Jaaaaa hier kommt eine kleine Überraschung kicher.

Denn ich habe tatsächlich ein Update mitgebracht und will es euch auch nicht länger vorenthalten.

Ich weiß, dass diese Story hier sehr lange ist und schon seit über zwei Jahren existiert... aber sie ist mein erstes richtiges Slashbaby und darum auch was Besonderes für mich.

Wahrscheinlich hab ich auch viele mit meinen laaangen Wartezeiten vertrieben.
Aber denen, die noch dabei sind, wünsche ich jetzt viel Spass lächel und hoffe, es gefällt euch auch.


Einen winzigen Augenblick verharrte Legolas und hoffte, dass Haldir ihn aufhalten würde… ein einziges Wort noch einmal von den Gefühlen sprach, die der lorische Wächter für ihn hatte. Doch sein Wunsch blieb ihm verweigert. Und so verschwand der junge Prinz im Wald, ohne sich noch einmal nach Haldir umzudrehen. Dieser Anblick hätte ihn zuviel Kraft gekostet, wurde er sich doch darüber bewusst, WAS er getan hatte. Mit schnellen Schritten entfernte er sich vom dem Platz des Geschehens und unbemerkt hatten sich auch Tränen auf seine Wangen gestohlen. Seine Wut auf Haldir hatte ihn auf einen Weg geführt, auf dem es kein Zurück mehr gab, so sehr es sich Legolas auch wünschte. Genau genommen war er nämlich nicht besser als Haldir.

Seufzend blieb Legolas stehen und atmete tief durch. Hatte nicht auch er selbst das Spiel mit der Lust bevorzugt? Wilder Sex, aber keine Gefühle statt Zuneigung und Liebe? Waren nicht auch Boromir und Aragorn nur Objekte der Lust für ihn? Und gerade er hatte Haldir verurteilt, nicht einmal Gnade walten lassen, als er ihm seine Liebe gestanden hatte. Langsam begriff Legolas, was er dem Wächter wirklich angetan hatte. Ein liebendes Herz soll nicht mit Füßen getreten werden, hatte ihm einst seine Mutter beigebracht… es muss sanft behandelt werden, sollte man selbst auch für dieses Herz etwas empfinden. Auch wenn man nicht selbst in Liebe entflammt war, so sollte dieses verletzliche Herz mit Vorsicht behandelt werden, denn liebenden Herzen zerbrechen schnell.

Ohja, seine Mutter war eine weise Frau gewesen und er selbst nichts weiter als ein Narr.

Legolas sah auf seine Hände hinab. Die Hände eines Kriegers, zum Töten geschaffen und mit ihnen hatte er einen einst so stolzen Elben gebrochen. Dessen Geschmack lag immer noch auf seiner Zunge, verführte seine Sinne und verhöhnte ihn gleichzeitig. Verwirrt schloss der junge Prinz seine Augen und sah Haldir vor sich. Stolz und unnahbar, wie er die Gefährten im goldenen Wald empfangen hatte. Ein Elb, der Respekt und nicht Qual verdient hatte. Aber er hatte sich von der Wut leiten lassen und wurde von ihr geblendet. Wie dumm er doch gewesen war. Dabei waren seine Gefühle so deutlich gewesen.

Wie gerne hätte er Haldir einfach in den Arm genommen und diese drei gefürchteten Worte erwidert. Stattdessen hatte er die Ehrlichkeit des Wächters verhöhnt und seine eigenen Gefühle, ja die Stimme seines Herzens ignoriert.

Der junge Prinz erinnerte sich an die Worte von Menschen… ihre Vermutungen, dass Elben nicht lieben konnte. Nach ihrer Meinung war das Volk der Schönen viel zu unnahbar und stolz, um ein anderes Wesen in ihre Herzen zu lassen. Je länger Legolas darüber nachdachte, je schmerzhafter wurde ihm die Wahrheit dieser Worte klar. War er selbst wirklich nicht dazu geschaffen, zu lieben? Sollte es wirklich nur die körperliche Lustbefriedigung sein, die ihn immer wieder in die Arme von anderen Wesen trieb? Rücksichtslos was die Gefühle anderer anbetraf und nur auf den eigenen Vorteil aus.

Mit einem leisen Seufzen ließ sich Legolas in das nasse Gras fallen. Seine Beine hatten einfach keine Kraft mehr und er fühlte sich, als würde das Wasser von einem riesigen Meer über ihm zusammenschlagen. Seine Tränen vermischten sich mit dem fallenden Regen und er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Stumm flehte der blonde Elb die Valar an, die Zeit rückgängig zu machen und doch wusste er, dass dies nicht möglich war. Er hatte zwar seinen Triumph gewonnen, aber vielmehr verloren, als er jemals besessen hatte.

