Alle dürfen weinen, ihre Gefühle zeigen,

nur du nicht.

Von dir wird stets erwartet, dass du stark bist,

aber wieso?

Wieso musst nur du immer stark sein und so tun, als ob nichts wäre?

Wieso du?

Du bist auch nur ein Mensch, mit Gefühlen, wie jeder andere auch!

Also zeig sie, und tu nicht das, was andere von dir wollen!
Auch du darfst weinen,

den weinen ist kein Zeichen der Schwäche!

Als er am nächsten Morgen aufwachte, konnte er sich nur noch vage daran erinnern, wie er gestern Abends in sein Bett gekommen war. Doch eigentlich war es ihm sowieso egal.

Mühsam hievte er sich im Bett hoch und schälte sich auf dem Weg ins Bad, aus seinem Schlafanzug.

Im Bad angekommen, schlürfte er in die Dusche und wusch sich erst mal. Danach zog er sich an und machte sich fertig, packte seine Tasche usw.

Gerade wollte er die Tür zum Schlafsaal öffnen, als sie auch schon von Ron aufgestoßen wurde.

„Hey Kumpel! Da bist du ja! Haben uns schon gefragt, wo du wieder bleibst. Komm, wir wollen essen gehen, hab schon mächtig Hunger. Was hast du denn die ganze Zeit lang gemacht?", wollte er dann sogleich von Harry wissen.

Dieser aber hatte einen Entschluss gefasst. Er sah nicht ein, wieso er weiterhin den glücklichen, unbeschwerten Jungen-der-lebt spielen sollte, wenn es ihm eigentlich ziemlich dreckig ging.

Und da ihm Ron im Moment auch ziemlich nervte mit seiner ewigen Fragerei, fauchte er nur: „Wieso seid ihr dann nicht schon längst gegangen?" Und ließ seinen eigentlich besten Freund wie bestellt und nicht abgeholt, stehen.

Harry stürmte die Gänge entlang, runter zur großen Halle, um noch was vom Frühstück abzubekommen. Dabei stolperte er ein paar Mal und wäre einmal sogar beinahe hingefallen, konnte sich im letzen Moment aber noch abfangen. Nach diesem halsbrecherischem Sprint ließ er sich am Gryffindortisch auf einen Stuhl fallen und schaufelte sich gleich darauf Berge von Essen auf seinen Teller.

Er hatte - wann genau, das konnte er nicht sagen, ob nun heute Morgen, oder noch letzte Nacht, wobei er letzteres ausschloss – beschlossen, dass er seinen Draco schon bekommen würde, denn ohne ihn war sein Leben nicht mehr lebenswert.

So ging er also an diesem Morgen mit neuem Eifer, an die Sache heran, was damit begann, dass er sich erst mal richtig den Bauch voll schlagen wollte. Gesagt, getan.

Hermine und Ron, die mittlerweile auch schon anwesend waren, glotzen ihn nur dumm an. Zwar hatten sie bemerkt, dass es Harry in letzter Zeit nicht sonderlich gut gegangen war, nur hatten sie es verdrängt und damit begründet, dass Voldemort wohl wieder mal etwas ganz besonders fieses planen würde.

Umso mehr staunten sie nun, als sie ihren besten Freund dasitzen sahen, sich haufenweise Essen auf den Teller schichtend und fröhlich mampfend.

„Waschn los?" , fragte er sie nun, nachdem er sich sicher 10 Minuten lang mit angeschaut hatte, wie die beiden ihn fassungslos anstarrten.

„Öhm...nichts ist...ist schon gut. Du musst ja wirklich Hunger haben heute, was?"

Hermine hatte sich als erstes wieder gefasst und bekam auf ihre Frage auch prompt die Antwort: „Klar, heute geht's mir eigentlich ziemlich gut. Was haben wir jetzt dann in der Ersten?"

Sofort kramte Mine ihren Stundenplan aus der Tasche und teilte ihnen mit, dass sie nun eine Doppelstunde Zaubertränke hatten.

Diese tolle Nachricht rief bei Harry und Ron ein Stöhnen hervor, was nur einen tadelnden kommt-schon-so-schlimm-ist-es-doch-nicht-wenn-ihr-euch-doch-nur-mal-damit-befassen-würdet-Blick von Hermine zur Folge hatte.

Drüben am Slytherintisch saß ein Draco Malfoy, dem es, im Gegensatz zu Potter, nicht so gut zu gehen schien. Einem Außenstehenden wäre dies wohl nicht einmal aufgefallen, aber sein bester Freund, Blaise Zabini, merkte, dass mit ihm etwas nicht stimmte.

„Hey, Dray, was ist los?", wollte er deshalb auch gleich von seinem besten Freund wissen.

Dieser schreckte daraufhin aus seinen Gedanken hoch und antwortete nur mit einem knappen „Nichts."

Blaise zog demonstrativ eine Augenbraue hoch:

„Ach, wirklich? Sieht mir aber nicht nach Nichts´ aus. Komm, Drac, sag schon, was ist los! Ich merk doch, dass du irgendwas hast! Und wenn du es mir nicht sagst, dann kann ich dir auch nicht helfen."

„Es ist ja nett, dass du dich so sorgst, Zabini, aber wenn ich nun mal nichts habe, dann brauchst du mir logischerweise auch nicht zu helfen!", lautete die gezischte Antwort von Seiten Malfoys.

