Dienstag, 20. Dezember

Sara und Grissom wachten fast gleichzeitig auf. Beide waren nervös, jedoch aus unterschiedlichen Gründen.
Bei Grissom war es klar warum. Sara war nervös, weil sie in die Stadt ihrer Träume fuhr.
Nach dem Frühstück packten sie ihre letzten Sachen und checkten aus.
Es waren um die 600 Kilometer bis Rom. Bei den vollen italienischen Strassen etwa sieben Stunden schätzte Grissom.

Bis zur Autobahn war es vom Hotel aus nicht weit. Es dauerte nicht lange, bis Sara einschlief.
Es war, durch das Tempolimit von 110km/h, ein angenehmes fahren, sodass Grissom öfters mal die Möglichkeit wahrnahm, Sara zu beobachten.
„Sie sieht so friedlich aus" dachte er sich und lächelte. Er war glücklich! So Glücklich wie noch nie zuvor in seinem Leben mit dieser Frau an seiner Seite.

Zwei Stunden waren sie nun etwa Unterwegs. Florenz hatten sie schon hinter sich gelassen. Siena war die nächst größere Stadt.
Sara wachte auf, als sie von einer Autobahn auf die andere fuhren, was in Italien nichts Ungewöhnliches war.
„Wo sind wir jetzt Gil?" fragte sie noch etwas verschlafen.
„Kurz hinter Siena" antwortete Grissom. „Sollen wir eine Pause machen?"
„Das ist eine gute Idee, ich muss mal für kleine Mädchen" sagte Sara lachend.
Der Rastplatz ließ auch nicht lange auf sich warten. Während Sara noch auf dem Klo war, holte Grissom zwei Becher Kaffee.
„Du bist ein Schatz!" sagte Sara, als sie die Kaffeebecher in seinen Händen sah.
„Nur wenn ich Kaffee in der Hand habe?" fragte Grissom scherzhaft.
Sara gab ihm einen Kuss, „Du bist immer ein Schatz Gil! Ich müsste eigentlich noch ne Schatztruhe für dich besorgen" antwortete Sara mit einem breiten Grinsen.
Grissom hatte immer noch die beiden Kaffeebecher in den Händen. Er stellte die Becher auf dem Autodach ab, nahm Sara in die Arme, lächelte und sagte „Ich liebe dich Sara Sidle!"
Wären sie jetzt im Hotelzimmer gewesen, hätte sich Sara nicht nur auf das Küssen beschränkt. Lange Jahre hatte sie auf diesen Satz von Gil Grissom gewartet, jetzt konnte sie ihn nicht oft genug hören.
„Ich liebe dich auch Gil Grissom! Wie sehr, ist mit Worten nicht zu beschreiben!"
Einige andere Besucher auf dem Rastplatz waren von den Liebesbekenntnissen nicht begeistert und taten ihren Unmut kund.
Grissom und Sara hören aufmit ihren Liebkosungen, bevor es noch einen Aufstand gab.
Also stiegen sie ein und fuhren weiter Richtung Rom.

In Terni machten sie noch eine Pause. Aber nur kurz, um sich noch mal zu erleichtern.
Es war schon fast zwei Uhr, und sie wollten nicht so spät in Rom ankommen. Es waren ja noch etwa 200 Kilometer.

In Rom angekommen, war das Fahren nicht mehr sehr angenehm. Grissom hatte sich vorher erkundigt, wie er am besten zum Hotel kommen würde.
Immer Richtung Vatikan, dann über den Tiber und direkt zum Piazza del Popolo.
Dort war das Hotel, was Grissom gebucht hatte. Sara bekam große Augen, als sie dort ankamen, Hotel Pianesi.
Ein Vier Sterne Hotel mit direktem Blick auf den Vatikan.
„Oh Gott Gil!" Mehr konnte Sara erstmal nicht sagen.
Grissom lächelte, Saras Reaktion übertraf seine Erwartungen.
„Du bist verrückt!" sagte Sara, als sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte. „Das kostet ein Vermögen!"
„Sara" fing Grissom an, „Du kannst dir in etwa vorstellen, was ich verdiene. Außer meiner Arbeit hatte ich bisher nichts, in meinem Leben. Also hatte ich auch nie Gelegenheiten, mein Geld auszugeben. Mein Haus ist seit sechs Jahren abbezahlt, also entstehen mir nicht mal da große Kosten. Um Geld brauchst du nicht die geringsten Gedanken zu machen!
„Bei mir ist es im Grunde nichts anderes mit dem Geld!" dachte sich Sara und stellte sich vor Grissom, der seine Arme von hinten um sie legte. Der Hotelpage hatte schon das Gepäck ausgeladen, ein anderer Hotelangestellter hatte schon das Auto weg gefahren.
Sie checkten ein, die Lobby war Cremefarben gestrichen, alles sehr edel eingerichtet und das Personal war bestens geschult. Was man ja in einem Vier Sterne Hotel auch erwarten kann.
Das Gepäck war schon im Zimmer, als Grissom und Sara oben ankamen. Sie wohnten im 6. Stock, zwei Stockwerke gab es noch über ihnen. Dort waren die Suiten.
Sara ließ sich, nachdem sie alles inspiziert hatte, erst mal auf das Bett fallen. Obwohl sie nicht selber gefahren war, war sie müde. Auch Grissom fühlte sich schon mal munterer.
Sie beschlossen sich das Abendessen auf ihr Zimmer kommen zu lassen.
Als Sara ihren Salat aß, beugte sie sich rüber zu Grissom und gab ihm einen Kuss. „Danke Gil!" flüsterte sie ihm ins Ohr. „Ich liebe dich!"
Grissom lächelte und antwortete, „Ich liebe dich auch! Aber du brauchst mir nicht andauernd zu danken. Ich finde es sehr schön, dich zu verwöhnen! So kann ich dir andeutungsweise zeigen, wie viel du mir Bedeutest!"

