Pretty-Lily-Potter + swordhunt : Danke für die Reviews ! Wir hoffen, euch gefällt die Story auch weiterhin...Also viel Spaß mit den nächsten beiden Chaps !


Jason und Lucius

Als Jason zurück kam baute er sich mit verschränkten Armen vor seinem Bruder auf und sah ihn herausfordernd an.

Er hatte die Zauber rückgängig gemacht, die ihn in diese Welt eingefügt hatten. Nur durfte das Lucius nicht erfahren und deswegen wäre es gut schnell in die normale Zeit zurückzukehren, bevor jemand sie entdeckte und sich nicht an den ehemaligen Befehlshaber Jason erinnerte.

Lucius seufzte.

„Bist du etwa immer noch sauer? Schön. Was willst du hören? Dass es mir Leid tut? Du weißt doch, dass Entschuldigungen nicht gerade die Stärke unserer Familie sind."

„Allerdings. Und Loyalität wohl auch nicht…", stichelte Jason weiter.

„Weißt du", fuhr Lucius dann fort und zog seinen Zauberstab aus dem Ärmel, „vielleicht sollte ich dich einfach hier lassen, Brüderchen. Es ist ganz nett hier… jedenfalls schien es so, als hättest du dich daran gewöhnt…"

Jason lachte nur.

„Ich bin mir sicher, dass du aus einem bestimmten Grund hier bist, um mich zurückzuholen... und deswegen wirst du mich nicht hier zurücklassen."

„Sei dir da nicht so sicher." Lucius ärgerte es, dass er keine Wahl hatte und Jason mitnehmen musste. „Ich bin deine einzige Chance hier wegzukommen. Selbst wenn du hier irgendwie an einen Zauberstab gelangen solltest, glaubst du doch nicht im Ernst, dass du einfach so wieder in der Winkelgasse auftauchen kannst. Du brauchst mich."

Jason tat so, als überlegte er kurz.

„Da hast du wohl oder übel Recht. Aber das ich dich jetzt mitkomme, heißt nicht, dass ich dir verzeihe…"

Und damit berührte er seinen Bruder. Sogleich fanden sie sich in Malfoy Manor in Wiltshire wieder und Jason breitete seufzend seine Arme aus.

„Home sweet Home!"

„Fang gar nicht erst an dich hier heimisch zu fühlen", meinte Lucius spitz. Hier in seiner vertrauten Umgebung fühlte er sich wieder wohler.

„Wenn das Ministerium erfährt, dass du wieder hier bist, werden sie dich wieder zurück schicken."

„Pah, das sollen die mal versuchen! Aber jetzt brauche ich erst mal vernünftige Klamotten."

Er wollte sich schon zu der großen Treppe wenden, die nach oben in den ersten Stock führte, als sein Bruder ihn zurück hielt.

„Äh, ich schätze du wirst vergeblich nach deiner alten Wohnung suchen."

„Wieso?"

„Hm, na ja, nachdem sie dich verbannt hatten, habe ich alles was an dich erinnerte quasi entsorgt."

„Ich hätte es wissen müssen. Was du machst, machst du gründlich. Dann wirst du mir wohl ein paar Zimmer herrichten lassen müssen, Bruderherz."

„Sieht wohl ganz so aus. Zum Glück sind noch keine Ferien, sonst hätten wir aufpassen müssen, dass du meinem Sohn nicht über den Weg läufst."

„Du hast einen Sohn? Na hoffentlich kommt er nicht nach seinem Vater."

„Was soll denn das heißen", empörte sich Lucius.

„Dann wäre er ja genau so ein Feigling wie du", grinste Jason böse.

„Jetzt reicht es aber!" Lucius griff automatisch in seinen Ärmel um seinen Zauberstab zu ziehen. Doch dann besann er sich eines besseren, er hatte seinen Bruder schließlich nicht zurückgeholt, um ihm was anzutun. So schwer es ihm auch fiel.

Jason grinste noch breiter.

„Ich sag es ja, immer noch der alte Feigling."

Lucius funkelte seinen Bruder wütend an.

„Pass auf mein Lieber, treib es nicht zu weit. Nur ein Wort von mir und du bist schneller in Askaban, als dein dämliches Grinsen aus deinem Gesicht verschwinden kann."

„Das würdest du sogar tun, nicht wahr? Deinen eigenen Bruder verraten."

„Sicher."

„Brüderchen, ich bin erfreut." Jason lächelte ihn an, doch diesmal war sein Lächeln nicht kalt, sondern freundlich. „Und ich hatte schon die Befürchtung, dass wir uns gar nicht ähnlich sind."

„Ach hör auf. Jason, meinst du nicht, wir sollten mal reden? Immerhin sind wir Brüder, da sollten wir nicht streiten, sondern zusammenhalten."