Blaise tat es mit einem Schulterzucken ab und wandte sich seinem Frühstück zu. Wenn Draco es ihm nicht sagen wollte, dann konnte er im Moment auch nichts daran ändern.

So musste er ihn eben beobachten und schauen, dass er es von selbst herausfinden würde. Und wenn nicht, na, dann müsste er sich eine gute Gelegenheit suchen, um ihm den Grund für seine Abwesenheit zu entlocken.

Was sicher schwer werden würde, da der Slytherin eine nahezu perfekte Maske trug und die Selbstbeherrschung in Person war, zumindest für alle anderen. Er aber - als sein bester Freund, seit Kindertagen - kannte seine Schwachstellen und würde sie, in diesem Falle, ausnahmsweise einmal nutzen. Nun schlich sich ein hinterhältiges Grinsen auf das Gesicht des Slytherins.

Draco aber hatte dies, zu seinem Leidwesen – wie er noch früh genug würde erfahren müssen - , nicht bemerkt und starrte nur so vor sich hin. Er dachte nach, über den gestrigen Abend.

Wäre er doch nie zu dem Treffen gekommen. War ja klar, dass Potter wieder nur Scheiße bauen würde. Er seufzte. Und das Schlimme daran war, der Kuss hatte ihm gefallen. Draco wusste schon lange, dass seine Zukunft nicht unbedingt Pansy – wie es seine Eltern gerne sehen würden - oder überhaupt eine Frau, beinhalten würde. Zumindest nicht als Partner.

Nur, was sollte er machen? Er war ein Malfoy, die waren einfach nicht schwul, so etwas schickte sich nicht für sie. Der Malfoyerbe würde Schande über die Familie bringen, würde er sich mit einem Jungen abgeben, noch dazu mit ich-hab-den-Heldenkomplex-und-werde-die-Welt-vor-dem-bösen-Voldi-retten-Potter. Und schon wieder seufzte er. Wieso war alles so schwer?

Am Abend zuvor hatte er Harry von sich weggestoßen, ihm eine gescheuert und er hatte den Schmerz in seinen Augen gesehen, war geflüchtet, hatte ihn vorher angeschrieen, was das denn solle. Hatte ihn sehr verletzt, so dachte er, so war er sich eigentlich ziemlich sicher, bis heute morgen. Da sah er ihn, als er die Halle betrat, schon am Gryffindortisch sitzen und mit seinen Freunden lachen. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz, ihn da zu sehen, wie er mit dem Wiesel scherzte und mit dem Schlammblut lachte. Doch eigentlich war er nur eifersüchtig, eifersüchtig auf die beiden, weil sie ihm nahe sein konnten, ohne, dass jemand lästerte, ohne, dass sie Schande über ihre Familien brachten, ohne, dass sie sich verstecken mussten.

„...-co, HEY DRAY! Na, wieder da? Wo warst du nur wieder mit deinen Gedanken. Und mit dir ist doch etwas los. Aber egal jetzt. Komm, in fünf Minuten haben wir Zaubertränke bei Snape und du weißt doch wie er es hasst, wenn man zu spät kommt, selbst, wenn wir Slytherins sind!", riss ihn Blaise aus seinen Gedanken. Er erwiderte nichts, sondern erhob sich und schritt, einem Malfoy würdig, aus der Halle.

Zabini schaute noch einen Moment dumm aus der Wäsche, überwand sich dann aber und lief seinem Freund hinterher, bis er wieder gleichauf mit ihm war. So kamen sie dann auch vor dem Kerker an, vor welchem sich schon die Gryffindors und Slytherins gesammelt hatten, die schnatternd, den neusten Klatsch erzählend, auf Snape warteten.

Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten und bog schon bald darauf in den Korridor. Urplötzlich herrschte Totenstille und alle warteten darauf, dass der Lehrer die Tür aufsperrte. Nach dem er dies getan hatte, strömten die Schüler sofort in den Klassenraum.

Als die Tür mit einem lauten Knall geschlossen wurde, setzte sich auch gerade der letzte Schüler und der Meister der Zaubertränke lief eiligen Schrittes nach vorne an den Pult.

„Nun, heute werden wir in Gruppen, von jeweils zwei Schülern, arbeiten. Ich werde die Aufteilung gleich noch verlesen. Also gut, beginnen wir:

Zabini – Finnigan

Granger – Parkinson

Longbottom – Goyle

Thomas – Weasley

Brown – Grabbe

Potter – Malfoy

Und nein, Mr. Malfoy, sie können nicht tauschen. So leid es mir auch tut, aber wenn ich Potter mit Longbottom oder so, zusammen tue, dann werden wir alle den morgigen Tag sicher nicht mehr erleben und DAS wollen wir doch nicht riskieren, oder? Aber da müssen sie durch. So, und nun fangen sie an. Die Anweisungen finden sie", ein Schlenker mit seinem Zauberstab, „wie immer an der Tafel! Und nun fangen sie endlich an!"

Tja...räusper das war dann wohl das nächste Kapitel. Würd mich freuen, wenn ihr nen Kommi da lasst und es euch auch gefallen hat gg Werd schaun, dass ich schnell das nächste fertig krieg...aba mal gucken --

byebye steff-chan