Nun waren schon einige Tage vergangen und Kai hatte das Gefühl, dass Ray langsam wieder normal wurde. Er war wieder ruhiger und ausgeglichener und hing nicht ständig wie eine Klette an ihm, womit der Blauhaarige auch endlich mal selbst zur Ruhe kam und sich etwas mehr mit seinem Studium befassen konnte. Ray wollte jedoch von seinem immer noch nichts wissen – Kai hatte natürlich versucht, seinen Freund nach dem erneuten Stimmungswechsel dazu zu überreden, weiterzumachen, war aber kläglich gescheitert.

Als Kai nach einem wiederholt anstrengenden Tag nach hause zurückgekehrt war, war er etwas erschrocken gewesen, dass er Ray nicht vorfand. Normalerweise befand sich dieser nämlich immer zuhause – zumindest war es so, nachdem er sein Studium abgebrochen hatte. Am liebsten hätte Kai gehofft, er hätte sich anders entschieden und sein Studium doch vorgesetzt. Aber dem war wohl nicht so.

Und so wartete Kai völlig irritiert und planlos in ihrer Studentenwohnung. Es wurde langsam Abend und Ray tauchte nicht auf. Irgendetwas war zweifelsohne faul, das spürte er. Nur wusste er nicht, was es war. Doch wusste er, dass es nichts brachte, wenn er einfach nur herum saß oder wie ein wilder Hahn auf und ab stolzierte, also machte er sich daran, eine Kleinigkeit fürs Abendessen zuzubreiten – in der Hoffnung, Ray würde bald auftauchen.

Es war bereits dunkel, als er endlich das Türschloss hörte. Doch redete er sich ein, Ruhe zu bewahren und so zu tun, als hätte ihn Rays Abwesenheit nichts gekümmert. Er war schließlich ein Hiwatari und die Hiwataris benahmen sich nun mal von Zeit zu Zeit so.

Wenige Sekunden später erschien Ray in der Küche. Er sah ziemlich mitgenommen und müde aus und hatte eine Mappe mit Papieren unterm Arm, die er allerdings hinter seinem Rücken versteckte, als er sah, dass Kai in der Küche saß und ihn abwartend und mit einer gewissen Kälte im Gesichtsausdruck anblickte.

„Hey.", sagte er leise und blieb im Türrahmen stehen, wo er die Mappe gut hinter sich verstecken konnte.

„Hey.", meinte Kai darauf nur und wandte sich dann wieder seinem Essen zu. Gelangweilt stocherte er im Fertignudelauflauf herum. Er gab sich nicht die Mühe, Ray zu fragen, wo er gewesen war. Das, so fand er, sollte er ihm schon selbst mitteilen.

„Ich… Tut mir leid, dass ich so spät komme. Ich hätte Dir Bescheid sagen sollen. Tut mir leid."

Kai nickte nur abwesend und blickte auf seinen Teller, der mittlerweile nicht mehr so ansehnlich aussah wie zuvor. Nervös hatte er mit der Gabel im Essen herumgestochert. Jetzt fühlte er sich eher beleidigt.

„Ich war in Urawa."

Er nickte erneut, ehe er überhaupt realisierte, was Ray gerade gesagt hatte. Was machte er in einer Stadt, die so weit von Tokio entfernt war? Irgendetwas war komisch; irgendetwas an der Sache stank bestialisch.

„Aha.", meinte er nur ein wenig teilnahmslos und hoffte trotzdem, dass der Schwarzhaarige weiter reden und ihm erzählen würde, wo er gewesen war. Er hasste es, über Dinge nicht Bescheid zu wissen, die ihn betrafen bzw. in seiner näheren Umgebung geschahen. Das gab ihm das Gefühl der Schwäche.

„Gut, dann, ehm…", Ray rang nach Worten, nachdem er bemerkt hatte, dass der andere äußerst kühl zu ihm war, „…ich glaub, es ist besser, wenn ich gleich schlafen gehe… War sehr anstrengend heute und ich bin sehr müde… Dann also… gute Nacht."

