Disclaimer: Wie immer... alles JKR – ich borg's mir nur aus...

Ihr habt lange warten müssen, aber es ich war in letzter Zeit verstärkt als „Slytherin Sister" unterwegs und habe gemeinsam mit Toyo an „The Green Side of Life" gearbeitet. Deshalb… Für die Zukunft: wenn ihr was wissen wollt oder sonst wie an Infos interessiert seid, guckt einfach hier in mein Profil, da findet ihr meine LJ-Adresse. Dort kriegt ihr meistens Input.

Feelicitas Lefay (Ich hatte dir ja schon gemailt), Melusina (Danke, danke! Ich habe alle Romane von G. Heyer zuhause – teils Flohmarkt, teils ebay), MidsomerMelody (Das updaten wird zukünftig hoffentlich nicht mehr so lange dauern. Ist untypisch für mich), Toyo (die Sis flausch! Und weiter geht's!), Werhamster (Um Sirius kümmer ich mich schon noch, keine Sorge), Besserweis (Tja – was geht wohl in Severus' Köpfchen vor? Ich petze schon mal… er liebt Remus aus tiefstem Herzen, weiß aber, dass es eigentlich sinnlos ist, solange Remus noch derart Sirius hinterherschmachtet schnief), Sarista (Es wird definitiv eine kleine Harry/Draco-Nebenhandlung geben), M (Luc verkauft das Haus, weil mir nichts besseres eingefallen ist, um ihn nach Dublin zu bekommen +gg+ und es wird noch mehr Harry/Draco geben), EllenSnape (eine Sev/Siri-Szene wird noch kommen!), Connili (Sev hat defintiv eine Schwäche für Remus!), Guenni (Sev's Kommentar zu oben und unten… na ja… wie soll ich sagen – ihm ist eben aus unerfindlichen Gründen klar, dass Remus grundsätzlich toppt), cloudbusting (mit dem „schnell" ging's ja nun nicht so, dafür heute ein etwas längeres Kapitel!)

Danke euch allen!

Wunder gibt es immer wieder

Fanfiction von Lorelei Lee

Kapitel 7 – I'll place the sky within your eyes

Die Flitterwochen von Remus und Severus hatten trotz ihrer Aussprache manch peinlichen Augenblick mit sich gebracht, doch hatten sie diese Klippen zum überwiegenden Teil dank Severus' nüchterner Haltung umschifft. Er hatte während der ganzen Woche auch nie verlangt, dass Remus pausenlos um ihn war und schien das auch nicht mal zu wünschen, sondern schickte ihn zum Angeln an den nahegelegenen See oder in das nächste Dorf um kleinere Besorgungen zu erledigen oder um eine angeblich sehenswerte Höhle zu besichtigen.

Nach Remus' Rückkehr erkundigte er sich, wie es ihm ergangen war und berichtete gelassen, wie er selbst den Tag verbracht hatte. Da Severus kaum etwas anderes tat als lesen und verschiedene Pflanzen und Kräuter zu sammeln um sie anschließend zu trocknen, hatte Remus das beschämende Gefühl, dass es die Langeweile war, die ihn zu diesen eintönigen Beschäftigungen trieb.

Severus versicherte ihm jedoch, dass er durchaus zufrieden war und so ließ Remus es dabei bewenden.

Das Haus, das sie bewohnten, hätte für zwei Verliebte ein prachtvolles Liebesnest abgegeben, für Remus und Severus hingegen bot es wenig Abwechslung. Sie machten vor dem Abendessen Spaziergänge zum Meer und an den Abenden spielten sie Schach oder lasen. Manchmal verarbeitete Severus seine getrockneten Kräuter weiter, füllte sie in kleine Schachteln oder Tüten und beschriftete diese akribisch. Als er das zum ersten Mal tat, fühlte sich Remus hinter seinem Buch ein wenig einsam und so hatte er halb im Scherz vorgeschlagen, ob er nicht laut vorlesen sollte, damit sie beide etwas davon hätten.

