Disclaimer: Wie immer... alles JKR – ich borg's mir nur aus...
Wunder gibt es immer wieder
Fanfiction von Lorelei Lee
Kapitel 19 – I'll spin you Valentine evenings
Kochend vor Wut stürmte Draco an der Hauselfe vorbei, die ihm die Tür zu seinem Elternhaus geöffnet hatte. Noch im Laufen schrie er: „Wo ist er? Wo ist mein Vater?", worauf die Hauselfe mit piepsiger Stimme sagte: „Oben, Master Draco. In seinem Schlafzimmer... aber es ist keine gute Idee ihn gerade jetzt..."
„Das ist mir egal!" brüllte Draco und rannte die Treppe empor, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm.
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Im Schlafzimmer von Malfoy Manor hatten die Dinge zwischenzeitlich ihren Lauf genommen und Lucius Malfoy beschäftigte sich gerade sehr intensiv mit seinem Verlobten, als von draußen an die Tür geklopft wurde, was augenblicklich von einem lauten Krachen, einem überraschten Fluch und dem Geräusch eines fallenden Körpers gefolgt wurde.
„Doch... nicht schon wieder... aaaaahhhh... die Hauselfe... Oh Gott... ja!", stöhnte Sirius.
„Wer auch immer es war", murmelte Lucius heiser, „bereut es jetzt bitterlich. Dein Bitte-nicht-stören-Zauber ist erstklassig, mein Schatz."
„Wenn du nicht sofort weitermachst, dann wird hier drin auch jemand etwas sehr bitterlich bereuen", keuchte Sirius und zog Lucius zu einem ungestümen Kuss zu sich herab.
„Vater! Verdammt! Ich weiß, dass du da drin bist!", tönte Dracos magisch verstärkte Stimme durch die fluch-geschützte Schlafzimmertür.
Lucius rollte genervt mit den Augen und rief – ohne seine Bemühungen zu unterbrechen – zurück: „Verdammt, Draco! Ich komme gleich!"
„Ich auch...", stöhnte Sirius und schlang seine Beine fester um Lucius.
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„Also, was willst du?", fragte Lucius seinen Sohn eine Viertelstunde später in dem kleinen Erkerzimmer, in das er ihn verfrachtet hatte, nachdem er mit einem flüchtig übergeworfenen Morgenmantel sein Schlafzimmer verlassen hatte.
„Dich fragen, warum ich von der Verlobung meines Vaters aus der Zeitung erfahren muss!", fuhr Draco ihn patzig an.
Lucius' Augen verengten sich ein wenig. „Vorsicht, mein Junge, oder ich könnte vergessen, deinen monatlichen Scheck auszustellen."
Doch Draco interessierte sich in diesem Moment nicht für schnöden Mammon und die unterschwellige Drohung verfing daher nicht.
„Ich finde es unglaublich, dass du mir überhaupt nichts davon gesagt hast!", rief er aufgebracht. „Ich stehe jetzt da wie der letzte Idiot, weil du dich ausgerechnet mit Sirius Black verlobt hast. Warum hast du mir gegenüber nicht einmal die leiseste Andeutung gemacht!"
„Vielleicht, weil es dich nichts angeht? Oder vielleicht aus dem selben Grund, aus dem du mir bisher immer noch verschweigst, dass du mit dem Patenkind meines Verlobten ein Techtelmechtel angefangen hast?", fragte Lucius ungerührt.
Draco klappte den Mund ruckartig zu, doch er schwieg nicht lange.
„Ich habe kein Techtelmechtel mit Potter", gab er entrüstet zurück.
Lucius schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, Draco – du hast zu lange gezögert. Eine Lüge muss wesentlich zügiger serviert werden, wenn sie glaubhaft sein soll."
Draco sah zur Seite. „Aber es ist trotzdem kein Techtelmechtel", brummte er.
Lucius warf gespielt theatralisch die Hände in die Höhe. „Du liebe Zeit, von mir aus kannst du es nennen wie du willst. Dann eben eine Affäre oder eine..."
„Das ist es nicht", unterbrach sein Sohn ihn leise.
„Was?", fragte Lucius mit einem halben Lachen. „Spielt er die eiserne Jungfrau? Lässt er dich nicht ran?"
„Er sagt immer, dass er während dem Training nicht...", plapperte Draco drauflos und biss sich etwas zu spät auf die Zunge.
„Ich will das gar nicht hören", sagte Sirius von der anderen Seite des Zimmers her. Er war gerade durch die offene Tür eingetreten und hatte den letzten Wortwechsel zwischen Vater und Sohn noch gehört.
Dracos sonst so blasses Gesicht färbte sich tomatenrot, als er Sirius' leicht angeekelten Gesichtsausdruck sah.
