Tage sass ich an Severus Bett ohne,dass es irgendein Zeichen dafür gab,dass es ihm besser ging und langsam verzweifelte ich.Zweifelte an der Gerechtigkeit und meiner Existenz,an meinem Handeln und meinem Leben.
Ich wollte etwas tun aber ich konnte es nicht und diese Ohnmacht der Machtlosigkeit wollte nicht weichen.
"Mom bitte!Du musst etwas essen."
Ich schüttelte den Kopf und starrte immernoch auf den sich immer wieder hebenden und senkenden Brustkorb meines Geliebten.
"Bitte!"
Sascha unterstützte seine Bitte mit einem festen Griff an meine Schulter.
"Sascha lass mich.Ich kann nichts essen."
"Aber er hat Recht,Lysia.Du solltest wenigstens einmal an die frische Luft gehen."
"Albus..."ich hatte mich zu ihm umgedreht und neben ihm standen meine Brüder,die diesen Vorschlag,der mehr ein Befehl war unter Umständen sogar mit Gewalt durchführen würden.
"Ich bleib bei Dad.Geh!"
Ich nickte und folgte Remus und Sirius nach draussen.
Es musste wieder geschneit haben,denn der Schnee und die Sonne blendeten mich.Wie lange hatte ich das Tageslicht nicht mehr gesehen.Zeitweise dachte ich ich würde es nie wieder tun.
Wir gingen eine Weile bis uns Harry,Ginny und Hermine entgegenkamen.
"Harry ich würd Dich gerne kurz sprechen."Er nickte Sirius zu.
"Wie geht es ihm?" fragte Hermine besorgt im gleichen Augenblick und erntete einen bissigen Seitenblick von Harry,der obwohl er wusste wie wichtig Severus war ihn dennoch nicht mochte.Dann verschwand er mit Sirius.
"Unverändert.Sascha ist bei ihm."
"Kann ich auch?"
"Sicher Ginny."
Ich war mir sicher,dass dieses Interesse mehr dem Sohn als dem Vater galt und ich war dankbar,dass sie ihm beistehen wollte.
Auch wenn mein Sohn sich nichts anmerken lies wusste ich,dass er sich um seinen Vater sorgte und ihn ebenso wie ich nicht verlieren wollte.
"Remus...Albus möchte Dich sprechen." rief Minerva vom Schloss aus.
"Geh nur,ich komm mit Hermine nach."
"Was sagt Poppy?"
"Sie meint er sei hart im nehmen und sie hofft er schafft es.Es ist die Machtlosigkeit,die mich fertig macht.Ich seh ihn da liegen und kann noch nichtmal seinem Peiniger die gerechte Strafe zukommen lassen."
Betreten sah mich Hermine an.Sie kannte diese Gefühle.Hatte sie nicht schon so oft die Grausamkeiten Voldemorts zu Gesicht bekommen und zu guter letzt der Tod Mollys,die doch auch für sie wie für Harry eine Ersatzmutter gewesen ist.
"Er wird es schaffen.Wir müssen nur alle daran glauben."
"Danke.Das stimmt...Komm es wird kalt."
Wir machten uns auf den Weg ins Schloss wo uns Ginny entgegengestürmt kam.
"Er ist wach!Er hat Deinen Namen gesagt!"
"Was!"
So schnell ich konnte lief ich in den Krankenflügel,doch vor der Tür blieb ich kurz stehen,sammelte mich und versuchte die Angst vor der Begegnung zu verdrängen.
Dann betrat ich den Raum und hörte wie er schon wieder fast der Alte war.
"Lass mich los,ich will aufstehen!Ich will zu Deiner Mutter!"
Wenn ich nicht noch vor wenigen Stunden um sein Leben gebangt hätte,hätte ich gelacht.
Ich wusste,dass Heilungsprozesse oft sehr schnell gehen können aber das war selbst für Zauberer schnell.Er brauchte noch etwas Ruhe.
Und ich hatte Recht,den kaum stand er auf seinen eigenen Beinen gaben die auch schon unter ihm nach und er fiel aufs Bett zurück.
Aber in diesem Moment bemerkte er mich, immernoch in der Nähe der Tür stehend.
Ich wollte etwas sagen aber es ging nicht.Ich ging einfach nur auf ihn zu .
Als ich vor ihm stand zog er mich fest an sich heran und hielt mich und ich schlang ebenfalls meine Arme um ihn.
Ich spürte wie seine Tränen durch mein Shirt und drehte nur meinen Kopf zu den Kindern.
"Lasst uns bitte allein."
Hermine,Harry,Ginny und Ron,der sich inzwischen zu uns gesellt hatte als er die Neuigkeit erfuhr, drehten sich um und verliessen den Raum.
"Du auch Sascha,bitte."
Zögerlich folgte er.
Ich setzte mich zu Severus aufs Bett.
"Warum hast Du sie
weggeschickt!"
"Weil ich dachte Du willst nicht,dass
Deine Schüler Dich weinen sehen."
Er nickte.
"Ich dachte ich würde Dich nie wieder sehen."
Ich strich ihm übers Haar.
"Es tut mir leid was passiert ist Severus.Ich...ich hätte nie zurückkommen sollen."
Seine Mine verhärtete sich und unverständnis machte sich breit.
"Wäre ich nicht zurückgekommen hätt er Dich nicht so quälen können."
"Ich würde für Dich sterben!"
"Sag das nicht."
"Ich
würde es und ich bin dankbar das uns die Göttin eine neue
Chance gegeben hat."
Jetzt wurde mein Blick fragen.Die Göttin?Hatte er grade die Göttin gesagt?
"Entschuldige...nenn es wie Du willst,wem wir diese Chance zu verdanken haben."
"Nein,nein...ich wusste nicht,dass Du heidnisch und nach dem alten Weg erzogen bist."
"Ist das ein Problem?"
"Nein,denn ich bin es auch."
"Ich möchte in meine Gemächer!"
"Du solltest hier bleiben,wo Poppy sich um Dich kümmern kann.Ich werde bei Dir bleiben."
Er wusste,dass der Weg in den Kerker zu weit war und das ich Recht hatte.Am nächsten Morgen würden wir weitersehen.