Zu Remus' Überraschung hatte Severus ihn mit einem halben Lächeln angesehen und genickt. Am Ende der Woche hatten sie sich so durch einige kürzere Werke von Charles Dickens gearbeitet.

OoooOoooO

Sie reisten an einem Mittwochmorgen ab und der Portschlüssel brachte sie direkt vor Severus' ererbtes Haus, in dem sie nun ihr Domizil aufschlagen würden.

So würden sie noch genügend Zeit haben um sich einzurichten und einzugewöhnen, bevor am Montag das neue Schuljahr anfangen würde.

Das Haus erstrahlte bereits von außen in neuem Glanz, der Vorgarten war frisch bepflanzt und Remus schwante, dass er Severus' finanzielle Mittel bislang erheblich unterschätzt hatte.

In der Tür wurden sie von zwei Hauselfen empfangen, die sich Remus mit den Namen „Gordy" und „Tinker" vorstellten. Der Luxus von zwei Hauselfen – wo sich die meisten Zaubererfamilien nicht mal eine leisten konnten – verblüffte Remus über alle Maßen. Etwas von seiner Verblüffung musste sich auf seinem Gesicht widergespiegelt haben, denn Severus erklärte schroff, dass Gordon schon lange im Dienst seiner Familie stehen würde und seither in Hogwarts gearbeitet habe, während Tinker zu diesem Haus gehöre.

Da keiner von ihnen das Haus nach der Renovierung gesehen hatte, unternahmen sie zuerst einen Rundgang durch die unteren Räume, während dem Remus immer einsilbiger und schweigsamer wurde.

Diese Renovierung musste Severus zweifellos ein Vermögen gekostet haben. Nichts erinnerte mehr an das ursprüngliche Haus, wofür Remus einerseits von Herzen dankbar war, andererseits anerkennen musste, dass die Inneneinrichtung vorher fast geschmackvoller gewesen war.

Das Haus war einfach zu protzig. Jeder einzelne Teppich, jeder einzelne Kerzenleuchter schrie förmlich seinen Preis heraus. Nicht, dass die einzelnen Stücke hässlich oder richtig geschmacklos gewesen wären, dennoch hatte die ganze Sache einfach keinen Stil. Es war ein bisschen so, wie wenn man in einem Geschäft eine rote Hose und in einem anderen Geschäft ein rotes Hemd kaufen würde. Obwohl beide Kleidungsstücke rot waren, war es doch nie genau der gleiche Farbton. Wenn man es zusammen tragen würde, sähe es einfach immer ein bisschen daneben aus – genau wie dieses Haus.

„Es gefällt dir nicht", stellte Severus tonlos fest.

„Nein, nein...", beeilte sich Remus zu widersprechen. „Das ist es nicht. Es ist nur... hast du das genau so in Auftrag gegeben?"

„Nein – ich habe diesen Schwachköpfen nur klar gemacht, dass ich für mein Geld das Beste erwarte", antwortete Severus sachlich.

„Ja... das ist genau der Punkt", seufzte Remus. „Es sieht einfach zu... neureich aus."

Severus zuckte ungerührt mit den Schultern. „Dann rede du eben noch mal mit diesen Schwachköpfen."

„Soll das heißen, du willst noch mal Geld dafür ausgeben?" fragte Remus fassungslos.

„Wenn es dir doch nicht gefällt..."

„Ja, aber... das ist doch nicht das Einzige, was zählt – dir gefällt es doch wohl", meinte Remus schwach.

„Ich habe keinen Sinn für derlei Firlefranz", sagte Severus mit einer lässigen Handbewegung. „Mir war nur wichtig, dass nichts mehr in diesem Haus in irgendeiner Form Todesser-Assoziationen auslöst."

„Aber ich möchte wirklich nicht, dass du dafür noch mehr Geld ausgibst!"

„Warum nicht? Ich habe genug davon", erwiderte Severus kühl.

„Naja... vielleicht könnten wir das Sofa und die Sessel neu beziehen lassen", lenkte Remus ein, dem die breiten grünen Streifen des Stoffes fast in den Augen brannten. „Aber das werde ich bezahlen."

