Kapitel 5. Quidditch am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

In der Nacht schlief ich wie ein Baby, was auch kein Wunder war, wenn man bedenkt was am Vortag alles passierte. Die Weasley´s konnte man noch verkraften und das sie Zauberer waren, aber das man selber einer war, das ist schwer vorstellbar. Am morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die mich an der Nase kitzelten. Ich warf Ginny einen kurzen Seitenblick rüber, doch sie schlief noch friedlich und ich beschloss sie vorerst nicht zu wecken. So schnappte ich frische Klamotten und machte mich auf die Suche nach dem Bad. Es war noch totenstille in dem Haus und ich schlich mich auf Zehenspitzen über den Flur um ja keinen Krach zu machen. Das Badezimmer hatte ich recht schnell gefunden, da zum Glück ein kleines Schild angebracht war. Womöglich wäre ich sonst noch in eines der Zimmer der Jungs gerannt und das wäre peinlich geworden.

Ich riegelte erst mal die Tür ab, damit keiner reinplatzen konnte und versuchte die Dusche in Gang zu bringen. „Von warmen Wasser haben sie auch noch nichts gehört" murmelte ich leise vor mich hin, als ich unter der Brause stand und von kalten klarem Wasser abgespritzt wurde. Um mich nicht unnötigen Qualen auszusetzen, fasste ich mich so kurz wie möglich und war noch schneller angezogen, denn es war nicht sonderlich warm in dem Zimmer. In der Zwischenzeit hörte ich wie eine Zimmertüre aufging und eine helle Frauenstimme zum morgentlichen Aufstehen rief.

Lächelnd öffnete ich die Tür und trat hinaus auf den Gang. Mr. Weasley kam mit verwuschelten Haaren an mir vorbei, grüßte mich kurz und verschwand im Bad.

Percy und Ron konnten sich gar nicht aufraffen aufzustehen und Mr. Weasley wandte eine nicht ganz so nette Methode an, was den Jungs ein Schrei entlockte. „Wofür doch Zauberstäbe gut sind", dachte ich mir im geheimen und keine Minute kamen die beiden klatschnass aus ihren Zimmern.

Fred und George hatte ich noch nicht gesehen und ich dachte auch nicht groß über die zwei nach, sondern ging zurück ins Zimmer zu Ginny.

„Wo warst du gestern nacht?" Ginny saß auf ihrem Bett und sah mich grinsend an. „Ach, ich war nur spazieren, das wars auch schon" versuchte ich so gut wie es ging unschuldig klingen zu lassen. Weiter kam ich auch nicht, da Mrs. Weasley uns bereits zum Frühstück rief.

Immer noch grinsend liefen Ginny und ich die Treppen hinunter in die große Küche und nahmen an dem reichlich gedeckten Tisch Platz. Ich weiß nicht wie es die anderen geschafft hatten, vor uns da zu sein, aber ich würde noch hinter das Geheimnis kommen.

Mrs. Weasley reichte den Zwillingen eine Pfanne mit gebratenem Speck und Bohnen hinüber. Für mich war klar: an das englische Essen musste ich mich erst noch gewöhnen.

Also entschied ich mich für Brot mit selbstgemachter Marmelade. Ich unterhielt mich mit Ginny, als eine Art Vogel gegen das Fenster klatschte und unsanft auf die Fensterbank fiel. „Nicht wundern, das ist Errol unsere Posteule" klärte mich Percy auf. „Das passiert ihm jedes Mal" fügte er noch hinzu, als er die Post aus ihrem Schnabel nahm und sie an die Familie verteilte. Auch für mich war ein Brief dabei.

Neugierig öffnete ich den Briefumschlag und erkannte sofort die Handschrift meiner Mutter.

Hallo Kleines,

wenn du diesen Brief liest, dann sind wir bereits auf den Weg nach Frankreich. Molly hat dich sicher schon darüber aufgeklärt, was wir beide sind? Keine Angst, ich weiß das du dich richtig entscheiden wirst. In den nächsten Tagen wird dich auch noch ein anderer Brief erreichen. Wir melden uns bald wieder.