Seine Sinne spielten ihm einen Streich, denn er vernahm Haldirs Stimme… sanft und so voller Liebe. Sie sprach von tiefen Gefühlen und einer Liebe, die selbst über den Tod hinaus weiterleben würde. Doch als Legolas wieder aufsah, hörte er nur noch den Regen und sein Schmerz reichte bis an den Himmel. Denn auch der Himmel weinte um zwei Geschöpfe, die ihre Liebe an unnahbaren Stolz verloren hatten.

Der Elb war so in seinem Schmerz und seinen Vorwürfen gefangen, dass er das näher kommende Rascheln nicht bemerkte. Er registrierte nicht einmal, dass jemand hinter ihn trat.

„Wen haben wir den da… einen Elbenprinzen, der seine Vorsicht außer Acht gelassen hat."

Mit diesen Worten wurde Legolas grob am Oberarm gepackt und auf die Füße gezerrt. Ein weiterer Griff packte ihn unsanft in dem blonden Haar und er wurde gegen einen Körper gezogen. Der Elb spürte in diesem Moment nicht nur den schnellen Atem seines Angreifers, sondern auch eine eindeutige Erregung, die sich an seinem Bein rieb.

„Na Prinzlein. Hast Du Dein Spiel mit dem Hauptmann genossen. Bestimmt schmeckst Du noch nach seiner Erniedrigung."

Mit diesen Worten wurde Legolas herumgewirbelt und gierige Lippen pressten sich auf seinen Mund.

Bevor Legolas wusste, wie ihm geschah, schob sich eine Zunge in seinen Mund und verstrickte ihn in einen wilden Kuss. Dieser endete jedoch genauso schnell, wie er begonnen hatte.

„Mhmmm. Weißt Du Legolas, ich frage mich gerade, ob ich nicht besser zu Deinem Wächter zurückkehren sollte. Er schmeckt gut und ist wohl jetzt hilfloser, als Du es jemals sein wirst. Aber andererseits… Du hast keine Befriedigung erfahren und auch ich bin hart, seitdem ich euch beobachtet habe."

Bei diesen Worten griff er dem Elben in den Schritt und grinste ihn hämisch an.

„Boromir… lass die Finger von ihm."

Legolas' Stimme war nur ein Hauch, denn er fühlte sich zu schwach, um dem Krieger zu widersprechen oder sich gegen ihn zu wehren.

„Du hast mich also erkannt Prinzchen. Erinnerst Du Dich auch noch an die Dienste, die ich nun gerne von Dir erfüllt hätte? Natürlich kann ich Dich nicht bezahlen, so wie es der Wächter beim zukünftigen König getan hat. Aber das ist auch nicht nötig… nicht wahr Prinzlein? Du öffnest ja gerne Deinen Mund für besondere Kriegsdienste."

Ein Lachen begleitete diese Worte, während Legolas den Krieger nur anstarrte. Er glaubte nicht wirklich, was hier passierte und doch war er nicht fähig, sich zu wehren. Wenn er nur an die Drohung Boromirs dachte, sein Verlangen auch noch an Haldir zu stillen, wurde ihm ganz anders. Das durfte er nicht zulassen, denn er ahnte, dass der Mensch den Zustand des Hauptmannes gnadenlos ausnutzen würde. Legolas wusste nicht, ob dies nicht das Herz des schönen Elben endgültig brechen würde… sollte nicht er schon daran die Schuld tragen.

Eine Stimme holte den Prinzen wieder zurück in das Hier und Jetzt und er sah die vor Verlangen gierig funkelnden Augen Boromirs dicht vor sich. Unsanft wurde er wieder zurück auf den nassen Waldboden gestoßen, während der Gondorianer seine Hose öffnete.

„Nun mein Prinz… ihr seit dort, wohin ihr gehört. Auf den Knie vor mir und nun zeigt mir, wie ihr es dem Wächter besorgt habt. Bis zum bitteren Ende."

Doch Legolas regte sich nach diesen Worten, die beinahe einem Befehl glichen, nicht. Er sah ausdruckslos auf das erhobene Glied des Menschen und spürte wie Wut in ihm hochstieg. Wut auf den gondorianischen Menschen, auf sich selbst und nicht zuletzt auf seine Hilflosigkeit in dieser Situation. Bevor er jedoch diesen Umstand ändern konnte, riss ihn Boromir an seinem blonden Haar näher.