So, jetzt geht's weiter. Hoffentlich gefällt's euch. Es ist zwar nicht gerade eins meiner Lieblingschapis (weil es nicht romantisch ist), aber es muss sein. Romantik kommt leider erst später. Na ja. Beginnt in Chap 4.
anu: Ich fühle mich verpflichtet, den Lesern zu antworten. Ich selbst bin immer enttäuscht, wenn meine Reviews nicht beantwortet werden. Außerdem hat man meist zu dem Review noch was zu sagen. Silvester war bei mir ziemlich langweilig (wie immer). Und bei dir? Ich hoffe, nicht wi bei mir.
Mamiyu: Danke für's Lob! freu Und natürlich auch für die Kritik. Mir ist auch schon aufgefallen, dass Sesshy bei mir nicht ganz Sesshy ist. Aber hat er denn eine Wahl? - Entweder umbringen (was er wegen seiner Schwachstelle natürlich nicht will) oder nachgeben (es lohnt sich nicht, mit Amaya zu streiten).
Stille Leser: Ja, es ist wieder eine Bitte um Reviews. Ich weiß, dass es euch gibt. Im Log In - Bereich kann ich das sehen.
Kapitel 3: Auf den Spuren des großen Bruders
"Sesshoumaru weiß, wie man seine Spur am besten tarnt", stellte Inuyasha grimmig fest.
"Und was sollen wir jetzt tun?", fragte Kagome.
"Ich denke, er ist weiter nach Norden gegangen", sagte Miroku. "Das war schon die ganze Zeit so. Warum sollte er seine Richtung plötzlich ändern?"
"Dann gehen wir und sehen, ob wir nicht doch auf eine Spur von ihm oder Amaya treffen", sagte Sango.
"Ich frage mich, was er von ihr will", überlegte Kagome. "Sonst hat er sich für Menschen ja nie sonderlich interessiert. Und es war auch nicht gerade die feinste Art, wie er sie entführt hat."
"Sesshoumarus Angelegenheiten gehen euch überhaupt nichts an, ihr Menschenpack", krächzte eine fremde Stimme.
Ihnen kam eine uralte Dämonin entgegen. Sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Sesshoumaru, unter anderem auch die Mondsichel auf ihrer Stirn. Sie stützte sich beim Gegen auf einen kunstvoll geschnitzten Stab und funkelte die Gefährten mit ihren braunen Augen böse und verächtlich an.
"Wer bist du?", fragte Inuyasha, so freundlich, wie er einer unhöflichen Dämonin gegenüber nur konnte.
"Das geht euch ebenfalls nichts an", schnarrte die Alte und stolzierte an Inuyasha vorbei. Dabei leuchtete ihr Stab kurz auf und aus ihm glitt eine Schlange, über die Inuyasha bei seinem nächsten Schritt stolperte.
"Hey, was soll das?", rief er ungehalten.
"Ein kleines Geschenk von der guten, alten Chiyo", erklärte die Dämonin mit Spott in der Stimme.
"Na, warte!" Inuyasha legte seine Hand auf das Heft von Tessaiga, doch Kagome hielt ihn auf: "Du willst doch nicht etwa eine alte Dame angreifen, oder?"
Chiyo sah sie an, als wäre sie ein armseliges Häufchen Dreck und sagte: "Ich will nicht von Menschenabschaum verteidigt werden. Soll dieser Narr mich doch angreifen! Meine Familie wird sich schon rächen."
"Meinst du etwa Sesshoumaru?", schnaubte Inuyasha. "Der hat eine Freundin von uns entführt und ist darauf feige abgehauen."
Chiyo verpasste dem Halbdämon mit ihrem Stab einen kräftigen Schlag auf den Kopf.
"Wag' es bloß nicht, den Sohn meiner Urgroßnichte des fünften Grades zu beleidigen, du - du Schande!", zischte sie giftig und erinnerte plötzlich sehr an eine Schlange.
Das wären ihre letzten Worte gewesen, wenn Sango, Miroku und Shippo Kagome nicht geholfen hätten, Inuyasha zurückzuhalten. Chiyo lachte.
"Ihr müsst euch um eure Freundin keine Sorgen machen", sagte sie leise. "Sie ist mehr wert als ihr alle zusammengenommen. Sesshoumaru wird sie nicht umbringen. Er braucht sie noch." Mit diesen Worten wandte sie sich ab und setzte ihren Weg fort.
"Was soll das heißen, 'er braucht sie noch'?", fragte Sango und ließ Inuyasha los.
"Ja", sagte Kagome, "seit wann braucht Sesshoumaru denn die Hilfe eines Menschen?"
