Und wieder begann ein neues Jahr in Hogwarts.
Aber es war eigenartig.Nie kam mir das in den Sternenhimmel gehüllte Schloss schöner vor.Nie vorher waren die Hallen prächtiger.Ich nahm alles bewusster auf.Mehr noch als je zuvor.Ich wurde erwachsen und von nun an sollte sich vieles ändern.
Auch im Unterricht begriff ich mehr und mehr worum es ging.Sicher ich war eine ganz passable Schülerin und beherrschte das was ich gelernt hatte aber mir wurde die Bedeutung bewusster,die Verantwortung,die uns zuteil wurde mit jedem Zauber den wir lernten.
Meine Freizeit verbrachte ich zunehmend mit den Jungs oder Molly wenn ich in Hogsmead war und auch Lily war ab und an dabei.
Solang es das Wetter zulies waren wir draussen auf den Ländereien .Hauptsache unterwegs.
So plätscherte das Schuljahr dahin.Einige Mädchen bedachten mich mit bösen Blicken oder auch damit,dass sie mich mieden.Mittlerweile hatten es viele herausbekommen,dass ich Sirius Freundin war.Schliesslich versteckten wir es nicht,aber mehr als Händchenhalten passierte eh nicht.Die Anderen liessen uns kaum allein und vor Remus wollte ich Sirius nicht küssen.Ich wusste,dass er unglücklich verliebt war.In Lily aber er traute sich auch nicht mit ihr darüber zu reden.Wegen James und der Tatsache,dass er sich jeden Vollmond in eine unberechenbare Bestie verwandelte.
Ich hasste die Kreatur,die ihm das angetan hatte.
Diese Weihnachten wollte ich mit den Jungs verbringen.Wir fingen schon früh an zu planen und entschieden uns für das Ferienhaus der Potters etwas ausserhalb eines Dorfes im Norden Schottlands.Auch die Blacks hatten dort ein Anwesen.Diese Gegend war bei Zauberern sehr beliebt,da es dort kaum Muggel gab.
Und dann war es auch schon soweit.Das Haus lag wunderschön idyllisch in einer Schneelandschaft.Romantischer hätte es nicht sein können.Ein paar Tage nach unsere Ankunft überedete ich Sirius mit mir doch zu dem Anwesen seiner Familie zu gehen.
Ich wusste wie sehr er an dem Haus hing und das er dort auch glückliche Stunden mit seiner Familie verbracht hatte.Doch als wir dort ankamen waren wir nicht alleine.
"Elisabeth?Was machst Du hier?"
Ich zuckte zusammen.Es war meine Mutter.Ich hatte kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihr und fuhr sie ebenso an wie sie mich.
"Ferien!Und DU?"Dann erschien hinter ihr aus dem Haus kommend ein Mann,den ich nicht kannte.
"Vater?"
Ich wollte gerade Sirius fragen ob das wirklich sein Vater war,denn er kam mir bekannt vor.Ich hatte ihn ab und zu einmal mit meiner Mutter in der Winkelgasse gesehen als der Mann sich auch schon hinter meine Mutter stellte und seine Hand auf ihre Hüfte legte.
Wenn ich bei die Blacks besuchte war er meist auf Geschäftsreisen oder ich sah ihn nur ein zwei Minuten aber das letzte Mal war nun auch schon 3 Jahre her.
"Nein.das kann nicht sein."entfuhr es Sirius.
Ich verstand nichts.
"Nicht sie.Das ist nicht wahr."doch der Mann nickte nur und nun wollte auch ich wissen was los ist.
"Kann mir mal jemand erklären was los ist?"
Doch Sirius machte ein paar Schritte rückwärts und stammelte immer wieder "Nein"
"Kommt ins Haus."sagte der Mann,doch Siriusdrehte sich um und lief weg.Ich folgte ihm ein paar Schritte und rief ihm nach doch er hörte nicht.
"Elisabeth.Bleib hier!"
Ich ahnte das Sirius Entdeckung nichts Gutes zu verheissen mochte und fing nun an selber lauter zu werden.
