Disclaimer: Wie immer... alles JKR – ich borg's mir nur aus...
Die „signierten" Reviews habe ich ja per reply schon beantwortet. Bleibt mir nur noch zu sagen, dass die Resonanz der reine Wahnsinn ist. Danke.
moondancer – ich sehe mal, was ich tun kann. Meine Zeit ist leider sehr knapp bemessen.
Besserweis – Danke! Ein schöneres Lob kann ich mir gar nicht wünschen.
Adelaide – es wird nicht immer so bleiben. Versprochen.
Wunder gibt es immer wieder
Fanfiction von Lorelei Lee
Kapitel 15 – Every thrill has gone
Weihnachten näherte sich mit Riesenschritten und Remus nahm hocherfreut zur Kenntnis, dass Severus sich dieses Jahr offensichtlich nicht dem Geist des Festes zu entziehen gedachte. Denn Severus selbst wies die Hauselfen an, Esszimmer und Wohnzimmer weihnachtlich zu schmücken und einen Weihnachtsbaum in der Eingangshalle aufzustellen.
Etwas übermütig bat Remus seinen Ehepartner darum, den Baum mit ihm gemeinsam zu schmücken und nicht, wie beabsichtigt diese Arbeit auch den Hauselfen zu überlassen.
Severus bedachte ihn daraufhin mit einem langen Blick, der deutlich sagte, dass er ihn für verrückt oder kindisch oder beides hielt. Doch dann drückte er ihm lediglich einen Karton Christbaumkugeln in die Hand und griff selbst nach einer Packung Lametta. Als er sie öffnete und die ersten Lametta-Fäden herauszog, huschte ein kleines, böses Lächeln über sein Gesicht und er sagte mit einem Seitenblick auf Remus laut und vernehmlich: „Bah! Humbug!" und hängte das Lametta an den erstbesten Zweig.
Remus brach in schallendes Gelächter aus und hätte fast die Christbaumkugeln fallen lassen.
„Ebenezer Scrooge – wie er leibt und lebt!" japste er zwischen zwei Lachanfällen, was ihm lediglich ein hochgezogene Augenbraue und ein schmales, sarkastisches Lächeln eintrug.
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Es bereitete Remus auch Vergnügen, dass Severus einige Geschenke kaufte und sogar Weihnachtskarten schrieb. Wenn Remus dann fragte, für wen das alles war, dann brummte er meist nur „Kennst du nicht" und verzog sich mit seiner Tätigkeit in ein anderes Zimmer. Doch wenn Remus später die Adressen auf den sorgfältig verschnürten Päckchen und versiegelten Briefen las, waren ihm einige der Namen durchaus geläufig. Es waren einige darunter, mit denen Severus in den letzten Monaten an seinen Artikeln zusammengearbeitet hatte oder Redakteure von Zeitschriften in denen seine Aufsätze erschienen waren. Sein ehemaliger Schüler aus dem Ministerium erhielt sogar gemeinsam mit Albus und Minerva eine Einladung zum Tee.
Natürlich erhielten die Malfoys Geschenke, aber Severus schickte auch Molly Weasley und sogar Gabrielle Delacour Weihnachtsgrüsse.
Doch am meisten freute es Remus, dass Severus selbst auch Geschenke und Karten erhielt. Die Karten stellte Remus sorgsam auf den Kaminsims, obwohl Severus auch dazu „Humbug" sagte und es dieses Mal sogar ernst meinen wollte.
Severus Snape war sicher nicht dabei beliebt zu werden, doch er war auch kein gesellschaftlicher Außenseiter mehr wie vor ihrer Ehe – und darüber war Remus sehr erleichtert, denn dadurch hatte er einen greifbaren Beweis, dass auch er seine Verpflichtung in dieser Ehe erfüllt hatte.
Nach außen hin mochte Severus das alles zwar als Humbug abtun, doch Remus hatte ihn mehrfach dabei ertappt, wie er einzelne Karten vom Kaminsims herunter nahm, aufmerksam betrachtete und die Grußworte las. Das alles geschah mit einem Gesichtsausdruck, der zu sagen schien, dass er es selbst nicht fassen konnte, was da geschah.
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Eines Abends sprachen sie darüber, wie sie ihre Zeit über die Feiertage am besten einteilen sollten. Sie kamen überein, den Heiligen Abend zu Hause zu verbringen und am 1. Feiertag am Festessen in Hogwarts teilzunehmen.
