuesten politischen Entwicklungen? Nichts! Überhaupt nichts! Ich zeige dir nur Möglichkeiten, die du in deiner Ignoranz außen vor gelassen hast und du bist dabei das wieder zu tun! Wir können uns nicht leisten, diese Möglichkeit zu ignorieren. Du hast Potter schon mehrmals unterschätzt! Vergiss das nicht und er hat ohne mit der Wimper zu zucken deinen Plan bezüglich der Hochzeit torpediert! Und vergiss nicht Zabini, seine Schwester und seinen Mentor... Ignatius, nicht wahr? Er ist ein Zauberer der alten Schule. Er könnte Harry sehr wohl auf die Idee mit den alten Häusern gebracht haben." beharrte Moody auf seiner Ansicht.

Snape stöhnte unterdrückt auf.

„Er ruft dich?" vergewisserte sich Dumbledore.

Snape nickte, doch schaute irritiert, „Es ist merkwürdig, der Schmerz ist schwächer als sonst."

„Wir warten auf deinen Bericht, wir sind sicher noch eine Weile beschäftigt." sagte Dumbledore und Snape verschwand.

Dumbledore und die anderen Mitglieder diskutierten noch eine ganze Weile, bis sie schließlich zu dem Schluss kamen, dass sie Moodys Warnung ernst nehmen würden und versuchen würden, die alten Häuser auszuhorchen und Spuren der Verwicklungen zu Harry zu finden.

Dumbledore sprach erneut, „Was mich noch beunruhigt ist, dass Harry mit seiner Auflehnung nicht nur unsere Waffe unserer Kontrolle entzogen hat, sondern einige wichtige Mitglieder des Ordens, namentlich die Weasleys, Miss Granger und Remus. Da fällt mir ein... wo ist Tonks? Kingsley, hat sie Dienst?"

„Nicht, dass ich wüsste, Albus." sagte der große Auror.

Wie aufs Kommando kam eine Eule hereingeflogen und lud einen Brief vor Dumbledore ab. Er öffnete ihn und las ihn mit weiter werdenden Augen, „Das kann doch nicht wahr sein!" schimpfte der alte Zauberer.

„Was hast du?" fragte Molly.

„Tonks! Sie ist ausgetreten! Unser Metamorphmagus!"

Moody lachte nur, „Wen wunderts? Nachdem du Remus rausgeekelt hast war das zu erwarten. Sie sind schließlich die besten Freunde oder noch mehr."

Dumbledore seufzte, „Das habe ich nicht bedacht. Kingsley, übe etwas Druck auf sie aus! Sie ist zu wertvoll mit ihren Fähigkeiten, als das wir sie verlieren könnten."

„Ich halte das für keine gute Idee." sagte Shacklebolt, „Nehmen wir einmal an, Potter hat so viel Einfluss im Ministerium, wie Mad-Eye vermutet und ich vertraue ihm, dann würde das meine Position gefährden."

Dumbledore nickte nachdenklich, „Ich fürchte, das Risiko müssen wir eingehen, Kingsley. Ihre Fähigkeiten sind zu wichtig. Außerdem glaube ich nicht so recht daran, dass Harrys Einfluss so weit reicht. Übrigens, wir haben immer noch nicht über die Änderungen im Ministerium gesprochen. Gibt es sonst noch Gesetze, von denen wir nicht wissen?"

Kingsley räusperte sich, „Kurz bevor ich gegangen bin, wurde den Auroren ein neues Gesetzblatt überreicht. Darin wird bestätigt, dass wir uns im Krieg mit dem dunklen Lord befinden und er und seine Anhänger als Feind deklariert wurden. Sie sind mit allen nötigen Mitteln zu ergreifen. Sollte das nicht möglich sein und sie sich widersetzen, sind sie mit allen Mitteln auszuschalten. Für die Verteidigung gegen Todesser sind ebenfalls alle Mittel zulässig und das schließt ausdrücklich die Unverzeihlichen mit ein, Albus. Noch was, das Gesetz gilt nicht nur für Auroren sondern auch für alle Zauberer im Einsatz gegen eindeutig erkennbare Todesser. Sie wurden für vogelfrei erklärt."

