Ja Vivian, genau das meinte ich. Alles andere findest du raus, wenn du weiter liesst.
Ich bin ab Samstag eine Woche in Tasmanien, also wundert euch nicht, wenn ich eine Weile brauche, bis das naechste Kapitel kommt. Viel Spass mit diesem!
Euer Kaetzchen
5) Die Ratte
Eine Ratte hastete hinter dem Mann und dem Kind her.
Vorsichtig, um nicht entdeckt zu werden, nutzte sie die immer länger werdenden Schatten aus und blieb vorerst in sicherem Abstand.
Nicht, das sie glaubte man könnte ihr Vorhaben entdecken. Sie sah schließlich aus wie eine Ratte, allerdings war es schon merkwürdig, wenn eine Ratte Menschen verfolgte.
Auch dem dümmsten Ministeriumszauberer würde das komisch vorkommen.
Peter Pettigrew, welches der richtige Name der Ratte war, dachte nicht etwa Sebastian Creek wäre dumm. Aber der Inspektor war nicht ausgebildet im Kampf gegen Todesser und darin sah Peter seine Chance. Darum hatte er diesen Abend für seinen Plan sehr passend gefunden. Remus war außer Reichweite, auf Reisen um ihn zu finden und Creek holte Harry von Muggel–Freunden ab. Pettigrew wartete nur auf den richtigen Augenblick.
Seit Monaten schon schlich er sich in der Nähe herum. Immer darauf achtend nicht zu nahe zu kommen, wenn Remus zu Hause war, da der Werwolf ihn wittern würde. Ein anderer Todesser, bei dem Peter sich versteckt hatte, war das Risiko eingegangen und hatte Remus kontaktiert um ihn auf eine falsche Spur zu locken.
Zunächst hatte Peter geglaubt Sirius Flucht wuerde seinen Plan vereiteln aber im Nachhinein war er froh darüber. Sirius war der perfekte Sündenbock für Harrys Tod.
Peter grinste in sich hinein.
Für Peter war der Tod des Kindes das Einzige, was seinen Meister zurück bringen konnte. Und dieser würde seinen Diener reichlich belohnen. Natürlich erst, nachdem er ihn dafür bestraft hatte das der erste Angriff auf das Kind so fatal verlaufen war.
Bei dem Gedanken entfuhr ihm ein Quieken. Er wollte sich die Strafe lieber nicht ausmalen.
Die Todesser, welche ihn in der Halloweennacht gestellt hatten waren nicht gerade zimperlich mit ihm umgegangen.Aber sie hatten ihn nicht getötet, vielleicht konnte man Pettigrew ja noch gebrauchen.
Peter hatte schliesslich seinen Finger gegeben um seine Loyalität zu beweisen. Keiner der anderen Schwarzmagier wusste, warum Peter sicher war Sirius würde kein Alibi für die Nacht haben und es war ihnen rätselhaft wie Peter seinen Tod so vollkommen vortäuschen konnte aber er hatte es getan und damit war er frei.
Jetzt, die Zeit war günstig, der Ort perfekt. Pettigrew schlich näher.
Sebastian und Harry waren heute ungewöhnlich spät dran. Aber Harry und Roger waren inmitten eines aufregenden Spieles gewesen als Sebastian kam ihn abzuholen und so hatte er den angebotenen Kaffee angenommen und sich mit Rogers Mutter unterhalten.
Sie mussten sich beeilen, Remus würde sich bald per Feuer melden, wie jeden Abend.
Harry erzählte von seinem Tag.
"...und zum Mittag gab es Bohnensuppe und ich hab den ganzen Teller gegessen, wie ich versprochen habe..."
"Du hast nie gesagt, du würdest den Teller mitessen," scherzte Sebastian.
Harry verdrehte die Augen.
"Leer gegessen!"
Sebastian lachte leise. Es war gut, das Harry nun regelmäßig aß. Er war mittlerweile beinahe so groß wie die anderen Jungen in seinem Alter und, obwohl er noch immer ein eher blasses Kind war war er gesünder denn je.
