Disclaimer: Mir gehört nichts, ich borg mir nur einige Charaktere der großartigen JKR aus.
Kapitel 1
Sarah sah geschockt auf den Brief, den sie in den Händen hielt. Das konnte unmöglich der Ernst ihrer Mutter sein:
Hallo mein Schatz,
ich glaube, ich habe Mist gebaut. Die Todesser sind uns auf der Spur. Wir beide müssen so schnell wie möglich weg aus Europa. Ich habe mit meinem Cousin in Sydney schon alles geklärt. Pack so schnell wie möglich deine Sachen. Dumbledore wird dich heute Abend zum Zug nach Hogsmeade bringen.
Und Sarah, noch eines: Geh bitte zu Severus und sag ihm, dass es mir leid tut. Er wird wissen, um was es geht.
Erzähl bitte niemandem, dass du Hogwarts verlässt!
Bis morgen früh!
‚Mich würde wirklich interessieren, was sie gemacht hat!', dachte Sarah und seufzte. „Aber es musste irgendwann ja so kommen!" Sarah bemerkte gar nicht, dass sie laut redete, als sie ihren Koffer packte.
Sarah Hamilton war gerade 12 geworden und war in ihrem ersten Hogwarts-Jahr und eigentlich gefiel es ihr ja ganz gut hier. Sie war eine überdurchschnittlich gute Schülerin und war bei allen sehr beliebt. Aber wenn nun die Todesser hinter ihr und ihrer Mutter her waren, mussten sie natürlich weg.
Auf dem Weg zu Dumbledores Büro fiel Sarah plötzlich ein, dass sie ja noch zu Severus musste. Nicht weil er ihr Hauslehrer war, nein, er war für sie eigentlich wie ein Onkel. Er und ihre Mutter waren im selben Jahrgang, als sie noch zur Schule gingen. Und sie waren damals – wie auch heute noch – sehr gut befreundet gewesen. Also kannte Sarah Severus Snape schon seit sie noch in Windeln gelegen hatte.
‚Aber was tut ihr leid? Na ja, Severus wird es mir schon erzählen.' In Gedanken verloren ging sie zurück in die Kerker, doch plötzlich rannte sie in etwas bzw. in jemanden hinein.
„Autsch! ... das tut mir wahnsinnig leid! ... Oh, Sev...!"
Severus räusperte sich; hinter ihm waren einige Schüler und natürlich durfte niemand wissen, dass er und Sarah sich so gut kannten.
„Professor Snape, ich müsste kurz mit Ihnen reden." „Wie Sie wünschen, Miss Hamilton. Gehen wir in mein Büro."
„Also Sarah, was kann ich für dich tun?", begann Severus, als die beiden in seinem Büro waren.
„Also, ich... ich muss weg, Mama hat mir einen Brief geschrieben. Die Todesser... sie sind hinter uns her! Aber das weißt du bestimmt schon länger."
Severus seufzte. Es war ein schlecht gehütetes Geheimnis, dass er den Todessern angehörte.
„Ja, das weiß ich. Aber ich würde nicht sagen, dass deine Mutter da ganz unschuldig ist." „Was hat Mama eigentlich getan?"
„Diese Schlange, die du Mutter nennst, hat den ersten Mann in Voldemorts Kommando umgebracht."
Sarah konnte nicht glauben, wie Severus ihre Mutter nannte. „Wieso nennst du meine Mutter so?"
„Wieso? WIESO? Hat sie es dir vielleicht nicht mal erzählt? Das ist vielleicht feige, kann nicht einmal ihrer eigenen Tochter ins Gesicht sagen, dass sie ihren besten Freund beinahe nach Askaban brachte. Mit dieser Feigheit macht sie Slytherin wirklich alle Ehre", meinte Severus sarkastisch.
Sarah sah Severus geschockt an. „Was hat sie?"