Severus musterte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.

„Von mir aus kannst du mit dem Geld, das du mit deiner Arbeit verdienst, tun und lassen, was du willst. Aber die Ausgaben für dieses Haus wirst du bitte mich bestreiten lassen. Falls du es noch nicht begriffen hast, ich habe nämlich genug Geld für uns beide – genug, dass eine zusätzliche Ausgabe für Sesselbezüge uns nicht in Schwierigkeiten bringen wird."

Mehrere Gedanken schossen nach diesem Wortwechsel durch Remus' Kopf.

War er hier am Ende in einen goldenen Käfig geraten? Würde er von nun an ständig die goldenen Sporen zu spüren bekommen? Kurz flammte Wut in ihm auf und er wollte aufbegehren, wollte Severus entgegenschleudern, dass es ihm nicht um Geld zu tun war, doch dann bemerkte er ein unsicheres, fast enttäuschtes Aufblitzen in den pechschwarzen Augen und er zögerte.

In dieses Zögern hinein sagte Severus steif: „Ich hatte angenommen, es würde dich... freuen."

Nun war Remus froh, dass er seinen ersten Impuls beherrscht hatte. Severus hatte es tatsächlich nur gut gemeint... Merlin – dieser Mann hatte wirklich eine äußerst unglückliche Art sich auszudrücken.

„Das tut es auch", lenkte Remus mit begütigender Stimme ein und legte leicht eine Hand auf Severus' Oberarm. „Und ich finde, wir sollten uns nicht wegen so einer Nichtigkeit in den Haaren liegen. Von mir aus können die Sesselbezüge auch so bleiben, wie sie sind." Er fühlte, wie sich Severus' Muskeln unter seiner Berührung wieder entspannten.

„Du hast Recht – es ist eine Nichtigkeit. Verändere, was du willst – gleichgültig, ob auf deine oder auf meine Rechnung... ich will nur... dass du... du sollst dich… dass wir uns hier wohl fühlen."

„Das werden wir sicher", sagte Remus sanft und verstärkte kurz den Druck seiner Finger, bevor er Severus' Arm wieder losließ.

OoooOoooO

Es war Samstag und Sirius – der am selben Vormittag erst wieder aus Irland zurückgekommen war – und Harry Potter befanden sich gerade auf dem Weg zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung die zu Gunsten der Witwen und Waisen veranstaltet wurde, die der letzte Krieg gegen Voldemort zurückgelassen hatte.

Sirius war wieder aus Irland zurück und wie es den Anschein hatte, hatte er sich dort wider seinen eigenen düsteren Voraussagen gut amüsiert. Zumindest entnahm Harry dies dem etwas unzusammenhängenden Bericht der verschiedensten Ereignisse und Bekanntschaften auf dieser Reise. Sirius erwähnte auch nebenbei, dass er in Dublin Lucius Malfoy getroffen hatte und mit ihm zusammen den günstigen Verkauf seines Sommerhauses gefeiert hatte.

Er sprudelte über wie eh und je, doch Harry fiel auf, dass er mit keinem einzigen Wort Remus erwähnte oder einen Bericht über die Hochzeit verlangte und das gab ihm zu denken.

Doch nach einiger Zeit hörte Harry seinem Paten nur noch mit halbem Ohr zu, zu sehr war er damit beschäftigt, seinen Status als „der Auserwählte" zu verdammen, der es ihm unmöglich machte, solchen Veranstaltungen fernzubleiben. Sirius war ihm bei so etwas auch keine große Hilfe, denn sein Pate liebte Feste jeglicher Art. Harry seufzte leise und fragte sich flüchtig, ob wohl auch Remus und Severus eine Einladung erhalten hatten und ob sie auch dort sein würden und wie Sirius darauf reagieren würde, wenn... Harry seufzte ein zweites Mal. Es hatte sicher nicht viel Sinn, sich Sorgen zu machen. Früher oder später würden sich Remus und Sirius so oder so über den Weg laufen.

