Kapitel 2 Der Streit

Harry und Ron hatten auch die 2te und 3te Stunde überstanden, aber nicht ohne sich noch weitere Kommentare von Malfoy und seinen Gorillas anhören zu müssen.

Sie gingen in die große Halle zum Mittagessen und sahen Hermine die an dem langen Gryffindortisch saß und sich genüsslich ihr Essen hineinstopfte. Sie unterhielt sich mit Ginny und Luna, als der Rothaarige und der Schwarzhaarige sich ihr gegenüber niederließen. Die Braunhaarige hatte bloß ein knappes „Hallo" für die beiden übrig, denn sie war immer noch in ihr Gespräch mit Ginny und Luna vertieft. Harry wagte öfters einen Blick in Ginnys Richtung. Die Jungs taten sich was auf den Teller und verschlangen es um sich den Teller wieder neu zu füllen. Hermine war indessen fertig und las in einem Buch, was auch sonst. Aber sie konnte sich nicht richtig konzentrieren, denn ihre Gedanken und somit auch ihr Blick waren bei Malfoy. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, aber irgendwie musste sie in letzter Zeit ständig an ihn denken. Er sah wirklich gut aus in seinem weißen Hemd, das zur Schuluniform gehörte. Man konnte seinen gut trainierten Oberkörper sehen. Seinen Umhang trug er schon lang nicht mehr, 'ist auch besser so' dachte sie. Das Hemd war ein wenig aufgeknöpft und das platinblonde Haar stach geradezu aus der Menge. Man konnte ihn nicht verfehlen. Ihr Blick glitt zu seinen Augen. Er blickte von seinem Teller auf und ihre Blicke trafen sich. Sie sahen sich ein paar Sekunden an, aber dann bemerkten Beide was sie da eigentlich taten. Hermine wandte ihren Blick ab und widmete sich wieder ihrem Buch. 'Malfoy'...dachte sie, 'er sah so gut aus, und doch war er ein mieses kleines Frettchen'. Er war ihr Feind und daran würde sich niemals etwas ändern. Dachte sie jedenfalls. Sie stand auf und lief in Richtung Eingangshalle. Sie hatte eine Freistunde und wollte noch in die Bibliothek.

Draco sah ihr nach als sie aus der Halle ging. 'Oh, dass kleine Schlammblut geht wohl wieder streben' dachte er mit einem fiesen Grinsen. Er aß noch seinen Teller auf und stand dann auch auf.

Er wollte in die Bibliothek gehen, denn er hatte jetzt eine Freistunde, wollte etwas nachschlagen und noch einen Aufsatz schreiben. Also machte er sich auf den Weg zum Slytherin – Gemeinschaftsraum, um aus seinem Zimmer noch eine Tasche mit Pergament und Feder zu holen. Danach ging er geradewegs zur Bibliothek. Er suchte sich einen Tisch in der hintersten Ecke, legte dort seine Tasche ab, um so zu demonstrieren das der Platz besetzt war, und ging zu den Bücherregalen. Als er um eine Ecke ging um zum nächsten Regal zu gelangen, entdeckte er Hermine. Natürlich konnte sich Draco einen Kommentar nicht verkneifen.

„Wen haben wir denn da? Granger in der Bibliothek, was für ein Zufall"

Hermine drehte sich um und erblickte Malfoy, der sie, lässig an ein Regal gelehnt, beobachtete. Sie rollte mit den Augen.

„Was willst du Malfoy? Wenn du nur hier bist um mich zu schikanieren, kannst du gleich wieder gehen!" entgegnete Hermine gereizt. Sie hatte schon so Stress, da brauchte sie nicht auch noch Malfoy, der sie nur aus langer Weile vor lauter Dummheit beleidigte.

„Nein, ich bin hier weil ich noch einen Aufsatz schreiben muss und war gerade auf der Suche nach dem richtigem Buch...bis ich dich hier entdeckt habe. Ist das ein Verbrechen?".

Malfoy grinste nur dümmlich vor sich hin und wartete auf eine Antwort von ihr.

Sie sagte nichts, sondern stellte sich auf die Zehnspitzen und streckte sich um an ein Buch heran zu kommen. Dabei rutschte ihre Bluse ein Stück hoch, was Malfoy sichtlich amüsierte.

Hermine blieb das nicht unbemerkt „Was glotzt du so?"

Malfoy wandte seine Augen aber nicht ab.

„Ich beobachte bloß grad belustigt deinen Versuch an das Buch zu kommen, der ja kläglich gescheitert ist. Soll ich dir vielleicht helfen?" fragte er und Hermine konnte in seiner Stimme Hohn erkennen. Sie lehnte dankend ab.

„Nein Danke, ich schaff das schon!" zischte sie und mit dieser Antwort startete sie einen weiteren Versuch das Buch aus der viel zu hohen Reihe zu holen. Draco schob sie zur Seite und holte ihr das Buch runter.

