Nun kommt endlich Chap 5. Sorry für die Verspätung: Ich bin leider nicht dazu gekommen, ein Update zu machen.
Meine Meinung zu diesem Chapi kennt ihr ja schon. Bin schon ganz gespannt über eure. -auf glühenden Kohlen sitz-
Kapitel 5: Ich bin bei dir
Sesshoumaru stürmte Amayas Stimme entgegen. Dabei füllte sich sein Kopf mit bösen Vorahnungen. Wer oder was konnte denn so schrecklich sein, dass sogar Amaya entsetzt schrie? Naraku? Doch es lag weder dessen Geruch, noch der von Kohaku, noch von jemand anderem, der etwas mit ihm zu tun hatte, in der Luft.
Sesshoumaru war nun nicht weit von der Stelle entfernt, wo er seine Gefährten zurückgelassen hatte, und sah sie: Amaya, die ganz allein einer ganzen Armee von Dämonen gegenüberstand, die sie eingekesselt hatten. Ein paar von den Angreifern lagen bereits tot am Boden, doch von den Lebenden gab es noch zu viele. Viel zu viele. Das Schlachtfeld wurde von einer dunklen, giftigen Wolke verhüllt. Amaya war in Kampfstellung, die Finger gespreizt, bereit Blitze zu schlagen. Der Himmel war verdunkelt, sodass von der Abendsonne nichts zu sehen war. Die roten Augen der Dämonen glühten gierig in der Dunkelheit.
Amaya schauderte. Gegen so viele Dämonen hatte sie noch nie angetreten. Hotaru war zwar mächtig, doch sie beherrschte deren Attacken nicht so ganz. Sie köpfte einen der vordersten Dämonen mit einem Blitz, doch dadurch wurden die anderen nur noch aggressiver. Sie wich drei weiteren Angriffen aus, wurde jedoch zu einer guten Zielscheibe für einen vierten. Dies war ein gewaltiger Feuerball. Sie konnte ihm nicht mehr ausweichen; sie war umringt von Dämonen, jeder Fluchtweg war abgeschnitten. Wie in Zeitlupe beobachtete sie den heranfliegenden Feuerball.
In letzter Sekunde schlang jemand seinen Arm um ihre Taille und sprang mit ihr von der Gefahrstelle. Der Jemand ließ sie bei der Landung hart zu Boden fallen und sie beobachtete, wie ein grün leuchtender Lichtstrahl die Dämonen um sie herum durchtrennte: Sesshoumarus Energiepeitsche! Er hatte ihren Ruf erhört.
Ermutigt richtete sie sich auf, doch Sesshoumaru schleuderte sie wieder sehr unsanft zu Boden. "Bleib' unten. Da ist es sicherer." Er baute sich schützend vor ihr auf und zog Toukijin. Entsetzt sah sie zu, wie Sesshoumaru sie tapfer verteidigte. Ihr Inneres entflammte vor Bewunderung. 'Wie gut er kämpft... Um mich zu retten!'
"Sesshoumaru, hinter dir!" Ihr war ein Dämon aufgefallen, der sich von hinten heranschlich. Doch noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, war dieser schon tot.
Sesshoumaru wusste, warum er Amaya beschützte. Er hätte sie dalassen können. Doch sein Herz hatte ihm befohlen, die angreifenden Monster von ihr fern zu halten. Es ging ihm dabei nicht um seine Schwachstelle, die er mit ihrer Hilfe beseitigen wollte, sondern um sie. Dass sie ein Mensch war, spielte dabei keine Rolle. Sie sollte nur bloß auf dem Boden liegen bleiben, damit ihr nichts passierte. Er würde es schon schaffen, mit den Dämonen allein fertig zu werden.
Um die beiden hatte sich bereits ein Krater von Dämonenleichen gebildet, doch immer krochen neue Monster auf sie zu. Ihre Anzahl schien kein Ende zu nehmen. Sesshoumaru hatte sich bereits ein paar leichte Schnittwunden zugezogen, was ihm aber nichts ausmachte. Er wusste, dass keiner der Angreifer in Sache Stärke mit ihm mithalten konnte.