Sirius war tatsächlich blendender Laune. Er hatte in Irland einige Flirts genossen und sich einige neue Roben gekauft. Eine davon trug er heute Abend. Mit seinen glänzenden schwarzen Haaren und der neuen weinroten Robe war er ein echter Blickfang und so dauerte es nicht lang, bis er der Mittelpunkt einer lebhaften Gruppe geworden war. Er genoss es sichtlich, wieder im vertrauten Bekanntenkreis zu sein und Harry schloss sich seinen eigenen Freunden an.

Als Severus und Remus leicht verspätet eintrafen, war das Fest schon in vollem Gange und sie mieden den großen Ballsaal, in dem ein entsetzliches Gedränge herrschte und begaben sich in einen der angrenzenden kleineren Räume.

Dort befanden sich vielleicht zwanzig Hexen und Zauberer, aber Remus sah nur einen einzigen. Sirius stand in der Nähe der Tür, in der einen Hand ein Sektglas, in der anderen ein angebissenes Törtchen und der Klang seines Lachens ließ ihn einen Augenblick wie angewurzelt an der Schwelle erstarren.

„So etwas Absurdes habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört!" Sirius drehte sich während des Sprechens um, steckte sich den Rest des Törtchens in den Mund, erblickte Remus und hielt mitten in der Bewegung inne.

Dann rang er so hörbar nach Luft, dass alle Anwesenden es vernahmen, fing krampfhaft an zu Husten und sank in die Knie. Remus stand so nahe bei ihm, dass er sofort herbeistürzte, um ihm zu helfen. Niemand fiel auf, dass Severus seinen Zauberstab unauffällig in seiner Robe verstaute.

Während Sirius im Gesicht blau anlief und immer noch keuchend nach Atem rang, schlug Remus ihm verzweifelt auf den Rücken, bis endlich das Stückchen Gebäck, das Sirius in die Luftröhre geraten war, von diesem wieder ausgespuckt wurde und er gierig Luft holte. Remus schlang seine Arme erleichtert um Sirius' Oberkörper und hielt ihn fest.

Die darauf eintretende Stille wurde von Severus' nüchterner Stimme unterbrochen.

„Ganz recht, Remus. Hilf' ihm auf, damit er sich auf einen Stuhl setzen kann und öffne ein Fenster, damit er wieder richtig Luft bekommt."

Beinahe ebenso blass wie Sirius, gehorchte Remus.

Lucius Malfoy, der ein wenig weiter weg gestanden hatte, hatte im ersten Moment ebenfalls einen Schritt in Richtung Sirius gemacht, hatte sich dann jedoch eines Besseren besonnen und ließ nun seinen undurchdringlichen Blick von Remus zu Sirius wandern.

Severus öffnete ohne großes Federlesen die obersten Knöpfe von Sirius' Robe und Hemd, sah zu den Umstehenden und sagte mit einem spröden Lächeln: „Es wird ihm gleich wieder besser gehen. Er war schon immer ein hastiger Esser – hat sich schon in der Schule ständig verschluckt, weil er nie richtig gekaut hat."

Sirius war von seinen Erstickungszuständen und Remus' plötzlichem und unerwartetem Anblick immer noch zu sehr mitgenommen um etwas gegen diese Behandlung oder Bemerkung einwenden zu können. Er saß erschöpft in einem Sessel, schnappte ab und an noch gierig nach Luft und hustete immer wieder krampfartig.

„Vielleicht sollte ihn jemand nach Hause begleiten, damit er sich wieder richtig erholen kann", schlug Severus vor und jemand aus der Gruppe der Neugierigen erklärte sich bereit Harry Potter zu holen.

„Das ist vielleicht das Beste", erklärte Severus trocken. „Und Remus – hol' doch bitte noch ein Glas Wasser."

Remus verließ fluchtartig den Raum, und als er zurückkehrte, war Sirius wieder halbwegs Herr seiner Sinne und versicherte Harry mit einem schiefen Lächeln, dass wirklich nichts passiert war.

