Hallo Ihr Lieben,

hier nun das nächste, mal etwas längere Kapitel….Ich verspreche noch mal, irgendwann wird alles gut! Aber es wäre ja langweilig, wenn das sofort passieren würde oder? ;)

So dann, ich freu mich auf Eure Kommis, wie immer sehr! Viel Spass.. Eure Goldshadow

Kapitel 28

Milli hatte es inzwischen geschafft den völlig aufgelösten Jungen in ihr Zimmer aufs Bett zu bugsieren.

„So, leg dich ein wenig hin und beruhig dich." Sagte sie sanft und drückte den Jungen in die Kissen.

„Er, er hasst mich, weil ich Abschaum bin." Schluchzte Adrian immer wieder und verfiel in die alte Rolle von Harry. „Hätte er mich doch nur sterben lassen. Hätte er mir doch nur den einen Wunsch erfüllt." Milli hörte die Worte und ein dicker Knoten bildete sich in ihrem Magen. Wovon sprach Adrian da?

„Wer will denn hier gleich aufgeben, von Sterben ganz zu schweigen?" fragte sie und strich dem Bündel sanft über den Kopf. „Draco kann dich gar nicht hassen. Du bist doch sein Ein und alles."

Adrian schüttelte energisch den Kopf. „Nein, bestimmt nicht." Die Stimme klang resigniert und so schloss er seine Augen und rollte sich zu einer kleinen Kugel zusammen.

„Herein." Hörte Blaise die Stimme aus dem Inneren des Zimmers. Dieser öffnete nun langsam die Tür und tötete den Jungen, der seelenruhig an seinem Schreibtisch sass, allein schon mit Blicken, die er ihm zuwarf.

„Was ist denn los Blaise?" fragte Draco in einem gelangweiltem Ton, der das Fass zum überlaufen brachte.

„Was los ist?" schrie Blaise und seine blauen Augen glitzerten vor Zorn.

„Der Kleine liegt bei Milli in seinem alten Trauma gefangen. Versteht die Welt nicht mehr. Der einzige Mensch, den er neben den Erwachsenen absolut vertraute, weist ihn ab.

Verdammt Draco, komm zu dir!"

Der Blonde Slyterhinprinz jedoch behielt seine eiskalte Miene bei. „Ich weiss, dass es schwer für ihn wird, aber es ist nur zu seinem Besten."

„Zu seinem Besten? Du bist so arrogant und selbstverliebt! Ich habe echt gedacht dich zu kennen, aber noch immer stellst du deinen Egoismus über alles andere und ich dachte du liebst ihn wirklich. Mit deiner abweisenden Haltung bist nur du vor deinen Gefühlen geschützt. Was du ihm damit antust..., ach vergiss es einfach!" Damit rannte Blaise wutentbrannt aus dem Zimmer und schlug die Tür zu.

„Adrian, Kleiner." Milli versuchte nun schon seit fünf Minuten an den Jungen heranzukommen, doch dieser schien sich in eine eigene Welt zurückgezogen zu haben.

„Sprich doch bitte mit mir." Forderte sie den Schwarzhaarigen immer wieder auf, doch auch nach mehrmaligem Rütteln an der Schulter, war keine Reaktion zu entdecken. Gerade in dem Moment ging die Tür auf. „Wie geht es ihm?" Blaise besorgte Augen wanderten über den Jungen, der noch immer wie eine kleine Kugel auf dem Bett lag.

„Schlecht. Er versteht die Welt nicht mehr. Denkt Draco würde ihn abgrundtief hassen."

Blaise schüttelte traurig den Kopf. „Draco ist solch ein Idiot! Vielleicht denkt er ja noch einmal über meine Worte nach, die ich ihm eben an den Kopf geworfen habe. Ich werde jetzt erstmal Prof.Snape holen, damit dieser sich um seinen Sohn kümmern kann."

Eine halbe Stunde später hatte Blaise seinem Lehrer und Vater von Adrian die Situation geschildert und Severus war gelinde gesagt stinksauer auf seinen Patensohn.

„Ich werde mit Draco reden. Was denkt er sich eigentlich." Knurrte der Tränkemeister und zog seinen Umhang über, um seinen Sohn aus Millis Zimmer abzuholen.

„Ich weiss es auch nicht Severus. Alles was ich gesagt habe zu ihm, ist an ihm abgeprallt."

„Ja, er kann furchtbar stur sein. Das konnte er schon als Baby, wenn er seinen Willen nicht bekommen hat!" Severus schwarze Augen blitzen, während er den Kopf schüttelte.

„Ich werde Adrian für die nächsten Nächte hier zu mir holen. Es ist nicht zu verantworten, dass er meinem Patensohn noch weiter ausgesetzt wird. Hol bitte seine Sachen aus ihrem Zimmer und bring sie hier her."

