Hallo Ihr Lieben,
und schon wieder ein Update.. Wie lang die Geschichte wird kann ich noch nicht sagen… schreibe immer Just in Time und somit muss ich sehen, was mir für Ideen kommen…
Hab ich schon gesagt, dass Ihr alle großartig seid ? Ich bin soooo happy! So viele Kommis.. ! So denn.. nun wieder viel Spass und bis dann Eure Goldshadow
Kapitel 13
Severus war nach seiner Entscheidung mit Harry zu reden sofort über seine Bücher gegangen, um dem Jungen die Konfrontation mit seiner Vergangenheit einfacher zu machen.
Zu seiner Entrüstung jedoch, konnte er keinen einzigen Trank oder Spruch finden, der ihm dabei helfen konnte. Lediglich ein Beruhigungstrank war ihm aufgefallen, aber den hatte er sowieso in seinem Reportoir.
Ein wenig unsicher, aber dennoch entschlossen antwortete er eine halbe Stunde später auf das Klopfen an seiner Tür.
„Herein." Rief er und der Junge mit den schwarzen verstrubbelten Haaren stand mit fragenden Augen vor ihm.
„Hallo Prof.Snape. Hier bin ich. Draco sagte mir, ich solle zu ihnen kommen."
Severus nickte und deutete erneut auf die Sessel, auf denen er vor kurzem schon mit Draco gesessen hatte.
„Es geht um Folgendes Harry.." begann er langsam „ Du bist jetzt schon einige Zeit hier und dein Körper hat sich auffallend erholt. Leider kann ich das Selbe nicht von deiner Seele behaupten." Die schwarzen Augen des Lehrers achteten auf jede Reaktion des Gryffindors, der sich bei den Worten augenblicklich versteifte.
„Ich und Draco haben festgestellt, dass du noch immer mit der Vergangenheit zu tun hast. Unter Alpträumen leidest und nur eine Maske auf deinem Gesicht, deine gute Laune aufrecht erhält. Harry, wir wissen genau das es dir schlecht geht und es ist wichtig, dass wir darüber sprechen!"
Severus hatte die Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als Harry schon mit einem zornigen Gesicht aufsprang. „War es das, Prof. Snape?" fragte er gereizt. „Harry, ich will dich doch nicht quälen." Antwortete der Tränkemeister ruhig und versuchte den wütenden Blick des Gryffindors einzufangen. „Ach ja, das sehe ich aber anders! Ich komme sehr gut allein damit klar. Ich bin ihnen dankbar, dass sie mich aufgenommen haben, aber alles andere ist meine Sache." Damit drehte sich der Junge um und verließ Tür schlagend das Zimmer.
Severus saß noch immer wie vom Donner gerührt in seinem Sessel. Von einer zur anderen Minute war Harry vom lieben, ängstlichen, verletzlichen Jungen, zu einem wütenden Vulkan mutiert. Ihm war klar gewesen, dass es sich nicht leicht werden würde. Aber das Harry so das Zimmer verließ.
Draco und Blaise hatten das Türen schlagen gehört und schauten durch den Schlitz den die, nur angelehnte, Zimmertür freigab.
„Da ist scheinbar mächtig etwas schief gegangen." Meinte Blaise leise, der vorher von Draco über die Situation informiert worden war.
„Sieht so aus. Ich habe gleich gewusst, dass es keine gute Idee ist. Ich gehe am besten zu Harry rüber und sehe nach ihm."
Blaise Gesicht wandelte sich in ein breites Lächeln. „Das ist gut. Pass auf deinen kleinen Gryffindor auf. Er kann es gebrauchen."
Als Draco das Zimmer von Harry betrat, sah er wie der Junge mit seinem Gesicht in den Kissen lag und leise schluchzte. Sein Panther hatte tröstend eine Pfote auf seine Schulter gelegt und das Kinn lag im Nacken des Gryffindors.
Ohne ein Wort zu sagen, schlich sich Draco an das Bett heran und ließ sich sanft auf der Kante nieder. Origo, der sofort den Kopf erhob, blickte den Blonden bittend an. „Ich werde mein möglichstes tun." Versprach er dem weißen Panther flüsternd und wand sich dann dem weinenden Jungen auf dem Bett zu.
„Harry, was ist denn los?" fragte er sanft und strich über den Kopf des Schwarzhaarigen. „Bitte lass mich allein." Schluchzte der Gryffindor und vergrub sich noch tiefer ins Kissen.
„Nein, ich kann und will dich jetzt nicht allein lassen. Wofür sind denn Freunde da?" Harry hörte die warmen Worte, die wie eine Melodie an sein Ohr klangen und wenige Sekunden später hatte er sich fest an Draco gepresst und weinte Herz zerreißend an seiner starken Brust.
„Ach Harry. Ich würde dir so gern helfen, aber du musst mich lassen. Du musst mit mir darüber sprechen was dich belastet. Ich kann es nicht ertragen, deine sonst so leuchtenden Augen matt und glanzlos zu sehen."
Der Gryffindor schniefte noch immer, doch die liebevolle Art die ihm Draco entgegenbrachte, beruhigte den Jungen langsam.
„Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird und du brauchst ja auch nicht gleich alles zu erzählen, aber nur die Verarbeitung der Vergangenheit wird es dir ermöglichen ein wirklich neues Leben zu führen.