Als sie fertig waren mit essen kuschelten sie noch eine Weile, dann schliefen sie Arm in Arm ein.

Mittwoch, 21. Dezember

Sara wachte vor Grissom auf. Nachdem sie mal schnell im Bad verschwunden war, legte sie sich wieder ins Bett und kuschelte sich an Gil.
„Oh, er duftet so gut!" dachte sich Sara und küsste ihn auf die Brust, wovon er wach wurde.
„Mehr!" sagte Grissom, mit noch etwas verschlafener Stimme. Er öffnete nur ein Auge und lugte rüber zu Sara. Das musste sie sich natürlich nicht zweimal sagen lassen. „Frühstück gibt's bis halb Elf, habe ich gelesen. Da haben wir noch zwei Stunden zeit".

Es war kurz vor Zehn, als die Beiden im Speisesaal ankamen. Es war noch genug vom Buffet übrig. Alles was das Herz begehrte war da. Brötchen und Brot in diversen Variationen, Müsli und andere Frühstücksflocken, es gab so gut wie alles.
„Das ist Wahnsinn!" flüsterte Sara zu Grissom. „Diese Massen von Essen!"
Sara war nicht wirklich hungrig, sie wollte so schnell wie möglich in die Stadt und alles erkunden.

Als die Beiden fertig waren, gingen sie los. Sie hatten schon alle Sachen, die man für einen Rundgang brauchte, mit runter in den Speisesaal genommen, so dass sie nicht mehr auf ihr Zimmer mussten.
Sara und Grissom beschlossen an ihrem ersten Tag in Rom eine Bustour zu machen, um sich erst mal einen groben Überblick zu verschaffen.
Die Via del Corso ist die Hauptachse der Innenstadt, viele der bekannten Plätze liegen in ihrer Nähe. In der Verlängerung des Corso gelangen Sie in den Park der Villa Borghese und zum weltweit bedeutendsten etruskische Museum" las Grissom aus dem Reiseführer vor, als sie dort in den Bus stiegen.
Die Fahrt dauerte drei Stunden. Sie fuhren vorbei am Kolosseum, am Kapitol, am Vatikan und an vielen anderen Sehenswürdigkeiten.

Es war Zwei, als sie aus dem Bus stiegen. In der Nähe ihres Hotels hatten sie ein kleines Lokal entdeckt, wo sie zum Mittagessen hin gingen.
Sara bestellte sich eine Gemüselasagne, was auch sonst, da es ihr Lieblingsessen war. Grissom nahm Tortelini in Sahnesaße.
Nach dem Essen schlenderten sie noch ein wenig durch die Gegend. Grissom fiel ein CD Laden auf, wo sie hinein gingen.
Sein Herz schlug höher bei der Auswahl an klassischen CDs. Er wurde auch schnell fündig, Puccinis ‚Messa di Gloria' sollte es sein.

Im Hotel gingen sie gleich in den Speisesaal. Es war Zeit für das Abendessen.
Auch jetzt war das Buffet reichhaltig, auf Wunsch gab es sogar Pizza.
Sara und Grissom aßen allerdings nur einen Salat. Sie waren Beide müde, der Rotwein hatte sein übriges dazu beigetragen, dass beide das Bedürfnis hatten, so schnell wie möglich ins Bett zu kommen.

Donnerstag, 22. Dezember

Gegen Neun wachte Grissom auf, natürlich vor Sara. „Noch zwei Tage" dachte er sich. „Als ich damals mein erstes Tier seziert habe, war ich nicht halb so aufgeregt wie jetzt!"
Während Sara noch neben ihm schlief, bestellte er schon das Frühstück auf ihr Zimmer.
Zwanzig Minuten später klopfte er Zimmerservice an der Tür und schob einen Wagen rein. Grissom gab ihm Trinkgeld und bedankte sich. Er goss eine Tasse Kaffee ein und setzte sich auf Saras Seite vom Bett. Der Duft des Kaffees weckte Sara auf. Sie öffnete ein Auge und schaute Grissom an. „Hmmmm, das riecht gut!" sagte sie, mit noch etwas verschlafener Stimme und Grissom gab ihr die Tasse.