„Gute Nacht.", erwiderte Kai nur monoton.

Er fühlte sich einfach nur beschissen. Ray war den gesamten Tag weg gewesen und kam nach hause und erklärte ihm so gut wie gar nichts. Er verheimlichte ihm etwas und Kai war sich sicher, dass es sich um etwas handelte, was Ray ihm eigentlich nicht verheimlichen durfte. Das spürte er. Doch was sollte er tun? Er konnte ihn schließlich nicht einfach so dazu zwingen, ihm zu erzählen, was er denn in Urawa genau getan und womit er seinen Tag verbracht hatte.

Vielleicht war er ja in einem Selbsthilfekurs für Männer, die gerne Kinder haben wollen, dachte Kai ironisch. Doch als er noch einmal darüber nachdachte, hoffte er, dass das nicht wirklich so war. Mit sich darum kreisenden Gedanken ging er ins Bett und fand erst spät Schlaf.

Am nächsten Morgen war Ray schon vor ihm wach und bereitete sogar schon Frühstück vor, was insofern völlig unreal erschien, da Kai ein notorischer Frühaufsteher war, der am liebsten sogar schon vor dem Morgengrauen aus den Federn schlich. Dementsprechend verwirrt war er auch, als er seinen Freund schon so früh im wachen Zustand vorfand. Dieser schien sich aber keine besonders große Sache zu machen.

Ein unfreundliches „Morgen" knurrend nahm Kai sich eine Tasse Kaffee und ließ sich dann am Küchentisch nieder, wo er erstmal die Ellenbogen aufstützte und einen nicht besonders erholten Eindruck machte. Seine wirren Gedanken hatten ihn in der Nacht nicht schlafen lassen und dementsprechend fertig fühlte er sich nun.

Ray erwiderte ebenfalls ein leises „Guten Morgen, Kai" und begann sich dann, ein fröhliches Liedchen summend, wieder seiner Arbeit hinzugeben. Als der Blauhaarige genauer hinsah, erkannte er, dass der andere wohl so eine Art Brotzeit vorbereitete, wie als wenn er sie mit irgendwo hin nehmen wollte.

„Du fährst also heute wieder weg? Nach Urawa?", fragte er, wobei er zunehmend wacher wurde.

„Ja", erwiderte Ray nach einer Weile des Schweigens – er schien sich genau überlegt zu haben, was er antworten sollte, „Ich komme wohl auch erst wieder gegen Abend zurück, Du brauchst also nicht mit dem Abendessen auf mich warten, ich denke, das schaff ich zeitlich nicht."

Klar. Es war ja auch das Normalste der Welt, dass Ray mal einfach Lust bekam, die gesamten Tage ohne Beschäftigung irgendwo in Urawa zu verbringen. Ohne Beschäftigung? Schön wär's. Kai hatte natürlich immer noch keinen Plan, was sich da abspielte.

„Du willst mir nicht zufällig verraten, was Du überhaupt in Urawa machst?"

Ray schwieg. Aus irgendeinem Grund wollte er es nicht loswerden. Er überlegte fieberhaft nach einer Ausrede, aber er wollte Kai eigentlich nicht anlügen, also schien es ihm das Beste zu sein, die Sache einfach hinaus zu zögern, bis er wusste, was er antworten konnte, ohne dass sein Freund weiter unangenehme Fragen stellen würde.

„Ich erzähl's Dir heute Abend.", sprach er leise und wich dabei Kais Blick aus. Dieser hatte das Gefühl, dass es keine zehn Minuten dauerte, bis Ray dann tatsächlich die Wohnung verlassen hatte. Auf dem Weg nach nirgendwo.

Kai hatte keine Lust mehr. Ihm wurde das alles zu dumm. Er war zwar nicht unbedingt der ehrlichste und offenste Mensch der Welt, vor allem nicht Ray gegenüber, aber er hasste die Art, wie Ray mit ihm umging. Oder eher nicht umging – er war ja nicht da! Da wünschte er sich noch eher, er wäre wieder die Klette, die er vor kurzer Zeit noch gewesen war. Das war einfacher gewesen als das jetzt.

