Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, konnte sie sich nicht daran erinnern, ins Bett gegangen zu sein. 'Vielleicht fällt es mir ja noch ein' dachte sie und setzte sich auf. Sie streckte sich und gähnte herzhaft. Lavender und Parvarti waren schon weg. Aus dem Bett gekrochen, sah sie den Brief auf dem kleinen Tisch liegen, der in ihrem Schlafsaal mit ein paar Sesseln am Fenster stand. Sofort fiel ihr alles wieder ein. Sie ging zum Tisch und nahm den Brief in die Hand. Ihr fiel die Nachricht von Gestern wieder ein. Trauer war das einzige was sie im Moment spürte. Einen Blick auf die letzten Zeilen ihrer Mutter werfend, beschloss sie gleich die Antwort zu schreiben. Besser jetzt als später, dann hatte sie es gleich hinter sich. Als der Brief fertig war steckte sie ihn in einen Briefumschlag und legte ihn wieder auf den Tisch. Obwohl die Entscheidung schwer war, entschloss sie sich bei ihrer Mutter zu bleiben, aber sie nahm sich vor, ihren Vater so oft wie möglich zu besuchen. Um sich abzulenken, ging sie duschen. Als sie mit allem fertig war, nahm sie den Brief und schaffte ihn weg. Danach ging sie gleich zum Frühstück.
Als sie in die Halle trat entdeckte sie Draco. Sofort fiel ihr alles wieder ein. Er hatte sie wieder ins Schloss geschleppt. Wortwörtlich. Denn sie ist ständig zusammen gebrochen. 'Oh Gott, dass ist ja so peinlich!' dachte sie und als sie sah wie Draco sie mit einem Lächeln begrüßte, wurde sie etwas rot um die Nase. Er hatte sie auch noch ins Bett gebracht. Hermine setzte sich und ihr fiel noch eine Kleinigkeit ein. Als sie schon fast eingeschlafen war, hatte sie gemerkt wie jemand ihr über die Stirn gestreichelt hatte. Sie hatte es genossen. Sie unterbrach ihren Gedankengang kurz und tat sich was auf ihren Teller, und ließ ihn beinahe fallen, als Ginny ihr, die neben ihr saß, den Elenbogen in die Rippen stieß. Hermine drehte sich zu ihrer Freundin um.
„Was!" fragte sie und rieb sich die Rippen.
Ginny sah sie entrüstet an „Wir haben gerade 'Morgen' gesagt!".
Hermine setzte einen entschuldigenden Blick auf. Sie hatte es wirklich nicht bemerkt. Sie war zu sehr in Gedanken versunken und hatte es nicht bemerkt.
„Ja, tut mir leid. Ich habe euch nicht gehört. Morgen" brummte sie.
„Dann musst du dir mal deine Ohren putzen, damit du uns das nächste mal besser hörst" witzelte Ron. Hermine warf ihm einen bösen Blick zu „Ich war in Gedanken".
Nach dem Frühstück ging sie aus der Halle und wartete auf Draco.
Nach ein paar Minuten kam er auch schon und Hermine, die sich in einer Ecke versteckt hatte, zog ihn in die durch die Dunkelheit geschützte Ecke. Er starrte sie verdattert an und sah sie fragend an.
„Hey, ich wollte mich bloß noch mal für gestern bedanken. Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft" erklärte sie ihm.
Aber er winkte bloß ab „Das hab ich doch gerne gemacht". Er sah sie besorgt an „Geht es dir schon etwas besser?". Die Braunhaarige nickte, aber ihr schönes Gesicht war trotzdem noch von Trauer durchzogen.
„Das wird schon wieder. Im Endeffekt kannst du eh nichts dran ändern. Deine Eltern haben sich so entschieden" machte Draco ihr klar.
Hermine nickte „Du hast ja Recht".
Damit war ihr Gespräch beendet und sie verabschiedeten sich, um in ihre Gemeinschaftsräume zu gehen.
Am Sonntagabend ging Hermine schon bald ins Bett, um noch ein wenig ihren Gedanken nach zu hängen.