Das Frühstück im Bett liebten die Beiden. Gegenseitig schoben sie sich Bissen in den Mund, weil sie der Meinung waren, das müsste der Andere unbedingt probieren.
Grissom hatte aus versehen ein wenig Marmelade auf Sara getropft. Aus „Rache" steckte Sara ihren Finger in das Honigglas und beschmierte Gils Brust damit.
Beide klebten wie ein Fliegenfänger als sie fertig waren mit ihrem Frühstück.
„So, und nun?" fragte Grissom, als er das Tablett vom Bett geräumt hatte.
„Jetzt gehen wir zusammen unter die Dusche!" sagte Sara mit einem verführerischen Lächeln, dem er natürlich nicht widerstehen konnte.

„Ich hätte nie gedacht, dass so viel Spaß machen kann zu duschen. Das sollten wir öfter machen!" sagte Grissom mit einem schelmenhaften Lächeln.
Sara lachte, „Ich weiß schon, was dir an unserer Dusche gefallen hat Gil Grissom! Das funktioniert aber auch nur in einer sehr geräumigen Dusche, so wie hier!"

Heute wollten sie die Stadt zu Fuß erkunden. Besonders die Innenstadt bot schon eine Menge. Grissom hatte gestern einen Reiseführer nur für Rom gekauft, aus dem er Sara vorlas, als sie das Hotel verließen.
Rom wurde der Überlieferung zufolge im Jahre 753 v. Chr. auf einem der sieben Hügel gegründet. Jedoch lassen Funde darauf schließen, dass bereits 1000 v. Chr. in diesem Bereich menschliche Siedlungen existiert haben müssen. Das Bild der Hügel Kapitol und Palatin, sowie des Tales zwischen den beiden, ist besonders durch antike Bauwerke bestimmt.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Kapitol lange als Sitz der Regierung des Imperium Romanum diente, während der Palatin vor allem als Residenzhügel der Kaiser verwendet wurde. Im Tal zwischen den beiden Hügeln befindet sich das Forum Romanum, welches das Zentrum des städtischen Lebens im antiken Rom darstellte.
Als Innenstadt Roms gilt der Bereich innerhalb der Aurelianischen Mauer, welche im 3. Jahrhundert um das Gebiet der 7 Hügel, Kapitol, Quirinal, Viminal, Esquilin, Caelius, Aventin und Palatin, errichtet wurde. Das historische Zentrum breitet sich fast ausschließlich am linken Ufer des Tibers aus.
Hier befinden sich die meisten und größten Baudenkmäler aus der Antike. Die christlichen Gebäude hingegen sind auf beiden Seiten des Tiber verstreut. Die Vatikanstadt, mit dem weithin sichtbaren Petersdom, befindet sich jedoch auf der rechten Seite des Tibers. Das historische Zentrum von Rom, der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von der UNESCO im Jahre 1980 zum Weltkulturerbe erklärt."
„Wir könnten noch drei Wochen hier bleiben und könnten uns nicht alles anschauen!" sagte Sara als Grissom fertig war.
„Ich würde mir sehr gern das Kapitolinische Museum anschauen" sagte Grissom, nachdem er noch ein bisschen in dem Reiseführer rum geblättert hatte. Er gab ihn Sara und deutete auf den Artikel über das Museum.
Die Kapitolinischen Museen bestehen aus mehreren Kunstgalerien. Die bedeutendsten befinden sich auf dem Kapitolshügel in Rom, oberhalb des Forum Romanum. Hier sind zahlreiche berühmte Werke wie der Dornauszieher oder die Kapitolinische Wölfin mit den beiden Knaben Romulus und Remus zu sehen. Auf dem Platz vor dem ehemaligen Konservatorenpalast befindet sich eine Kopie der Reiterstatue des Kaisers Marc Aurel."
Sara überflog den Artikel. „Gut, dann ist der Rest des heutigen Tages verplant!" sagte sie und lächelte Grissom an.
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und flüsterte „Danke Sara!"

Es war dunkel, als die Beiden fix und fertig im Hotel ankamen.
„Meine Füße bringen mich um!" sagte Sara.
„Komm her, ich werde dir eine Grissom Spezial Fußmassage verabreichen!"
Sara legte sich auf das Sofa, was im Zimmer stand und Grissom setzte sich an das Fußende und begann ihre Füße zu massieren.
„Du hast begnadete Hände!" stellte Sara fest.
„Wenn du das sagst. Das letzte Mal habe ich massiert, als ich 15 war. Meine Mutter hatte sehr verspannte Schultern." sagte er, nachdem er eine weile überlegt hatte.

Es dauerte nicht lange und Sara schlief ein. Grissom nahm sie behutsam auf den Arm und trug sie rüber zum Bett.
„Ich liebe dich" flüsterte er, nachdem er sich neben sie gelegt hatte.