Kai ernannte den Tag zum offiziellen „Ich-bin-total-beleidigt-und-alles-kotzt-mich-an"-Tag und blieb zuhause. Er tröstete sich, dass er sich bei der Uni eh nicht konzentrieren hätte können, da er zu müde war und ihn immer noch der Gedanke an Ray und dessen Verschwinden störte. Somit trank er noch einige paar Tassen Kaffee, bis er sich dann entschloss, wieder ins Bett zu gehen und seinen Schlafmangel zu beseitigen. Aufgrund dessen schlief er sogar schneller ein als am Abend zuvor. Und länger.

Er schlief sogar so lange, dass er abends nicht einmal bemerkte, dass Ray nach hause kam und nach ihm rief, da er ein wenig überrascht war, den Blauhaarigen nicht lernenderweise im Wohnzimmer oder der Küche vorzufinden. Letztendlich wachte er erst auf, als er spürte, dass ihn etwas an der Schulter gepackt und durchgeschüttelt hatte.

„Kai! Was ist los?"

Ray hatte ihn total besorgt angesehen und immer weiter angestupst und an ihm gerüttelt, als wollte er verhindern, dass er noch einmal einschlief. Das alles war so gar nicht Kai-like.

„Was los ist?", hatte der Russe darauf verschlafen gemurmelt, „Das wüsste ich auch gerne. Was machst Du den gesamten Tag in Urawa?"

Somit waren sie wieder beim Thema angekommen und Ray hatte ihn auch sofort losgelassen und war einen Schritt von ihm weggetreten. Er wollte also immer noch nicht über dieses Thema reden. Kai kam sich ziemlich übergangen vor.

„Na, wenn Du es mir immer noch nicht sagen willst, dann kann ich ja weiter schlafen." Mit diesem Worten drehte er sich wieder herum und kuschelte sich in sein Kissen, das mittlerweile schon ziemlich plattgelegen war.

Ray überlegte, was er tun sollte. Er musste Kai davon erzählen – früher oder später –, das stand fest. Aber solange er die Chance hatte, wollte er es so weit hinauszögern, wie es ihm nur möglich war. Es war ihm peinlich, auch wenn es eigentlich gar keinen Grund dafür gab. Und er hatte Angst, dass der Russe ausrasten würde, wenn er es erfuhr. Am Besten wäre wohl, Ray wäre zu dem Zeitpunkt gar nicht anwesend. Doch er konnte sich vorstellen, dass er Kai dann vollständig vergessen konnte, denn dieser würde darauf dann wohl gerade deswegen so ausrasten, dass er sich vielleicht sogar von ihm trennen würde.

„Ich hoffe nur, Du hast nicht irgendwie wen anders… da in Urawa…", nuschelte er in sein Kissen und schloss langsam die Augen.

Ray blinzelte erstaunt. „Jemand anderen? Wie kommst Du nur darauf?"

„Nur so ein Gedanke."

Darauf drehte er sich wieder auf die andere Seite und zog sich die Decke bis zum Kinn, sodass sie fast seinen gesamten Körper bedeckte.

„Ich würde Dich niemals betrügen.", flüsterte Ray schuldbewusst. Er wollte nicht, dass Kai auch nur an so etwas dachte.

„Wer weiß."

Der Schwarzhaarige war schockiert, dass sein Freund es auch nur in Betracht zog, dass er ihm fremdgehen könnte. Niemals hätte er das erwartet. Aber wenn er so die Situation überdachte und vor allem sein eigenes Verhalten, dann konnte er es eigentlich gut nachvollziehen. Ich bin so ein Trottel, dachte er und sah auf den halb schlafenden Kai hinab, ich trau mich nicht mal, ihm die Wahrheit zu sagen.