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Es waren die schlimmsten Tage in Sesshoumarus Leben. Er hatte es inzwischen aufgegeben, mit Amaya zu streiten, um seine Nerven ein wenig zu schonen. Dies hatte zur Folge, dass er auch immer seltener ihre Schockblitze zu spüren bekam. Doch all das ließ seinen Stolz leiden. Er, Sesshoumaru, Sohn des großen InuTaishou, einer der mächtigsten Dämonen, war gezwungen, auf ein achtzehnjähriges, ungezogenes, stöhnendes und nerviges Menschenmädchen zu hören. Das war eine Schande für die ganze Familie. Zwar keine so große wie sein Bruder, aber dennoch eine Schande. Wenn er seine Schwäche endlich beseitigen könnte, könnte er sie sich endlich vom Hals schaffen. Aber nein, er musste sie mit sich herumschleppen, sie vor anderen Dämonen verteidigen und sich dauernd ihre Beschimpfungen anhören. 'Ein so undankbares Wesen ist mir noch nie begegnet', pflegte er bei sich zu denken.
Was Amaya anging, so dachte sie von Sesshoumaru sehr ähnlich. 'Erst entführt er mich und verlangt dann auch noch, dass ich mich gut benehmen soll', dachte sie des Öfteren.
Rin dagegen hatte die Situation schon längst durchschaut und begann immer zu lachen, wenn die beiden sich mal wieder wütend anstarrten und zwischen ihren Augen Blitze zu funkeln schienen.
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"Du solltest dich wenigstens bei Meister Sesshoumaru bedanken, dass er dich nicht so einfach den Dämonen überlässt", meinte Jaken eines Abends zu Amaya.
"Mich verteidigen kann ich auch selbst", erwiderte Amaya trotzig.
"Aber mein Meister macht dennoch die ganze Drecksarbeit", beharrte der Krötendämon.
"Muss er aber nicht", schnaubte Amaya und wandte sich an Sesshoumaru: "He, Meister Allesweiß! Gehen wir heute noch lange?"
Von Sesshoumarus Antwort war nur ein genervtes Brummen zu hören. 'Warum kann sie nicht einmal wenn sie müde ist, ihren Mund halten?' Plötzlich bemerkte er einen bekannten Geruch und hielt an.
"Ah! Du hast meine Ankunft also bemerkt?", sagte Chiyo.
"Ja, das habe ich. Was willst du?"
Bevor Chiyo antworten konnte, kam Amaya dazwischen: "Wer ist denn die?"
Die Dämonen ignorierten sie.
"Ich bin zufällig deinem Bruder begegnet", sagte Chiyo. "Er ist auf der Suche nach dir. Ich wollte dich nur warnen."
"Es ist keine Neuigkeit für mich", antwortete Sesshoumaru. "Ich wusste, dass er mich verfolgen und die Jagd nach Naraku im Hintergrund lassen würde. Er wird mich nicht finden, wenn ich es nicht will. Und außerdem", seine Augen blitzten gierig auf, "soll er doch kommen: Es wäre eine gute Gelegenheit für mich, ihm Tessaiga abzunehmen."
"Du kannst es nicht führen", sagte Amayas Stimme hinter seinem Rücken. "Es wird mindestens deine Hand verbrennen, wenn du besonders viel Glück hast."
"Sesshoumaru wird eine Möglichkeit finden, Mensch", fauchte Chiyo angewidert und musterte darauf den Sohn ihrer Urgroßnichte des fünften Grades. "Du riechst nach Mensch", sagte sie und verzog das Gesicht.
"Du redest von Menschen, als seien wir etwas Minderwärtiges!", rief Amaya zornig und baute sich vor Chiyo auf.
Die alte Dämonin wollte etwas Giftiges erwidern, doch plötzlich erschien in Amayas Augen wieder das weiße Licht und Chiyo wich erschrocken zurück. Auch Sesshoumaru machte einen beunruhigten Eindruck. Er spürte wieder die Dämonenaura, doch sie war diesmal viel mächtiger. Im nächsten Moment schlugen unzählige Blitze um sie herum ein. Chiyo und Jaken gerieten in Panik und Rin verkroch sich furcherfüllt unter Ah-Uhn. Sesshoumaru war klar, dass er Chiyo und seine Begleiter jetzt vor Amaya beschützen musste. Rin könnte umkommen und das wollte er nicht. Doch er konnte sich nicht richtig auf den Kampf konzentrieren, denn Tausende und Abertausende von Fragen und Rätseln tauchten in seinem Kopf auf und verdrängten alles Andere. Woher kam die Dämonenaura? Warum griff Amaya ihn an? Warum war sie auf einmal viel mächtiger als sonst? Was hatte dieses leere Leuchten in ihren Augen zu bedeuten? Hatte es etwas damit zu tun, dass sie ihm helfen sollte?.. Fragen über Fragen. Und mit einem Schlag verstand er es: Es war nicht Amaya, die angriff. In ihr lebte etwas Anderes... Etwas dämonisches... Etwas sehr Mächtiges.