Blaise nickte und machte sich sofort auf den Weg.

„Was willst du schon wieder Blaise?" fragte Draco genervt, als sein bester Freund erneut im Türrahmen erschien.

„Ich hole Adrians Sachen." War die kurze Antwort und der Schwarzhaarige machte sich daran, alle Kleidung und die schon ausgepackten Schulsachen in einen Koffer verschwinden zu lassen.

„Warum?" die ausblauen Augen des Slytherinprinzen sahen den anderen fragend an, doch als dieser keine Erklärung abgab, bohrte er erneut nach „Ich habe dich was gefragt, wo willst du mit Adrians Sachen hin?"

Ein tiefes Durchatmen liess Blaise ein wenig Fassung zurück gewinnen, bevor er antwortete „Weswegen, fragst du? Ich würde mal mit deinem Patenonkel sprechen." Damit verliess er ohne ein weiteres Wort zu sagen erneut das Zimmer.

„Adrian, komm wir gehen zu mir." Severus hatte sich neben seinen Sohn gesetzt und ihn fest an seine Brust gedrückt.

„Ich, ich will nicht. Ich will nur allein sein." Schluchzte der Schwarzhaarige und Milli und Blaise, die in einiger Entfernung standen, kamen fast die Tränen bei diesem Anblick.

„Das geht aber nicht. Ich werde bei dir bleiben mein Kleiner. Gemeinsam schaffen wir das." Severus Stimme klang weich und beruhigend und so liess Adrian es zu, dass sein Vater ihn auf die Arme nahm und ihn in sein Quartier trug.

„So, nun trinkst du das und dann schläfst du ein wenig." Der Tränkemeister hielt seinem Jungen eine Phiole mit einem sehr starken Schlaftrank vor die Nase, die dieser nach kurzem Kampf auch auf einmal herunterschluckte.

„Siehst du. Du bist so ein lieber Junge. Ich bin froh das ich dich habe." Er strich dem Schwarzhaarigen noch ein paar Mal zärtlich über die langen Haare, bevor dieser ins Reich der Träume abdriftete.

Nachdem Severus sichergegangen war, dass sein Sohn wirklich fest schlief, machte er sich auf den Weg zu seinem Patensohn.

Mit einer ordentlichen Wut im Bauch, wollte er ihm so richtig die Leviten lesen, doch als er das Zimmer des Blonden betrat, erwartete ihn ein verwirrendes Bild.

Draco lag auf seinem Bett, mit rot verweinten Augen und dem Pullover von Adrian im Arm, den Blaise scheinbar vergessen hatte einzupacken.

„Ich, ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht." Schluchzte der Blonde, als ihn die strengen Augen seines Lehrers und Paten trafen.

„Das will ich wohl meinen." Kam die kühle Antwort, doch obwohl Severus nach Aussen kalt wirkte, tat es ihm weh, Draco so aufgelöst zu sehen.

„Hast du eine Erklärung für deine Tat?" fragte dieser erneut harsch und setzte sich auf einen Stuhl neben das Bett.

„Onkel Severus, ich wollte doch nur das Beste für ihn." Seine Stimme überschlug sich. „Aber Blaise hat Recht. Ich wollte nicht mehr mit meinen Gefühlen kämpfen müssen. Ich habe ihn so furchtbar lieb, diese ganze Verheimlichung, ich kann das nicht mehr."

Der Tränkemeister seufzte laut auf. Wusste er doch selbst, wie es war unglücklich verliebt zu sein.

„Wenn ich es ihm sagen würde, er käme damit sicher nicht klar." Stotterte Draco und vergrub sein Gesicht in Adrians Pulli.

„Die Liebe ist eine nicht ganz einfache Sache." Sagte Severus und überlegte einen Moment, wie er sowohl ihm, als auch seinem Sohn in dieser Sache helfen könnte.

„Es macht definitiv keinen Sinn, Adrian so zurückzuweisen, wie du es heute getan hast!" die Stimme des Lehrers klang ernst und streng. „Es geht ihm sehr schlecht und ich musste ihm erneut einen starken Schlaftrank verabreichen, damit er sich überhaupt beruhigte."

Dracos verweinte Augen blickten auf und erst langsam begriff er, was sein Verhalten für Auswirkungen gehabt hatte.

„Ich sehe, du verstehst " Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die eben noch so harten Züge.

„Du hast Recht damit wenn Du sagst, dass Du Adrian mit dem offenbaren deiner Gefühle verwirren würdest. Ich persönlich würde es auch noch für viel zu früh halten. Aber es ist doch nichts dagegen zu sagen, dass du ihm deine Zuneigung offen zeigst. Vielleicht wird er von selbst irgendwann verstehen, warum du dich manchmal so verhälst, wie du dich verhälst. Warum du so gereizt reagierst, wenn ihm jemand zu nahe kommt. Draco, jeder Blinde hier in Syltherin hat bereits mitbekommen, dass Adrian für dich mehr als nur „ein" Freund ist. Ich denke auch mein Sohn wird dieses irgendwann erkennen."

