Haldir wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Bewegung von Legolas' Hand schneller und härter wurde. Doch erneut hielt der Elbenprinz inne und lächelte Haldir kalt an.
„Lego… Legoals… ich habe Dich nicht berührt."
Fast glaubte der lorische Elb, in den Augen von Legolas Bedauern zu sehen, doch dieser Moment verflog so schnell wie ein fallender Stern. Ohne auf die Worte Haldirs einzugehen, beugte sich der blonde Elb über den Hauptmann und ließ seine Zunge langsam quälend über Haldirs Glied gleiten. Ein Seufzen entfloh Legolas, als er die Süße von Haldirs Erregung kostete. Er genoss das Gefühl und dachte darüber nach, wie es wäre, wenn er dies nicht aus Rache, sondern aus Zuneigung tun würde. Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort und ohne den Gedanken an das, was Haldir getan hatte.
Dieser konnte nun keinen klaren Gedanken mehr fassen. Von Schwäche verführt und Leidenschaft erfüllt, hob er seinen Körper den Lippen des Prinzen entgegen. Er spürte einen Herzschlag später, wie sich sanfte Lippen um sein Glied legten und ihm schwanden langsam die Sinne. Samtweich umschmeichelte eine neugierige Zunge sein pulsierendes Fleisch, während forschende Hände über seine feuchte Haut glitten. Schweißperlen vereinigten sich mit den Wassertropfen und ließen die Berührungen noch intensiver werden. Haldirs Körper erbebte unter atemlosen Stöhnen und seine Finger gruben sich immer fester in den Waldboden. Er wünschte sich einerseits, dass es vorüber ging und andererseits, dass es niemals endete. Denn er fürchtete vor dem Zeitpunkt, an dem Legolas ihm den Rücken zudrehte und aus seinem Leben verschwand. Vielleicht für immer… denn niemand wusste, ob dieser Krieg im Tod endete.
Doch Legolas ließ ihn nicht zur Ruhe kommen und entfachte mit seinen Lippen und seiner Zunge ungestillte Begierde in Haldir. Mit jeder verstreichenden Sekunde, wurde sein Atem schneller und die Stille der Nacht wurde immer wieder von seinem lauten Stöhnen durchbrochen.
„Legolas… Du bringst mich um."
Haldirs Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern, das nur für die Ohren eines Elben zu vernehmen war. Er spürte, wie sich sein Körper anspannte und flüssiges Feuer des Verlangens durch seine Adern floss. Doch in diesem Moment hielt Legolas plötzlich inne und blickte in das verzweifelte Gesicht Haldirs.
Für einen kurzen Augenblick glaubte der lorische Elb, den Prinzen erweicht zu haben, denn dieser sah ihn nachdenklich an. Stille herrschte zwischen ihnen, die nur von Legolas' heftigem Atem und dem Regen durchbrochen wurde, bevor der Prinz kalt auf ihn hinablächelte.
„Dann sei es so Wächter Loriens. Einen schöneren Tod findest Du nicht. Er ist zwar nicht eines Kriegers wie Dir würdig, aber das war Dein Verhalten auch nicht."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, beugte sich Legolas wieder über Haldirs Erregung und umschloss diese mit seinen Lippen. Der lorische Elb keuchte erschrocken auf und spürte eine fesselnde Hitze, die sich mit einer lähmenden Kälte abwechselte. Das einst so stolze Herz schlug so laut, dass es in seinen Ohren dröhnte.
Doch auch Legolas hatte mit sich zu kämpfen, um nicht voll und ganz über den Hauptmann herzufallen. Immer wieder rief er sich die Tatsache ins Gedächtnis, dass dies hier die größte Qual für Haldir sein würde und er genau das erreichen wollte. Doch war das auch jetzt noch sein Wunsch? Der Prinz wusste es nicht und war besessen von dem Wunsch, Haldir noch intensiver zu kosten. Er spürte, wie Haldir unter seinen Liebkosungen erbebte und sog stärker an dessen pulsierendem Glied, während sich seine Finger in die makellose Haut des lorischen Elben krallten und dort Spuren hinterließen. Brandmarken der Erniedrigung. Mit jeder Sekunde näherte sich Haldir der Erlösung und selbst der stärker gewordene Regen konnte diese Tatsache nicht mehr verzögern.
Ein weiteres Mal sog Legolas kräftig an Haldirs Glied und umgarnte neckend die schmale Spalte, aus der ununterbrochen Tränen der Lust heraus quollen.
Und mit einem plötzlichen Aufschrei der Lust brach ein heftiger Orgasmus über Haldir zusammen und Legolas schmeckte das heiße Zeichen seiner Lust… das Zeichen von Haldirs Aufgabe. Gierig nahm er es auf, stahl jede Träne von Haldirs Leidenschaft und ließ nur langsam von dem lorischen Elben ab.
Er genoss den Anblick des zitternden Körpers und doch tat es ihm weh. Für einen Augenblick verharrte Legolas und beobachtete fasziniert Haldirs heftigen Atem. Sein Blick ruhte auf den Spuren seiner eigenen Beherrschung, die seine Finger an den Hüften Haldirs hinterlassen hatten. Rot wie Feuer entstellten sie die sonst makellose Haut. Der Elb hatte seine Augen geschlossen und eine einsame Träne liebkoste die langen Wimpern und verschmolz mit dem Regen. Der junge Prinz erkannte, dass Haldir kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch stand und so beugte er sich ein letztes Mal über Haldir und fuhr mit seinen Lippen in einer sanften Berührung über die des lorischen Elben.
Haldir konnte nicht mehr. Sein Herz schien mit jedem weiteren Atemzug zu zerspringen, während seine Seele schmerzte. Er hatte Erfüllung erhalten, doch zu welchem Preis? Ein Zittern durchzuckte seinen Körper, als Legolas Zunge um Einlass bat. Und Haldir zögerte nicht lange, wollte noch einmal die Zartheit eines Kusses spüren, welcher den bitteren Geschmack der Verzweiflung wegnehmen sollte. Er öffnete sich dem jungen Elben und Sekunden später fochten ihre Lippen einen Kampf aus. Durch diesen leidenschaftlichen Kuss, konnte Haldir das Zeichen seiner Lust schmecken… süß und verhöhnend. Der lorische Hauptmann wollte seine Arme um Legolas legen, festhalten was er zu verlieren drohte, doch der jüngere Elb umfasste seine Handgelenke und drückte diese unsanft auf den Waldboden. Seine Miene wirkte angespannt, beinahe ängstlich, während sein Lächeln eiskalt war.
„Du gibst ein schönes Spielzeug der Lust ab Haldir. Oder denkst Du, dass Du jemals mehr sein könntest? Für mich oder jemand anderen?"
Mit diesen Worten riss er sich von Haldir los und stand auf.
„Namarie Haldir o Lorien. Mögest Du irgendwann die Fähigkeit besitzen, ein Herz zu fangen, dass Dir zufliegt und es nicht dem stürmischen Wind zu überlassen."
Heftig atmend wandte sich Legolas um. Er konnte den Anblick Haldirs nicht länger ertragen, denn Tränen füllten die schönen Augen des lorischen Elben… Tränen, die durch seine Rache geboren wurden.
