Abschied

In den nächsten Tagen hatten die beiden viel unternommen.

Sie hatten unter den Sternen geschlafen, sich im Schnee gewälzt bis sie nicht mehr konnten und lange Spatziergänge durch den Wald gemacht, wobei sie die Stelle, an der sie die Leiche im letzten Jahr gefunden hatten, gemieden hatten.

Sie hatten sogar einen Tag mit Insektensuche verbracht.

Dafür musste Gil sich aber abends revanchieren, indem er Sara von vorne bis hinten verwöhnte.

Zwischendurch mussten sie natürlich noch auf die Tagung, doch sie hatten immer noch genug Zeit für sich.

Nun stand die Abreise bevor und Sara blickte fast wehleidig zurück auf das Hotel, das langsam hinter ihnen verschwand.

Dann wandte sie den Blick wieder ab und sah nach vorne.

Rechts neben ihr saß Gil und auf ihrer linken Seite saß Maher.

Henry steuerte den Wagen und Evelyn hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen.

Die beiden hatten sich freundlicherweise dazu bereit erklärt Sara und Gil zum Flughafen zu fahren und auch noch Maher mitzunehmen.

Unwillkürlich musste Sara lächeln.

„Was ist, Sara?", wollte Gil von ihr wissen.

„Ich habe nur gerade gedacht wie wahnsinnig glücklich ich bin."

Auch Gil lächelte nun und nahm ihre Hand.

„Glaub mir, ich weiß was du meinst."

Neben ihr verdrehte Maher grinsend die Augen, wofür er einen Seitenhieb von Sara kassierte.

„Verdammt, Sara, ich habe gar nichts gesagt!"

„Das Augenverdrehen reicht."

„Oh, entschuldigen sie, Gnädigste, wenn ich sie damit verletzt habe."

Jetzt verdrehte Sara die Augen.


Sara seufzte.

Sie war einerseits traurig, dass sie schon wieder zurück musste, andererseits war sie aber auch total gespannt was die anderen zu ihrer Hochzeit sagen würden.

Würden sie es überhaupt gut finden und sich für sie freuen?

Oder würden sie…

Sara schob den Gedanken beiseite und umarmte Evelyn herzlich.

„Ihr müsst uns unbedingt bald besuchen kommen.", meinte Evelyn.

„Darauf freue ich mich schon.", keuchte Sara, da sie sehr wenig Luft bekam wegen der festen Umarmung.

„Evelyn, du erdrückst Sara ja, darf ich sie auch noch mal umarmen?"

Evelyn ließ von Sara an und sofort fand die sich in den Armen von Henry wieder.

Gil musste in der Zwischenzeit eine nicht minder feste Umarmung von Evelyn über sich ergehen lassen.

Sara verabschiedete sich, ebenfalls mit einer Umarmung, von Maher.

Kurz bevor er sie losließ, flüsterte er ihr ins Ohr: „Dein Mann sieht immer noch eifersüchtig aus, Sara. Ich glaube das war das letzte Mal das wir uns treffen durften."

Sara lachte laut auf.

„Das lasse ich mir bestimmt nicht verbieten. Auf Wiedersehen, Gordy."

„Wiedersehen, Sara."

Sara ging zu Gil und die beiden gingen zusammen zu ihrem Flugzeug.

Nur noch einen kurzen Blick zurück, dann verschwanden ihre Freunde aus Saras Blickfeld.