Samstag, 10. Dezember
Sara konnte die ganze Nacht nicht schlafen.
Diesmal waren es nicht ihre Alpträume, sondern Grissom, der
ihr den schlaf raubte.
„Überraschung? Was hat er um Himmels
willen vor?" grübelte Sara. „Ich rufe Cath an! Die weiß
bestimmt was"
„Willows" kam aus dem Hörer.
„Cath?
Ich bin´s Sara. Ich wollte dir für den wundervollen Abend
gestern danken" fing Sara an.
Catherine lachte. „Das habe ich
sehr gerne gemacht Sara. Ihr zwei gehört zusammen. Wie Heino und
Hannelore oder Marianne und Michael! Ich hoffe, ihr zwei habt euch
gut vertragen.
"Nun" lachte Sara, „Wir haben uns mehr als nur
gut vertragen Cath!" Sara wusste nicht so richtig, wie sie
Catherine nach Grissoms Überraschung fragen sollte. „Gil hat
gestern Abend was von einem Termin und einer Überraschung
gesagt, weißt du darüber was? Ich platze vor Neugier!"
Cath schwieg einen Moment. „Nein, ich weiß nicht was er
vor hat, tut mir Leid Sara."
„Na, da kann man nichts machen"
antwortete Sara. „Noch mal, vielen herzlichen Dank für
gestern. Wir sehen uns Montag im Lab."
Kurz nachdem Sara
aufgelegt hatte, klingelte das Telefon.
„Wer führt da
schon wieder Dauergespräche am Morgen?"
„Grissom?"
„Guten Morgen Sara, hast du gut geschlafen?" fragte Grissom.
„Nicht wirklich!" antwortete Sara. „Deine angekündigte
Überraschung hat mir den schlaf geraubt! Und…"
„Und
was?"
„Und, ich musste als an den gestrigen Abend denken"
sagte Sara wahrheitsgemäß.
„Ging mir genau so! Ich
habe auch nicht viel geschlafen." Grissom machte eine kurze Pause.
„Sie sind übrigens ganz schön neugierig Miss Sidle. Aber
du musst dich noch etwas gedulden!" fügte Grissom hinzu.
„Du
bist gemein Gilbert Grissom!" sagte Sara und lachte.
„Ich
weiß!" Was machst du heute Nachmittag? Ich würde dich
gerne sehen."
„Ich wollte versuchen Weihnachtsplätzchen
zu backen. Hast du Lust mir dabei zu helfen, so gegen drei?"
„Natürlich!" antwortete Grissom. Sein Herz klopfte
sodass er die Befürchtung hatte, Sara könnte es hören.
Punkt drei klingelte Grissom bei Sara an der Tür. In dem
Moment wo er darauf wartete, dass die Tür aufging, schossen ihm
diverse Gedanken durch den Kopf. „Soll ich Sara in die Arme nehmen?
Soll ich sie küssen? Soll ich…"
Die Tür ging auf
und Sara stand lächelnd vor ihm.
„Hey du!" sagte Grissom
und gab Sara einen schüchternen Kuss auf die Wange.
„Hallo
Griss, komm rein. Ich kämpfe schon mit dem Teig" sagte Sara
lachend und ging vor in Richtung Küche.
Grissom ging ihr
hinterher und schaute in die Teigschüssel.
„Um Himmels
willen, was ist den…" den Rest verkniff er sich.
„Du backst
zu ersten Mal, oder?" fragte er vorsichtig. Sara nickte.
„Ok,
erst mal muss da noch Milch dran" fing Grissom an. „Du rührst,
ich schütte."
Gesagt
getan, er schüttete einen Schluck Milch in die Schüssel und
Sara vermischte das Ganze, allerdings etwas grob. Gil lächelte.
„Mit mehr Gefühl rühren Sara!" flüsterte er,
während er sich hinter sie stellte. Mit dem einen Arm nahm er
Saras rührende´ Hand, mit dem anderen Arm umarmte er sie.
Der Teig war definitiv fertig, aber Grissom wollte Sara nicht los
lassen. Der Duft von Sara vermischt mit dem Duft der Plätzchen
raubte ihm jeden klaren Gedanken.
„Der Teig ist fertig, oder
Gil?" drehte sich Sara leise fragend um.
Grissom nickte. Er
schaute ihr tief in die Augen. „Du machst mich wahnsinnig Sara!"
hauchte er.
Sara lächelte und wischte ihm sanft etwas
Mehl von der Wange.
„Ich bin schon Wahnsinnig Gil!" flüsterte
sie und küsste ihn.