Ein bläulches Licht leuchtete auf und Sesshoumaru sah, wie ein Dämon, den er übersehen hatte, von einem Blitz getroffen, zu Boden fiel. Er bedankte sich bei Amaya mit einem kurzen Nicken. Mehr konnte er nicht tun, denn schon kam ein neuer Schwall Dämonen auf ihn zugerast. Es dauerte nicht lange, bis auch sie alle mit Toukijin Bekanntschaft gemacht hatten. Doch plötzlich ertönte ein Stampfen, das den Boden unter ihnen erzittern ließ: ein riesiger stacheliger Dämon kam auf sie zu. Sesshoumaru richtete sein Schwert gegen ihn. Der Dämon setzte nur ein schiefes Grinsen auf und schoss einige seiner Stacheln auf ihn ab. Sesshoumaru traf sie zwar, doch es brachte nichts. Sie flogen einfach durch Toukijin hindurch, ebenso durch seine Rüstung und seine Kleidung. Jedoch durchbohrten sie sein Fleisch, bis sie durch seinen Rücken aus seinem Körper flogen und im nächsten Baum stecken blieben.
"Sesshoumaru! SESSHOUMARU!" Amaya konnte es kaum fassen. Ihr mächtiger Beschützer wurde durch die Wucht der Stacheln nach hinten geschleudert, wo er schmerzhaft gegen einen Baum prallte, zu Boden fiel und reglos liegen blieb. Sie sprang auf und, ohne die Dämonen um sie herum zu beachten, stürzte sie zu ihm. Sie drehte ihn auf den Rücken. Seine Augen waren nur halb geöffnet und er hatte seine Zähne zusammengebissen, um seinen Schmerz lautlos zu verkraften. Amaya legte seinen Kopf sich auf den Schoß und sah ihn verzweifelt an. Tränen traten ihr in die Augen. Da lag er, ihr Schutzengel, und kämpfte mit dem Tod.
"Bring' dich und die anderen in Sicherheit", verlange Sesshoumaru schwer atmend.
"Nein!"
"Tu es!" Er packte ihren Arm und seine Krallen schnitten ihr ins Fleisch.
"Ich bleibe bei dir!", rief Amaya entschlossen und Tränen rannen ihr übers Gesicht.
"Nein."
Sie strich ihm nur sanft über die Wange und richtete sich wieder auf. Sie blickte hasserfüllt zum Dämon, der Sesshoumaru verletzt hatte und rief herausfordernd: "Komm her, damit ich dich in die Hölle schicken kann! Sieh' deinem Tod ins Gesicht!"
Der Dämon ließ nur einen weiteren Stachelschauer auf sie zufliegen. Sie wich aus, stolperte aber und fiel wieder neben Sesshoumaru. Dieser machte Anstalten, sich in dem See seines eigenen Blutes wieder aufzurichten.
"Ich halte ihn auf und du fliehst!"
"ICH LASSE DICH HIER NICHT ALLEIN! Wenn nötig, sterbe ich mit dir!"
Er wandte sich bei diesen Worten um. So etwas hatte noch nie jemand zu ihm gesagt. Dabei bemerkte er die erneut heranfliegenden Stacheln nicht, die ihm zahlreiche neue Wunden in den Körper bohrten. Als er stürzte, zog er Amaya mit sich und murmelte ein schwaches "Verschwinde!".
"Wie rührend", höhnte der Dämon und stampfte auf sie zu, um Sesshoumaru endgültig zu erledigen.
"Du kriegst ihn nicht! Hörst du? DU KRIEGST IHN NICHT!" Amaya klammerte sich verzweifelt an Sesshoumarus Arm. "Zur Hölle mit dir!"
Nachdem sie dies ausgerufen hatte, erschien ein weißes Licht. Es ging von ihr und Sesshoumaru aus. Es war eine mächtige Kraftwelle, die kuppelartig über ihnen entstand und immer größer wurde. Sie war so mächtig, dass die Dämonen entweder hinweggefegt wurden oder in einem blauen Feuer verbrannten.