Die meisten Gäste hatten sich mittlerweile mehr oder weniger diskret zurückgezogen, aber einige wenige waren geblieben, und Remus, der Sirius das Glas Wasser reichte, bemerkte, dass Lucius Malfoy ihn mit lächelndem Blick musterte. Das Lächeln glitt nun über die schmalen, spöttischen Lippen und er deutete eine leichte Verbeugung an.

„Guten Abend, Lupin. Was für ein unglücklicher Zwischenfall auf diesem reizenden Fest, aber ganz sicher kein Grund zu Besorgnis." Sein Blick glitt von Remus hinüber zu Severus. „Ich glaube, ich habe Ihnen noch nicht zu Ihrer Vermählung gratuliert. Severus ist ein sehr geistesgegenwärtiger Mann. Ich gratuliere Ihnen wirklich."

„Vielen Dank", antwortete Remus, der nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Er lächelte Severus erleichtert zu, der näher trat und streckte ihm die Hand entgegen. Remus hatte sich nun wieder völlig in der Gewalt, und wenn er auch immer noch blass aussah, vermochte er doch in natürlichem Tonfall zu sagen: „Geht es ihm besser? Hast du schon Lucius Malfoy begrüßt? Er machte mir eben ein Kompliment über deine Geistesgegenwart."

„So? Dazu besteht wirklich nicht der geringste Anlass", erwiderte Severus trocken. „Es ist nichts geschehen. Guten Abend, Lucius. Ich glaube wir sollten Mister Potter und seinen Paten jetzt in Ruhe lassen. Wenn ich die beiden richtig verstanden habe, dann wollen sie das Fest ohne großes Aufhebens verlassen."

OoooOoooO

An diesem Abend wurden unter den Gästen noch einige Vermutungen über Sirius Black's Erstickungsanfall und seine angebliche oder tatsächliche Ursache angestellt. Die meisten von Ihnen vertraten die Ansicht, dass Severus viel zu gefühlskalt war um sich in irgendeiner Form daran zu stören, ob außer einem verschluckten Brötchen noch etwas anderes Schuld an Sirius' heftiger Reaktion hätte sein können.

Doch hier irrten sie. Severus wusste soviel über Remus' Gefühle für Sirius, wie man eben wissen konnte und hinter einer unbewegten Maske grübelte er über sie nach. Mit keinem Wimpernzucken verriet er, dass er die wahre Ursache für diesen Erstickungsanfall gewesen war. Er hatte es getan um eine große Szene zu verhindern, zu der Sirius offensichtlich angesetzt hatte. Doch als Remus am Ende doch seine Arme um Sirius geschlungen hatte, hatte er seinen Blick abwenden müssen, denn zu deutlich hatte er in Remus' Gesicht all das gesehen, was seine Wohlerzogenheit bislang vor ihm verborgen hatte und sein sofortiges Eingreifen war nicht nur reine Geistesgegenwart gewesen, sondern war der Entschlossenheit entsprungen der Sensationsgier der Anwesenden keine Nahrung zu bieten.

Remus fühlte sich zu Tode erschöpft. Er hatte sich dagegen gewappnet, seiner unerreichbaren Liebe zu begegnen, aber er war nicht auf diesen Ausdruck in Sirius' Augen gefasst gewesen, mit dem er ihn eine Sekunde, bevor er nach Luft ringend zusammengebrochen war, angesehen hatte. Er war zu ihm geeilt, und hatte ihn in seinen Armen gehalten, und das Rasierwasser, das Sirius immer benützte, hatte alte Erinnerungen qualvoll lebendig werden lassen. Er hoffte, nicht jene Worte laut gesagt zu haben, die sich ihm auf die Lippen gedrängt hatten: Sirius – Liebster!