"Aber vielleicht sollte jemand essbare Teller erfinden, das erspart das Abwaschen," spann Harry den Gedanken weiter, er spülte nicht gerne ab.
'Allerdings müsste man dann auch den Teller aufessen, nicht nur das, was darauf lag,' dachte Harry. Vielleicht war das dann doch nicht das Richtige für ihn.
Wärend er darüber nachdachte war er etwas hinter Sebastian zurückgeblieben.
'Und wie sollte man auf einem essbaren Teller etwas zerschneiden? Magie!' dachte Harry und grinste breit. 'Nur mit Magie ist das möglich.'
Er war nun stehen geblieben. Sebastian war ein gutes Stück voraus.
"Komm schon, Harry! Ich wette Remus wartet schon!"
"Der Werwolf kann lange warten," raunte es da hinter Harry und noch bevor er sich umschauen konnte traf ihn ein Fluch, der ihn zu Boden streckte.
Sebastian hörte, dass hinter ihm etwas geschehen war und drehte sich um. Er wusste sofort, dass er Harry nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte. Der Angreifer hatte bereits ein Messer gezogen und es auf den Bewusstlosen gerichtet.
Da sprang plötzlich ein riesiger schwarzer Hund hinter einem Müllcontainer hervor. Er riss den Mann von Harry fort. Der Hund stand jetzt zwischen Harry und dem Angreifer.
Sebastian eilte, als er sah, dass weder der Hund noch der Zauberer im Moment ihre Aufmerksamkeit auf den Jungen gerichtet hatten, alle Vorsicht außer acht lassend zu Harry. Merlin sei dank fühlte er einen stabilen Puls.
Sebastian wusste nicht, gegen wen er Harry zuerst verteidigen sollte aber die Entscheidung wurde ihm genommen.
Was genau mit dem Angreifer geschah, wusste Sebastian nicht. Hatte der Hund ihn verletzt? Vielleicht waren seine Zähne giftig? Der kleine Zauberer fasste sich an den Kopf und begann aus Leibeskräften zu schreien, wie unter einem Fluch.
Peter hatte den Angriff nicht erwartet. Er wurde von Harry fortgerissen und plötzlich schien sein Kopf zu explodieren. Jeder Herzschlag dröhnte ihm unerträglich in den Ohren. Er konnte nichts mehr sehen vor Schmerzen. Als er zusammenbrach und das Leben ihn verliess sah er vor seinem geistigen Auge ein Letztes Bild. Der glühende Schein des Wassers in dem Runenverzierten Kelch.
Dann war es still.
Da merkte Sebastian, dass der Hund näher gekommen war und sie beide anstarrte. Er kannte den Hund. Er hatte die Bilder gesehen, Remus Geschichten gehört und hatte der Hund nicht soeben Harry gerettet?
"Ich sorge dafür, dass Harry versorgt wird, Tatze."
Der Hund legte den Kopf schief. Die grauen Augen starrten ihn an als würde er abschätzen wollen, ob der Inspektor die Wahrheit sagte. Dann verschwand der Grim in einer Gasse als Apariergeräusche die Ankunft der Auroren ankündigten.
"Was ist geschehen?" Ein schwarzer Auror stand an der Stelle an der eben noch der Hund gestanden hatte.
„Der dort hat Harry angegriffen und dann... dann hat er angefangen zu schreien und ist zusammengebrochen... ist er tot?" Sebastian wollte lieber nichts von dem Hund sagen, man würde ihn für verrückt halten.
Ein anderer Auror ging auf die zusammengesunkene Gestalt zu. Als er kein Lebenszeichen feststellen konnte drehte er den Körper um.
Totenstille.
Peters Gesicht war zu einer Maske von Schmerz verzerrt und doch erkannte man den Mann, der noch vor wenigen Jahren als Held ausgezeichnet worden war. Die Bilder waren nach Sirius Flucht erneut in den Zeitungen erschienen.
Und so wusste jeder in diesem Moment, dass Sirius Black unschuldig war.
Reviews bitte!