„Ich fürchte, ich werde auch einige Tage in Hogwarts bleiben müssen", erwähnte Remus mit gerunzelter Stirn. „Es bleiben dieses Jahr verdächtig viele Gryffindors während der Weihnachtsferien in der Schule. Ich fürchte, sie planen etwas..."
„Was auch sonst? Es sind schließlich Gryffindors", bemerkte Severus trocken.
Remus seufzte. „Ich wünschte, ich könnte hier bleiben." Zu seiner eigenen Überraschung meinte er tatsächlich auch, was er da gerade gesagt hatte.
„Ich könnte ja..." begann Severus merkwürdig zaghaft. „Wir könnten in den Ferien ja zusammen in Hogwarts bleiben."
Severus' Vorschlag erschütterte Remus dennoch so tief, dass er ihn einen Augenblick lang nur anstarrte und unfähig war, eine Antwort zu finden.
„Ich habe bislang deine Räume in Hogwarts noch nicht gesehen", sprach Severus weiter.
Das war die reine, lautere Wahrheit und Remus fühlte sich schlecht. Er hatte sich so sehr angewöhnt, seine Räume in Hogwarts als letzten Zufluchtsort zu betrachten, dass er nicht wünschte, dass Severus auch in dieses Refugium eindrang.
„Ich sehe schon, du befürchtest, dass ich deine Sessel dort auch mit einem Streifenmuster versehe", meinte Severus spröde und Remus bemerkte den Blick, der ihm verriet, dass Severus mit einer Abfuhr rechnete und dieser Blick beschämte ihn mehr als ein lauter Vorwurf. Entsetzt dachte er: Ich nehme alles und gebe nichts.
„Ja, das habe ich allerdings", versuchte er einen Scherz. „Aber das Risiko werde ich eingehen. Sollen wir gleich nach dem Festessen dort bleiben?"
Severus' Gesichtszüge glätteten sich wieder und er nickte. „Ja – das wird sicher das Vernünftigste sein."
„Da sei Merlin vor, dass du einmal etwas Unvernünftiges tun würdest", lachte Remus.
Severus schenkte ihm einen langen Blick, sagte aber nichts dazu.
Mit etwas gemischten Gefühlen dachte Remus daran, dass sein Bett in Hogwarts zwar groß genug war – aber eben doch nur ein Bett. Er – oder besser – sie beide würden dort nicht über getrennte Schlafzimmer verfügen. Sie hatten noch kein zweites Mal miteinander geschlafen und Remus wusste nicht, ob er dies als einen Versuch Severus' werten sollte, dies zu ändern und die Initiative zu ergreifen. Doch Severus' nächste Worte ließen diese Gedanken verfliegen.
„Ich werde morgen nach meinem Unterricht mit Minerva sprechen, dass du für diese Zeit ein weiteres Schlafzimmer für deine Räume benötigst. Sie soll das irgendwie arrangieren – wenn es dir Recht ist…"
„Ja, das ist eine vernünftige Idee", erwiderte Remus mit einem Grinsen. „Wenn meine Gryffindors auf Schabernack aus sind, kann es durchaus sein, dass ich nachts öfter mal raus muss und du würdest dann auch jedes Mal gestört. Das möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Du solltest dich mal wieder richtig ausschlafen – du siehst in letzter Zeit etwas angegriffen aus", schloss er sanft. Er machte sich wirklich Sorgen um Severus, dessen Augenringe überhaupt nicht mehr zu verschwinden schienen.
„Charmant wie immer", gab Severus sarkastisch zurück.
„Nein, das ist mein Ernst! Ich mache mir allmählich wirklich Sorgen um dich", sagte Remus und setzte sich zur Bekräftigung direkt neben Severus auf das Sofa und legte einen Arm um ihn.
Severus zögerte einen Moment, doch dann ließ er es zu, dass sein Kopf mit erschöpfter Dankbarkeit auf Remus' Schulter sank. „Es war in letzter Zeit etwas… nervenaufreibend für mich", gab er widerstrebend zu.
„Ich weiß…", erwiderte Remus und drückte einen sanften Kuss auf die schwarzen Haare. „Du nimmst dir einfach immer zu viel vor. Hast du nicht gestern noch einen Auftrag angenommen? Was war es noch gleich… Eine Ausarbeitung über die vielseitige Verwendung von Alabaster-Efeu? Du solltest wirklich nicht so viel arbeiten."
„Jaja", erwiderte Severus mit etwas wie Resignation in seiner Stimme und wollte sich wieder aufsetzen, doch Remus hielt ihn mit seiner Umarmung zurück.
