Disclaimer: Wie immer... alles JKR – ich borg's mir nur aus...

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Wunder gibt es immer wieder

Fanfiction von Lorelei Lee

Kapitel 11 – within your heart

Severus hatte sich im Keller des Hauses ein Labor eingerichtet, in dem er nun jede Woche an zwei Nachmittagen Draco Malfoy in der höheren Kunst der Zaubertrankbrauerei unterwies. Ab und zu wurde es so spät, dass Draco die Einladung zum Abendessen annahm und sie sich zu dritt an den Tisch setzten. Da Draco ein angenehmer Gast war, störte sich Remus nicht an diesem Arrangement. Er fing erst an sich zu wundern, als eines Tages ein verlegen-trotziger Harry Potter an ihre Tür klopfte um Draco Malfoy abzuholen.

„Meine Quidditch-Ausrüstung ist heute gekommen und er wollte sie sehen", gab Harry als Begründung an. Doch Remus entging nicht, dass Harry's Wangen leicht gerötet waren. Er wurde jedoch einer Erwiderung enthoben, da Severus und Draco in diesem Moment aus dem Keller kamen.

„Hi, Potter! Da bist du ja", begrüßte Draco ihn unbefangen. „Dass du mich abholen kommst, kann nur eines bedeuten – die Ausrüstung ist da. Stimmt's?"

Harry nickte. „Ja – stimmt. Wurde vor einer Stunde abgegeben. Willst du sie gleich sehen?"

„Klar", sagte Draco mit allen Anzeichen jugendlicher Begeisterung. „Ich will doch sehen, in was für einem Outfit du dich zukünftig lächerlich machen wirst." Er grinste und knuffte Harry in die Seite.

Zu Remus' Überraschung schaltete sich an dieser Stelle Severus in die Kabbelei ein. „Draco erzählte mir, dass Sie für die Mowbray Moskitos spielen werden", sagte er zu Harry.

Harry's Unbehaglichkeit schien für einen Moment wieder zurückzukehren.

„Mmmh, ja", antwortete er einsilbig.

„Oh Mann, Narbengesicht", neckte Draco und zog seinen Mantel an. „Severus wird dich nicht gleich fressen. Er hat heute schon gefrühstückt."

Severus lächelte schmal. „Draco!" mahnte er leise. Zu Harry gewandt sagte er: „Ich nehme an, Sie werden uns in den nächsten Tagen verlassen?"

„Ähm… na ja… schon", sagte Harry mit einem Seitenblick auf Draco. „Aber wenn kein Training oder kein Spiel ist, dann bin ich schon hier."

„Ja, ich weiß – so schnell werden wir dich nicht los", bemerkte Draco munter. „Also, was ist – gehen wir? Auf Wiedersehen Mister Lupin. Bis nächste Woche!" Er nickte Severus zu, packte Harry am Arm und zog ihn mit sich.

Als sich die Tür hinter den beiden Jungen geschlossen hatte, musterte Remus seinen Ehepartner amüsiert.

„Ist das deine neue Strategie um Harry zu quälen? Freundlichkeit?"

Severus' Augen blitzten auf. „Möglicherweise", erwiderte er trocken. „Möglicherweise hat es auch einfach seinen Reiz verloren. Immerhin kann ich ihm keine Punkte mehr abziehen. Möglicherweise hat mich auch Draco darum gebeten."

Remus schüttelte den Kopf und lachte.

„Egal was es war – ich finde es sehr nett von dir. Meinst du, Harry wird auch mal zum Abendessen bleiben?"

Severus seufzte leise. „So wie ich das sehe, wird es sich wohl nicht vermeiden lassen."

OoooOoooO

Nach der nächsten Vollmondnacht erwachte Remus aus seinem Dämmerzustand, als kühle Hände über seine Stirn strichen. Er blinzelte mühsam und sah verschwommen eine dunkle Gestalt, die sich über ihn beugte.

Die Gestalt war zu groß für eine Hauselfe.

„Severus?" krächzte Remus heiser und begriff trotzdem nicht, warum gerade Severus in seinem Zimmer sein sollte. „Was tust du hier…"

„Nichts", sagte die dunkle Gestalt sanft. „Schlaf weiter."

Severus beobachtete, wie Remus' Augenlider flatterten und sich schließlich wieder schlossen. Er wartete einen Moment, bis sich die Atmung wieder beruhigt hatte und er sicher sein konnte, dass Remus tatsächlich eingeschlafen war. Vorsichtig legte er Handtuch und Heilsalbe beiseite, schlug den Bademantel über Remus' Körper zusammen und deckte ihn behutsam zu.

