Doch wenn es eins war, dass Haldir jetzt nicht wollte, dann war das die
Gesellschaft von irgendjemandem. "Geh mir aus dem Weg Rumil und lass diesen
unerträglichen Blick bleiben. Es war nichts und es gibt nichts, worüber ich
reden will." Für Haldir war das Thema damit erledigt, denn er entfernte
sich von seinem Bruder. Rumil ließ sich jedoch nicht täuschen und folgte
ihm, bis er schließlich auf gleicher Höhe war. "Es ist der Prinz nicht
wahr.....er bedeutet Dir mehr, als Du eingestehen kannst." Unbeeindruckt
ging der ältere Elb weiter und kümmerte sich nicht im geringsten um Rumil.
"Wenn dies nicht so wäre, dann würdest Du nicht vor mir davonlaufen und
noch viel schlimmer...Du läufst vor Dir selbst weg. Wäre er wie alle
anderen ein Spielzeug, so würdest Du Dich über seine Schwäche amüsieren."
Er beobachtete Haldir genau und ihm entging dabei nicht das gequälte
Funkeln in dessen Augen. "Hat sich Dein Gehör verabschiedet...ich sagte, es
gibts nichts worüber ich reden will." Fast schon taten Haldir diese harten
Worte gegenüber seinem Bruder leid....das hatte dieser nach all der Zeit,
in dem er jederzeit für ihn da war nicht verdient....und doch wollte er
jetzt nur eins, allein sein mit seinen Zweifeln und seinem Schmerz. Doch
Rumil beeindruckte das nicht. Der Elb griff energisch nach Haldirs Arm und
hielt ihn zurück. "Ich kenne keinen Elben...nicht einmal einen Menschen,
der Dir jemals eine Träne gestohlen hat. Legolas jedoch hat genau das
geschafft....er hat die schützende Mauer zum Einsturz gebracht und das
brauchst Du nicht leugnen Haldir....ich sehe es in Deinen Augen. Meinst Du
ich laufe blind durch die Gegend....nein, dazu kenne ich Dich schon zu
lange Bruder." Rumil musterte Haldir, der bei diesen Worten seinen Kopf
wegdrehte. und nicht mehr die Kraft fand, sich aus dem Griff des Jüngeren
zu winden. "Jetzt warte bitte einen Moment Haldir. Ich habe nicht vor, Dir
weh zu tun...so wie ich vermute, hat dies schon Legolas getan und das ohne
Absicht." Erst jetzt sah Rumil die Kratzspuren im Gesicht seines Bruders
und fuhr mit den Fingerspitzen vorsichtig darüber. "Der Prinz hat es nicht
nur geschafft, Dich im Herzen zu verletzten...er hat Dich auch noch
äußerlich gezeichnet. Mir scheint, er ist Dir ebenbürtig Brüderlein. Ihr
beide ähnelt euch so sehr...stolze Elben, die mit dem Kopf durch die Wand
wollen und niemanden ihre wahren Gefühle preisgeben. Genau das ist in den
letzten Stunden passiert, nicht wahr Haldir?" Rumil erwartete keine
Antwort, denn in Haldirs Blick wurden seine Vermutungen bestätigt. Fast
schon zärtlich streichelte er über die gezeichnete Wange des älteren
Elben....eine Geste die Trost spenden sollte. Langsam fiel die Anspannung
von Haldir ab und er schmiegte sein Gesicht gegen die Handfläche seines
Bruders. "Für ihn ist es nur ein Spiel...eine weitere Trophäe in seiner
Sammlung, der arrogante Hauptmann aus Lorien. Und ich habe es ihm auch noch
leicht gemacht und zu spät erkannt, dass ich mein Herz verloren hatte."