„Hier, ich kann doch nicht zulassen das du eine Nierenentzündung bekommst" sagte er mit einem Blick auf ihre schmalen Hüften. Er drückte ihr das Buch in die Hand und sie errötete. „Lass mich gefälligst in Ruhe Frettchen. Was ich mache ist meine Entscheidung, nicht deine, und selbst wenn ich eine Nierenentzündung bekommen würde, dich interessiert doch sowieso nicht wie es anderen Menschen geht!" Mit dem Buch in der Hand stürmte sie aus der Regalreihe und setzte sich an ihren Tisch. Draco war wütend, er nahm sich ein Buch und ging an seinen Platz zurück, an dem Hermine saß.

„Woher willst du denn wissen ob mich anderer Leute Probleme nicht interessieren? Außerdem ist das mein Platz, hau ab Granger!" raunzte Draco sie an.

Hermine stand auf und sah ihn mit giftigen Augen an „Ich denke gar nicht dran" erwiderte sie.

„Hast du mich nicht gehört? Du sollst abhauen!" sagte er nun etwas lauter.

„Ich war zuerst hier, aber wenn du so blind bist und meine Tasche nicht siehst, kann ich auch nichts dafür" entgegnete Hermine. Das brachte Draco nur noch mehr in Rage. Er beugte sich etwas nach vorn über den Tisch und funkelte sie wütend an.

„Du wagst es, mich, den Prinz von Slytherin, als blind zu bezeichnen? Na warte!" flüsterte der Blonde Schönling mit leiser, aber aufgebrachter Stimme. Er ging um den Tisch herum auf Hermine zu und drängte sie an die Wand. Die Handgelenke umklammernd flüsterte er ihr ins Ohr „Du bist doch nur ein kleines wertloses Schlammblut, und ich bin ein Reinblüter, also pass auf was du sagst!"

Hermine funkelte zurück und sagte nur „Lass mich los, du tust mir weh!"

Er lies sie los und ging zum Tisch zurück. Hermine folgte ihm und packte ihre Sachen in ihre Tasche. Sie stürmte auf den Ausgang der Bibliothek zu, blieb aber bevor sie ihn ereichte noch mal stehn und wandte sich an Draco.

„Ich kann sagen was ich will Malfoy,...du aufgeblasener Vollidiot! Ich bin genauso wie du ein Mensch und du weißt Menschen wie mich gar nicht zu schätzen, weil du genauso bist wie dein verdammter Vater, kalt und gefühllos!" rief sie ihm aufgebracht entgegen und stürmte aus der Bibliothek.

Draco dachte über das eben geschehene nach. Er glaubte bei Hermine Tränen gesehen zu haben, kurz bevor sie weggelaufen ist. 'Woher will sie wissen ob ich gefühlslos bin. Ich habe auch Gefühle, ich kann sie nur nicht so zeigen' dachte er. Draco verwarf die Gedanken an den Streit und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber es wollte ihm nicht so recht gelingen. Er stand auf und packte seine Tasche. Während er in Richtung Kerker ging, kam ihm plötzlich der Gedanke das er sich vielleicht doch ein bisschen zu hart ihr gegenüber verhalten hatte. Dabei wollte er sie doch gar nicht verletzten. Irgendwie hatte sie ihm Leid getan als sie anfing zu weinen...

..."du bist wie dein Vater, kalt und gefühllos..." hörte er ihre Worte in seinem Kopf.

Als er beim Portraitloch zum Slytherin - Gemeinschaftsraum angekommen war, blieb er kurz stehen. Draco stellte fest das sie Recht hatte: Er war wie sein Vater.

„Aber ich will nicht wie mein Vater sein" sagte er leise zu sich, „ich werde mich ändern. Ich habe auch Gefühle und das werde ich Hermine beweisen!" Und somit nannte er das Passwort und trat durch das Loch.

Hatte er sie da gerade Hermine genannt? Nein, dass konnte unmöglich sein. Er hasste sie doch, sie war seine Feindin. Und doch, von Tag zu Tag wurde es immer komischer, wenn sie sich über den Weg liefen, oder miteinander redeten – wenn auch nur gezwungenermaßen. Wie wenn sie langsam anfingen sich zu mögen.

Draco betrat den Gemeinschaftsraum und bewegte sich in Richtung Schlafsaal.

Er hatte jetzt keine Lust auf seine 'Freunde', aber Pansy stürzte sich sofort auf ihn, als er den Raum betrat. Sie umklammerte seinen Hals und fing an ihn mit ihrer unverkennbar scheußlichen Stimme zu nerven „Aber Dracilein, wo willst du denn hin? Willst du uns denn nicht noch ein bisschen Gesellschaft leisten?"

Draco versuchte sie wegzuschieben, was schwer war, da sie wie eine Klette an ihm hing. Aber er schaffte es doch noch und ging auf sein Zimmer. Er wollte einfach nur noch ins Bett und schlafen. Ja, das war es was er jetzt brauchte. Er zog sich aus und legte sich in sein Bett. Eine Viertel Stunde später schlief er ein.

So, das war das 2te Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen, und bitte, reviewt!

Denn darüber würde ich mich gaaanz doll freuen.