Disclaimer: Wie immer... alles JKR – ich borg's mir nur aus...

Heissen Dank für die lieben Reviews! Ich hoffe, ihr verzeiht mir im Voraus, dass das nächste Update auch erst nächste Woche (Dienstag oder Mittwoch) stattfinden wird. Erklärung – siehe Schlussdialog.

Und um die meisten Fragen zu beantworten: Sirius wird auf Dauer nicht allein bleiben! Aber mehr verrate ich noch nicht.

cloudbusting (schön, dass es dir trotzdem gefällt, auch wenn es nicht SB/RL ist), Lewanna (ich glaube nicht, dass da sehr viel Überzeugungsarbeit notwendig ist – oder doch?), Toyo (zur Info: ich habe in diesem Chap noch ein paar Kleinigkeiten geändert), Connili (Grinsestarre? Nettes Krankheitsbild… Prosecco gefällig? Oder doch lieber Baldrian?), Feelicitas Lefay (Ähnlichkeiten sind rein zufällig. Ich lese selbst fast nur englische Fanfics, aber dort sind seltsame Heiratsgesetze keine Seltenheit – ich habe mich da schon inspirieren lassen), Sarista (Kapitelzahl? Keine Ahnung… viele… über 10 auf jeden Fall… glaub ich…), M (einem Werwolf wird doch gerade per Gesetz abgesprochen, dass er für sich selbst verantwortlich sein kann. Prosecco gefällig?), HermyBookworm, Guenni und EllenSnape – vielen Dank!


Wunder gibt es immer wieder

Fanfiction von Lorelei Lee

Darf ich das so verstehen, dass du nicht abgeneigt wärst, mein Junge?" fragte Dumbledore mit einem verschmitzten Blick über den Rand seiner Brille.

Nein... das... ich meine..." Severus unterbrach sich. „Natürlich heißt es das nicht!" erwiderte er mit Nachdruck. „Warum sollte ich so etwas wollen?"

Kapitel 3 – deep in your eyes

"Woher soll ich das wissen?" fragte Dumbledore zurück und nahm sich in aller Gemütsruhe ein Schokoladenplätzchen. „Aber ich finde wirklich, du solltest allmählich wirklich heiraten."

„Wieso um alles in der Welt?" gab Severus perplex zurück. Insgeheim wunderte er sich über sich selbst, dass er nicht schon längst aufgestanden und gegangen war.

Dumbledore kaute ungerührt auf seinem Plätzchen herum und spülte es endlich mit einem Schluck Tee hinunter.

„Das liegt doch auf der Hand, Severus. Kein Mensch sollte im Alter allein sein."

„Alt?" entfuhr es Severus entsetzt. Seine übliche Eloquenz hatte ihn verlassen. „Ich bin nicht alt!"

„Aber du wirst es irgendwann einmal sein – und um ehrlich zu sein, ich mache mir schon seit einiger Zeit Sorgen um dich, mein Junge. Du hast keine Familie und, wenn ich so ehrlich sein darf, haben deine Umgangsformen auch nicht gerade dazu geführt, dass du mit vielen Freunden gesegnet bist." Der alte Zauberer setzte sich aufrechter in seinen Sessel und stellte seine Teetasse ab. „Alt zu werden ist an sich schon unangenehm genug. Aber dazu noch einsam zu sein... Remus ist ein sehr angenehmer Mann und er hat Freunde und Bekannte. Wenn du ihn heiraten würdest, wäre euch beiden geholfen."

Severus zwang sich, einen weiteren Schluck seines mittlerweile kalten Tees zu trinken, bevor er antwortete.

„Und du traust mir nicht zu, dass ich selbst jemand finden könnte, der mich freiwillig heiratet, weil er... mich..." Er konnte den Satz nicht beenden.

„Willst du wirklich eine Antwort darauf, mein Junge?" sagte Dumbledore sanft.

Severus wich dem mitfühlenden Blick aus und sah stattdessen in seine leere Tasse, als ob er dort die Antwort auf alle Fragen finden würde.

„Er wird nicht wollen", sagte er leise.

Dumbledore lächelte.

„Das kann man nie wissen."