Dumbledore wurde blass, „Sie haben den Einsatz von dunklen Flüchen genehmigt?"

Shacklebolt nickte niedergeschlagen.

„Das wird auch Zeit." jubelte Moody, „Nun werden sie sich drei mal überlegen, sich diesem Bastard anzuschließen wo es nun um ihre Haut geht."

Die anderen warfen dem alten Veteranen strafende Blicke zu, doch er ignorierte sie und gratulierte Potter innerlich.

Kurz darauf kam Snape wieder, als sie am diskutieren waren, ob der Orden nun auch die dunklen Flüche einsetzen würde, doch Dumbledore wehrte sich vehement dagegen.

„Albus!" rief er aufgebracht.

„Was ist geschehen?"

„Der dunkle Lord... er ist verletzt!" stammelte er.

Sofort hatte der Zaubertrankmeister die gesamte Aufmerksamkeit.

„Wie?" fragte Dumbledore fassungslos.

„Offenbar gab es einen Einsatz der Todesser. Sie trieben sich in der Nähe herum wo Thomas wohnt. Dieser war allerdings nicht das Ziel, sie wollten nur etwas Terror verbreiten. Sie hatten kaum angefangen, da trafen sie auf Widerstand. Anfangs waren es nur drei Zauberer und wenn man den Aussagen glauben darf, waren sie noch ziemlich jung."

„Wieviel Todesser waren es, doch sicher mehr als drei?" fragte Dumbledore neugierig.

„Zwanzig und es waren keine Anfänger. Albus, die drei haben sie aufgehalten und nicht nur das, sie haben die Todesser hart und schnell bekämpft und... getötet! Mindestens einer der drei hat den Todesfluch eingesetzt und mindestens einer den Cruciatus bis der dunkle Lord kam. Zusätzlich haben sie Muggel-Waffen benutzt. Kurz nach den dreien kamen zehn Leute in grauen Roben."

„Grau? Schwarze Kragen mit Symbolen an den Kragenenden?" fragte Moody nach.

„So wurden sie beschrieben. Warum? Weißt du wer das war?" fragte Snape.

„Lightning." war alles, was Moody sagte.

„Was geschah dann?" fragte Dumbledore.

„Der dunkle Lord tauchte auf, wollte auch seinen Spaß haben und traf direkt auf die drei Zauberer. Nott hat mir das alles berichtet, der dunkle Lord war nicht ansprechbar, der wollte nur Schmerz-Elixier. Angeblich hat er die drei verhöhnt und gelästert: „Wollt ihr mich betäuben?" Sie wollten das offenbar nicht, denn daraufhin wurde er von drei Cruciatus-Flüchen getroffen und wenn man Nott glauben darf, waren mindestens zwei davon so stark, dass selbst die Zauber des dunklen Lords selbst dagegen blass aussahen. Er wurde durch die intensiven Zauber verletzt, Albus! Von den zwanzig sind nur drei zurück gekommen. Acht oder neun wurden von den Grau-Roben betäubt aber alle anderen sind tot. Welcher dunkle Zauberer ist so mächtig UND kämpft gegen den dunklen Lord?" stammelte Snape, „Albus, der Niedergang des dunklen Lords... die Todesser, sie haben zum ersten Mal vor jemand mehr Angst, als vor ihm."

„Vielleicht wollten die Unbekannten genau das erreichen." sagte Moody nachdenklich.

„Doch sie machen sich strafbar." Gab Snape zu bedenken.

„Irrtum!" grollte Shacklebolt, „Der Einsatz aller Mittel, das heißt auch der Unverzeihlichen, gegen Todesser und den dunklen Lord wurde heute legalisiert."

Snape wurde blass und musste sich setzen, „Das heißt auch ich bin in der Schusslinie, wenn die Unbekannten auftauchen."

Dumbledore nickte todernst, „Das ist sehr gut möglich. Selbst wenn sie auf unserer Seite wären und deine Rolle kennen würden... durch deine Maske bist du nicht zu erkennen."

„Haben... haben wir eine Ahnung, wer sie sein könnten?" fragte Snape leise.

„Ja, obwohl ich der einzige bin, der das glaubt, es könnte Potter sein." sagte Moody und schaute Snape mit stechendem Blick an.