Die Tränen, die bereits Dracos schwarzes Hemd durchnässt hatten, versiegten langsam. „Ich bin noch nicht bereit. Ich habe Angst. Ich will nicht darüber sprechen." Harrys Stimme klang noch immer wackelig. „Du hast alle Zeit der Welt, aber es ist nur zu deinem Besten. Jede Nacht wenn du schreist im Schlaf. Jeder morgen den du aufstehst und du dich gerädert fühlst. All das kann sich nur ändern, wenn du abrechnest. Ein für alle Mal."
„Danke Draco. Danke das du für mich da bist." Ein Lächeln erschien auf dem verweinten Gesicht des Gryffindors und Draco strich als Antwort eine letzte Träne von seiner Wange.
Die Jungen hatten den ganzen Tag nicht mehr über den Vorfall gesprochen und auch Severus hatte es vermieden, dass Thema noch einmal zu berühren. Draco hatte ihm in einem kurzen Gespräch mitgeteilt, dass er noch einmal versucht hatte mit Harry zu reden, doch auch keinen Zugang gefunden hatte. Nun wollten sie die nächsten Tagen erst einmal abwarten, ob der Gryffindor nicht vielleicht von sich aus auf sie zugehen würde.
Beim Abendessen war die Stimmung gedrückt. Jeder kannte die Situation und niemand wusste genau, wie er damit umgehen sollte. Harry, der spürte dass er wie ein rohes Ei behandelt wurde, stand direkt nach dem Essen auf und verabschiedete sich auf sein Zimmer.
Er wollte die anderen nicht noch mehr mit seiner Anwesenheit belasten. Er hatte gespürte, dass Severus ihn die ganze Zeit beobachtete und auch Narzissa war in den letzten Tagen mehr und mehr zu einer Art Überersatzmutter geworden, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgte.
All das brachte ihn nur noch mehr in die Zwickmühle. Auf dem Weg in sein Zimmer betrachtete er erstmals die Portraits an den Wänden. Ein paar alte Zauberer waren darauf abgebildet, die sich mehr oder weniger in leisem Ton unterhielten. Ein Zauberer mit rotem Hut und dunkelroter Robe, der genau gegenüber seines Zimmer hing, hielt ihn auf, als er die Tür öffnen wollte. „Harry Potter. Ich finde es nicht richtig, dass du davon läufst." Meinte der alte Mann auf dem Bild ernst und blickte dem Jungen tief in die Augen. Harry spürte ein Kribbeln in seinem Magen. Dieser durchdringende Blick, diese dunkelgrünen Augen. Irgendwie kam ihm der Mann in dem Rahmen bekannt vor.
„Ich weiß was du überlegst." Er zupfte kurz an seinem weißen Bart und wartete auf die Reaktion des Jungen. „Ich weiß nicht Sir, irgendwie…" stockte Harry und fuhr sich durch die schon von Natur aus verstrubbelten Haare.
„Erinnere ich dich an jemanden?" ein weiches Lächeln wurde dem Gryffindor geschenkt. „Ja genau. Sie erinnern mich an jemanden. Sie, sie haben fast die Selben Augen wie meine Mom auf den Fotos."
Der alte Mann strahlte nun vollends „Richtig Harry. Ich habe die Selben Augen wie meine kleine Lilly. Ich bin ja auch ihr Vater und dein Großvater."
Harry hatte diese Worte irgendwie erwartetet und doch rissen sie ihn von den Füssen und er rutschte an der Tür herunter. „Sie sind mein Großvater?" fragte er ungläubig und blickte den Mann auf dem Bild fragend an.
„Ja, in gewisser Hinsicht bin ich das. Leider weile ich nicht mehr unter den Lebenden und bin nur noch hier als ein Portrait meiner selbst. Ich hätte dich gern auf dem Arm gehalten und mich um dich gekümmert! Leider war meine Lebenszeit zu kurz, als das ich dieses Privileg hätte ausleben können."
Harry fühlte, wie ein riesiger Stein in seinem Magen lag. Das was er eben erfahren hatte, konnte er nicht glauben. Hier im Flur der Malfoys hing ein Portrait seines Großvaters. Für ihn stand auf einmal die komplette Welt Kopf. Die Malfoys und Prof. Snape bemühten sich um ihn, Dumbledore war böse, genau wie Voldemort und nun traf er auch noch seinen Großvater, von dem er nichts, aber auch gar nichts wusste, als er in sein Zimmer gehen wollte.
Es war als würde ein kleines Feuerwerk in Harrys Kopf explodieren, dass es ihm nicht mehr ermöglichte klar zu denken. Er sprang auf und rannte, ohne ein Wort hinaus in den kalten Herbstabend. Lucius hatte inzwischen ein großes Gartenareal schützen lassen, sodass es dem Jungen möglich war, an den kleinen See zu laufen, an dem die Jungs immer mal wieder Pause vom Quidditch gemacht haben.
„Was soll ich nur tun?" schrie er in die sternenklare Nacht und sackte auf seine Knie. Tränen in Sturzbächen liefen über seine Wangen und er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich Ruhe zu finden.
Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich und so merkte er nicht, wie die eisige Kälte langsam in seinen Körper kroch.
