Hallo Ihr Lieben,
so nun drei Kapitel auf einmal, als Ausgleich das ich jetzt für knapp 3 Wochen in die Karibik entschwinde freu… Aber ich verspreche im Urlaub weiterzuschreiben und sobald ich zurück bin upzudaten…
Ihr liegt mir alle viel zu sehr am Herzen, als dass ich Euch jetzt so mitten in der Geschichte hängen lassen könnte.
So denn… viel Spass und bis bald….Eure Goldshadow
Kapitel 14
Draco und Blaise hatten sich über den übereilten Abgang der Jungen gewundert. Dennoch waren sie der Höflichkeit halber am Tisch geblieben und hatten sich mit den Erwachsenen über die anstehenden Duellierübungen unterhalten.
„Wollen wir ihm denn auch ein paar der schwarzen Flüche beibringen?" fragte Severus seinen besten Freund. Dieser nickte „Ich denke es ist sinnvoll. Wie soll er sich sonst im Kampf behaupten. Sowohl Dumbledore, als auch der Dunkle Lord werden solche Flüche nutzen und da ist es wichtig, dass auch er sie kennt und beherrscht.
„Mutet ihm aber nicht zu viel zu!" warnte die blonde Frau besorgt. „Keine Angst Zissa. Wir werden langsam anfangen." Beruhigte Severus sie mit einem leichten Lächeln.
„Ich werde aufpassen." Sagte Draco und tätschelte seiner Mutter beruhigend die Hand. „Wenigstens einer, der mich versteht." Narzissa streichelte ihrem Sohn dankbar über den Kopf, der diesen genervt zur Seite zog. „Hör auf, ich bin doch kein kleines Kind mehr." Zeterte er, als sie ihn in eine feste Umarmung zog.
„Doch mein kleiner Draco."
Genau in dem Moment sahen sie, wie Sir Evans durch die Bilderrahmen huschte. „Sir Evans, was ist denn los?" fragte Lucius beunruhigt, als der abgehetzte alte Mann zum Stehen kam.
„Harry, ich habe ihn eben offiziell kennen gelernt. Er ist weggelaufen. Nicht in sein Zimmer. Ich konnte ihn aber nicht verfolgen. Bin einfach zu langsam." Sprach er in abgehackten Worten. „Wann war das?" fragte Severus, dem alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war.
„Ich schätze mal vor einer Viertel Stunde. Sie wissen ja, dass ich schwer gehbehindert bin und dann haben mir auch noch einige von ihren Vorfahren den Weg nicht freimachen wollen."
„Verdammt, wir müssen ihn suchen!" Draco war aufgesprungen und schon auf halben Weg zur Tür. „Warte, wir müssen uns aufteilen. Du und Blaise sucht jedes einzelne Zimmer ab, das links vom Esszimmer liegt. Narzissa geht die Zimmer auf der anderen Seite ab. Severus und ich suchen draußen." Lucius fiel es schwer in der Situation die Ruhe zu bewahren. Er machte sich riesige Sorgen um den Jungen, denn wenn er tatsächlich im Garten war, hatten sie nicht viel Zeit in zu finden. Der Kälteeinbruch der letzten Tage würde dem noch immer schwachen Körper den Rest geben. Alles weitere mochte er sich gar nicht ausmalen.
Inzwischen waren er und Severus am Portal angekommen und begannen jeden Winkel abzusuchen.
„Hast du etwas entdeckt?" fragte der Tränkemeister unruhig, als Lucius sich hinter einen Baum hockte. „Fußspuren. Ich denke er ist rüber zum See. Schnell." Mit wehendem Umhang rannten die beiden Zauberer auf den zugefrorenen See zu. Schon von weitem konnten sie eine kleine Gestalt auf dem Boden erkennen. „Verdammt Harry!" rief Severus panisch und kam kurz vor dem Körper zu stehen. „Was ist mit ihm?" fragte Lucius, der inzwischen ebenfalls neben dem Jungen hockte.
„Sein Körper ist total unterkühlt. Seine Atmung minimal. Wir müssen ihn sofort hineinbringen." Severus ließ seinen Zauberstab über den Jungen gleiten. „Los!"
Ein paar Minuten später hatten die beiden Männer den leblosen Jungen in sein Zimmer gebracht. Eine Hauselfe hatte bereits mehrere Wärmflaschen ins Bett gelegt und dennoch wollte die Temperatur einfach nicht steigen. „Was machen wir bloß?" Lucius hatte langsam seine über lange Zeit gehaltene Fassung verloren. „Ruhig bleiben und nachdenken. Ich habe von Zauberern gehört, deren Seele ihren Körper bestimmt hat." „Was soll das heißen Severus?"