„Jetzt bleib doch einmal ruhig sitzen! Es ist gerade so schön", murmelte er und zog Severus wieder enger an sich, der nach kurzem Zögern nachgab. Überrascht stellte Remus fest, dass es tatsächlich schön war, jemanden im Arm zu halten. Nein – nicht jemanden – korrigierte sich Remus pedantisch. Es war schön Severus im Arm zu halten. Es war seltsam, dass ihn diese Feststellung nicht beunruhigte, doch dann dachte er wieder an die dunkle Gestalt, die ihn nach seinen Vollmondnächten so fürsorglich pflegte und ein warmes Gefühl – das er als Dankbarkeit identifizierte - breitete sich in ihm aus und er hauchte noch einen Kuss auf die schwarzen Haare.
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Sie verbrachten Weihnachten und Silvester in Hogwarts. In dieser Zeit hatten sie noch ein weiteres Mal miteinander geschlafen und wenn Remus sich dieses Mal auch verboten hatte, dabei an Sirius zu denken, hatte es sich für ihn dennoch überraschend gut angefühlt. Es war sehr angenehm und sehr befriedigend gewesen. Auch wenn Severus es nicht initiiert hatte, so hatte er sich ihm doch nicht entzogen – im Gegenteil. Remus hatte sich alle Mühe gegeben, damit Severus keinen Grund zur Klage hatte und auch hier waren seinen Bemühungen von Erfolg gekrönt gewesen.
Vor sich hinsummend verließ Remus das Schloss – mit sich und der Welt zufrieden. Er würde sich heute mit einigen Schulräten treffen und wollte vorher noch die wichtigsten Details mit Hagrid besprechen.
Weiter oben im Schloss stand Severus in Remus' Räumen am Fenster und beobachtete, wie sein Ehemann mit unternehmungslustigen Schritten durch den Schnee auf Hagrids Hütte zulief. Er und Remus waren sich in diesen letzten zwei Wochen tatsächlich etwas näher gekommen, doch immer noch nicht so nahe, wie Severus sich das gewünscht hätte. Er seufzte leise – dabei konnte er sich über mangelnde Zuwendung wirklich nicht beklagen… sein Körper kam auf seine Kosten, aber da Remus' Herz nicht beteiligt war, blieb seine Seele immer ein wenig hungriger zurück.
Immerhin schien Remus den Umständen entsprechend sehr glücklich zu sein – und jetzt hatte ihn Minerva sogar noch mit einem neuen Projekt beauftragt, das er voller Elan anging. Hagrids Bereich sollte erweitert werden – man war sich nur noch nicht im Klaren darüber, um welche magische Kreaturen. Sogar Drachen waren eine Zeitlang im Gespräch gewesen. Auf dem Schulgelände sollte dafür ein zusätzliches Gebäude und/oder Gehege errichtet werden. Um dieses Vorhaben zu besprechen hatten sich heute einige Schulräte angekündigt. Immerhin mussten diese die dafür benötigten Gelder freigeben. In der Ferne konnte Severus erkennen, wie sich vier Gestalten den Weg zum Schloss bahnten. Das mussten die Schulräte sein.
Aus müßiger Neugier blieb Severus am Fenster stehen. Er wollte wissen, wen das Kuratorium geschickt hatte. Als die vier Gestalten nahe genug gekommen waren, stieß Severus einen überraschten Fluch aus.
„Was zum…!"
Dann griff er sich seinen warmen Winterumhang und seinen Schal und verließ in großer Eile das Zimmer.
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Gerade als er durch das große Tor von Hogwarts hinaus in die Kälte trat, hatten auch die Besucher den Vorhof erreicht. Severus hatte die grimmige Genugtuung, festzustellen, dass ihn seine Augen nicht getäuscht hatten – bei den Besuchern, besser gesagt, den Schulräten handelte es sich um Lucius Malfoy, Angus Bowmore, Samuel Dalwhinnie und – Sirius Black. Wobei Letzterer definitiv kein Schulrat war.
Sirius Black begrüßte ihn überraschender Weise zuerst und erklärte, dass er rein zufällig bei Lucius vorbeigeschaut hätte, als dieser und die anderen beiden Schulräte gerade im Aufbruch begriffen gewesen waren. „Und als ich hörte, dass Hogwarts das Ziel sein sollte, konnte ich einfach nicht widerstehen den alten Kasten mal wieder zu sehen", sagte er vergnügt.
„Allzu verständlich", gab Severus zurück und begrüßte nun die Herren Bowmore und Dalwhinnie. Zuletzt reichte er Lucius die Hand, dem er einen sprechenden Blick zuwarf. „Sie werden sicher gleich mit Professor Lupin über die Gehege sprechen wollen."