„Vielleicht hilft es ja, wenn Harry auf unserer Hochzeit den Brautstrauß fängt", überlegte Lucius laut. „Ich könnte das mit einem kleinen Zauber leicht arrangieren. Wo möchtest du übrigens heiraten, Sirius?"
„Venedig", antwortete Sirius ohne nachzudenken und ohne wirkliches Interesse.
„Venedig?", echote Lucius widerwillig. „Wie abgeschmackt. Ich hatte an Irland gedacht..."
Jetzt wurde Sirius hellhörig und er wandte seinen Blick von Draco ab. „Irland? Wo wir uns zum ersten Mal..." Er brach mit einem Seitenblick auf Draco ab. „Für so romantisch hätte ich dich nicht gehalten", schloss er leise.
Ungläubig verfolgte Draco die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte. Schließlich räusperte er sich vernehmlich.
„Also das will ich jetzt nicht hören", beschwerte er sich. „Außerdem habe ich noch gar nicht gesagt, dass ich mit dieser Heirat einverstanden bin."
„Draco!", mahnte sein Vater.
„Ist doch wahr!", muckte Draco auf.
„Lass ihn, Lucius", mischte sich Sirius ein. „Der Junge hat ja Recht. Aber ich glaube, wenn er erfährt, dass ich keinerlei Verlangen habe, bei ihm die Ersatz-Mutti zu spielen und er nach unserer Heirat von hier in den Grimmauld Place zu Harry ausquartiert wird..." Ein schlaues Lächeln huschte über sein hübsches Gesicht während er den Satz höchst wirkungsvoll nicht beendete.
Ungläubiges Staunen zeichnete sich auf Dracos Gesichtszügen ab.
„Ihr verscheißert mich!", stieß er hervor. „Harry und ich dürfen einfach so zusammenziehen?"
Sein Vater seufzte. „Manchmal möchte ich wirklich wissen, woher du diese Ausdrucksweise hast..."
Sirius schlang einen Arm um Lucius' Nacken. „Zu dumm, dass du dein Sommerhaus in Dublin verkauft hast. Sonst hätten wir dort die Flitterwochen verbringen können."
„In dieser schäbigen Bruchbude?" rief Lucius aus. „Oh nein – wenn wir schon Flitterwochen machen, dann richtig! Vielleicht irgendwo in der Karibik?"
„Hallo?", brachte sich Draco wieder in Erinnerung. „Ich bin auch noch da."
„Warum eigentlich?", fragte Lucius mit müder Neugier. „Warum gehst du nicht lieber zurück zu Harry und bringst ihm die frohe Botschaft, dass euer Techtelmechtel Gnade vor unseren Augen gefunden hat?"
„Es ist kein Techtelmechtel!", begehrte Draco auf.
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Reichlich ernüchtert machte sich Draco Malfoy auf den Rückweg nach Melton Mowbray, wo sich Harry Potter derzeit mit seiner Mannschaft in einem Trainingslager befand. Er bildete sich ein, bei seinen häufigen Besuchen sehr diskret vorzugehen und wäre entsetzt gewesen zu erfahren, dass die halbe Mannschaft bereits Wetten auf die beiden jungen Männer abschloss und sich köstlich über das langsame Voranschreiten ihrer Beziehung amüsierte. Es kam Draco auch nicht in den Sinn, dass Harrys Trainer immer bestens über diese Besuche informiert war und sie sofort unterbinden würde, wenn durch sie ein Tief in Harrys Form verursacht würde.
Draco war gerade bei Harry in dessen Zimmer gewesen und hatte seinen Berichten von den Ausdauer-Übungen gelauscht, die er am Vormittag hatte absolvieren müssen, als eine Eule die Zeitung mit der Verlobungsanzeige seines Vaters mit Sirius Black gebracht hatte. Er hatte keine Zeit verloren und war sofort aufgebrochen um seinem Vater die Leviten zu lesen.
Doch als er nun wieder in der Abgeschiedenheit von Harrys Zimmer vor seinem Freund stand, wusste er nicht, wie er diesem von seinem Besuch berichten und dabei gleichzeitig sein klägliches Scheitern verschweigen würde können.
„Und?", fragte Harry nervös. „Stimmt es tatsächlich?" Harry hatte die Wartezeit damit überbrückt, sich Gedanken über Sirius' Klavierspiel, Remus' Blicke und Snapes Verhalten zu machen und jetzt schien Sirius plötzlich ganz versessen darauf zu sein, Lucius Malfoy zu heiraten. Harry begriff, dass er überhaupt nichts begriff. Warum waren die Erwachsenen, mit denen er zu tun hatte, immer so furchtbar kompliziert und schwer zu durchschauen? Andererseits begriff er auch nicht, warum er sich mit Draco plötzlich so gut vertrug... ja, sogar weit mehr als nur das...