Inzwischen versuchte Legolas seine Gedanken zu ordnen. Doch weder das beruhigende Geräusch, der sich im Wind wiegenden Blätter, noch das Plätschern eines nahgelegenen Baches konnten ihn beruhigen. Immer wieder sah er Haldir, gefangen in seiner Lust und losgelöst von jeglichem selbstauferlegten Gefängnis. Der junge Prinz konnte diese Bilder einfach nicht aus seinen Gedanken verbannen und mittlerweile verletzte ihn das Verhalten von Haldir, obwohl er selbst oft so gehandelt hatte. Doch nun war die Situation etwas anders, denn für Legolas war es kein Spiel gewesen...sondern bitterer Ernst und er hatte dabei mehr als nur Erinnerungen bei Haldir hinterlassen. Aber er konnte nicht einschätzen, was Haldir empfunden hatte und das verwirrte ihn. Noch vor Sonnenaufgang war sich Legolas sicher gewesen, dass Haldirs schützende Fassade zusammengebrochen war und er seine wahren Gefühle offenbarte. Das war jedoch bevor Haldir sich davon geschlichen hatte...für Legolas ein eindeutiges Zeichen, dass alles nur einem Zweck diente....den Prinzen Düsterwalds in die Knie zu zwingen und ihn für Augenblicke der Lust zu beherrschen. Noch gab er die Hoffnung nicht auf...wer eine so dicke Eisschicht um sein Herz zuließ, der hatte auch einen guten Grund dafür. Seufzend sank Legolas in das taunasse Gras und dachte angstrengt nach. Es war selten, dass der junge Elb nicht wusste, was er tun sollte. In ihm stritten zwei Seelen...die eine riet ihm, Lorien ohne eine weitere Begegnung mit Haldir zu verlassen und die andere verlangte ein Gespräch mit dem lorischen Elben. Für einen Moment blieb er ruhig sitzen und atmete tief die frische Luft des Waldes ein. Schließlich sprang Legolas auf und machte sich auf den Weg, Haldir zu suchen. Nein...er konnte nicht einfach so gehen...er wollte nur die Wahrheit in Haldirs Augen sehen, sich vom Irrtum seiner eigenen Gefühle überzeugen.
Mitfühlend blickte Rumil seinen älteren Bruder an. So etwas hatte er schon bei der ersten Begegnung der beiden geahnt. "Bist Du Dir sicher, dass es für ihn nur ein Spiel war?" Haldir erwiderte auf diese Frage nichts, sondern versuchte gequält zu lächeln. "Du solltest mit ihm reden Brüderlein...so erkennst Du das Licht in der Dunkelheit." Liebevoll nahm Rumil das Gesicht von Haldir zwischen seine Hände und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor sich seine Lippen auf die seines Bruders legten. Es war ein zärtlicher und tröstender Kuss...geprägt von einem Vertrauen, dass nur zwischen Brüdern oder Liebenden herrschen konnte und doch steckte eine gewisse Leidenschaft dahinter. Die beiden Elben waren so sehr in den Kuss vertieft, dass sie Legolas nicht bemerkten, der sich ihnen unbemerkt genähert hatte.
Für einen Augenblick glaubte er zu Träumen, wurde aber Sekunden später mit der harten Realität konfrontiert. Plötzlich wusste Leglas, dass sein Gefühl ihn getäuscht hatte.....das Haldir nur ein neues Liebesopfer benötigt hatte und sich nun schon wieder den nächsten gesucht hatte. Diesmal war Rumil der Glückliche, der die Gunst seines eigenen Bruders zu spüren bekam....wie ausgehungert musste Haldir wohl sein und vor allem, wie unersättlich. Darauf bedacht, sich nicht frühzeitig bemerkbar zu machen, näherte sich der junge Prinz. "Hat der glorreiche lorische Jäger sein neues Opfer erlegt....diesmal kein Prinz, aber der eigene Bruder. Mir scheint, dass Du nur auf außergewöhnliche Spielgefährten stehst Wächter des goldenen Waldes." Als Rumil und Haldir bei diesen Worten von Legolas erschrocken voneinander abließen, blickten sie in die eiskalten Augen des Prinzen. "Musstest Du deshalb so schnell verschwinden oder hast Du mich noch jemand anderem versprochen, der dann einfach nicht aufgetaucht ist?" Legolas war so in Rage, dass er den traurigen Blick von Haldir nicht bemerkte....das leise Fluchen von Rumil nicht hörte. Der lorische Elb wollte auf Legolas zugehen, ihm alles erklären, doch Legolas zog einen Kurzdolch und hielt ihm Haldir entgegen. Nun wurde auch Haldir von Wut gepackt und sein Blick verhärtete sich. "Das sagt ja gerade der Richtige eure Hoheit...ihr wollt wohl von euren Bettgewohnheiten ablenken. Hab ich es euch zu leicht gemacht mit dieser Wette...den daraus entstandenen Konsequenzen? Aber wisst ihr was mein Prinz...ihr sprecht wahre Worte. All das, was für euch etwas bedeutet hat, war für mich nur ein Spiel...so wie immer, bei jedem und diesmal auch bei Euch. Habt Dank für diese aufregende Nacht....ich wäre gerne bereit, das bei eurem nächsten Besuch noch einmal zu wiederholen Prinz Legolas."