„Das heißt wenn eine Seele so zerstört ist, dass sie nichts lieber als Ruhe und Frieden wünscht, der Körper auf die Seele hört. Einfacher gesagt, der Körper kämpft nicht mehr."
Lucius schluckte. Er hatte den Jungen in letzter Zeit sehr lieb gewonnen und konnte sich nicht vorstellen, diesen nun zu verlieren.
„Gibt es nicht irgendwas, was wir ihm geben können?" Der Tränkemeister überlegte „Ja es gibt da einen Trank. Einen Trank, der aber sehr viele Schmerzen verursacht. Ich weiß nicht, ob wir Harry das zumuten sollen."
„Wir muten ihm alles zu, wenn er nur am Leben bleibt!" schrie Draco mit Tränen in den Augen, der die letzten 5 Minuten still im Türrahmen gestanden hatte.
„Wir können es versuchen. Aber er wird furchtbar leiden und uns vielleicht später dafür verurteilen." Gab Severus zu Bedenken und blickte zwischen dem Jungen auf dem Bett und seinem Patensohn hin und her.
„Das ist egal. Ich will nicht das er stirbt. Bitte!" damit sank Draco in die Knie.
„In Ordnung. Wir werden es versuchen."
Kapitel 15
Severus hatte sich kurz in sein Zimmer zurückgezogen um den nötigen Trank zu brauen. Er war nervös und musste sich mehrmals ermahnen, die Konzentration zu behalten.
„Wie lange brauchst du noch?" Narzissa war ins Zimmer getreten und blickte in den dampfenden Kessel. „Fünf Minuten. Wie geht es ihm?"
Die blonde Frau blickte traurig. „Die Atmung ist weiter schwach. Er wacht nicht auf und die Körpertemperatur steigt keinen Millimeter."
„Keine Angst, der Trank wird ihn genesen lassen. Er funktioniert, indem er die Körperfunktionen von der Seele trennt. Somit hat diese keinen Einfluss mehr auf den Körper." „Kann er außer den Schmerzen Nebenwirkungen haben?" Narzissa fühlte einen dicken Kloss im Hals.
„Ja kann er. Erhebliche, aber lass uns nicht darüber nachdenken und das Beste hoffen."
Damit rührte er den Trank noch einmal um und füllte ihn dann in eine kleine durchsichtige Phiole.
Draco hatte die ganze Zeit auf dem Bett neben dem ohnmächtigen Jungen gewacht. Seine Augen waren noch immer weit aufgerissen und leuchteten in hellem Rot. Das Weinen hatte seine sonst so silbernen Augen verfärbt und Lucius, der seinen Sohn aufmerksam beobachtete begann sich nun, auch um ihn Sorgen zu machen.
„Draco, du musst dich beruhigen! Es hilft nichts, wenn du dich jetzt fertig machst! Weder dir noch Harry. Blaise, würdest du Draco bitte in sein Zimmer bringen?" Die eisgrauen Augen des Hausherren duldeten keinen Widerspruch.
Blaise, der auf einem Sessel am Kamin saß erhob sich und ging auf seinen besten Freund zu. Dieser jedoch machte keinerlei Anstalten der Forderung seines Vaters zu folgen.
„Komm Draco. Severus wird gleich wieder da sein und dann musst du sowieso das Zimmer verlassen." Sprach der schwarzhaarige Slytherin vorsichtig auf den blonden Jungen ein.
Dieser schüttelte jedoch beharrlich den Kopf. „Nein, ich bleibe hier! Ich habe ihm versprochen da zu sein, wenn es ihm schlecht geht."
„Ist schon gut Draco." Erwiderte Lucius mit sanfter Stimme „Sobald er wieder bei Bewusstsein ist, darfst du zurück kehren. Versprochen." Lucius brach es das Herz, seinen Sohn so aufgelöst zu sehen. Es war selten, dass Draco etwas richtig mitnahm und er wunderte sich, wie eng die Beziehung zu Harry in der kurzen Zeit scheinbar geworden war.
„Und du rufst mich wirklich, sofort?" fragte er noch einmal und blickte ängstlich auf die sich langsam hebende Brust des Gryffindors.
„Ja, ich rufe dich sofort, aber jetzt geh bitte." Er deutete auf die Tür und Draco fügte sich seinem Vater und folgte Blaise aus dem Zimmer.
„So, es ist soweit abgekühlt, dass wir es ihm verabreichen können." Sagte Severus leise und setzte sich auf den Bettrand. „Gut, dass die Muggel uns die Möglichkeit der Injektion eröffnet haben. Den Trank hätte der Körper sonst sicher sofort wieder ausgeschieden." Erläuterte der Tränkemeister, als er die feine Spritze mit der hellblauen Flüssigkeit füllte.