„Ja, es stimmt", antwortete Draco mit einem gereizten Kopfnicken, da er immer noch schwer daran zu knabbern hatte, dass ihn die beiden Männer fast wie einen dummen Schuljungen abgefertigt hatten. „Und ich soll dich von beiden grüßen."
Harry starrte Draco mit offenem Mund an und war mehrere Sekunden lang nicht fähig, alle Informationen, die dieser knappe Satz beinhaltete, auf einmal zu verarbeiten. Er blinzelte schließlich angestrengt und Draco musste grinsen. Harry gelang es immer wieder - auch mit einer Mimik, die bei jedem anderem völlig bescheuert gewirkt hätte – zum Anbeißen auszusehen.
„Die beiden heiraten also wirklich?", stammelte Harry und blickte Draco mit leichter Verzweiflung an. Als Draco nochmals nickte, stöhnte er leise. „Soll das heißen, wir werden dadurch irgendwie verwandt?"
„Merlin! Potter!", murmelte Draco kopfschüttelnd. „Jetzt hört deine Dämlichkeit auf, niedlich zu sein. Natürlich werden wir dadurch nicht verwandt. Black ist nur dein Pate – kein Blutsverwandter!"
Harry atmete hörbar aus. „Stimmt. Einen Moment lang hatte ich schon Angst, dass..." Er verstummte und seine Augen verengten sich. „Du sollst mich grüßen?", stieß er dann völlig perplex hervor. „Du hast es ihnen doch nicht auf die Nase gebunden!"
Draco hatte soviel Anstand unter Harrys entsetztem Blick zu erröten. „Quatsch! Wofür hältst du mich? Ich weiß auch nicht, wie mein Vater darauf gekommen ist – aber leugnen hatte einfach keinen Sinn..."
„Okay", pflichtete ihm Harry bei. „Das kann ich nachvollziehen. Also war Sirius auch gerade da? Wie geht es ihm?"
Ein süffisantes Lächeln huschte über Dracos Gesicht. „Ich würde sagen, es geht ihm blendend. Er ist gerade gekommen, als ich an die Tür geklopft habe."
Harry runzelte die Stirn. „Ach, dann habt ihr euch vor dem Haus getroffen?"
Draco lachte. „Oh Mann, Harry, so naiv kann ein Mensch allein doch gar nicht sein. Als ich sagte, er wäre gekommen, meinte ich etwas ganz anderes."
Auf Harrys Gesicht zeichnete sich allmählich Verständnis und plötzlicher Ekel ab.
„Uäh", würgte er hervor. „Soll das heißen, dass die beiden wirklich... na ja... Sex haben? Miteinander? Dein Vater und mein Pate?"
„Es hat ganz den Anschein", meinte Draco trocken und schauderte dennoch bei der Erinnerung.
„Igitt", brachte Harry seine Ablehnung zum Ausdruck. „In dem Alter! Das will ich mir lieber gar nicht vorstellen!"
„Da muss ich dir vollinhaltlich zustimmen", sagte Draco und schüttelte sich verhalten. „Ich habe übrigens noch eine schlechte Nachricht."
„Noch eine?", fragte Harry ahnungsvoll.
„Wir müssen die Trauzeugen spielen", sagte Draco dumpf, doch dann erhellte sich sein Gesicht plötzlich wieder. „Aber es gibt auch eine gute Nachricht!"
„Und das sagst du erst jetzt?", beschwerte sich Harry, der bei der Aussicht, bei seinem Paten Trauzeuge zu spielen, wie ein Häufchen Elend auf seinem Bett zusammengesunken war.
„Kann ja mal passieren – bei der Menge an schlechten Neuigkeiten", verteidigte sich Draco und kam dann gleich zur Sache. „Also, pass auf, wenn alles gut läuft, zieht dein Pate nach der Hochzeit zu meinem Vater ins Malfoy Manor und ich...". Er machte eine effektvolle Pause und bemerkte mit Genugtuung, dass Harry förmlich an seinen Lippen hing. „Und ich darf mit dir im Grimmauld Place wohnen."
„Voll krass!", strahlte Harry seinen Freund begeistert und noch etwas ungläubig an.
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Fortsetzung folgt...
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Lorelei: Ich bin wieder daha! Und? Was war hier so los?
Remus: (schmollend) Severus hat die Spitzenunterwäsche vernichtet!
Severus: So etwas hat in deiner Schublade auch nichts verloren!
Remus: Genauso wenig wie deine Grabbel-Finger!
Lorelei: Ähm… streitet ihr euch jetzt schon seit einer Woche?
Severus+Remus: JA!
Lorelei: Ooookay… dann will ich mal nicht länger stören… ich gehe jetzt heimlich, still und leise das nächste Kapitel hochladen…