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"Ich geb's auf", verkündete Inuyasha und sah auf. Schon mehrere Tage hintereinander hatte er seine Nase gegen die Erde gepresst und Sesshoumarus Geruch gesucht, aber nichts gefunden.
"Amaya muss für Sesshoumaru einen wirklich wichtigen Zweck zu erfüllen haben, wenn er sich so viel Mühe macht, uns abzuhängen", sagte Kagome hoffnungslos.
"Inuyasha, bist du dir sicher, dass es dir noch gut geht?", fragte Shippo plötzlich.
"Klar, geht es mir gut!", fauchte der Halbdämon und baute sich bedrohlich vor Shippo auf.
"Da wäre ich mir aber nicht so sicher", gluckste Shippo. "Wie konntest du bei bester Gesundheit nur so eine Spur übersehen?" Er zeigte mit seiner Hand nach rechts.
Die Freunde wandten sich um und sahen eine kahle Stelle im Gras.
"Sieht aus wie eine Spur von Amayas Schockblitzen", meinte Miroku, als er die Stelle etwas genauer untersucht hatte.
"Und hier sind noch mehr!", bemerkte Sango und zeigte auf weitere Stellen mit verbranntem Gras.
"Und der Geruch von Sesshoumaru und Amaya ist auch da", ergänzte Shippo.
Weder von Kagome, noch von Inuyasha kam eine Antwort. Der Halbdämon stand wie angewurzelt da, lief knallrot an und murmelte etwas, das klang wie: "Diese alte Chiyo hat mich verhext."
"Du bist einfach nur übermüdet", sagte Kagome.
"Keh! Wenn ihr müde seid, müsst ihr nicht sofort das Gleiche von mir behaupten", erwiderte Inuyasha stolz, doch die Röte in seinem Gesicht verriet ihn.
"Aber, Inuyasha!", sagte Miroku beruhigend. "Wenn sie dich verflucht hätte, hätten wir es doch schon längst gemerkt."
Ob er nun wollte oder nicht, musste Inuyasha zugeben, dass Kagome recht hatte. Die Freunde einigten sich darauf, über die Nacht dazubleiben und die Spuren näher zu untersuchen.
"Sieht so aus, als hätte Amaya gegen jemanden gekämpft", stellte Sango nachdenklich fest. "Die Frage ist nur, ob es Sesshoumaru oder ein anderer Dämon war."
"Außer Amayas Blitzspuren sind keine zu sehen, was darauf schließen lässt, dass ihr Gegner nicht richtig gekämpft hatte", sagte Miroku. "Wir wissen, dass Sesshoumaru sie nicht töten will. Einem anderen Dämon wäre ihr Tod egal."
Kagome schoss jäh ein Gedanke durch den Kopf.
"Ich glaube, Amaya hat sich in Hotaru verwandelt!", sagte sie. "Ob das für Sesshoumaru auf eine gewisse Weise interessant sein könnte?"
"Genau!", rief Sango. "Warum sollte Sesshoumaru ausgerechnet sie entführen? Wusste er vielleicht schon vorher, dass sie von Hotaru besessen war? Hotaru hatte doch selbst gesagt, sie habe gegen InuTaishou gekämpft. Könnte es etwas mit der Entführung zu tun haben? Was, wenn Sesshoumaru nicht hinter Amaya, sondern hinter Hotaru her ist?"
"Das werden wir sehen, sobald wir Sesshoumaru gefunden haben", sagte Miroku düster.
Inuyasha ließ einen lauten Schnarcher hören. Man sah ihm deutlich an, dass er lieber die Rolle eines Dämonenjägers erfüllte als die eines Fährtenhundes. Kirara, die sich neben ihm zusammengerollt hatte, schnupperte in der Luft und knurrte leise.
"Was ist denn?", fragte Sango ihre Katze.
Kirara trottete zu einer Stelle im Gras. Shippo folgte ihr und schnupperte.
"Was ist los?", sagte Kagome.
"Nichts", antwortete Shippo. "Hier riecht es nur nach Chiyo."
"Chiyo?", wiederholte Miroku. "Da kann ich Kirara verstehen. Mir hat sie auch nicht besonders gefallen. Und Amaya bestimmt auch nicht."
"Willst du damit sagen, dass Chiyo der Auslöser des Kampfes war?", sagte Kagome. "Nun, das wäre möglich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Amaya in ihrem Zorn über Chiyos Menschenbeleidigungen die Kontrolle über Hotaru verloren hat."