„So, es geht los." Severus setzte die feine Nadel an der rechten Armvene an und ließ die Flüssigkeit aus dem Kolben der Spritze langsam hinein laufen.
Ein paar Sekunden passierte überhaupt nichts und der Lehrer überlegte schon, ob ihm vielleicht ein Fehler beim Brauen unterlaufen war, als der Junge auf einmal anfing fürchterlich zu zucken und sich schreiend den Kopf hielt.
„Leg sofort einen Stillezauber über das Zimmer!" herrschte Lucius seine Frau an und bemühte sich ebenso wie schon Severus den krampfenden Jungen festzuhalten.
„Wie lange werden diese Schmerzen anhalten?" fragte der Hausherr über die furchtbaren Schreie des Jungen hinweg.
„Ich habe keine Ahnung. Wenn ich doch nur ein Gegenmittel hätte, aber es stand ausdrücklich drin, dass man keinen Gegentrank verabreichen darf."
Es war inzwischen eine halbe Stunde vergangen, als die Schreie und die Krämpfe langsam weniger wurden. Narzissa, die hinter dem Bett gestanden hatte, war noch immer kreidebleich. Am liebsten hätte sie ihm die Schmerzen genommen, doch sie wusste ja, dass so etwas nicht möglich war.
„Hat er es überstanden?" fragte sie vorsichtig, als die beiden Männer den vollkommen durch geschwitzten Jungen zurück in die Kissen legten.
„Ich denke schon. Er wird hoffentlich bald aufwachen." Sagte Severus erschöpft und ließ sich auf den Sessel, der noch immer neben dem Bett stand sinken.
Genau in dem Moment öffnete der Gryffindor langsam seine Augen. „Wie geht's dir mein Schatz?" fragte Narzissa sofort. Harry ließ seinen Blick von einem zum anderen gleiten und das einzige was er über die Lippen brachte war ein „Warum, warum konntet ihr mich nicht gehen lassen?"
Severus standen bei diesen Worten die Tränen in den Augen und auch Lucius musste schwer um seine Fassung kämpfen.
„Es gibt Leute die dich sehr sehr lieb haben Harry. Wir konnten dich nicht einfach gehen lassen, auch wenn du es dir noch so sehr wünscht." Narzissa blickte den Jungen vor ihr traurig an. „Ich weiß, dass du dich schlecht fühlst. Ich weiß, dass dein Leben bisher alles andere als gut verlaufen ist. Ich weiß, dass du Angst vor der Zukunft hast. Aber jetzt hast du eine Familie, die auf dich aufpassen wird. Die dir beisteht, der du dich anvertrauen kannst. Bitte Harry, ich weiß es klingt egoistisch aber wir wollen nicht das du gehst."
Harry hatte die Worte gehört. Erstmals begriff er, dass es hier Menschen gab, die ihn wirklich verstanden. Seine Ängste, seine Sorgen.
„Es gibt da jemanden, der ganz krank vor Angst ist. Darf Draco reinkommen?" fragte Narzissa mit einem Lächeln und Harry nickte nur ganz leicht als Antwort.
Kapitel 16
Draco hatte die Zeit in seinem Zimmer gelitten und auch Blaise schaffte es nicht den Blonden nur eine Sekunde aus seinen Gedanken zu reißen.
„Ich habe solche Angst um ihn." Sagte Draco immer wieder und wippte im Schneidersitz sitzend vor und zurück.
„Vertrau auf Severus Künste. Er wird es schaffen. Da bin ich mir ganz sicher!" versuchte ihm der schwarzhaarige Slytherin Mut zu machen.
Da klopfte es an die Tür und seine Mutter stand mit einem leichten Lächeln im Türrahmen. „Du kannst zu ihm Draco. Aber bitte nicht so lange. Es geht ihm nicht sehr gut."
Dieser sprang sofort auf und rannte ins Nebenzimmer hinüber. Lucius und Severus hatten sich vom Bett zurückgezogen und verließen mit Draco´s Eintritt das Krankenzimmer.
„Oh Harry, was machst du nur?" fragte der Blonde und stürzte auf das Bett zu. „Ich wäre fast gestorben vor Angst um dich!"
Harry blickte den anderen mit einem undurchsichtigen Blick an und ließ zu, dass der Slytherin ihn fest umarmte. „Ich bin so froh. Jetzt geht es aufwärts. Ich werde alles tun, damit es dir besser geht." Beschwor der Blonde den Schwarzhaarigen.
„Ich wollte nicht, dass es mir besser geht. Ich wollte eure Hilfe nicht." Platzte es auf einmal wütend aus dem Gryffindor heraus und Draco rückte ein paar Zentimeter zurück.