Während Legolas geschockt auf Haldir starrte, verstand auch Rumil die Welt nicht mehr. Es war mehr als offentlichtlich, dass sie mehr füreinander empfunden...und vor allem mehr, als nur körperliches Verlangen. Für ihn war es klar, dass diese kleine Auseinandersetzung nur auf einem Missverständnis beruhte...einem, bei dem er der Auslöser war. "Hört mal...Legolas das war alles....." Der Elb wurde aprupt von seinem Bruder unterbrochen. "Bitte Rumil...halt Dich da raus."
Legolas hatte sich nun endlich wieder gefangen und hatte Mühe, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. "Nun Hauptmann....wenn das so ist, dann kannst Du Dir gewahr sein, dass es kein nächstes Mal geben wird....zumindest nicht mit mir." Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte sich Legolas um und ließ die beiden Brüder einfach stehen. Er drehte sich nicht mehr um, denn dann hätte er gesehen, dass Rumil seinem Bruder ins Gewissen redete....er wollte nur noch Lorien verlassen, den Ort seiner Niederlage und vor allem Haldir nie wieder ins Gesicht sehen. Nicht einmal die Tränen, die ungehindert über seine Wangen liefen, bemerkte der junge Prinz nicht. Er war sich so sicher gewesen, dass es für Haldir ebenfalls mehr als nur eine Nacht war und dieses Gefühl hatte ihn in die Irre geführt...ihm noch mehr Schmerzen zugefügt.
Inzwischen versuchte Legolas seine Gedanken zu ordnen. Doch weder das beruhigende Geräusch, der sich im Wind wiegenden Blätter, noch das Plätschern eines nahgelegenen Baches konnten ihn beruhigen. Immer wieder sah er Haldir, gefangen in seiner Lust und losgelöst von jeglichem selbstauferlegten Gefängnis. Der junge Prinz konnte diese Bilder einfach nicht aus seinen Gedanken verbannen und mittlerweile verletzte ihn das Verhalten von Haldir, obwohl er selbst oft so gehandelt hatte. Doch nun war die Situation etwas anders, denn für Legolas war es kein Spiel gewesen...sondern bitterer Ernst und er hatte dabei mehr als nur Erinnerungen bei Haldir hinterlassen. Aber er konnte nicht einschätzen, was Haldir empfunden hatte und das verwirrte ihn. Noch vor Sonnenaufgang war sich Legolas sicher gewesen, dass Haldirs schützende Fassade zusammengebrochen war und er seine wahren Gefühle offenbarte. Das war jedoch bevor Haldir sich davon geschlichen hatte...für Legolas ein eindeutiges Zeichen, dass alles nur einem Zweck diente....den Prinzen Düsterwalds in die Knie zu zwingen und ihn für Augenblicke der Lust zu beherrschen. Noch gab er die Hoffnung nicht auf...wer eine so dicke Eisschicht um sein Herz zuließ, der hatte auch einen guten Grund dafür. Seufzend sank Legolas in das taunasse Gras und dachte angstrengt nach. Es war selten, dass der junge Elb nicht wusste, was er tun sollte. In ihm stritten zwei Seelen...die eine riet ihm, Lorien ohne eine weitere Begegnung mit Haldir zu verlassen und die andere verlangte ein Gespräch mit dem lorischen Elben. Für einen Moment blieb er ruhig sitzen und atmete tief die frische Luft des Waldes ein. Schließlich sprang Legolas auf und machte sich auf den Weg, Haldir zu suchen. Nein...er konnte nicht einfach so gehen...er wollte nur die Wahrheit in Haldirs Augen sehen, sich vom Irrtum seiner eigenen Gefühle überzeugen.