Er nahm an, dass er stumm geblieben war. Severus' unmelodische Stimme hatte ihn in die Wirklichkeit zurückgerissen, als dieser ihn trocken aufgefordert hatte Sirius aufzuhelfen. Er hatte gehorcht und als er sich wieder aufgerichtet hatte, hatte er die funkelnde Neugier in einem Dutzend Gesichtern gesehen und erkannt, dass er sich um jeden Preis beherrschen musste. Die Vorsehung war ihm in Severus' Gestalt zu Hilfe gekommen, der ihn nach einem Glas Wasser geschickt hatte. Dadurch war ihm eine kurze Erholungspause vergönnt gewesen. Als er gezwungen gewesen war, wieder in den Raum zurückzukehren, hatte er sich zumindest so weit gesammelt, dass es ihm gelang, die von ihm erwartete Rolle des strahlenden Kriegshelden für den Rest eines nicht enden wollenden Abends durchzustehen.

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Auf dem Heimweg schwiegen Remus und Severus die meiste Zeit, was Remus als seltsam tröstlich empfand, allerdings auch auf einen gewissen Mangel an Feinfühligkeit schließen ließ, aber er zog das Schweigen den Vorhaltungen und spitzen Bemerkungen vor, die er insgeheim erwartet hatte. Und weshalb hätte Severus auch empfindlich auf diesen Vorfall reagieren sollen, der ihn kaum hatte verletzen können, so peinlich er auch gewesen sein mochte. Nein – Severus hatte kein Recht, sich künstlich über eine solche Kleinigkeit aufzuregen. Nicht nach allem, was er ihm in den Flitterwochen gesagt und angeboten hatte.

Abgesehen davon, dass Severus geflissentlich über den Zwischenfall schwieg, war er genauso nüchtern und unberührt wie immer. Er forderte keinerlei Erklärung von Remus, der sich endlich entspannen durfte.

Als Remus Severus wenige Stunden später beim Frühstück traf, stellte er fest, dass dessen Aussehen für eine ziemlich schlaflos verbrachte Nacht sprach. Severus hatte tatsächlich kaum geschlafen, sagte jedoch nur, dass er es nicht gewohnt sei, sich so lange auf Festen aufzuhalten und dabei soviel Belanglosigkeiten zu ertragen.

„Du hättest im Bett bleiben sollen. Es ist schließlich Sonntag – du musst nirgendwo hin. Hoffentlich bist du nicht extra aufgestanden, um mir den Tee zu kochen?"

Genau das hatte Severus getan, da er wusste, wie völlig unfähig Remus war, einen genießbaren Tee zu produzieren, aber er antwortete bloß: „Als ob du nicht ausgezeichnet imstande wärst, deinen Tee selbst zu bereiten."

„Er gelingt mir nie", gestand Remus beschämt. „Nie wird er so, wie ich ihn haben möchte, und wenn ich ihn von den Hauselfen zubereiten lasse, schmeckt er mir auch nicht. Danke, Severus – er ist genauso, wie er sein soll."

Severus lächelte schmal und widmete sich nun seinem eigenen Frühstück. Remus verließ ihn bald darauf um den morgigen Unterrichtsbeginn vorzubereiten und seine Koffer zu packen. Nachdem Severus noch einige Zeit über dem Problem gegrübelt hatte, das ihn nachts nicht hatte schlafen lassen, erhob er sich vom Tisch und trat an den Kamin, in den er eine Handvoll Flohpulver warf.

Kurze Zeit später klopfte er an die Tür des Grimmauld Place.

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Fortsetzung folgt...

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Severus: Wie konntest du die Leser nur so lange auf dem Trockenen lassen?

Lorelei: Ich habe mich doch schon entschuldigt!

Remus: Ich hätte mir vor lauter Spannung und Warterei fast die Fingernägel abgeknabbert!

Severus: Du liest dieses Zeug auch noch?

Remus: Ja, warum nicht?

Lorelei: Es tut mir ja Leid…

Severus: Du spielst eine der Hauptrollen! Du musst das nicht auch noch lesen…

Remus: Wenn es mir nun mal Spaß macht…

Lorelei: Äh, Jungs?

Severus: Ich fasse es nicht!

Remus: Und wenn schon! Ich mache, was ich will!

Lorelei: Tja, dann kann ich auch gehen und das nächste Kapitel schreiben – die sind wohl mit sich selbst beschäftigt.