Als Severus am Nachmittag wieder nach Hause kam, stellte er erleichtert fest, dass Remus noch in seinem Bett lag und schlief. Er wollte gerade wieder genauso leise den Raum verlassen, wie er ihn betreten hatte, als Remus die Augen aufschlug.

„Du kannst ruhig hier bleiben – ich bin schon seit einer Weile wach", flüsterte er heiser und räusperte sich.

Severus war rasch an sein Bett getreten und reichte ihm das Glas Wasser von seinem Nachttisch. Remus trank es gierig aus und räusperte sich ein weiteres Mal.

„Danke", sagte er und gab Severus das Glas zurück.

„Wie fühlst du dich?" fragte Severus wie nebenbei, während er das Glas umständlich auf den Nachttisch zurückstellte.

„Ganz gut, glaube ich", meinte Remus und streckte sich.

Er bemerkte aus den Augenwinkeln heraus, dass Severus zufrieden lächelte und plötzlich fiel ihm wieder die dunkle Gestalt ein, die neben seinem Bett gestanden hatte.

„Du hast was damit zu tun, dass ich mich nicht ganz so furchtbar fühle wie sonst", rief er aus.

Severus' Miene verschloss sich ein wenig.

„Wie kommst du denn auf diese Idee?" gab er ausweichend zurück.

Remus schüttelte lächelnd den Kopf. „Heute morgen war jemand hier – und es war definitiv keine Hauselfe."

„Du musst geträumt haben", wehrte Severus ab und schnipste mit den Fingern. Neben dem Bett erschien augenblicklich Tinker mit einem Tablett, das sie auf Remus' Bett abstellte. Kaum hatte sie diese Tätigkeit erledigt, verschwand sie auch schon wieder.

„Hast du Hunger?" fragte Severus und schenkte eine Tasse Tee ein. „Es gibt Scones." ( + siehe Erläuterungen am Schluss)

„Grossen Hunger! Sind Rosinen drin?" fragte Remus misstrauisch und vergaß für einen Moment die große, dunkle Gestalt, die sich an diesem Morgen über ihn gebeugt hatte.

„Natürlich nicht", antwortete Severus. „Die Hauselfen wissen mittlerweile, dass du keine Rosinen magst. Möchtest du auch Clotted Cream und Himbeermarmelade dazu?" Er reichte ihm ein Glasschälchen.

Remus betrachtete verwundert die rote Masse darin.

„Das ist keine Himbeermarmelade."

„Doch", schmunzelte Severus verhalten.

„Ohne Kerne!"

„Ohne Kerne", bestätigte der Slytherin.

„Wie hast du das geschafft?" fragte Remus und tauchte einen Löffel hinein ohne eine Antwort abzuwarten. Als er gekostet hatte, glitt ein Ausdruck purer Glückseligkeit über sein Gesicht. Als er wieder zu Severus aufsah, war dort wieder dieses zufriedene Lächeln, doch er bemerkte auch die dunklen Ringe unter den schwarzen Augen.

Ohne nachzudenken streckte er seine Hand aus, legte seine Finger um den Nacken seines Ehepartners und zog ihn zu sich herunter.

„Danke, Severus", sagte er ernst und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.

Als er ihn wieder los ließ trat Severus einen Schritt zurück.

„Kommst du zum Abendessen runter?"

Remus war gerade mit einem riesigen Bissen Scones beschäftigt. „Mmmmhh", machte er mit vollem Mund und nickte zur Bekräftigung.

„Gut, dann lasse ich dich jetzt allein."

Kaum hatte Severus den Raum verlassen, sank er mit dem Rücken gegen die Tür und befühlte mit seiner rechten Hand behutsam und etwas ungläubig seine Lippen.

Dann seufzte er. Remus hatte ihn geküsst.

OoooOoooO

Fortsetzung folgt...

OoooOoooO

(+) zur Erläuterung:

Bei Scones handelt es sich um typisches englisches Teegebäck. Es sind eine Art süße Brötchen und in der Regel sind Rosinen drin. Sie werden normalerweise mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade gegessen.

Clotted Cream ist etwas schwieriger zu erklären, obwohl ich es schon gegessen habe. Es ist ähnlich wie Creme fraiche – nur süßlicher. Gibt es in Deutschland so gut wie gar nicht zu kaufen. Leider. Seit ich das mal in einer Dresdner Teestube bestellt habe, bin ich diesem Zeug rettungslos verfallen.

Severus: Nicht nur diesem Zeug…

Lorelei: Spar dir deine spitzfindigen Bemerkungen! Hier habt ihr eure Texte für die nächsten Kapitel.

Remus: Schon? Ging ja richtig schnell dieses Mal.

Lorelei: Seit wann bist du unter die Zyniker gegangen, Remus?

Remus: Och…

Severus: (leise) Ja! Es färbt endlich ab!