Die nächsten zwei Tage vergingen ohne große Ereignisse und Hermine hatte sich fast mit der Trennung ihrer Eltern abgefunden. Ein paar mal hatte sie sich mit Draco getroffen. Sie gingen spazieren und redeten über allerlei Dinge. Hermine war zu dem Entschluss gekommen, dass sie Draco mochte, aber Harry und Ron würden das sicher nicht verstehen, immerhin war er ihr Feind. Auch machte sie sich Gedanken um den Ball, der immer näher rückte. Er war ja schon in ein paar wenigen Tagen und sie hatte weder Kleid, noch Partner. Deswegen ging sie am Mittwoch nach dem Unterricht mit Ginny nach Hogsmeade, um ein passendes Kleid zu finden. Auch Ginny brauchte noch eins.
Sie streiften durch das kleine Dorf, bis sie einen geeigneten Laden gefunden hatten. Sie traten ein und sahen sich um. Es gab wunderschöne Kleider, in jeder nur erdenklichen Farbe. Ginny hatte bald eins gefunden. Es war aus hellgrünem Satin, und je nach Lichteinfall schimmerte es gelblich. Es hatte ein trägerloses Korsett im oberen Bereich, und der untere Teil des Kleides, schmiegte sich an ihr schlanken Beine und endete bei ihren Knien. Es passte hervorragend zu ihren grünen Augen. Das zierliche Mädchen probierte es sogleich an und es passte wie angegossen. Dazu kaufte sie gleich noch ein paar farblich passende Schule mit dünnen Riemchen und Pfennigabsätzen. Sie bezahlte es und half nun ihrer Freundin bei der Suche eines passenden Kleides.
Hermine wollte etwas außergewöhnliches. Eins, was kein anderes Mädchen tragen würde. Sie wollte ihren Begleiter beeindrucken – wer auch immer sich noch erbarmte sie zum Ball einzuladen. Nach einer halben Stunde hatte sie noch immer keins gefunden, und sie hatte schon den ganzen Laden durchsucht.
„Ach man! Ich habe immer noch nichts gefunden und wir sind schon eine halbe Stunde hier" schimpfte sie unzufrieden. Die Verkäuferin, die gerade neben ihnen stand, weil sie noch ein Kleid aufhängte (was Hermine aber auch nicht zusagte), blickte sie fragend an.
„Ich will etwas außergewöhnliches, beeindruckendes. Ein Kleid wie es niemand hat..." gab die Schülerin verträumt zurück und stellte sich in Gedanken das perfekte Kleidungsstück vor.
„Wie wär's wenn ich ihn eins auf den Leib schneidere?" schlug die Verkäuferin vor und eilte hinter den Ladentisch, um keine 2 Minuten mit einem Maßband wieder zu kommen. Hermine strahlte und bestätigte den Vorschlag mit einem heftigen Kopfnicken. Nun wuselte die Verkäuferin um das Mädchen herum und nahm die Maße. Als sie fertig war, ging sie eilenden Schrittes in ein kleines Hinterzimmer. Man hörte ein kurzes 'Plopp' und die Frau kaum wieder aus dem Hinterzimmer. Sie hielt ein Kleid in der Hand, was Hermine den Atem raubte. Das war es was sie wollte. Es war wunderschön. Der untere Teil fiel in einem weitem Bogen um ihre Beine. Er war in mehrere aneinandergenähte Stücke geteilt, die sich mit den Farben schwarz und weiß abwechselten. Oben war es enganliegend, schwarz und trägerlos. Sie probierte es sogleich an und machte einen Freudenhüpfer. Es passte! 'Das muss ich haben, dass oder kein anderes!' dachte die Löwin und kaufte es sogleich, mit passenden schwarzen Schuhen. Es waren fast die gleichen wie Ginny sie hatte, nur ein wenig anders geschnitten. Überglücklich machten sich die beiden Gryffindors auf den Weg zurück ins Schloss.
Des war's auch schon wieder. Also, es wäre echt lieb wenn ihr mir ein paar Reviews da lasst. Cap005: Ich hoffe du hast meine Antwort bei den Reviews gelesen. Ok, bis bald
hel Chanize