OoooOoooO

Der Quidditch-Katalog hatte Remus doch noch erreicht und der Werwolf hatte ein Geschenk für Harry ausgewählt. Das Geschenk war pünktlich geliefert worden aber da Remus mittlerweile weder am Geschenk selbst noch an Harrys Geburtstag irgendein Interesse gehabt hatte, hatte er nur das Geschenk per Eule weitergeschickt und hatte an der Geburtstagsfeier selbst durch Abwesenheit geglänzt. Er gestand sich ein, dass er es vermeiden wollte, Sirius zu begegnen, den er weder gesehen, noch gesprochen hatte, seit dieser so aufgebracht aus der Bibliothek im Grimmauld Place gestürmt war. Es war besser, wenn er Sirius nicht mehr sah – es führte zu nichts, außer dazu, dass es Erinnerungen an andere, bessere Zeiten heraufbeschwor. An Zeiten, in denen ihre Liebe noch eine Zukunft gehabt hatte. Es tat auch so schon weh genug, ohne dass er noch zusätzlich den verletzten Ausdruck in Sirius' sonst so strahlendem Gesicht ertragen musste.

Er war überhaupt nicht mehr viel ausgegangen, seit die Nachrichten über das neue Gesetz zum ersten Mal im Tagespropheten kolportiert worden waren. Auch öffnete er nicht mehr jede Post, die ihn erreichte. Er hatte kein gesteigertes Verlangen danach, für seine Freunde und Bekannten als Mitleids-Objekt herzuhalten. Für Mitleid konnte er sich nichts kaufen. Was er brauchte, war eine Lösung. Eine, die ihn vor dieser Siedlung bewahrte – die vielleicht tatsächlich nicht so schlimm war, wie er befürchtete, aber auf die er auch nicht versessen war, wenn die Alternative Hogwarts und Gryffindor-Hauslehrer hieß – und die nicht darin bestand, einfach kopflos davon zu laufen wie kleine Jungs die von zu Hause ausrissen.

Zu Anfang hatte er sich tatsächlich dazu verstiegen, Minerva's Vorschlag einer Vernunftehe einige Überlegung zu widmen. Er hatte sogar Charlie Weasley einen Brief geschrieben, in dem er diesbezüglich so deutlich wie möglich geworden war. Doch als er darauf nur eine nichtssagende Postkarte erhalten hatte, die keinen Zweifel daran ließ, dass Charlie sogar für ein höfliches „Nein" zu peinlich berührt war, hatte er diese Hoffnung aufgegeben.

Es war daher nur allzu verständlich, dass er einen Brief von Minerva MacGonagall zwar zuerst mit Skepsis betrachtete, ihn dann aber doch mit einer gewissen Ungeduld öffnete.

Er hatte seit fast drei Wochen nichts mehr von ihr gehört oder gesehen – eben seit sie ihm diesen ominösen Vorschlag unterbreitet hatte.

Nur ein einzelnes Blatt befand sich in dem Umschlag.

Lieber Remus,

ich habe vielleicht eine Lösung gefunden.

Ich habe heute Nachmittag Zeit – komm' bitte gegen 14:00 Uhr

nach Hogwarts, dann können wir in Ruhe darüber sprechen.

Minerva

Remus zwang sich mühsam zur Ruhe. Er durfte seine Hoffnungen nicht zu hoch schrauben. Doch er konnte nichts dagegen tun, dass seine Gedanken in wildem Aufruhr durcheinander wirbelten.

Vielleicht hat sie mit jemand vom Ministerium gesprochen... Vielleicht haben die Eltern-Beiräte ein gutes Wort für mich eingelegt... Vielleicht machen Sie ja doch eine Ausnahme für mich... Womöglich ist Albus nicht ganz unschuldig daran – er kennt ja so gut wie jeden im Ministerium... Vielleicht wird doch noch alles gut. Vielleicht habe ich einmal im Leben auch ein bisschen Glück.

Remus sah auf die alte Uhr, die auf dem Kaminsims stand. Kurz nach zehn – wie sollte er es bis um zwei aushalten? Doch zum ersten Mal seit Tagen huschte wieder ein schwaches Lächeln über seine Lippen.

OoooOoooO

Remus betrat voller widersprüchlicher Emotionen das Büro der Hogwarts-Direktorin. Der Raum schien kaum verändert zu sein, doch wenn man genauer hinsah, erkannte man doch die weibliche Hand und natürlich hatte Dumbledore auch alle seine privaten Kleinigkeiten mitgenommen, als er sich von dieser Position zurückgezogen hatte.

Minerva kam Remus mit einem warmen Lächeln entgegen.