Sie wollte mehr, beide wollten mehr aber
die Vernunft siegte, es war noch zu früh.
Als die
Plätzchen im Ofen waren, kuschelten sich die beiden aufs Sofa.
„Du brauchst ein neues Sofa! Ein größeres und
bequemeres" sagte Grissom lachend.
„Ich bin ein alter Mann und
nicht mehr weit von einem Rückenleiden entfernt."
Sara
schaute ihn ernst an. „Du bist mit 48 nicht alt Gil!" Sie wusste,
dass Grissom in der Vergangenheit bedenken wegen ihren 14 Jahren
Altersunterschied hatte.Aber diese Bedenken hatte er
mittlerweile ausgeräumt, wie alle anderen Bedenken gegen eine
Beziehung mir Sara. Er wusste nur eins: Sara war die Frau seiner
Träume, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte.
„Es war doch nur ein Scherz Sara" fing Grissom an. „Das mit
dem Alter jedenfalls. Aber über ein Neues Sofa könnten wir
doch reden oder?" fragte er. „Ich meine, wenn ich jetzt hier
öfters … Natürlich nur wenn du damit …"
Weiter
kam Grissom nicht. Sara legte ihre Finger auf seinen Mund und
Lächelte.
„Natürlich will ich, dass du öfters
hier bist Gil!"
Der Alarm des Backofens unterbrach ihr
Gespräch. Grissom holte das Blech aus dem Ofen. Es duftete
herrlich. Sara wollte sich gerade ein Plätzchen nehmen, als
Grissom sie aus der Küche zog. „Heiße Plätzchen
sind nicht gut für den Magen Sara" sagte er lachend. „Wir
haben jetzt was anderes vor! Wenn wir wieder kommen, sind die
Plätzchen abgekühlt."
„Wie, wir haben was anderes
vor?" fragte Sara verwirrt.
„Sofas anschauen" sagte Grissom
mit einem breiten Grinsen.
Es dauerte nicht lange, und die
Beiden waren wieder bei Sara. Das Sofa hatte ein paar Tage
Lieferzeit.
Grissom machte den Vorschlag, dass sie solange auf
sein Sofa ausweichen könnten und Sara stimmte zu. Sie packten
die Plätzchen ein und fuhren zu Grissoms Haus.
Dort angekommen, legten sie sich gleich aufs Sofa. „Definitiv bequemer als meins" stellte Sara fest und kuschelte sich an Grissom. Beide genossen die Nähe und die Wärme des anderen. Lange Jahre hatten beide niemanden, an den sie sich anlehnen konnten und nun merkten sie, wie sehr sie es vermisst hatten.
Sonntag, 11. Dezember (der 3. Advent)
Grissom wachte als erstes auf.
Es war unglaublich, wie gut er schlief wenn Sara neben ihm lag,
stellte er fest.
„Sara?" flüsterte er leise um zu
schauen, ob sie schon wach war. Aber Sara schlief noch tief und fest.
„Gott ist sie süß! Sie lächelt im Schlaf" dachte
er und nahm sie wieder ist den Arm. Davon wurde Sara wach.
„Guten
Morgen du Langschläferin" sagte Grissom zärtlich.
„Morgen Gil" kam es noch sehr verschlafen, aber mit einem
lächeln auf den Lippen zurück. „Ich habe geschlafen, wie
ein Stein!"
„Das habe ich gemerkt!" sagte Grissom lachend
und wollte aufstehen.
„Noch fünf Minuten kuscheln, bitte"
flüsterte Sara und hielt seinen Arm fest. „Es fühlt sich
so gut an!"
Grissom schloss Sara noch fester in seine Arme. „Es
fühlt sich mehr als gut an Sara!" hauchte er ihr ins Ohr. Sie
drehte sich rum, damit sie in seine blauen Augen schauen konnte.
„Wie wäre es, wenn wir einfach den ganzen Tag so, auf dem
Sofa liegend, verbringen würden?" fragte Sara. „Oder hast du
heute noch was vor?"
„Das wäre wundervoll Sara! Ich habe
gehofft, dass es mehr als fünf Minuten werden." sagte er und
küsste ihr auf die Stirn.
„Sara" fuhr er etwas zögernd
fort, „Ich…, ich muss etwas loswerden, was mir schon seit Tagen
auf der Seele brennt!"
„Du kannst mir alles sagen Gil!
Wirklich alles!" sagte Sara weil sie merkte, das Grissom sich nicht
so richtig traute.