„Du hast schon richtig gehört! Aber das kann sie dir bestimmt selbst besser erklären. Vielleicht hat sie ja Glück, und sie bringen mich in ein paar Wochen doch dort hin. Denn dank IHR reicht mir jedes noch so kleines Vergehen und mir ist der Kuss des Dementors sicher."
Sarah schwieg einen Moment.
„Ähm, Severus? Ich glaube nicht, dass sie dich gleich den Dementoren aushändigen wollte."
„Das ist ja wieder typisch! Du weißt nicht mal, wie es gewesen ist, aber du stehst auf der Seite dieser Viper!"
Sarah knallte ein Buch auf den Tisch. „Severus! Ich stehe auf keiner Seite! Ich sollte dir eigentlich sagen, dass es meiner Mutter leid tut."
„Leid tut! Pah!"
Sarah ging einen Schritt auf Severus zu. „Kannst du mich bitte da raus halten? Ich will nicht, dass unser letztes Gespräch bevor ich nach Australien muss, ein Streit ist."
Severus nahm sie in den Arm. Ihm wurde gerade klar, dass er Sarah Hamilton bestimmt sehr vermissen würde. Er hatte sich immer gut mit ihr verstanden. Und trotz ihres noch sehr jungen Alters konnte er wahnsinnig interessante Gespräche mit ihr führen.
„In Ordnung. Darf ich dich zum Abschied noch auf eine Tasse Tee einladen? Ich glaube, wir werden uns lange nicht sehen!"
„Das hoffe ich nicht. Ich würde dich sehr gerne so bald wie möglich wieder sehen. Wer wird mir jetzt Zaubertränke-Nachhilfe geben? In Australien soll der Zaubertränke Unterricht furchtbar schwer sein, hab ich gehört."
Die beiden waren inzwischen in Severus' Wohnzimmer angelangt und Sarah machte es sich auf der Couch bequem.
„Also schwerer als bei mir wird der Unterricht wohl kaum sein!" „Alter Angeber!" Doch plötzlich fiel Sarah ein, dass sie doch zu Dumbledore musste.
„Severus, ich muss jetzt wirklich gehen."
Der Angesprochene stand auf und umarmte Sarah. „Hier, Kleine. Damit du mich nicht vergisst. Und versprich mir, dass du den Zaubertränke-Lehrer in Sydney nicht lieber haben wirst als mich!"
Sarah grinste ihn an. „Nein auf keinen Fall, Sev."
Severus band Sarah eine wunderschöne Halskette um den Hals.
„Sev, die kannst du mir doch unmöglich schenken."
„Du willst sie doch schon, seit du drei bist! Und dich denke, jetzt ist der Zeitpunkt, an dem ich sie dir geben kann."
„Vielen Dank!"
Die beiden umarmten sich noch ein letztes Mal und dann verschwand Sarah zu Dumbledore. Eine halbe Stunde später war sie dann in Hogsmeade und betrat den Hogwarts-Express.
In London wartete bereits ihre Mutter auf sie. „Hallo, Kleine. Ich hoffe du hattest eine angenehme Fahrt."
„Ja, es ging so. Es freut mich, dich wieder zu sehen."
Die beiden verließen den Bahnhof und stiegen in ein Taxi, das sie gleich zum Flughafen brachte. Auf der Fahrt dorthin fiel Mrs Hamilton's Blick auf Sarahs Ausschnitt und somit auch auf die Halskette.
„Du warst bei Severus?" Die Frage war eher eine Feststellung.
„Ja war ich. Und ich hab ihm gesagt, dass es dir Leid tut. Ich weiß zwar nicht genau, was zwischen dir und ihm vorgefallen ist, aber er ist verdammt schlecht auf dich zu sprechen." „Das kann ich ihm nicht verdenken. Ach und Sarah, es tut mir so wahnsinnig leid, dass du wegen mir weg aus Hogwarts musst."
„Ich kann zwar nicht sagen, dass es in Ordnung ist, aber man kann ja schließlich nichts machen. Vielleicht ist es ja ganz nett in Sydney."
Dabei hielt sie die Halskette von Severus fest in der Hand.