„Kai…"

In diesem Moment bereute Ray das, was er getan hatte, zutiefst. Er bereute es, dass er nach Urawa gefahren war, auch wenn es ihm noch so viel bedeutet hatte. Er hatte dabei nur an das gedacht, was er sich gewünscht hatte und wonach er sich sehnte. Aber was Kai dabei dachte und vor allem, was er ihm ein paar Tage zuvor dazu gesagt hatte, das hatte ihn einfach nicht interessiert. Er hatte ihn einfach übergangen und seine Meinung überhaupt nicht in Betracht genommen, auch wenn die Sache ihn genau so betraf wie Ray selbst.

Er blickte erneut auf den Schlafenden, der sich in sein Kissen kauerte, als sei er nur ein kleiner, unschuldiger Junge. Ray liebte ihn, doch er fühlte sich schlecht dabei, dass er ihn belogen hatte. Dass er ihm etwas Wichtiges verheimlicht hatte.

„Kai… wach wieder auf.", murmelte er und rüttelte erneut an dem Russen, der ein unzufriedenes Brummen von sich gab, „Du kannst doch nicht den ganzen Tag schlafen."

„Wieso nicht? Wenn Du den ganzen Tag in Urawa sein kannst, dann kann ich auch den ganzen Tag im Bett liegen und schlafen!"

Ray blinzelte verwirrt.

„Aber… das machst Du doch sonst auch nicht…"

„Du haust sonst auch nicht einfach ab und verbringst zwei Tage irgendwo in Urawa, ohne mir irgendetwas davon zu erzählen… Außer einem Ich war weg…"

Der Schwarzhaarige stieß einen Seufzer aus und lehnte sich so weit vor, dass er den Kopf gegen die Schulter Kais lehnen konnte, der ihn daraufhin nur aus halb offenen Augen fragend ansah.

„Ich war… in einem Kinderheim…", murmelte Ray nach einer Weile und drückte sich an ihn, als hatte er Angst, dass Kai ihn im nächsten Moment von sich wegschubsen würde.

„Aha."

„Ich… ich weiß nicht genau, wie ich darauf kam… Ich bin einfach hingefahren und habe es mir angesehen, nachdem ich gehört habe, wie sich zwei Verkäuferinnen im Supermarkt darüber unterhalten haben… Und dann war ich dort und hab mir die Papiere besorgt und…"

Ray hielt die Luft an. Die erwartete Reaktion seitens Kai blieb aus. Der lag immer noch ruhig da, hatte die Augen geschlossen und schien zu warten, bis sein Freund beendet hatte, was er sagen wollte.

„…ich weiß, Du wirst es nicht richtig finden und ich weiß auch, dass Du dagegen warst… Aber ich hab gedacht, ich muss das tun… Ich hab ehrlich gesagt gar nicht darüber nachgedacht… Es tut mir leid, wirklich. Ich weiß, ich hätte das nicht tun sollen…"

Er erinnerte sich an die Kinder, die er gesehen hatte. Sie hatten in kleinen Zimmer gehaust, hatten altes Spielzeug gehabt und Kleider, die aus einem Altkleidercontainer stammten. Doch sie waren glücklich gewesen, sie hatten eine gute Betreuung gehabt, auch wenn es an allem anderen gefehlt hatte. Dennoch hatte Ray das Gefühl nicht losgelassen, dass er es den Kindern irgendwie schuldig war, wenigstens einem von ihnen ein gutes Zuhause zu bieten. Denn das konnte er wenigstens. Ihm ging es nicht so schlecht. Er kam über die Runden. Aber wie lange mochte dieses Kinderheim noch bestehen? Und was geschah danach mit den Kindern?

„Aber Du hast es trotzdem getan."

Kai schob ihn ein Stück von sich weg und setzte sich dann auf, sodass er ihn auf gleicher Höhe ansehen konnte. Zweifelsohne hatte er alle Ausreden erwartet, aber dass Ray ihm tatsächlich erzählte, dass er in einem Kinderheim gewesen war… das konnte er irgendwie nicht glauben und hatte das dumpfe Gefühl, dass es nur ein Scherz war. Aber als er Rays Gesicht sah und bemerkte, wie ernst dieser war, war er sich sicher, dass es sich wohl doch nicht um einen Witz oder eine dumme Ausrede handelte.