Draco atmete ein paar Mal tief ein und aus. „Ich wollte ihm nicht wehtun. Nicht absichtlich! Ich habe Blaise gebeten auf ihn aufzupassen. Verdammt, immer mache ich alles falsch!"

Mit einer leichten Wut schlug der Blonde auf das Kissen ein, dass neben ihm im Bett lag.

„Dafür bist du noch nicht erwachsen, Draco. Es ist erlaubt Fehler zu machen, aber du musst daraus lernen."

„Darf Adrian zurück in mein Zimmer?" fragte der Blonde und hoffte, dass sein Patenonkel sofort ja sagen würde, doch seine Hoffnung wurde jäh enttäuscht „Nein, das geht nicht!" Erneut bildeten sich Tränen in den Augen des Blonden.

„Es ist nicht allein wegen dir Draco. Ich muss es erstmal schaffen, Adrians Psyche soweit zu stabilisieren, dass er eine erneute Begegnung mit dir ertragen kann. Er denkt du hasst ihn. Du weißt, wie lange wir gebraucht haben, ihn in Malfoy Manor wieder halbwegs aufzubauen, also erwarte jetzt keine Wunder. Ich werde dafür sorgen, dass ihr euch in den nächsten Tage nur im Unterricht seht und sich ansonsten Blaise und Mrs. Bulstrode um ihn kümmern."

Der Tränkemeister sah die verletzten Augen des Blonden, doch er konnte nichts anderes tun, er musste jetzt vor allem an Adrian denken „Das ist das nächste was du noch lernen musst. Fehler ziehen Konsequenzen mit sich und diese muss man wohl oder übel ertragen." Damit stand der Tränkemeister auf, gab seinem Patenjungen einen kurzen Kuss auf die verwuschelten blonden Haare und ging.

Adrian wurde am nächsten Morgen durch das sanfte Schlecken von Origo geweckt. „Lass mich schlafen." Knurrte der Junge seinen Panther an und versuchte den Kopf zur Seite zu schieben, doch dieser liess sich nicht beirren.

Irgendwann, als Adrians Gesicht komplett durch die raue Zunge abgeschleckt war, setzte sich dieser auf und sah sich um.

Das hier war definitiv nicht sein Zimmer und genau in diesem Moment fiel ihm der gestrige Tag wieder ein.

Ein erdrückendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit und zum Trost zog er Origo an sich und kuschelte sich in das unendlich weiche Fell.

„Du bist auf!" stellte Severus erfreut fest, als er nur mit seinem Kopf in das Zimmer sah. „Ja, gerade aufgewacht Dad."

„Sehr gut! Im Wohnzimmer hab ich bereits ein kleines Frühstück aufstellen lassen und dann ist es auch bald Zeit zum Unterricht zu gehen.

Der Tränkemeister vermied absichtlich die Geschichte vom vorherigen Tag zu erwähnen und versuchte ein fröhliches Gesicht zu machen.

„Blaise holt dich in einer halben Stunde ab, also beeil dich ein bisschen."

Adrian merkte, wie sein Vater beim Frühstück versucht hatte ihn aufzumuntern. Ihm zu gefalle tat er so, als hätte es wirklich etwas geholfen. In seiner Brust jedoch fühlte er den grossen Sprung, der sich einmal quer über sein Herz zog.

„Guten morgen Adrian." begrüsste ihn Blaise und Adrian schaffte es ein gekünsteltes Lächeln zu Stande zu bringen. „Ich würde vorschlagen, wir machen uns gleich auf den Weg zum Tränkeunterricht. Ich denke dein Vater wäre sich nicht sehr erfreut, wenn du in seinen eigenen Stunden zu spät kommen würdest!"

Adrian stimmte dem zu und kurze Zeit später sassen sie gemeinsam im Kerker und suchten ihre Unterrichtsutensilien zusammen.

„Ich möchte euch heute in zweier Gruppen sehen." Sagte Severus, der gerade erst den Raum betreten hat. Adrian war froh als er hörte, dass er mit Blaise zusammen arbeiten durfte, denn Draco der auf der anderen Seite des Klassenzimmers sass, hatte ihn erneut keines Blickes gewürdigt.

„Geht es dir denn besser?" fragte Blaise besorgt, als er Adrians sehnsüchtigen Blick sah, den er dem Blonden zuwarf.

„Ja es geht mir besser Blaise. Wenn er nichts mit mir zutun haben möchte, bitte." Sagte Adrian mit vermeindlich starker Stimme. Sein Gesicht verriet in dem Moment nicht, wie schlecht es ihm wirklich ging, aber genau das war es, was der Schwarzhaarige erreichen wollte.