In Liebe

Deine Eltern

So waren sie meine Eltern, kurz und schmerzlos mir die Tatsache in einem Satz mitzuteilen, das konnten sie schon früher sehr gut. Was mich beunruhigte war der zweite Brief. Ich musste mich so schnell es ging ablenken, da ich mir nicht die ganzen Sommerferien vermiesen wollte.

„Hey, Chrissy, wir wollten dir doch Quidditch zeigen!" Fred und George sahen mich begeistert an, als hätten sie meine Gedanken gelesen.

Kurze Zeit später stand ich mit den anderen auf einer großen Wiese nicht weit vom Haus entfernt und alle hatten sie ihre Besen mit dabei. Das sie damit nicht den Rasen kehren wollten, war mir klar, aber ein Spiel hoch oben in den Lüften zu spielen, war mir doch einwenig suspekt.

Als sie mir die Spielregeln erklärten verstand ich nur Bahnhof und aus Sicherheitsgründen stellte ich mich ein paar Meter abseits. Ginny, die auch keine sonderlich große Lust auf dieses Spiel hatte, gesellte sich zu mir. „Ist es Ron oder Percy oder doch vielleicht Fred und George?"

Diese Frage irritierte mich leicht und ich fragte vorsichtig nach. „Wie Ron oder Percy, ich habe keine Ahnung von was du eigentlich sprichst!"

Ginny lächelte nur und sah mich hinterlistig an. „Ach, dann sind es doch Fred und George, ich wusste doch, das da etwas läuft. So offen gehen sie normalerweise nie mit Mädchen um."

Damit nicht alle davon etwas mitbekamen, hakte ich sie unter und ging mit ihr weiter weg vom Geschehen.

Wir setzten uns auf einen großen Stein und ich begann weiter nachzufragen. „Wie gehen sie denn normalerweise mit ihnen um?" fragte ich leicht erschüttert.

Ginny spielte leicht verlegen mit ihren Fingern. „Es ist überhaupt das erste Mal, das sich die beiden so benehmen, aber was will man von 14jährigen Jungs erwarten?

Irgendwie machte sie auf Klugscheißer und dabei war sie sogar noch ein Jahr jünger als ich. „Und du hast den vollen Durchblick oder wie sehe ich das?"

Das nicht, aber ich habe ein paar Bücher von meiner Mutter gelesen, wo die Pubertät wirklich sehr ausführlich beschrieben steht."

Ginny sprang auf und reichte mir die Hand. „Wollen wir doch mal sehen, mit wem von den beiden wir dich verkuppeln können." Ich nahm ihre Hand und stand auf. „Meinetwegen, aber übertreibe es nicht ok?"

Kichernd gingen wir zum Spielfeld zurück und beobachteten die Jungs beim Spielen.

Das erste was ich lernen musste, war die Zwillinge zu unterscheiden. Also rief ich den erstbesten Namen der mir einfiel „FRED!" und winkte ihm zu. Überrascht drehte dieser sich nach mir um und winkte zurück und bekam prompt eine geklatscht. Zum Glück war George hinter ihm, der ihn auffing, sonst wäre er mind. 3 Meter zu Boden gestürzt. Etwas blass um die Nase rannte ich auf sie zu, während George langsam mit Fred zur Landung ansetzte. „Tschuldigung" sagte ich kleinlaut zu Fred, doch dieser fand die Situation wohl nicht ganz so tragisch. „Mache dir nichts draus, das passiert mir öfters."

George half ihm auf die Beine und Percy begann mit Ron, die Klatscher und das andere Zeug was zu diesem Spiel gehört, einzusammeln.

„Wenn du erst mal fliegen gelernt hast, darfst du auch mal mitspielen." George legte mir kumpelhaft die Hand auf die Schulter. „Klar, damit ihr mich auch so vom Besen holt wie ich Fred?" Ich schüttelte seine Hand ab und ging zurück ins Haus. „Was hat sie nur?" Fred sah mir noch eine zeitlang nach. „Weiber" kam es nur von George und gingen dann auch zurück. Ron verschwand in seinem Zimmer, um irgendeinem Harry einen Brief zu schreiben.

Kapitel 5 ist auch fertig und ich bin bereits mit dem nächsten beschäftigt. Lasst euch überraschen ;-)