Ein Stöhnen war zu vernehmen, sowohl von Potter, als auch von Malfoy, und nur kurze Zeit darauf erhob sich der Goldjunge Dumbledores von seinem Platz, ganz hinten im Klassenzimmer, und schlurfte, eindeutig missmutig dreinblickend, nach vorne, in die erste Reihe, zu seiner Schulnemesis.

Während dieser Tat war die ganze Klasse wie zu Eis erstarrt und erst die ölige, aber durchaus dazu fähig, Eisen zu schneidende Stimme, ihres allseits gefürchteten Lehrers, holte sich wieder aus ihrer Starre.

„Da nun auch Mr. Potter sich entschlossen hat, sich zu bewegen, können wir nun endlich beginnen. Also los, wird's bald!"

Sofort liefen alle Schüler wie aufgescheuchte Hühner durch den Kerker, um auch schnell genug an die Zutaten zu kommen und somit schnellstmöglich mit dem Brauen des Trankes zu beginnen, um Snape nicht noch mehr zu verärgern.

Harry und Draco aber blieben sitzen, wo sie waren und rührten sich nicht vom Fleck. Keiner der beiden konnte, oder wollte, dem anderen in die Augen blicken, nur, um kurz darauf merken zu müssen, darin versunken zu sein, oder den Scherz in ihren Herzen noch verstärkt zu haben. Jedoch wusste keiner, dass in dem anderen gar zu gleiche Gefühle und Gedanken wüteten. Die Entscheidung, ob der Frage Antwort, wurde ihnen aber sogleich von dem Meister der Zaubertränke abgenommen, als sich eben dieser, vor ihnen aufbauend, räusperte.

„Gibt es irgendein Problem? Mr. Malfoy? Mr. Potter? Nein? Wie wäre es denn dann, wenn sie, statt Löcher in die Luft zu starren und sich gegenseitig anzuschweigen, mit dem Trank beginnen würden? Ich wäre ihnen wirklich zu tiefstem Dank verbunden."

Natürlich entging ihnen der Sarkasmus, der nur so vor sich hintriefte, nicht. Deshalb hielten sie es dann doch für besser, über die Geschehnisse der letzten Nacht vorläufig hinweg zu sehen, um mit der Bewältigung der Aufgabe zu beginnen.

„Potter, hol die Zutaten!", bestimmte Draco auch sogleich mit gebieterischer Stimme. Aber Harry sah gar nicht ein, wieso er sich immer herumkommandieren lassen sollte und konterte nur mit: „Hol dir deine dummen Backzutaten doch selber, Malfoy!"

Daraufhin funkelte der Millionenerbe den Retter der Zaubererwelt nur kurz böse an, enthielt sich aber dann doch, schlauerweise, jeglichen Kommentars und begab sich selbst zum Zutatenschrank, um sich seine 'Backzutaten' zu beschaffen.

Als er wieder an ihren Tisch zurückkam, hatte Harry bereits den Kessel aufgestellt und Feuer darunter gemacht.

„Wow, Potter, sag bloß, du hast es geschafft, Feuer zu machen. Ich staune immer wieder aufs Neue, aber denk nur nicht, dass das jetzt ein Kompliment war. Ach, vergiss es einfach, fangen wir an. Du wirst mir sowieso wieder meine Note versauen, aber man sollte das Beste daraus machen." Das alles ratterte der Slytherin in einem Affenzahn herunter, bevor er sich dem Tisch zuwandte und damit begann, die Zutaten Kleinzuschneiden.

„Jetzt mach aber mal halblang, Malfoy! Meinst du, mir gefällt das hier? Denkst du echt, es ist mein größter Wunsch, in Zaubertränke auch noch mit dir zusammenarbeiten zu müssen, wo mir Snape allein doch schon reicht? Ich wusste ja, dass es dir an Selbstbewusstsein sicher nicht mangelt, aber für so dumm hätte nicht mal ich dich gehalten und das soll schon mal was heißen! Und, als ob ich dir deine Note versauen könnte, du würdest ja nicht mal eine schlechte bekommen, wenn du nicht mal eine Probe abgeben würdest, also tu nicht so. Mir reicht es echt mit dir!"