„Sieh an, da wird mein Bruder ja doch noch einsichtig. Das hättest du vor zwanzig Jahren sein sollen. Aber wie sagt man so schön? Besser spät als nie."

„Kannst du deine Sprüche vielleicht mal stecken lassen?" Lucius verdrehte genervt die Augen. „Ich meine das ernst."

„Ja, ja, schon gut. Meinetwegen, reden wir."

„Aber nicht hier. Laß uns in meine Wohnung gehen."

Die beiden stiegen die Treppe in den ersten Stock hinauf und begaben sich dann in den Westflügel von Malfoy Manor, wo sich Lucius Wohnung befand.

Dort ließ sich Jason mit einem Seufzen aufs Sofa sinken und streckte genüsslich die Beine aus.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich das vermisst habe."

„Du hast sie wirklich umgebracht, oder?" fing Lucius sofort an.

„Das sagte ich bereits. Aber falls es dich beruhigt, es hat mir keinen Spaß gemacht, ich habe lediglich Anweisungen befolgt."

„Aber du sagtest doch..."

„Das hast du doch nicht wirklich geglaubt? Ich war in dem Moment einfach nur wahnsinnig wütend auf dich."

„Und jetzt bist du nicht mehr wütend auf mich?"

„Sagen wir es mal so. Wütend nein, aber immer noch enttäuscht."

„Jason, selbst wenn ich damals gewollt hätte, ich hätte deine Verbannung nicht verhindern können. Also gib bitte mir nicht die Schuld. Du kennst doch das Ministerium. Und ich habe da gute Kontakte. Ich kann es mir nicht leisten, die zu verlieren. Außerdem mache ich ungern die Hände schmutzig."

„Ja, ja schon klar. Das hast du ja nie gerne gemacht. Aber du willst mir doch nicht weiß machen, du hättest etwas gegen Zauberer, die Schlammblüter umbringen."

„Hab ich auch nicht. Allerdings würde ich doch nicht die Drecksarbeit erledigen, wenn ich Leute habe, die das für mich erledigen können." Jetzt war Lucius an der Reihe zu grinsen.

„Meine Devise ist, sich besser im Hintergrund zu halten. Da kommt man weiter. Und sei mal ehrlich, willst du lieber selber in Askaban sitzen oder ist es nicht praktischer andere für dich sitzen zu lassen?"

„Lucius, Lucius, du überrascht mich. Anscheinend bist du doch nicht so ein Weichei, wie ich immer dachte."

„Jason, ich stand immer auf deiner Seite, nur war ich vielleicht nicht so extrem wie du. Außerdem würde ich mir niemals die Hände an Muggeln beschmutzen. Oder glaubst du etwa ich binde jedem auf die Nase, dass ich ein Todesser bin? Ich habe mir ein Image aufgebaut und mittlerweile einen ganz beachtlichen Einfluss im Ministerium. Das ist unserer Sache dienlicher, als wenn ich mich offenbaren würde."

„Du? Ein Todesser?" Jason war sprachlos.

„Ja und hätte ich damals genauso gehandelt wie du, säßen wir beide jetzt in Askaban."

Jason runzelte nachdenklich die Stirn. Aus dem Blickwinkel hatte er das noch nie betrachtet.

„Hm, kannst du mir verzeihen, dass ich dich so angemacht habe?"

„Eigentlich müsste ich derjenige sein, der um Verzeihung bittet", meinte Lucius. „Aber wenn du dich unbedingt entschuldigen willst. Meinetwegen. Entschuldigung angenommen."

„Wie gehen wir jetzt weiter vor?"

„Ich werde mich erst mal umziehen." Lucius verschwand im Schlafzimmer.

Nach einer halben Stunde tauchte er wieder in vertrauter Manier, auf. Schwarze Hose, schwarzes Hemd und darüber eine weiten schwarzen Umhang.

„Und jetzt werde ich mich um diesen Muggel kümmern."

„Tu das Brüderchen, aber sieh es mir nach, wenn ich mich nicht daran beteilige."

Lucius zuckte mit den Schultern.

„Und nenn mich nicht Brüderchen", knurrte er im Hinausgehen.

Jason grinste seinem Bruder hinterher.

Jason

Als der aber verschwunden war, begann Jason sich umzusehen und die Räume zu inspizieren. Er verzog sein Gesicht, als er einige Bücher über schwarze Magie fand und entschloss sich seinem Bruder hinterherzugehen. Er wusste, dass er Lucius wütend gemacht hatte und wollte sich lieber persönlich davon überzeugen, was sein Bruder mit diesem Muggel vorhatte.