"Remus – es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht früher bei dir gemeldet habe, aber ich hatte in den letzten Tagen keine einzige freie Minute", entschuldigte sie sich bei ihm und schüttelte ihm die Hand.

„Schon gut", wehrte Remus höflich ab, obwohl er am liebsten völlig nervös auf seinen Zehenspitzen auf und ab gewippt wäre. Er wartete, bis die Direktorin Platz genommen hatte und setzte sich dann ebenfalls in einen Sessel.

„Und?" fragte er ungeduldig.

Minerva lächelte zufrieden.

„Wie ich dir ja schon geschrieben habe, habe ich möglicherweise eine Lösung gefunden." Sie machte eine kurze Pause und Remus verdächtigte sie, dies nur wegen des dramatischen Effekts zu tun. „Wir haben jemanden gefunden, der bereit ist, dich zu heiraten", eröffnete sie Remus erfreut.

Remus saß da, wie vom Donner gerührt.

Minerva betrachtete ihn irritiert.

„Freust du dich denn gar nicht? Du musst nicht in diese alberne Siedlung ziehen, du kannst deine Stelle in Hogwarts antreten, ich muss mir keinen neuen Lehrer suchen und..."

Mittlerweile hatte Remus seinen Schock soweit überwunden um Minerva mitten in ihrer Aufzählung zu unterbrechen.

„Ich werde ganz sicher keine Ehe mit irgendjemand X-beliebigen eingehen, nur um dem Ministerium ein Schnippchen zu schlagen und dir die Suche nach einem neuen Lehrer zu ersparen", sagte Remus aufgebracht. Er konnte nicht glauben, dass es Minerva tatsächlich ernst gewesen war mit ihrem seltsamen Vorschlag und sie überhaupt nichts in irgendeiner anderen Richtung unternommen hatte. Damit hatte er nun so gar nicht gerechnet. Nicht mehr… nicht, nach seinem eigenen Fiasko mit Charlie, von dem er sich ein gewisses Entgegenkommen erhofft hatte. Hoffentlich war es keine Frau… bei aller Liebe und Toleranz glaubte Remus nicht wirklich, dass er eine Ehe – und sei sie auch nur zum Schein – mit einer Frau würde ertragen können.

„Davon redet doch auch niemand! Natürlich sollst du keinen X-beliebigen heiraten. Ich rede hier von Severus", erwiderte Minerva geduldig.

Remus konnte sie nur stumm anstarren. Wann genau war die Welt eigentlich verrückt geworden? Als er seine Sprache wiedergefunden hatte, fragte er: „Severus? Severus Snape?"

„Genau der", bestätigte Minerva mit Genugtuung.

„Aber... aber wieso sollte ausgerechnet Severus mich heiraten wollen?" fragte Remus ungläubig.

„Woher soll ich das wissen? Ich weiß nur, dass Albus mir vor ein paar Tagen Bescheid gesagt hat, dass Severus..."

„Moment", unterbrach Remus sie verwirrt. „Albus hat mit Severus über diese ganze Misere gesprochen? Und jetzt will Severus mich tatsächlich heiraten?"

„Es hat ganz den Anschein."

„Aber – warum?"

Minerva klopfte ungeduldig mit ihrem Fuß auf den Boden. „Warum fragst du ihn nicht selbst? Ich hatte vor, euch morgen zum Abendessen einzuladen. Um acht Uhr – hier in meinen Räumen. Nur Albus, Severus, du und ich."

Remus brauchte einen Moment um diese Neuigkeiten zu verdauen. Doch dann fiel ihm noch etwas ein.

„Warum seid ihr euch eigentlich alle so sicher, dass Severus als Vormund akzeptiert wird? Ich kann es ja noch halbwegs nachvollziehen, dass dem Ministerium Sirius mit seiner Haftstrafe und seinem Beinahe-Tod ungeeignet erscheint aber Severus war immerhin ein Todesser. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die besten Referenzen für einen Vormund sind."

Minerva hatte ihm aufmerksam gelauscht, doch nun machte sie eine unwillige Handbewegung, wie um Remus' Zweifel einfach beiseite zu wischen.

„Ich habe nicht die leiseste Ahnung, aber offensichtlich hat diese, dem Ministerium wohlbekannte, Tatsache nicht dazu geführt um ihn zu disqualifizieren."

„Soll das heißen, er hat tatsächlich schon eine... eine...", Remus suchte hilflos nach einem passenden Wort. „Eine Genehmigung oder eine Zulassung oder wie immer das auch heißt, bekommen? Anstandslos?"