Angesprochener aber schaute weiterhin auf seine Finger, die, mit Hilfe eines Messers, in Windeseile die verschiedensten Zutaten zerschnitten und zog, nach den Worten des schwarzhaarigen Gryffindors, nur demonstrativ, ganz malfoylike, eine Augenbraue hoch.

„War's das dann? Ja? Na, dann könntest du mir vielleicht die Güte erweisen, mir zu helfen, oder ist das wieder zu viel verlangt? Ach, wie konnte ich nur, Dumbledores Goldjunge ist sich ja für solche törichten Sachen, wie Tränke brauen, zu schade. Dass ich das aber auch immer wieder vergesse, wie dumm von mir.", spottete Draco nebenbei und schmiss eine Ladung gleichmäßig geschnittener, tote Raupen in die kochende Brühe des Kessels.

„Haha, sehr witzig, Malfoy. Wie sehr ich deinen Humor doch vermisst habe. Und wozu soll ich mich noch anstrengen? Ich krieg ja eh wieder die scheiß Note. Wenn ich gleich gar nichts mach, ist es dasselbe."

Daraufhin schwieg der Blondschopf. Auf so eine seltendumme Aussage musste er ja wohl nun wirklich nichts mehr erwidern, oder? Doch mit einem Blick auf den Gryffindor und dessen fragenden Blick, ob dem Ausbleiben eines Kommentars, stellte er schnell fest, dass es eben doch erwartet wurde und so antwortete er schlicht: „Weißt du, Potter, man kann es auch übertreiben. Du versuchst es ja nicht mal und lässt die Drecksarbeit, wie immer, lieber mich machen, während du derweilen dumm daher redest, wie schlecht du es doch hast."

Doch kaum hatte er das gesagt, spürte er schon eine geballte Faust in seinem Magen und mit einem gequältem Stöhnen wurde er gegen die nächste Wand geschleudert.

„Du solltest nicht so über etwas reden, dass du nicht verstehst, Frettchen.", kam es dann noch leise von Harry gezischt.

Mädchen kreischten hysterisch und eine, wie sollte es auch anders sein, eilte sofort zu ihrem: „Draciiiiiiii! Oh mein Gott, ist dir was passiert? Dummer Potter! Was-"

Doch jäh würde sie von einem, nicht minder wütenderem, Snape unterbrochen: „WAS FÄLLT IHNEN EIN, POTTER? Sind sie noch ganz bei Trost? Sie können doch nicht so einfach Mr. Malfoy schlagen, ohne Grund! 50 Punke von Gryffindor und zwei Wochen Nachsitzen! Seien sie froh, dass es nicht mehr ist! Und jetzt bringen sie ihn gefälligst in den Krankenflügel!"

Schon wollte sich Harry, der gar nicht erst zur Gegenwehr angesetzt hatte, sich auf den Weg zu Malfoy machen, um ihn in den Krankenflügel zu bringen, also erneut Snapes schneidende Stimmt die Luft durchschnitt: „Potter, sind sie so dumm, oder tun sie nur so. Nicht sie sollen ihn dort hinbringen, immerhin wollen wir ja, dass er lebendig dort ankommt. Miss Parkinson, schaffen sie Mr. Malfoy dorthin.", befahl er deshalb sogleich.

Nur Sekunden später stand Pansy auch schon auf den Beinen. „Ja, Sir!" Und nach diesen Worten hievte sie Draco in die Höhe und schleifte ihn, unter seinem Gewicht etwas zusammensinkend, hinter sich her, hinauf zum Krankenflügel.

Damit war die Stunde frühzeitig beendet worden und Harry hatte noch zu Snape gemusst, wegen dem Nachsitzen.