„Ja, aber ich…-"

„Du hast noch kein Kind adoptiert, oder?" Kai schnitt ihm das Wort ab.

„Nein, natürlich nicht!", antwortete Ray mit gesenktem Kopf, „Wie käme ich auch dazu."

„Ehrlich gesagt frage ich mich schon, wie Du überhaupt dazu kommst, einfach so zu einem Kinderheim zu fahren und Dich nach einem Kind umzusehen. Das zeugt nicht unbedingt von Deiner Intelligenz, Ray."

Der Schwarzhaarige musste in dem Moment fast bereut haben, dass er Kai die Wahrheit erzählt hatte, denn dieser sah ihn mit einem dermaßen strafenden Blick an, dass er meinte, er würde darunter zusammen brechen. Im Grunde wünschte er sich nichts mehr, als dass Kai ihn nun in den Arm nahm und tröstete und alles wieder gut sprach. Aber so war er nun mal nicht.

„Du möchtest ein Kind haben, weil Du es Dir so sehr wünscht. Aber Du hast gar nicht darüber nachgedacht, ob das überhaupt eine Zukunft hätte. Du hast weder ein abgeschlossenes Studium, noch einen Job und willst trotzdem ein Kind finanzieren, das bei Dir aufwachsen soll, das Dich als Vater ansehen soll. Was glaubst Du, wer das bezahlt? Ich vielleicht?"

Ray kam sich so dumm vor. Hätte er doch bloß nichts gesagt.

„Außerdem bist Du im Moment mit mir in einer Beziehung und da hättest Du auch mal in Ruhe mit mir drüber reden können, ehe Du gleich voreilig Handlung betreibst. Außer Du hast vor, Dich in näherer Zukunft von mir zu trennen."

Kai sah ihn an; erwartete eine Reaktion. Doch er saß einfach nur da und starrte auf den Boden neben Kais Bett, er fühlte sich auf einmal so erbärmlich und dumm und vor allem auch schuldig dafür, dass er so verdammt unüberlegt einfach genau seinem Wunsch nach gehandelt hatte. Ob sein Freund ihm das jemals verzeihen würde? Worst-case-scenario.

„Ray…"

Er legte die Arme um den Chinesen und zog ihn näher an sich heran. Er hatte zwar keine Ahnung, wie er sich nun fühlen musste, weil er seinen Wunsch nach einem Kind absolut nicht nachvollziehen konnte, aber dennoch hatte er irgendwie das Gefühl, ihn trösten zu müssen. Vielleicht waren seine Worte auch ein wenig zu hart gewesen. Immerhin war Ray mittlerweile beinahe so sensibel wie ein Mädchen geworden.

„So geht das einfach nicht."

Natürlich ging es so nicht. So konnte es nicht weitergehen. Nichts würde sich ändern. Kai zerstörte Rays Traum von einem Kind, auch wenn dieser sich eingestehen musste, dass er sogar recht hatte, mit dem was er sagte. Die Leiterin des Kinderheimes hatte ihm ja auch nichts anderes gesagt, doch hatte er gedacht, es gäbe trotzdem noch irgendwie eine Lösung oder einen Ausweg. Aber er hatte Kai nicht eingeplant. Im Grunde hatte er das Ganze überhaupt nicht mit Kai verbunden. Es war, als existierte er in dieser Vorstellung gar nicht.

Ray fühlte sich so unendlich schuldig dafür. Er befand sich in einer Beziehung mit Kai, den er liebte. Lieben wollte. Dachte zu lieben. Hoffte zu lieben. Er wusste es nicht. Er war sich auf einmal nicht mehr so sicher, was er überhaupt wollte. Nur bei einem war er sich mehr als nur sicher…