„Das ist nun absoluter Schwachsinn!" ereiferte sich Dumbledore, „Woher sollte er die dunklen Flüche kennen?"

Doch Snape ließ sich davon nicht beeindrucken, „Du vergisst Ignatius, Albus. Er ist der Meister der dunklen Künste und nebenbei, Potter hat beim Angriff auf den Hogsmeade-Express definitiv dunkle Magie angewandt."

„Und dank deines Verhaltens ihm gegenüber, glaube ich nicht, dass es ihn großartig stört, wenn du einer der endgültig ausgeschalteten Todesser bist oder zufällig vom Schmerzfluch getroffen wirst." sagte Moody lachend.

Snapes Augen weiteten sich, „Oh Shit!"

„Das ist doch übertrieben!" meldete sich nun auch Ron, „Potter ist viel zu weich um die Unverzeihlichen anzuwenden."

Snape schaute ihn verspottend an, „Potter hatte schon als Erstklässler mehr rohe magische Macht, als du je haben wirst. Er hat sich verändert und ich für meinen Teil halte es für sehr wahrscheinlich, dass er die dunklen Künste gelernt hat."

„Aber wer sollen dann die anderen beiden sein?" fragte Molly.

„Seine Schwester und Zabini. In seinem Antrag erwähnte er, dass er seit einem Jahr mit Zabini zusammen ist und seine Schwester wurde von einem Todesser aufgezogen."

„Der ebenfalls vor einem Jahr verschwunden ist." fügte Snape hinzu.

„Die Frage ist, was tun wir dann gegen sie? Wir können drei solch mächtige Zauberer nicht frei herumlaufen lassen. Wer weiß, was sie tun, wenn sie mit Voldemort fertig sind?"

„Ich sage, wir tun nichts!" sagte Moody entschieden, „Wir haben ihm oft genug unrecht getan und er kämpft aktiv gegen Voldemort. Wenn er ihn besiegt und danach gefährlich wird, sehen wir weiter. Wenn er danach cool bleibt, dann ist es die beste Lösung, die es gibt. Auf keinen Fall dürfen er oder wir in einen Zwei-Fronten-Krieg verwickelt werden."

„Wohl wahr!" sagte Shacklebolt zustimmend, „Zudem ist es mir recht, wenn er die Todesser hart bekämpft, dann brechen sie wenigstens nicht wieder aus."

Dumbledore gab nach, mit seinen geschwundenen Kräften konnte er sich den Kampf an zwei Fronten wirklich nicht leisten, im Gegenteil, er war froh, dass ihnen Harry oder wer auch immer etwas Arbeit abnahm.

„Gut, wir werden es so machen. Wir tun nichts aktiv gegen ihn oder Lightning oder wer auch immer die Angreifer waren. Wir versuchen nur Informationen zu sammeln. Ich rede mit Tonks und leuchte die alten Häuser ab. Meeting beendet."

Außerdem wusste Dumbledore eins nur zu gut... wenn sich wirklich die Mehrheit der alten Familien zu einer großen Allianz zusammengeschlossen hatten, wären sie mächtig genug, selbst ihm die Hände zu binden, auch und vor allem was Potter anging. Niemand legt sich mit einer großen Allianz an!


AN: Hi Folks! Da bin ich wieder ;-) Okay, ich hoffe, euch hat dieses Kap gefallen und ich danke euch für die vielen Reviews. Es sind übrigens nur noch etwa 30 Seiten vorhanden... also die Story ist leider bald zu Ende :( Na ja... vielleicht komme ich mal irgendwann dazu, was neues zu schreiben. Erst mal die angefangenen fertig hochladen und bei Hüter muss ich auch mal weiter schreiben ;-)

Saleru: Es tut mir wahrlich überhaupt nicht leid, dass ich dir den Schlaf raube. Im übrigen raube nicht ICH dir den Schlaf, sondern du dir selbst, da du die Entscheidung getroffen hast, diese Story zu lesen :P

teddy172: Rolle von Remise geht definitiv weiter. Ich kann leider nicht sagen wann, da das davon abhängt, wann wir (Shadow und ich) Zeit dafür finden.