„Mit Remus?" fragte Sirius. „Ich dachte, Hagrid ist für diese Sache zuständig."
„Nicht nur", erwiderte Severus mit einem sparsamen, kühlen Lächeln. „Als Remus von der Planung Wind bekam, konnten ihn keine zehn Pferde davon zurückhalten, Hagrid seine tatkräftige Hilfe angedeihen zu lassen. Was Minerva durchaus begrüßt. Er steckt daher seit einigen Tagen meist bis zur Hüfte in Schnee und Matsch und unterhält sich dabei noch die ganze Zeit mit Hagrid, aber das ist eben seine Auffassung von Vergnügen."
Severus führte die Besucher erst zu Hagrids Hütte, wo Hagrid und Remus quasi die Führung übernahmen und die kleine Gruppe zu einem Platz an der Ost-Seite des Schlosses führten, auf dem die neuen Gebäude entstehen sollten. Severus und auch Lucius waren dabei etwas zurückgeblieben und hielten sich auch nun ein wenig abseits der Gruppe.
„Was hast du dir dabei gedacht, Black hierher zu bringen?" fragte Severus leise und immer noch ziemlich aufgebracht.
„Es ließ sich wirklich nicht vermeiden", antwortete Lucius gelassen. „Wir zogen gerade unsere Mäntel an, als er einfach hereinspaziert kam. Als wir ihm dann gesagt haben, wohin wir wollen, hat er nicht lockergelassen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihn mitzunehmen."
Severus warf seinem alten Freund einen misstrauischen Seitenblick zu.
„Und er ist wirklich ganz zufällig bei dir aufgekreuzt? Erwartest du wirklich, dass ich das glaube?"
„Es ist irrelevant, ob es wirklich nur Zufall war", erwiderte Lucius gelangweilt. „Er ist nun mal hier – warum, spielt keine Rolle. Ich hätte ihm diesen Wunsch wirklich nicht abschlagen können." Seine schmalen Lippen kräuselten sich zu jenem Lächeln, das die meisten Leute vor ihm auf der Hut sein ließ.
„Kann es wirklich sein, dass du ernsthaft anfängst, Black Avancen zu machen?" fragte Severus gewohnt direkt.
„Schrecklich, nicht wahr - und das in meinem Alter", murmelte Lucius. „Wie mir treue Freunde nur zu gerne berichten, findet man allgemein, dass ich mich damit komplett zum Narren mache." Er lächelte boshaft.
Severus schüttelte den Kopf.
„Das hätte ich nicht von dir… aber die ganze Sache geht mich nichts an."
„Nein? Du enttäuscht mich."
„Ich wüsste nicht, wodurch", erwiderte Severus abwehrend.
„Ich war bislang der Ansicht, dass du froh wärst, Sirius gebunden – oder gar verheiratet zu sehen und mir ist daran gelegen, dir diesen Wunsch zu erfüllen."
„Das ist doch…" fing Severus an, verstummte jedoch wieder und warf Lucius einen Stirn runzelnden Blick zu.
Lucius lachte leise. „Ich kann mir denken, dass du mich für einen richtigen Schwachkopf gehalten hast, dass ich Sirius einfach hierher mitgenommen habe. Das bin ich jedoch durchaus nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass weder du noch ich etwas zu befürchten haben, wenn wir unseren Lieben gestatten einander zu treffen."
„Und du bist doch ein Schwachkopf", sagte Severus grob. „Wie kannst du wünschen, Black zu heiraten, wenn du weißt, dass er Remus liebt? Das weißt du doch hoffentlich, oder?" schloss er mit beißendem Zynismus.
„Aber natürlich!" Das Lachen stand noch immer in Lucius' Augen. „Ich bin sein verständnisvollster Vertrauter – und obendrein auch völlig aufrichtig! Man entsinnt sich doch seiner eigenen ersten Liebe – mit einem kleinen Stich im Herzen und unendlicher Dankbarkeit, dass nichts daraus geworden ist. Ich werde Sirius seine köstlich unerfüllten Sehnsüchte nicht neiden oder so unverzeihlich gefühllos sein zu behaupten, dass seine rührende kleine Liebesgeschichte nie mehr Realität besaß als ein Märchen. Ich möchte behaupten, dass er sich diesen Erinnerungen nicht oft hingeben wird. Dazu werde ich ihm weder Zeit noch Gelegenheit geben. Und dabei wird der Arme gänzlich übersehen, dass er die schmerzliche Entdeckung machen musste, dass Lupin recht wenig Ähnlichkeit mit dem Märchenprinzen seiner Phantasie hat – eine Gestalt, bei der mir immer ein wenig übel wird."