Das Licht verblasste und gab die Sicht auf einen klaren Sternenhimmel frei. Es war inzwischen Nacht. Amaya saß immer noch neben Sesshoumaru, der allmählich das Bewusstsein zu verlieren schien. Toukijin war schon längst im Blutsee seines Trägers versunken.
"Sesshoumaru... halte durch", flüsterte Amaya. "Ich - ich werde uns beide hier fortschaffen."
"Das schaffst du nicht."
"Doch!" Sie richtete seinen Oberkörper auf und warf sich seinen Arm um die Schultern. "Du musst mir nur versprechen, dass du mir unterwegs nicht wegstirbst."
Sie richtete sich nun auf und zog Sesshoumaru mit sich hoch. Sie schien unter seiner Last einzuknicken, doch sie war fest entschlossen, ihn zu retten. Ächzend und schwitzend machte sie den ersten Schritt. Ihre Beine schienen aus Blei zu bestehen und von oben drückte Sesshoumarus Körpergewicht.
"Lass' mich hier", hörte sie Sesshoumaru sagen.
"Nein", entgegnete Amaya. "Und weißt du warum? Weil du mich gerettet hast."
Sesshoumaru schüttelte den Kopf.
"Das stimmt nicht", meinte er. "Du hast uns gerettet."
"Ich?.."
"Das blaue Licht."
"Du weißt, was das war?"
"Ja. Aber ich verstehe es nicht."
"Wie meinst du das?"
"Wärst du nicht geblieben, wären wir jetzt wohl beide tot."
"Aber ich habe doch nichts getan!"
"Doch, das hast du."
"Was denn?"
"Du weißt es selber."
Amaya machte noch einen weiteren Schritt. Er fiel ihr noch schwerer als der erste. 'Wenn wir nicht bald Hilfe bekommen, sind wir verloren!'
Sesshoumaru sprach nicht mehr. Er war dafür zu erschöpft. Wie immer hatte er es aufgegen, mit Amaya zu streiten. Sie würde ihn immer weiter zerren, auch wenn er sich an etwas festklammern würde. Er begann sie immer mehr zu bewundern. Sie war körperlich zwar viel schwächer, doch ihr Glaube und ihre Hoffnung ließen sie nicht schwach werden.
'Fürchtet sie sich nicht?', fragte er sich. 'Fürchtet sie sich nicht, dass wir wieder angegriffen werden können? Würde sie in diesem Fall mich verteidigen?' Ihm wurde schwindelig und es wurde immer dunkler vor seinen Augen.
Amaya bemerkte dies, da er dabei allmählich schlaff wurde, und keuchte: "Wenn du jetzt stirbst, ramme ich mir Toukijin in den Bauch!" Sie zuckte zusammen. "Toukijin!" Behutsam legte sie Sesshoumaru auf die Erde und ging die paar Schritte zurück zur Blutpfütze, wo sie das Schwert herausfischte und es darauf in seinen Gürtel steckte.
Sie blickte Sesshoumaru in die Augen, die er nur noch mit größter Mühe offen hielt.
"Ich flehe dich an! Halte durch!", schluzte sie. "Ich werde Hilfe holen."
Sie sprang auf und rannte davon. Sie hatte Angst, ein Dämon könnte Sesshoumarus Blut riechen und würde kommen, um ihn zu töten. Sie beschleunigte ihre Schritte.
Ein Schatten senkte sich über sie und ihr Herz schien in Tausende von Scherben zu zerspringen. "Ah-Uhn!"
Der Drache landete neben ihr und sobald sie auf seinem Rücken saß, flogen sie zurück zu Sesshoumaru. Dieser schien fest entschlossen zu sein, Amayas Bitten zu folgen, und kämpfte erbittert mit der Ohnmacht. Amaya lud ihn auf Ah-Uhn und stieg dann selbst hinauf.
"Du wirst leben", sagte sie zu ihm, als Ah-Uhn abhob und der Wind ihnen ins Gesicht peitschte, "denn ich bin bei dir."
Ich hoffe mal, ich habe nicht zu viel versprochen. Das hier ist zwar nach meinem Geschmack, d.h. es ist schön düster, aber ihr seid es ja, für die ich es schreibe, deshalb müsst ihr das Urteil fällen.