"Was ist hier los?Warum läuft Sirius weg und was macht ihr Beiden hier?"
"Komm ins Haus."
"Nein!Ich will wissen was los ist."
"Nun gut,"begann Mr Black..."Ich ...ich bin Dein .."
"Er ist Dein Vater!"viel ihm Mutter kalt ins Wort.Ich schüttelte den Kopf.
"NEIN,das ist nicht Dein ernst. Und was ist mit Dad?"
Aber eigentlich wollte ich das gar nicht mehr wissen.Mr Black kam ein paar Schritte auf mich zu doch ich wich ihm aus und lief zurück zu den anderen in der Hoffnung dort Antworten zu finden.
Doch erstmal wollte ich alleine sein und lief ohne ein Wort in mein Zimmer.
Kurz darauf folgte mir Remus und ich erzählte ihm was passiert ist aber er nahm mich nur einfach in den Arm.Er war da für mich und hörte mir zu.Nie zuvor hatte ich ihn so sehr gebraucht wie jetzt.
"Wusstest Du das?"
"Ich wusste,dasselbe wie Dad und Grandpa.Das Du meine Halbschwester bist aber es hat nie einen Unterschied gemacht."
Aber jetzt verstand ich auch das Verhältnis,dass ich zu meiner Mutter hatte.
Unter meinem Fenster hörte ich Sirius und James Stimmen und wenig später die Tür nebenan.
Ich wollte zu ihm gehen aber scheute es,bis Remus mich nach einiger Zeit überzeugt hatte,dass es das Beste wäre.
Ich klopfte zaghaft bis sich die Tür öffnete.
"Hey"
"Hey"
"Darf ich reinkommen?"fragte ich zögerlich und unsicher.
Er ging einen Schritt zur Seite und lies mich rein.
"Ich wusste es nicht...Ich wusste zwar,dass ich eine Halbschwester habe aber nicht wer und wo...Du musst mir das glauben."
"Ich weiß." hilflos standen wir uns beide gegenüber und er nahm mich in den Arm den Tränen rannen wieder über mein Gesicht.
Es war alles so kompliziert.Was sollte nun werden?
"Ich werde Grandpa nachher schreiben ob ich ihn begleiten kann."
"Das kannst Du nicht machen.Ich werd Dich nicht gehen lassen."rief er entsetzt.
"Sirius es hat keinen Sinn.Heute morgen noch warst Du mein Freund,mein Partner.Nun bist Du mein Bruder.Es geht nicht.Wir brauchen beide Abstand um die Situation zu realisieren.Glaub mir."
Er setzte sich auf sein Bett unfähig irgendetwas zu entgegnen.Und auch mir fiel es nicht leicht.
Noch vor wenigen Stunden hätte ich ihn jetzt geküsst,gestreichelt einfach nur festgehalten aber es ging nicht.
Also verlies ich sein Zimmer.Kaum später schickte ich Romeo mit einem Brief los und noch in derselben Nacht kam er zurück.
Früh stand ich auf und packte meine Sachen.Ich weckte nur Remus ,denn wieder auf ihn zu verzichten brach mir ebenso das Herz wie es am Vortag in Bezug auf Sirius passiert war.
Mein ganzes Weltbild zerbrach und ich wusste nicht recht wohin mit all diesen Gefühlen und Gedanken.
Es war erleichternd Grandpa zu sehen und mit ihm reden zu können.Stundenlang.Er schwor mir,dass er nicht wusste,dass Sirius mein Bruder war und es entäuschte ihn ebenso wie mich,dennoch erklärte er mir,dass er seit dem letzten Mal ein ungutes Gefühl hatte.Er Ähnlichkeiten zwischen ihm und mir bemerkte,es jedoch nie wahrhaben wollte.
Die Zeit mit Sirius holte mich ein und nichts was ich sah und kennenlernte erfüllte mich.Er war so wichtig für mich geworden und nun musste alles in Frage gestellt werden.Nichts würde jemals wieder so sein wie es war.