Mitfühlend blickte Rumil seinen älteren Bruder an. So etwas hatte er schon bei der ersten Begegnung der beiden geahnt. "Bist Du Dir sicher, dass es für ihn nur ein Spiel war?" Haldir erwiderte auf diese Frage nichts, sondern versuchte gequält zu lächeln. "Du solltest mit ihm reden Brüderlein...so erkennst Du das Licht in der Dunkelheit." Liebevoll nahm Rumil das Gesicht von Haldir zwischen seine Hände und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor sich seine Lippen auf die seines Bruders legten. Es war ein zärtlicher und tröstender Kuss...geprägt von einem Vertrauen, dass nur zwischen Brüdern oder Liebenden herrschen konnte und doch steckte eine gewisse Leidenschaft dahinter. Die beiden Elben waren so sehr in den Kuss vertieft, dass sie Legolas nicht bemerkten, der sich ihnen unbemerkt genähert hatte.
Für einen Augenblick glaubte er zu Träumen, wurde aber Sekunden später mit der harten Realität konfrontiert. Plötzlich wusste Leglas, dass sein Gefühl ihn getäuscht hatte.....das Haldir nur ein neues Liebesopfer benötigt hatte und sich nun schon wieder den nächsten gesucht hatte. Diesmal war Rumil der Glückliche, der die Gunst seines eigenen Bruders zu spüren bekam....wie ausgehungert musste Haldir wohl sein und vor allem, wie unersättlich. Darauf bedacht, sich nicht frühzeitig bemerkbar zu machen, näherte sich der junge Prinz. "Hat der glorreiche lorische Jäger sein neues Opfer erlegt....diesmal kein Prinz, aber der eigene Bruder. Mir scheint, dass Du nur auf außergewöhnliche Spielgefährten stehst Wächter des goldenen Waldes." Als Rumil und Haldir bei diesen Worten von Legolas erschrocken voneinander abließen, blickten sie in die eiskalten Augen des Prinzen. "Musstest Du deshalb so schnell verschwinden oder hast Du mich noch jemand anderem versprochen, der dann einfach nicht aufgetaucht ist?" Legolas war so in Rage, dass er den traurigen Blick von Haldir nicht bemerkte....das leise Fluchen von Rumil nicht hörte. Der lorische Elb wollte auf Legolas zugehen, ihm alles erklären, doch Legolas zog einen Kurzdolch und hielt ihm Haldir entgegen. Nun wurde auch Haldir von Wut gepackt und sein Blick verhärtete sich. "Das sagt ja gerade der Richtige eure Hoheit...ihr wollt wohl von euren Bettgewohnheiten ablenken. Hab ich es euch zu leicht gemacht mit dieser Wette...den daraus entstandenen Konsequenzen? Aber wisst ihr was mein Prinz...ihr sprecht wahre Worte. All das, was für euch etwas bedeutet hat, war für mich nur ein Spiel...so wie immer, bei jedem und diesmal auch bei Euch. Habt Dank für diese aufregende Nacht....ich wäre gerne bereit, das bei eurem nächsten Besuch noch einmal zu wiederholen Prinz Legolas."
Während Legolas geschockt auf Haldir starrte, verstand auch Rumil die Welt nicht mehr. Es war mehr als offentlichtlich, dass sie mehr füreinander empfunden...und vor allem mehr, als nur körperliches Verlangen. Für ihn war es klar, dass diese kleine Auseinandersetzung nur auf einem Missverständnis beruhte...einem, bei dem er der Auslöser war. "Hört mal...Legolas das war alles....." Der Elb wurde aprupt von seinem Bruder unterbrochen. "Bitte Rumil...halt Dich da raus."
Legolas hatte sich nun endlich wieder gefangen und hatte Mühe, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. "Nun Hauptmann....wenn das so ist, dann kannst Du Dir gewahr sein, dass es kein nächstes Mal geben wird....zumindest nicht mit mir." Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte sich Legolas um und ließ die beiden Brüder einfach stehen. Er drehte sich nicht mehr um, denn dann hätte er gesehen, dass Rumil seinem Bruder ins Gewissen redete....er wollte nur noch Lorien verlassen, den Ort seiner Niederlage und vor allem Haldir nie wieder ins Gesicht sehen. Nicht einmal die Tränen, die ungehindert über seine Wangen liefen, bemerkte der junge Prinz nicht. Er war sich so sicher gewesen, dass es für Haldir ebenfalls mehr als nur eine Nacht war und dieses Gefühl hatte ihn in die Irre geführt...ihm noch mehr Schmerzen zugefügt.