„Es hat ganz den Anschein, ja", sagte Minerva. „Deshalb hat Albus mich ja auch erst vor einigen Tagen informiert. Gesprochen hatten die beiden nämlich schon vor Tagen. Ob es mit dieser Genehmigung allerdings gar so reibungslos vonstatten ging... darüber weiß ich nichts. Und es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht. Ist es nicht allein das Ergebnis, das zählt? Er ist als Vormund geeignet und er ist willens, dich zu heiraten."

„Aber... Sirius... und ich…" wagte Remus einzuwenden. „Ich habe wirklich kein Verlangen danach, irgendjemand zu heiraten und seien die Motive dafür auch noch so..."

„Papperlapapp", erwiderte Minerva brüsk. „Natürlich glaubst du jetzt noch, in ewiger Liebe zu Sirius entbrannt zu sein, aber glaub' mir – das vergeht. Wo würden wir da hinkommen, wenn jeder seine erste Jugendliebe geheiratet hätte? Ich war sowieso schon immer der Ansicht, dass ihr nicht sonderlich gut zusammengepasst habt. Du liebe Zeit…" rief sie ungeduldig aus, als sie Remus' verschlossenen Gesichtsausdruck entdeckte. „Jetzt sieh' mich nicht gleich so an, nur weil ich dir einmal meine Meinung gesagt habe, Remus Lupin! Ich habe dich quasi noch in kurzen Hosen gekannt – da wirst du mir doch ein wenig mehr Lebensweisheit zubilligen, als du selbst hast."

„Sirius und ich können zwar nicht heiraten – und wir werden auch nie so zusammenleben können, wie wir uns das gewünscht haben, aber ich werde ihn nie vergessen und ich werde mir nicht vorschreiben lassen, was ich für ihn zu fühlen habe", presste Remus mit kalter Klarheit hervor.

„Leidenschaftliche Liebe ist nicht die einzige Grundlage für eine funktionierende Ehe", erwiderte Minerva unbeeindruckt. „Aber das wirst du selbst noch feststellen."

Remus schüttelte den Kopf.

„Nein, das werde ich sicher nicht. Ich habe wirklich kein Verlangen ausgerechnet Severus zu heiraten."

„Ich an deiner Stelle würde mir das noch mal gut überlegen", entgegnete Minerva mit Nachdruck. „Severus weiß ja, dass du ihn nicht liebst. Aber er weiß von deinen Schwierigkeiten und er will dir helfen. Ich weiß zwar nicht, warum – aber er wird seine Gründe haben. Severus tut nie etwas ohne Grund, aber das weißt du ja selbst. Wenn er sich schon dazu aufrafft um über seinen Schatten zu springen und die alten Streitigkeiten zu vergessen – warum dann nicht auch du? Wenn ich mich recht erinnere, dann waren deine Gefühle für ihn nie so ablehnender Natur, wie die Gefühle, die er dir bislang entgegen gebracht hat. Also – zum ersten Mal in seinem Leben will Severus dir helfen und du lehnst ab, ohne zumindest mit ihm darüber zu sprechen?"

Remus fragte sich, wie Minerva es immer wieder schaffte, dass man sich wie ein Schuft fühlte. Wobei er es fast schon wieder lächerlich fand, den Hass, den Severus seither für ihn empfunden hatte als ablehnende Gefühle zu verniedlichen. Er seufzte und ließ den Kopf ein wenig hängen. Irgendwie hatte sie ja trotz allem Recht. Er schuldete Severus zumindest die Höflichkeit eines Gesprächs.

„Ich gebe mich geschlagen", sagte er mit einem müden Lächeln. „Morgen Abend, 8 Uhr. Ich werde da sein."

OoooOoooO

Fortsetzung folgt...

Lorelei: Lalalalala…

Remus: Warum so fröhlich?

Lorelei: Ich fahre ein paar Tage weheg…

Severus: Ohne uns!

Lorelei: Jaha…

Remus: (traurig) Severus! Sie lässt uns allein!

Severus: Ja… allein… völlig allein… (guckt Remus tief in die Augen)

Remus: Lorelei! Bist du noch nicht weg? Hier, ich helf' dir beim Kofferpacken!

Lorelei: (flüstert) Danke, Severus. Dafür hast du was gut bei mir.

Severus: Du kannst dir sicher sein, dass ich dich zu gegebener Zeit daran erinnern werde…