Severus musterte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.
„Verstehe ich dich richtig, dass du ihn mir zu liebe heiraten willst?" fragte er ungläubig.
Lucius schüttelte den Kopf.
„Nein, dazu bin ich nun wirklich viel zu egoistisch."
„Was - zur Hölle – versprichst du dir denn dann von dieser Heirat?" bemerkte Severus ungeduldig.
Ein teuflisches Lächeln huschte um Lucius' Lippen, als er ohne zu zögern antwortete: „Spaß. Ich verspreche mir davon jede Menge Spaß. Abgesehen davon ist es nicht das Schlechteste mit einem oder einer Black verheiratet zu sein. Auch wenn meine Ehe mit Narcissa arrangiert war, so war es doch nicht übel. Weißt du – man bricht so schwer mit alten Gewohnheiten…", sagte Lucius spöttisch. „Ich bin es nun mal gewohnt, mit einem Mitglied der Familie Black verheiratet zu sein. Nur dieses Mal will ich nicht heiraten, weil es eben so von mir erwartet wird… Dieses Mal heirate ich, weil ich es will." Nach einer kurzen Pause fügte er lachend hinzu: „Und natürlich zum Spaß!"
„Du bist wirklich unmöglich", murmelte Severus. „Und was sagt Draco dazu?"
„Draco?" gab Lucius träge zurück. „Draco kann es kaum erwarten, noch näher mit Potter verbunden zu sein."
Sie schlossen wieder näher zu der Gruppe auf, die ein wenig auf dem Gelände herumgelaufen war und dabei heftig diskutierte. Zumindest Remus, Hagrid und die Schulräte taten dies. Sirius stand etwas abseits, sein Blick in wehmütigem Staunen auf Remus gerichtet, der mit Feuereifer durch den Schneematsch stapfte und sich offensichtlich lieber mit den Schulräten über Niffler und Grindelohs unterhielt und Sirius komplett vergessen zu haben schien.
„Mein armer Sirius", flüsterte Lucius mit sanftem Spott. „Severus, gestehe, dass dieses Bild selbst einem Herz aus Stein Mitleid abringen muss!"
Severus schnaubte abfällig.
„Black hat keine Ahnung von Remus. Er hat sich nie die Mühe gemacht, ihn zu verstehen und fängt jetzt natürlich an, aus allen Wolken zu fallen."
„Aber du verstehst ihn, nicht wahr?" fragte Lucius sehr leise.
„Nicht immer", gab Severus widerstrebend zu. „Aber ich weiß, was er mag… was ihn begeistert… nicht, dass ich es immer begreifen würde."
Sirius wandte den Kopf, als er die näher kommenden Schritte vernahm und lächelte. Sein Lächeln war stets bezaubernd, und im Augenblick verriet es echte Freude und mehr als eine bloß angedeutete Erleichterung. Seine Augen ruhten ausschließlich auf Lucius und Severus beschloss, sich im Moment lieber an die Schulräte zu halten und sich an der lebhaft geführten Diskussion zu beteiligen.
„Was ist nur so interessant an diesem Gehege?" fragte Sirius mit leichtem Stirnrunzeln als er mit Lucius allein war. „Ich meine, von Hagrid erwarte ich nichts anderes, aber dass Remus…" Er beendete den Satz nicht, sondern seufzte und sagte: „Vermutlich liegt es an Snape, dass er so geworden ist… so… prosaisch… so… langweilig. Früher war er nicht so."
In Lucius' Augen blitzte es belustigt auf, doch er sagte taktvoll: „Vielleicht liegt es daran, dass er von uns Schulräten Geld für dieses Vorhaben bekommen will. Das ist eben wichtig für die Schule…"
„Ja – für die Schule! Aber doch nicht für Remus!" brauste Sirius auf.
„Hat nicht Severus vorhin gesagt, es wäre Remus' Auffassung von Vergnügen?" fragte Lucius schlau.
Sirius schüttelte verständnislos den Kopf.
„Wie grässlich", murmelte er und hatte plötzlich nichts mehr dagegen, dass Lucius fast zärtlich seine Hand hielt.
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Fortsetzung folgt... (wie immer dienstags)
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Heute leider kein Schluß-Dialog – die böse Streßwespe macht wieder mal Jagd auf mich.