Lucius

Lucius ging hinunter in den Keller. Er schloss die Tür zum Vorratskeller auf, in dem, wie üblich, gähnende Leere herrschte und er sich so gut als Zelle eignete. Die junge Frau saß, leicht angesäuert, an der Wand und sah ihn böse an.

Natasha

Ich wusste nicht, wie lange ich schon in diesem dunklen Loch saß. Es war staubig und kalt und mittlerweile war mein Zorn auf meinen Entführer ins unermessliche gestiegen.

Irgendwann vernahm ich, wie die Tür aufgeschlossen wurde und Malfoy eintrat.

„Wurde ja auch Zeit", blaffte ich ihn an. „Wann gedenken Sie mich wieder gehen zu lassen?"

„Daß lass mal meine Sorge sein", knurrte er und mir entging keineswegs, dass er auf Förmlichkeiten verzichtete.

„Aber du darfst mit nach oben kommen", gestand er mir dann doch zu.

„Oh, wie zuvorkommen von Ihnen", spottete ich und erhob mich aus meiner unbequemen Position.

„Na ja, ehrlich gesagt, halte ich mich nicht gerne hier unten auf. Und wenn ich mit dir nicht noch ein Hühnchen zu rupfen hätte, könntest du hier unten sitzen bis du schwarz wirst."

„Im wahrsten Sinne des Wortes", fügte ich hinzu und betrachtete meine schmutzigen Hände.

Malfoy warf mir einen giftigen Blick zu und verschwand. Wohl oder übel musste ich ihm folgen.

Er dirigierte mich in ein großes Kaminzimmer im Erdgeschoss und auf dem Weg dahin bekam ich den Mund vor Staunen nicht mehr zu.

Widerwillig musste ich eingestehen, dass Malfoy Geschmack hatte, was sein Heim anging. Und ich bezweifelte nicht, dass es sich um sein Haus handelte, in dem ich mich befand.

„Setz dich", befahl er. „Aber mach ja nichts schmutzig."

„Ha, ha, selten so gelacht."

Stirnrunzelnd beobachtete er mich dabei, wie ich meine Hände an meiner Hose abwischte, um sie einigermaßen sauber zu bekommen, und mir dann den Staub von den Kleidern klopfte.

Dann ließ ich mich auf einem Sessel nieder.

„Also?"

„Was also?" Malfoy schien es gar nicht recht, dass ich nun anfing das Gespräch zu steuern.

„Du bist mir noch eine Erklärung schuldig." Auch ich verzichtete jetzt auf jedwede Förmlichkeiten.

„Ich wüsste nicht wieso?"

„Ach nein? Wie wäre es vielleicht damit, dass du mich einfach entführt hast, dabei habe ich dir noch nicht mal was getan!"

„Hättest mich eben nicht umrennen sollen. Das du jetzt hier bist, ist eben Pech." Er sagte das so selbst gefällig, dass ich ihn nur ungläubig anstarrte. Wie konnte jemand nur so gleichgültig und überheblich sein?

„Du bist ja vollkommen verrückt. Das ist doch kein Grund mich zu entführen! Aber darf ich denn trotzdem erfahren, warum ich das Pech habe hier zu sein?"

Malfoy verdrehte genervt die Augen.

„Du bist ein Muggel, du verstehst es sowieso nicht. Also, warum soll ich mir die Mühe machen, dir alles zu erklären?"

„Ein was?" Langsam war ich es Leid ständig nachfragen zu müssen.

„Ein Muggel. Ein Nichtmagier", bequemte er sich hinzuzufügen.

„Aha. Und was soll daran so schlimm sein?"

„Genau das", seufzte er. „Von den wirklich wichtigen Dingen habt ihr keine Ahnung."

„Oh natürlich, aber der große Meister hat natürlich den vollen Durchblick", spottete ich und merkte schon in dem Moment als ich den Mund aufmachte, das es falsch gewesen war.

Denn jetzt war Malfoy wirklich wütend. Er sah mich durchdringend an. Plötzlich fühlte sich mein Kopf an, als würde er jeden Moment zerspringen. Dann wurde es schwarz.

Lucius

Malfoy atmete auf, als Natasha vor ihm zu Boden ging. Er hatte ihr einen geistigen Schlag versetzt, damit er endlich seine Ruhe hatte. Was musste sie ihn auch ständig mit Fragen löchern?
Wie konnte sie sich außerdem herausnehmen so mit ihm zu reden?
Na ja, jetzt hatte sie ihre Strafe dafür bekommen. Zufrieden lehnte er sich in seinem Sessel zurück. Jetzt brauchte er nur noch zu warten, bis sie wieder aufwachte und dann würde er ihr zeigen, wie sie sich einem Malfoy gegenüber zu verhalten hatte.
Plötzlich spürte er, dass etwas nicht in Ordnung war.
Irgendjemand war auf seinen Landsitz eingedrungen.