Grissom holte tief Luft „Du bist das Erste
an das ich denke, wenn ich aufwache und du bist das Letzte an was ich
denke, wenn ich zu Bett gehe..." er zögerte wieder einen
Moment bevor er weiter redete. „ Sara, ich liebe dich!"
Sara
bekam Tränen in die Augen. „Gil, das …, das war das
schönste, was mir jemals…" sie konnte gar nicht weiter
reden, weil sie so gerührt war. „Ich liebe dich auch Gil!"
schluchzte sie.
Sie verbrachten den Rest des Tages auf dem Sofa. Der Fernseher lief, aber die beiden Turteltauben würdigten ihn kaum eines Blickes. Sie waren zu sehr mit kuscheln beschäftigt, bis sie beide einschliefen.
Montag, 12. Dezember
„Wie viel Urlaub hast du eigentlich noch
Sara?" fragte Grissom während er den Frühstückstisch
deckte.„Mit oder ohne Überstunden? Mit 14 Wochen und ohne
10 Wochen, warum?" fragte Sara.
„Ich hab mir überlegt…
es ist ja gerade nicht viel los… und ich hab auch noch so viel
Urlaub…"
Sara musste lachen. „Würdest du jetzt bitte
auf den Punkt kommen Gil!"
„Wollen wir Urlaub nehmen und
irgendwo hinfahren?" platzte es aus Grissom heraus.
Sara war wie
vom Donner gerührt und wusste im ersten Moment gar nicht, wie
sie reagieren sollte. „Urlaub mit Gil" ging es ihr durch den Kopf
und sie fing an, wie ein Honigkuchenpferd zu lächeln. „Ich…
Ja… Gott Gil, ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen,
als mit dir in den Urlaub zu fahren!
Grissom fing an zu
lächeln, ging zu Sara auf die andere Seite des Tisches und nahm
sie in die Arme.„Erinnerst du dich, an die Überraschung?"
fragte er.
„Natürlich Gil!" sagte Sara lachend.
„Gut!
Ich habe uns schon was gebucht. Allerdings muss ich noch im Reisebüro
anrufen und das Datum durchgeben. Ich wusste ja nicht, wie lange es
dauert, bis wir beiden…" weiter kam Grissom nicht weil Sara
plötzlich das große Bedürfnis hatte ihn zu Küssen.
„Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich Liebe Gil?"
fragte Sara nach dem sie ihren Kuss beendet hatten. „Das ist in
Worten gar nicht auszudrücken!" flüsterte sie ihm ins
Ohr. Nun war es Grissom, der das Bedürfnis hatte Sara zu küssen.
Gegen Nachmittag hatten sie alles erledigt, was für
einen Urlaub nötig war.
Grissom hatte mit dem Reisebüro
telefoniert und beide hatten ihren Urlaubsschein eingereicht. Auf dem
Heimweg hielten sie bei Saras Wohnung um den Koffer zu packen.
„Verrätst du mir nun wo wir hin fahren?" rief Sara aus dem
Schlafzimmer. „Ich weiß gar nicht, was ich einpacken soll!
Schnee- oder Badeanzug; Schal, Wollmütze, Handschuhe oder nen
Badehandtuch? Grissom bist du noch da?" Sara ging ins Wohnzimmer
weil er sich nicht rührte. Als sie um die Ecke kam, musste
Grissom laut anfangen zu lachen.
„Du bist so süß!"
fing er an. „Badeanzug und Badetuch sind gut!"
„Na, das ist
doch schon mal ein Anfang Gil" sagte Sara lachend und gab ihm einen
Kuss bevor sie wieder im Schlafzimmer verschwand um ihren Koffer
fertig zu packen.
Im Auto fing Sara an Grissom zu Löchern.
Sie wusste noch nichts über den Urlaub außer, dass sie
Morgen früh losfahren würden.
Bei Grissom
angekommen, fing auch er an seinen Koffer zu packen.
Nachdem Sara
in der Küche was zu essen gemacht hatte, stellte sie sich in den
Türrahmen und schaute ihm zu. „Er ist so unglaublich sexy!"
ging es ihr durch den Kopf. Grissom musste lachen als er sie
bemerkte. „Kann es sein, dass du kurz vorm platzen bist? Vor
Neugierde?" fragte er und nahm sie in die Arme.
„Ja, du hast
mich durchschaut Gil. Aber… Eigentlich ist es mir fast egal wo wir
hinfahren. Die Hauptsache ist das WIR!" sagte Sara und küsste
ihn.
Diese Nacht verbrachten sie nicht auf dem Sofa, sondern in
Grissoms Bett.