„Hättet ihr mir nicht den einen Wunsch lassen können?" schrie er verzweifelt weiter und dicke Tränen liefen über seine eingefallenen Wangen.
Draco war erschrocken. Er hatte wirklich gedacht, dass jetzt alles gut werden würde, statt dessen war Harry noch unglücklicher als vorher.
„Aber.." wollte er sagten, doch der Schwarzhaarige Junge sagte nur „Ich werde mich euch fügen. Euren egoistischen Motiven. Ich werde weiterleben. Ein Sklave der Zaubererwelt, wie eh und je. Ihr habt gewonnen. Bitte lass mir nur einen Wunsch und verlasse jetzt das Zimmer. Morgen werde ich wieder so sein, wie du und deine Familie es sich wünscht, schließlich muss ich mich ja für die von euch gewährte Gastfreundschaft bedanken. " Damit drehte er sich von dem vollkommen schockierten blonden Slytherin weg.
„Das kann nicht dein Ernst sein." Flüsterte Draco fast und stand beinahe wie in Trance auf und verließ den Raum.
Blaise hatte gespannt in dem Zimmer von Draco gewartet und blickte nun besorgt in die vollkommen verwirrten Augen seines besten Freundes. „Was ist denn los? Was ist passiert?" fragte er als sich die Tür öffnete.
„Er, er…" das waren die letzten Worte, bevor der Blonde Junge in einem Weinkrampf auf dem Boden zusammenbrach.
Severus hatte lange gebraucht, sein Patenkind zu beruhigen. Zuletzt hatte nur ein Trank die Ruhigstellung erreichen können und nun war es an der Zeit, den Grund für den Zusammenbruch zu erfahren.
Mit stotternden Worten gab der Blonde die Worte des Gryffindor wieder und Severus nickte verständnisvoll. „Es war klar, dass der Junge so reagieren wird. Er hatte seinen Weg gewählt und wir haben ihn davon abgehalten. Im Prinzip sind wir nicht besser als Dumbeldore und alle anderen, denn wir zwingen ihn so zu sein, wie wir ihn haben wollen. Wir lassen es nicht zu, dass er seine eigenen Entscheidungen trifft."
Lucius nickte. „Es wird uns viel viel Arbeit kosten Harry davon zu überzeugen, dass es sich lohnt weiterzumachen. Das es sich lohnt zu leben."
Der Abend war für alle Beteiligten einer der schwärzesten überhaupt. Jeder war in Gedanken versunken und keiner hatte Lust auch nur ein paar Worte zu sprechen. Blaise war der erste, der nach dem nahezu nicht angerührten Essen aufstand und auf sein Zimmer ging.
„Ich denke wir sollten uns auch zurückziehen." Lucius nickte seiner Frau und Severus zu und erhob sich ebenfalls. „Ich gehe zu Harry." Sagte Draco leise und schlüpfte zwischen den Erwachsenen hindurch. „Ich weiß nicht, ob das das so eine gute Idee ist." Sagte seine Mutter noch, doch ihr Sohn war schon um die Ecke verschwunden.
Harry war nach seinem Wutausbruch in den Kissen versunken. Noch immer spürte er die Nachwehen des Trankes und er fühlte sich elend. Er wusste ja eigentlich, dass die Leute hier auf Malfoy Manor nur das Beste für ihn wollten und trotzdem. Er hatte es sich schon so lange gewünscht und nun war seine Hoffnung fast in Erfüllung gegangen.
Obwohl die Enttäuschung groß war, hatten ihn die Worte von Narzissa und auch Draco´s Ausbruch der Gefühle sehr berührt. Sicher waren ihre Motive sehr egoistischer Natur und dennoch konnte er sich der gegeben Zuneigung nicht ganz entziehen.
Plötzlich klopfte es leise an der Tür und ein blonder Schopf erschien in der Spalte, die zwischen der Tür und der Zarge entstanden war.
„Darf ich reinkommen?" fragte der Slytherin vorsichtig. „Ich werde dich auch bestimmt nicht nerven. Es ist , ich möchte einfach nur mein Versprechen an dich einlösen, immer für dich da zu sein."
Harry schluckte bei den Worten hörbar und er deutete dem Jungen an der Tür, zu ihm zu kommen. „Danke Harry." Sagte Draco und setzte sich vorsichtig auf den Bettrand.
Harry überlegte einen Moment, ob es irgendetwas gab, was er sagen konnte, doch ihm fiel einfach nichts ein. Deshalb deutete er einfach neben sich und sagte leise. „Bleibst du heute Nacht bei mir?"
Ein Lächeln huschte über Dracos Gesicht „Alles was du willst." Und legte sich neben den Gryffindor.