Als er auch dies, ohne weitere Schäden, überstanden hatte, begab er sich zum Mittagessen in die große Halle, wo bereits alle am Essen waren.

Vom Gryffindortisch aus sahen ihm schon Ron und Hermine entgegen, die ja schließlich wissen wollten, was genau jetzt noch passiert war.

Daher wurde er auch gleich belagert, als er sich eben gesetzt hatte. Er schaltete einfach auf Durchzug und beantwortete die Fragen seiner zwei besten Freunde nur knapp, während er sich Essen aufschichtete und dann kräftig zulangte.

Ein Blick zum Slytherintisch sagte ihm, dass sein selbsternannter Erzfeind wohl noch immer im Krankenflügel war und auch die Nervensäge Parkinson war noch nicht wieder zurück. Aber so fest hatte er doch auch wieder nicht zugeschlagen, dass er ihn damit hätte für längere Zeit ans Bett fesseln können, zumal Madam Pomfrey doch so etwas in Sekundenschnelle heilen konnte.

Langsam machte er sich dann doch Sorgen. Er wusste ja selbst nicht, was er sich dabei gedacht hatte. Aber wenn Draco auch auf allem herumtrampeln musste, wo er doch genau wusste, was Harry für ihn empfand. Es tat ihm jetzt schon leid, was er dem blonden Slytherin angetan hatte und er würde es sich nicht verzeihen können, wenn er etwas Ernstes hätte.

Aber diese Befürchtung wurde, zum Glück, auch gleich wieder zu Nichte gemacht, als sich die großen Flügeltüren der Halle öffneten und kein Geringerer als Draco Malfoy, mit seinem Anhängsel Pansy Parkinson, eintrat.

Sofort begannen wieder überall dieses nervtötende Getuschel, denn natürlich hatten sich die Ereignisse, welche sich im Zaubertrankunterricht des sechsten Jahrganges ereignet hatten, schnell herumgesprochen. /Man ist ja nicht umsonst in Hogwarts., stöhnte Harry gedanklich auf.

Der Prinz von Slytherin machte sich, dicht gefolgt von Pansy, auf zu seinem Haustisch, wo er auch schon von Blaise und einigen anderen Schülern, aus seinem Jahrgang oder Freundeskreis, sehnlichst erwartet wurde.

Angekommen, ließ sich besagter Prinz neben seinem besten Freund nieder, welcher ihm auch sogleich besorgte Blicke zuwarf. Malfoy aber ignorierte sie gekonnt und fing an zu Essen.

Dies alles wurde von einer Person, die sich zu der Zeit am Tisch der Gryffindors aufhielt, genaustens und mit schmerzvollem Blick, beobachtet. Der Junge- der- lebt, sah zwar, dass es seinem Draco anscheinend wieder gut ging, aber trotzdem machte er sich Vorwürfe, so ausgerastet zu sein. Und im Nachhinein konnte er nicht mal mehr genau sagen, wieso er so reagiert hatte. Gedanklich musste er leicht lächeln und Snape, wohl zum ersten Mal in seinem Leben, Recht geben, wenn dieser sagte, der Gryffindor könne sein Temperament nicht zügeln.

Hermine riss ihn aus seinen Gedanken, indem sie ihm mitteilte, sie hätten in wenigen Minuten Verwandlung. Diese Nachricht ließ den Retter der Zauberwelt erneut aufstöhnen und er machte sich einen mentalen Vermerk, sich in nächster Zeit mal schnell umzubringen. Sein Leben ging aber auch reichlich schief, in letzter Zeit. Wieder eine Stunde mit den heißgeliebten Slytherins.

Ähm tjag

Was in der Stunde mit den heißgeliebten Slyths so passieren wird und ob Harry seinem Dray näher kommt, oda ob er weiter Trübsal bläst, das kommt dann das nächste Mal. :)

Ich hoff es hat euch gefallen und lasst nen Kommi dagg, darüber freu ich mich immer. Und es motiviert XD

Bye Steffi